hat man freilich schon lange gewusst! aber Niemand ist es einge fallen, dass diese gewöhnliche Erscheinungen zu dem jetzt ange staunten Geheimniss des Steindrucks führen würden,— und dass in ihnen der eigentliche und einzige Grund für diese Kunst liege. Wie oft muss es nicht schon vorgekommen seyn, dass irgend ein mit Fettigkeit befleckter Stein einem andern Körper, der durch Zufall darauf gelegt oder gepresst wurde, den Flecken mittheilte oder darauf abdruckte ? Und da war man ganz nahe an der Ent deckung, deren glückliche Anwendung nur einem späteren Beob achter vorbehalten blieb. Wir schmälern dem glücklichen Finder seine Ehre gar nicht, wenn wir den Weg zu dem Fund gerade so einfach hinstellen, wie er in der That ist. Wir wissen zwar noch nicht genau, wie Hr. Aloysius Sennefelder auf seine Entdeckung gekommen ist, weil er sich darüber noch nicht ausgesprochen hat; und es ist möglich, dass er nicht so ganz leicht dazu kam. Nur dem Wesen der Sache selbst nach, hätte es so gehen können. Man erklärt sich den Steindruck irrig, wenn man ihn aus der schon lange bekannten Methode, Kalkstein auszuätzen um erha bene Schriften mit wenig Mühe darauf zu machen, herleitet. Es werden hier zwar die Züge, welche erhaben bleiben sollen, mit Fett belegt, und dann wird der unverwahrte Grund durch Schei dewasser so tief aufgelöst, als man es haben will; nachher stehen diese Züge frey hervor. Das hätte zu der Erfindung steinerner Typen führen können, aber nicht zu dem Steindruck wie er jetzt ist. Dann hier ist die Frage, wie man die unveränderte Fläche des Steines zu dem beabsichtigten Zwecke benutzen müsse.