die Platte rein gemacht; sie erscheint ganz helle, weil die ein ge grabenen Stellen durch die Farbe des Oels kaum merklich tingirt sind. So bald aber der Stein hinlänglich angefeuchtet ist, so wird er ein geschwärzt, und nun kommt das ganze Werk so scharf zum Vorschein, dass gleich die ersten Abdrücke (was bei den andern Manieren nicht ist) gültig seyn können. Gleich nach Erscheinung des schon angeführten Reiterlieds wurde für den Cotta’schen Verlag eine kleine Platte auf Stein gestochen, worauf Schmetterlinge und Raupen vorgestellt waren. Es ist die Arbeit eines Kupferstechers der vorhin nie den Stein mit dem Grabstichel berührt hatte, und sich selbst nicht zutraute etwas in dieser Art leisten zu können. Er verwandte indessen allen Fleiss darauf, und der Erfolg krönte ihn über alle Erwartung. In der Meinung, dass sich unmöglich etwas Reines auf Stein machen lasse, übergab er seine Platte, und — erstaunte über seine eigene Arbeit, als er den ersten Abdruck so rein, so ganz, wie er es nur gewünscht aber nicht gehofft hatte, hervorkommen sah. Es war ein Triumph des neuen Unternehmens, Schade ist es, dass diese Abdrücke mit einem forstwissenschaftlichen Buche illuminirt ausgegeben werden mussten. Eine, freilich nur kleine Anzahl ist in der ursprünglichen Gestalt ins Publikum gekommen; wer aber einen solchen Abdruck gesehen hat, muss es noch Jetzt bezeugen, dass man das Gleiche auf Kupfer schwerlich vollkommener hätte machen können. Es wurde sogar angemerkt, dass der Steinstich einen gewissen Vorzug zu behaupten scheine, weil seine Striche weniger schneidend oder weniger glänzend als die Striche im Kupfer erscheinen. Diese Be merkung verdient eine nähere Würdigung und eine besondere Acht-