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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.03.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-03-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190903037
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19090303
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19090303
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1909
- Monat1909-03
- Tag1909-03-03
- Monat1909-03
- Jahr1909
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.03.1909
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«Md A«r»ls»r «SsaramaEdrch«: I! V«nfprechst«S» rag »la t M k^ Na» für Lke König!. AmtShauptmannsHast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat GröVa, 51. Mittwoch, 3. März 1909, aven-S. «2. Johrg. Da« Mela« Lageblatt «scheint jede» La, abend« mit «»«nähme der Sonn, und Festtag«. Llrrteljilhrlicha BqagSprrt» bet «Hotung tn d« Expedition in Mesa 1 Mart V0 Psg., durch unsere Lrilg« sret in« Han» 1 Mark VS Psg., bet Abholung am Schalt« der katserl. Postanstalteu 1 Mark SS Psg^ durch den BrirstrSg« sni tn» Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch MonatiabonnemmtS werden angenommen» «uzei,r».A»«ahme sür dle Nummer de» Au«gab«Mge» bl» vormittag S Uhr ohne SewShr. Rotationsdruck und Verlag von Langer S Winterlich tn Riesa. — VeschLstSstelle: ivoethestrabe VV. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt tn Riesa. Julaudsauswrtse für «uSlSndtsche polnische und rntheuische Arbeiter. Mil Beginn de« Frühjahre« ist wieder auf einen starken Zuzug au«ländischer Arbeiter zu rechnen. Da« Ministerium de« Innern will deshalb darauf Hinweisen, dak sür ««-ländische Pole« und Ruthe«««» die in Sachsen al« Arbeiter in Landwirt- schäft, Bewerbe oder sonst beschästigt werden, neuerding« tn deutscher Sprach« abgefaßte »»«wetSpaptere, Arbeiter-Legittm«tiouSkartrn eingesührt worden sind, die für da« Kalenderjahr gelten, in dem sie ausgestellt werden, und nach seinem Ablaufe zu er- «euern sind. Zur Mitwirkung bei ihrer Ausstellung sind in DreStze« und Oel-vitz i. 8. AbferttguugSstellen der Deutschen Feldarbeiter-Zentralstelle zu Berlin errichtet worden. Die Karten sind bet diesen Abferttgung«stellen, wo der LegitiniationSpflichttge dazu persönlich zu erscheinen hätte oder bei den OrtSpolizeibehörden zu beantragen. Der Antrag ist für solche Legittmationspflichtige, die bereit« hier in Arbeit stehen, so fort, im übrigen binnen 8 Tagen seit dem Eintritt kn die Arbeit oder, bet Erneuerung der Karlen nach Ablauf jeden Jahre», innerhalb der ersten Woche des neuen Kalender jahre« zu stellen. Die Karten lauten auf einen bestimmte« Arbeitgeber. Wird da« ArbeitSver- hältni« bei diesem ordnungsmäßig gelöst, so wird solche» durch die OrtSpolizetbehörde der bisherige« Arbeitsstätte auf der Karte vermerkt, worauf letztere auf einen anderen Arbeitgeber durch di« OrtSpolizetbehörde der «e«e« Arbeitsstätte umgeschrieben werden darf. Dabei ist für Streitigkeiten darüber, ob da» ArbeitSverhältni« ordnungsmäßig gelöst worden ist oder nicht, ein besondere« Schiedsverfahren vor Verwaltungsbehörden vorgesehen. Legitimationspflichtige, die nicht im Besitz einer auf ihren jeweiligen Arbeitgeber lautenden gültigen Legitimationskarte sind, haben ihre Ausweisung zu gewärtigen. Ueber das Näher« dieser Einrichtung ist «ine Verordnung an alle Polizeibehörden er gangen, von denen die beteiligten Arbeitgeber und Arbeiter weiter« Auskunft erlangen Vnnen. . Wo da« Eintreffen LegitimattonSpflichtiger zu erwarten ist, wird den OrtSpolizei behörden empfohlen,, sich schon jetzt mit den in der Verordnung de« Ministerium« de» Innern vom 11. Dezember 1S08, 2756 11^., erwähnten Vordrucken II und III aus reichend zu versehen. Dresden, den 27. Februar 1909. Ministerium des Javer«. Bei dem «ingrtretenen stärkeren Schueefall werden die Wegebanpflichtige« de« Bezirk» veranlaßt, die öffeutltche« Verkehrswege — durch Gehenlassen eine« Schnee- pflüge« (einfach hergestellt durch Vorschlägen von Pfosten an da« Vorderteil eine« Last- schlittens, sodaß diese «inen spitzen Winkel bilden) oder durch auSwerfrn — fahrbar zu erhalten. Kann da« SchneeauSwerfen, insbesondere bei großen Wehen, nicht durchgesührt werden, so ist eine Wiuterbah« — unter gehöriger Vermachung der Abzweigungen von den Hauptwegen und den nötigen Vorkehrungen bet Ueberschreitung von Gräben usw. — abzustrcke«. Bei Eintritt von Tauwetter ist, insbesondere an schneereichen Stellen, da» Schnee auSwerfen besonders zu beschleunigen und für gehörigen Abfluß der Wässer durch Frei haltung der Gräben und Oeffnen der Schleusen Sorge zu tragen. Hierbei wird die Bekanntmachung vom 29. Dezember 1908, Benutzung der öffent lichen Straßen bei Belustigungen der Kinder mit Ruschelschlttten und die Benutzung der Eisdecke der Wasserläufe und Teiche betr., in Erinnerung gebracht. Großenhain, den 3. März 1909. 142 d L Die Königliche Amtshauptmaunschaft. Hafer» auch kleine Posten, kauft da» Proviantamt Riesa. Um Einsendung be- musterter Angebote mit PreiSforderung wird ersucht. Freibank Heyda. Donnerstag vormittag II Uhr wird Schweinefleisch, Pfd. 45 Pf., verkauft. Der Semeiudevorstaud. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 3. März 1909. —* Nichtamtlicher Bericht über die gestern abend von 6 Uhr ab stattgefundene öffentliche Sitzung der Stadtverordneten, an der sämtlich« Stadtverordnete teilnahmen. Al« Vertreter de« Rate« war Herr Bürger meister Dr. Scheider zugegen, ebenso Herr Stadlrat Riedel. I. Herr Vorsitzender Schönherr teilt mit, daß das hiesige Gaswerk an der äußersten Grenz« seiner Leistungs fähigkeit angelangt ist. Da» Werk werde dem fortgesetzt sich steigernden Bedürfnis für die Dauer nicht genügen können. Au« diesem Grunde habe der Stadtrat eine um fassende Erweiterung der GatwerkSanlage in Aussicht ge nommen. Herr Vorsitzender Schönherr verliest alsdann «inen die Erweiterung betreffenden Bericht de« Herrn Bür- germeisterS Dr. Scheider, dem wir da« folgende entnehmen: Der Jahresverbrauch von Sa« ist in unserer Stadt seit 1899 von 377 900 obm auf über 668 000 odm im Jahre 1907 gestiegen. Ende Dezember 1908 betrug der Gas verbrauch 743 610 obm. Die höchste Tage«-Ga«abgabe betrug 1899: 1780 edw, 1907: 3350 obm. 1908 ist diese Höchsttagesleistung bi« auf 8590 oder rund 3600 obm gestiegen. SS darf deshalb erwartet werden, daß im Win ter 1909/10 eine höchste TageSabgabe von 4800 obm er- reicht werden wird. Damit aber wäre da« Gaswerk, da« bezüglich der Vehälterreserve nicht einmal sür di« jetzige höchste TageSabgabe von 3600 odm ausgebaut ist, an der Grenze seiner Leistungsfähigkeit angelangt. Infolge der geringen Behälterreserve hat schon jetzt bei starker Inan spruchnahme de« Gaswerke« eine genügende Ausnutzung der Kohle nicht stattfinden können. Auch kann hart an der Grenze der höchsten Leistungsfähigkeit nicht allenthalben die wünschenswerte Gleichmäßigkeit, Rentabilität und Sicher- heit de» Betriebe« gewährleistet werden. Die Erweiterung soll zunächst auf eine höchste Tagesleistung von 6000 odm vorgenommen werden, wa« etwa einer Jahre-abgabe von 1200000 odm gletchkäme. Sin Ausbau in diesem Um fange würde mit den vorhandenen Gebäuden bequem mög lich sein. Au« verschiedenen Gründen erscheint e« empfehlen«, wert, sich jetzt mit einer Erweiterung auf 6000 odm zu begnügen. Zunächst ist die Beschaffung eine« neuen Gasometer« erforderlich. Der GaSwerkSauSschuß er achtet e« sür richtig, die Erbauung eine« neuen GaSbe- hältep« von 3000 odm nutzbarem Inhalt, teleskopierbar auf 6000 odm, bestehend au« Glocke, schmiedeeisernem Flachbodeabasstn, FührungSgerüst mit Galerie, Wendel- treppe, Heizung und Zeigerwrrk und sonstigen nötigen Zu behörungen in Aussicht zu nehmen. Der gesamt« Kosten- aufwand für den neuen Gasbehälter ist auf 65 050 M. veranschlagt. Der älteste kleine Gasbehälter mit 150 odm Fassungsraum soll ganz außer Dienst gestellt und abge brochen werden. Der jetzt vorhandene Dampfkessel würde für die Beheizung des neuen Gasbehälter« völlig unzu länglich sein. E« macht sich infolgedessen auch die Be schaffung eine» neuen stehendenQuerrohrkesselS mit 20 qm Heizfläche und 6 Atmosphären Ueberdruck nötig. Der Aufwand für diesen Kessel wird 3220 M. betragen, zu welcher Summe noch 500 M. hinzukommen al» Auf- wand für eine von dem Kessel nach dem Gasbehälter und dem Schornstein zu führende Rohrleitung. Für 1910 oder 1911 wird sich die Beschaffung eine« dritten 8 er Ofen« notwendig machen. Der Ofen soll jetzt mit auigeschrieben und die Ausführung der Ofenhülse jetzt gleich mit oorge- nommen werden. Die Herstellung der neuen Ofenhülse wird einen Aufwand von 2588 M. erheischen. Von der Königl. Gewerbeinspektion ist die Forderung gestellt war- den, vor dem Ofenblock eine Laufbrücke mit Treppe zu errichten, damit die Arbeiter beim Durchstoßen der Steig- rohre nicht mehr auf die Vorlagen der Oefen zu treten brauchen. Diese Laufbrück« wird «inen Kostenaufwand von 590 M. erfordern. Für den Abbruch de» alten Gasbehälter«, die Erweiterung de« Rauch kanal« zwischen der Esse und den jetzt vorhandenen Oefen und für «inen Dachdurchbruch werden 1062 M. erforderlich. Die Erweiterung der Gasanstalt auf eine Leistungsfähigkeit von 6000 obm täglicher GaSabgabe be- dingt ferner noch die Beschaffung folgender Apparate und Maschinen: a) eine« schmiedeeisernen Rauchluftkühler«, d) eine« liegenden Gasmotor«, o) eine« dretflügltchen GaS- sauger«, ä) einer neuen Transmission, s) eine« rotierenden Naphthaltnwäscher« nebst Transmission, t) einer neuen kompletten gußeisernen vetriebSrohr- und Teerleitung, x) einer Retortenlademaschine nebst Laufbahn hierzu. All« diese Neuanschaffungen erfordern einen Kostenaufwand von 18 525 M. Bauliche Au«führungen, die sich im Betrieb«- gebäud« infolge de« Erweiterungsbau«« notwendig machen, verursachen einen Kostenaufwand von 5000 Mk. Die durch die künftige Anwendung der Retortenlademaschine erfordert« Erhöhung de« Dache« de» Ofenhause« jst mit 6000 M. veranschlagt. Der Kostenaufwand für eine al« zweckmäßig erachtete GaSmesserprüfuugSanlage beziffert sich auf 1200 M. Schließlich ist noch zum Ausgleich und für nicht vorherzusehende Au«, gaben «ine auf alle einzelnen Positionen übertragbare Au«gabesumme von 1265 M. vorgesehen. Jn«gesamt erheischt also die Erweiterung des Gaswerkes einen Auf wand von 105000 M. Herr Bürgermeister Dr. Scheider rät dem Kollegium au« verschiedenen in dem Bericht näher beleuchteten Gründen ab, bei Beschaffung dieser Mittel auf eine Anleihe zuzukommen. Er schlägt vielmehr den städ tischen Kollegien vor, zu beschließen: 1. Im laufenden Jahre die Erweiterung de« städtischen Gaswerkes zur Au», führung zu bringen. 2. Zur Ermöglichung dieser Er weiterung die früher Herrmann und Fritzsche gehörigen Häuser an der Elbestraße Nr. 4 und 5 tunlichst im April diese« Jahres abbrechen zu lasten und 3. die zur Aus- führung der Beschlüsse unter 1. und 2. erforderlichen Mittel in Höhe von 105000 M. au« dem Erneuerungsfonds de« städtischen Gaswerke» zu bewilligen. In der nun folgen- den Debatte erklärt Herr Bürgermeister Dr. Scheider, e« habe schon der frühere Direktor de« Gaswerkes die Er- Weiterung in dem jetzigen Umfang« angestrebt. Man sei anfangs der Meinung gewesen, daß e« vielleicht angezetgt sei, im Jahre 1909 nur einen Teil der Erweiterung au»- zuführen. Man habe sich dann aber überzeugt, daß die« unzweckmäßig sek. Die übrigen Sachen würden im Jahre 1910 doch auigeführt werden müssen. Die Gasanstalt be fände sich also dann 2 Jahre im Bauzustande. Außerdem seien die Apparate and Materialien jetzt noch billig zu beschaffen. Herr Bergmann frägt an, ob eine Garantie da- für übernommen werden könne, daß die veranschlagte Summe ausreiche. Wenn keine Anleihe ausgenommen würde und der ErneuerungSfond» reiche nicht au«, wo solle dann der fehlende Betrag hergenommen «erden. Herr Vorsitzender Gchönherr erwidert ihm, daß man sich doch zunächst an den Voranschlag halten müsse. Eventuell müsse ein Vorschuß auf den zukünftigen Reservrfond ge nommen werden. Herr Bürgermeister Dr. Scheider führt au«: Man solle doch nicht ängstlich sein. Er habe sowohl Herrn Direktor Junge, wie auch da» Stadtbauamt ange wiesen, reichlich zu kalkulieren. Ec glaube, daß wir bei der einen oder anderen Sache billiger wegkommen würden wie veranschlagt ist. Eine Garantie zu übernehmen, sei natürlich unmöglich. Nebligen« liege von einer Firma die bindende Zusicherung vor, daß sie für den eingestellten Pauschalpreis die Arbeiten auSfllhren werde. Sollte aber doch der Voranschlag überschritten werden, so würde da» Gaswerk selbst in der Lage sein, mit Mitteln «inzuspringen. Herr Ketzer hält e« doch sür notwendig, daß die Frage, ob äne Anleihe ausgenommen, ober der ErneuerungSfond« herangezogen werden soll, sehr eingehend geprüft wirk Er stellt die Frage, ob nach der gesteigerten Leistungs fähigkeit dr« Gaswerke« da» Rohrnetz noch den gestellte» Aas gute Vedeek - Ater.
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