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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.03.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-03-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190903133
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19090313
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19090313
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1909
- Monat1909-03
- Tag1909-03-13
- Monat1909-03
- Jahr1909
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.03.1909
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Mtz lm! SMdeiVen ünftrtSerfeck^vbllen, Haven Ihre Gefnch» eteufalls bis IS. April bet dem Bezirksschul- «fpüvse «subrt«gen. Tie Prüfungen finden Anfang JNlt Kett. Ti« Fächfthrerinnenprüfung für Radel- arbeiten findet «»mittelbar nach Pfingsten statte Ge fache «N Zulassung find nebst einem «usnseiv über die Staat»««gshdnglettbis IS. April bet dem Bezirksscheil- jnfpMee etnjMvetchen. — Lev verband der Barbier-, Frlsenr- u»8 Perückenmacher-Jnnungen im Königreiche Sachsen hat als Ort seines am 14. Ami d. I. statt- jindenden Verbandst«^ ZtvickaN bestimmt. — Tee Nerv and^sächsi scher Ge wer beschul. Männer wird seine dritte Generalversammlung ttrm 24. bis S6. September d. I. in Plauen i- V. abhalten; Auf der Tagesordnung werden vornehmlich aktuell« Fach fragen gesetzt, Außerdem ist eine Ausstellung und der Besuch lehrreicher gewerblicher Anlagen in Verbindung mit der Tagung geplant. — Ter Ausschuß der Deutschen Turner- schaft hat die Leitung der „Teutschen Turn-eitung" vinn 1. April 190S ab Herrn Seminarlehrer Fritz Groh in Leipzig-Vrnnewitz übertragen. Herr Professor Paul ikrleS in LeiMg-Reudnitz tritt nach langjähriger Tätig keit freiwillig plpn diesem Amte zjnrück. — Bon der Ent sendung einer Musterriege der Teutschen Tur- nerschast zum diesjährigen Bundesfest der wardamerika- nischen Turner in Cincinnatti s,ll abgesehen werden. — Tie LandesversammlungdeSBundes der Lauvwirt« wird am Freitag, den IS. Mürz, im Etablissement „Tivoli", Dresden, Wettinerstrahe, abge- haltrn werden. Herr MttergutSvesitzer aus dem Winckel- LOgan. wird eine Ansprache halten. Uever „Finanzreform" wird Herr Chefredaktsu: Dr. Georg Oertel sprechen, wäh rend die Eröffnungsansprache der Landerdelegierte Herr .Gey. Oebsnomierat Andrä-Braunsdvrf übernommen hat. -- Verein für Arveiterkolonien im König reich Sachsen. Nach dem 23. Bericht, die« in diesen Lagen erschienen ist, wurde die Anstalt Schneckengrün bei Plauen am 21. Februar 1886, Lieske bei Kamenzl am 1. Oktober 1897 erössnet. Seitdem hat Schneckengrün in seinen 120 Betten 2838 und LieSke in seinen 100 Betten 2442 Per sonen ausgenommen, die freiwillig an ihre Dore gepocht lMen. Insbesondere wurden im Jahre 1908 in Schnecken grün 253 Personen mit 26 819 Berpflegstagen, in LieSke 196 Personen mit 16 359'/z Berpflegstagen ausgenommen. Geerntet wuroen in Schnecken grün v. 11 Hekt. S562S Ko. erntet tvurden in Schneckengrün von 11 Hektar 35625 Ko. Roggen im Werte von 6412,50 M., von 16 Hektar 27 SOS Kilo Weizen im Werte von 10450 M., von 10 Hektar 20450 Ko. Gerste im Werte von 3681 M., von 8 Hektar 20000 K0. Hafer im Werte von 3200 M., von 2V, Hektar 3000 Ko. Erbsen im Werte von 720 M., von 13 Hektar 225 000 K0. Kartoffeln im Werte von 11250 M., insgesamt 35,713,50 Mk. Tie Einnahmen- im Koloniebetrieb stell- len sich auf 29369,71 M., die Ausgaben auf 29066,60 M. — Wenn die astronomischen Berechnungen recht be halten, werden wir im nächsten Jahre in der Lage sein, einen großen Kometen zu sehen. Es ist dieS ttzr so- genannte Halleysche Kämet, der schon 1521, 1607, 1682 beobachtet tvorden war und dessen Wiederkehr von Hallay für 1785 vorausgesagt worden war. Tann kam er wieder 1835 nut hin- und herschwingendem Schweif und wird entspremeno seiner 76 jährigen Umlaufs^it 1910 wieder erwartet. — Unter Hinweis auf die Versammlungen rn Dresden und Annaberg, die keine Einheit in der Stellung der sächsischen Geistlichkeit zur Reform des sächsischen Reli gionsunterrichts und in der Beurteilung der kirchlichen Lehren zeigte, hat das evangelisch-lutherische LanoeS- Lmsistorium auf dem BerordnungSWege die Superinten- Lentnren angewiesen, der Einberufung weiterer össent- licher Versammlungen durch die Geistlichen entgegen zu treten, -> Ter Landwirtschaftliche Kreisverein Dresden hielt Anfang dieser Woche in-RadebUrg und Frauenstein Bezirksversammlungen ab, die gut besucht tvaren. Tie Erörterungen in beiden Versammlungen be traft» den gesamten landwirtschaftlichen Betrieb der Gegenwart, Wozu der KreiSvereinSdorsitzende Geht Oeks- nomierat Andrä-Braunsdorf daS einleitende Referat gab. In Radeburg wandte sich das Interesse der Versammlung iit erster Linie der Weidewirtschaft, der direkten gemein schaftlichen Biehverwertung auf den Schlachthösen, der Be kämpfung der Kartoffelkrankheiten und der Entschuldung dec Landtoirtschaft zu, während in Frauenstein vor allen Tingen über die Haftpslichtversicherungsgenossenschast sächsischer Landwirte, lie Kartoffeltrocknungsanlagen und die Rinbvlehtzucht gesprochen wurde. — Tie dem Ministerium de» ZNnern unterstellten Behörden und Verwaltungsstellen sind ermächtigt wor den, an dem Giroverkehre des Giro - Verbandes Sächsi scher Gemeinden teilzunehmen und sich am Orte ihres Sitzes GemetndeverbandS-Girokonto eröffnen zu lassen. —sk. Oeuli — da kommen sie, die Wald schnepfen, aus deren Ankunft sich da» echte Jägerherz schon seit Wochen gefreut hat. Freilich richtet sich da» Eintreffen her Schnepfe aus dem Süden In unseren Wäl dern ganz nach der im Norden herrschenden Witterung, indes dürste in der Regel da» alle Jägersprüchlein recht b» halten, da» die Zeit um den Sonntag Lätare als da» Wahre, als die Hauptzeit des Schnepfenstrichs bezeichnet. Tie Waldschnepfe, die zu den Zugvögeln gehört, die am frühesten anA ihren Winterquartieren im Süden auf liechen, ist der interessanteste Frühling-Vogel der Jägerei, aber e« gehört auch «in Jäger in des Wirtes Lester Bedeutung und geübter Schütze dazu, wenn der Schnepfen strich ech»e» und rechtes Weidmannsvergnügen bringen soll, und es werben sicherlich in jedem Frühjahr mehr Löcher in sie Rat« geschossen als Schnepfen. We oft hat de, Jäger nicht schön die Hoffnung aus den Schnepfen- — H — strich MF «Mchglich noch « sölchen Menlüm getäuscht, die all« Reiz» der ««wachenden Natur in berückender Schön heit ze»gt«n, den gespannten Blick, da» lauschende Ohr aber rergäblich auf da» zauberhaft» Erscheinen der« ersehnten Langschnaicl» harren liehe«, wer lein Verständnis hat für den schlichten Herzensjubel sangeSfvoher Drosselkehlen, für das wonnig» In Schlaf und Trau« versinken einer Welt, die sich, zu neuem Leben erweckt, einen ganzen Hellen, sonnigen Frühlingstag lang, strahlend in Schön heit und Jugendfrische der Hilden Wunder erfreut hat, die «in mächtiges „Berte" aus Lid und Verwesung hat erstehe« lassen, der wird freilich die Stunden, die er taran gewmtet hat, tun in der Abenddämmerung an ein samer Waldwtese die Schnepfen vergeblich zu erwarten, für nutzVrS verloren betrachten und mißmutig vor sich hinbrummen: ,L0le der Kuckuck alle Schnepfen!" Und wenn er den auf dem Heimwege unter sternenbesätem Nachthimmel geleisteten feierlichen Schwur: „Einmal und Pi bald niryt wieder!" hält, so ist dies im Juteresse des vielverfilgten Langschnabels nur mit Freuden zu be grüben. Ter echte Weidmann aber wird sich dem waldes duftige», von. Hauche unverfälschter Lenzespoesie zauber- haft verklärten Genüsse des Schnepfenstriches auch «ach etwaigen Mißerfolgen wohlgemut hingeben. Darum alle» weidgewHten Hubertusjüngern für dm diesjährigen Schnepfenprick Weidmannsheil! — Die DnrchschntltSgrvße de» deutschen Sol dalm beträgt nach genauen Feststellungen 167,74 Zentimeter. Von dm einzelnen Truppengattungen habe« durchschnittlich die größten Leut« die Fußartillerie mit 173,81 Zentimeter Durchschnittt-röße, während die anderen Waffengattungen, auch die Marin», mit 168.86 Zentimeter sich nicht allzuweit von dem Durchschnitt entfernen, «ährend die Hauptwaffe, die Infanterie, mit 167,18 Zentimeter etwa» zurückbletbt. Da« größteDurchschnittSmaß der deutsch« Srmee-Kouttngent« hat das preußisch« mit 167,98 Zentimeter (bei der Garde 178,78 Zentimeter), «S folgt da« «ürttembergische mit 167,25 Zentimeter, da« bayerische mit 166,82 Zentimeter und da« sächsische mit 166,49 Zentimeter. Rach der Reihen folge hinsichtlich der Durchschnitt»größe der dort geborenen Mtlitärpersonm steht an der Spitze da« Grobherzogtum Oldenburg mit 169,78 Zentimeter. ES folgen Schleswig- Holstein mit 169,67 Zentimeter, Mecklenburg-Strelih mit ebenfalls 169,67 Zentimeter, Mecklenburg-Schwerin mit 169,81 Zentimeter, ferner der Reih« «ach Westfalen, Han- nover, Pommern, Waldeck, Braunschweig, Rheinland, Ost preußen, westprmßm, Berlin usw., an letzter Stelle da« Königreich Sachfm mit 166,89 Zentimetern. Da für die Tüchtigkeit eine« heutigen Soldaten ganz andere Dinge au«schlaggebend find, al« di« körperliche Größe, fo wollen wir klein« Sachfm un« durch dies« Feststellungen nicht sonderlich da« Leben und die Freude am Soldatensetn ver- driehen laffm. —88 Gegen di« gewerbsmäßigen Skat turniere macht sich fett einiger Zeit eine Bewegung in den Kreisen der sächsisch« Gast- und Schankwirte de- merkbar und e« sollen zur Bekämpfung derselben demnächst geeignet« Schritt» etngeleitet werden. Die Wirte beabfich. ttgm jedoch keineswegs gegen wirklich bestehende Vereine vorzugehm, sondern e« soll nur gegen Elemente ringe- schritten werben, welche sich gewerbsmäßig von den Skat- turnieren ernähre« bezw. auch die überwachenden Behörden täusche«. Im Sachsenlande sollen sich e« ganz besonder« zwei Herr« zur ständige« Aufgabe machen, auf Kosten derjenigen zu reisen, welche nie alle werden. Sie tauchen hier und da im Sachftnlande auf, besuchen Skatklub«, unter deren Flagge sie gedeckt sind, um die Arglosen unbe helligt rupfen zu können, wie glaubhaft mttgetrtlt wird, soll «S diesen beiden Skatrtttern vergönnt sein, sich am Schluff« der Turniersaison mit Varüberschüffen in Höhe von 8000 bi« 4000 Mark zurückzuziehm und von dem leicht erbeuteten Süd« herrlich und tn Freuden zu leben. Im Interesse der vielen kleinen Wirt«, welchen an solchen Skat- turnierabenden di« Gäste weggrzogen werden und somit Einbuße erleiden müsse», sollten dies« gewerbsmäßigen Unternehmer nnnachfichtlich zur Anzeige gebracht werden. * Gröba. Im Gasthaus zum Anker fand am Donnerstag und gestern je ein populär-wissenschaftlicher Vortrag statt. Während der erstere, «in Frauenoortrag, recht gut besucht war, ließ der Besuch de« gestrigen nur für Männer bestimmte Dorttag zu wünschen übrig. In klarer, gutverständlicher Weise verstand e« der Vortragende, Herr Schriftsteller vorkert au« Naundorf, da» Interesse seiner Zuhörer bi» zum Schluff« seiner Ausführungen zu fesseln. Der Vortrag war durch zahlreiche bunte Lichtbilder ergänzt und stellte sich al« «in« Reihe von Ausklärungen und velehrungen dar, di« für die Anwesenden viel Nene« und Beachtenswerte« brachte und mit Beifall aufgenommen wurde. An den Vortrag reihte sich eine Fragestellung. Großenhain. Sechs Soldaten in einer Familie zu haben, dürfte immerhin selten verkommen. Ter Fa milie Rückauer hier ist die» Glück beschießen. Ter Vater diente beim Reiterregiment, dem späteren Husarenregt- ment Nr. 18 in Großenhain, der älteste Sohn beim 12. Infanterieregiment Nr. 177 auf der Festung König- stein, der zweite be m 1. Drain-BatailDn Nr. 12 in Tres sen. Aktiv dient jetzt der dritte Sohn beim 2. West preußischen Fußartillerieregiment Nr. 15 in Graudenz und der vierte Drhn beim 2. Jägerbataillon Nr. 13 tn TreS- den. Tiefer Töge erhielten nun die Eltern au» Chemnitz die Mitteilung, daß ihr fünfter Sohn zur Festungs artillerie n«b Metz ausgehoben worden fei. Ten zwei noch zu Hause weilenden Söhnen wird nun hoffentlich nach Jahren auch das Glück beschießen fein, de» Kö nigs Rock gleich dem Bater und den anderen fünf Brü dern in Ehren zu tragen. — Ter Hilfsweichenwärter ßeS hiesigen Lrttbuftr Bahnhofes, Herr Hermann Augustin aus Zschieschen, vollendete gestern eine 40 jährige Tienst- zett im Staatseisenbahndienst«. Au» diesem Anlaß hatte die König!. Generaldtrektion ein Tiplom ausgefertigt, wel che» iynt gestern Unter ehrenden Worten ver Anmckenn- ung übergeben wurde. Gleichzeitig erhielt er eine süßere Geldbelohnung, welch« ihm ebenfalls die König!. Ve- neraldtrektion bewilligt hatte. )l.( Döbeln. Im S. ftädt. wahlkrttft sind bisher ttn nationalltberaler (Dr. Niethammer) nnd «in sozial demokratischer Kandidat ausgestellt ward«. ES soll beab. sichtigt sein, auch ein« Mittelstandskandidaten zu ernennen Der Konservative Verein hat deshalb sich nach nicht zur Kandidatur Niethammer erklärt, sondern verhütt sich noch abwartend. — An Stelle de« wegen seine» vorgerückten Alter« eine Wiederwahl ablehnenden Oekonomierat« Däweritz. LetSntg wurde tn einer Vertrauensmänner- Versammlung de» Bunde« der Landwirte gemeinsam mit der Konservative», Partei der RtttergutSpächter Schade-ESrtitz al« Kandidat für den 26. ländl. Wahlkreis ernannt. )l.( Döbeln, 13. März. In der Stadtverordneten sitzung wurde gestern abend die Erweiterung de« städtischen Elektrizitätswerke« beschlossen, die 90000 M. erfordert. 88 Dresden. Bor der 3. Strafkammer sollte a« Freitag gegen eine arme Frau wegen eine» geringfügigen vergehen« im Rückfalle verhandelt werden. Kaum halt, die Angeklagte im Gerichtssaale Platz genommen, al« sie plötzlich, wohl infolge der voraufgegangenen starken seelischen Erregungen, vom Schlage getroffen wurde. Di« Unglück- liche wurde noch lebend in« Krankenhau« geschafft. — In dem reizend an der Elbe gelegenen Billenorte Großzschach- witz, der fast «»»schließlich von Rentnern, Künstlern und anderen reichen Leuten bewohnt wird, herrscht seit längerer Zett eine große Erregung. Zahlreiche Einwohner erhalten anonym» Schmähbrief» und gegen angesehene Personen werden anonyme Anzeigen erstattet. Trotz aller Bemüh ungen ist e« noch nicht gelungen, die anonymen Vries- schreib«: zu ermitteln, sodaß sich der Gemeindeoorstand zu folgender Bekanntmachung veranlaßt gesehen hat: In letzter Zett sind bei dem Gemeindeamt« wiederholt anonyme An- zeigen gegen hiesige Einwohner etngegangen. Da diese An- zeigen größtenteils jeder tatsächlichen Grundlage entbehren und oft schwere Beleidigungen einzelner Personen enthalten, so wird hiermit darauf hingewieftn, daß derartige anonyme Vriefschreiber, sobald sie ermittelt werden können, der Kgl Staatsanwaltschaft zur vestrafung angezeigt werden. Ist der Absender eine« anonymen Briefe« nicht zu ermitteln, so wandert letzterer ohne weitere« in den Papterkorb. —88 Dresden. Im Dresdner Stadtverordneten- kollegium herrschte gestern volle Uebereinstimmung hinsicht lich der Neuregelung der Lehrergehälter. Nachdem der Stadtverordnete Nitzsche (Soz ) erklärt hatte, »»und seine Freunde würden für die Borlage stimmen, erhob sich Ober- bürgermrtster Beutler, um seiner Freude über diese« Zu sammengehen der Rechten und der Linken Ausdruck zu ge- ben. Die LehrergehaltSerhöhung erfordert eine jährliche Mehrausgabe von 700000 M. Di« Lehrerschaft kann jetzt zufrieden sein. — Nachdem die Gehaltserhöhungen der Lehrer «unmehr ihre Erledigung gefunden haben, soll auch an di« Frage der Erhöhung der Beamtengrhälter und Ar beiterlöhne herangetreten werden. Die Beamtengehälter ist man gewillt zu erhöhen, dann aber soll erst eine Prüfung der städtischen Arbeiterlöhne vorgenommen werden. Die sozialdemokratischen Stadtverordneten befürchteten durch dies« Geschäft-praxi« eine Verschleppung der Frage der Er- Höhung der Löhne der städtischen Arbeiter. Um einer sol- chen Verschleppung vorzubengen, stellten die Genossen de« Antrag, mit den Vorlagen auf Erhöhung der Veamten- gehälter zugleich eine solche auf Erhöhung der Löhne der städtischen Arbeiter vorzubereiten und zwar so zeitig, daß sie noch im Lauf« der Jahre» 1909 von den Stadtverord neten erledigt werden könne. Unter allgemeiner Spannung de« überfüllten Hause« wurde dieser Antrag mit fast Zwei- drittelmehrhett unter dem Widerspruch de» Oberbürger, meister» Beutler angenommen. Diese Haltung der Stadt verordneten und die Tatsache, daß sie zum erstenmal einem sozialdemokratischen Antrag« zur Annahme verhalfen, erregt allgemeiner Aufsehen. — Seit längerer Zeit werden die tn einem der ersten hiesigen CafS» aufltegenden Adreß bücher, namentlich die die Adressen der großen Exportfirmen enthaltenden Weltadreßbücher durch HerauSreißen einzelner Blätter beschädigt oder gar vollständig entwertet. Trotz sorgfältigster Beobachtungen wollte e« nicht gelingen, diese «dreßbüchermarder in Saxranü zu erwischen, sodaß sich schließlich der Inhaber de» CaftzS genötigt sah, besondere BeobachtungSposten auszustellen und seinen Angestellten für Ergreifung de» Täter« Prämien in Gestatt eine« Geld geschenke« auSzuwerftn. Bor einigen Abenden ist e« nun endlich einem der Angestellten dr« Taftzhausr« gelungen, den Täter zu ermitteln und zwar in der Person eine« hiesigen bekannten und angesehenen Großkaufmann«, der zu GeschäsUzwecken au« dem Weltadreßbuche jene Blätter herauSgeriffrn hatte, auf welchen überseeische Kaufhäuser verzeichnet standen. Der Taföhautinhaber hat dem Adreß- buchbeschädiger für alle Zeiten da« Lokal verboten, will aber au« Rücksicht auf die Familienangehörigen humaner- weise von einer Strafverfolgung Abstand nehmen. Dieser Fall mag auch allen denjenigen zur Warnung dienen» die Zeitungen durch An«schneiden von Artikels oder Inseraten beschädigen oder an» den ZeitungShaltern einzelne Blätter heramireißen. vestrafung wegen Diebstahl« oder Sach beschädigung ist die unbedingte Folge solchen Tun«. Dresden. König Friedrich August ist gestern an Bord des ampferS „Bülow" in Neapel «ingetrofsen. — Ihre König!. Hoheit die Prinzessin Mathilde ist gestern rornnttag nach Men gereist — Tie Industriellen des Planenschen Grundes und der umliegenden Städte Rabe nau, Wilsdruff, Tharandt und Tippoldiswalde beschlossen, auch in diesem Jahre 'ur Maifeier einheitliche Stellung nehmen und die etwa feiernden Arbeiter auf minde sten» drei Tage anSgusperren. — Gin 30 Jahre alter Arbeiter einer Metallwarenfabrik versuchte ein ziemlich schlecht nachgemachtes Zweimarkstück an den Mann zu dringen, wurde jedoch hierbei festgenonnnen. Der Fest-
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