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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 31.05.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-05-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191005311
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19100531
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19100531
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1910
- Monat1910-05
- Tag1910-05-31
- Monat1910-05
- Jahr1910
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 31.05.1910
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««v Arrreiger (Mevlatt md ÄuMer). «W»mu»««ss« Hß 6 0crusp«chst«ll» La, d a r M s» «r.«. für die Königs Amtshauptmannschaft Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Mesa, sowie den Gemeinderat Gröba. iss. Die«Sta>, 31. Mat 1SL0, ave«>S. «3. Jahrg. Da» «iesarr Tageblatt «schrat jch« Tag abend» mit ««»nähme der Sonn- und Festtag«. Bierteljähriicher B^ngspret» bet Abholung in der Expedition tn Sttesa 1 Mart VO Psg„ durch unlere Tröger frei in» Hau» 1 Marl SS Pfg., bei Abholung am Schalter der talserl. Popanpalte« I Mark SS Psg, durch den Briefträger frei tn» Hau» 2 Mark 7 Pfg. Auch Monatitabonnement» «erde» angenommen. Anzetgen-Annahme sür die Nummer de» Ausgabetage» bt» vormittag l» Uhr ohne SewLhr. Rotafton«dnick «nd Beriag von Langer L Winterlich tn Riesa. — Vrschilst»stell«! «oethestrahe SS. Für die Redaltton veranooortlichr Hermann Schmidt t« Mesa. Donnerstag, de« 2. Z««i 1910, vor«. 10 Uhr sollen tm Auktionslokale hier 1 Sprechautomat, 2 Sprechapparate, Grammophonplatten, eine Anzahl Klavier» und Zithernoten, Musikhefte, Lieder» und Eoupletbücher u. a. m. gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Riesa, am 27. Mai 1910. Der Gerichtavollsieher des König!. Amtsgerichts. . Aufgehoben ist die auf Mittwoch, den 1. Juni 1910, oorm. 10 Uhr im Auktion«, lokale hier angesetzte Versteigerung. Riesa, am 31. Mai 1910. Der Gerichtsvollzieher des KSuigl. Amtsgerichts. Am 1. Junt.1910 ist da, Schulgeld sür da, 2. Vierteljahr 1910 fällig. Die Beträge sind bt, spätesten, z«m 14. Jmrt 1910 an die hiesig« Schulkaffe — Gemeindeamt, Zimmer Nr. 5 — abzuführen. Gröba, am S1. Mat 1910. Der Schulvorstand. Freibank Poppitz. Mittwoch, den 1. Juni, mittag« 11—1 Uhr kommt Schweinefleisch, roh, pro V, dg 50 Pfg., zum Berkaus. Poppitz, S1. Mat 1910. Der SemeindevorstMtd. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 31. Mat 1910. —* GaSoortrag. Wie wir in Erfahrung gebracht haben, wird auf Veranlassung der hiesigen GaSwerkSdirektion am 14. Juni im Saale de« Hoiel Wettiner Hof" Herr Ingenieur Brun« au« Hannover eincu allgemein verständ lichen wissenschaftlichen Bortrag über „Die moderne Küche unter besonderer Berücksichtigung de« Kochen« mit GaS* sowie „Die Verwendung von Galt zu Leucht» und Hetzzwecken ¬ halten. Der Redner versteht e«, in leicht verständlicher Weise die Vorzüge de« Kochen« mit Ga« an Hand moderner Apparate praktisch zu erklären. Zur besseren Verständlich keit werden während de« Vorträge« Koch», Brat- und Back versuche verabreicht. Ebenso wird die Gasbeleuchtungsfrage vom Jahre 1812 an bi« zum neuesten hängenden Galt- glühltcht erläutert. Auch hierfür sind diverse Apparate auf der Bühne zur Vorführung angeschlossen. ES ist daher dieser Vortrag sowohl Damen als auch Herren angelegent- lichst zu empfehlen. —* In der Nacht vom Sonntag zum Montag haben Diebe den Im Garten des hiesigen Dampfschiff-Restaurant, stehenden Gchokoladen-Automaten geplündert. Sie haben eine Scheibe de« Automaten zertrümmert und diesem dann für etwa 8 Mark Waren entnommen. Die gestohlene Schokolade haben die Diebe zum Teil gleich an Ort und Stelle verzehrt. — Mn Ptstolen-PreiSschießen der Gen darmerie im Bezirke der Königlichen Amtehauptmannschaft Großenhain fand am gestrigen Montag auf dem Großen hainer Milttärschießstand statt. Dem Preisschießen wohnten bet Herr Geheimer Regierungsrat AmtShauptmann Dr.Uhle- mann, Herr Gendarmerie-Major Klahre-DreSden, Herr Gendarmerte-Sekretär v. Littrow, Herr WtrtschaftStnspektor Illing und Herr KretSobergendarm Herrmann-DreSden. Am Preisschießen beteiligten sich ein Obergendarm, zwei Brigadiers und zwölf Gendarmen. Den ersten Preis er schoß sich Herr Gendarm Saro-Großenhain, den zweiten Herr Gendarm Gruner-Ebersbach, dritte Preise erhielten die Herren Gendarm Barth-Medingen und Laffotta-Mersch- witz. Mittag, sand gemeinsame Mittagstafel im Hotel de Saxe statt. — Unter außerordentlich starker Beteiligung wurde am Sonntag und Montag in Zittau der 42. BerbandStag der sächsischen Konsumvereine abgehalten. S» wurden Borträgen gehalten über die Pfändung de« Ge- schäftSguthabenS, über den internationalen Genossenschaft,- tag, über die Einrichtung der Schiedsgericht« tm verbände «nd über die Stellung der Konsumgenossenschaften zu den Erzeugnissen der Heimarbeit, der Hausindustrie und der Strafanstalten. Nach dem Geschäft,bericht über da« abge laufene DerbandSjahr zählte der verband tn dem am 31. Dezember 1909 zu Ende gegangenen 42. Geschäftsjahr 171 Vereine, und -war 162 Konsumvereine, 5 Produktiv- zenoffenschaften, 2 Baugenossenschaften, 1 Genossenschaft für hotelbetrieb, einen Backoeretn. Die Mitgliederzahl betrug 251008. Die Zahl der Verkaufsstellen betrug Ende 1909: 697 mit einem Durchschnittsumsatz von 111180 M. Die EeschästSlasten (Unkosten, Gehälter und Löhne, Zinsen, Steuern und Abschreibungen) betrugen 1900 etwa 8 Prozent vom Umsätze oder 1181153 M., 1909 dagegen 8588881 M. oder etwa 11 Prozent vom Umsatz de, letzten Jahre». Der Grundbesitz der Bereine hat sich innerhalb der letzten zehn Jahre um/tnehr al« da« Achtfache erweitert, der Inventar» bestand um mehr al« da» Neunfache. Der Grundstücks wert betrug im Jahre 1909 im ganzen 15329088 M. (worauf 8854975 M. Hypotheken ruhten), der Inventar wert 1789259 M. Die Hypothekenfchvlden haben sich prozentual verringert; während der Grundbesitz 1900 noch mit ea. 68 Prozent belastet war, ist er e» gegenwärtig nur mit etwa 57 Prozent. Die Warenschulden haben sich im Verhältnis zum Warenbestand vermindert, sie betrugen 1900 auf je 1V00 M. Bestand ea. 15 M., 1909 dagegen ea. 14 M. Die Spareinlagen haben sich von 828068 M. im Jahre 1900 auf 5073371 M. tm Jahr« 1909 gehoben. — Der nächste VerbandStag wird in Glaucha« adgehatten. —* Der Juni leitet seinen Namen von der römische« Göttin Juno ab. Nach anderer Meinung soll er al, jmttrw wsnsis (der junistisch« Moyat) dem römisch« Konsul JuniuS Brutus gewidmet sein. Im ersten Jahrhundert erhielt er sogar zu Ehren der betreffend« Hmscher vorübergehend den Namen Germanicu, oder AetiuS. Die deutsche Bezeich nung für den Monat Juni lautet vrachmonat, well 1» ihm die Felder gebrochen, d. h. umgepflügt werd«. Auch wurde er früher häufig Sommermonat oder Rosenmonat genannt, während er um das Jahr 1300 al» der andere Mat bezeich net wurde. Mit dem Juni treten wir in die Zeit der sommerlichen Vegetation ein. Gärt« «nd Anlagen steh« im herrlichsten Blumenflor. Der balsamische Geruch der Rosen durchzieht die Lust. Ueber dem Busch der Ros« Wölbt sich da» Sternendach, Hinter dem Busch d« Ros« Ist die Liebe uoch wach. Wartet, ihr Knosp« am Zweige, Bi» e» Zeit ist zu bwL« — Jung« Liebe, Li« schweig«, Bt» e» Zeit ist, zu glüh«. Doch sie küss« «nd kosen — Und in selbiger Nacht Brechen alle die Rosen Auf in duftiger Pracht. von dm Bäum« aber wink« tn verführerischem Rot die saftigen Kirschen. In den Familien pflegen aber um diese Zett ernstliche Betrachtungen über da, Thema: Wohin gehen wir diese» Jahr tn die Sommerfrische? abgehalten zu werden. Wo aber der Geldbeutel de» HauSoaterS eine solche Erholungs reise kategorisch untersagt, da bildet der Juni die geeignetste Zett für allerlei kleine Ausflüge und Landpartien. Für den Landman« darf der Juni gern etwa, Regen bringen, d. h. wmn die Temperatur dabei auf sommerlicher Höhe bleibt; denn die alten Bauernregeln sagen: Juni seucht und warm — Macht den Bauer nicht arm. — Dagegen Wenn naß und kalt der Juni war, — verdirbt er meist da, ganze Jahr. — In Dresden ist gestern mittag der Reichstag,- abgeordnete Oswald Zimmermann gestorben. Mit Herrn Zimmermann, der bekanntlich der Deutschen Reform- Partei angehvrte und der auch in Riesa wiederholt Dor- träge gehalten hat, ist eine der markantesten Persönlichkeiten auf dem politischen Gebiete au, dem Leben geschieden. Der Hetmgegangme, der seiner Parteistellung nach ganz be sonder, für die MtttelstandSkreise wirkte, werden auch seine politischen Gegner ehrliches Wollen nicht absprechen können. Zimmermann, der al, Schriftsteller und Redakteur tn Dresden wirkte und zuletzt den ReichStagSwahlkrei, Zscho- pau - Marienberg vertrat, wurde am 5. Februar 1859 tn Neumarkt (Schlesien) geboren. Nach dem Besuch de, Gym nasium, in Ohlau studierte er tn BreSlau und Leipzig Philosophie und Volkswirtschaft. 1886 trat er al, Lhef- redakteur in da» damalige Tageblatt „Deutsch« Reform* tn Dresden ein. Gr war Vorsitzender de, LandeSoerbandeS der Deutschen Reformparlei tm Königreich Sachsen. —8§ Da« Dresdner Landgericht hatte sich soeben mit einem tnteressauten sogenannt« unlautere« Wettbewerb«prozeß zu beschäftig«, der auch de« Komisch« nicht entbchrt. Die Fleischerin««, zu Meißen hatte gegen den ebenfalls in Meißen ansässig« Fleischer«-- geschästSführer Schneider Strafanzeige weg« unlanterru Wettbewerbe« «stattet. Di« Staatsanwaltschaft hatte auch ans gründ dies« Anzeige da« Hauptversahren eröffnet. Im März hatte der genannte FletfcheretgeschäftSstihrer Schneider, der der Meißner Fleischertnvmrg nicht augehvrt, tm „Meißner Tageblatt* Ochsenfletsch offeriert. Da, be treffend« Inserat hatte folgend« Wortlaut: „Achtung: Prima Ochseufleisch, Pfund 60 und 65 Pfennig«.* Diese« so überaus billige Angebot macht« di« Jnmmg»mttg lieber sofort stutzig und «, mutt)« Grmtttekmgeu darüber «»ge stellt auf welch« weift Schneider tn den Besitz de« billigen „prima OchsenfletscheS* gelangt war. Man hegte allerlei Vermutungen, and man traf schließlich auch da« Richtig«. G« wurde festgestellt daß da« aououciert« Fletsch nicht von einem Ochs«, sondern von einem — Bull« stammle. Ans gründ dieser Feststellung wurde dann seilen« der Fleischerinnung gegen dm FleischeretgeschäftSführer Anklage weg« vergehen, geg« da» Gesetz zur Bekämpfung de« unlauteren Wettbewerbe« erhob«. Bor Gericht bestritt der Angeklagte, sich gegen di« gesetzlichen Bestimmung« ver gangen zu hab«. Nach seiner Behauptung kann «tn Bulle auch ein Ochse und demnach Bullenfleisch auch vchftnfletsch sein. Man unterscheide tm Fletschergewerbe Sprungochsen und Mastochsen. Sprungochsenfleisch könne er aber nicht annoncier«, da« verstehe da« Publikum nicht, infolgedessen habe er da» Fleisch al« „Ochsenfletsch* bezeichnen müssen. Der al« Sachverständiger vernommene Obermeister Witzschel der Dresdner Fletscherlnnung erklärte, daß der Angeklagte durch sein Inserat eine Irreführung de« konsumierenden Publikum« h-rbeigeführt habe. Er habe tatsächlich Bull«, fleisch verkauft, Ochsenfleisch aber feilgeboten. Ochsenfleisch und Bullenfleisch sei zweierlei. Bullenfleisch werde in der Hauptsache weder zum Kochen noch zum Braten verwendet, sondern fast ausschließlich bet -er Wurstfabrikatton mit verarbeitet. Dieser Anschauung trat der Angeklagte mit Entschiedenheit entgegen und behauptete, daß von den Dresdner Fleischermeistern zahlreiche Bullen geschlachtet und da» Fleisch zum Kochen und Braten verkauft würde. Sein vergehen bestände lediglich darin, daß er da» von ihm annoncierte Fleisch zu billig angeboten hätte. Eine Irreführung des Publikums habe er weder beabsichtigt noch erreicht. Da» Gericht schenkte diesen Beteuerungen de« Angeklagten Glauben, ermahnte ihn aber, in Zukunft nicht wieder Bullenfletsch al« Ochsenfleisch anzubteten und erkannte auf kostenlose Freisprechung. —88 Der Ständige Ausschuß de« Landeskultur- rate» trat in Dresden zu einer Sitzung zusammen und beschäftigte sich u. a. mit folgenden Angelegenheiten: Dem Ansuchen de« Rates der Stadt Dresden um Unterstützung seine» Anträge», den städtischen Vieh- und Schlachthof zu einer Tartfstatton auSzuüilden, so daß die Gebühr für die Ueberführung der Wagen von Station König Alberthofen bi» zur Laderampe de» Schlachthofe» fortfällt, wird zu- gestimmt, nachdem der Rat weitere Aufklärung über die neu« Gebührenordnung usw. gegeben hat. — In Erledigung einer Verordnung de» König!. Ministerium» de» Innern wird die Veranstaltung von bodenkundlichen Uebersicht»- aufnahmen al» erstrebenswert bezeichnet. Auch hält man di« Entsendung eine» Fachgelehrten zu dem in Frage stehenden Kongreß in Stockholm für nicht unangebracht. Dagegen wird die Bewilligung eine« Jahre»beitrage» dem Ermessen de» König!. Ministerium» anheimgegeben »nd I Da» Berechnt» d« venmetmLen Wohnung« ,e. ütt 2^ 1 2 I MßMjsIW ms! WlMWIlLMtls!
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