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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.04.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-04-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191204129
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19120412
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19120412
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1912
- Monat1912-04
- Tag1912-04-12
- Monat1912-04
- Jahr1912
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.04.1912
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ftöriß« wär« «» «rfs-tt, von «in« »tßluuzene«, für »al Pnöttkmn «»»efrtrdtgeade» Auffßhrung zu rede«. Schon »1« kräftig« Lachsolvrn. »t, »i»d«holt «rtünien, und dt« »chnnalß «uf »ff»«« Gzene «f»lgtm -srvarnif, d« D«» füll« »üchchl »ich nicht b«fiöttß«n. Di» Aufführung tzatt» auch ein« Reih« sehr glücklich« Mo»»nie und ma« d»rf sa-«n. da» daß Eus«udl«, daß sein« Reif« mit »Wien« Blut- erst am Danuta, »««etreten hab« fall, sich »«ett» recht -ut «iugefpielt hat. In d« Besetzung einiger Moll.« hat di« Direktion allerdtng« kein, glücklich« Hand gihadt. Hedi Doretti fehlt «» als »Tänzerin Cagliari an dem nötigen Temperament und Luci« John-Schmidt bringt für dt» Doll« d« Prodtermamsell Pept weder die rechte Figur nach die erforderliche Anmut und Charme mit. «»sanglich leisteten dt« beiden Damen Gut«. Paula Hradetzoy alß Gräfin und Fritz Günther Maa» al» Graf Zedlou gefiel« gut. Ihr« Rollen dürften sich allerding» noch Wirkung»« voll« gestalten lasten. Prächtig« verirrt« haben- di« humorvollen Partien de» Kurustellbefitzer» Sag!« und de« Fürsten Bpshetm-Etndelbach in den Herren Friedrich ««der und Mill, Norman» gefunden, »och H«r Josef Wold« man« al« Ka«m«diener Josef zeigt, sich al» eine schützen«, wert» Kraft d«» Ensemble». Da« Orchester hatte die Pionierkapelle gestellt, die unter Leitung de» Kapellmeister» Otto Strauß au» Wien di« köstlichen Melodien d« vperett« vortrefflich zur Geltung brachte. — Da« Ensemble gibt heut« abend im Hotel Hüpfner noch ein zweit»» Gastspiel. — Nach fast dreistündig« geheim« Verölung de» Rat»» und der Stadtverordneten von Plauen i. B. wvrde Herr Stadlrat Dr. Dehne, Dresden, mit 37 Stimmen zu« Oberbürgermeister gewühlt. He« Bürgermeister Schurig (Plauen) «hielt 27 Stimmen und Herr Stadtrat Klippen S Stimmen. — Der Weggang de» Herrn Stadtrat Dr. Dehn« au« Dresden wird jedenfall«, so bemerkt der »Dresdv. Sn-.«, von ollen Seiten aus« tiefste beklagt. —* Der Verein für Gesundhettgpfleg« e. B. in Riesa »«anstaltet in diesem Jahre erstmalig eine Daren- lotterte (s. auch Inserat). Die Ziehung findet am 12. Mat statt und sind Lose in den durch Plakat« kennt« lichen verkauf»stellen zu haben. Erfreulicherweis« geht d« Losabsatz recht flott von statten. Dom erzielten Rein gewinn soll da» Lust Licht-Bad vergrößert und besser aug gestaltet, sowie für Erwachsene und Kinder beiderlei Ge schlecht» besondere Abteilungen eingerichtet werden. Luch ist die Anlegung einer Kegelbahn in» Auge gefotzt. Weit über 8000 Personen besuchten im Vorfahr« da« Licht-Lust« Pad, und wäre »S nur zu wünschen, wenn mit dem vrr« alteten Vorurteil gegen rin derartige« Unternehmen ge brochen würde und sich jeder von der wohltätigen Sin- Wirkung «ine» Luftlichtbade» auf Körper und Geist üb«, zeugte. Es liegt daher, zumal da» vad für jedermann zum vesuche offen ist, in all« Interest«, dem Verein durch Abnahme der Lose in seinem Unternehmen zu unterstützen. Der Gewinnplan «eist sehr schöne Gewinne auf und sollte es niemand versäumen, sich ein oder mehrer« Los, zu kaufen. r. — In diesen Tagen gelangen die Steuerzettel über die Veranlagung zur Einkommen- und Ergänzungssteuer zur Zustellung. Es seien deshalb di« Sätze, nach denen diese Steuern erhoben werden, nach- stehend mitgeteili: In Klaff«: Bei einem Einkommen: Steuersatz: 1» vvu über 400 M. bi« 500 Mk. 1 Mk. I . KOS - «00 . 2 M - 000 - 700 - 8 M L 700 - L00 - 4 r 4 - 800 - 050 . 7 s ,» « « SSO - 1100 - 10 6 - - 1100 - 1250 . 13 « 1250 - 1400 ° 16 8 - 1400 - 1600 - 20 a s . 1600 - 1900 - 26 L w . 1900 - 2200 . 36 II . 2200 - 2500 . 48 12 - 2500 - 2800 - 56 13 - 2800 - 3100 - 67 L 14 - - 3100 - 3400 . 78 s 15 » 3400 - 3700 - 00 S l'i - 370« - 4000 - 105 s 17 . 4000 - 4300 - 120 M IS . . 4300 - 4800 - 140 s IS - 4800 - s 5300 ° 160 20 . 5300 - IS 5800 - 180 2! - . 5800 - s 0300 - 200 « a 6300 - S800 - 221 - o B 6800 - 7300 - 242 s 24- - 7300 - 7800 - 268 ck 25 - 7800 - G. 8800 . 285 «» 2» - 8300 - ü 8800 - 807 a 27 - 8800 - 9400 - 830 IS 28 - 9400 - 2 10000 . 854 s 2» - - 10000 . s 11000 . 880 r>o - . IIO00 . 12000 . 420 M 31 - a 12000 - 18000 . 460 32 - 13000 . 14000 . 500 o 33 - 14000 - s IS000 - 540 2 34 - - 15000 - 16000 - 580 o 35 - 16000 . L 17000 - «20 2 3s - o 17000 - o 18000 - 860 S 37 . 18000 - e 10000 - 700 g 38 - - 10000 - s 20000 - 740 S 39—52 über 20000-34 000 Mk. jedes Tausend fe 45 Ml. mehr bi» 1370 Mk., 53-91 über 84 000-73 000 Mk. jede» Tausend je 50 MI mehr bi» 3320 Ml. 92-118 üb« 78000 bi« 100000 Mk. jede» Tausend je 60 Mk. mehr bi, 4940 Mk. DteErgänzunggsteuer (vermögenssteu«) beginnt b«l einem vermögen von 12000 Mk. und beträgt in Klaff« 1 von über 12000—14000 Mk. S Mk., . - 2 . . 14000—IS000 - 7 - - - 3 - - 1SOOO-18l00 - 8 . - - 4 - - 18000—20000 - 9 - und so fort r/, vom Tausend der die Klosse beginnenden Summe. Die Klaffen steigen bi» 100000 Mk. nm fe 2000, bl« 200 000 Mark um 4000 Mk., von da ad um j, 10000. — Der Wegfall der Verteuerung beim Ueber- aaug la «ir» höhere wagenklafl» bet d«r Eisenbahn tritt für da» gesamte Gebiet des drmfchen Pff«Richut«tk»ß am 1. Mat et«. Dt« betreffende» ve- stimmung», d« Gisenbahnverkehrßmdmrng werde« dann »tzrch folgmd« «fetzt: .Sri Ueber '««» in »tu« höhere Klaffe ft der Uuterschted zwischen de« Preis« «in« Fahrkarte d« Kloff», tu dl« tz«. Nitsend« übergeh», «ad dem Preis« «tu« Fahrkaet« d« Klaff», au» d« « üb«r«<ht. »u entricht«,. D« MindefibSrag »tu« Rochp,blung lft ö Pfennig - G« ft «fteullch, daß fick di« Eisen bahnoerwaltung bereit »«- sundeu hat, dt« s«it 5'/« Jahrm bestehend, UngerechtigRit zu beseitigen. Für den U«b«gaug »«den besondere „U,b«gang»karten- eingeführ», dt« durch einen weißen Querstrrifen kenntlich find. Al« Grundfarbe kür di» Ueber- gangskarten wird di« Färb« derjenigen Wagenkloff» g«. »ählt, tu umlche d« Reisend« übergeht, wo solch« Ueber- gang»kartm nicht aufliegen, «eil sie zu selten gebraucht werden, sollen vlankokorien Verwendung finden. Daneben «erden besonder« Schuevzugzvschla,«karten ausgeoeben, und «war nicht nur beim Ueber,ang au» einem Personen» oder Gl zu, tu «tuen Schnellzug, sonder« auch, wenn dt« Fahrt tn d« niedrtgeren Klaff« bereit» in einem Schnell,uqe vor fich ging, Wer als» uni« Venutzuug «ine« Schnellzuges einen Wagen wechsel vornimmt, wird tn Zukunft st«» drei Karte» haben r Fahrka li, Uebergangskart« und Schnellzugs zuschlagkarte. -- Die Stür « e d« letzten Tag« Vaben fich neben de« ernste« vekchädtgungen, di« st« da und dort ausführten, auch manchen Scherz geleistet. Dt« Summ« d« entführten Kopfbedeckungen ist Legton, und die Freude der Zuschauer war immer «roß, wenn nicht etwa der Wind di« Rolle der rächenden Nemesis übernahm und die Lach« durch Ent führung de« eigenen Kapfschmucke» bestrafte, von ganz besond«» ergötzlicher Wirkung «ar aber »in Streich, den der Wind tn Meißen einer mit süßer Last vom väcker hrlmkehrendrn Hausfrau spielte. Er schlug nämlich den von ihr getragenen Kuchendeckel mit solch« Gewalt gegen da« Gesicht der Trägerin, daß der auf dem Deckel befind- lich gewesen« Ouarlkuchen stch wie «in Umschlagetuch um den Kopf legte und der Quark reichlich« Spuren auf dem Antl tz zurückließ. Dt« Zeuaen de« Unfälle« haben Tränen gelacht, und di« betroffen« Hausfrau tat da» beste, was sich in solchem Falle tun lüßt — sie lachte mit! »Meißn. Tagebl.- — Ein unaufgeklärter Vorgang, der es wer» ist, der Orffentlichkeit mitgetrilt zu werden, trug stch, wie das „Großh..Tgbl.- schreibt, in vergangener Woche auf der Strecke Priestewitz—Riesa zu. In einem Wagen 4. Klaffe saß ein junges, etwa 17 jährige» Mädchen, recht» und link« von ihm ein älterer und ein jüngerer Mann. Trostlos blickte das Mädchen vor stch hin, ab und zu unterbrochen von tiefem Schluchzen. Mit weinerlicher Stimme erzählt« ste einer mitfahrenden Frau, daß sie nach Hamburg sahre und au» Böhmen komm», dann weiter: »Ach, mein« Mutter weiß gar nicht, davon, wenn da« meine Mutt« wüßte. - Kurz vor Riesa sagte der ältere Begleit« zu dem jüngeren, daß er mit dem Mädchen in Riesa über Nacht bleiben soll«, « werde nach Leipzig fahren und beide am anderen Morgen in Riesa abholen. So geschah es auch. Tränen den Auge» nahm da« Mädchen von der Mitpaflagierln Ab- schied. Aber keinem brr Mitfahrer war es in den Kopf gekommen, daß es bet den dreien nicht mit richtigen Dingen zugehen könne. Erst hinterher dachte man daran, daß die beiden Männer möglicherweise Mädchenhändler gewesen jein könnten, die ein junge», unerfahrene» Mädchen einem trau rigen Schicksal entgegenführten. Man hätte dem Schaffner oder dem Vahnhofsgendarm nur «inen Wink geben brauchen und die zwei männlichen Begleiter de» jungen Mädchens hätten sich legitimieren müssen, vielleicht wäre dadurch «in junges Mädchen vor dem Weg in» Elend brr Schande ver wahrt geblieben. — Der Gesundheitszustand in Sachsen spiegelt sich in folgenden Sterblichkeitsziffern pro Februar d. I. Diese betrugen, immer auf 1000 Einwohner und auf das Jahr berechnet, tn Hohenstein Ernstthal 25, Orlsnitz t. E. 22 6, Meißen 20,9, Freiberg 20.8, Reichen- bach t. v. 20 7, Wurzen 20.6, Meerane 19 7, Riesa 19 3, Mittweida 19,1, Pirna 18, Bautzen 17,5, Simbach 17, vnnaberg 15,9, Chemnitz 15 8, Zittau 15 8, Dresden 15, Glauchau 149, Werdau 14.8, Leip'ig 142, Döbeln 14.8, Plauen i. v. 13.7, Crimmitschau 11.7, Falkenstrin i.B. 9.8. — Der veiband deutscher und österreichischer Eisen- bohnbramtrnveretne hält auch dieses Jahr wieder, und zwar diesmal in Dresden — die beiden letzten waren tn Stuttgart — einen sehr beachtenswerten dreiwöchentlichen Kursus großangelegter Fortbtldungsvor- lefungen ab, zu dem sich zahlreiche Eisenbahnbeomte au» Vaden, Vny rn, Württemberg, Sachsen und Oesterreich, zum größten Teil von ihren verwaltungsbehöreen abge- ordne», mit dem 10. April beginnend, zu ernst« Studien- und yortblldungsarbeit auf 3 Wochen zusammenfinden werden. Da« Arrangement liegt tn den Händen des Ver ein» d« Beamten der König!. Eüchs. Staaisetsenbahnen, Sitz Dresden, und sind lügltch durchschnittlich 4 vor- lesungen zu besuchen, dt« vorwiegend im Genrraldlrekttons- grbäude der Königl. Sächs. Staatsbahnen stattfinden. An diese schließen sich noch tnteieffante örtliche Besichtigungen, private Durcharbeitungen usw. Al« Vortragende kommen namhafte süchsische Fachmänner in Betracht. —* Tie Kosten dcS Metallarbeiterstreiks in Sachsen lassen sich jetzt nach dem Geschäftsbericht des Metallarbeiterverbandes für das Jahr 1911 über sehen. Au» diesem geht hervor, daß die Lohnkämpfe in Sachsen ein schönes Stück Geld gekostet haben, wie überhaupt die Streikunterstützungen in den letzten bei- den Jahren enorm gestiegen sind. Sie betrug im Jahre 1909 insgesamt 577 429,92 Mark und stieg im Jahre 1910 auf schon 2803476,40 Mark, und im Jahre 1911 sogar auf 4247 676,80 Mark, also in einem Zeitraum von zwei Jahren stieg die Höhe der Streikunterstützung um reichlich 3'/, Millionen Mark. Nicht gerechnet sind die Ausgaben, welche die rrokalkassen ebenfalls noch in bedeutender Höhe machen mußten. Tie Aussperrung in Leipzig kostete dem verband allein 522 495,55 Mark und die Aussperrung in LreSden 147332^0 Mark. —k— — Mittwoch früh tagte in Dresden di« philoso phisch-philologische Sektion de» unter Leitung von Gel». RegierungSrat UniversitätSprofessor Tr. Schmidt stehen den L«utsch-Akad«mtschen Esperanto-Bun ds». Realprogymnasialdtrektor Prof. Tr. Göhl (Sftesa) begrüßte dio erschienenen Kollegen, worauf Oberlehrer Tr. Nitz (Königsberg) über Esperanto und höhere Schulen sprach, dabei besonders betonend, welch großen Gewinn Esperanto für die Schellen bringe, Gewinn auf den ver schiedensten Gebieten (Literatur, Völkerkunde, Logik usw.), vor allem aber durch seine Leichtigkeit den Gelvinn der Entlastung des Stundenplans, wodurch Zeit für andere Gebiete, besonders für Deutsch, gewonnen werde. In der Debatte sprach u. a. Rektor Professor Tr. Rausch, der im Auftrage des preußischen Kultusministeriums bereit» den TreSdnec Esperanto-Kongreß besucht und jetzt die Gntwickkung des Esperanto sympathisch verfolgt, indem er mitteilte, daß er überall gerne auf die Be wegung Hinweise. Mit der Versammlung war eine reich« Esperanto-AuSstellung verbunden. Interessant mar vor allem den Teilnehmern die seit kurzem von dem TreSdner Realgymnasiasten Klempercr durch. Esperanto angeknüpfte Korrespondenz, die zeigte, welch großen Gewinn der Schüler durch Korrespondenz mit dem Auslände haben kann. — Zum sächsischen BolkSschulgesetzentwurf schreibt die .Korrespondenz des sächsischen Landesvereins deS Evan gelischen Bnndes-: So erfreulich der Regierungsentwurf dm konfessionellen Charakter der Volksschule betont, so bedenklich erscheint die Bestimmung, die den katholischen Schulen den katholischen Schulvorstand sichert, um den Schulvorstand evangelischer Schulen ab« keine konfessionellen Grenzen -zieht. Das muß in evangel. Kreisen als schwer« Imparität empfunden werden. Sie kann zur großen Gefahr für die evangelische Schule werden, zumal der Schulvorstand nach dem Entwurf einen wesentlich höheren Einfluß auf die Schule erhält als bisher, da ihm zum Teil die Aufgaben der bisherigen OrtL- schulaufsicht übertragen werden sollen. Aber die Gefahr droht auch von anderer Seite. Bei der religiösen Gleichgültigkeit und konfessionell« Sorglosigkeit vieler evangelischen Kreise, bei der Schwärmerei vieler für konfessionslosen und überkon fessionellen Unterricht ist eS gar nicht ausgeschlossen, daß in die Schulausschüsse der Städte und größeren Jndustriegemein- den Männer gewählt werden, die sich nicht nur innerlich, son dern auch äußerlich von der Landeskirche losgelöst haben und null als Dissidenten ihre monistischen oder sonstigen unevan- aelischen Einflüsse geltend machen. Auf diese Gefahr aufmerk sam zu machen, erscheint unS ernste Pflicht. * Pausitz. Vergangene Nacht ist hier in die Pfarre und das Gehöft des Gutsbesitzers Neider eingebrochen worden. Die Tiebe haben sich durch Eindrücken von Fen sterscheiben Zutritt in die Gebäude verschafft. Beim Gutsbesitzer Neider haben die Spitzbuben einen Sekretär erbrochen und daraus 13 brS 15 Mark entwendet. Auch in der Psürre fielen ihnen Geldbeträge in die Hände. Tie Gendarmerie und, Polizei fahndet eifrig nach den Tieben. Bon etwaigen sachdienlichen Wahrnehmungen wolle man-dL7' Gendarmerie Kenntnis geben. Weinböhla. Die Spargekernle hat berett« begonnen. Von mehreren hiesigen Freilandkulturen wurden die ersten Exemplare gestochen. ES sind durchweg» vollsaftige, große Sorten und verspricht die Ernte, wenn sie überall so aus- fällt, diesmal einen bedeutenden Ertrag. SieLenlehn. Einem Zögling der Schuhmachür- fachschule, der neue Maschinen für die Schuhbranche er funden hat, wurde auf Grund dieser fachlichen Leistung die Berechtigung zum einjährig-freiwilligen Militärdienst zuerkannt. Ter junge Mann stammt aus Schmölln (S.-A.) und ist der Sohn deS dortigen Schuhwarenfabri- kanten Schalter. Z8 Dresden. An Stelle de» in den Ruhestand tretenden Seh. Rat« Prof. Dr. Hempel von der Technischen Hochschule hat da« König!. Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterricht« dem Geh. Hofrat Prof. Dr. Fritz Foeist« dt« Professur für anorganische Chemie und anor ganisch-chemische L' chnologie übertragen und ihn zum Direk tor des Anorganisch-Chemischen Laboratorium» ernannt. Professor Dr. Foerster wirkte früher an der Charlottenburger Technischen Hochschule. Wilsdruff. Ein Opfer des Sturmes wurde in Kaufbach bei Wilsdruff der Knecht Töring. Er trat durch das große Hoftor ein. IN demselben Augenblicke wurde dieses vom Sturm mit solcher Gewalt zugeworfen, daß der Knecht zu Tode gequetscht wurde. Zittau. Tie hiesigen „Nachrichten" brachten gestern folgende amtliche Mitteilung: Ter Wahl des Bürger meisters Tr. Roth in Burgstädt zum Oberbürgermeister der Stadt Zittau ist von der Kgl. Kreishauptmannschaft Bautzeu die Bestätigung versagt worden. MS Gründe der Nichtbestätigung werden lediglich persönliche Momente nicht aber die politische Stellung des Gewählten ange geben. Tie Angelegenheit wird die beiden städtischen Kollegien in gemeinsamer Sitzung beschäftigen. Wie das „Berl. Tagebl." hört, Mtzt sich die Begründung die ser Ablehnung darauf, daß Tr. Roth in Burgstädt einige'-- mal sich an einem Hasardspiel beteiligt haben soll. Selbst verständlich hat die Stadtvertretung dds Recht, dieser Entscheidung gegenüber die deS Ministers anzurufen. — Tie „Zitt. Morgenztg." stellt die Behauptung auf, daß die Gründe für Nichtbestätigung ausschließlich in der link-liberalen ParteisteNung Tr. Roths zu suchen seien. Weiter führt das Blatt an, daß für die Königl. Kreis hauptmannschaft möglicherweise auch die Begründung eine- Urteils in einem Beleidigungsprozeß vor zwei Iah- ren maßgebend gewesen sei, in der Aussagen von Zeugen erörtert» die zwar für glaubwürdig, aber nicht für aus reichend beweiskräftig erachtet worden find. Auch das Stimmenverhältnis bei der Wahl Dr. RothS soll von Gewicht gewesen sein; Tr. Roth wurde nur mit 20 gegen 15 Stimmen zum Oberbürgermeister gewählt. Für dio Richtigkeit seiner Tarstellungen beruft sich das Blatt ausdrücklich auf den Abgeordneten Tr. Roth selbst, der mit dem Herrn KreiShouptmann in Bautzen ein« länger»
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