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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.04.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-04-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191204183
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19120418
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19120418
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1912
- Monat1912-04
- Tag1912-04-18
- Monat1912-04
- Jahr1912
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.04.1912
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,WDEM«>HUk MDGHW», WEHWk WM* PZ» WUU WMUHI» »Ws »ich»« bsfovdere« P, »««erkeu. Erft al« dl« GWn>e»»ch«td« i»««r «ttver «nid«, d« Mond «t»a d« HVM« d»« T«se»»«fi1ni» verduvkett» «vd da«»» «eG «»«« «»Aich« >d»ah«« von Licht und Mir«« «inttol, ändert« sich «es «i»«al di« «^»«tte. Di« G«»a« ««rior ihr«» Glan«, «in düfiner Schlei« »rettet« sich über di« Lavdkchalt an«. «I> od di« Idmddämwtnm- »ereivbrechen wollt», »nrd« i»««r dunllrr, da« Thermometer fiel langsam, ja «« ««kd« schlleßkich empfindlich kühler, so daß man fröfielt«, u»d »letchzetttg ßegann da« sonst dew«ai« Leden der Natur «eG« «der weniger «n stocken. Der Lier« schien sich ein« gewiss« Unruh» und Ungeduld zu bemächtigen, erstaunt da» räd«r. do- der Da« schon zu End« s«i« sollte. gn«d,sonder« bemerkten wir dies« stengftlichkeit an den »ahlreichen kleinen Tkqvbgel«, di« di« Echkoßt«ichi»s«ln bevölkern. vilhreud «I vorher windstill gewesen, erhöh sich «eg«n L Uhr plätz» lich «in wirbelnder, kalter Luftzug. A« Himmel rückte unterdessen d«r Mond immer weiter aus der Eonnenschelb, schräg «ach link« oben vor. so daß kur, vor r/,2 Uhr. im Maximum der verstnsterung, nur ein« äußerst schmale Lichtstchel am linke« Rand« der Sonnenscheid« sichtbar blieb. Mau konnte schließlich avch ohne Rauchgläser zu de« Phä nomen emporblicken. Merkwürdig, geradezu gespenstisch erschienen di, scharfen Schatten der Bäume. Eg war mittler» weil« immer dämmeriger geworden, stürz nach »/,2 Uhr erhob sich plötzlich «in» schärfer« Lustbewegnng; ob e« «in .Finfterntowind". ursächlich also auf da« Ereignis de« Lag«« zurückzuführe.. «ar, darüber mögen di« Meteorologen entscheiden. Ueber die Beobachtung der Finsterni» in verlin liegt folgend« Meldung vor: In der Lrrpiowrr Sternwarte wurden mit dem großen Refraktor unausgefetzt photagra» phisch, Ausnahmen der Sonnenfinsterni« gemacht, und zwar in einer Größe 2t: 2t. Es gelangen nicht weniger als 23 Belichtungen. Zwischendurch arbeitete ein ktnrmato- graphischer Apparat, der alle iünf Sekunden «ine Aufnahme machte. Der Film ist zum L?U schon entwickelt und gibt in heroorrazender Weise di« einzelnen Phasen der Finster nis wieder. Sehr interessant haben sich die Veobachtunoen an den ausgestellten Pflanzen und Vlumen gestalt«». Gin« Anzahl Blumentöpfe mit blühenden Gänseblumen und Tulpen war auf di« Plattform der Sternwarte gebracht worden, und es zeigt« Nch alrbald. daß beim Gintritt der größten Dunkelheit die Blütenkelche ihre Oeffnungen schlossen. Auch diese Vorgänge sind tm kinematagraphischen Bilde festgehalten worden. Was die Temperaturschwankungen anlangt, so ergaben die Meldungen «ine Differenz im äußersten Stadium von 6 V, Grad Celsius. Die Queck- silderiäule fiel von 16 Vt Arad zu Beginn der Naturer scheinung auf 8'/i Arad tm Mittel der Verdunkelung. In Paris wurde die Sonnenfinsternis, die fast total war, mittag« von zahlreich'«, ntit geschwärzten Gläsern versehenen Parisern beobachtet. Der Himmel war wölken» los. Au» den Fabriken und Geschäften kamen die Leute und beobachteten da» Phänomen. Da die Finsternis während einiger Minuten fast vollständig war, wurden tm Quarsser de i'opera di« Baslatrrnen angezündet. — In der Zone der Totalfinsternis bei Pari» wurde die Sonnen- finsternis von zahlreichen französischen und fremden Astro nomen und Schülern des Polytechnikum» beobachtet. Zur Beobachtung waren Genieoffiziere in einem Freiballon und zwei Flugmaschinen aufgeftiegen. Die Finsterni» war zu der Zeit, al» sich Tonne und Mond deckten, beinahe ring förmig. Um 12.48 Uhr wurde der Planet »Venus- sicht- bar. Die.Temperatur sank bi» auf vier Grad und stieg dann wieder. Kunst und Wiffeoschaft. W Uraufführung «tue» Veethov en scheu Werkes in Dresden. Auf dem Kgl. Velv«d«r« in Dresden fand am Mittwoch ein besonder» musikalisches Ereignis, nämlich die Uraufführung eines Berthovenschen Werkes, statt. Es handelt« sich um ein« bisher verschollene und unbekannte Tondichtung de» großen Tonherr», di« von Dr. Chitz in den Musikschätzen de» Grasen Elam Galla» in Prag entdeckt« reizvolle Komposition für Cembalo und Mandoline, die di« Widmung trägt: VSäiS tz Mo äs OUrr^. Dies« Gräfin Cla>y ist dieselbe, der Beethoven die bekannt« Sopranarie mit Orchester: xvrüäo spvrxiuro! zugeeignet hat. die er einst für die Sängerin Duschet schrieb. Beet hoven hat da» anmutig« Merkchen aus stiuer tm Januar 17SS unternommenen Reis« von Wien nach Berlin in Prag für di« junge Tochter de« Grafen Clary komponiert, die noch im selben Jahre Gemahlin des Graf«« Elam Gallas wurde, „kaur I» doli» «l? (Josephine) hat Beet hoven eigenhändig auf das Manuskript geschrieben. Dos Werk wurde auf Originalinstrument«« — das Cembalo hatte König Friedrich August zur Verfügung gestellt — von Dr. Ehitz und Kammermusikus Wunderlich (Mondo» line) unter lebhaftem Beifall und großem Jntrress« zu Gehör gebracht. Die neu aufgefundene Handschrift enthält außer dem Andant« mit Variationen in v-vur noch vier ander« kleinere Sätze. Vermischtes. Eine tollkühne Fahrt zwischen Leben und Tod auf dem Trittbrett eine» Eisenbahnwagen«, und noch dazu im heftigsten Schneetreiben, vollführte Sonn» abend früh ein junger Mann, der von Bunzelwitz noch Schweidnitz fahren wollte. Er erreichte die Haltestelle erst im letzten Moment, al» sich der Zug bereit» in Bewegung setzte. Da er zur rechten Zeit in seiner Ar« beitSstelle in Schweidnitz sein wollte, sprang e r trotz der warnenden Zurufe auf den letzten Wagen de» abfahren» do nZuge». Sein Bemühen, die Kupeetüre zu öffnen, war aber vergeblich, da dieser Waggon als Anhängewagen fuhr und die Türen verschlossen waren. Ter junge Mann mußte nun, da der Zug inzwischen in schnellste Fahrt gekommen war, auf dem Trittbrett stehend und sich an «in« Türgriff aukloannrernd - di» Fahrt ün größten Schneetreiben bis nach Schweidnitz «lttnachen, wo er Harb erstarrt vor Frost ankrm. Di« Fahrt dürste ihm «in« Erinnerung für Lebenszeit bleibe»«. Reue znsammongewachssne Zwillinge. Di« abnormen Menschenkinder sind um ein neue» Paar vermehrt worden. An Tastan» Panoptikum zu Berlin waren dieser Tage Vertreter der Presse und Aerzte ge laden, um ein Paar zwei Monate alte Menschenkinder zu besichtigen, die da» Unglück haben, an ihren beiden kleinen Köpfen untrennbar fest zusannnenzuhängen. Emilie und Elisabeth Stoll sind da» neueste Weltwunder. Ahr« beikwn kleinen Körper bilden eine gerade SS Zenti meter lange Linie; zuerst kommt Emilie, körperlich gut entwickelt bi» -um Köpfchen, das wiederum fast unmerk- ttch iu Elisabeth» kleines Haupt übergeht, dann folgt diese kleine Dame mit einer ebenso vollständigen Kör perlichkeit. Obgleich, die Lchädeldecken ein einzige» feste» Knochengebilde darstellen, ist ihr Gehirn getrennt, denn zuweilen liegt eines der Kinder mit beweglichen offenen Augen da, während das ander« schläft. LK. Eine neue arktische Expedition- Eine Mitteilung des amerikanische»« Museum» für Natur geschichte berichtet von einem umfassenden Plan zur Ent sendung einer Expedition nach dem von Peary 1806 signa- lisierten Crockcrland. Peary und seins Eskimo» hatten mit Schnee bedeckt« Gipfel von fern bemerkt und ein Laud- gebiet festgestellt, dessen Lage sie in einer Länge von ISS Grad östlich und 88 Grad nördlicher Breite bestimm ten Harris beschrieb dann dieses nach einem Mitglied de» amerikanischen Arktischen Klubs benannte Land al» ein« Gruppe von Inseln, die in der Form eines Tra- pezoids über einen großen MeereSraum verstreut ist und eine Oberfläche von ungefähr 1600 Quadratkilometer hat, im. Norder« des östlichen Amerika und des westlichen Si- birien. Erocker-^and, das sich 208 Kilometer von Cap Hubbard befinden soll, bietet jedenfalls das größte Nord polarproblern, da» gegenwärtig zu lösen ist. Auf die Er forschung dieser Gebietes setzt man deshalb große Hoff nungen. Die Reise soll zunächst von Flahler-Bay nach Cap Thomas Hubbard gehen, wobei eine Strecke vor« 528 Kilometer zurückgelegt wird und in Ellesmere-Axel Her berg- und Grant-Land wichtige geologische, paläontho- logische und physiographische Studien gemacht werden sol len. Bo«« Cap Hubbard bis Crocker-Land wird man Beo bachtungen über die Meeresströmungen und die Tempe raturen des Meeres sammeln und die Meer-Fauna er forschen. In Crocker-Land selbst will die Expedition zlvei Monate lang bleiben, um topographische und geologische Karten aufzurrehmen, die Gletscher und ihre Beweg- ungen zu studieren und systematische Sammlungen der Fauna und Flora anzulegen. Tie Expedition, die am 20. Juli 1912 von Sidney aus ihre Reise a,«treten wird, wird von zwei Direktoren des Naturhistorischen Museums, George Borup und Mac Milla,« geleitet und soll im Juli 1818 zurückkehren. Tie Kosten des Unternehmens werden durch freiwillige Beiträge und eine Subskrip tion gedeckt. CK. Bor Lasch endiebeuivirdgewarnt! Die sen weitverbreiteten Ruf erläutert ein Inspektor der Lon doner Polizei in sachgemäßer Weise, indem er iu einer englische«, Wocyenschrift von den beliebtesten Tricks der Taschendiebe erzählt. „Das beste Mittel gegen Taschen diebe ist> sich niemals unter einen Bolkshaufen zu mischen. In einer belebten Straße stürzt plötzlich ein gutgetleideter Herr hin, stöhnt und ächzt, und im Nu ist eine neugierige und «nitleidige Menge um ihn herum. Er erholt sich wieder^ aber kaum sind die Zuschauer über sein Schicksal beruhigt, so geraten sie in noch größere Unruhe über die ihnen fehlende,« Wertsachen, die ihnen unterdessen die -Komplicen des „Unglücklichen" abgenommen haben. Wer an so einen« Auflaus teil- nimmt, begibt sich selbst in die Taschendiebsgefahr, und darf sich nicht wundern, wenn er dabei zu Schaden kommt. Auch vor jeden« soll man sich in Acht neh men, der scheinbar zufällig neben einem steht, eine Zeitung liest und diese nahe vor unser Gesicht bringt. Er will dann gewöhnlich mit dem großen Blatt die Manipulation verdecken, die seine eine Hand vornimmt. Es ist einer der beliebtesten Tricks die Hand, die die Kravatteunadel des Opfers hsrauSzieht, durch ein Zei- tung-blatt zu verbergen. Tas Tragen von Sicherheits ketten hat gar keinen Sim«, denn der Taschendieb trägt so scharfe und präzis« arbeitend« Scheren Lei sich, daß ihm keine derartige Vorsichtsmaßregel widerstehen kann. Ein anderer „Nachbar", vor hem man sich hüten must, ist der Herr, der neben Dir mit gekreuzten Armen sitzt; er kann ein höchst achtbarer Bürger fern, aber ich rate doch jedem, genau auf seine Taschen aufzupassen, den,« der geübte Langfinger weiß mit gekreuzten Arnren die un» zugekehrte Hand so geschickt zu gebrauchen, daß er den auf unserer Seite befindlichen Arm überhaupt nicht bewegt. Nächst dem entstehenden Auflauf, in dem er so geschickt seine Rolle spielt, zumal wenn die Auf merksamkeit auf einen bestimmten Gegenstand abgelenkt ist, sind die besten Jagdgründe des Taschendiebes über füllte Kupee», besonders die Untergrundbahn, in der die Personen dicht gedrängt stehen oder sitzen. Neben Dir sitzt ein Herr, der in seinen Tasche,« allerlei nachzu stützen scheint. Während die Hande rasch am eigenen Körper hin- und tzergleiten, sondiert der Dieb da» Ter rain, da» da» Opfer ihm bietet, findet di« Taschen heraus, prüft ihren Anhalt. Während eines zufällige,« Stoßes oder Drängens vollführt er den Angriff und schneidet eine Tasche, die nicht leicht zugänglich ist, mit einer scharfen Schere aus. Hat er Komplicen, so gibt er da» Gestohlene an sie weiter. Die sicherste Tasche für Herren ist eine kleine Lasche am Hosenbund; auch der geschickteste Taschendieb wird hier keinen Zugang fin den. Die Tomen sollten, meine ich, ihre Kostbarkeiten am sichersten in den Strümpfe» verbergen können. Da» Geld ft, Taschen und Börsen in der Hand tragen, heißt einfach an die Dieb« di» dringliche Aufforderung rich ten, sich dieser so verführerisch zur Schau getragenen Dinge auf die unauffälligste Weise zu bemächtigen." Arneste Nachrichten und Telegramme vom 18. April 1912. )( «Itterf.ld. Da« Luftschiff „k. b. XM" hat -euw früh sein, offiziell« Abnahmefahrt mit der japanischen Kommission an Bord geleistet. In der Gondel L,fanden sich im ganzen 7 Personen, darunter al» Führ» Ober» leutuant Stelling und -«bet japanische vssiziere. Die rar» geschriebene Höhenfahrt von 1200 Metern wurde bei einer Windstärke von 15 bi» 17 Mrtem gut erledigt. * Berlin. Sestern nachmittag stürzte beim Rennen de» B«rlin-Pot»damrr Retteroer,in» auf der Rennbahn zu Bornim der Herrenreiter Leutnant Graf von Hohberg vom S. Sarde-Ulauenregiment und erlitt schwere Kopf- Verletzungen, sowie einen Schuiterbeinbruch. — In der EharitS vergiftet« sich eine etwa 40 Jahre alte Kranken schwester, die glaubte, durch falsche Einspritzungen den Tod eine» zu operierenden Kinde« verschuldet zu haben. Sie nahm, nachdem da« Kind unter ihre» Händen gestorben war, selbst Gift. — Bei Beobachtung der Sonnenfinsterni» stürzte ein 18 Jahre alte« Dienstmädchen vom Balkon der 4. Etage eine« Hause» im Weste»« auf die Straße hinab und trug einen schweren Schädelbruch davon. Da« Mäd chen verstarb auf dem Transport, nach dem Krankenhause. — Hilde«heim. Die von der Familie eine» höheren Offizier« in «in« Pariser Pension gegebene ToLt» wurde von Mädchenhändlern nach London in ein öffentliche» Hau» verkuppelt. Nach einen« halben Jahre ist sie jetzt in trostlosem Zustande dort aufgefunden worden. — In „»druck. Auf der Bregenzer Waldbahn entgleiste infolge eiiik» Felsstürze» die Lokomotive eine» Personen zuge». Der Lokomotivführer wurde schwer verletzt, der Heizer leichter. Auch mehrere Reisende wurden verwundet. )( Hannover. Auf dem hiesigen Hanptbahnhofe stürzte heute früh ei«« Malergerüst ein. Pon den darauf beschäftigten Gehilfen wukden zwei Mann getötet und fünf zum Teil schwer verletzt. Da» Unglück ist wahrscheinlich durch den Bruch eine» eisernen Träger« herbeigeführt worden. )( München. Wie die „München. Reuest. Nnchr.- meldeu, erklärte der Justi-mlnister v. Thelen ann nach dem gestern im LandtagSgebäude statkgehabten Miuisterrate, daß daS Gerücht von seinem Rücktritte, dar durch eine private Meldung eine» Berliner Blatte» veibreitet wurde, durchaus unrichtig und haltlos sei. )( Korfu. Der Kaiser begab sich gestern nachmittag mit den Prinzen und Prinzessinnen nach dem Kgl. Palais, um mit der Kronprinzessin von Griechenland da» Einlaufen drS griechischen Kreurer» „Georgia» Awcrofs" zu beobachten, der der« König und den Kronprinzen von Griechenland an Bord hatte. Diese gingen an Land und wurden vom Kaiser aufS herzlichste begrüßt. Inzwischen waren die Königin, Prinzessin Maria und Prinz Andrea» Nikolaus gelandet. Dee Kaiser und der König hatten sich wieder zur Landungsstelle begeben. )( Paris. Der „Petit Parisien" meldet au» London: Der kanadische Dampfer „Gar! vf Grey", der den Dienst zwischen Charlottetown und Pioton versirht, habe funken telegraphisch um Hilfe gebeten, da er bei Cap Bohn ge scheitert sei. An Bord befinden sich 900 Passagiere. )( Paris. In einem dem „Echo de Paris" au» Langer zugegangenen Telegramm wird die Londoner Mel dung bestätigt, daß iu Fe» ein Aufstand auSgebrochen sei und die Truppen gemeutert hätten. Gegen einen Unter- osfizier der französischen Militärmission habe ein Anschlag stattgefundrn. Die funkentelegraphische Verbindung mit Fe» sei unterbrochen. — Der „Malin" veröffentlicht ein vorgestern abend in FeS aufgegebenes Funkentelegramm, worin lediglich mitgeteilt wird, daß die für den 17. April anberaumt, Adresse de» Gesandten Regnault und seiner Begleiter wegen schlechten Wetter« aufgegrben worden fei. )( London. Der „TrmeS"-Korrespo»ide,'.t meldet au« Tanger von gestern unter Vorbehalt, daß ernste Unruhen in FeS auSgebrochen sein sollen. Au» einer späteren Mel dung geht hervor, daß die marokkanischen Truppen ge meutert hätten und daß ein Teil der Bevölkerung sich ihnen angeschloflen habe. )( London. Wie dem Reulerschen Bureau au» Tanger gemeldet wird, bestätigt ein drahtlose» Telegramm de» englischen Konsul» in Fe», daß ein Teil der einge- borenen Truppen in Fez nnd ein Teil der Bevölkerung sich empört habe. Die französische Besatzung in Fez be steht au» ungesähr 1500 Manu. )( Konstantinopel. Der Ministerrat beriet gestern über die Antwort der Pforte auf die Mitteilung der Mächte. Wie eS h-ißt, wird die Antwort eine ausführliche Begrün dung der Haltung der Pforte enthalten, die lediglich ge neigt sein soll, Italien wirtschaftliche Vorteile in Tripoliranien auf der Gumdlage ausdrücklicher Anerkennung derHoheitS- rechle der Türkei -uzugestehen. )( Paris. Mehrerer« Blättern wird aus Ron« ge meldet, daß Italien, nachdem es den Mißerfolg des Vermittolungsschrittes der Mächte in Konstantinopel als unvermeidlich ansehe, entschlossen sei, irr Kürze eine ent scheidende Aktion im Archipel zu unternehmen. Ter „Fi garo" will wissen, daß das italienische Geschwader, an dessen Bord sich ein zahlreiches LandnngskorpS befindet, sich der südlich nahe cm« Eingänge der Dardanellen ge legenen Inseln Lesbos, Lernnos, Ambros usiv. bemächtige«« werde. Jin Besitz dieser Stützpunkte würden die Italiener die Türken ernstlich beunruhigen und ihr Handel«« beein trächtigen, vielleicht auch einen Handstreich gegen die Dardanellen vorberciten und so die Türken zum Frie densschlüsse zwingen können. , ?
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