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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.03.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-03-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191303172
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19130317
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19130317
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1913
- Monat1913-03
- Tag1913-03-17
- Monat1913-03
- Jahr1913
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.03.1913
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ist, da sie keine« Gtaattzuschuß erhält, ««»schließlich auf den Höchst«« der Leipziger Bürgerschaft angewiesen. Um so weniger verständlich ist di« Ablehnung der Lotterie'. —* «ach den Ueberflchtin der de« verband« der äffentltche« gemeinnütztge« Arbeit»««ch» «eis« tm Königreich« Dachsen (Gitz Leipzig) de« richtenden Arbeitsnachweise ist di« vermittlungStätigkeit i« Februar «in« geringer« gewesen als im vorhergehenden Monat«. Gegenüber de« Monat Januar ist di« Zahl der männlichen Stell,suchenden von 5621 aus 4S26 zurückge gangen, die Zahl der weiblichen Siellesuchenden hat ein» gering« Vermehrung von 3817 aus 88SS erfahren. Den männlichen Siellesuchenden standen S58S offen« Stellen gegenüber (S12 weniger al» im Januar), den weiblichen dagegen 4448 (810 mehr al» im Januar), e» kamen mit hin auf ISO offen« Stellen bei den Männern 187,8 Stelle« suchend«, bei den Frauen 86,1. vel den offenen Stellen für männliche Personen kamen in 2961 ---- 82,5 Prozent der Mill« Vermittlungen zustande, beim weiblichen Geschlecht bei 8803 ----- 74,2 Prozent der offenen Stellen. Bon au», wärt» wurden 1147 offene Stellen gemeldet, wovon 688 — 55,6 Prozent besetzt werden konnten (gegenüber 858 tm gleichen Monate de» Vorjahr«»). Die einzelnen Ar- b«it»nachwets« weisen natürlich sehr große Abweichungen von diesen Durchschnttt»-tff«rn sür sämtlich« berichtenden Stellen aus. Allgemein kann inde» gesagt werden, daß bei den großstädtischen Arbett»nach«eis«n die Lag« de» Ar- b«it»mark«e» sür die Arbeitnehmer sich gegenüber dem gleichen Monat de» Vorjahre» wesentlich ungünstiger ge staltet hat, während in den kleineren Städten die Nach, frage nach Arbeitern meist nicht gedeckt werden konnte. — Au» Plauen wird über flaue Lage in der Spitzen« und Stickerei.Jndustrie und im Baugewerbe berichtet. In den Stickereien sind teilweise Arb«i1»zettverkürzung«n vorge» nommen worden. — Die Zahl der wandernden Arbeit», ilosen nimmt, so weit darüber Berichte von den Herbergen vorltegen, ständig zu. Die Herberg« zu Annaberg z. B. zählt« 816 Wanderarme gegen 688 im gleichen Monate de» Vorjahres. — Auf dem Gebiete der Lehrling»vermittlung hat der städtisch, Arbeit»nachwet» zu Plauen gute Erfolge erzielt. Bi» Ende Februar wurden dort durch den Ar. b«it»nachwei» 85 Lehrlinge in Lehrstellen untergebracht. Der an den Arb«it»nachwei» zu Plauen angeschloffene WohnungSnachwei» für Schlafstellen hat sich weiter be- währt. Bon 52 angemeldeten freien Schlafgelegenheiten wurden 13 vermietet, davon S an Personen, di« durch den Arbeit»nachwel» Arbeit erhalten hatten. —* Die Karwoche, in di« wir nun eingetreten sind, führt ihren Namen von dem altdeutschen Wort dar», welche» Trauer, Klage bedeutet, und ist zur Erinnerung an da« Leiden Christi so benannt worden. Sie ist seit alter Zett durch äußere Ruhe und Stille aulgezeichnet worden. Bom Staat und von der Kirche war alle» Ler. gnügen und weltliche Geräusch Verbote». Tanz, Musik und Schauspiel mußte schweigen. All« gerichtlichen Hand» lungrn, alle Bewerbe standen still, alle Wochenarbeit wurde eingestellt, so daß selbst die Sklaven feierten. Schon Kaiser Konstantin der Große, obwohl erst kurz vor seinem Lode tu» Jahre 837 getauft, gab strengen Befehl, während dieser Tage keine Arbeit oder irgendwelche Festlichkeiten vorzu. nehmen. Die Glocken wurden nicht geläutet, die Uhren standen still und schlugen nicht, nur Schläge an den Außen« Pfeilern verkündeten dem Bolle die Zeit. Auch die Orgel . wurde «ährend dieser Zeit nicht gespielt. Mit besonderer Freigebigkeit teilte man in dieser Woche auch Almosen au», ließ Gefangene lo» und übte auf all« Weise gegen ander« Milde und Barmherzigkeit, während man gegen sich selbst äußerst streng war. Die Karwoche war zugleich die letzte Woche de» alten Kirchenjahre», denn mit der Osterwoche begannen die ersten Christen da» neu« Kirchenjahr. Manche finnig« Bolk»anschauung verbindet sich mit dem Ernst« der Karwoche. Wenn, wa« nicht selten geschieht, in ihr Regen «intritt, so weint und trauert nach der volk»meinung auch di« Natur. — Die Königs. Hoftheater zu Dresden sind au» Anlaß der Karwoche vom 17. bi» 22. März ge schlossen. — Die Bereinigung sächsischer Polizei- ve amten (Sitz Leipzig), der gegenwärtig 2660 Mit glieder angehören, wird ihre diesjährige Hauptversamm lung am 2. und 3. Juni in Plauen i. B. abhalten. Nach dem dort vorzulegenden Geschäfts- und Kassenbericht bezifferte sich das.Gesamtvermögen der Bereinigung am Schlüsse des verflossenen BereinSjahreS aus 17 477 Marl, und zwar entfallen davon aus die Hauptkasse 2129 Mark, auf die UnterstützungSkasse 8248 Mark und auf die Darlehnskasse 3100 Mark, während der Reserve fonds 4000 Mark aufweist. * Grüba. Daß mit den alljährlich am Palmen» sounlag abgrhaltenen Famtltenabenden sür die Neukonfir- mlirten und deren Angehörig« einem vielseitigen vrdürfut» Rechnung getrogen wird, bewies auf» neue di« überau» zahlreiche Teilnahme de» gestrige« gleichen Abend» tm Gasthof Große. Di« Darbietungen waren wieder so ge diegen «vd abwechselnd, daß wohl niemand unbefriedigt den Saal verlassen haben fürste, wenn, wie Herr Pfarrer vurkhardt heroorhob, von anderer Seite behauptet würde, daß solche Veranstaltungen geeignet wären, da» vand zwischen Eltern und Kinder zu lockern, so wurde mit dem gestrigen Abend ganz und gar da» Gegenteil bewiesen. Die von Mitgliedern de» Jüngling», und Jungfrauenvirrin» dargeboteneu Deklamatorium» und nicht zuletzt auch die eindringlichen Reden der Herren Pfarrer vurkhardt und Nauman« waren so recht geeignet, di« jungen Herzen in der Pfleg« innigen Familienleben» und in der Lieb« zu Eltern und Heimat zu bestärken. In dankeu»w«rtrr Weis« hatten sich einig« hiesig« Herren beritt erklärt den Abend durch einig« musikalische Darbietungen zu verschönen, sodaß b«r Abend den besten Verlauf nahm. > Strehla. Am Mittwoch nachmittag 3 Uhr explo diert« in den Chemischen Werken hier mit einer starken, peithin hörbaren Detonation «in beim Schweißapparat stehender Karbidbehätter. E» Ist dabei glücklicherweise niemand verunglückt, der Luftdruck war aber ein so ge waltiger, daß gegen 70 Fensterscheiben demoliert wor den sind. ! ' Stauchitz. Am Schalter beim Postamt in Stauchitz Wurde «in falsche» Zweimarkstück, Münzzeichen A, Jahreszahl 1907 und mit dem Btldni» de» deutschen Kaiser» angehalten und dem Verkehr entzogen. Wie alle Falschstacke zeigte auch diese» einen tiefen bleiartigen Glanz und fühlte sich fettig an. — Luch bei kleinen Postanstalten beabsichtigt die Postverwaltung junge Mäd chen in den Beamtendienst einzustellen. Wie wir er fahren, sind gegenwärtig bei den benachbarten Post ämtern in Strehla, Stauchitz und Ostrau Stellen offen. Bewerbungsgesuche sind an diese Postämter zu richten. Merschwitz. Zu Ehren seine» mit dem 1. April von hier scheidenden Liedermeister», de» Herrn Kirch schullehrer» H1lckmann, veranstaltete der hiesige Männer gesangverein am Freitag abend eine Abschiedsfeier; bei dieser Gelegenheit Wurde der Scheidende zum Ehren- Liedermeister de» Verein» ernannt und ihm «in künstle risch au»geführte» Diplom durch den Bereinsvorsitzenden überreicht. Auch sonst wurde der Scheidende für seine dem Verein geleisteten wertvollen Dienste durch manch ehrende Ansprache ausgezeichnet. Mit Bedauern sieht der Gesangverein Herrn Kirchschullehrer Hückmann von hier gehen. Herr Hückmann verzieht am 1. April d. I. von hier nach Hirschfelde Lei Zittau. - -,G. T." )l.( Döbeln. In einer hiesigen Lackierwarenfabrik hat «in Buchhalter bet der Aufstellung der Lohnnachwri- sungen die Namen von gar nicht vorhandenen Arbeitern mit eingeschrieben, den Mehrbetrag für Lohn mit erhoben und sür sich behalten. Durch diese seit längerer Zelt be triebenen Fälschungen hat der ungetreue Buchhalter mehrer« Tausend Mark unterschlagen, wegen Betrug» ha» er sich nunmehr zu verantworten. — Seit vielen Jahren schon werden hier bedürftige Veteranen au» städtischen Mitteln unterstützt. Au» Anlaß de» RegierungSfubtläum« de» Kaiser» haben die städtischen Kollegien jetzt für diesen Zweck statt jährlich 100 Mark den Betrag von 300 Mark bewilligt. 88 Dresden. Drei Bauprojekte: KönigSufer — Löwenapotheke — Hygiene-Museum, interessieren seit ge raumer Zeit die Dresdner Bürger» und Steuerzahlerschast nicht wenig und namentlich der Hau», und Grundbesitz Dresden» verfolgt dies« Projekte mit gespannter Aufmerksam, keit, nicht nur wegen de» Einfluss«», den die geplanten Baulichkeiten auf die gesamte bauliche Entwickelung der Stadt au»zuüben geeignet sind, sondern auch wegen der Behandlung, die die genannten Projekte in den Kreisen der städtischen Verwaltung und der Vürg«rschaft»vertr«1ung er- fahren. Der lebhafte Widerspruch, den erst jüngst der Beschluß der städtischen Körperschaften in Sachen de» Löwenopothrkenneubaue» bei einem sehr großen Teil der Dresdner Bürgerschaft gefunden hat, ist noch in aller Br- innerung und beweist, daß letztere nicht gewillt ist, alle» gut zu heißen, wa» ihr unter .künstlerischer'' Flagge vor- gehalten wird. Da» Dresdner Bürgertum ist in seiner Mehrheit der Meinung, daß da» BiSmarck-Denkmal, der Ra»hau»bau, der Neubau der Sugustu»brücke und andere Schöpfungen (neue» Altstädter Hosthraler) nicht zur Brr- schönerung de» Stadtbild«» beitragen, sondern daß dies« bet jedem Fremden vielmehr ein Kopfschütteln Hervorrufen. Alle drei obengenannten Projekte rühren von Herrn Stadt- baurat Erlwein her. Da» ist etwa» viel für einen einzigen Mann, der — wenn er auch noch so tüchtig und begabt sein mag — mit drei solchen großen Aufgaben seine Kräfte zersplittern und abstumpfen muß, zumal wenn man sich vergegenwärtigt, wie da» neueste Erlweinsche Werk: der Neubau de» ehemaligen Italienischen Dörfchen» am Theater- platz ausgefallen ist. E» gibt schon heute nicht wenige, die von dieser Anlage sehr enttäuscht sind. Erst vor einigen Tagen äußerte ein« sehr sachverständige Persönlich keit sich in Bezug aus diese» Bauwerk dahin: .Man merkt di« Absicht und — wird verstimmt." In sachverständigen Kreisen ist man unbedingt der Ansicht, daß Stadtbaurat Erlwein entlastet werden muß und er zunächst mit der Ausführung eine» der drei Projekt« zu betrauen sei. Mit dem Laubengang an der Löwenapotheke aber möchten sich doch erst mal ander« Kräfte beschäftigen und meßen, denn diese, man möchte sagen weltberühmte Ecke verdient eine tiefergehende Beschäftigung mit dem Problem, al» sie da« Erlweinsche Projekt erkennen läßt. Und mit dem Bau de» Hygiene-Museum» scheint e» ähnlich au«zugehen wie mit dem van de» Berliner Opernhaus,». Die Vrchitektenschaft hofft« auf einen allgemeinen Wettbewerb, besonder», da wiederholt erklärt worden war, der Wettbewerb werde kommen. Nun soll, wie au» guter Quelle verlautet, der ganz« Auftrag an einen Künstler freihändig vergeben werdrn. Stadtbaurat Erlwein soll die Uebrrtragung de» Baue» al» Bedingung sein«» Bleiben» tm Amte gestellt haben, denn ihm war die Absicht bekannt geworden, Pro. feffor Hermann Bestelmeyer den Auftrag zu geben. Wenn uun da» vauwerk, da» auf dem Areal de» Botanischen Garten» am AuSstellungSpalast errichtet wird, freihändig vergeben »erden sollte, so verlangt der Stadtbaurat di« vaubearbeitung für sich. In der Tat arbeitet Professor vestelmeyer mit Wissen und Unterstützung der maßgebenden Personen einen Plan sür da» Hygiene-Museum au». Schandau. Zur Z«ang»oersteig,rung kommen am 10. Mai da» Generaldirektor Rudolf vendig gehörende, an der Rudolf-Sendtg-Stroß« gelegene, auf 76 750 M. ge» schätzt, Ltllengrundstück samt elektrischem Auszug, sowie di« ans 82 SOY M. geschätzt», aus Ostrauer Flur läng» der Elb« gelegen« Berglehne nebst Wartehallengrundstvck. Di« Sendtg.Hetel« an der Elb« werden, da sie tm Besitz« der Aktteugesellschaft Europäischer Hof in Dresden sind, hiervon nicht betroffen. Chemnitz. Am Sonnabend wurde Herr Heinrich Weihbusch, der Musikmeister im Manen-Regiment Nr. 21, bei voller Gesundheit von einem plötzlichen Äehirnschlage betroffen« der jeinem Leben sofort ein Ende machte. Wit - - '—- dem verWWW^der am gestrige» Sonntag noch die Platzmuftk dirigieren sollte, scheidet eine befiebte Per sönlichkeit au» dem öffentlichen Leben der Stadt Chem nitz. W. stand im 38. Lebensjahr«. i Neustadt. Der Streichhcktzschmuggel in den hia- sigen Grenzgebieten ist trotz der mehrfach erfolgten em- p kindlichen Bestrafungen noch immer in vollster Blüte. Unlängst wurde wieder ein österreichischer StaatSangc- höriger überrascht- der nahezu 1000 Pakete unverzollte Streichhölzer über die Grenze bei LangburkerSdorf ge bracht hatte. Ms sich der Schmuggler entdeckt sah, warf er die Streichhölzer fort und entfloh. ES gelang ihm auch, zu entkommen, ivährend die Streichhölzer beschlagnahmt Erden. Oelsnitz i. Erzgeb. In unseren: Bergarbeiterort spielte sich in der Nacht zum Sonnabend eine Mordtat ab, indem der 27 Jahre alte Bergarbeiter Franz Karl Pfeifer, auch genannt Kobstädt, seine 22 Jahre alte Ehefrau erwürgte, sodaß dieselbe früh gegen 8 Uhr von Hausbewohnern tot in ihrer Wohnung aufgesunden wurde. Wie Hausbewohner gehört haben, hat das Ehe paar nachts gegen 2 Uhr einen heftigen Streit gehabt. Man schenkte demselben nur wenig Beachtung, da die Gatten untereinander oft Streit hatten. Man glaubt, daß Pfeifer die Tat nicht vorsätzlich ausgeführt hat, sondern dies in einem Wutanfall, verursacht durch Alkoholgenuß, getan hat. Den Mann muß dann Neue gepackt haben den» er ist spurlos verschwunden. Möglich ist, daß er sich ein Leid angetan hat. Die ermordete Frau ist Mutter eines Kindes und soll sehr solid gewesen sein. Trotz emsiger behördlicher Nachforschungen konnte man bis Sonntag nachmittag keine Spur von Pfeifer ent decken. Er stammt von einem Ort an der böhmischen Grenze. Es ist deshalb nicht ausgeschlossen, daß er sich nach dort gewandt hat. Kurz nach Auffindung der Leiche erschienen ein Chemnitzer Kriminalinspektor und ein Ver treter der Chemnitzer Staatsanwaltschaft. — Da zwei Stunden nach dieser Töt ein Schuppen der Frau Vogel niederbrannte, glanbt die Bevölkerung, daß Pfeifer auch der Brandstifter ist. Dies dürfte aber bloß Vermutung sein. Brambach. Nach Unterschlagung eines Wertbriefes mit 2600 Mark Inhalt hatte der im 16. Lebensjahre stehende Johannes Müller, Schreiber bei einem Dresdner Rechtsanwalt, das Weite gesucht, war in einem Miet automobil zunächst nach Chemnitz und von hier aus mit der Eisenbahn 1. Klasse nach Bad Elster und Brambach gefahren. Dort hatte sich das Bürschchen im Kurhause des Radiumbades einquartiert und durch Umwechslung eines 500-Markscheines und durch Wichtigtuerci sich ver dächtig gemacht. Am Freitag erfolgte die Festnahme Müllers und seine Einlieferung in das Adorfer Amts gerichtsgefängnis. Von der veruntreuten Summe hatte der Flüchtling noch über 2000 Mark bei sich. Plauen. Im Hotel „Fürstenhalle" mar das erst seit zwei Tagen dort beschäftigte Waschernädchen in seiner Bodenkammer damit beschäftigt, einen Bries au seine in Rositz im Altenburgischen wohnenden Eltern zu schrei, ben. Dabei fingen die Kleider und Betten durch das da bei benutzte Stearinlicht Feuer. Das Mädchen wurde so schwer verbrannt, daß es von der Sanitätskolonne ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Das Feuer konnte rechtzeitig gelöscht werden. > Wurzen. Die Erhebung der Gemeindeanlagen er folgt auch im laufenden Jahre nach dem bisher üblichen Steuersätze in Höhe von 1,50 Mark auf jede Mark Staats einkommensteuer. Davon entfallen 90 Pfg. auf städtische, 50 Pfg. auf Schul- und 10 Pfg. auf Kirchenanlagen. Ter gesamte durch Anlagen aufzubringende Fehlbedarf be trägt 296000 Mark. Bei den Anlagen auf Grundbesitz machte sich auf jede Gebäudeeinheit eine Erhöhung um 3 Pfg - von 12 auf 15 Psg., und auf jede Liegenschafts einheit eine solche um 2 Pfg., von 8 aus 10 Pfg., nötig. Diese Erhöhung ist in dem Rückgänge des Sparkassen reingewinnes um zirka 60000 Mark und in der Erhöhung des Bedarfs bei der Krankenhauskasse begründet. Sosa i. E. Hier wurden bei der Aushebung vier Söhne des Waldarbeiters Richard Hahn zum Waffen dienst bestimmt. Leipzig. In Berlin sind kürzlich in einer großen Rauchwarenhandlung Nerz- und Hermelinfelle im Werte von 20 000 Mark gestohlen worden. Die Spur der Diebe deutet darauf hin, daß sie sich nach Leipzig gewandt haben, wo die kostbaren Pelze verkauft werden sollen. — Hier versuchte sich ein ans Hamburg stammender Referendar zu erschießen, nachdem er eine junge Dame der besten Gesellschaft vergiftet hatte. Die Unglücklichen wurden morgens in der Wohnung des Referendars auf gefunden. Das Mädchen ist tot. Der schwer verletzte Referendar wurde ins Krankenhaus überführt. Vielleicht liegt auch Mordversuch und Selbstmord vor, Gotha. In Stützerbach in Thüringen verbrannten, nachdem sie mit einer Spiritutflasche am Ofen gespielt hatten, die dabei explodiert war, die beiden 5 und 8 Jahre alten Söhne de» Glasarbeiter» Heinz. Kunst und Msseuschaft. Der Erreger der Kinderlähmung ent deckt. Dr. Flexner vom Rockefeller-Jnstitut ist eS jetzt gelungen, den Erreger der spinalen Kinderlähmung zu entdecken, nach dem man bisher vergeblich geforscht hatte. Die Entdeckung gibt der Hoffnung Raum, daß es nun auch gelingen wird, die Krankheit mit Erfolg zu be kämpfen. Neue Gemälde von Raffael. Der italienische Kunsthistoriker Adolfe Venture kündigt die Auffindung von drei unbekannten Werken Raffaels in Perugia an. Bon besonderem Werte ist ein große» FreSko-GemälLq au» der Zugendperiode de» Künstler»,.
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