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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.03.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-03-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191303172
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19130317
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19130317
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1913
- Monat1913-03
- Tag1913-03-17
- Monat1913-03
- Jahr1913
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.03.1913
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Bericht Ster die dffeirMche Gemet»tzer»«»sttz»»» 1« Grdd« «m IS. «är, ISIS. Anwesend: Herr Gemeindworstand Han« und 14 Gemelnde- rat«m!talirdrr. Entschuldigt fehlt« Herr Direktor HUgenstock. 1. Mit dem Hinweis, datz «4 die erste Sitzung in dem neu renovierten Sitzungssaal« sei, eröffnet« der Vorsitzende Herr Ge» melndevorstand Han« die Sitzung und gibt bekannt, datz für den zu besetzenden Posten eine» Hilfsrxpedienten der Rat«hilf«arbriter Kahle in Qurrbach und für die Koptstenstrllr in der Kassenver waltung der Schreiber Müller in Lichtentanne gewählt worden sind und beide am l. April die Stellungen antreten werden. Der Gemeinderat nimmt ferner Kenntnis von einer Verordnung de« Ministerium« de« Innern vom 17. Februar d. I., nach welcher den kleineren Gemeinden anempfohlen wird, bei Erfordernissen für GaS» und Wasserleitung«-, Elektrizität«- und Schleusenanlagrn re nicht durch Verträge mit größeren Gemeinden sich zu binden um ihr« Selbständigkeit schließlich durch ein« Einverleibung zu verlieren, sondern durch Zusammenschluß mit anderen gleichgroßen Gemeinden zu einem Zweckoerbande ihr Ziel zu erreichen zu suchen, in allen vor kommenden Fällen aber der Aufsichtsbehörde über da« Vorhaben Anzeige zu erstatten. Herr Münch spricht sich gegen die Bestimmung au«, al« eine Scharfmacheret gegen klein« Gemeindrn, bet wrlchrn die Absicht «iner Einverleibung bestehe. 2. Gegen die AuSbezirkung von 8 Flurstücken au« den Ritter guts- in den Gemeindebezirk durch Verkauf von Baugrländ« und Bebauung der Grundstücke und Anlegung von Straßen werden Bedenken nicht erhoben. 3. Nachdem an der im Bauplan mit I bezeichneten Straß« zwei Dillenarundstücke errichtet worden sind, hat der BauauSschuß beschlossen, der Straße einen Namen beizulegen und dieselbe Uhle- mannstraße zu bezeichnen, zu Ehren des Herrn Amt«hauptmann Geheimrat Dr. Uhlemann in Großenhain al« Anerkennung für sein der Gemeinde bewiesene« Wohlwollen und Entgegenkommen. Herr Münch bekennt sich al« grundsätzlicher Gegner derartiger Ehrungen von Personen, die noch am Leben sind. Gerade von der AmtS- Hauptmannschaft Großenhain seien der Gemeinde manche Mißhellig- und Schwierigkeiten bereitet worden, sodaß zu dieser vorgeschlagenen Namensbezeichnung keine Veranlassung vorlirge, dagegen empfehle er, bei Benennungen von Straßen an unsere deutschen Dichter zu denken. Herr KrauSpe: Der Gemeinderat hat seiner Zeit den Vor schlägen für die Benennung der Georg-Müller und Altrockstraße zugestimmt und bittet auch in diesem Falle dem Vorschlag« de« Ausschusses beizutreten. Es sei nicht zu leugnen, daß die Gemeinde dem Herrn Amtshauptmann viel verdanke. Herr Gartenschläger hält Herrn Münch entgegen, daß er seiner Zeit bei der Benennung der Hamburger Straße zu Ehren der GroßeinkaufSgesellschaft den Namen G -E.-G.-Straße empfohlen habe und heute, wo es sich um einen ähnlichen Fall handele, vertrete Herr Münch auf einmal einen entgegengesetzten Standpunkt. Redner empfiehlt gleichfalls den Vorschlag des Bauausschusses anzunehmen. Auch Herr Strehle spricht sich für den Vorschlag au« und beantragt schriftliche Ab stimmung. Mit 10 gegen 5 Stimmen beschließt das. Kollegium die Straße Uhlemann-Straße zu bezeichnen. 4. Bon der Firma Große und Puschmann in Dresden liegt ein zweites Gesuch um Zulassung zur Ausführung von GaS- installaiionSarbeiten in unserer Gemeinde vor, nachdem «in gleiche» Gesuch der Firma in der letzten Sitzung obgelehnt worden war. Die Firma widerlegt die Behauptung, daß sie bei den Wasser- leitungSarbeiten in den Häusern der Spar- und Baugenossenschaft an der Oststraße die Vorschriften nicht beachtet und schwächere Rohrprofile und Hahne verwendet hätte. Von der Gemeinde seien ihr keinerlei Vorschriften nach dieser Richtung gegeben worden, und so habe sie die Arbeiten genau nach den Vorschriften der Bau leitung (Architekt Moritz, Riesa) auSgeführt. Herr Hensel al» Vor sitzender des GasauSschusscS teilt mit, daß der Ausschuß beschlossen habe, die Firma zu den Arbeiten zuzulassen, nachdem die Voraus setzungen, die in der letzten Sitzung zu dem ablehnenden Stand punkte geführt, sich als nicht zutreffend erwiesen hätten. Hierüber entspinnt sich eine lange Aussprache. Herr Münch tritt für Zu lassung ein, da die Firma sich als leistungsfähig erwiesen habe. Tie Konkurrenzfreiheit dürfe nicht beeinträchtigt werden. Herr Riedel: Nicht aus Konkurrenzneid, sondern in dem Bestreben, daS heimische Handwerk zu schützen, müsse die Firma zurückgewiesen werden. Wenn die Vertreter der 4. Klasse fordern, daß die heimischen Arbeiter bei Gemeindearbeiten geschlitzt werden, so müsse man annehmen, daß dieselben Vertreter auch die hiesigen Gewerbe unterstützen. Nachdem noch mehrere Herren für und wider die Sache gesprochen, genehmigt schließlich der Gemeinderat die Zu lassung der Firma. 5. Die Firma Hartwig L Vogel und die Sinaleo-Aktirn-Ge- sellschaft waren von der Gemeinde Grüba zur Reklamesteuer heran gezogen worden, wogegen dieselben reklamiert und die Entscheidung beim OberoerwaltungSgericht beantragt haben. Dieses hat sich in seinem Rechtsspruch auf Seiten der Firmen gestellt. Die Gemeinde ist daher verpflichtet, die gezahlten Reklamesteuern zurück zu erstatten, wovon man Kenntnis mmmt. 6. Nach den abgeschlossenen Einschätzungen für die Gemeinde einkommensteuer für 1913 hat sich ergeben, daß die Erhebung nach dem Normalsatze der Gemeindesteuer-Ordnung ohne Zuschlag er folgen kann, trotz der größeren Einstellungen im Haushaltplane. ES steht, wie der Vorsitzende mitteilen konnte, zu erwarten, daß voraussichtlich noch ein Ueberschuß gemacht wird, der für Reserven verwendet werden soll. Der Gemeinderat nimmt hiervon Kenntnis. Hierauf geheime Sitzung. Nenesie Nachrichten und Telegramme vom 17. März 1913. )( München. Die Bayerische StaatSzeitung w'dmet in ihrem heutigen MontagSartikel den kommenden Wehr« vorlagen eine eingehende Rückschau, in der sie schreibt: Teil zwei Wochen beschäftigt sich die öffentliche Meinung - Deutschlands mit der Vermögensabgabe. Deutschland hat bei diesen Erörterungen wahrhaftig nicht schlecht abge- schnitten. ES ist Pflicht und Freude, dteseS festzustellen. Kein irgendwie ernst zu nehmender Widerspruch hat sich gegen den Gedanken erhoben, di« im Jntereffe unserer Weltftel- lung unumgänglichen Kosten einer außerordentlichen Wehr« Vorlage durch außerordentliche, au«schlietzlkch vom Besitz zu tragende Beiträge aufzubringen. Im Gegenteil, dieser Ge danke der Reichsleitung hat überall in deutschen Landen verständnisvoll« Zustimmung grfundrn, nicht zuletzt in d«n Kreisen, in denen sich Besitz und vermögen verkörpern. Mit der verstandesmäßigen Anerkennung der Notwendigkeit, daß eine außerordentliche Maßregel außerordentliche Mittel erheische, verband sich warmes vaterländische« Empfinden. Au» allen Betrachtungen, di« die bürgerliche Presse Deutsch, land« der Vermögensabgabe widmete, sprach die Bereitwillig, kett der BevölkerungSklaflen, deren Anschauungen diese Presse vertritt, sich einmütig zu dem großen Opfer zusammen- zuschließen, da« Deutschland nach Uebrrzeugung der be- rufenen Stellen auf sich nehmen muß. Diese Geschlossen heit der Zustimmung au» allen bürgerlichen Kreisen de« Reich« hat ihren Eindruck auf da« Ausland nicht verfehlt. Zaghaft« Gemüter hatten gerade nach dieser Richtung hin eine ungünstige Wirkung der in Aussicht genommenen LermögenSabgabe befürchten zu müssen, geglaubt. Eie sahen Deutschland« finanzielle« Ansehen gefährdet, seinen Kredit erschüttert, da« GestäntzntS eigener LelstungSunfLhlg. keit vor einer ganze« Welt de« Neide« abgelegt. Di« so dachte», habe« fich gründlich darüber getäuscht, mi« hach dl« Ball»» und Ftuauzkraft d«ü Deutschen «eich» im U-Sland tatsächlich «lng,schätzt wird. Di« fremden Völker »»iss« ganz genau, wa« Deutschland mit seiner rastlosen und unerschöpflichen Arbeitskraft, mit ferner di« gesamte Kuliurwelt an sich ziehenden Industrie, mit seinem -LH und machtvoll sich durchsetzenden -ander wert ist. Sie hoben daher- wie die» die Aeußerungen ihrer Presse erkennen lassen, die Vermögensabgabe, die Deutschland sich für Rüstung», zirecke auserlesen iE, durchaus nicht etwa als Ausfluß einer Irgendwie gearteten Schwäche, sondern al« Merl ural kraftvoller nationaler Betätigung gedeutet. Und sie haben damit Recht gehabt. Der Gesetzentwurf, durch den der patriotische Gedanke einer einmaligen Vermögensabgabe zu außerordentliche» Rüstungszwecken in die Sprache nüchterner Begriffe und Tatsachen umge setzt werden soll, wird in Bälde dem deutschen Volk und seiner parlamentarischen Vertretung vorliegen. Mit ihm werden auch die Vorschläge zur Erörterung gestellt werden, die sich auf die Deckung der Kosten beziehen, die durch dauernde und unerläßliche Verstärkung unserer HeereSmacht veranlaßt find. ES ist vorauSzusehtzn, daß die Prüfung, der die bürgerlichen Parteien diese in das wirtschaftliche Leben der Nation tief einschneidenden Vor lagen unterziehen werden und unterziehen müssen, nicht vor dem Mammenzeichen vaterländischen Empfindens halt machen, sondern daß sie sehr ernsthaft auf die Einzel heiten der Vorschläge der Reichsleitung eingehen wird. Keine der beteiligten Parteien aber möge vergessen, daß Lei der Erörterung dieser Fragen das Ausland auf uns schaut, und baß die achtungsvolle Aufnahme- der der Gedanke der deutschen Vermögensabgabe bei den andern Nationen begegnet ist, rasch einer unserm Ansehen ab träglichen Beurteilung Platz machen müßte, wollten Krämer- oder Philistergeist an ausschlaggebender Stelle im deutschen Volle zu Wort kommen. Wenn Deutsch land diese wahrhaft großen Opfer auf sich nehmen will, dann kann und darf es sie nur würdig auf sich nehmen. Diese Opfer mögen der deutschen Volkswirtschaft, den deutschen Bundesstaaten, dem einzelnen Deutschen schwer fallen, aber sie müssen gebracht werden, in der Ueber- zeugung, daß sie die stärkste Bürgschaft dafür bieten, daß uns der Friede und damit das Feld für die Be- tätigung deutscher Arbeit, deutschen Handels und deut scher Industrie gesichert bleibt. rr Berlin. Eine große Menschenmenge füllt« gestern die Straßen, die den Zugang zum Königlichen Schloß bilden. Das Wetter war äußerst ungünstig; es regnete ununterbrochen. Noch vor 6 Uhr setzt« fich der Jubiläum»- Fackelzug, der von der Vaterländischen Gesellschaft zur Verbreitung von GeschichtSkenntnissen veranstaltet wurde, von der Alexanderkasrrne au» in Bewegung, voran «ine Abteilung der Berliner Studentenschaft, di« Chargierten, deren schlagende Verbindungen in vollem Wich», ein« Ab teilung freie Studenten, sodann dl« Arbeiter- und Krieger vereine. Der Zug bot mit den Schützengilden «in färben- prächtige» Bild; er ging direkt zum Königlichen Schloß. Auf dem Balkon standen der Kaiser und die Kaiserin, di« inzwischen eine Deputation, bestehend au« dem General- leutnant v. Ledebur, dem Generalleutnant v. Voß und dem Lichtenberger Bürgermeister Unger empfangen hatten. Der Kaiser und die Kaiserin dankten grüßend, so ost «in« neu« Gruppe mit lautem Hurra an ihnen vorüberzog. Der Anfang de« Züge« war bereit« am Kreuzberg äuge- langt, al« die letzten Fackelträger soeben erst die Schloß- freiheit verließen. Unter den Klängen der patriotischen Lieder und Märsche, die dl« Freiheitlhelden einst begeisterten, zogen die Zugteilnehmer zum Kreuzberg, wo die lausende von flammenden Lichtern im Verein mit der bengalischen Beleuchtung an die Freudenfeuer der Turner erinnerten, die noch vor 25 Jahren alljährlich hier am Sedantage stattfanden. Generalleutnant v. Wrochem erinnerte In einer eindrucksvollen Rede an die nationale Erhebung von 1818 und an die Träume von Stein und Arndt, die fich erst nach Jahrzehnten erfüllen sollten. Allerdings sei da« Vaterland auch heute noch von Sturm aus Osten und Westen umbraust, aber der Opfermut bilde für Kaiser und Reich die sichere Gewähr für eine freie Zukunft, vom Kreuzberg ersolgte der Abmarsch nach dem Tempelhofer Felde, wo die zusammengeworfenen Fackeln «ine Feuersäule «mporlodern ließen. Trotz des Andrang«» verltef die Feier in voller Ordnung und ohne jede ernste Störung. * Berlin. Gestern nachmittag unternahmen fünf Schüler der Siemens-Oberrealschule ohne die Erlaubnis des zuständigen Lehrers mit einem Ruderboote der An stalt eine Fahrt von dem SchülerbootShause auf der Havel. Bei dem hohen Wellengänge kenterte das Boot. Hilfe war schnell zur Stelle. Es gelang nach kurzer Zeit, vier der Schüler in Sicherheit zu bringen. Auch der Fünfte konnte geborgen weroen, jedoch waren die an gestellten Wiederbelebungsversuche erfolglos. — In einem Pensionat in der Friedrichstraße gab am Sonnabend der Chauffeur Beck auf den Impresario einer hier auf- tretenden chinesischen Malertruppe, weil er ihm seine Frau entführt hatte, mehrere Revolverschüsse ab, wodurch der Chinese schwerverletzt wurde. Der Chauffeur stellte sich dann selbst der Polizei. — Der gestrigen Straßen radrennwettfahrt Berlin—Kottbus—Berlin wurde wegen der Teilnahme des Südafrikaners Levis mit Spannung entgegengesehen. Kurz vor dem Wendepunkt, wo er an der Spitzengruppe mit Franz Bauer, Rosellen, Düwell und anderen zusammenlag, stürzte er infolge Maschinen defekts. Der Sieg siel an Franz Bauer, der Rosellen um 2»/« Längen schlug. — Lodz. Auf der Straße er schossen Banditen den Kassierer Kolkowsky und raubten dem „Lokalanzeiger" zufolge 10000 Mark, die er zur Lohnauszahlung bei sich führte. )( Bissingen a. d. Sn-. Bet dem Erweiterungs baue der Snzer Stauwerk« ereignet« sich ein schwere» Un glück. Infolge des herrschenden Sturmes stürzte «ine zwl- schza dem Fachwerk« errichtet« Rteselwand »in. Die Gwin« tze'Z» auf di« unten an de« wafferpumprn beschäftigt« Arbeiter. Güter war sofort to», «wer starb nach bar Eß», ltefm», in» Krankenhan», »ährend «in drittn mw leicht »«rieht wurde. )( Vien. Die Reihe der au« Anlaß der Jahr hundertfeier der BefreiungSkrietze geplanten Festlichkei ten wurde gestern durch eine Feier vor dem Denkmale Theodor Körner» eröffnet, der u. a. auch der deutsche Botschafter v. Tschlrschky, der Statthalter Frhr. v. Vie- nerth, sowie Vertreter de» Unterrichtsministerium» und der Presse beiwohnten. )l Pari». Da» KriegSmlnisterium beschloß, im H«. partement Könne in der Näh« von Auxerre «in große» UebungSlager für da» S. und 8. Arwsekorp» zu erricht«:, da» S000 Hektar umfassen soll. Zwek in dem Gelände gelegen« Orlfchafsen werden von der Kriegvwrwaltung angekauft und niedergelegt werden. )( Part». Der Letter der Schießübung»» de» Mittel- meergeschwader«, Admiral Gau,et, beschloß, di, klein« Insel Wacea in der Meerenge von Bonifacio al» Zielscheibe zu benutzen. Durch einige Umgestaltungen soll dies« Jusel «in« Aehnltchkelt mit einem Kriegsschiff« erhalten. )( Pari». Der Versailler Lyzeanprofessor Thallaye, der den von der Sorbonne erlassenen Aufruf gegen den dreijährigen Militärdienst unterzeichnet hatte, wurde bet seinem Erscheinen! tm Lehrsaale von seinen Schülern mit Hohugeschrei und de» Rufen: »Hoch die dreijährig« Dienst zeit!* empfangen. )( Lissabon. Eine Lustjacht mit acht Studenten an Bord ist bei Vianna-do-Castello gescheitert. Fünf Studenten sind ertrunken. )( London. Al» gestern Frau Drummond im Hyd«. park die übliche Sonntagsversammlung der Anhängerinnen dr» Frauenstimmrecht» eröffnete, wurde sie Lu» der etwa 10000 Personen zählenden, fetubltchgefinnten Menschen, menge mit Rasenstücken, Apfelsinen, Steinen und Schmutz beworfen. Trotzdem sprach sie etwa «in« halbe Stunde lang. Einer jungen Dame, die nach ihr sprach, erging r» nicht besser. Die Polizei erklärte hieraus di« Versammlung sür geschlossen und versuchte, die Frauenrechtlerinnen «ach der Untergrundbahn zu geleiten. Die Menge überwältigte jedoch die Polizei und jagt« die Frauen auf den Straßen hin und her. Schließlich gelang e» der verstärkten Polizei, die Frauen in den Untergrundbahnhof zu bringen und den Eingang zu verschließen. Die Mehrzahl der Teilnehmerinnen an der Versammlung war übel zugerichtet worden. X Neuyork. Die „Associated Preß" meldet aus NogaleS: Die Staatsbehörde,! von Sonora haben den Deut schen Konsularagenten Max Müller in Hcrmosille in Freiheit gesetzt. (Siehe unter Mexiko.) Der «eue Krieg am Balkan. rr Berlin. Der „Deutschen TageSztg." wird au» Pera gemeldet: Der Angriff der Türken auf der nordwest lichen Front an der Tschataldscha-Linie wird mit Energie fortgesetzt. Di« türkische Flott« beschießt vom Marmara meer aus die bulgarische Stellung bet Eilioria. )( Konstantinopel. Ein dem Großwesir über reichtes Memorandum ist vom Aktionskomitee des Offi zierskorps unterzeichnet und besagt u. a.: Die letzte Revolution habe bewiesen, daß eine Handvoll Leute nur aus die Befriedigung ehrgeiziger, eigennütziger Zwecke abziele. Leider sei auch der bei der Armee allseitig geachtete Großwesir zum Handlanger dieser Strö mung geworden. Unglücklicherweise habe die neue Re gierung nicht die gleichen Vorteile sichern Annen, »Ke die frühere. Sie habe seit IV2 Monaten keine Erfolge aufzuweisen, vielmehr den bedauerlichen Fall von Iw- nina erlebt und es verschuldet, daß die Verbündete» die früheren Friedensbedingungen aufhoben und auf den bekannten Bedingungen bestehen. Das Offizierkorps sei deshalb gezwungen, seine Tätigkeit wieder aufzuneh- men, und fragt den Großwesir, warum er noch in de« ersten Wochen nach Uebernahme der Macht einen Friede» unter ungünstigeren Bedingungen verlangt habe, trü bem die militärische Lage eine bessere Verteidigung de» Landes als durch die frühere Regierung gestatte? Wa rum man nicht die Mörder deS früheren Kriegsministers ermittelt und warum er den Bertuschungsversuchen gegenüber geschwiegen habe. Zum Schlüsse heißt es: Das Offizierkorps werde nicht dulden, daß das Inter esse des Landes zum Spiekballe einer Handvoll habsüch tiger Leute werde. Es empfiehlt dem Großwesir zum letzten M!ale, die Leitung der Geschäfte vertrauenswür digen Personen zu überlassen. — Das an den Groß wesir gerichtete Memorandum ist von etwa 3000 Offi zieren unterzeichnet worden. Unter den Mitgliedern der Offiziersgruppe soll sich auch Oberst Ali Riza be finden sowie ein Albanese, der bei der Londoner Frie denskonferenz als militärtechnischer Beirat der türkischen Bevollmächtigten fungierte. rr Athen. Die Insel Samos ist am Sonnabend von den griechischen Truppen besetzt worden. rr Rom. Bier griechisch« Torpedoboot« suchten den türkischen Kreuzer „Hamtdije" in der Nähe de» Kap R«di auf und versuchten ihn einzuschließen. Die .Hamidtje" gab ans die 4 Fahrzeug« Schüsse ab und beschädigt» bo» Torpedoboot .AkelarS", da« nur mit knapper Rot Dnrazzo erreichen konnte. Di« anderen Boote kehrte» gleichfalls nach Dura-zo zurück. «ssserftävtze. F As« Eg« Elb« Bud- we» »»Nt- la» Laun A«nd- n>» Par dubitz «el- »N Lett- mrrltz Aus- fia Dre* den Riesir IS. 17. 4- ö 4- » -i- S 4- SS -t- 1b 4- 41 4- S7 - 10 - 3V 4- «2 4- »4 4- br 4- «r 4- 71 4- 71 - VS - 7» 4- k 4- »
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