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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 31.01.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-01-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192401317
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19240131
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19240131
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-01
- Tag1924-01-31
- Monat1924-01
- Jahr1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 31.01.1924
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rage in der —"Aus —* «rv,,r»m»rrroer«ch» für Seit vont 20. bl» SS. -anuar. Die auf dem sächsischen «rbetts- markte in der vorigenWoche festgesteUe vesferunq bat weitere Fortschritte ««macht und di« Zabf der Bollern,erbSlosxn und der »urrarbeiter, welch? ich vom 1. hi» IS. Januar bereits um SIS» berw. 40307 Personen 'verringert batte, hat eine wettere Abnahme er fahren. Immerhin, lieh aber die Gesamtarbeitsmarktlage eine gewisse -inheittichleit noch vermissen, denn während in einzelnen Orten bestimmt- Industriezweige und Be- rufSgruvven guten Geschäftsgang aufri sen und auf nahmefähig für Arbeitsuchende waren, schritt man in an deren Orten in Betrieben und Unternehmungen gleicher Art abermals zur Kurzarbeit oder zu Entlassungen. Dies war insbesondere in der Metallindustrie der Fall, aber auch in der Papier- und Lederindustrie, sowie im Holz gewerbe waren ähnliche Verhältni'se zu b obachten. Un- lünstig blieb die Lage noch im Nahrung»-. Venußmittel- und m v«kleldung»gewerbe. sowie allgemein für kaufmänni- che und Büroangestellte, und in der Gruppe der unge- ernten Arbeiter beschränkte sich in di-ser Woche die Nach ' Hauptsache auf jugendliche Personen. der Tatigkeitsder Dresdner Han delskammer. An einem gemeinsamen Bericht an da» WirtschaftSnlinisterium erklärten die sächsl'chen Handels kammern. daß gegen den Aufruf d«s in Sachsen umlau- fenc'eu Paptermarknotgeldes k ine Bedenken beständen, daß aber dann hinreichende Mengen an Rcntenmarlscheide- münzen (1, 8 und 5 Pfg.) vorhanden sein mühten. — Der Reichsbabndtrektion Dresden werden Fahrplanwünsche für die Streiken Dresden—Le dz'a. Dr Sdcn-Nuhrg.b'et- Nlte'nland und Dresden—Benin unterbreitet. — Lern NetchSpatentamte wurde berichtet, dah die Bezeichnung 3. Sorte in der Zigarettenindustrte allgemein üblich sei und nickt einer einzelnen Firma als Warenzeichen ge schützt werde» könne. — In einem Bericht an. den Deut schen Industrie- und HandelStag wies die Kammer darauf hin, dah die geplante Forderung der vorherigen Ge- bühreneinzahluna bei Anmeldungen und Erklärungen an da« Rcichspatemamt de Abwicklung des Verkehrs und die Einhaltung der Fristen gefährde. — Dem Deutschen Industrie- und HandelSrage wurde ferner berichtet, datz bet GrotzhandelSerlauvntssen das vollSwirtschaftliche Be dürfnis nur von Fall zu Fall und kaum durch nur zahlen- mähige Erfassung und Vergleichung des vorhandenen und vorlxinden gewesenen Geschäftes festgestellt werden könne- — Der Handelskammer Leipz g wurc» berichtet, dah eine Zollermätziguna für ausländischen Leim zurzeit nicht be fürwortet werden könne. — In einer Eingabe au ors WirtschastSministerium wurde ersucht auf die freie Einfuhr von Bleimennige hinzuwirken, da der Preis der iniäu- dtschen Mennige von einer Konvention weit über Welt marktpreis gehalten werde. Den anderen sächsischen Han delskammern gegenüber wurde d e Anscht vertreten, dah der Abbau der Leipziger AußenhandelSstelle für Textil- wirtschaft nicht durch die Beibehaltung von Beamten auf gehalten werden möchte. Strehla. Nachdem das Ei« vor etwa 10 Tagen hier »um Steden gekommen war, beeintrüchtiate das vor 8 Tagen rinaetretene Tauwetter die Tragkrait des Eikes, das hier und da iür Fußgänger schon passierbar geworden war. Seit Sonnabend ist nun hier der Urbergana über die Eil» wieder gestattet. — Jntolge von Prrsonalverinindcruiig beim hiesigen Postamt mutz vom 1. Februar ab die Nach- mittags-Orteznstellnng wraiaürn. Kötzschenbroba. Am Sonntag verstarb hier iw 68. Lebensjahre Muslkdtrettor Bruno Krumbholz, der be sonders als vorbildlicher Lehrmeister von Hunderten Heran wachsenden Musikscholareu bekannt geworben ist. Das Lötz- nitzvrchester war seine Lebensarbeit. »Dresden. Ein raffinierter Einbruch wurde am 28. 1. in den Vormittagsstunden in einem Grundstücke iv Vorstadt Kemnitz verübt. Einer dort wohnende» Witwe war ein Brief zugestellt worden, inhaltlich dessen ihr er- wachlener Sohn verungliickt im Krankenhause liege nnd sie umgebend zu sprechen wünsche. Während sich die Witwi in da» Krankenhaus begab, wurde in ihrer Wohnung voll einem unbekannten Diebe, vermutlich dem Briesschreibrr, der Einbruch ausgesüvrt. Gestohlen wurden: 10 Herren« anzüge, g Urberziehrr, 1 blauseidenrS Damenkleid. Schuhe, Leibwäsche, Tisch- und Diwandrcken, silberne Bestecks und Löffel. Unter de» Anzüge» befinden sich 1 Gehrock, l Frack, 1 Smoking, sowie Jackett- und Sportanzüge. — Am 29. 1„ in der Zeit von st, 2 bis st, 3 Uhr, wurde i» ein Juwelier- gejckäst in der Schlotzftratz« ein Einbruch verübt, während die Inhaberin und das Personal »u Tuch waren. Gestohlen wnrven Gold- und Siibersacheu von beträchtlichem Werte. Ptrna. Der Naturheilkunbige Poeschke in Heidenau verlor auf dem abschüssigen Wege von Gedlitz die Gewalt über sein Rad und schlug in der Nähe der Pechhütte gegen eine Mauer. Er erlitt schwere Schädelverletzungen, an deren Folgen er auf dem Transport nach dem Krankenhaus vcr- starb. Zittau. Auf dem MittagSttsch «ine» Hausbesitzers in Nted«rbrückenberg bei Kirschberg standen dieser Tage zwi schen zertrümmerten Erbsenschüffeln zwei Rodlerinnen mit ihrem Schlitte«. Sie hatten, als sie den steilen Berg her abfuhren, die Gewalt über den Schlitten verloren, und wa ren, ohne sich erheblich zu verletzen, durch ein Doppelfenster auf den Mttagstisch gefahren. . * Griiing. Hier batte am Montag wiederum mächtige» Schneetreiben einaesetzt. Ei» Geschirr nach Zinnwald blieb im Schn«« .stecke». Die erst vor kurzem neu «öffnet« Eisenbahn von hier nach Altenberg konntc nicht verkehren. Auch am Dienstagmorgen war e« noch nicht möglich, per Balm nach Altenberg zu kommen. Dem DpoctSlnann ist da« Wetter sebr willkommen, da hier am S. 8. grotz« Wettläufe und am 10. 8. grobes Sportfest ftatlfindcn. * Geithain. Am Sonntag fand man hier ein in den sechziger Jahren stehendes Ehepaar in seiner Wohnung tot auf. Der Arzt stellte fest, datz der Mann an Gehirn schlag verschieden und die Frau jedenfalls infolge der Auf regung über den Lod ihre» Mannes einem Herzschläge erlegen war. "Glauchau. Br! einer schwarzen Fahrt von Werdau nach Glauchau fuhr «in mit fünf Personen besetztes Auto mobil an «inen Stratzenbaum und ging vollständig in Trümmer. Ter Führer erlitt so schwere Verletzung«», datz «r di«>en im Kreinkrankenftist tn Zwickau «klag. Netzschkau. Wie vor einigen Tagen in Treuen, so wurde jetzt auch bier der amtierende «ürgermeifter al« Stadtverordnetrn-Vorltrhrr gewählt, da di« neue sächsisch« Gemeindeordnung die NatSkoUegir» als »höher« Instanz beseitigt hat und da» Stadtverordneten-KoUegium nunmehr «in« endgültig brichlirtzende Körperschaft bildet. " Stollderg. Am Sonntag abend stand da« Echlitzenbau«, bestehend au» ktnotheater, Valllokal und Gaststätte, in Hellen Flamme». Der Dachstuhl und da« ober, Stockwerk wurden tn Asch« gelegt. Menschenleben sind nicht zu beklagen, Chemnitz. Zehn Männer und zwei Frauen, die kürz lich hier wegen Bandendiebstahl» festgenommrn wurden, haben hier und in der näheren Umgebung 1» EtabrnckSöieb, stähl« «»»geführt. Hohenstetn-Lrnstthak. Da» ,Hohenstei«-SrnW> thaler Tageblatt- meldet: Wieweit e» leider auch in unserer Stabt Fanatismus und Verhetzung gebracht haben, haben die Tpremjstvsfattentate bewiesen, die tn der vergangenen Woche gegen die Villen mehrerer hiesiger Fabrikbesitzer ver übt worden Lud. Lu der Nacht vom 1U. iuu» N- Lauuar vut OertltiyeS «in» Sächsisches. Riesa, den tzl. Januar 1024. —* Ein Spaziergang über die El he mög- lick. Infolge de» anhaltenden Froste» ist die Eisdecke de« Elbstromes immer widerstandsfähig?!- » -worden, sodaß e« er- möglicht wuvdc, nnen gangbarer Weg von einem Ufer zum andern zu schaffen- Herr o^brmeister Börner hat nach gewissenhafter Prüfung in der Nähe der Jahna- cinmündung einen Streifen gangbar und durch Reisia kenntlich gemacht, sodaß nunmehr ein Ueberschreiten der Eisfläche an dieser Stelle ohne Gefahr erkolgen kann. —* Wohliätigkeitsabend in Ricsa - Gröba. Am kommenden Sonnabend, den 2. Februar, veranstattet der Volkschor Riesa-Gröba wiederum einen Wohltäti keitS- abend im Gasthof Gröhe, Gröba, in Form eines Bunten Abend», dessen gesamter Reinertrag dem HilkSwcrk der Stadt Riesa zufließt. DiS Programm enthält Musik- und Gesangsvorträgc für Männer- nnd gemischten Chor, so- wie das einaktige Singspiel „Tle wilde Tom" mit Musik. Anschließend findet für die Besucher schneidige Ballmnsik statt. (Gutbesetztes Streichorchester.) In Anbetracht des guten Zweckes kann der Besuch nur empfohlen werden. Näheres ist aus der Anzeige m vorl. Nr. zu ersehen. —* Film schau, lieber den von morgen ab im Zen traltheater Gröba zur Vorführung gelangenden Film -Tragödie der Liebe" schreibt die Berliner „Zeit" u. a. Eine oußeraemöhnlich geschickt aufgebante Handlung, hervorragende Ausnahmen, ausgezeichnete Darstellung bis in die kleinsten Einzelheiten, überraschende Tricks von be zwingender Einprägsamkeit, der durch die nächtliche Winter- kandschaft huschende Zug, der Kampf auf den Dächern, die Auffahrt zum Sensationsprozeß, der Prozeß: es gab tat sächlich nichts, das man zu bemängeln hatte, keine Unalaub- wttrdigkeiten, kein- Verzerrungen, keine Uebertreibungen. — In den Kammerlichtspielen (Hauptstraße) ist von morgen ab ein Grotzkilm zu sehen, der den Titel „Ein GlaS Wasser" trägt. Auch dieses Werk deutscher Film kunst hat guten Anklang gefunden und wird auch hier den Besuchern angenehme Un'erhaltnng bieten. —* B e rs o r g u n g 5 g c b ü hr n i s se für Ruhe 's ändl er. Den in Wartegeld und im Ruhestand beiind- iichen sächsischen Beamten. Geistlich?» und Lehrern Wersen die VcrsorgungSgebührnisle für den Monat Februar in »Wei Hälften derart zur Zahlung angewiesen werden, das; die Auszahlung durch die Poskanstaltim am 1. und am 13. Februar erfolgen kann. Die im Abschnitt 8 der vor läufigen Personalabbauverordnung vom 21. Dezem'er 1623 geordnete Kürzung der Vcrsorgungsgebührnisse b i Pri- eateinkommen wird zufolge Beschlusses de-S Landta-.eS nicht burchgesührt. Diese Kürzung wird gegebenenfalls durch ein besonderes Gesetz geregelt. Von den bisher erteilten Auskünften über Pr.pat.inkemmcn der Versocgungeberech- tigte» wird sein Gebrauch gemacht werden. F ür Rcntene m P sänger. Das Bersorgunas- amt Dresden teilt mit: Nach einem Erlas; des ReichS- arbcitsministeriumS im Rcichsversorg-.ing.b att vom Favre 1924 Nr. 18 darf d>e von den Rentenempfängern einmal gewählte AnSzahlungSart ihrer Bezüge im Laufe eines Rechnungsjahres nur in zwingenden AuSnahmef chen ge ändert werden. Ncuanträgen ans portofreie Zustellung inS Haus darf in Zukunft nur nach sorgfältiger Prüfung de» Ein?,elfalleS dann stattgegeüen werden, wenn Ü.sonderS dringende Gründe dies nach dem Ermessen der Bersor- gungsbebörde rechtfertigen. — K u p re rp f c n ni g gleich Neu ten Pfennig. Eine au-Sgcarbcitete Verordnung, wonach Kupferpfennige den Rcntenpfennigen im Werte gleichgestellt werden sol len, hat, wie verlautet, nunmehr den ReichSrat passiert. Sie wird voraussichtlich in Kürze durch Veröffentlichung im ReichSgeietzblatk in Krcnt treten. —Die gültigen Zahlungsmittel. Bei den Steuerzahlern herrscht über die Zahlungsmittel, die im Barverkebr zur Begleichung von Abgaben an die Kassen dec Reichsfinanzvcrwalinng hingegeben werden können, viel fach Unklarheit. ES wird deshalb ans folgendes hinge- wiesen: R e i ch s w ä h r n n g i st nach wie vor die Pa - Viermark. Diese bildet da-S gesetzliche Zahlungs mittel. Daneben werden von den Kassen die Renten markscheine sowie die Rentenpfennig-Münzen in Zahlung genommen. Ebenso können die Goldanleil-cstücke (aber nur sie Stücke bis zu 5 Dollar) und die Zwischenscheine über solche Stücke sowie das wertbeständige und nicht wertbe ständige Notgeld der Eiscnbahnvcrwaltung an Zahlungs statt hingcgeben werden. Wertbeständiges nnd nicht wert beständiges Notgeld der Länder, Kce se, Gemeinden, Jn- dustrieuntcrnehmnngen usw. wird, soweit eS nicht zur Einlösung aufgerujen ist, von den Kassen ebenfalls in Zahlung genommen, wenn zur Ausgabe des Notgeldes die Genehmigung des ReichssinanzministerinmS erteilt ist. Lo kales Notgeld (z. B- solches von Gemeinden, Kreisen mW.) kann nur insoweit angenommen werden, als cs am Orte der Kasse selbst oder in deren Bezirk ausgegeben ist; für die Jnzcililungsnahme von Notgeld mit größerem Um- laufsgebiet (z. B. der Länder) ist Bedingung, daß die Kasse innerhalb dieses Umlaufsgebiets liegt. Zu der von den Steuerpflichtigen vielfach vertretenen Auffassung, daß die Kassen auch Anleihestücke usw. des Reichs zur Beglei chung von Steuern in Zahlung nehmen, sei darauf hinge- tviesen, daß di s nicht der Fall ist, da andernfalls der eigentliche Zweck der Anleihen, dem Reiche flüssige Geld mittel für längere Zeit zur Verfügung zu stellen, nicht erreicht werden würde. Insbesondere also werden nicht in Zahlung genommen dir mit Zinsscheinen aus gestatteten Stücke der Goldanlcihe, — d. h. solche im Ein zelwert von 42 Goldmark — 10 Dollar und mehr, — Vie Dollarschatzanweisungcn, die auslosbaren Schatzan- wcisungen des Deutschen Reichs von 1923 (K.-Schätze) so wie die 6 prozentigen auf Gold lautenden Schatzanwei- sungcn, rückzahlbar am 1. Dezember 1932. Eine Aus nahme ist, wie erwähnt, lediglich für die nickt mit Z.ns- scheinen versehenen Stücks der am 2. September 1932 fälligen Goldanleihe — d. h. solche bis zu 5 Dollar — zugelassen worden. —* Ein kirchlicher Mahnruf. Einen beachtens werten Mahnruf erlassen die evangelischen Pfarrer des Sy- nodalkreiseS Elberfeld gegen Herren st anbpunkt undTerror. ES heißt darin: Arbeitgeber und Arbeitneh- ineri Wir stehen vielleicht in einem historisch entscheidenden Augenblick: weder Herrenstanbpunkt noch Terror helfen uns nnd führen uns weiter. Es erscheint un» heilige Pflicht im gegenwärtigen Augenblicke, wo Arbeitszeit und Arbeitslohn neu geregelt werden sollen, daran zu erinnern, daß allein maßgebend sein darf das Wohl des Ganzen. Wie schwer es auch sein mag, im einzelnen da» Recht zu finden — wir er kennen das gerne an und matzen uns im besonderen kein Ur teil darüber an —, die Losung sei: „Einer trage des andern Last." Wir bitten daher die Arbeitnehmer dringend und herzlich um Jesu willen: Entsagt jedem Terror und ver- «eßt -as Wohl de» Ganzen nicht, gebt eure Kraft und Zett her, wo sie nur Immer nötig ist, »um Aufbau unseres Volks- lebens! Nicht weniger dringend und herzlich bitten wir tn desselben Herren Namen die Arbeitgeberverbände: Gebt dem Arbeiter, der euch seine Zeit und Kraft gibt, waS er be darf, um sich und feine Kinder in dieser ungeheuren Notzeit zu erhalten, zu ernähren und zu kleidens — T er band der Jugend Hilfe. In der in Dresden abgehaltenen 2. Hauptversammlung de» Ver bände» für Kugendhilfe, dem t>5 Vereine angeschloslen sind, sdeNk », D. Dr. Vecker etnmmimg v« roenervenenen ve» r Verbandes bschlossen. Der Verband wird am 1. Februar seine Arbeit tn vollem Umfange wieder aufnehmen. Mi nisterialdirektor L>r. Wulfsen gab im Lause der Versamm lung namcn« de« Justizministeriums der Genugtuung dar über Ausdruck, daß es dem Verband« au» eigener Kraft gelungen ist, da» Unternehmen aufrecht »u erha.ten, —* Di, Lage der sächsischen Landwirtschaft. Auf Beschluß be» Ständigen Ausschuss«» de» Landeskultur- rate» bat eine Abordnung des Landeskultur»«»«» vergangene Woche beim ReichSernährungS- und MtichSstnan,Minister vorgcsprochen. Darüber wird folgender Bericht ausgegeben: „Die vage der sächsischen Landwirtschaft, wie sie sich durch die HüchstpreiSpolitik des sächlichen Wirtschaft-Ministeriums, die Tätigkeit der Wuchergertchte und die ungeheuerlich, Gtenerbelastnng entwickelt hat, wurde eingehend geschildert. An der Hand von Zahlenbetspielen wurde her Beweis er bracht, das, die sächsische Landwirtschaft in kürzester Zeit zu« »oll,« Erliege» kommen muh, wenn nicht sofortige Abhilfe erfolgt. Die vom sächsischen WirtsckaftSmtnistertum fettge. setzten Höchstpreise haben die Kaufkraft brr Landwirte derart gemindert, baß e» selbst ohne Steuerzahlungen Schwierig, ketten bereitet, die Betriebe ausrechtznerhaltrn, Müßten bt« Steuern in voller Höhe gezahlt werben, so bliebe kaum etwa» anderes übrig, als den grüßten Teil de» Betriebskapital», vor allem das lebende Inventar, neben dem noch vorhande ne» Getreide abznstvßen. Des wetteren wurde um sofor tige Beseitigung der Wuchergarichte nachgesucht, für die an gesichts der außerordentlichen Preissenkung eine Berechti gung nicht mehr anerkannt werden kann. —* LandeSsi edler tag. Der All"emelne Säch sische Siedlcrverband veranstaltet am Sonntag, den 3. Februar, vormittags 10 Uhr in Dresden, LogenhanS OstLa-Allee 15, seinen öffentlichen LandeSsiedlertag. ES werden referieren: Obcrreg.-Rat Hovpe über „Die staat lichen Maßnahmen zur Förderung b->3 Wohnungsbaues" und Oberreg.-Nat Dr. Rusch über „Kreditbeschaffung für wn Wohnungsbau". Darauf wird e n Film: „Luftkammer- tein-Bau" vorgeführt. Am Nachini tag des gleichen Tages ticket die nicht öffentliche Generalversammlung dc» Ver bandes statt. —* Aus dem Landtag. Unter dem Vorsitz des Abg. Anders tagte am Mittwoch der Besolbunas- ailssckuß für Bcamtenfragen und ber et e ne An zahl Eingaben, die größtenteils abschließend erledigt wer den konnten. —* Um das Volksbegehren. Der sozialdemo kratische LandtagSabgeordn te A r ; t hat an da; Gefamt- ministeriuin des Freistaates Sachsen ein Schreiben ge richtet, in dem er den Nachweis 'n führen versucht daß der Lan'^esorb ttSa sschnß ter so'ia dcmKraitscle i Parti, der den Antrag auf Stattgabe des Volksbegehren; gestellt liat, die Eigenschaft des Vorstandes einer Vcrcinigung im Sinne deö Gesetzes über Volk, begehren und Volksent scheid besitzt. Er behauptet, cS sei völlig belanglos, ob eine OrganisationSleitmig eine föderativ oder eine z^ntra- list sch ansgeba.ite Orgrn saiion vertrete. Die Sozialdemo kratie Sachsens s.i föderativ aufgebaut. Gleichwohl habe sie Vorsorge getroffen, datz die landespolitischen Ange legenheiten zentral geregelt werden können. Seien dem nach schon irgendwelche Zweifel über die Rechtmäßigkeit des Volksbegehren) au ^geschlossen, kann würden fr - völ ig behoben durch den Besch.utz des LandesarbeiisarSschufs s in seiner Sitzung vom 5. Januar, der die Einreichung des Volksbegehrens gcbil ick haue. Endlich habe auch der Lan desparteitag der sächs scheu Soziaidemok.atie den Besch uß des LaiideSarbcitSausschiisscS gebt l gt. Der Umstand, daß die sächsische Sozialdemokratisch: Partei nur ein Glied der sozialü.mokralischen Gesamtpartei sei, komme hin.ichtiich des Volksbegehren; nicht in Betracht. Die- scr eine ,äch- sischc Angclegcnlrcit und die sächsische Regierung habe sich rn ihren En sche dunacn danach zu richten, welch-r Wille ,n einer Organisation innerhalb des Landes vorhanden sei. Arzt fordert vom Gesamtin.nisterium, datz es da?; Vol.s- begehren nunmehr ordnungSgemätz in den gesetzlich vor geschriebenen Fristen vorneinne. — Ter Landestarif für die Metallin dustrie. Die BczirkSkonferenz des GewerkvcreinS Deut scher Metallarbeiter (Hirsch-Duncker) nalM am 27. dieses Monats Stellung zu den beruflichen und Organisations fragen. Bezirksleiter Berndt (Dresden) erstattete den Tätigkeitsbericht und den Bericht über die Verl^ndlungen im Arbeitsministerinm zur Schaffung eines Lan destarifs für die sächsische Metallindu st rie- Der im Arbe tSministerium gefällte Schiedsspruch wurde ab gelehnt. Zum Schluss wurde einstimmig eine Ent schließung angenommen, in der es heißt: „Die Entwick lung der wirtschaftlichen Verhältnisse hat bewiesen, datz nicht durch Ueberrahikalismus die Förderung der deut schen Wirtschaft und aller im Interesse der Arbeitnehmer gelegenen Aufgaben gelöst werden können. Nur die Grund sätze der Deutschen Gewerkvereine haben sich in der Zeit oer wirtschaftlichen Nöte erfolgreich behauptet. Der Ge werkverein Deutscher Metallarbeiter setzt sich ein für die Erhaltung aller sozialen Errungenschaften und damit auch für die Verteidigung des Achtstundentages. Auslömmlichc Löhne heben die Kaufkraft, steigern den Warenumsatz und vermindern die Arbeitslosigkeit. Der Enticheidungskampf um dis gesetzliche Festlegung sozialpolitischer Errungen schaften muß geführt werden. Den Zeitpunkt hierfür lassen wir uns nicht vorschreiben." —* Fahrplanändekunaen. Vom 4. Februar ab treten folgende Fahrplanünderuiigen ein: Der jetzt mittags 12,10 von Königsbrück nach Dresden verkehrende Personenzug 2736 wird später gelegt und verkehrt wie folgt: Al, Königsbrück nachm. 12,55, ab Ottendorf-Okrilla 1,19, ab Lausa 1,41, in TreSüen-N. 2,07, in Dresden- Hbf. 2,18. — Auch die Abenszüge »wischen Dresden und Meißen verkehren später. Zug 165S (seist 10,33 ab Dres den-Hbf.) wird erst 10,55 in Dresden-Hbf., 11,03 in Dres- den-N. abgelassen und erreicht Meißen 11,57. Der tn Radebeul ansch.icßende Schmalspurzug nach Radeburg geht dann erst 11,38 in Radebeul ad und erreicht Radeburg nachts 12,28. — In der umgekehrten Richtung fährt der Zug 1657 (statt 12,00) erst 12,10 nachts in Meißen ab und erreicht Dresden-Hbf. 1,09. —* Aus der Linie Glauchau —Großbothen tritt am 4. Februar ein neuer nahr-lan in Kraft. Er wird durch Schalteranschlag auf den Stationen und außerdem durch Deckblatt zum Aushangfahrplan bekannt gegeben. —" Wegen Zuführung von Aufträgen an das sächsische Handwerk hat das Wirtschafts ministerium nachstehende Aufforderung an die Ministerien der Finanzen, der Volksbildung und der Justiz sowie an das Landeswohuungsamt ergehen lassen: Weits Kreise des Handwerks sind in schwerster wirtschaftlicher Not, Zahl lose bisher selbständige Handwerker, die zur Bedarfsguter- versorgung der Allgemeinheit auf die Dauer unentbehrlich sind, wenn ihnen nicht schleunigst Aufträge als Ersatz dafür zugeführt werden können, datz ihr bisheriger Kunden kreis infolge der gegenwärtigen Mrtschastsstockung vor übergehend fernen Bedarf an handwerklichen Erzeugnissen und Leistungen »urückstellen muh. Die Gemeinden und staatlichen Dienststellen werden daher aufa:fordcrt, unver meidbare Neubcschaffungen und JnstandsevungSarbeiten im Rahmen der hierfür verfügbaren Mittel baldigst dem Hand werk zur Ausführung zu übertragen. Der sogenannten Pfuscharbeit und jeglicher Nebenarbeit von Beamt n wird mit besonderem Nachdruck entaeaeuzutreten leig, auch schon im steuerliche» LntereÜa-
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