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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.07.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-07-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192407053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19240705
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19240705
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-07
- Tag1924-07-05
- Monat1924-07
- Jahr1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.07.1924
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Beilage z«m «leseer Tagevlotl. Sommve«», S. Jiili 1»SL, abends F- ISS 77. Aaljrg LesioktizullA otms XsukrvsvA geststtet !»« iusin<indsr kaacn- ! — Und doch! er konnte so nicht Es schnitt ihm ins Herz. Lau nun alles mit einem . Er wollte sie nicht verlieren und losen? . . , . Hier wollte er sie verietzeH za eine Ironie, wie fi« g. -njamer nicht ge illeiu. iuöc vermochte er «L nicht 1/ Die Schtvlerigkeiteu der Jnduftrte-Obligationen. Berlin, 5. Juli. Wie wir hören, rechnet man in den Kreisen der Neicksreaieruna damit, daß die aeueuwärtiaen Scbwieriakeiten im Oraanisatioiiskoniitee für die Industrie» Obligationen bereits in kürzester Frist überwunden sein werden. Deutscherseits betont man, daß an dem ent standenen Konflikt die beiden deutschen Vertreter, Staats sekretär Trendelenbur« und Geheimrat Tr. Büscher in keiner Weise beteiligt sind. ES handelt sieb vielmehr um Gegensätze, die innerhalb der alliierten Sachverständigen entstanden sind. In den unterrichteten Kreisen erwartet man, daß die Beratungen dieses Komitees nicht länger als höchstens acht Tage noch in Anspruch nehmen werden. dsßillllt Ilffonlag, rksn 7. Juli rn beäeuteoä trerabßesetrterr kreisen Die Aumestiefragen vor dem SlekchStag. Berlin, 5. Juli. Die Frage» der Begnadigung der kommunistischen und nationalsozialistischen Gefangenen, die wegen Hochverrats verurteilt sind, ist durch die Debatte im bayerischen Landtag wiederum ins Rollen gekommen und wird demnächst auch den Reichstag beschäftigen. Von sozialdemokratischer und nationalsozialistischer Seite wird betont, daß die bayerische Negierung in Bezug auf die Amnestie nicht zuständig gewesen sei, sondern die Reichs regierung. Es werden daher demnächst der Reichsregierung Anträge der nationalsozialistischen und kommunistischen ReichstagSfraktion zugehen, welche die Amnestierung dieser Gefangenen verlange». Vermutlich werden diese Anträge auch von den Sozialdemokraten wenigstens teilweise unter stützt werden. Der Reichskanzler möchte ein Eingreifen des Reichs zn Gunsten der bayerischen Gefangenen vermeiden und wird sich deshalb bemühen, die Angelegenheit noch vor der Beratung im Parlament durch persönliche Verhand lungen mit der bayerischen Regierung im Sinne der An tragsteller zu regeln. Die Regelung der Erwerbslofenfitrforge. Berlin, 5. Juli. Das NeichSarbeitSministerium beschäftigt sich augenblicklich mit Pläne» zur Neuregelung der Erwerbslosensürsorge, da die augenblicklich herrschenden Zustände für wirtschaftlich unhaltbar gehalten werden. Während in einzelnen Gebieten drei Prozent Beitrag / Politische T-aesiibersicht. / Einberufung de* ReichStaaS. Vor der Einberufung ts Reichstags, die di« kommunistische Fraktion wegen der Lurchsuchnug der Schränke der Kommunisten beantragt bat, müßte der Aeltestenrat gehört werden. Dieser könnte frühest»«« am 10. oder 11. Juli zusammentreten, aber es 'ist fraglich, ob er dann in beschlußfähiger Zahl sein würde, da die Mitglieder »nm größten Teil verreist sind. Frühestens könnte da« NeichstagSplenuin am 16. Jnli zusammentreten, voraussichtlich wird die Einberufung aber erst am 22. Jult erfolae». Aulafsung Dr. Jarre- t«S besetzt« webtet. Nach vor läufig inoffiziellen Mitteilungen ist dein Reichsminister des Innern Dr. Jarres nunmehr von de» BesatznugSbehörden die Einreise in« besetzte Gebiet »«gestanden worden. Falls diese Meldung »utrifft, würde damit immerhin eine wichtige Streitfrage ihre Lösung finden. Die deutsche Regierung bat wiederholt den Standpunkt vertreten, daß es ein unmöglicher Zustand ist, den Mitgliedern der verantwort, lieben deutschen ReichSregicrung die Einreise in da« besetzte Gebiet verweigern zu wollen. Deutschland müsse darauf bestehen, daß alle Minister der deutschen Regierung unge- bindert den Verkehr mit der Bevölkerung der besetzten Gebiete aufrecht erhalten können. wencral Walsch in Berlin. Der neue Leiter der Interalliierten Militär »Kontrollkommission in Berlin, General Walsch, ist in Berlin eiugetrosfen und hat die Fühlungnahme mit der deutschen Regierung hergestellt. Die eigentlichen Besprechungen über die Durchführung der abschließenden Militärkontrolle werden jedoch tanm vor Mitte nächster Woche beginnen können, da die Reich«, regier»»« erst die Antwort der Botschastcrkonferenz auf die letzte deutsche Note abwarten will, deren Eintreffen in den nächsten Tage» in Berlin erwartet wird. Rücktritt Dr. Luthers in Essen. Gestern fand im Essener Rathaus eine Besprechung zwischen den Mitgliedern der Stadtverordnetenversammlung und dem Oberbürger meister Dr. Luther statt. Lieser erklärte im Verlaufe dieser Besprechung seinen Rücktritt von seinem Amte als Ober- bürgermeister der Stadt Essen und legte gleichzeitig aus- führlich die Gründe dar, die ihn zu diesem Rücktritt veranlaßte». Erkelenz in Paris. Dem „B. T." wird a»S Paris berichtet, daß der Reichstagsabgeordnete Erkelenz in Paris eingetroffcn ist, um sich über die politische Situation in Frankreich aus eigener Anschauung zu unterrichten. Matthes kaltgestellt. Die Kölnische Zeitung berichtet aus Düsseldorf: In einer stürmischen Sitzung des ISer-Aus- schusses des sonderbündlerischen rheinischen ÄolkSbundes ist gestern abend Matthes, der Gründer und bisherige Leiter diese« Bundes, ausgeschlossen worden. Nene Kriegsgcricktsurteile. Unter der Beschuldigung der Teilnahme an Geheimbündeleien batte sich eine große Anzahl von Personen vor dem französischen Kriegsgericht in Dortmund zu verantworten. Die Angeklagten wurden zu Gefängnisstrafen von 6 Monaten bis zu 10 Jahren und zu Geldstrafen bis zu 50 000 Mark verurteilt. Eine Begnadigung im Düsseldorfer Schuvoprozest. Der im Düsseldorfer Schupoprozeß zu 5 Jahren Gefängnis verurteilte Oberstleutnant Hübner ist »ach Begnadigung aus dem Gefängnis zu Zweibrücken entlassen worden. Von den Angeklagten dieses Prozesses befinden sich noch in Haft Hauptmann Pohl und Oberwachtmeister Berger. Pohl IM« Hifi« s — lull. L Lktiser — I erhoben werden, wird in anderen Gegenden nur ein Proze erhoben und im Zusammenhang damit können in einzeln» Bezirken große Rücklage» gesammelt werden, währen andere vom Reich und von den Ländern ungeheure Z> schlisse erfordern. Jedoch Ui sich da« Reichtzarbeitsmin sterium über di« Art und Weise der Nenarganisntion »o, nicht schlüssig geworden und alle Nachrichten, die darübc verbreitet wurden, eilen de» Tatsachen voraus. Zunächs. sind vor kurzem die Regierungen der Länder vertraulich nm «lnaehende Gutachten über die Frage gebeten worden. Man bat im Reichsarbeitsministerium die Bildung von Geiabrengemeinschoften bei den LandeSämtern, der Arbeits vermittlung und die Bildung von WirtschastSgruppen »wischen den Ländern und dem Reiche in Erwägung gezogen. ES ist jedoch nicht damit »u rechnen, daß die Vorlage in kurzer Zeit Gesek werden kann, weil auch von den Parteien gegen viele Einzelheiten soviel Einwendungen erhoben werden, daß die Verwirklichung der Pläne sicherlich geraume Zeit in Anspruch nehmen wird. , Gotl^sei Dank! Nun war das 'schreckliche Wort Wer ihre Lippen. Vie wußte nicht, wie fi« rS möglich gemacht hatte. Immer noch starrte sie wie gebannt auf den Boden, der sich langsam im Kreise zu drehen begann. , Sie wartete gespannt aus Heinzens Entgegnung! '" i Der stand starr. — Was er hatte tun wollen, hatte sie ,kchon getan. Wer er wußte nicht, weshalb sie es getan. Ilijd ne länger er darüber nachdachte, desto mehr verwirrten sich ffeine Gedanken. ! " Er vergaß ganz, weshalb er eigentlich gekommen war» .dachte nicht mehr an seinen mühsam erkämpften Entschluß. Isondrrn empfand nur das Bestreben, dieses »Sie* zu ver» 'hindern. Und anstatt froh zn sein, daß sie es ihm so leicht -macht«, fein Wort einzulösen, begann er, mit überzeugenden, warmen Worten auf sie «inzureden, es beim alten Verhältnis zu belasten. Das war keine Unehrlichkeit von ihm, keine Be mäntelung seiner eigenen Absicht, sondern floß durchaus über- ' zeugt von den Lippen, weil ihm in Liesen Minuten klar zum Bewußtsein kam, daß er die Gefährtin seiner Jugend nicht .verlieren dürfe. Aber Lieselotte blieb fest. »Nein, Heinz — Sie erreichen nichts!" Er fuhr zuruck, als wenn er einen Schlag lnS Gesicht erhalten hatte. Also sie wandte Las Wort schon an, schein bar, ohne sich Laz", zwingen zu müssen, als ob es ihr bereits ganz geläufig wäre. Ein wilder Trotz kam über ihn. Er verbeugte sich kühl und formell. Seine Worte Hangen hart und schar'. „Gut, mein gnädiges Fräulein, ich nehme Ihren Vor schlag an. Es sei, wie Sie wünschen.' Und dann hätte er auflachen können. Spielten sie Leun Komödie miteinander? War eS denn Wglich? .Fräulein?" und '„Sie?* . v 7 Aber hatte er nicht dasselbe gewollt? Und nun tat er, empört, weil sie ihm zuvorkam? 1 Ja, er glaubte «in Recht dazu zu haben. Er hätte seine Handlungsweise begründen lönuen. Er würde warm unh bedauernd ihre Verzeihung erfleht haben. Aber sie hatte gar keinen Grund für ihr Tun. Und ihr kam alles so gleicht gültig und kalt vom Herzen, ohne auch nur rin Fünklein Bedauern. Er hatte gewiß nie daran gedacht, einen Bruch herbeiznführen. Seine Absicht war nur gewesen, ihrer Freund- jchast eine äußere Schranke zu ziehen. Aber Lieselotte zerriß das alte Band mit einem eiuzigen unbarmherzige» Ruck. Sie wollte nie wieder nach Lindeueck kommen. Ja, Heinz war empört! gehen, . . ES schnitt ihn Male zu Ende sein sollte. E. ... untern >n einen letzten Versuch, sie umzustimmen. Biel zu ehrlick nicht ganz offen zu lein, bekannte er den eiaenl- - gliche seines Kommens, Lieselotte. Roman von Fritz Gantz er. 18. Fortsetzung. Nachdruck verboten. Sie sah' lyn rtstüüüt an. ' Kam er schon wieder, um sie nach Lindeneck zu holen? Sie vermutete es und beschloß, es dazu nicht mehr kommen zu lassen. Wie hilfesuchend wanderten ihre Blicke Lurch den Flnr, ehe sie reden konnte. Die lachende Frühlingssonue schickte ein paar verlorene Strahlen durch das Lichte Blättergewirr des wilden Weins vor Len Fenstern. Sie rannen wie flüssiges Gold über die bunten Fliesen und zeichneten an der gegenüberliegenden Wand scharf- beschattete Ringe. Lieselottens Augen sogen sich förmlich fest au ihrem Hellen Schein und sahen mir ihn. Nach einem tiefen Aufatmen sagte sie endlich schroff, so schroff, wie sie in ihrem ganzen Leben noch nicht zu Heinz gesprochen, und die Stirn leicht runzelnd: i „Eigentlich habe ich keine Zeit. Ich bin gerade beim Ein- zuckern von Erdbeeren, habe auch noch so viel anderes zu tun.' „Wir werden die Angelegenheit, die mich hcrsührt, in wenigen Minuten erledigt haben. Daun gehe ich sofort. Wolle» wir nicht in ein Zimmer treten?' ! Sie schritt ihm vorauf, öffnete die erste beste Tür, ohne zu überlegen, und trat hinter ihm in das kleine Gemach, — bas Zimmer, in dem sie einst als Kinder bei schlechtem Wetter und im Wiiuer gespielt Hatteil. „Nein, hier nicht," sagte sie angstvoll, während ihr Auge Lurch deu Raum schweifte, und wollte zurück. „ „Das ist ja ganz egal, wo wir sind.' Da kam cs wie ein Trotz über sie, wie ein wilder, wilder Trotz. „Du hast recht, es ist ja gm- egal,' murmelte sie wie abwesend und lehnte sich,' die Lippen fest zujammen pressend, gegen das Fenster. Heinz schloß die Tür und schritt, oyne zu iprechen ei» paarmal auf und ab. Dabei musterten seine Blicke jeden Gegen stand im Zimmer. Dort stand der kleine Spieltisch, dort ein bunter Reifen. In einem Regal lagen Bilder- und Märchenbücher aufgejchichtct. Au den Wänden hingen «in paar Neye mit Bällen und einzelne Bleistiftzeichnungen, die er einst als Knabe für sie angefertigt hatte. ... > Lilles noch so, wie früher. Gerade so, alS wenir sie wie an ein-m Regentage in dies Zimmer geeilt waren, um bei harm losem Spiel frohe Stunden zu verleben. Es war Heinz, als ^>euu nur «in Gestern zwischen jene» Tagen und dem Heute Me, als wenn sie noch die lustigen, fröhlichen Kinder wären. Ein wunderliches Gefühl überkam ihn» wehes, bitteres Empfinden schnürte ihm die Kehle zuscln-sf* <"-»>- - . Hitr, in diesem trauten Raum, sollten sich ihrs^H'^ineinander - - "'e'v, das war ,den konntet Die Krise in -er Textilin-nstrie. Dresden. Aus der sächsisch-thüringischen Web- Warenindustrie wird uns geschrieben: Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß wir infolge der Kreditkrise einer ff «ta st rovhe schon bedenklich nahegerückt sind. Die von der Kundschaft zu Beginn des Frühjahres ausgestellten Wechsel werden größtenteils nicht eingclöst. Die Fabrikanten müssen ihrerseits aber gegenüber den englischen Spinnern, von denen sie Garne bezogen haben, ihren Verpflichtungen nachkommen, dazu auch die laufenden Ausgaben für A- beiterlübne, Jnitandhaltungen der Werke, Steuern bestreiten. Die Unternehmer sind unter solchen Umstä schon in schwerste Verlegenheiten geraten und büßen Tag zu Tag an Kredit ein, eine Tatsache, die darin Ausdruck kommt, daß die Zinssätze sich zusehends steh Viele Fabrikanten könnten heute bereits mit mctthemati Genauigkeit ausrechnen, wann ihr Betrieb zum Erln kommen muß, wenn sich die Zahlung«- und Kredit! hältnisse nicht sehr bald bessern, woran aber kaum zu den. sein dürfte. Erzeugnisse der Textilindustrie werden von di Kundschaft in den größten Städten, wie wir ermittelt haben, schon geradezu verschleudert, nicht durchweg, aber von denjenigen, die gegebenenfalls vor einem Konkurs nicht zuruckschreckt und es mit Treu und Glauben im kauf männischen Geschäft nicht allzu ernst nimmt. Dabei er klärt man, daß die Preisschleuderei noch lange nicht ihrw- war bekanntlich »u K Jahren Zuchthaus, Verger zu S Jahren Gefängnis verurteilt worden. denlfch-artechtfche- Wirtschaftsabkommen. Der deutsch« Geschäftsträger und der griechische Außenminister haben gestern ein vorlönfiges Wirtschaftsabkommen unter zeichnet. Da» Abkommen, dessen Inkrafttreten noch besonder» bekanntgegeben wird, ist bis 6 Monate mit stillschweigender Verlängerung von drei Monaten zu drei Monaten beschlossen worden. Eine französische Not« an England. Da» Ministerium de» Aeutzern teilt mit, daß die französische Regierung gestern eine diplomatische Note nach London gesandt habe, um eine Verständigung mit der englischen Regierung über da» Programm der Londoner Konferenz vom 16. Juli herbei- zufübren. . Der schwedische König eröffnet den Weltpoftkongrest. Der Internationale Wrltpostkongreß ist gestern im Reichssaale des Stockholmer Schlosse» eröffnet worden in Gegenwart dr« König» und der Königin von Schweden, der Mitglieder der Regierung und de» diplomatischen Korps. Nack einer Begrüßungsansprache de» schwedischen Verkehrs- ministerS Lübeck erklärte der König den Kongreß für eröffnet. Di« jugoslawisch-italienischen Grenzzwischensälle. Zu dem jüngste» jugoslawiscb-italieniichen Grenzzwischenfall wird noch gemeldet, daß eS in der letzten Zeit zu 20 Zu sammenstöße» zwischen den beiderseitigen Grenzorgani- sationen gekommen ist. Bnlgartsch rumänischer Grenzzwischenfall. Gestern haben drei bulgarische Bandenabteilimgen die bulgarisch- rnmänische Grenze überschritten, wurde» aber von rumä nischen Truppen nach einem längeren Feuergefecht zum Rückzüge gezwungen. Die rumänische Presse fordert in heftigen Ausdrücken Genugtuung. Und als Lieselotte noch immer am Fenster stand, wartend, daß er endlich beginnen sollte, bat er: „Wir wollen doch lieber m ein anderes Zimmer oder in den Park gehen." „Wozu, Heinz? Du wolltest eS ja vorhin nicht, weshalb nun mit einem Male? ES ist ja ganz egal, wo wir sind.' Sie sprach in einem kühlen, gleichgültigen Ton zu ihm und mußte doch ihre ganze Willenskraft zusammenraffen. ' - Hinab drängte sie alle Erinnerungen mit Gewalt, hinab auf den Grund der Seele. Und als Heinz noch immer nicht sprach, sagte sie beinahe unwirsch: „Nun, bitte, was soll'S? Ich habe wirklich heute nicht viel Zeit I Soll ich etwa wieder mit nach Linhepeck kom men ?...". Aber das würde ich nicht tun.' - , > sc Er sah sie erschrocken und verständnislos in. ' / ,WaS soll das, Lieselotte? Du sprichst heute zu mir, wie zu einem Fremden, und ich verstehe dich nicht .... Ich kau, nicht um dieser Bitte willen, beruhige dich darüber. Aber gesetzt, ich stände deshalb vor dir, warum wolltest du mir meine Bitte nicht erfüllen?' " .... - - ! Sie klammerte beide Hände fest an daS Fensterbrett, atmete schwer und hastig und neigte sich weit nach vorn über, ihre Augen auf de» Boden heftend, um ihr-, nicht ansrhcn zu müsse». Langsam, jedes Wort betonend, sagte sie dann: „Weil ich nicht will.' / s „Weil du nicht willst?' - ' „'Rein! Weil ich nicht will! Ich will überhaupt nicht mehr nach Lindeueck kommen, nie wieder.' ' Ein banges, peinliches Schweigen zog durch den lieben, altvertrr.utcn Raum. Geradeso wie einst, wenn Lieselotte bei einem Spiel ihren Tcotzkors aufgesetzt und ihr „Ich will nicht!' gesagt hatte. - - j Heinz konnte sich für sein Borhaben keine bessere Situation wünschen. Dennoch schwieg er. Er grübelte j-yt nur, was sie zu ihrer Weigerung veranlassen könne. Aber er wußte nichts. So fragte er denn endlich mit einer Stimme, die ihm tot und klanglos schien: „Warum willst du nicht, Lieselotte?'! Sie lenkte ein. ' „Ich will nicht' war vielleicht nicht ganz richtig gesagt. „Ich kann nicht" ist Lesser. Meine Zeit ist zu knapp, um alle Nasenlang nach Lindeueck hinüberzulaufen. Ich werde hier gebraucht. Der Batev vermißt mich. Was kann ich dir über- vaupt sein? Du hast Tante Malve drüben, die dich in jedem Fall besser beraten wird, als ich eS je tun könnte. Und wenn ich eine Meinung sagen soll, falle ich m dumme Ohnmächten, wie vorgestern. Ader noch mehr! Ich habe gestern darüber narhgrdacht, daß in unserem alten Verhältnis eine Aendcrnuz eimrcten muß.. Du willst dich bald verheiraten. Da ist eS ach der Zeit, die alte Vertrautheit aufhären zn lassen. Was soll deine Brant, davon denken, wenn wir uns noch immer nennen '' W- sind ja keine Kinder mehr. Andere Z 'm, ander« " r ist recht so. Darum, laß uuS L , —- Lepta . - Lurinander kaaen- . . „ 1,
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