Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.06.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-06-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191406200
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19140620
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19140620
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1914
- Monat1914-06
- Tag1914-06-20
- Monat1914-06
- Jahr1914
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.06.1914
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
mögen hi« »»hl tausend« der köstlich««, gesunden Pstrstch«. heranreifen. Di« Pstrstch« find bereit« zu ziemlicher Größe uedtrtzea und geigen auch bereit« «in« rötliche Färbung. Bei auhaltoder s»nnig»r Witterung dstrsten ber«tt« in 14 La-e« di« ersten Früchte zur Reis, g,langt sein. Der Gart,» »ird dann einen Anblick bieten, der sicherlich jeden Obstfreund reich« Freud« bereitet, «über den Pfirsich» bäum«« haben auch di« zahlreichen Virnen» und Aepfel- bäum« de« Garten« sehr viel Frücht« angesetzt, di« durch» gehend« im Wachbiunl sehr weit vorgeschritten sind. Die ideal« Lage der Plantage hat auch die Reife de« Beeren» obste«, besonder« der Johanni«beerrn. sehr gefördert. Die Erdbeeren, di« weit, Flächen einnehme», haben einen sehr befriedigenden Ertrag geliefert. Noch manche« ander« bietet der Eartrn, woran da« Auge sich erfreut. Hoffentlich hält da« Jahr nun auch wirklich, wa« e« bi« setzt ver spricht, damit die vielen Opfer, die »ine so mustergültige Anlage erfordert, nicht umsonst gewesen sind. Oschatz. Dem yreibettfond« sür da« hiesige Kranken» hau« hat der kürzlich verstorbene Privat»« Karl Friedrich Richter letztwtllig 800 Mark gugewendet. Damit sind di« schon vorhandenen Mittel dieser wohltätigen Einrichtung auf nahezu 8000 Mark angrwachsen. Tübe l n. Bon heute bis Montag wird hier baS Hei matfest gefeiert. Tie Stadt erhält in sämtlichen Straßen und Plätzen eine einheitliche künstlerische Ausschmückung. Morgen wird ein historischer Festzug mit 2000 Personen, 20 Festwagen und 10 Anpeilen stattftnden, am 22. abend großes Marktfest mit festlicher Beleuchtung der ganzen Stadt- An sämtlichen Tagen wird das Festspiel im Stadt theater aufgeführt. — Bei einem im hiesigen Schlacht hofe geschlachteten Schweine wurden von Herrn Trichinen- Leschauer Fischer Trichinen in großer Anzahl nachgewiesen. Fragliches Schwein stammt nickt anS Sachsen. Dre« d, n. Der flämische Speicher an der Devrlent- straß, wurde gestern nachmittag 4 Uhr seiner Bestimmung übergeben. Er wurde von der Stadtverwaltung errichtet, well sich längere Zeit «in Mangel an Lagerräumen nament- Ilch für die hier besonder« verbreitet« Zigaretlenindustri« geltend machte. Di« Planung flammt von Herrn Stadt baurat Professor Erlwein. für deren Aueführung 1680000 Mark Baukosten und 14000 Mark Kosten für da« Inventar bewilligt wurden. Da« Gebäude ist vollständig malflo au« Eisenbeton errichtet und auch die Umfassungen bestehen au« Sisenbetonfachwerk, da« mit 38 Zentimeter starken Ztegrlwänden an«gemau«rt ist. Der Speicher ist 78 Meter lang und 36 Meter breit. Er enthält Keller und Erd geschoß. sowie neun Obergeschosse. Di« Höhe beträgt Über dem Gelände der Devrieutstraß« rund 42,50 Meter. Die Außenseiten sind einfach und schlicht gehalten und da« gesamte Gebäude wird von einem hohen Dache nach oben abgeschlossen, da« von mehrere» Diebeln unterbrochen wird. In dem Speicher sollen Frei- und Zollgüter untergebracht werden. Er enthält 63 Abteilungen, die auf sämtliche Geschosse entfallen. Außerdem sind Maschinenräume, Wiege- und verteilung«räume, sowie genügende Berkehr«- räume vorhanden. Auch Bureau« und Aufenthattbzimmer für di« Ardeiter, Expeditionen sür di« Zollbeamten usw. sind in entsprechender Weise angrordnet. Drei elektrische Fahrstühle vermitteln den Verkehr zwischen den neun Stock werken. Mit dem Bau de« Speicher« hat di« Stadt Dr»«d«n einem dringenden Bedürfnisse abgeholfen. —- Aufgehoben« An«sperrung in der Glaltnduftrle. Der Schutzverband deutscher Dla«fabriken trat am Donner«tag km Hotel Bristol zu einer außerordentlichen Generalver sammlung zusammen, zu der 117 Mitglieder erschienen waren. E« wurde die Drnerolau«sp«rrung sämtlicher sozial demokratisch organisierter Glasmacher in ganz Deutschland beschlossen. An die Versammlung schloffen sich nochmal« Verhandlungen mit dem Vorsitzenden der Gewerkschaft der Glasarbeiter, der daraufhin sämtlich, vedingungen de« Echutzvrrbande« deutscher Glasfabriken annahm. Dem- gemäß wurde der soeben gefaßte Generalversammlung«, beschluß sofort wieder aufgehoben und die zurzeit noch in der preußischen Lausitz bestehend« Lu-sperrung für den 4. Juli aufgehoben. — 800 M. gestohlen wurden am D«uner«tag abend einem Handelsmann au« Neustadt i. S-, der sich in einem großen Restaurant der inneren Altstadt aufhielt. Au« Verdruß hierüber ging er nach der Friedrich- August-Brücke und stürzte sich vvm mittleren Pfeiler in die Elb« hinab. Er vermochte sich aber selbst wieder h«rau»zuarbriten und wurde in die Heil- und Pflrgeanstalt ausgenommen. — Am Donnerstag abend in der zwölften Stunde stürzte sich im House Feldschlößchenstraße 40 «in dort wohnender IS Jahr« alter Postillion au« einem Fenster de« zweiten Stocke« in den Hof hinab. Der Mann brach beide Beine; er wurde nach dem Krankenhau« Friedrichstadt gebracht. Radebeul. In der letzten Sitzung des Gemeinde- rate- stand die Gewerbesteuer zur endgültigen Beratung in zweiter Lesung. Nach einem Beschlüsse des Gemeindc rates war vorher einigen Vertretern der Großindustrie Gelegenheit gegeben worden, in einer besonderen Sitzung mit den vorberatenden Ausschüssen zu verhandeln. Ein praktischer Erfolg entsprang daraus nicht, da sich dis Großindustriellen der Gewerbesteuer gegenüber vollstän dig ablehnend verhielten. Tie Ausschüsse schlugen dem Gemeinderat nunmehr mit 5 gegen 4 Stimmen vor, die Gewerbesteuer zu genehmigen. In der umfangreichen Debatte erklärte u. a. Gemeindevorstand Werner, daß bei Nichteinsührung der Gewerbesteuer eine entsprechende Er höhung der Gemeinde-, Grund- und Einkommensteuer ein treten müsse, und daß dann damit zu rechnen sei, daß besonder- gute Steuerkräfte aus den Kreisen der Privat leute sich von Radebeul abwenden würden und der da durch eintretende Rückschlag in erster Linie mit bei der Industrie fühlbar werden müsse. Nach der Aussprache Wurde die Gewerbesteuer kn namentlicher Abstimmung mit 12 gegen v Stimmen endgültig vom Gemeinderat angenommen. Ztkkau, Ein Erhöhung der Brotpreise ist von der hiesigen Freien Bäckerinvuvg b,schloffen »»»den. Infolge b« seit Woche» anhaltend«» höhere« Roggenmehlprets«, bi« zu S Mork pro Sack, tritt «in« Pret«ftrlgerung von pro Kilo Brot um 1 Pfennig «in. Di« Preissteigerung de« Mehle« »ird auf di« dedeuteud« Aulsuhr de« Getrei- de« in« Ausland zurück««fährt. — Gin schwer,« Gewitter hat in der hiesigen Umgebung, insbesondere i» Oybin, großen Schaden angerichtet. Di» Straßen wurden zrrrtssen, di« Häuser überschwemmt und da» Waldtheater verwüstet. Die aevlant« Vorstellung mußt» au«fallen. Königstein. Ter alte Liliensteinobeli-k ist durch einen Blitzschlag beschädigt worden. Dieser Obelisk steht an der Westspttze de« Felsen« in der Nähe des sogenann ten Mohrenkopfe«. Gr wurde im Jahre 1708 von August dem Starken zum Andenken an seine Besteigung des F 'l- senil errichtet. Ter Fürst hatte 1703 einen Weg an der westlichen Seite des Felsenriesen anlegen lassen- Ter Obelisk, dessen Spitze früher eine goldene Krone mit einem Reichsapfel zierte, trägt folgende lateinische In schrift: „Fridericus Augustus Rex et Elector Saxoniae, ut fortunam virtute, ita asperam Hane rupem primus superavit, aditumque faciliorem reddi curavit Anno 1708". Tie Uebersetzung lautet: „Friedrich August, König und Kurfürst von Sachsen, hat, wie das Geschick durch seine Herrscherkraft, so auch diesen rauhen Felsen überwunden und einen leichteren Zugang schassen lassen im Jahre 1708." Tie Inschrift ist im Laufe der zwei Jahrhunderte, seit denen der Obelisk steht, stark verwittert, sodaß sie fast unleserlich geworden ist. Vielleicht bietet die fetzige Be schädigung des Obeliskendurchden Blitz Veranlassung, das interessant« Denkmal und die Inschrift einer vollständigen Erneuerung zu unterziehen. — Auch Napoleon ließ einen Weg auf den Felsen von Waltersdorf her anlegen, der jedoch im Jahre 1866 durch Felsblöcke wieder versperrt wurde, um den preußischen Truppen den Aufstieg auf den Fclsenriesen zu erschweren. Chemnitz. Zur Frage der Arbeitslosenfürsorge hat dec Soziale Ausschuß nationaler Körperschaften eine Ent schließung angenommen, in der ec aus die Notwendig keit hrnweist, daß in der Frage der Arbeitslosenfürsorge sowohl von feiten des Reiches wie auch von den einzelnen Bundesstaaten und der Kommunen wirksame Maßnahmen ergriffen werden. Haintchen. Einen gemeinen Streich hat ein bis her noch nicht Ermittelter dem Besitzer und dem Fisch pächter des BahlbacheS in Cunnersdorf gespielt. Am Dienstag mittag in der Zeit von 12—r/,2 Uhr und in der Nacht -um Mittwoch ist in den Bahlbach K«alk ge worfen worden, infolgedessen eine sehr große Anzahl Forellen verendet sind. Ter Schaden wird auf gegen 600 Mark geschätzt. Auf die Ermittlung des T'äterS ist eine hohe Belohnung ausgesetzt. Mittweida. Ter Verband der Gemeinde- und Straßenarbeiter Gau Dresden hätte an die Stadtverwal tung in einer Eingabe u. a. das Ersuchen gerichtet, der Rat möge die Löhne der städtischen Arbeiter tariflich regeln und die Verhandlungen darüber mit dem Gau leiter der Organisation führen. Der Stadtrat hat aber zu erkennen gegeben, daß ec Wert daraus legt, mit den städtischen Arbeitern direkt in Fühlung zu bleiben. Oelsnitz. Einer Blutvergiftung erlag der 56 jährige yärbereibesitzer Hugo Löffler hier. Er hatte vor einigen Tagen ein Blütchen im Gesicht aufgekratzt, ohne die Hände vorher zu desinfizieren. Tas Gesicht schwoll un mittelbar darauf heftig an. Zwickau. Ter Kassenbote Schnitter in Aue, dec im Februar dieses Jahres bei der Zwickauer ElektrizitätS- und Stratzenbahngesellschaft 12000 Mark unterschlagen hatte, flüchtig wurde und in Zürich ausgegriffen wurde, ist jetzt ausgeltefert und in das hiesige Untersuchungs gefängnis gebracht worden. Crimmitschau. In der Tuchfabrik von Emil Zschokkc in Crimmitschau brannte gestern vormittag das Trockenhaus nieder. Hierbei wurden große Holzvorräte durch die Flammen vernichtet. Tas Kesselhaus und die Heizungsanlagen sind in Mitleidenschaft gezogen. Man vermutet Selbstentzündung. Schwarzenberg. Bei der Königlichen Amts hauptmannschaft Schwarzenberg sind für die Rote-Kreuz- Spende 4161 M. 60 Pfg. etngegangen. Tie Sammlungen in Städten mit Revidierter Städteordnung, sowie in-den Orten Bernsbach, Bockau, Grünhain, Johanngeorgenstadt, Lauter, Niederschlema und Zschorlau sind in der erwähn ten Summe nicht einbegriffen, da die Orte, in denen sich freiwillige SanitätSkolonnen befinden, mit dem Zentral ausschuß sür den Roten-Kceuz-Dag direkt in Verbindung getreten sind. )( Waldenburg. Ueber die sächsisch« Burgensahrt wird «eiter gemeldet: Graf von Schönburg-Glauchau, um geben von seiner Gemahlin, von dem Prinzen Johann Georg, dem Herzog und der Herzogin von SchleSwlg-Hol- stein, den Mitgliedern de« gräflichen Hause« Solm» und der Prinzessin Luis« von Schönburg-Waldenburg, empfing sein» Gäste, darunter auch den bayrischen Gesandten Grafen von Montegila« au« Dresden, kn der Rochlburg und hielt selbst Porttag über ihr« Baugeschtcht». Auch in dem wun- derovllen Schloff« Wechselburg, wohin man nach zwei stündigem Aufenthalt fuhr, sand unter der liebenswürdigen Führung und Erläuterung de« Grafen «ln« Besichtigung de« großartigen Bauwerke« und de« prachtvollen Parke« und Garten« statt. Gegen S Uhr vireintgt« man sich km Schloff« zur Lasel ln zwrt Sälen, bet der der Schloßherr Graf von Schönburg-Glauchau seine Gäste feierte. Auf seine Ansprache erwiderte der Prinz Johann Georg mit sehr lieb,»«würdigen Worten, indem er di, Familie Schön burg-Glauchau hochleben ließ. Sodann ergriff der Herzog von SchleSwlg-Holstetn da« Wort. Er »rie« dl« sächsische EtaatSnglerung, die auf dem Gebtrt« der Denkmalspflege besonder» vorblldllch sei. KultuSmlnlster Dr. Geck erklärte in sela«r Antwort di« Heimatlttb« al« Grundtvu für die Baterlandlliebe und hob heroor, daß viel Anregung von der vereintgung der vurgenfahrrr auSgegangen fei. Hoffent lich seien all« Mitglieder davon überzeugt, wie wett man l« Königreich Sachsen auf diesem Gebiet« vorgeschritten fei. Darauf wurden die Leiden Telegramm« veriefen, die vom Kaiser und vom König von Sachsen eingegangeir waren. König Friedrich August telegraphierte au« Trakehnen: Bielen Dank für do« freundliche Telegramm. Ich freue mich, baß mein liebe« Moritzburg so gefallen hat. Kaiser Wilhelm depeschierte au« Po»«dam : Allen Teilneh mern an der sächsischen Burgensahrt meinen herzlichen Dank sür den sreundlichen Gruß au« Schloß Moritzburg. AlSdann begab sich Graf von Schönburg-Glauchau in den Nebensaal, wo die übrigen Herrschaften speisten und feierte nochmal» mit herzlichen Worten seine Gäste, worauf Stadt rat Dr. Hopf au« Dresden «in dreifache« Hurra auf den Grafen »»«brachte. Nach kurzem Aufenthalt«, im Garten, wo Kaffee usw. serviert wurde, wurde im Gonderzuge 4,08 Uhr die Fahrt nach Waldenburg angetreten. Um 4,50 Uhr traf der Sonderzug mit den Burgenfahrern in Waldenburg ein. Man begab sich, von Musik begleitet, nach dem Marktplatz, wo von der Estrade de« alten Rat- Hause« herab der Chor de« Lehrerseminar« da« Lied „Deut sche« Land, du schöne« Land" ertönen ließ, worauf Bürger- meister Dr. Rechenberg «ine Begrüßungsansprache hielt, in der er für den Besuch dankte, die vurgfahrten al« ein festigende« Band zwischen den einzelnen deutschen Vtäm- men bezeichnete und mit dem Rufe schloß: Deutschland, Deutschland über all,«*. Impulsiv stimmte alle« in diese« Lied «in. Der Teminarchor fang dann noch „Kennt ihr da« Land der deutschen Wälder, kennt ihr da» Volk, da« st« bewohnt«", worauf Ezz. Bardeleben eine Ansprache hielt, die mit einem dreifachen Hoch auf die Stadt Walden- bürg schloß. Man besichtigt« alsdann di« Vltertumlsamm- lung im Rathaus« und di« alt« Kirche au« der ersten Hälfte de« 15. Jahrhundert«. Eegrn 6 Uhr begaben sich di« Gäste in da« fürstliche Schloß, besten PrunksLle und Übrigen Zimmer Vornehmheit und Eleganz atmen und herrlich, Sammlungen von Waffen, alten Porzellanen und Handschriften sowie kostbare Gemälde aufweisen. Auf der Terrasse de» Schlöffe« hatte im Auftrage de« Fürsten und der Frau Fürstin von Schönburg-Waldenburg, die in Hei ligendamm weilen, der Ehef der Hofhaltung Herr v. Uslar ein große« Büfett km vornehmsten Rahmen aufstellen lasten, da» all« Anwesenden bei Konzert bi« gegen '/^8 Uhr fesselte. Um 8,20 Uhr erfolgt« di« Abreise im Sonderzuge nach Zwickau, wo lm Schwanenschloß ein Empfang durch die Stadtbehörde stattfand. Auerbach. Tnrch einen Beamten der Landeskrimi- nal-Brigade in Plauen sind dieser Lage der Markthclfer P. und der Stickmaschinenbesttzer M. in Haft genommen worden. Ersterer ist beschuldigt, im vorigen Jahre in einem hiesigen Stickereigeschäft für etwa 500 Mark Stoff gestohlen zu haben, und letzterer kommt anscheinend als Hehler in Frage. Plauen. Die Hochwasserschäden in Kürbitz, Ober- und Unterwetschlttz, Schwand, Kemnitztal, Ruderitz, Geils dorf und Pirk wurden von Geh. Regierungsrat Amt-Haupt mann Dr. Mehnert besichtigt. E« wurden größtenteils ganz bedeutend, Schäden festgestellL Man hofft, daß der Staat einen Beitrag zur Wiederherstellung der öffentlichen Wege uud Brücken bewillig«: wird. — Durch einen Bruch de« Zuleitungsrohre« von der Talsperre entstanden ln den letzten Tagen beträchUkche Störungen in der Wasserversor gung höher gelegener Stadtteile. — Al« Diebin wurde ein 16 jährige« Dienstmädchen festgenommen, da« seiner in Jockrta wohnenden Herrschaft zwei vrillantbroschen im Werte von 1250 Mark gestohlen und einem Geliebten in Verwahrung gegeben hatte. Lengenfeld i. B. Freitag nachmittag 2 Uhr sind beim Aufgraben einer Schleuse zwei städtische Arbeiter verunglückt. Durch die Grubengase, die sich angesammelt hatten, ist die von den Arbeitern benützte Lampe explo diert. Tie beiden Männer, der 50 Jahre alte Friedrich Adam Reinhold und der 65 Jahre alte Johann Christoph Hübner, sind im Gesicht, an den Händen usw. verletzt worden. Beide wurden ins Krankenhaus gebracht. Die Verletzungen, die Hübner erlitten hat, sind schwer. — Trotz behördlicherseits bereits im März dieses Jahres an geordneter Bekämpfungsmaßregeln tritt die Blutlaus hier in diesem Jahre in besorgniserregender Weise auf, sodaß die hiesige Polizeibehörde sich genötigt sieht, erneut zu energischster Bekämpfung unter Beaufsichtigung durch Stadtgärtner Schmidt aufzufordern und säumige Obst- banmbesitzer mit empfindlicher Strafe zu bedrohen. Wurzen. In Mhnttzsch wurde beim Gemeindevor stand eingebrochen. Tem Diebe fielen 600 Mark Geld in die Hände. X Leipzig. DaS Reichsgericht verwarf die Revision deS MrsorgezöglingS Emst Tetzlaff, der vom Schwurgericht Köln am 6. Mat d. I. wegen Mordes und schweren Raube« zum Tode ver urteilt worden war. Der Angeklagte hatte in Köln am 2S. No vember v. I. die Witwe WIeSvorf mit einem Revolver erschossen und ihr alsdann 20 M. geraubt. 8 Leipzig. Di« Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten trat am gestrigen Freitag in Leipzig zu ihrer auf drei Tag« berechneten Jahresversammlung zusammen. Der für die Gegenwart und Zukunft deS deutschen ÄolkeS außerordent lich wichtige Kongreß ist von Vertretern der ReichSregterung und der bundesstaatlichen Regierungen, Autoritäten der medizinischen Wissenschaft, hervorragende» Volkswirten und Sozialpolitik«!«, den Führern humanitärer Verbände, Juristen rc> sehr stark besucht. Nack einer internen Sitzung deS Vorstande« am Spätnachmittage in einem Versammlungsraum der Bugra fand am Abend im Fest saal« d«S Zentraltheaters, einem der größten Säle Leipzig«, eine öffentlich« Versammlung statt, in welcher Professor Dr. Flesch- Frankfurt a. M. zum Wohle der Allgemeinheit in sür die breit« Masse leichtfaßlicker Form den verheerenden Einfluß der Geschlechts krankheiten auf die Gesundheit und Fruchtbarkeit der Frauen dar- Reisewitzer Biere sind wirklich gut uud bekömmlich.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder