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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.11.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-11-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191411235
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19141123
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19141123
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1914
- Monat1914-11
- Tag1914-11-23
- Monat1914-11
- Jahr1914
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.11.1914
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Zur Kriegslage. (Amtlich.) Großes Harrtztq«artier,-L. «sve»ver, hsrmtttOßS. V»f ' tze» westliche« Krtes-schautzlatz ist die Laqe ««tzeriiNdert. Ja Pole« wird «och «m de« Sie- ßetSochst. DaS Ri«-e« südwestlich Plork, i« der Gegend Lodz ««d bei Cze«stocha« dauert fort. Oberste HeereSlett««g. (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 23. November, vormittags. Pie Sümpfe bei Nte«port u«d Yper« dauer« fort. Giu kleines Geschwader, das sich zweimal der Süste «Sherte, wurde durch unsere Artillerie Vertrieben. Tas Feuer der englische« Marinegeschütze blieb erfolglos. Im Argonueuwalde gewinne« wir Schritt für Schritt Vode«. Gt« Schützengraben nach dem ander«, eiu Stützpunkt «ach dem ander« wird den Frauzose« entrissen. Täglich wird eine Anzahl Ge fangene gemacht. Eine gewaltsame Erkundung gegen nnsere Stellungen östlich der Mosel wurde durch «nser« Gegenangriff verhindert. In Ostpreußen ist die Lage uuveriindert. In Volen schiebt das Auftrete« «euer russischer Kräfte a«S der Richtung Warschau t r? Entscheidung uoch hinaus. I« der Gegend östlich Czenstocha« und nordöstlich ffr-kq» wurden die Angriffe der verbündeten Truppen fortgesetzt. Dl erste Heeresleitung. tesdienste und Friedhöfe zeigten, daß der diesjährige Totensonntag dem Volke em besonders ernster und hei- liyer Tag war. In vielen Städten fanden Gedächtnis- . feiern für unsere gefallenen Helden statt. Nach unserem Friedhof strömten gestern die Menschen zu vielen Hun derten. Die Grabstätten prangten in reichem Blumen- und Kranzschmucke, den liebende Hände niedergelegt batten. —* Sendung von Paketen rnS Feld durch das Paketoepot Dresden. 1) Das Paket depot Dresden befindet sich nicht mehr DreSden-N., Eisen« bahnstraße 2, Güterabfertigung, Luke 16, sondern DreS- den-A., Landhausstraße, ehemaliges Ständehaus, „Eingang Schießgasse". ES nimmt vom 23. bis 30. November (Weih- nachtSpaketwoche) täglich früh von 8 bis 12 und nach mittags von 2—6 Uhr Pakete für die im Felde stehenden Offiziere und Mannschaften deS 12. Armeekorps und die von diesem ausgestellten Formationen zur Weiterbe förderung an. 2) Die unter dem 12. November erlassene Bekanntmachung, betreffend die Annahme von Paketen durch die immobile Etappenkommandantur Dresden ist am 21. November mittags 12 Uhr außer Kraft getreten. 3) Es wird erneut darauf hingewiesen, daß das Paketdepot die Annahme von Paketen über 5 Kilogramm verweigert. 4) Ist der Inhalt über 5 Kilogramm unteilbar, so ist ein be sonderes Gesuch in kurzer Form bei der immobilen Etap- vcnkommandantur einzureichen, das den Inhalt der Sen- düng nebst Gewicht angibt. Die Etappenkommandantur entscheidet, ob und auf welchem Wege die Beförderung er folgen kann. Ohne diese Genehmigung wird die Annahme verweigert. Vorstehende Anordnung ist nötig geworden, weil Pakete in unangemessenen GcwichtSmengcn an die einzelnen Soldaten zur Anlieferung gekommen sind. 5) Im übrigen wird auf die am 18. dS. MtS. in den Zeitungen erfolgte Bekanntmachung ,LLeihnachtSpakctwoche vom 23. bis 30. dS. MtS." verwiAcn. —* Von amtlicher Seite wird auf folgende wesentliche Abweichungen aufmerksam gemacht, die sich nach der amt- lichen Bekanntmachung deS Krieg-Ministeriums gegenüber den Bedingungen in der ersten Paketwoche für die Pri vat Packereien nach dem Feldheer (Weih nacht S p a k e t e) in der Zeit vom 23. bis 30. November ergeben. Alle Pakete müssen mit Begleitadresse (Paketkarte) aufgeliefert werden. Wenn PappkartonS zur Verpackung benutzt werden, müssen sie mit Lein wand umnäht werden. Diese Anordnungen haben sich auf Grund der Erfahrungen, die bei der ersten Zulassung der Pakete gemacht worden sind, als notwendig erwiesen. Erfolgt die Auflieferung bei einer Postanstalt, so ist der Portobetrag von 25 Pfg. zweckmäßig gleich durch Auf kleben von Marken auf der Paketkarte, nicht auf dem Paket, zu verrechnen, um die Abfertigung zu beschleunigen. —88 Die Sächsische StaatSregierung wird dem am Dienstag zu einer Kriegstagung zusammentretenden Landtage die Aufnahme einer außerordentlichen Staatsanleihe im Betrage von 200 Millionen Mark zum Zwecke der Milderung der KriegSnot Vorschlä gen. Da von einer früheren Anleihe noch 60 Millionen zur Verfügung stehen, würde dann ein Betrag von 260 Millionen Mark für die vom Staate noch zu ergreifenden Maßnahmen gegen die KriegSnot vorhanden sein. Da die unmittelbare schnelle Aufbringung der neuen Anleihe be greiflicherweise Schwierigkeiten machen dürfte, wird die Regierung den Wey der Ausgabe von Schabanweisungen beschreiten. Zur Mrlderung der Arbeitslosigkeit sind um fangreiche Bauten und Arbeiten im Verkehrswesen (Stra ßen, Eisenbahnen) vorgesehen. Einen Nachtragsetat einzu- bringen, ist bei der Unübersetzbarkeit der Verhältnisse nicht möglich. Die Regierung hosft bestimmt, daß ihr der Land tag in dieser Beziehung entsprechende Vollmachten geben wird. Der Etat wird durch die KriegSverhältmsse natür- lich auch in unvorhergesehener Weise beeinflußt. Die Einnahmen werden gegen den Voranschlag stark zurück gehen, die Ausgaben sich vermehren. Er soll aber trotz dem aufrecht erhalten werden. Zum Ausgleich wird man eventuell Mittel der Anleihe in Anspruch nehmen. Die Regierung will sich auch bereit erklären, zur Unterstützung der Arbeitslosen im Notfälle Barmittel in größerem Um fange zur Verfügung zu stellen. — Außer den Gesetzes vorlagen über die Verschiebung der GemetnderatS- und Stadtratswahlen wird auch eine solche an den Landtag gehen, die das Inkrafttreten des neuen Gemeindesteuer gesetzes um ein Jahr hinaus schiebt. * Gröba. Den Kriegern aus Gröba soll im Namen der Kirchgemeinde ein Weihnachtsgruß und eine Weth- nachtSgabe zugesandt werden. Die Angehörigen werden gebeten, die Ketdadresse auf der Pfarre abzugeben, so weit sie nicht schon dem Gemeinderate nntgeteilt wurden und sich seitdem nicht geändert haben. ES soll allen Kriegern aus Gröba ein Zeichen gesandt werden, daß die Kirchgemeinde ihrer gedenkt. ES werden darum auch die Adressen derer erbeten, welchen ihre Familien selber reich liche Gaben schicken können. Die Krieger aus den einge- vfarrten Gemeinden werden vonseiten der dortigen KriegS- htlfSauSschüsse bedacht, die Kirchgemeinde legt deren Gaben ein Buch und einen WeihnachtSaruß bei. Den Grundstock für den WeihnachtSaruß bilden die Feldersvarnissc eine» Gefallenen, an freiwilligen Beiträgen wurden da zu bis jetzt 653 Mark gespendet, außerdem Strümpfe, Müffchen, Kniewärmer. Tabakspfeifen und -beutel, Wasch- sleckchen mit Seife, Hosenträger, Taschenkämmchen, Geld täschchen u. a. Allen Gebern berzlim-n Dank! Dresden. Ein französische» Feldgeschütz und vi-r belgische Munitionswagen sind als Kriegsbeutestücke säch sischer Truppen in Dresden angekommen und werden dem nächst hier Aufstellung finden. La« Geschütz und zwei tausend« st, un« in diesen Lage« -Gen, verleihen, wenn I vetr un» durch st» sortreißeu, in un» aste oft nur schlum- I xnrd« »der glimmenden Kräfte wecken und entstammen > lstfien. tz«u Dicht,, da« «echt ,n fingen: Und der Ted Ist «tzottw Knecht. Helfer un» für Ehr' und Nicht, Stehn »tr krtegwalutumloht — Wir sind stärker als der Lodt Deutsch, Männer, deutsch« Frauen, Schau'n sein Antlitz ohne Brau n, Stehn in hetlger Pflicht Gebot — Wir sind stärker al« der Lod! Wenn der Leib auch sterbend bricht. Unsre Seele steigt in« Lichts In rin Siegr«morgenrot — Wir sind starker al« der Tod! . Vnadenvolk der Ewigkeit I kiegervolk im Weltenstrrit! FriedenSoolk nach Sturm und Not — Wir sind stärker al» der Tod! (Reinhold Braun.) i Der gemeinsam« Gesang »Ich hott'ejnen Kameraden" ! schloß di« Frier, nachdem ein Bruder de« Herrn Schmidt ! al» Vertreter dir Familie herzlichen Dank dafür au»- l gesprochen hatte. I —* Mit dem Eisernen Kreuz au^suLfchvel wurde s Ginj.-gr«tw. Unterosfizter Fritz FrhrrnlfVck ti.t 6. Feld- I artillerie-Regt. Nr. 68. I —* An die Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften I der Feldarttllerie-Regtmenter 32 und 68 find nachstehende ! Auszeichnungen verliehe» worden: da« Eiserne Kreuz 2. Klasse: 8. Feldarttllerte-Regiment l Rr. 82: Hauptmann Deißnrr, Leutnant b. R. Enk«, Leut nant d. R. Schreit««, Veterinär T>üß, vlzewachtMetster d. R. Ntbken, Bizewachtmeist« d. R. Klepsch, Sergeant Modisch, Unteroffizier Baumann, Unierolsi.' . Echurich», Unterosfizter Kummer, Gefreiter Helblg, k rs ..,er d. R. Sonne, Fahrer Perthel, Kanonier Hotz. 6. tzeldartil- lerie-RegimentNr. 68: Oberleutnant Huth, Leutnant I Fein, Veterinär Dr. vrkuning, Unterzahlmetster Reichel, Vizewachtmeister Arnold, Sergeant Hitzfeld, Trompeter-Vize- Wachtmeister Zicker, Unterosfizter Lenk, Unterosfizter Haseloff, Unterosfizter Schmidt, Eins.-Unterosfiztrr Psotenhauer, Unter offizier Zapf, Gefteijer d. R. Schwatze, Fahrer Vages (Georg), Gefreiter d. R. Oeben. — Dem Trompeter Körber wurde die Silberne Frtedrich-August-Medatlle, dem Gefreiten Lan ger di« vronjene Friedrich-Rugust-Medaill« verliehen. —* Bär eitriger Zeit waten hier Gerücht« verbreitet, wonach die Mitglieder de« hier mit so gutem Erfolg« aus getretenen Kanonier-Quartett« in den Kämpfen in Belgien entweder gefallen oder schwer verwundet seien, j Jetzt erhielt nun «in hiesig« Herr eint Feldpostkarte, auf der die Herren Hermann Sigel, Plottke und Kleinschmidt Mitteilen, daß sie alle Noch gesund und voll Humor.trotz angesagten Ableben» und trotz Regen, Schnee und setnd- itchem Feuer find. Hetr Sigel wurde am 15. November mit dem Eisernen Kreuz au«grzelchn«t. . —*^Et<n Kriegsaußschuß der sächsischen Industrie ist al» Glied de« Krieg-autschusse» der put schen Industrie begründet Borden. Er stellt sich die Auf gabe, alle dürch den Krieg hervorgerufenen und noch weiter hervortretend^n Fragen der sächsischen Industrie zu «örtern und für die Berücksichtigung berechtigt» Wünsche de« säch sischen Wirtschaftsleben» dabei «inzutreten. Der Ausschuß wird im engen Zusammenhang mit dem vom Bund der Industrielle» und Zentralverband deutscher Industrieller begründete» KriegtzauSschuß der deutsche» Industrie arbeiten, dem einige seiner Mitglieder angehören. Ebenso wie bet dem deutschen Ausschuß ist auch bet dem sächsischen Krieg»- auSschuß ein Zusammenwirken der Mitglieder der beiden großen zentralen industriellen Organisationen ersölgt. Zum Vorsitzenden de» sächsischen Krieg«au»schusse« würde Herr Geheimer Kommerzienrat S. v. Lehmann-Dresden, zu stell vertretenden Vorsitzenden bi« Herren Kommerziedkat Rri- «ecken-Chemnitz uttd GWnfrr Komuterjientät Marwitz- Dresden gewählt. Her Au»schuß beschloß, sich an da» Kgl. Sächs. Ministerium de« Innern, an da« Kgl. Sächs. Finanz ministerium und an da» Kgl. Sächs. Ministerium de» Aeußeren mit der Vitt« jü wenden, sich in dem Neir.ge bildeten S»»schütz durch Kommissare vertrrten zu lasst.,. Dte GeschäftdsUhrung de» Krieg»au»schusseS wurde dem Ver- band Sächsischer Industrieller übertragen. Alle Zuschriften, di« den Krteg»au»schutz betressen, find deshalb an die Ge schäftsstelle de» Verband«» sächsischer Industrieller, Drei- den-A^ Lhristtanstratz« 1 zu richten. —* Die franzöfisch« Gesellschaft vom Roten Kreuz hat dt« verechtigung erhallen, den Kriegsgefangenen gegenüber diejenigen Aufgaben zu erfüllen, welche im Artikel 15 de» der «Tonoention International« de la Haye" angefüaten Reglement» vorgesehen sind. Die Gesellschaft ha», Um diese Aufgabe zu erfüllen, «in Au»kunst»bureau, genannt,Tom- mtsfion de» prtsonnier« de guerre" eingerichtet. Gemätz den Bestimmungen de« Weltpostverein«, Art. 11, Z 4, ist d« vriefwechsel betreffend Kriegsgefangen« postsrei, sei e«, daß Sendungen den Nachrichtenbüro«, di« enventl. in den betreffenden Ländern eingerichtet find, für dt« KriegSgesan- genen direkt oder durch Vermittelung anderer Personen zu gehen, bezw. auf die «ine oder andere Weis« an Interessenten geschickt werben. Di« hierüber in Erinnerung gebrachten Bestimmungen find auch auf die Korrespondenz anwendbar, di« di« „Commisfion de« prisonnt«« de guerre d« la Crtox- Rouge franeaise" empfängt ad« abschick», wenn bi« Sen- düngen in der Vusschrist vermittelst eine« farbigen ob« rrockenstempel« dt« vezelchnung «Trouz-Reug, staneatse- Eommtsston de« prisonnlert d« guerre" «halten, welche Be zeichnung di« Gültigkeit beurkunden soll. De« »Somit» international de la Croix Rouge d« Gendoe" hat auch «ine Agentur zur llebermttielung von Gaben und fförttspondeng an Kri»g«gefangen», bezw. für Au»knnst««teilung öeeÜgllch solcher eingerichtet. Dies, Agentur, dt« den Namen «Agenee d« rrnseignrment» pour prtsonnier« d, gurrte" fiitzrt, Be findet flch in Gentzoe, ru« d» i'Atfldnde 8. —* Di« zwischen Saßnitz und Trälleborg zu kefördenden War« Vnnen, gleichviel ob sie auf deutschen oder schwcknschen Fährschiffen verladen werden, neuerdings zu einem mäßigen Prämiensatze gegen Krieg«- und Secgefahr ver sichert werden. Auskünfte hierüber erteilt die Handels kammer Dresden, Albrcchtstraße 4. —* Der LandeSkultnrrat für baS Königreich Dachsen wird am heutigen Montag, den 23. ds. MtS., früh 9 Uhr, mit dem freihändigen Verkauf von Pserden zu festen Taxpreisen beginnen. Bis auf weiteres findet der Verkauf täglich von 9 Ubr vormittag- bis 4 Uhr nachmit tags in DreSden-Neustadt, Turnerweg 2/3, statt. Land wirte haben sich als solche durch eine amtliche Bescheini gung — von der OrtSbehörde — auSzuweisen. —8 Der LandeSauSschuß deS Landesverbandes sächsischer Feuerwehren entfaltet, um die Feuer sicherheit in den Gemeinden auch während des Kriege- wenigstens auf der bisher erreichten Höhe zu erhalten und dadurch die Vernichtung von Werten durch Brände nach Möglichkeit einzudämmen, gegenwärtig eine gestei gerte Tätigkeit. Dies kommt u. a. auch in der Tagesord nung der für den 6. Dezember dS. IS. nach Dresden ein berufenen Sitzung zum Ausdruck, auf der folgende Be- ratungSgegenstände zu finden sind: 1. Mitteilungen deS Vorsitzenden. 2. Bericht über den Rechnungsabschluß der LandeSbrandversicherungSanstalt für 1913, 3. Bericht über die Statistik der zum Kriegsdienst einberufenen Kameraden, 4. d e gesetzlich vorgeschriebenen UebungSzahlen der frei willigen und der Pflichtfeuerwehren Sachsens sowie deren Feststellung und Berechnung, 5. die Erfahrungen bei den dies ährigen Revisionen der Pflichtfeuerwehren nach dem AuSbruch deS Krieges, 6. Die Begutachtung von Gesuchen um Verleihung deS neugcstifteten Königlichen Feuerwehr- EhrenzeichcnS für 40 jährige Feuerwehrdienstzeit, 7. Fest stellung von Grundsätzen für die später erforderliche KrtegShilfe, 8. die Belohnung der ersten zwei Fahrspritzen in auswärtigen Brandfällen nach 8 54 des Gesetzes über die LandeSbranbverstcherungSanstalt, 9. die Berechtigung von prozentualen Beihilfen zum Feuerlöschwesen von Fabrikbetrieben, die keine fahrbaren Löschmaschinen be sitzen. —8 In dem berühmten Moritzburger Wild park erfolgt gegenwärtig eine Blutauffrischunn der Hirsche. Zu diesem Zwecke sind vor einiger Zeit im Grillenberger Forste eine ausreichende Anzahl Hirsche eingefangen und zu Zuchtzwecken im Moritzburger Walde wieder freigelassen worden. Das Grillenberger Forstrevier beherbergt neuerdings eine Anzahl Mufflons (Wildfchase), eine bisher in Sachsen allgemein fremde Wildart. Muss- lonS wurden vor etwa zwei Jahren erstmalig versuchs weise im Moritzburger Tiergarten auSgesetzt und haben sich dort recht gut entwickelt und fortgepslanzt. Nur die Wildschweine fügten ihnen Schaden zu. Diese Hemmung fällt im Grillenberger Walde weg. Der Entwicklung der Mufflons in diesem Revier sieht man mit Spannung ent gegen. Die Einführung von Mufflon- in den ausgedehn ten sächsischen Waldungen -dürfte nur eine Frage der Zett fein, und wäre als Bereicherung unserer Wudbestände und eine schöne, harmlose Gattung zu begrüßen. —MI. Für unsere deutsche Sprache hat der Krieg das Gute im Gefolge, daß eine kräftige Bewegung einsetzte, um sie von fremoländischem Flitter zu reimgen. Das ist nur zu loben und entspricht den Wünschen mancher treuer Deutschen. Dowegen versuchen eS in letzter Zeit Einzelne, mit allen Mitteln durchzusetzen, daß in der Oefsentlichkett überhaupt kein Wort Französisch oder Englisch mehr gesprochen werde. Dies aber ist kein Patriotismus, sondern kurzsichtige Verkennung der Stel lung Deutschlands in der Welt. Wenn sich Angehörige der un» seindlichen Staaten herausfordernd und anmaßend benehmen, so wird die Behörde Mittel finden, ihnen dies nachhaltig abzugewöhnen. Warum aber muß eS eine Herausforderung sein, wenn jemand Französisch oder Eng lisch spricht? Wir führen Krieg gegen Franzosen und Eng länder, nicht aber gegen die Sprachen MvliereS oder Shakespeare». ES mag ja vorgekommen sein, daß in Lon don Suffragetten jeden deutsch Sprechenden in übelster Art beleidigt haben. Wir aber haben nicht den geringsten Grund dazu, eS den englischen Wahlwetbern, wenn auch in milderer Form, nachzutun. Wir wollen vielmehr be weisen, daß wir auch darin auf einer höheren Stufe der Kultur stehen. Dor allem aber wird vom Publikum ver gessen, daß diejenigen, die in der Oefsentlichkett Fran zösisch oder Englisch sprechen, nur in verschwindend we nigen Fällen wirklich Franzosen oder Engländer sind. I Meist dürfte es sich um Amerikaner handeln oder um Angehörige zweier verschiedener Länder, die sich nur in einer von beiden Teilen beherrschten Sprache verstän digen können. Welche schwerwiegenden Nachteile aber dte Belästigung oder Beleidigung auch nur einzelner Ange höriger von neutralen Staaten für die deutsche Sache haben kann, scheint man in der Oefsentlichkett nicht zu I wissen oder doch vielfach außer acht »u lassen. Daher I unterlasse man diese Jagd auf fremde Sprachen, sie l bringt unS nicht den geringsten Nutzen und führt zu un liebsamen Vorkommnissen. Der seinen ja im Grunde j leicht verständlichen Haß gegen unsere Feinde betätigen will, der sorge dafür, Katz Einigkeit und Zuversicht im I Vaterlande bewahrt werden, Ker trage zur Linderung der I KrtegSnöte in der Heimat »ei, der lasse unseren im Felde I stehenden heldenhaft kämpfenden Truppen Gaben der Liebe eukommen, der beweise durch stolze« heilig«, Ovfer- finn, daß er «in Deutscher ist, nicht aber durch Beschimp fung Harm- und wehrloser Ausländer. —* Da« gestrige Totenfest ist überall gan» be- I sonderst innig begangen morde». Die starkbesuchte« Got»
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