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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.11.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-11-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191511151
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19151115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19151115
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1915
- Monat1915-11
- Tag1915-11-15
- Monat1915-11
- Jahr1915
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.11.1915
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Montag, 15. November Itzt 3, abends «8. Jahr« i r le ab Beksa!,^ pim „Riesaer EageAatt". . w„,.,u«. m.l» -°-»>»°-«>4 I«- »-»».I. 1°, rr g- g- sg- sg- lg- > sei. Man erfahrt ferner, daß das griechische Budget von 1!>1-> mit einem Ausfall von 358 Millionen Drachmen abschließt. Gedankenaustausch »wische» den Alliierten und Griechenland. Es findet gegenwärtig ein reger Gedankenaustausch -wischen den Diplomaten der Alliierten und dem griechischen Kabinett statt. Grobes Gewicht wird den Besprechungen des englischen, des französischen und des russischen Gesandten mit SkuludiS beigelegt. Die Gesandten verlangen, Griechen land möge erklären, welche Haltung es einnehmen würde, wenn die Truppen der Alliierten auf griechischem Gebiete Schutz suchen würden und ob ein Unterschied -wischen den Alliierten und den Serben aenurmt werde. Die Antwort Griechenlands ist noch nicht bekannt. „Platin" meldet: Die griechische Regierung hatte Frank reich die für die Truppentransporte notwendigen Eisenbahn züge zur Verfügung gestellt. Frankreich nahm an und dankte. Nunmehr bat sich der griechische Gesandte in Paris zu Briand begeben und im Rainen seiner Regierung mit geteilt, datz die griechische Regierung mit wirklicher Befrie digung von dem vollen Vertrauen Frankreichs in di» Absichten Griechenlands Kenntnis nehme. Im Kriegslage. (Amtlich.) Grotzes Hauptq « artier, 14. November ISIS. Westlicher Kriegsschauplatz. Keine wesentliche» Ereignisse. Oestlicher Kriegsschauplatz. Vek den Heeresgruppen der Generalseldmarschiille von Hindenburg und Prinz Leopold von Bayern ist die Lage unverändert. Heeresgruppe des Generals von Linsingen: Bei Podgaeie (nordwestlich von Ezartorysl) brachen deutsche Truppen in die russischen Stellungen ein, machten 1515 Gesungene und erbeuteten 4 Maschinell gewehre. Nördlich der Eisenbahn Kowel-Sarny scheiterten russische Angriffe vor den österreichischen Linien. Balkan-Kriegsschauplatz. Die Armeen der Generäle von Koevetz und von Gallwitz warfen ans der ganzen Front in teilweise hartnäckigen Kämpfen den Gegner erneut zurück. IS Offiziere, 176V Mann wurden gefangen genommen n«d 2 Geschütze erbeutet. Tie Armee des Generals Bojadjeff ist im Anschluß a» die deutschen Truppen von der Südlichen Morava her im Vordringen. Oberste Heeresleitung. sie die Zusicherung von Rumäniens Msicht, neutral zu bleiben. Die „Morning Post" erfährt ihrerseits aus Rom, daß jene vier Deutschen Offiziere gewesen seien, die ans Sofia zureisten. Griechenland und die Serben. Nouvelliste läßt sich aus Saloniki drahten: Die von Dragumis aufgeworfene Frage bezüglich der Entwaffnung der Serben, falls sie auf griechischen Boden zurückgemorfen würden, beschäftigte alle Kreise. Die Frage des Rückzuges der Serben sei nur eine Seite des Problems. Die Haupt frage sei die Sicherung der Etappen des Heeres der Ver bündeten ; denn wie könnte die griechische Grenze den ver bündeten Truppen offen bleiben und gleichzeitig den an ihrer Seite kämpfenden serbischen Truppen verschlossen werden I Die Verbündeten müßten demnach förmliche Zu- sicherungen erhalten. Griechenland würde durch einen Ver such, die Serben zu entwaffnen, in den Augen der Verbün deten eine ebenso schwerwiegende Handlung begehen, als wen» es versuchte, die französisch-englischen Truppen zu entwaffnen, und sich den ernstesten Folgen auSsetzen. Man glaubt, daß der Plan bezüglich eines Vorschusses an Griechen land nicht zum Abschluß gelangen werde, ehe diese Frage gelost sei. Wer schüchtert Griechenland ein? Petit Journal meldet aus Saloniki: Die drohenden Worte Dragumis sind auf den starken Druck Deutschlands zurückzuführen. Aber die Vierverbandsmächte blieben nicht untätig. Sie haben einen kräftigen Schritt bei der grie chischen Regierung unternommen, um ihr den ernsten Charakter der Lage zu verstehen zu geben, falls Griechen land der deutschen Einschüchterung nachgebe. Die Lage ist demnach unverändert. ? Zur Auflösung der chtichsifchrn Kammer. Blättermeldung aus Athen zufolge wurde die Auslosung der Kammer mit Ruhe ausgenommen. Man glaubte allgemein, daß angesichts der verwickelten politischen Lage neue Wahlen hätten vermieden werden sollen, aber die Regierung glaubte nach langen Erörterungen, daß die Äuf- lufung das einzige Mittel sei, um ihre Handlungsfreiheit zu sichern, welche ihr augenblicklich unbedingt notwendig Das Vorgehen in Serbien — Nene Angriffe der Italiener. Bon einem militärischen Mitarbeiter wird uns ge schrieben: Zäh und ohne Rückschlag arbeiten sich die verbündeten Truppen in das schon jetzt verschneite serbische Gebirgsland an Jbar und Moravica hinein. Die Serben kalten jedes Tal, jede Kuppe; sie können das mit verhältnismäßig schwachen Kräften und auch die Einbuße an schwerer und Feldartillerie dürfte sich hier weniger fühlbar machen, hier kommt in der Hanptsache die Gebirgsartillerie zur Geltung, über welche die Serben immer noch in beträchtlichem Um fange verfügen werden. Freilich, so hartnäckig sich auch die Serben zur Wehr setzen, der Gebirgskrieg begünstigt wohl den Widerstand, aber er befördert die Auflösung des Serbenheeres in kleinere Gruppen und das trägt bei dem heutigen Zustand des Serbenheeres ganz gewiß zur Auf-' lösung des ganzen Heeres bei. Diese verhältnismäßig schwachen Gruppen, die vom Lim (südlich Visegrad) bis zur Toplica (westlich Risch) kämpfen, werden sich schwerlich noch nach einem einheitlichen Plane von den Verfolgern loslösen und rechtzeitg abschieben lassen. Schon jetzt dürften sich außer den rund 60000 Gefangenen, die bisher in die Hände der Verbündeten fielen, zahlreiche serbische Soldaten von der Front „verkrümelt" haben. Das wird in dem Berqlandc, wo die einheitliche Führung fehlt, sich noch stärker bemerkbar machen. Immer schwieriger dürfte es darum der serbischen Heeresleitung werden, ihr Scharen einheitlich zurückzuführen. Und immnr harter muß darum das einheitliche Vorgehen der Verbündeten auf dem Serben heere lasten. Die Linie Novipasar—Sjcnica—Nova VaroS wird von Köveß und dem linken Flügel der Armee Sarko- tic bedrängt, welch' letzterer von Visegrad aus den unteren Lim (einen Nebenfluß der Drina) erreicht hat. Im Anschluß aber an Köveß hat Gallwitz den Kamm der Jastrebak-Vla- nina erftritten und nährt sich damit der Straße Risch—Pro- kuplje—Kursumlje, auf der von Risch her die Bulgaren vor dringen. Die Bulgaren Bojadjeffs haben die südliche Morava in ihrer ganzen Breite überschritten. Die Bahn Belgrad—Äisch—Konstantinopel ist nunmehr m ihrer ge samten Ausdehnung vom Feinde frei; ihre Wiederherstellung ist nur noch eine Frage der Zeit. Indem aber die Bul garen, die sich im Norden an Gallwitz angeschlossen haben, aus der ganzen Front von der Morava aus nach Westen und Rorowesten vordringen, werden die serbischen Kräfte im Tale der Toplica von drei Seiten her zusammengescho- hen: von Norden (Jastrebac) wie von Süden (Leskovac) her Die gegenwärtige Lage Griechenlands. Tie bulgarische Regierung hat ihre schon früher aus gesprochene Warnung an Griechenland vor den Folgen der englischen und französischen Truppenlandungen in Salo- ntki und Kawalla in freundschaftlich milder Form erneuert. Sie weist darauf hin, daß sie Griechenland in keiner Weise Garantie für die Weiterentwicklung der Dinge bieten könne und daß Bulgarien die Verantwortung für alte kommen den Ereignisse von sich abwälzen müsse. Diese Kundgebung könnte bei denjenigen, die bei uns die Haltung Griechenlands allzu mißtrauisch verfolgen, vielleicht die Befürchtung er wecken, als werde sie die griechische Volksstimmnng zu Gunsten eines Anschlusses an den Vierverband beeinflussen; aber gleichzeitig beweist eine andere Meldung, daß sich die griechrsch-bulgarischen Beziehungen in den letzten Tagen eher verbessert als verschlechtert haben. „Bulgarien", so vernimmt man über Amsterdam aus Athen, „versieht gegenwärtig Griechenland mit dem nötigen Getreide, und die Verhandlungen zwischen den beiden Ländern über die zukünftige Grenze nach der Besetzung ganz Mazedoniens durch dre Bulgaren nehmen für beide Parteien einen raschen und befriedigenden Verlaus". Man darf unter diesen Um ständen annebmen, daß den tatsächlich leitenden Persönlich keiten in Athen, vor allem dem König Konstantin selbst, die bulgarische Warnung nur erwünscht sein kann, weil sie ihnen die Verantwortung für alle Schritte erleichtert, die sie bisher für die Wahrung der politischen Selbständigkeit ihres Landes getan haben oder noch zu tun gedenken. Die Parteien in Griechenland sind eifrig an der Arbeit, um die Neuwahlen vorzubereiten, die die Auflösung der Kammer notwendig gemacht hat. Die Volkstümlichkeit und Beredsamkeit des Venizelos und die großen Mittel, die ihm gewiß auf verstohlenen Wegen aus London und Paris ür seine Wühlarbeit zufließen, sind sicherlich nicht zu unter- chätzende Kräfte, die dahin wirken, wieder eine Mehrheit ür die vierverbandfreundliche Partei -.ustandezubringen. Diese Möglichkeit brächte aber für den König immer noch nicht die verfassungsmäßige Notwendigkeit mit sich, seine Haltung zu ändern. Er kann noch mindestens zweimal bas Mittel der Kammerauflösung anwenden, um von schlechtunterrichteten Wählern an besser unterrichtete zu appellieren. Im übrigen stehen sich Venizelos und die griechischen Wähler doch jetzt ganz anders gegenüber als bei früheren Wahlen. Die Ereignisse der letzten Zeit drängen dem griechischen Volke die Schwere der Verant wortung für seine Stimmabgabe mit einer vielmals größeren Wucht auf als sonst. ES hat die Möglichkeit, demagogische Berspechungen an bestimmten harten Tatsachen nachzu- prüsen, und man sollte meinen, es müßte ihm leicht fallen, einzusehen, das alle greifbaren politischen Tatsachen die Haltung des Königs rechtfertigen, diejenige Venizelos hin gegen verdammen. In seinem Rücken stehen die sieg reichen Heere der Mittelmächte und Bulgariens, an fernen Küsten sind wider alle Proteste der Athener Regierung Truppen des Vierverbandes gelandet, die sich in dem ihnen fremden Lande wie die Herren benehmen. Es mochte leicht erklärlich und verständlich sein, datz sich die Griechen durch Englands Drohungen mit einer Blockade seiner Häsen einschüchtern ließen, solange der Krieg in Serbien noch nicht entschieden war, die Möglichkeit noch vorhanden zu sein schien, datz die englischen und französischen Truppen im Bunde mit den Serben eine Bereinigung der Deutschen, Oesterreicher, Ungarn und Bulgaren für absehbare Zeit verhindern könnten. Da cS aber eine serbische Armee kaum mehr gibt, alle Wege von Mitteleuropa nach Sosia, Konstantinopel und Athen frei sind und die bulgarische Regierung bereit ist, Griechenland mit allen Lebensmitteln zu versorgen, die es auf dem Seewege nicht mehr erlangen könnte, so verliert das Schreckgespenst der Blockade für die Griechen seine frühere Furchtbarkeit. Mit jeder Ver stärkung, die die Truppen des DierverbandeS in Griechen land erhalten, wird dagegen für Griechenland die Gefahv drohender, daß sich sein Boden in einen Kriegsschauplatz für Schlachten verwandelte, bei denen eS sich um nrchtS weniger handelte, als um griechisü-e Interessen. Durch einen Anschluß an den Vierverband kann Griechenland diese Gefahr nicht beschwärten, sondern nur dadurch, datz eS, sei es gütlich oder gewaltsam, sein Hausrecht wahrt. Man darf gespannt darauf sein, ob eS Venizelos und seinen Anhängern wirklich gelingt, einer Mehrheit der griechiscl-en Wähler soviel Sand in die Augen zu streuen, daß sie diese einfache Sachlage wieder nicht erkennt. Sreundschaftltche Absichten Bulgariens gegen Griechenland. Nach der Stamva si«d in Saloniki vier Deutsche mit dem Auftrage angekommen, Beziehungen zwischen den Ka binetten von Konstantinopel, Sofia, Bukarest und Athen anzuknüpfen. Sie sollen deutliche Erklärungen König Fer dinands an König Konstantin über die freundschaftlichen Absichten Bulgariens gegenüber Griechenland lüberbringcn, Erklärungen, die Deutschland gewährleistet. Auch bringen
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