Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.08.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-08-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191308187
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19130818
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19130818
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1913
- Monat1913-08
- Tag1913-08-18
- Monat1913-08
- Jahr1913
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.08.1913
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
dem gleichen Lage wie da» Gchulfest wird auch der Korn, blumenlag abgehatten werde«, vielfach «erden sich beide Veranstaltungen berühren. Und r» ist zu hoffen, daß die festlich, Stimmung der Kinder den Srwachsenen, di« zu hem Fest», kommen, sich mUtetkn wird, daß ff« fich der Kornblüm«nsach« mit Interest« zuwenden. Von d«n Kin dern kann da» nicht erwartet werden, die in d«r gebräuch lichen Weif« vollauf mit ihren Spielen und Veranstaltungen beschäftigt sein werden, für deren Zustandekommen wieder wie sonst Beiträge gesammelt werden sollen. Mägen aber beide Feiern dazu dienen, daß rechte Freude an dem leben dig werde» wa» unser Vaterland Gröhe» erlebt hat, daß der Lag geweiht werbe, wie die Inschrift am Niederwalddrnk- mal lautet: Den Gefallenen -um Gedächtnis; den Leben, den zur Anerkennung; den kündigen Geschlechtern zur Nach- eiferung l Meißen. Hier ist am 12. August in einem väcker- laden ein falsche» Einmarkstück dem Verkehr« entzogen worden. Hinterm auer. Freitag abend war in Hinter- mauer im Hblzigschen Grundstücke Polterabend. Vei dieser Gelegenheit loben sich die Kinder gewöhnlich recht tüchtig au». So auch hier. Einem gröberen Schulmädchen, welche» in der Nähe stand, flog dabei aber leider ein großer Scherben in» Gesicht, wodurch da» Kind an der Stirn und der Nase eine stark blutende Verletzung erhielt. Leicht hätte können da» Auge gefährdet werden. Also Vorsicht bei dieser alten, manchmal etwa» sehr geräuschvollen Sitte i M. T. Polenz. Hier hat sich ein junger Mann aufgehalten, welcher vorgab, von dem Elektrizitätrwerk Grvba beauf tragt zu sein, die Lampen nachzusehen und etwaige Mängel abzustellen. In drei Gehöften, wo er nur Frauen antraf, ist «S ihm geglückt, Beträge von in»gesamt 8,30 Mark für feine .Bemühungen" zu erlangen. In einem weiteren Gehöfte jedoch wurde ihm feiten» de» Besitzer« die Zahlung verweigert mit dem Bemerken, daß er dieselbe nur an gehörig legitimierte Personen leisten würde. Hierauf ent- fernt« sich der junge Mann unter der Versicherung, nächste Woche wkederzukommen. Anscheinend hat man e» mit einem Schwindler zu tun. Er steht im Anfang der zwanziger Jahre und trägt grauen Anzug. Dresden. Se. Majestät der König hat genehmigt, daß der Wirkt. Geh. Rat Dr. Lingner in Dresden das ihm von Sr. Majestät dem König der Bulgaren ver liehene Großkreuz des Zivilverdienstordens annehme und trage. — Die S. E. K. gibt bekannt, daß in Sachsen umherreisende Kolporteure dem Publikum wiederholt Bücher und Bilder unter dem Vorwande zum Kaufe anbieten, daß sie vom Christlichen Schriftenverein in Dresden kommen. Um das Publikum vor Uebervortei- lung zu schützen, sei hierdurch mitgeteilt, daß der Schrif tenverein Kolporteure nicht aussendet. Der Verein un terhält nur eine Buchhandlung in Dresden, Johannes- flraße 17. — Im dritten Stockwerk eines Hauses der Hertelstraße gerieten Sonnabend mittag zwei Frauen in Streit, die eine, eine 25 Jahre alte Schneiderin, regte sich derartig auf, daß sie auf den Balkon trat und sich auf die Straße stürzen wollte. Sie blieb jedoch an den Eisenstäben hängen und begann um Hilfe zu rufen, bis Bewohner des Hauses erschienen und die Schnei derin retteten. — Die „Skandinavische Presse" (Kopen hagen) vom 16. August schreibt: „Vor einigen Tagen wurde in der Nähe eines Bauernhofes bei Umea in Schweden in einem Heuschober ein vollkommen erschöpf tes junges Mädchen gefunden. Auf Befragen gab es an, daß cs 16 Jahre alt sei uns aus Dresden stamme. Es habe aus Reiselust vor einigen Wochen das Haus seiner Wtern in Dresden mit einigen Hundert Mark verlassen und sei nach Schweden gereist, um sich zu Fuß nach Lappland zu begeben, um Lappen und Renntiere kennen Ku lernen.'Als eS in Bolz bei Umea anlangte, wurde es von Mattigkeit überwältigt. Es koch in einen Heu schober, um dort die Nacht zu verbringen. Aber di« Nacht war ungewöhnlich kalt und die reiselustige Dresd nern war nur leicht und sommerlich gekleidet. Sie war daher stärk erschöpft, als sie am nächsten Morgen von einem Bauern aufgefunden und in sein Haus ge bracht wurde. Ws sie sich wieder erholt hatte, schrieb sie reumütig an die geängstigten Eltern, um deren Ver zeihung zu erbitten, die ihr auf telegraphischem Wege von diesen sofort zuteil wurde. Inzwischen ist das Mäd chen wieher wohlbehalten bei seinen Eltern 'angelangt. Hoffentlich hat cs auf seiner ersten selbständigen Reise die Lust zu weiteren derartigen eigenmächtigen Spedi tionen für immer verloren.- Pirna. Eine freche Tat wurde Freitag vormittag auf dem Nesticrschcn Grundstücke in der Billenkolonie an der Viehleite ausgeführt. Ein Mann, etwa 40—SO Jahre alt und 1,60 Mtr. groß, stieg über den Zaun und erwürgte durch Umdrehen des Halses 11 junge Hühner (weiße Itali ener). Der Dieb nahm seine Beute mit sich, al» er sich vom Dienstmädchen beobachtet sah. 10 Hühner nahm er mit sich, eins ließ er liegen. Er verschwand im nahen Walde. Cunersdorf. Der Brandstiftung überführt und von seiner Arbeitsstätte weg verhaftet wurde Donnerstag gegen abend der Lehrling des Dialermeisters Gustav Uhlmann, hier, der ein am Dienstag bei demselben ausgebrochenes Schaden feuer vorsätzlich angelegt hatte. Er wurde dem AmtsgerichtS- gefänanis -Annaberg zugeführt. Zittau. Ueber die Ordnung und Reinlichkeit in den Fleischereien hat die Königliche Amtshauptmannschaft neue Vorschriften erlassen. Hiernach kann u. a. ein Flei- schereibetricb öffentlich bekannt gemacht werden, wenn in dem betreffenden Grundstücke ansteckende Krankheiten herrschen und die Ueberführung der Erkranken in das Krankenhaus ohne triftigen Grund verweigert wird. Weiter wird gefordert, daß die Flcsschereien an be stehende Wa;serleitungen angeschlossen sein müssen, eben so sind noch allgemeine Vorschriften erlassen worden, die die bauliche Beschaffenheit der Fleischereien und Schlachthäuser, die Herstellung und den Verkauf der Fleischwaren usw. betreffen. — Seinen Verletzungen er legen ist in der Nacht zum Freitag im städtischen Kran kenhause der IS jährige Oekonomievolontär Han» Zeißig, ein Lohn de» Schriftsetzers Hermann Zeißig in Zittau. Der junge Mann, der bet dem Gutspächter Püschel in Sckartsberg in der Landwirtschaft auSgebtldet wurde, war am Sonnabend voriger Woche in der Frühe mit einer Flinte auf da» Feld gegangen, um den Flur- chutz aurzuüben. Al» er zum Mittagessen nicht zurück- sekommen war, stellte man Nachforschungen an und fand hn schließlich besinnungslos mit einer Schußwunde in >er Herzgegend auf einem Weizenfeld« der Eckartsberger Flur. Der Verletzte wurde zunächst in die Wohnung Püschels und dann in das hiesige Krankenhaus gebracht. Dort wurde sofort eine Operation vorgenommen, die «doch keine Rettung mehr bringen konnte. ES wird richt mehr sestgestellt werden können, wie /ich der junge Mann die tödliche Verletzung zugezogen hat. Große Wahrscheinlichkeit hat die Annahme für sich, daß sich Zeißig, um auSzuruhen, niedergesetzt hat und einge- chlafen ist, wobei er durch eine Bewegung wohl die Waffe zur Entladung brachte. LeiSnig. Bet einem Freitag abend über dl« hiesige Gegend ziehenden heftigen Gewitter schlug der Blitz in ein erst tm Vorjahr neu errichtetes Seitengebäude de» Schicke- tanzschen Gute» in Frauendorf. Da» Gebäude brannte total nieder. — Da» hiesige Schützenhau» wurde vor dem Königlichen Amtsgericht zwangsweise versteigert. Den Zu schlag erhielt der Spar- und Borschußvrrein zu Trebsen mit 68 250 M.; 20000 M. Hypotheken fielen au». Der Trebsener Spar- und Vorschußvereln ist nunmehr zum dritten Male Besitzer de» SchützenhauseS geworden. Chemnitz. Im Jahr« 1912 gingen beim Rate der Stadt an Schenkungen und Dermächtniflen in Beträgen von 10 M. bis 24 OSO M. insgesamt 85 977,78 M. (gegen 43 591,81 M. im Vorjahr«) «in. Die meisten davon waren für WohltätigkeitS-, für gemeinnützige und wissen- schaftlich-schultsch« Zwecke bestimmt. Ferner wurden von Kunstfreunden dem König-Albert-Museum eine Anzahl wertvoller Bilder geschenkt. Außerdem gingen 1912 die schon länger bestehende »Weigand-Stistung- mit einem Vermögen von 17 588,20 M. und die „Karl-Heinrich-Jlltng- Etiftung- mit einem Vermögen von 10 702,34 M. in städtische Verwaltung über. — Die Strumpffabrik von Schiele in Chemnitz hat ihre Zahlungen eingestellt. Die Passiven betragen 275 000 M. E« wird ein außergericht licher Vergleich auf der Bast» von 30 Prozent angestrebt. Freiberg. Durch einen 11 Jahre alten Knaben erhielt ein hier wohnhafter Fabrikant einen mit der Unter- schrift seine« Werkführers versehenen Brief zugestellt, in welchem er von diesem ersucht wurde, ihm durch den Ueberbringer de« Briefe« sofort 30 M. zuzuschicken. Da in diesem Briefe die Ursache zu diesem Ersuchen in sehr glaubhafter Weise geschildert wär, hielt der Adressat die Sache sür unbedenklich und übergab dem Knaben, der überdies über die Wohnung de« Empfänger« gut unter- richtet war, die geforderte Summe. Am nächsten Tage stellte sich jedoch heran«, daß man es mit einem Schwindler zu tun hatte. Zwickau. Unter Führung eines englischen Professors statteten ungefähr 50 Bergstudenten aus England verschiede nen Kohlenwerken im Zwickauer Kohlenrevier einen Besuch ab, wobei sie die Werke nicht bloß über Tage besichtigten, sondern auch iy die Schächte einfuhrcn. Zum Schluß be suchten sie auch die Gruben- und Sicherheitslampen-Fabrik von Frieman L Wolf. Hohenstein-Ernstthal. Graf Joachim von Schönburg-Glauchau stiftete unserer Stadt aus Anlaß des Stadtrechtsjubiläums einen Wandbrunnen, der jetzt durch Bildhauer Mende von hier im Hofe des Rathauses zur Auf stellung gelangt. Neustadt i. S. Bon einem tragischen Geschick wurde die Fawtli« de« Weinhäkdler« Domsch ereilt. Sonn abend Morgen langte die Kunde hier an, daß deren Sohn, der Assessor Dr. Willi Domsch, der erst kürzlich seine Examina mit Auszeichnung bestanden hatte, fich in der Elbe bei Dresden, wahrscheinlich in einem Anfälle von Geistesstörung, ertränkt hat. Dr. Domsch war auf der Fahrt nach Crimmitschau begriffen, wo er seine Verlobung mit der Tochter eines angesehenen Fabrikanten feiern wollte. Die Leiche wird hierher übergeführt werden. Lößnitz i. S. Dieser Tage wurde von ruchloser Hand der abseits gelegene Teich de» hiesigen Fuhrwerks- besitzet« Hermann Suhp abgelaflen und daran« Forellen im Werte von etwä 86 M. entwendet. Gi liegt vermutlich ein Racheakt gegen den Pächter vor. Dem Diebe ist man auf der Spur. Falk en st ein. Di« Ernte ist hier und in der Um gegend noch sehr im Rückstand«. Der Roggenschnitt konnte bet der großen Nässe noch nicht in Angriff genommen wer den. Der Hafer steht noch ganz grün auf dem Halme und dürft« noch eine geraum« Z«tt bi« zur Reife brauchen. Die Manöver tm Vogtlande werden unter diesen Umstän den zum guten Teil noch auf unabgeernteten Feldern statt finden müssen. Plauen. Nach einer aus Bozen hier eingetroffenen Meldung ist der Sohn der hier wohnenden Privatiers Frau Rechtsanwalt Müller, der zurzeit in München studierende 22 Jahre alte Eberhardt Müller, zusammen mit dem Stu denten Lützens aus Freiburg i. Br. und dem Mediziner Heine vom GraSleitenSgrat abgestürzt. Müller und Lützens sind tot. Ueber da» Schicksal Heine» ist noch nichts bekannt. OelSnitzi. B. Mit Rücksicht auf die infolge der ungünstigen Witterung im oberen Vogtlande so weit im Rückstände befindlichen Erntearbeitcn wurden seitens der Manöverleitung die für die Zeit vom 1. bis 9. September angesctzten Regiment»- und Bngadcübungen der Feldartillerie wieder abgesagt. — Im nahen Tirschendorf wurde Sonnabend früh kurz nach Mitternacht die sogenannte Holzmühle, in der rin gewisser Krumpholz mehrere Stickmaschinen ausgestellt hatte, mit dem gesamten nur zum Teil versicherten Inhalt durch Feuer zerstört. Die Entstehung-Ursache de» Brande» ist noch nicht ermittelt. Werdau. Ter Stadt Werdau sind drei Vermächt nisse in Höhe von 1000 Mark, 5000 Mark und 10000 Mark gestistet worden. Erstere» ist von dem im Mat gestorbenen Privatmann Franz Eduard Galle; die letz teren beiden Wohltäter willen ungenannt bleiben. Die , ZtnSerträgnisse der 5000 Mark kommen bedürftigen Bür gern und Bürgerinnen zugute, diejenigen der 10 000 Rark zur Unterstützung hiesiger BürgerSsöhne, die eine höhere Gewerbe- oder Handelsschule besuchen wollen. Aue. Die am 26. Mai verstorbene Frau Pauline KircheiS, Witwe de» bekannten Herrn Fabrikbesitzers E. Kircheis, hat letztwillig folgende Vermächtnisse verfügt: 2000 Mark der hiesigen Deutschen Fachschule sür Metall bearbeitung und Installation, je 1000 Mark dem Frauen verein Klösterlein-Zelle und der bestehenden Köhler- Schulstijtung in Dessau, je 500 Mark der bestehenden Paulinen-Schülerstiftung hier, dem Märgaretenheim Aue ' und -dem Gustav-Adolf-Verein Zelle-Aue. Im Jahre 1908 errichtete Frau Kircheis mit 5000 Mark bereits die „Etd- mann-Kircheis-Stiftung". * Leipzig. Der bei einer hiesigen Großbank angr- stellte 25jährige Korrespondent Rudolf Kerke versucht«,, durch ein gefälschte« Cbiffretelegramm, da« er durch einen Helferrhelser von New York absenden ließ, seine Bank zur Auszahlung von 40000 Mark zu veranlassen. Da da» Telegramm jedoch einen kleinen Formfehler aufwie», schöpft« di« Bank Verdacht und benachrichtigte die Kriminalpolizei, die den Betrüger verhaftete, al« er da» Geld bei der Deutschen Bank in Berlin erheben wollte. Lauban. ^Unreife Birnen aß dieser T!age die zwölf jährige sTöchter eines Handwerksmeisters aus Penzig, die hier ihre Ferien zubrachte. Bald stellten sich furcht bare Leibschmerzen ein, und trotz baldiger ärztlicher Hilfe starb das Mädchen. Weipert. Der Tagelöhner Franz Sappe, Vater von 11 Kindern, erhielt dieser Tage die Nachricht, daß ihm ein seit Jahren in Amerika lebender Verwandter in seinem Testament mit 200000 Dollar bedacht habe. Sappe, ein 42 Jahre alter Mmrn, der bis jetzt in bit terster Not gelebt hatte, las zitternd und aufgeregt das Schreiben. Als er zu Ende war, fiel er tot vom Stuhle. Ein Herzschlag hatte seinem Leben ein Ziel gesetzt. - Eger. Im benachbarten Orte Königsberg erschlug der Bergarbeiter Graf aus Gram über den Verlust seiner Ehefrau seine beiden im Alter von drei Jahren bczw. sieben Wochen stehenden Knaben und stellte sich dann der Gendarmerie in Eger. Prag. Pei Eisenstein im Böhmcrwalb ist der zwölf jährige Sohn des österreichischen Oberleutnants Grafen Franz Zedtwitz beim Spielen auf einem Holzstoß von herabrollenden Holzblöcken erdrückt worden. Er starb vor den Augen seiner Mutter. Der Katholikentag in Metz. Ein feierliches Glockengeläuts ertönte Sonnabend abend von allen Kirchtürmen der Stadt Metz, um den Beginn de« 60. Katholikentage» anzukünden. Vom frühen Morgen an zogen gestern zahlreiche Vereine von fern und nah in die reich geschmückte Stadt. Ueberakl wehen Banner, aller orten tönen festliche Mustkklänge. Mehr al« 400 Vereine, darunter solche au« Br«»lau, Berlin, München, Nürnberg, Düsseldorf, Krefeld und au» dem Großherzogtum Luxem burg haben sich zu einer gewaltigen Demonstration ein gefunden. Unterhalb der Esplanade, gegenüber dem Kaiser- Wilhelm-Denkmal, ist die Ehrentribüne errichtet, von der au« die Bischöfe, umgeben von den Honorationen de» katholischen Deutschland«, die Huldigungen de« unabsehbaren Festzuger entgegennahmen. Nach Beendigung de» Festzuge» erörterten in 15 Lokalen in Massenversammlungen hervor- ragende Redner die Ideale der christlichen Sozialpolitik. Um 11 Uhr begann im großen Saale de« TerminuS-Hotel» mit der ersten geschlossenen Versammlung die Arbeit de« Katholikentages. Nach einer herzlichen Begrüßung de» 1. Vorsitzenden de« LokalkomtteeS Professor Kintzinger folgt« die Bestellung de« Präsidiums. Zum 1. Vorsitzenden wurde gewählt ReichStag«abgeordneter Alot» Fürst zu Löwenstein, zum 1. Vizepräsidenten Reichstagsabgeordneter Hoehn, zum 2. Vizepräsidenten Rechtsanwalt Gustav Trunk-KarlSruhe. Die Versammlung sandte an den Papst und an Kaiser Wilhelm BegrüßungStelegramme. Zu Vor sitzenden der einzelnen Kommissionen wurden gewählt: Amtsgerichtsdirektor Gießler-Mannheim; Staai«anwalt Kremer-Straßburg, Generaldirektor Pieper-MÜnchen-Glad- bach, Prälat Werthmann-Freiburg i. Br. und Reichstags- abgeordneter Ob«rlandeSgericht«rat Marx-Düffeldorf. Fol gende Bischöfe sind zum Katholikentag eingetroffen: Penzler- Metz, Paulhaber-Epeyer, Fritzen-Gtraßburg und KoppeS- Luxemburg, Weihbischsf Dr. Haehling, von Lenzenaur» Paderborn sowie die Mtsstonsbischöfe Allgryer-Sansibar und Spreiter Daressalam. Ueber die gestrigen Veranstaltungen des Katholiken tages wird uns ferner noch gemeldet: , )( Metz. Prof. Dr. Kinziuger eröffnete die vormit tags 11 Uhr abgehaltene geschlossene Versammlung mit dem katholischen Gruße: Gelobt sei JesuS ChristuS! Di« diesjährige Tagung stehe unter dem Zeichen der Konstan- tinifchen Jubelfeier, einer Feier, die nach jahrhunderte langen Arbeiten und blutigen Opfern endlich für die Kirche die Freiheit und den herrlichsten Erfolg und Sieg bedeutet. Wie damals die Christen, so ständen wir auch heute vor schweren Aufgaben,' denn unser harre der Kampf mit dem modernen Heidentum, das vielleicht größere Gefahren in sich berge als jenes alte -Heiden tum, da die Feinde vielfach unter falscher Flagge segeln. Die Gottentfremdung habe einen erschreckenden Umfang angenommen, darum müsse das Volk gewaltsam aufge rüttelt werden auS dem Winterschlaf der Gleichgültig keit zu tatkräftiger Mitarbeit für da» Wohl der in ihrem Glauben gefährdeten Menschheit. Da» sei die wesentliche Aufgabe der Generalversammlung. Der Red ner hieß alsdann die Erschienenen herzlich Willkomms»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder