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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.02.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-02-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191602242
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19160224
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19160224
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1916
- Monat1916-02
- Tag1916-02-24
- Monat1916-02
- Jahr1916
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.02.1916
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schuppe« «im»^günmermeister» betrat, au* dem er hinan*- aewiesen morden war, und in den Betrieb der Hobelmaschine geriet. ' Hof. Die 1878 geboren» Sonditorbwitw«'LdriMane Diedler, Spezerei Händlerin, hat de« Tod in der Saale ge sucht, wobei sie ihr sechstäftrige» Töchterchen, wie letzt feststeht, mitnahm. Da» Kind wurde allerdings noch nicht gefunden. Die arm« Frau wurde da» Opfer einer gemei nen Erpresserin, die bis fetzt noch nicht bekannt ist. Jen« Frauensperson kauft« entgegen den behördlichen Bor- schriften gleich 5 Pfund Gries. Am gleichen Abend kam sie nochmals und wollte b Mark Darlehn haben. Als ihr da» von Frau Fiedler verweigert wurde, drohte die Er presserin mit Anzeige bei der Polizei. Darüber regte sich di« nervenkranke Frau so auf, datz sie mit dem Kinde sich nachts in di« Saale stürzte und im Testament den Grund dazu angab. Di« Polizei fahndet nach der Erpresserin. Dömitz. Durch den furchtbaren Sturm, der vor einigen Tagen in Norddeutschtand herrschte, wurde an der hiesigen Elbbrückeetn beladener Elbkahn zum Sinken gebracht. Die Wellen schlugen über Bord und füllten in kurzer Zeit den Raum. Die Mannschaft konnte sich retten. — An der LöckntfpMündung in der Nähe von Gaartz sank am 18. Februar infolge Auffahrens auf eine Buhne «in mit Buhnensteinen beladener Kahn, der mitten aus- «tnanderbrach. Die Besatzung ist gerettet. Zur Kriegslage. Örtlich.) Gr»tze»-«»»tosrtter, 24.-ebrm»r 1SL«. Westlicher ikrie-Sfchauplutz. Der Vrfolß östlich der Maa- v«rde weiter ausgebant. Die Vrte Vraöant, Hanmont und Samoßueux find genommen, da- gesamte Waldgebiet nordwestlich, nördlich uud nordöstlich von Beaumont sowie das Herbebois find in unserer Hand. Südlich von Metz wurde ein vorgeschobener französischer Posten überrascht und in seiner Stiirke von Über SV Mavu gefangen abgeführr. Vestlicher Kriegsschauplatz. Auf dem nördliche« Teile der Front lebhafte Artillerielömpse. Au zahl reichen Stelle« Patrouillengefechte. Seine besondere« Ereignisse. Vallau-SriegSscha «platz. Richt- Reue-. Oberste Heeresleitung. Admiral v. Pohl -f». Berlin. Der bisherig« Flottenchef, Ad miral von Pohl, der frühere Ehef des Admiral- stabe» der Marine ist hier gestorben. Der gegenwärtige Krieg stellt unser« Flotte vor Auf gaben, von deren Schwere man 1870/71 keine Vorstellung haben konnte. Denn damals waren nur die Mündungen der Weser und Elbe feindlich bedroht. Ucberseeischer Besitz fehlte. Man konnte sich also auf die Verteidigung der deutschen NordseekÜfte beschranken, und allzu viel Unheil konnten uns die Franzosen da nicht bereiten, weil Helgo land noch britischer Besitz und neutral war. Diesmal, da England und Frankreich vereint gegen uns anrücken, gilt eS, hier doppelten Sturm abzuwehren, was allerding- auf breiterer Basis geschehen kann, weit wir Helgoland al» stark befestigten Stützpunkt Haven. Eben schon da durch wird unsere Marine befähigt, von der Defensiv« zur Offensive überzugehen, ganz davon abgesehen, datz sie heute stark genug D, einer feindlichen Invasion nach zwei Fronten hin die Spitze zu bieten. Dies vermag sie um so mehr, als ihr in Hugo von Pohl, dem Ches des Ade miralstabeS ein erprobter militärischer Befehlshaber und Stratege beschieden war. Bürgerlicher Herkunft wie Ttr- pitz, ist Pohl zu ÄreSlau am 25. August 1855 geboren. Sieb zehnjährig trat er in die Marine ein. Als Offizier ver schiedener Grade, bis zum Admiral und Chef des Admiral- stabeS, diente er seit 1876. Seine spezifisch artilleristische Ausbildung hat er an Bord von Linienschiffen, Torpedo schulschiffen und Kreuzerkorvetten teils in heimischen, teils in fremden Gewässern erhalten. Dazwischen besuchte er, zurackgekehrt, die Marine-Akademie zu Kiel und arbeitete bald als Assistent der ÄuSrüstungSkommission in Wilhelms haven, bald in der Admiralität. In seiner Eigenschaft als Korvetten- bezw. Fregattenkapitän befehligte er nach- einander den Küstenkreuzer „Aegir", sowie die groben Kreu zer „Herta", „Hansa" und „Gefion"; diese lebten drei be sonders während deS chinesischen Boxeraufstanbes im Jahre 1899. Dort leitete Pohl als Kommandant des aus an nähernd 1000 Mann deutscher, japanischer; britischer, rus sischer, österlicher und italienischer Truppen gebildeten LandungS-KorpS am Morgen b«S 17. Juni den Sturm auf di« von den Chinesen für uneinnehmbar gehaltenen Taku-FortS, di« nach kurzem Kampfe erobert wun>en. Zwei Jahre blieb er in den chinesischen Gewässern; dann besorgte «r wieder die Geschäft« eine» Vorstandes des Zentral- bureauS im Ncichsmarineamt. Bon 1903 ab kommandierte er nacheinander einige Linienschiffe, sowie als zweiter Ad miral daS erste Geschwader. 1906 erfolgte ferne Ernen nung zum Kommandeur der Ausklärungsschiffr. Im näch sten Jahre rückte Pohl zum Vizeadmiral und Borstand der Inspektion der SchiffSartillerie auf. Seit 1913 datiert die Beförderung Pohls zum Admiral und Chef des Admiral stabes, Auch wurde ihm der erblich« Adel verliehen. Beileidstelegramm deS Kaiser-. Der Kaiser hat an Frau Admiral von Pohl anlützlich d«S WnscheidcnS ihres Gatten folgendes Telegramm ge sandt: „Zu dem mich schmerzlich berührenden Heimgange Ihres Gatten, der Mir und Meiner Marine in langen Jahren treuer Pflichterfüllung hervorragende Dienste geleistet hat, spreche ich Ihnen und den Ihrigen mein aufrichtigstes und innigstes Beileid aus. Möge der All mächtig« Ihnen in Ihrer schweren Prüfung mit seinem Tröste zur.Seite stehen." tii MW Wtikn An Sic 8m in kMnlM. T.U. Wien, 28. Februar. Der Sonderberichterstatter der Telegraphen-Union hatte mit einem aus Athen hier «inaetrossenen sehr hochgestellten ariechischen Staatsmann eine Unterredung über die augen blickliche Lage in Griechenland. In allen seinen Aussüb- rungrn wies der Diplomat mit der größten Entschiedenheit darauf hin, daß trotz aller anderslautenden Behauptungen die Lage in Griechenland sich in den letzten zwei Monaten in keiner Hinsicht und nach keiner Richtung hin irgendwie verändert bah«. Der Diplomat drückte sein Bedauern aus, datz selbst in der deutschen und österreichischen Presse fort- gesetzt Sensationsnachrichten aus Athen veröffentlicht wür den, die die Lage in Griechenland als bedrohlich oder gar kritisch hinftellten. Derartige tendenziöse Erfindungen wären nur dazu aeeignet, di« friedlichen und mühevollen Bestrebungen des Königs und seiner Regierung aufs äußerste zu erschweren. Um nur einige solcher systematisch verbrei teten Falschmeldungen zu nennen, sagte der griechische Diplomat, möchte ich da» sogenannte Ultimatum erwähnen, von dem auch nicht ein Wort wahr ist. Dann wieder ver- breitete man andauernd Meldungen über Truppenlan- düngen de» BiervrrbandeS im Athener Hafen Piräus und an verschiedenen anderen Punkten der ariechischen Küste. Luch diese Nachrichten entbehren jedes Körnchens Wahr heit. Noch vor einigen Lagen hieß «S, datz der Vierver- oand dar gesamt« Eisenbahnnetz Griechenlands mit Be schlag belegt hätte, «ine Erfindung, die allgeinein besonders nachhaltiges Aufsehen und die größte Unruhe erregte. Auch diese Meldung ist völlig unwahr. Dergleichen Nachrichten «erden dann selbstverständlich mit allen möglichen Kommentaren nach Athen »urücktelegraphtert und können dort nur die* unheilvollste Wirkung aurüben. Genau wie Mr einem Jahr kann man auch heute zum König, seiner Negierung und seinem Heere das vollste Vertrauen habe», datz die Neutralität GneckenlandS unter allen Umständen gewahrt werden wird. Bisher ist e» durch da» taktvolle und zugleich energisch« Auftreten der griechischen Regierung noch stets erreicht worden, daß die französischen und eng- Uschen Befehlshaber in ihren Forderungen der griechischen Regierung gegenüber ein gewisses Maß beobachtet haben. Nenn die Roll« des griechischen Ministerpräsidenten nickt »mch derartige Sensationsnachrichten noch weiterhin er schwert werden sollte, ist es aewitz, daß auch die Zukunft m dieser Beziehung keinerlei Ueberrasckunaen bringen wird. Die Neutralitätsoestrebungen der griechischen Regierung sind nach wie vor die aller aufrichtigsten, wie man dies in Wien und in Berlin auch an maßgebender Stelle zu schätzen weiß. Griechenland wird jederzeit alle Kräfte auf bieten, um außerhalb des blutigen Ringens zu bleiben. Gewiß würde die griechische Armee unter den augenblick lichen Umstanden aus dem Balkan vielleicht schlagkräftig wie sie ist, das Zünglein an der Wage bedeuten, doch glaubt die Negierung, den griechischen Bürgern den besten Dienst zu erweisen, wenn sie ihrem Vaterland« die Schrecke» dieses furchtbaren Krieges erspart. ES ist völlig falsch, diese besonnene Politik der griechischen Regierung etwa als Zeichen der Schwäche ansthen zu wollen. Es ist eine ungeheuer schwierige Aufgabe für eine Negierung, in deren Land sich ein derartig großes fremdes Truppenkontingent befindet, in allen Entschlüssen freie Hand zu behalten und die Reibungen nach Möglichkeit zu vermeiden. Es ist uns dies bisher gelungen und wir hoffen, daß es uns auch in Zukunft gelingen wird- TallcSgeschichte. Deutschs» Reich. 88 Mn Beitrag zur Frage der Verdrängung derdeutschenJnoustrievom Weltmärkte. Von einem amerikanischen Geschäftsfreunde hat eine sächsische Firma ein Schreiben erhalten, dessen interessanter Inhalt berechtigtes Aufsehen erregen wird. Die interessanten Mit- tellungen, die vom Verband sächsischer Industrieller der Oeffenrlichkeit zugänglich gemacht worden sind, haben folgen- den Wortlaut: ,Es unterliegt wohl keinem Zweifel, oaß die ,JapS" ein riesiger Faktor im Spielwarengeschäft wer- den und die draußen allgemein verbreitete Meinung, daß die japanischen Waren infolge ihrtzs orientalischen Geschmacks und ihrer minderwertigen Qualität nie sehr populär wer- den würden, stimmt nicht mehr. Seit Anfang des Krieges haben die Engländer und nicht minder die Amerikaner ihr möglichstes getan, die japanische Industrie zu heben. Man siebt wahrhaftig Spielsachen, die den deutschen so täuschend nachgebildet find, daß man sie verkennt. In alle möglichen Industrien sind die Herren jetzt hinetngekommen. Am er- taunltchsten für mich ist wohl der Umstand, datz di« Leute »ort jetzt so hübsche mechanische Blechsvielwaren machen; ch habe verschiedene Artikel gesehen, dce ich für deutsche stekt bis ich hörte, daß die Ware aus Japan stammt. Die guten Deutschen haben sich seinerzeit herzlich gefreut, als die gelben Herren so großes Interesse an allem möglichen zeigten und haben ihnen alles, was sie wissen wollten, auf die Nase gebunden, ihnen Fabriken eingerichtet und alle möglichen Fabrikationsgehermnisse verraten usw. Jetzt haben sie das Resultat davon. Eine andere Branche, die meiner Meinung nach jetzt durch den Krieg für Deutschland verloren geht, dürfte die der Celluloid-Spielwaren sein. Dieses Zeug scheint sich ganz besonders für die japanische Fabrikation zu eignen, denn der Hauptbestandteil Kampfer kommt ja von dort resp. Formosa. Außerdem ist viel Bastelei daran, Handmalerei usw., und dies können die Ja paner natürlich sehr billig machen." — Diese Worte des amerikanischen Kaufmannes werden im deutschen Volke sicherlich ihre Wirkung nicht verfehlen. Kriegspolitik im Preutzenparlament. Die Mittwochsctzung des preußischen Abgeordnetenhauses verlief in ihrem ersten Teil, der sich mit den politischen KriegS- fraaen (Belagerungszustand und Zensur) beschäftigte, teil weise recht stürmisch. Der Abgeordnete Ströbel (Sozd.) batte mit semer Schlußrede vom Dienstag die patriotischen Gefühle der anderen Parteien so stark verletzt, daß eine Art Scherbengericht über ihn abgebalten wurde. Besonders temperamentvoll polemisierte, wie aus Berlin berichtet wird, der konservative FraktionSredtter v. der Osten gegen Ströbel und suchte dabei der Regierung ihre Pläne einer künftigen Versbhnuugsvolitik auSzureden. Das ver- anlaßte den Abgeordneten Wein Hausen (Fortschr.) zu der eingebenden Feststellung, daß Herr Ströbel nur eine unbedeutende Minderheit in der Sozialdemokratie hinter sich habe, während die erdrückende Mehrheit draußen an den Fronten und daheim in den Fabriken, Werkstätten und Fannlien durchaus alle vaterländischen Pflichten erfülle. Nach dieser Mehrheit, nicht nach der Minderheit müsse die künftige Politik eingestellt werden und niemand dürfe in gegenwärtiger Zeit von einer abermaligen Zerreißung unseres Volkes in verschiedene Klassen reden. Auch der Nationalliberale Barmet st er will die Sozialdemokratie nicht nach Ströbels Auftreten beurteilt und behandelt wissen, mit dem er sehr scharf ins Gericht geht. Indessen bekommt auch die Zensur ihr gehöriges Teil wegen ihrer politischen Uebergriffe ab und der Redner wendet sich wiederholt mit scharfem Sarkasmus gegen Leisetreterei in maßgebenden RcgierunaSkreisen. Besonderen Nachdruck leot er auf die Forderung sofortiger Freigabe der Friedensziel, erörterungen. Die Selbstverteidigung Ströbels gegen die erfahrenen Angriffe überzeugte niemanden, gab aber dem weltfernen Theoretiker noch erwünscht« Gelegenheit, «ine sozialdemokratische MinderheitSrrde zum Fenster hinauSzuhaltcn und den DerständtgungSfrieLrn statt eine vollen Siege» anzupreisen. Eis kam wiederholt zu stürmischen Protestkundgebungen der übrigen Parteien und zu auf- fallenden Proteftzwischenrusen de» Ströbel'schen Gegen füßler» Hänifch. Dann nahm man nach einem kräftigen Schlußwort des Referenten v. Zedlttz die Zensurantragr des Ausschusses an. Kunst rmk Wissenschaft. Gefährdete Baukunst in Italien. Die letzten Flieger angriffe auf oberitalteniscke Bahnen und Fabriken bringen, wie die „Bauwelt" ausführt, einer Reihe kunstgeschichtltch wichtiger Baudenkmäler erhebliche Gefahren. Mailand, Brescia, Bergamo Haden eine Füll« wichtiger Bauten, be sonder« au» der Frühremzttzanee bewahrt, die dank dem vor sichtigen Schießen der Oesterreicher bisher unverletzt geblieben zu sein scheinen, aber wie die Beschädigung der Barfüßer- Kirche in Venedig zeigt, durch abirrende Geschosse leicht zer stört werden können. Im Prager National-Theater fand die tschechische Erstaufführung der Walküre statt. Die schwierige lieber- setzung stammt von Jos. Vmnctal. Kapellmeister Olsen, Dresden, wurde von der Inten danz des Altenburger HofthcaterS als Kapellmeister für das König!. Bad Elster verpflichtet. Marie von Etmcr-Mchenbach schwer erkrankt. Marie von Ebncr-Eschenbach ist an einer Lungenentzündung schwer erkrankt. Dienstag mittag zeigte sich ein« leichte Wendung zur Besserung, in der Nacht verschlimmerte sich jedoch der Zustand wieder. Die Dichterin, die ihren Wohnort in Wien hat, steht im 88. Lebensjahre. Ernst Mach -j-. Der berühmte Physiker und Natur- vhilosovh Hofrat Dr. Ernst Mach, ehemals Professor an der Universität Wien, ist auf seinem Besitz bei München, wo er seit einigen Jahren in völliger Zurückgezogenheit lebte, gestorben. Beraubung einer deutschen Gemäldegalerie in San Remo - Aus der verlassenen Gemäldegalerie des deutschen Villenbesitzers Thiem in San Remo soll eine Reihe von Gemälden verschwunden sein, darunter angeblich solche von van Dyck, Tizian und Rembrandt. Neueste Nachrichten und Telegramme vom 24. Februar 1916. Der deutsche Erfolg nördlich Verdun. )( Berlin. Die Blätter widmen dem deutschen Er folge nördlich Verdun Besprechungen, aus denen hervor- geht, daß die Erwartungen des deutschen Voltes, die seit einer Reihe von Wochen, wie die Voss. Ztg. memt, ohne Frage gespannt sind, als weit übertroffen gelten dürfen. Durch den gelungenen Vorstoß seien unsere Truppen jetzt in den vollen Wirkungsbereich der ständig auSqebanten Nordsront der Fortlime Verdun, der stärksten Festung Frankreichs, gekommen. — Das Berliner Tageblatt schreibt: Alle Erfolge, welche unsere Teiloperationen in der letzten Zeit an der Westfront davontrugen, überragt der gestern gemeldete, nördlich Verdun. — In der Germania heißt eS: unsere Truppen haben jetzt zum ersten Male in der neuen Kampfperiode einen größeren Angriff unternommen und ein glänzendes Ergebnis erzielt. Trommelfeuer i» der Eifel. -(Berlin. Laut Köln. Volksztq. ist in der Eifel seit einigen Tagen starker Kanonendonner vernehmbar. Am 22. Februar früh setzte Trommelfeuer ein. Die Kanonade war vergleichbar mit dem Trommelfeuer der Septemder- Offensive. Zum Fliegerangriff auf Mailand. * Wien. Vei dem letzten österreichischen Fliegeran griff auf Mailand und die Fabrikanlagen in der Lombardei wurden außer den Hasenanlagen von Descncano die Orte Sinnione, Salo, Gardone, Paterno und Gargnano reichlich mit Bomben bedacht. Die Bombenwürfe galten nur den Anlagen, die für die MunitionSerzeugung von Wichtigkeit sind. Zur Rede SsasonowS. -(Berlin. Das Berliner Tageblatt meint zu den langen Erklärungen des russischen Ministers des Aeußere» in der Neichsduma: Das größte Ereignis, das sich seit der Vertagung der Duma -ugetrageu hat, die Nieder werfung Serbiens und Montenegros, bedeutet den völligen Fehlschlag der Orientpotitik Rußlands. Ucber diese Ange legenheit glitt Herr Ssasonow mit schamhafter Eile hin weg. Wir wollen den Verlauf der Duma abwarten ob die Abgeordneten sich durch die Worte des Ministers über die eigenen Mißerfolge und die gegnerischen Erfolge wer den tauschen lassen. Jedenfalls wird die Enttäuschung auf Seiten Ssasonows sein, wenn er etwa hoffen sollte, die bulgarische Nation post festum gegen ihren siegreichen Führer aufzustacheln. Aus der russischen Duma -(Petersburg. Ministerpräsident Stürmer betont« in der Duma die Schwierigkeit der Lage und stellt den un erschütterlichen Entschluß der Negierung fest, den Kampf in inniger Solidarität mit den Alliierten bis zum entscheidenden Sieg fortzusetzcn. Die Regierung sei dessen sicher, darin mit der Duma übereinzustimmen. Der Krieg habe Rußland überrascht in dem Augenblicke, wo seine innere Reorgani sation kaum begonnen hatte. Die Neorganisationsarbeit kam gezwungener Maßen zum Stehen. Die Regierung fährt fort, auf den Patriotismus der Bevölkerung zu rechnen. Stürmer forderte dann da§ HauS auf, fick Schwachen und Fehler nicht zu verhehlen, sondern zugleich seine Be mühungen zu vereinigen und nur an die Zukunft zu denken, die zweifellos eine glänzende sein werde. Stürmer wies dann auf die Veränderung des wirtschaftlichen und poli tischen Leben» Rußland» hin. Arbeit, Enthaltsamkeit und Sieg, da» soll jetzt die Grundlage unsere» nationalen Den kens bilden. Bor allem soll die kirchliche Gemeinde nach den religiösen und sozialen Bedürfnissen de» Volkes ge ändert werden. Dann kommt die Aenderung der ländliche« Gemeind« (Vol«st> entsprechend den Bedingungen des mo dernen Leben», die sich geändert haben. Die Arbeiter- Gesetzgebung muß di« Aufmerksamkeit der Regierung und der gesetzgebenden Körperschaften auf sich lenken. Der Etat iswt« die dringenden VectridigungSmaßnahmen müssen obne Aufschub erörtert wrrd-n. Die Regierung weiß witzl, daß in der Duma Meinungs verschiedenheiten bestehen. Obne in eine eingehende Kritik dieser Meinungen sich einzulassrn, verpflichtet sich die Re gierung von jetzt an sämtliche Meinungen bei der Bear- Kettung von Gesetzesvorlagen in Betracht zu ziehen. Er legte auch eine große Wichtigkeit der den beiden Kammern »«stehenden Gesetzinitiativ, bei. Stürmer kündigte an, daß die Regierung den Minister dr» Innern tzeauktraat Katze.
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