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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.05.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-05-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-190405089
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-19040508
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-19040508
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1904
- Monat1904-05
- Tag1904-05-08
- Monat1904-05
- Jahr1904
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.05.1904
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Bunde- (Gitz Leipzig) und des Genfer Verbände- der deut« fchen Gafthoss-Siehülfen in Deutschland", sowie der Vorstand t>ei Verbandes Deutscher Köche haben jetzt an den Bundes rat unid an den Reichstag eine gemeinsame Petition eingereicht, in der ersucht wird, die von den deutschen Gastwirtsverbänden eingegebene Petition vom 26. Januar 1904 mit dem Anträge um Abänderung der Bundesratsverordnung vom 23. Januar 1902, betreffend die Beschäftigung von Äehülfen und Lehr lingen in Gast- und Schankwirtschaften, abzulehnen. Diese AbanderungSanträge der GastwirtsverbänLe richten sich in der Hauptsache darauf: 1) die Ruhezeit in Orten über 20 000 Einwohner auf wöchentlich 18 Stunden, und 2) in Orten bis zu 20 000 Einwohnern auf wöchentlich 14 Stunden fest zusetzen; 3) Buffetiers (Bierausgeber) von den Vorschriften über die Ruhezeiten überhaupt auszuschließen und 4) für (Sehülfen und Lehrlinge unter 16 Jahren eine neunstündige Nachtruhe zwar beizubchalten, die Beschäftigung dieser Per sonen aber bis 12 Uhr nachts zu gestatten. Demgegenüber bitten die Gehülfenverbände, diese Anträge abzulehnen, eS bei den Bestimmungen der genannten BundeSratsverordnung be wenden zu lassen, und diese Schutzbestimmungen auch auf das übrige Gastwirts-Personal auszudehnen. * Mondscheinwanderung des Thüringerwald-Zweigvereins Leipzig. Die Decemviri des Thüringerwald-Zweigvereins Leipzig versammelten sich in der elften Stunde nachts am 30. April im Waldhof Leutzsch, um gelegentlich einer Nacht wanderung die im Programm gestellte Aufgabe zu lösen. Welcher von den befiederten Sängern des Waldes läßt am grauenden Morgen seine Stimme zuerst ertönen? Punkt 12 Uhr wurde aufgebrochen, und nun ging es in flottem Marsch durch den Böhlitz-Ehrenberger Forst über den gleich namigen Villenort und Gundorf nach den Schkeuditzer Wal dungen. An der Waldespforte begrüßten uns gleichsam als Empfangsdeputation mit ihren Lichtern einige Johanniswürm chen (I-Lmpxrrw), auch eine große Seltenheit zur jetzigen Jahreszeit. Als wir die Hälfte der Waldesstrecke Gundorf- Schkeuditz hinter uns hatten, vernahmen wir Stimmengewirr in der Ferne, das, sich uns nähernd, immer stärker wurde. Lebhafte Diskussion über den Weltfeiertag einerseits, herr licher Nachtgesang Philomelas anderseits — welche Dissonanz! — Nach kurzer Aeit war die Harmonie des Waldes wieder hergestellt, und die Königin der WaldeSsänger trat wieder in ihr Recht. Der im Morgennebel liegende „Waldkater" wurde rechts liegen gelassen, und wir wanderten auf schmalem Pfade, der uns einigemal im WaldeSdunkel verloren ging, der Sau linie zu. Hier schob Luna den Wolkenschleier zurück und blickte, bleich vor Verwunderung, auf die späten Wanderer. Als die Kirchuhr drei schlug, machten zehn hungrige und durstige Wan derer vor dem Harburger Backhaus« Halt. Eine mehlbestaubte Gestalt erschien und spendete „frische, warme, weeche". Nun ging eS flugS ins Gastgaus, wo die Wirtin einen guten Mokka braute und der Wirt seinen Schlaf aus den Augen rieb. Auf dem Rückmarsch, welcher um 4 Uhr angetreten ward, wurde die Route an verschiedenen Stellen der Abwechselung wegen geändert; so ging der Marsch am linken Luppenufer und am Domhäuschen vorbei, bis wir um 7 Uhr in Leutzsch landeten. Welcher Vogel zuerst singt, ist ermittelt und die Lösung dem Oleheimvereinsarchiv einverleibt worden. t Tie geplante Verlegung der Leipziger Detailmefse aus dem Zentrum der Stadt nach dem Platze am Frankfurter Tore an der Straße nach dem Schützenhofe beschäftigte eine am Donnerstag im Gasthause „Wettiner Hof", Windmühlenstraße, veranstaltete kombinierte Versammlung der Meß- und Markt händlervereine. In dem sehr eingehenden Meinungsaustausch kam zur Sprache, daß der Rat der Stadt recht bald die Stim mung der an dieser Angelegenheit interessierten Kreise kennen lernen wolle, da das Projekt bereits im Jahre 1907 zur Durch führung kommen soll. Allgemein wurde jedoch bemerkt, daß dem Wunsche des Rates jetzt nicht werde entsprochen werden können, da auch die auswärtigen Meßfieranten hierzu gehört werden müßten, und dies könne erst zur Michaclismesie geschehen. Im übrigen trat die Meinung zutage, daß die Verlegung der Detail, messe diese sehr schädigen würde, namentlich würde das Vor mittagsgeschäft Wegfällen, und dann würde auch das Wetter vielmehr Einfluß haben als bisher. Auch würde, wenn einmal die Messen verlegt worden seien, mit dem Christmarkt bald das gleiche geschehen. Da die Händler im allgemeinen durch die Verlegung der Messen geschädigt würden, so sollten sie sich dagegen, solange es geht, wehren. Der Vorsitzende wurde auch beauftragt, die vorgebrachten Gesichtspunkte bei den Unterhand lungen mit dem Rate zu betonen. -rl. Tchutzgemeinschaft für Handel und Gewerbe Leipzig, jur. Person. Als vierte Fortsetzung der Generalversammlung vom 3. Februar d. I. fand am Donnerstag abend im Eta blissement Sänssouci eine Versammlung statt, die gegen Mit ternacht den Rost der Tagesordnung erledigte, der Saushalt- vlan, Anträge des Vorstandes und der Mitglieder, Statuten änderung u. a. umfaßte. Neu ausgenommen wurden in den Ver ein, durch dessen Vermittelung bis Mitte April von den seitens der Mitglieder angemeldeten Forderungen 170 978,38 -L kostenlos ei »gezogen worden sind, 108 Personen als Mitglieder. Vergnügungen. — Kristall-Palast-Theater. Heute finden 2 Vorstellungen, nahm. 4 Uhr zu ermäßigten, abends 8 Uhr zu gewöhnlichen Preisen statt. In beiden Vorstellungen tritt „das Motogirl", sowie das aesamte Spezialitäten-Ensemble auf. Bon V,8 Uhr ab konzertiert nn Parterre-Saale die Kapelle des Carabinier« Regiments aus Borna. -- Leipziger Sänger. Ein ganz ausgezeichnetes Programm bringen die beliebten Leipziger Sänger (Bischoff, Klein rc.) in der heute abend 8 Uhr im Blauen Saale des Kristallpalastes itattfindenden Soirße zum Vortrag Billetts hierzu sind an der Tageskasse des Kristallpalastes zu haben, auch sind Sänqerkarten gütig. — Im Leipziger Palmengarten, dessen entzückende und all- gemein bewunderte Anlagen jetzt die bevorzugte Aufenthalts- und Erholungsstätte der Leipziger bilden, findet am heutigen Sonntage von 1—3 Uhr nachmittags wieder Tafelmusik statt. Von 4 Uhr nachmittags bis V,11 Uhr abends konzertiert die vortreffliche Kapelle des K. S. 14. Infanterie-Regiments Nr. 179 unter Leitung des Kgl. Stabshoboisten Herrn Josef Kapitain. Abends findet eine glanzvolle Illumination des Gesellschaftshauses statt. Bei günstigem Wetter wird um 9 Uhr auch der farbenprächtige Leuchtspringbrunnen und der elektrisch beleuchtete Wasserfall in Betrieb gesetzt. Dienstag nachmittag wird wieder ein Solisten-Konzert des Leipziger Ton künstler-Orchesters veranstaltet, am Mittwoch konzertiert nachmittags und abends das neue Willi Wolf-Orchester. am Donnerstag (Himmel fahrt) findet vormittags ein Promenaden-Konzert des Leipziger Tonkünstler-Orchesters, mittags Tafelmusik, nachmittags und abends 179er-Konzert statt. Zur Entnahme der vorteilhaften bis 1k. März 1905 gültigen Palmengarten-Dauerkarten ist auch am heutigen Sonntag Gelegenheit geboten. — Im Zoologischen Garten konzertieren heute nachmittag und abends die Hundertsiebener. Wir machen noch einmal darauf aufmerksam, daß jetzt Dauerkarten, giltig bis zum 31. März 1905, gelöst werden können. — Im Konzertetabltffement Ponorand konzertiert heute nachmittag die Kapelle Erdmann Hartmann und zwar beginnt das Konzert, das bei günstiger Witterung im Garten stattfindet, flz4 Uhr. — Das Leipziger Tonkünstler-Orchester führt in seinem heute abend stattsindenden HonoranV-Konzert wieder rin Pro- gramm ins Treffen, das in seiner ganzen Zusammenstellung die Zensur „erstklassig" verdient. Wir vrrweisen auf die dies bezügliche Anzeige. — Die Schrecken des Krieges zeigen sich wieder desttlick in den großen Berlustziffern der letzten Kämpfe am Jalu und durch die selben wird auch wieder dir Erinnerung an die Schlachten des Jahres 1870/71 wachgerusen, deren eine unS daS natürlich gelungene Panoramawerk „Weißenburg" in getreuer historischer Ausführung zeigt. KampseSscenen in reicher Fülle zeigt das im Panorama am Rotzplatz aufgestellte riesige Rundgemälde und ebenso interessante Momente bietet die Darstellung des SturmeS der Deutschen auf dir Takuforts. Bon früh bi- abends ist da- Schlachteap«n-r«»a dem Besuche geöffnet. Vom heutigen Sonntag ab ist der Eintritts preis auf 50 für Erwachsene, für Kinder und Militär auf 25 ermäßigt. — Im Garten deS Panorama-Restaurant-herrscht jetzt wieder fröhliche- Leben, sobald die Witterung die Abhaltung der Konzerte in demselben gestattet. DaS Panorama-Restaurant ist ein wirklich bevorzugter Platz für daS gutbürgerliche Publikum ge worden und wird sich diesen auch sicher zu erhalten wissen. — Kaiser-Panorama, Grimmaische Straße 17, l. Etg. Die Woche vom 8. bis 14. Mai ist eine höchst interessant« Wanderung durch Budapest ausgestellt. Diese Aufnahmen sind auf Veranlassung der k. k. ungarischen Regierung eigens für das Kaiser-Panorama angefertigt. Wer die landschaftlichen Schönheiten aller Erdteile kennen lernen will, wer weder Zeit noch Geld hat, aroße Reisen zu unternehmen, der wird befriedigt durch einen Besuch im Kaiser- Panorama. < . — In Smrffouci finden Sonntag- und Montag« große Ball- feste statt und die Kapelle G. Coblenz spielt dazu stets die neuesten Tänze. Auch heute werde» wieder effektvolle Novitäten auf dem Tanzprogramm erscheinen. — In Stadt Nürnberg absolviert heute das Arthur Seidel. Ensemble ein besonders interessantes humoristisches Programm. — Im Hotel de Saxe unterhalten die Wiener Schrammeln, genannt D'Sieveringer, durch ihr Instrumental-Konzert und Vorträge mit unverfälschtem echten Wraner Humor ganz vorzüglich das Publikum. Die Konzerte gestalten sich stets zu recht gemüt- lichen Abendunterhaltungen uud werden deshalb stet- von der bürgerlichen Gesellschaft gern besucht. Sonntags findet, außer dem üblichen Nachmittags- und Abend-Konzert, auch ein Frühschoppen- Konzert von 11—1 Uhr statt. — Ztll'S Tunnel, das alte, von Herrn LouiS Trentler bewirtschaftete gut bürgerliche BerkehrSlokal „im Herzen der Stadt" bringt sich jetzt, in der Spargelsaison, förmlich von selbst in Erinnerung. Die bürgerliche Küche steht hier in besonderem Ansehen. — I« der Lerchenfchänke findet täglich Unterhaltungs musik statt. Gemütlicher Verkehr und eine gediegene Bewirtung zeichnet dies Lokal ganz besonders vorteilhaft aus. — Drei Lilien. Nachdem der prächtige, an altem Baum bestand reiche Kouzertgarten im schönsten Frühlingsschmuck prangt, findet heute bei günstigem Wetter ein Militär-Gartenfreikonzert statt. Im Saal von 5 Uhr an Ballmusik. — Nächsten Dienstag Auftreten der renommierten Seidel-Sänger. — Im Albertgarten konzertiert heute das Neue Konzert- Orchester unter Herrn Direktor G. Schützes Leitung. Für ein aus gezeichnetes Programm ist Sorge getragen. Je nach der Witterung wird das Konzert im Saale oder in dem in herrlichster Früh- lingSpracht stehenden Garten zur Ausführung kommen. An das Konzert schließt sich ein Ball an. — Am Montag treten die Seidel- Sänger auf. — Im Schützeuhaus L.-Sellerha«sen findet heute Sonntag nachmittag ein Moustre-Konzert statt, ausgeführt von dem Musik korps des Thüringischen Feld-Arttllerie-Regiments Nr. 65 (Raum- bürg) und dem Trompeterkorps des K. S. Karabinier-Regiments lBorna) unter abwechselnder Leitung der Dirigenten Herren C. Bührig und A. Peterlein. Bei guter Witterung wird das Konzert in dem prächtigen Garten abgehalten. Während nachdem im Saale getanzt wird, wird für die Gartenbesucher abends noch Unterhaltungsmusik stattfinden. — Am Montag konzertiert die 106er Kapelle. * Tret Linden. Heute Sonntag findet zur Eröffnung der Frühjahrs-Saison in dem im Frühlingsschmuck prangen dem Konzert-Park ein großes Konzert, aus geführt von dem vollständigen Leipziger Konzert^Orchester G. Lurch, unter Mit wirkung der Solisten Herren Jordan und Junge statt; ein sehr gewähltes Programm ist vorgesehen! Dem Konzert schließt sich ein Ball an, zu welchem die neuesten Tänze zur Aufführung gebracht werden. Kommenden Mittwoch, den 11. d. Mts., Elite-Abend. Am Himmelfahrtstage, den 12. d. M., findet nachmittags von fl-4 Uhr ab das I. Große Frühlingsfest statt, zu welchem besondere Vorzugskarteu bereits heute zur Ausgabe kommen werden. Heute, sowie am Himmelfahrts tage stehen nachts 1 Uhr Extrawagen der Großen Leipz. Straßenb. ur Fahrt nach dem AugMusplatzc vor dem Etablißement bereit. Es ist eine nicht zu bestreitende Erscheinung, daß die Menschen den Flecken Erde, wo sie wohnen und wirken, am wenigsten kennen und schätzen, ferner von der Heimat aber alles einzig, entzückend und himmlisch finden. Bei jedem Besuche des „Eharlottenhofes" kommt uns aufs neue dieser Gedanke. Wo befindet sich so ganz in der Nähe der Stadt ein so herrliches Etablissement, wo man an schönen Tagen und Abenden es sich wirklich wohl sein lassen kann? Die Anlage ist doch gewiß derart wunderbar, daß man suchen muß, um eine zweite zu finden, die den Vergleich mit ibr aushalten könnte. Und doch gibt es gewiß Leipziger genug, die das Etablissement noch gar nicht kennen. Das Versäumte nachzuholen, ist jetzt die beste Gelegenheit. An verschiedenen Tagen der Woche finden im Charlottenhof auch Konzerte statt. ' — Im Kelsenkeller, L.-Plagwitz, werden die Leipziger Sänger aus dem Kristall-Palast ein humoristisches Konzert veranstalten, wofür ein höchst gediegenes Programm zugrunde liegt. Donners tag, zur Himmelfahrt, findet Konzert und Ball statt. — Neuer Gasthof in L.-GohltS. Das heutige Konzert wird von der Kapelle des Ulanenrcgiments Nr. 18 ausgeführt und vom Herrn Musikdirigenten W. Radecke getestet. Das sShr gewählte Programm verspricht dem Konzertbesucher einen genußrerchen Abend. Dem Konzert folgt ein Ball. Kommenden Dienstag konzertieren die Leipziger Sänger aus dem Kristallpalast. — Schlaft DebrahofS Park in L.-Eutritzsch prangt im schönsten Blütenschmuck und in allen Zweigen grünt's und sproßt's. Der Park des Schloß Debrahof, in welchem es sich stets so überaus angenehm fitzt, ist ein schöner Aufenthaltsort für den Besucher frischer Luft. — In der Goldenen Krone in Connewitz findet heute, und zwar von nachmittags 4 Uhr ab, Ballmusik statt. Au« ller Umgegrna. * Leutzsch, 7. Mai. Am Uebergange der Barnecker Straße über die Thüringer und Zeitzer Eisenbahnlinie ist jetzt ein völlig verändertes Bild zu beobachten. Die alte Barnecker Brücke ist in diesem Frühjahre ab gebrochen worden und der Neubau einer großen Ver kehrsüberführung von der Eisenbahnverwal tung Halle in Angriff genommen. Die Ausschachtungs- arbeiten für das Mauerwerk zur Erhöhung der Zufüh rungsstraße am Barnecker Gute sind in vollem Gange und die großen Pfeiler für die beiden Durchlässe schon zum Teil fertiggestellt. Der Viadukt wird an beiden Zu gängen als Mauerwerk ausgeführt,-die Uebergänge da gegen in Eisenkonstruktion und der Mittelbau als Damm- bau hergestellt. Eine Erweiterung der Rangiergeleise ist nicht in Aussicht genommen, da der Rangierverkehr mit Fertigstellung der Verbindungsbahn kommenden April nach Wahren verlegt wird. Das Areal zwischen der Zeitzer und Thüringer Bahnlinie ist für Beamten- Häuser projektiert. Nur die letztgenannte Bahnlinie wird nach Leutzsch zu verlegt, wodurch an Areal gewonnen und außerdem die große Kurve beseitigt wird. Im Herbste nächsten JahreS soll der Viadukt fertig sein. Ueber die Fortführung der Straßenbahn über diese neue Brücke nach Böhlitz-Ehrenberg und Gundorf sind von den beteiligten Gemeinden bereits die erforderlichen Schritte eingeleitet worden. -I. Markranstädt, 6. Mai. Ein vom Stadtrat und Stadtgemeinderat ausgearbeiteter Nachtrag zum Regulativ für di-Erhebung der städtischen Aolaaenin Markranstädt ist von der Kgl. Kreishaupt- Mannschaft Leipzig genehmigt worden und tritt bereits für 1904 in Kraft; da die Steuersätze bis Klasse 29 un- verändert blieben, steigen die Klassen bis zu einem Ein- kommen von 100 000 -42 um je 1000 -42, über 20 000 „<2 um je 2000 Personen, deren Einkommen bis zu 400 beträgt, insofern dieses nicht aus hiesigem Grnnd. besitz oder aus hier befindlichen Zweigniederlassungen eines auswärts wohnenden Gewerbtreibenden stammt, sind steuerfrei. — Die von der land- und forstwirtschaft- lichen Berufsgenossenschaft pro 1903 ausgefertigte Hebe rolle über die abzuführenden Beiträge, sowie das Unter nehmerverzeichnis ist auf hiesiger Stadtsteuereinnahme von jetzt ab bis 20. Mai ausgelegt; die Erhebung der Bei- träge erfolgt in zwei Raten. n. Wurzen, 7. Mai. Aus Anlaß der Vermählung seiner jüngsten Tochter stiftete der Chef der Piano- sortefilzfabrik I. D. Weickert hier eine namhafte Summe zur Verteilung an seine Arbeiter in Gestalt von Einlagen in Sparkassenbüchern. Har Zscdre«. * Dresden, 7. Mai. * Ernennungen. Der Kaufmann Arthur Hay- m a nn in Zwickau ist zum stellvertretenden Handels- richter bei der Kammer für Handelssachen im Land- gerichte Zwickau für die Zeit bis Ende September 1906 ernannt worden. Herr Oberbürgermeister Beutler läßt heute die Zeitungsmeldung dementieren, nach der die Kollektiv-Ausstellung der Deutschen Städte in total ramponiertem Zustande in St. Louis angekommen sein soll. Es seien nur einige Gipsmodelle beschädigt und einige Glasdecken zerbrochen, doch sei die ganze Sendung durchaus unversehrt in St. Louis angelangt. Der Rat hat beschlossen, bei den E i n s ch ä tz u n g e n zur Gemeindeeinkommensteuer den soge nannten Kinderparagraphcn nicht zur An wendung zu bringen. 6" Zu der gestern gemeldeten Verhaftung des Coschützer Gemeindevorstandes Espig werden jetzt noch weitere Einzelheiten bekannt. Hauptsächlich seit dem Beginne der vielum st rittenen Rathaus- bauangelegenheit teilte sich der Coschützer Ge meinderat in zwei Parteien, deren eine für den Rathaus- bau, die andere gegen denselben agitiert. Zu diesen Gegensätzen kamen noch solche persönlicher Natur, so daß der Gemeindevorstand von der gegnerischen Seite in den letzten Gemeinderatssitzungen hart bedrängt wurde. Seinen Gegnern ist es dann jedenfalls auch noch bekannt geworden, daß in der Gemeindekasse etwas nicht in Ordnung sei. Die am Donnerstag vorgenommene Revision der Kasse wurde spät nachts abgebrochen und die Kosse und die Türen zum Gemeindeamte versiegelt. Gestern srüh wurde dann die Revision fortgesetzt. Zu gleicher Zeit bat der Gemeindevorstand Espig den Ge meindeältesten Schneider zu sich und sagte ihm, es würden jedenfalls 2700 in der Kasse fehlen, die er für sich verbraucht habe. Nachdem die Königliche Staats anwaltschaft verständigt worden war, wurde Espig gegen 11 Uhr verhaftet und nach Dresden in daS Unter suchungsgefängnis übergeführt. Man spricht von einen: Manko von 9000 Die Lachsfischerei in der Elbe bei Vorstadt Kaditz hat in diesem Jahre bis jetzt wenig Ertrag gebracht, denn seit Mitte Februar bis jetzt wurden nur ungefähr fünf- zehn Fische gefangen, die nicht einmal das Durchschnitts gewicht von 18 Pfund pro Fisch erreichten. — * rt— Freiberg, 7. Mai. Für die deutsche Ver suchsan st alt für Lederindustrie, die in er- treulicher Entwickelung begriffen ist, hat die Stadt einen dreigeschossigen Anbau an das jetzige Anstaltsgebäude er richten lassen. Am 14. Mai findet eine Sitzung des Kuratoriums der Versuchsanstalt statt, woran sich die Einweihungsfeierlichkeiten schließen sollen. * Großenhain, 6. Mai. Beim Spiel erschoß hier ein IZjähriger Schulknabe einen jüngeren Spiel gefährten mit einem Tesch in. ra. Meißen, 7. Mai. Die Entwickelung der Wein- stocke hat in diesem Frühjahre so rasche Fortschritte gemacht, daß bereits in den letzten Tagen mit der ersten Rebenhacke begonnen werden konnte. — Die hiesige Landwirtschaftliche Schule wird am 11. und 12. Juli d. I. ihr 25 jährig es Bestehen festlich begehen. — Gestern beging das in stiller Zurückgezogen heit lebende Hentzschelsche Ehepaar das seltene Fest der diamantenen Hochzeit. Die Eheleute sind 85 bez. 87 Jahre alt. -o- Schandau, 7. Mai. Die Zusammenstellungen über den Auswanderer-Verkehr ergaben für dieses Jahr gegenüber den Vorjahren wesentlich niedrigere Zahlen. Es kamen im Monat April 3488 aus den verschiedenen österreichischen Kronländern kommende Auswanderer hier durch, gegen 6050 im April vorigen Jahres. n. Döbeln, 7. Mai. Gestern versammelten sich in unserer Stadt die Polizeiwachtmeister aus den Städten derKreishauptmannschaftLeipzig. rt— Döbeln, 7. Mai. Tie hiesige Sparkasse hat nach Versorgung des Reservefonds noch einen Reingewinn von 89 472 -42 ergeben. * Zwickau, 7. Mai. Zur Schutztruppe in Deutsch- Südwestafrika haben sich hier 10 Unteroffiziere und 25 Mann gemeldet. — Die hiesige Ingenieurschule hat im neuen Semester einen Zuwachs von 78 Studie renden erhalten. — Der Obstbauverein des Vor- i ortes Reinsdorf feierte fein 25jährigeS Bestehen. Er c ist während dieser ganzen Zeit vom Pfarrer Kröher e geleitet worden und hat die bronzene und ) silberne Medaille für seine Leistungen verliehen 1 erhalten. H AuS dem Vogtlande, 7. Mai. Die vogtländische d Bundesgruppe des Verbandes der deutschen ki Naturheilvereine hält am 29. Mai in Plauen il ihre Generalversammlung ab. * Reichenbach i. B., 7. Mai. Der 19. sächsische s Kreisturntag wird hier nach folgender Ordnung - abgehalten: 28. Mai: Empfang der Gäste, nachmittags - Ausflug nach der „Schönen Aussicht", abends Be- 2 grüßungskneipe; 29. Mai: früh */27 Uhr Turnen der a Reichenbacher Turnvereine, darnach Wanderung durch . den Stadtpark, ^411 Uhr Sitzung, abends 8 Uhr z Kommers; 30. Mai: früh 7 Uhr Turnfahrt nach Mylau, , Göltzschtal, Greiz. f- Plauen i. V., 7. Mai. Die hiesige Stadt läßt von - der neuen (II.) Gasanstalt nach der Staatsbahn ein - Zweiggeleis bauen. Dieser Bau, sowie der Bau e einer 80 Meter langen Brücke über die Elster, ist der - Firma EmilJacobin Niedersedlitz bei Dresden über tragen worden. — Der Vorstand des Fabrikantenvereins ; der Stickerei, und Spitzenindustrie und der Vorstand des . Vereins der Lohnschiffchen-Maschinenbesitzer zu Plauen ; machen bekannt, daß das neue Stichregulativfür t die sächsische Schiffchen st ickerei am 2. Mai in Kraft getreten und zur Nachzählung von Schablonen eine Zähl stelle errichtet worden ist. G Klingenthal, 7. Mai. Auf dem oberen Bahnhof m Graslitz wurde der Ende der 30er Jahre stehende Hülfsweichensteller Robert Köhler aus Schönau von einer Rangiermaschine erfaßt und sofort getötet. H«5 Zachrrnr Umgebung. * Halle a. S., 7. Mai. Bei der hiesigen Univer- tät ließen sich für das Sommersemester 1904: 104 Theologen, 1.10 Juristen, 30 Mediziner, 176 Studierende in der philosophischen Fakultät, zusammen 420 Stu- dierende neu immatrikulieren. Die 176 Im- matrikulationen in der philosophischen Fakultät gliedern sich in 95 Philosophen, Philologen und Historiker, 42 Mathematiker und Naturwissenschaftler, 27 Kameralisten und Landwirte, sowie 12 Pharmazeuten und Studierende der Zahnheilkunde. lH Weißenfels, 7. Mai. Da die organisierten Maurer und Bauhandwerker die über ein Geschäft verhängte Sperre bis gestern (Freitag) nicht aufgehoben batten, wurden alle Ptaurer und Bauhand werker von dem Arbeitgeberverbande ausgesperrt. Die Arbeit ruht auf sämtlichen Bauten. * Jena, 7. Mai. Der Gemeinderat nahm einstimmig einen Antrag des Oberbürgermeisters Singer an, wonach er sich prinzipiell mit der Einführung der Kollegialver fassung für den Gemeindevorstand einverstanden erklärte. Es rst für diesen eine Zusammensetzung au« 5 Mitgliedern: dem Oberbürgermeister, dem 2. Bürgermeister, dem Leiter deS Stadtbauamtes und zwei vom Gemeinderat zu wählen den unbesoldeten Stadträten vorgesehen. Aus Thüringen, 7. Mai. In Erfurt wurde im Steiger der Ordonnanz-Unteroffizier des Divisionskom mandeurs, Niestler, vergiftet aufgefunden. Der Grund des Selbstmordes ist unbekannt. — In Burghaßler erdrosselte eine auf dem Rittergute beschäftigte polnische Arbeiterin ihr neugeborenes Kind und verscharrte es in einem Keller. Gera, 7. Mai. Der Gesellen-Ausschuß der hiesigen organisierten Maurer lehnte gestern abend das Anerbieten der Arbeitgeber, den Lohn um 2 bis 3 Pfg. stündlich bis zu einem Höchstlohne von 40 Pfg. für die Stunde zu erhöhen, rundweg ab. Die Gesellen ver- langen einen Mindeststundenlohn von 45 Pfg. L Aus dem bayerischen Grenzgebiete, 7. Mai. Im vorigen Jahre machten eine größere Anzahl Turner aus den verschiedensten deutschen Bundesstaaten im Anschlüsse an das Nürnberger Turnfest eine Turnfahrt nach der weltbekannten Luisen bürg. Zur Erinnerung an diese Turnfahrt ist ein mit einer Inschrift versehener Turnerfels hergerichtet worden, der am Sonntag, den 8. Mai, gelegentlich der Versammlung des nordober fränkischen Turngaues geweiht werden soll. — In Sulzbach hat man eine vierköpfige Falsch münzerbande festqenommen, die falsche Fünfmark stücke sächsischen Gepräges fabrizierte. Große Kunstausstellung Dresden ISV4. Das ganze Arrangement hat diesmal ungemein viel Anheimelndes oder — mit dem zur Zeit beliebten Aus- druck belehnt — etwas hervorragend „Intimes", weil der gläserne Riesenbau in unzählige kleine Räume eingeteilt worden ist, um so insonderheit den Gemälden die Wirkung im Milieu einer Häuslichkeit zu geben und einzelne Künstlerindividualitäten gewissermaßen als Sonder aussteller auftreten zu lassen. In erster Linie würde hier der neben dem Saale der Kunstgenossenschaft liegende Raum zu nennen fein, in welchem der kühn und ent- schlossen handelnde Präsident der Ausstellung, Professor Gotthard Kuehl, dem Publikum mit seinen Werken zu- gleich auch die Eugen Brachts, Emil Hegenbarths und Wilhelm Claudius' vor Augen führt. Professor Kuehl wird übrigens mit dem Heim unserer gelbbefrackten königlichen Chaisenträger, einem Bilde von lebensvollster Wahrheit, die Aufmerksamkeit wie selten erregen. Zu den geistig und künstlerisch hervorragendsten Er- scheinungcn der diesjährigen Darbietungen aus der engeren Heimat werden auch Heuer wieder die unter dem Eindrücke abstrakter Ideen stehenden Werke Sascha Schneiders zu rechnen sein, zumal sie durch ihre ge klärte Farbe alle jene Prognostika Lügen strafen, die da behaupteten, daß der Künstler als nur für Kartons be- rufen anzusehen sei, da sein Kolorismus nichts von jenen Schmelz besitze, der Staffeleibildern, sofern sie die all gemeine Aufmerksamkeit auf sich lenken wollen, eigen sein muß. Das allermerkwürdigste in diesem Sascha Schneider-Saale scheint uns jene Schlacht zu sein, deren Kämpfer vom Kopf bis zu den Zehen in eiserne Rüstungen üuldewsklMg von pelrmmii A>1 »0« ksiM
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