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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.05.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-05-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-190405089
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-19040508
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-19040508
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1904
- Monat1904-05
- Tag1904-05-08
- Monat1904-05
- Jahr1904
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.05.1904
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Nr. 233. 98. Zahrg. Leipziger Tageblatt. Sonntag, 8. Mai 1901 gehüllt sind, deren königliche Würde aber sich durch glitzernde Kronen auf den visieraeschlossenen Helmen an kündigt. Die Gestaltungsgröße dieser Körper, deren Wut- entbrannte, völlig überzeugende Kampfgebärden durch die Panzer verdeckt sind, setzt zu ihrer Darstellung eine hervor ragende Künstlerschaft voraus. Da der Katalog der Aus stellung erst in letzter Stunde erschienen ist und die Ge mälde fast jeder Bezeichnung entbehren, mußten wir die selben ohne Titel auf unS einwirken lassen und können da her nur das erwähnen, was uns gerade besonders auffiel. Do im Saale der Kunstgenossenschaft Max Pietsch. mannS lichtübergossene weibliche Gestalten am Weiher, Böhringers Porträt Franz Hochmanns, Fran- Kun»' und Aug. Wilh. Ulmers prächtige Land schaftsstimmungen, sowie in einem Sonderraum Oskar Zwintschers Bildnis seiner Gattin, das jenes bei weitem überragt, welches unlängst aus der Prell-Heuer- Stiftung für unsere Gemäldegalerie erworben wurde. Der Altmeister deutscher Kunst Adolf von Menzel tritt in dieser Ausstellung mit einer Reichhaltigkeit aus, die hinsichtlich ihres kulturellen und zeitgeschichtlichen Wertes unantastbar dasteht. So findet man in dem ihm zugewiesenen Kabinett auch jenes treffliche Figuren- biloniS, Daniel Ehodowiecky darstellend, welches sonst das Vestibül des Berliner Architektenhauses schmückt. Der geniale Münchener Schuster-Woldan behauptet sich mit einer großen, kühn gemalten Allegorie würdig neben dem Porträtisten Walter Thor, während in einem andern Raume Professor H. Vogel durch ein hanseatisches Senatorenblldnis in Riesenformat zu längerem Ver- weilen einladet. Auch Stuck zieht mit seiner Saharet die Beschauer immer wieder in den Kreis seiner Be- wunderer; neben ihm blickt uns in bekannter sinnlicher Schönheit ein übermütig lächelndes Frauenantlitz Hugo von Habermanns an, und weiterhin ruft Franz von Lenbach mit einem Hcrrenbildnis aus diesem Jahre in uns die Erinnerung an alles das wach, was er der deutschen Kunst geschenkt hat. Sodann sieht man eine vortreffliche Landschaft von Leistikow, ein frisches Genreporträt des Berliner Malers B e h in e r und von Klaus Meyer, dem Schilderer mittelalterlichen Lebens, ein in den Tönen außerordentlich subtil abge wogenes Genrebild. Ludwig Knaus, einen jener Getreuen der deutschen Malerei, von denen man sagen darf, daß sie nie entgleist sind, und Anselm Feuer bach, den das heiße Verlangen nach künstlerischer Er- kenntnis verzehrt hat, bis ihm die Selbstqual den Gift- becher in die Hand drückte, sehen wir in dieser mit wahr haft geläutertem Geschmack zusammengefügten Aus- stellung trefflich vertreten. Worpswede wird durch Vogler, Overbeck, Modersohn und Vinner, Weimar aber durch HansOlde repräsentiert, von dem namentlich die „Schnitter im Kornfelde" besonders auf fallen. Von den Dresdenern interessieren noch die Werke der Elbier, diejenigen Rob. Sterls, sowie eine Herbstlandschaft HansUngers. Die russische Malerei, welche an sich erst anderthalb Jahrhunderte alt ist, wird durch einen „Liebesgarten" Valentin Seroffs vorgeführt, der an rein malerischem Esprit so hoch dasteht, daß sich seine Farbenakkorde dem Gedächtnis unverwisch bar einprägen werden. Ter vor mehreren Jahren in noch jugendlichem Alter verstorbene Franzose Car ri S r e , der seine Figuren stets in graue Nebel hüllte, lenkt auf einem fast grau in grau gemalten Bilde den Blick von einer Galerie in einen mit Menschen angefüllten Saal. Als eine Veranstaltung, die sich vollständig auf der Höhe der gestellten Aufgabe befindet, darf man die retrospektive Abteilung betrachten, die neben den deut schen Erzeugnissen der Palette einen großen Teil jener französischen Werke aus dem Beginne des 19. Jahr hunderts enthält, die der französischen Republik seitens des Louvre und Luxembourg bereits gelegentlich der Jahrhundertausstellung der französischen Kunst zur Ver fügung gestellt worden waren. Um wieviel höher müssen wir es schätzen, daß es den Beziehungen Professor Kuehls gelungen ist, diese für die Entwicklung der Kunst so hochinteressanten Werke auch nach Deutschland zu lancieren! Wir treten in dieser rückblickenden Ausstellung all jenen Helden der französi schen Malerei gegenüber, ja wir finden in ihnen eine Ver einigung des Besten, was nach dem Sturze Robespierres geschaffen worden ist. An Namen seien kurz genannt: Harare Vernet, Jacques Louis David, Ary Schäffer, Theodore ChassSriau, Dominique Ingres, Paul Telaroche und viele andere. In der Nähe dieser altfranzösischen Meister sieht man auch zwei Werke Pu vis des Cha - Vannes, der die Formen vereinfachte und die Farben dämpfte, während Arnold Böcklin, dessen teil weisem Nachlaß die Leitung ebenfalls einen Sonderraum weihte, die Leuchtkraft seiner Töne nur in einigen Bil dern zeigt. Im Saale der Plastik herrschte noch in letzter Stunde ein gewaltiges Chaos von Gruppen und Statuen in edlem und unedlem Material, die der Aufstellung harr ten. Von NobertDiez, dem Schöpfer unseres Bis- marck-Denkmals, fordert in einem seitlich vom Haupt- saale gelegenen Kabinett eine hervorragend bewegte mythologische Brunnengruppe zu gleicher Beachtung her aus wie Professor Prells Bronzereliefs, denen eben falls ein Stoff aus der Göttersage zugrunde liegen dürfte. Eine in schwarzen Marmor gemeißelte Medea, deren Schöpfer wir noch nicht eruieren konnten, fällt durch die verschiedenartige Behandlung des Materials auf; die Ge wänder sind poliert, die entblößten Teile der Körper aber rauh gehalten. Heinrich Eplcrs „Körner" zeigt uns den Dichter in Ueberlebensgröße, wie er be geistert aus „Leyer und Schwert" Stärkung zu schöpsen scheint. Ueber dem sich aus vielen Einzelheiten zusam- mensetzenden Brunnen an der Rückwand der großen Halle, der dort schon gelegentlich der Bauausstellung zu sehen war, thronen in ziemlicher Höhe zwei jugendlickc Gestalten Michelangelos! Mögen die Jünger des Praxi teles recht oft zu ihnen emporblicken I Strömt doch aus ihren Körpern nicht nur der Geist eines großen Mannes und einer glücklichen Zeit, sondern auch die höchste Reife künstlerischer Meisterschaft, die alles, was sie der Natur ablauschte, bis inS Göttliche zu verklären verstand. Bruno Oonsoh. Zpon. Reitsport. Rennen zu Pest am 7. Mai. (Eigene Meldung.) 1. Dona« Handicap. Preis 4400 Lr. Dist. 2400 m. „Orion" (Bonta) 1., „Lope de Bega" (Southey) 2., „Torque- mada" (WalNngton) S. Tot.: Sieg 20:10, Platz 68, 78: SO. Ferner liefen: „Ka'Gall", „Carmin", „Beinard". — II. Staatspreis der Dreijährigen S400 Kr. Dist. 1600 m. „Cztpü" (Taral) I. , „South Star" '(Shsa) 2., „FrundSberg" (Huxtable) 3. Tot.: Sieg 13:10, Platz 64, 522 : 50. Ferner liefen: „Mamor", „Gombas", „Fadinard". — III. Stutenpreis 25000 Kr. «Dist. 2000 m. „Lrltem" iWallington) f., „Mariska" Levis) ff. „Zarina" (Adams) 2., „Rhodope" (Bontai 3. Tot.: Sieg 22: 10, Platz 72 : SO. Tot.: Sieg 10 :10, Platz 58:50. Fenier liefen: „Paranvi", „Sada", „Iacco", „Babszi, „Jaqueline". „Lelkem" und „Mariska" liefen totes Rennen auf den ersten Platz. Rennen zu Kempton-Park am 7^ Mai (Eiq. Meldung.) I. Shepperdon Selling Handicap Plate. Preis 300 L. Dist. 1 Meile. „Railatgb" (W. Lane)1, „Masters«!" (Plant) 2., „Hall Mark" (Saxby) 3. Weilen: 10:1, 100:7, 4:1. Ferner liefen: „Giglio", „Dandy Fisth", „Rosegrove", „Desire", „College Queen", „Hrs Grace Spartan Boy", „La Napoule", „Santa-Barbara , „Travieso , „Lady Boter", „Jnishfree", „Fair Saint", „Fantasy". — II. Hampton Handicap Plate. Preis 500 L Dist. 1000 m. „Castern Prize (C. Trigg) 1., „Early Bird" (Iarviß) 2., „Rising Falco»" (Lehrling) 3. Wetten: 10:1, 100:7, 7:1. Ferner liefen: „Le Blizon", „Altnabrac", „Country", „Boy", „Tippler". „Bincula", „Milford", „Lad Miß Blücher", „Felo de Se Lemisia".— III. Great Jubilee Handicap. Preis 60000 Dist. 2000w. „Apsilanti" (Dillon) 1., „Cerisier" (Bott) 2., „General Kronje" (Ci Trigg) 3., „Fermoyle" (Dixon> 4. Wetten: Sieg 100 : 12, 10:1, 100 : 7, Platz 3 :1, 5 : 2, 7 : 2. Ferner liefen: „St. Bren dan", „Bachelors Button", „Hazafi", „Surbiton", „Salute!', „Templemore", „Loveite", „Kilglas", „Newsboy", „Flor Fina, „Dean Swift". In Hoppegarten wird heute der Beginn der hauptstädtischen Flachrennsaison und das erste Sonntags-Rennen auf der Bahn des Union-Klubs gleichzeitig gefeiert. Mit dem heutigen Tag beginnt das große Frühjahrsmeeting, das morgen seine Fortsetzung und seinen ersten Höhepunkt im großen Hoppegartener Haudicap erreicht. Der erste Tag verspricht mit seinen sieben Konkurrenzen namentlich viel interessante Aufschlüsse über die Güte unseres Derbyjahr ganges und das Verhältnis unserer Dreijährigen untereinander. Die beste Klasse trifft sich im Staatspreis IV. Klasse «3000 .»ll 1600 m) und im Edgardo-Rennen (4000 6100 m). Für beide Rennen sind „Preller", „Real Scotch" nnd „Fidelia" genannt, von denen „Real Scotch" die beste Klasse repräsentirt und überall in Front enden sollte, wenn sie genügend Arbeit gethan hat. Nach den Dispositionen des Oppenheimschen Stalles wird „Real Scotch" den Staatspreis bestreiten, so daß im Ed- aardo-Rennrn „Berflirt I" vor „Bajo" favorisirt werden muß, da sein Hamburger Kantersieg gegen „Vizewachtmeisler" allgemein zu imponieren wußte. Im Preis von Dah litz scheint „Sean d'or" die günstigste Situation anzutreffen, da „Locarso" in Condition noch rückständig ist, so daß nur „Cuuebert^ und „Gechsir" neben dem Vertreter von Graditz als Geern des Kaullajchen Dreijährigen in Betracht kommen ollten. Im H a n n i b a l - R e n n »n scheinen „Bänkelsänger" oder „Garbe" aus Seiferts Stall eine gute Chance zu besitzen, doch sind die Graditzer Farben durch „Generalin" oder „Eisenbraut" auch recht vorteilhaft vertreten. Im Consul - Rennen sollte „Pour le mSrite", der in der Arbeit sehr zu gefallen weiß, in Front zu erwarten sein, während „SericleS" im „Potrimbos- Ha »die ad" neben „Abbate" sehr günstig gewichtet erscheint. Das einleitende Eröffnungs-Rennen wird durch das Debüt von „Waldteufel", „Habsburg" und „Deutschmeister" interessant werden; sind .diese aber in Condition noch nicht vorgeschritten ge nug, so könnten die Farben des fiskalischen Gestütes vielleicht gleich daS erste Rennen der neuen Hoppegartener Saison gewinnen. Hannover hält beute den zweiten Tag seines Frühjahrsmeetings ab, der bei guter Beteiligung anregende Kämpfe verspricht, das Interesse weiterer Kreise jedocy nicht in Anspruch nehmen kann. X. Bor einem Automobil scheute am Donnerstag Abend „Raj ab", als der Hengst von feinem Laufen im Großen Berliner Pürden-Rennen von KarlShorst nach Dahlwitz zurückkehrte. Er schleuderte seinen Reiter ab und gegen eine Telegraphenstange. Der Reiter kam nicht ohne Verletzungen davon und liegt darnieder. Auch „Rajah" verletzte sich. Radsport. — Mit Beginn der Fahrsaison seien alle keinem Verbände angehörenden Radfahrer auf den Sächsischen Rad fahrer-Bund aufmerksam gemacht, welcher seinen Mit gliedern ganz wesentliche Vorteile, u. a. Gratis-Unfall- und Haftpflichtversicherung, gewährt. Auskünfte erteilt die Ge schäftsstelle des Bundes, Leipzig, Hohe Straße 48, I., welche auch Anmeldungen entgegennimmt. — Der Grotze Preis der Republik. (Zweiter Tag.) 1) Hoff nungspreis. 8 Vorläufe, 2 Zwischenläufe, Endlaus: 1) Doerf- linger, 2. Mathieu, 3. Trante, 4. Michiets. (Zeit: 2 Min. 48 Sek.) — 2) Nationalpreis. Offen für alle französischen Fahrer. 5 Vorläufe. Endlauf: 1. Poulain, 2. Mathieu, 3. Piard, 4. Thuau, 5. Montaugerand. (Zeit: 2 Min. 2tt/, Sek.) — 3)Fremdenpreis. 4 Vorläufe, die von Bardgett, Eüegaard, Mayer und Rütt gewonnen werden, Meyers und Schilling scheiden im ersten bezw. dritten Verlaus aus. End- lauf: I, Rutt, 2. Mayer, 3. Bardgett, 4. Eüegaard. (Zeit 2 Min. 46'/, Sek., letzte Runde 1:16'/,-) — 4> Prämienfahren. 10 Km. Letzte Runde: 1. Rettich, 2. Bourotte, 3. Fossier, 4. Juki. (Zeit 14 Min. '/, Sek.) Rettich gewinnt außerdem noch 4 erste Prämien. —b)Weltmeisterschast fürM otocyclettes, 2 Zwischenläufe über b Km. 1. Zwischenlauf: 1. Marcus THS, 2. Collomb. 3:0'/,. 2. Zwischenlauf: 1. Anzani, 2. A. Fossier. 3:10V». Endlauf am Sonntag. —6)20km-Fahren mit Motorführung. I.Valpic 15 Min. 19/, Sek., 2. Rugcrc, ca. 200 m, 3. Bac, ca. 300 m, 4. Dartoli, ca. 3 Runden, S. Simar aufgegeben. :s: Die drei Zwischenläufe zum Großen Preis der Republik sind folgendermaßen zusammengestellt worden: I. Rütt, Piard, Thuau; II. Mayer, Poulain, Doerflinger; III. Ellega ard, Meyers, Schilling. *»* Jacquelin hat, wie aus Paris gemeldet wird, seinen Widerstand gegen die Union VSlocipedique de France aufgegeben und wird seine Strafe von 500 Francs bezahlen, oder hat sie in zwischen schon bezahlt. Seine Freunde haben ihm zu diesem Schritte geraten, und er wird wahrscheinlich schon am Sonntag wieder fahren. Eine eigenartige Situation ergiebt sich für den Lester der Lyoner Rennbahn, welcher Jacquelin für den 12. Mai engagiert und er klärt batte, das Rennen nicht uach den Bestimmungen der U. B. F. ausfahren zu lassen. X Zu de» Dauersahren Paris - Roubaix 265 kn auf der Rennbahn zu Roubaix am 15. Mai sind die Nennungen sehr zahlreich eingrgangen. Im ganzen sind 20 Fahrer gewählt worden. Arastfahrwesen. — Die Zuverlässtakeiiasatzrt für Motorwagen und Zwei räder, welche der Berliner Automobil-Verein und der Leipziger Automobil.Klub heute Gonnntag auf der Strecke Berlin—Leipzig veranstaltet, beginnt in Berlin pünktlich 7 Uhr stütz. In Leipzig dürften die ersten Fahrzeuge kurz vor 10 Uhr zu erwarten srm. Die Beteiligung an derselben dürft« eine rechl starke werden, denn eS haben genannt: für dir lang« Strecke Berlin—Leipzig —Berlin (320 lcm) 39 Wagen und 65 Motor- Zweiräder, für die kurze Strecke Berlin—Leipzig (160 km) 12 Wagen und 23 Motorräder. (D Zum iltordourvennett-Pokal. Herr Tampier, der be- kannte französische Zeitnehmer, ist von dem Grafen Sierstorpff, Delegierten des Deutschen Automobil-KlubS, etngrladeu worden, die Leitung des Zeitnehmer-Dienste- im Gordon- Bennett- Rennen zu übernehmen. — Unter den Fahrern, welche in den stau- zvsischen Auswahlrennen starten werden, befinden sich 22 Fran zosen, 5 Engländer (Henri Farman, Stead, Jarrott, Baron de Forest, Alexander Forest) und 2 Belgier (Pierre de Crawhez, Gliders). ^«hballsport. Gegen den B. F.-L. „Preußen" bat „Wacker" seine erste Mannschaft wie folgt ausgestellt: Stürmer, Schmoll, Francke, Eckhardt, Seidel, Taubert; Läufer: Curtic, Dietze, Kunad; Ver teidigung: Heymann, Moritz; Tor: Wartmann. Mr aller Aelt. — Des Kaisers Ausstellung in St. Louis. In einem New ?)orker Blatte lesen wir: Auf der Meltaus- stellung in St. Louis wird Kaiser Wilhelm ll. den prunkvollen Silberschatz, der ihin anläßlich seiner Hochzeit von den preußischen Städten zum Geschenk gemacht wurde, und eine Sammlung historischer Möbelstücke aus den königlichen Schlössern in Berlin und Charlottenburg ausstellen lassen. Um seiner lebhaften Anteilnahme an der Ausstellung und seinem Interesse für die Vereinigten Staaten besonderen Ausdruck zu geben, hat dec Kaiser beschlossen, zwei ihm gehörende Oelgemälde, die ihren Platz in seinem Arbeitszimmer haben, für die Aus stellung herzugeben. Die Ausstellung des Kaisers wird ihren Platz in dem deutschen Hause auf dem Ausstellungs platze — bekanntlich einer Nachbildung des Mittelbaues des Charlottenburger Schlosses — finden. Die mit dem Dampfer „Pretoria" von der Hamburg-Amerika-Linie in New Aork eingetroffenen Ausstellungsgegenstände waren in 52 mächtigen Kisten verpackt; sie wurden sofort mit einem Sonderzuge nach St. Louis weitergeschickt, und zwar unter dem Geleit eines Beamten des Hofmarschall amtes aus Berlin, Les Herrn Martin Sachau, dem die Obhut über die Ausstellung des Kaisers übertragen ist, und eines Beamten des New Aorker Generalkonsulats, Herrn Theodor Jäkel. Ter Silberschatz ist in 17 Kisten verpackt, die alle mit dem kaiserlichen Wappen versehen sind. Das Prunkstück des Silberschatzes ist ein Schiff von 4^4 Fuß Länge und 2 Fuß Breite. Am Heck sind die Wappen der Städte Berlin, Königsberg und Breslau an gebracht, am Bug die Wappen von Danzig und Köln, auf der massiven Unterlage, auf der das Schiff ruht, die Wappen der Städte Frankfurt a. M., Hannover, Magde burg und Kassel. Ein anderes Hauptstück der Samm- lung ist eine Gruppe von zwei männlichen Figuren, die die Flüsse Rhein und Elbe symbolisieren. Die Aus stellung umfaßt ferner massiv silberne Vasen und Platten mit Dekorationen, welche Szenen aus dem Jägerleben darstellen, zwei silberne Kandelaber mit je 17 Stadt- Wappen, zwei Weinkühler von drei Fuß Höhe mit den Monogrammen des Kaisers und der Kaiserin, und andere Schaustücke. Zu der Möbelsammlung gehören unter anderem zwölf Tabourets aus -er Zeit Friedrichs des Großen, andere Möbelstücke aus der Zeit der ersten preußischen Könige, und als modernes Stück eine 8 Fuß hohe bronzene Uhr, entworfen von Professor Rohloff vom Berliner Kunstgewerbe-Museum. — Das Kriegsschiff in der Windmühle. Unser L 0 n - d 0 ner Mitarbeiter schreibt: Die seltsamste Verwendung, die je ein Kriegsschiff gefunden hat, ist wohl in der kleinen Gemeinde Wickham der englischen Grafschaft Hampshire zu konstatieren. Das fragliche Kriegsschiff ist die amerikanische Fregatte „Chesapeake", die rm Jahre 1813 von den Engländern genommen und nach Ports mouth gebracht wurde. Dort kaufte ein Müller bei der Versteigerung das Schiff auf, ließ es abbrechen und er baute sich aus dem stahlharten Holze eine Windmühle. Sie kann noch heutigen Tages gesehen werden und die Flügel weisen an mehreren Stellen die Spuren von Kanonenkugeln auf. — König Eduards Leibbarbier. Unser Londoner Korrespondent plaudert: Im Zentrum des Londoner „Club-Land", d. h. in dem eng begrenzten Bezirk, in dem die fashionablen Vereine der englischen Metropole ihr Quartier aufgeschlagen haben, befindet sich der äußerlich wenig ansprechende Laden des englischen Hofbarbiers. „6a, King Street, nahe dem St. James' Theatre", lautet die genaue Adresse. Der Inhaber ist ein kleiner, ruhiger und höflicher Franzose, mit weicher Stimme, grau melier tem Barte und etwas schwärmerischen blauen Augen. Wie sein erlauchter Kunde, ist der königliche englische Leib barbier — kahlköpfig. Monsieur Henri Blanc und sein russischer Teilhaber, der auf den Vornamen Valentin hört, bedienen nur daS „stärkere" Geschlecht, wenn man davon absteht, daß Mons. Blanc der kleinen Prinzessin Marie von Wales zuweilen daS goldene üppige Haar beschneidet. Die königliche englische Leibbarbierstube (Mons. Blanc spricht allerdings von einem Etablissement) wird von den höchsten englischen Beamten im KriegSamt, St. James' Palast und Auswärtigen Amte frequentiert. Haarbrenn- zangen und kleine Spiritusbrenner sind zum Verkaufe ausgestellt — ein Zeichen, daß die Eitelkeit auch in den Kreisen des stärkeren Geschlechts zunimmt. CachouS yum Versüßen des Atems, Rosenseife für die Haut, Bartwichse und Instrumente zur Pflege der Fingernägel liegen auf dem Ladentische und daS Haarerzeugungs- oder Förde- runaSmittel „Jndialina" wird in prächtig eingeraymten Plakaten empfohlen. Mons. Blanc ist des Königs Leib barbier seit 30 Jahren. Er wohnt nicht, wie andere seiner Kollegen, im Palaste seines erlauchten Herrn, folgt ihm aber dennoch auf allen Reisen. Er begleitete ihn jüngst nach Dänemark, er war mit ihm in Irland, Schottland, Sandringham, Windsor, und hat die Auszeichnung ge habt, sechs Wochen auf der königlichen Lustjacht zubrmgen zu dürfen. Trotz des Haarwuchsmittels Mons. Blancs sind Se. Majestät, und bezeichnenderweise der Erfinder selber, kahlköpfig geworden, aber dieser Umstand Hal dem Franzosen die Gunst seines erlauchten Gönners nichl verscherzt. Wie Mons. Blanc gesteht, will der König weder eine Perücke tragen noch sich den Bart färben lassen, er gebrauche aber ein gewisses Parfüm für den Bart, ge nannt: des Königs Veilchen. Auch der Prinz von Wales patronisiert den Leibbarbier seines VaterS. Er läßt sich von ihm das Haar und den Bart schneiden, wird aber nach der Meinung des französischen Experten nie kahlköpfig werden, weil — ihn dieser rechtzeitig behandelt habe. Mons. Blanc hat daneben viele andre Könige und Fürsten „behandelt". So den König von Dänemark, den König von Griechenland (dessen „Haar sehr schnell wachse"), den deutschen Kaiser, den Kronprinzen von Portugal u. a Generäle, Feldmarschälle, Edelleute waren unter seinen, Rasiermesser und seiner Schere, und da er sich auch fürst lich bezahlen läßt, hat er in seinem Berufe ein hübsches Vermögen angesammelt. — Mehr Ruhe in den Hotel»! Im Anschluß an einige Auslassungen der „Frankfurter Zeitung" über dieses Thema schickt diesem Blatte ein Leser in Heilbronn die Abschrift einer wohlgemeinten gereimten „Mahnung", die er einmal in einem Alpenhotel zu Schruns in Montafons gefunden hat: Fremdling, der Du hier im Haus Ruh'st von Deiner Wanderung auS, Un« zu Nutz und Dir zur Lehr Schreib' ich diese Zeilen her! Erstens: da man hier um Zehn Abends schlafen pflegt zu gehn. Sollst mit Lärmen Du und Lachen Nicht, und Schreien, Unfug machen; Dir vielleicht erscheint'- erfreulich, Doch dem Nebenmenscheo greulich. Zweitens: stehst zum Bergeslauf Morgens Du um vier Uhr auf, Bitte, alles Lärmen, Schrei'» Lasse früh am Morgen sei»! Drittens: Stiefel, die zu schmieren, Poltre sie nicht vor die Türen, Stell sie nieder, sacht und brav. Denn Dein Nebenmeusch liebt Schlaf. Viertens mär' noch was zu sage» Bon dem lauten Türzuschlagen, Das bekundet Stärke zwar, Aber schön ist'S nicht fürwahr. So Du tust, wie ich geschrieben. Wird Dein Nebenmenfch Dich liebe». Wer nicht nachlebt diesen Regel«, Der zählt wahrlich zu de» Flegel»! Eingesandt. Kinderwagen auf den Trottoirs und im Rosental. I. Die „offene Anfrage" von 0. L. in der Morgen- nummer des „Tageblattes" vom 5. d. M. wird vielen Bc- fuchern des Rofentales sehr willkommen gewesen sein. Die dort angeschlagenen Bekanntmachungen über den Aufenthalt der Kindermädchen mit Kinderwagen werden nicht beachtet, weil niemand da ist, der ihnen Achtung ver schafft. Das vordere Rosental ist bei gutem Wetter nur noch ein Erholungsort für Kindermädchen und kleine Babys. Aeltere Leute mögen sehen, ob sie vielleicht im hintersten Teile des Rosentales eine Ruhebank für sich noch frei finden, eine Bank, die nicht von Kinderwagen verbarrikadiert ist. II. Die Anfrage wegen der Kinderwagen auf den Trottoirs und im Rosentale ist durchaus berechtigt. Denn es wäre Zeit, daß beim Rate unserer Stadt um Anlegung von Wegen für Fußgänger petitioniert würde, weil auf den vorhandenen kein Platz mehr für letztere ist. Zu zweien und dreien fahren die Mädchen nebeneinander. Beklagt man sich darüber, wird man ausgelacht oder in- sulticrt. Die Schutzleute sehen alles, nur das nicht. Macht man sie darauf aufmerksam, zucken sie mit den Achseln: „Was soll man dagegen tun? Die Mädchen hören ja nicht!" Natürlich wird auf das Eingesandt hin nun wieder ein Entrüstungssturm ausbrechen, daß man den armen Kindern die Luft nicht gönne. In Wirklich keit ist's den Kindern ganz egal, wo sie gefahren werden, die Gummiräder an ihren Wagen halten jede Unebenheit von ihnen fern, und besser ist's ihnen zweifellos, sic werden auf einsamen Wegen gefahren als im Gewühl. Aber die Mädchen wollen etwas von Menschen sehen unb sich unterhalten, darum suchen sie gerade die belebtesten Wege auf. Da die Beamten ihnen gegenüber nun stets beide Augen zudrücken, so glauben sie sich im Rechte unb verlachen den, der anderer Meinung ist. Aber was dem einen recht ist, ist dem anderen billig. Darum sei es jetzt auch den Gemüsehändlern und Waschfrauen gestattet, mit ihren Wagen auf den Trottoirs, auf der Promenade um die Stadt und auf den Dammwegen im Rosentale zu fahren, und für die Fußgänger lege man Wege oberhalb der Häuser an mit Aufzug an jeder Straßenkreuzung: dann ist allen geholfen. H. Td. fsisilerMK 5, xexenilksi' «lern kentniltdestei-, lelelon 7685. Destemaenedteto Iiepar»turwerkst»tt. verseväs »«1 vermnxen xr»tn> uoa portolroi. rsrner tntts um —- meiner Verkitnk-rNnm«, Mo eiok jecker v<m äen Vorrtysen weis« t» rtoloi» äextedenäa» LtUi« vdsnouLva luum. Keilnut mit Lvektrittebremee, komplett eiomcmtivtt, LIK. 10,—, PlopMoll ldrrtrLelor mit 2 lukr« 6»r»vtie o./lc Rk 290.—- -R vVUlLL sUKUZVR "R VDVL R tTtztvK « Lestcinaericdteto Reparaturwerkstatt. Lataloxs versenäs »ul Verl»oxen gratis uoä portokroi. kerner bitt« um kesiedtixuox DM" AK. 375 UI ab ksbrik, neu, mit einem lakr Garantie, kostet ein Opsl-MIvtor-Ivetrack eo lange äsr Vorrat rviokt. feinst« kÄkrrkKlinrirKv, Luderst preisivert. ^oarsnrLä mit voxpelxloestsnlLKer, LLMtliodem Tndeßör, xvle Oloeste, I-Lterne, Stänäer naek VValll 60k. 600 — mit LMirlxer t-LrkMtte. ^.Is billiges Naä 211 Oesestäktsriveesten eto. emxlekle mein Lxeelalraä rn Ullr, 600.— mit IMstrixer reeller (Garantie. 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