Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.05.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-05-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-190405122
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-19040512
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-19040512
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1904
- Monat1904-05
- Tag1904-05-12
- Monat1904-05
- Jahr1904
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.05.1904
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Reklamen unter dem RrdaktionSslrich (-gespalten) 75 nach den Familiennach- richten («gespalten) 50 -H. Tabellarischer und Ziffernsatz entsprechend höher. — Gebühren für Nachweisungen und Ossertenannahme 25 Ertra-Vellagen (gesalzt), nur mit der Morgen-Ausgabe, ohne Postbesörderung 60.—, mit Postbesörderung 70.—. Annahmefchluß für Anzeigen: Abend-Ausgabe: vormittags 10 Uhr. Morgeu-Ausgabe: nachmittags 4 Uhr. Anzeigen sind stets an die Expedition zu richten. Tie Expedition ist wochentags ununterbrochen geöffnet von früh 8 bis abends 7 Uhr. Druck und Verlag von G. Polz in Leipzig (Iah. vr. V., R. L W. Lliokhardt). Donnerstag den 12. Mai 1904. 98. Jahrgang. Var WÄtigrle vom Lag«. * Dem Generalleutnant v Trotha wird nach Afrika ein großer Stab mitgegeben werden, für den 300 Pferde nötig sind. (Siehe Aufstand der Herero.) * In Berlin soll der Plan erwogen werden, Ver stärkungen für Südwestafrika an der Küste der por tugiesischen Kolonie Angola zu landen. (Siehe Aufstand der Herero.) * Die Budgetkommission des Reichstags nahm die Vorlage betr. die Togo-Auleibe mit einem Abänderungs antrag Müller-Fulda an, nach welchem dem Schutzgebiete Darlehen bis zur Höhe von 7 800 000 aus einer Reichs anleihe zur Verfügung gestellt werden sollen. (Siehe Reichstag.) * Die beiden chilenischen Kreuzer „Esmeralda" und „Chacabuco" sind an den Kaufmann Flint in New Aork verkauft worden. (Siehe Russisch-Japanischer Krieg.) ver sisnrlrr. In den letzten Tagen konnte man mit Berechtigung fragen: „Wo ist der Kanzler?" Sehnsüchtig schaute das Abgeordnetenhaus nach ihm aus, aber Graf Bülow er schien nicht; er nahm Glückwünsche entgegen, natürlich Glückwünsche zu seinem Geburtstage, nicht etwa zu seiner Politik. Nun wußte man allerdings, daß der Reichs kanzler durch die Vorgänge in Südwestafrika sehr in An spruch genommen war, aber die Volksvertreter waren doch der Ansicht, daß er sich wohl ein Stündchen hätte abringen können, um die Reste der Kanalvorlage dem Wohlwollen des Parlamentes zu empfehlen. Es war nicht erstaun- lich, daß die eigenartige Zurückhaltung des Minister präsidenten allerhand Gerüchte entstehen ließ, Gerüchte, die schwerlich ganz der Begründung entbehren. Die Er regung, die die Aufhebung des 8 2 und der Abschluß des englisch-französischen Abkommens hervorgerufen haben, war nicht dazu angetan, die Stellung des Reichskanzlers zu festigen — der Kaiser ist notorisch gerade dann leicht verstimmt, wenn die Räte der Krone die unentbehrliche Fühlung mit dem Empfinden des Volkes vermissen lassen, wie dies leider in der inneren Politik der letzten Wochen so deutlich zutage trat. Immerhin ist es nicht wahr scheinlich, daß sich vor Abschluß der Handelsvertragsver- Handlungen ein Wechsel in der leitenden Stellung voll ziehen sollte. Daß Differenzen vorliegen, ist sehr wahr- jcheinlich, und die Tatsache, daß der „Lokal-Anzeiger", auch „Kleiner Reichsanzeiger" genannt, den Rücktritt Leutweins ankündigte, die schlimmsten Folgen voraus sagt und damit indirekt die Ernennung des Herrn von Trotha scharf kritisierte, beweist zur Genüge, daß etwas Ein neuer Vorzug Leipziger Tageblattes. Unablässig bestrebt, unser „Leipziger Tageblatt" nach jeder Richtung hin auszugestalten und den Anforderungen der Neuzeit zu entsprechen, haben wir bereits in letzter Zeit eine Anzahl Neuerungen und Verbesserungen eingeführt, welche in unseren Leserkreisen beifällige Aufnahme gefunden haben. Um unseren Lesern für den täglichen Verkehr und für die soeben beginnende Reisezeit ein praktisches Hülfsmitlel an die Hand zu geben, haben wir in unserem Verlage ein „Verkehrsbueh für Mitteldeutschland" erscheinen lassen, welches als Sommer- und UAnterausgabe jährlich zweimal allen unseren Abonnenten al» Gratisbeigabe zuin Leipziger Tageblatt geliefert wird. Näheres über den Inhalt dieses umfangreichen und reichhaltigen Handbuches finden unsere Leser in der 2. Beilage. Die Ausgabe des „Tageblatt- Verkehrsbuches" erfolgt am Sonnabend, den sH. Nlai, durch unsere Expedition, Ausgabestellen, Zeitungsspediteure, sowie durch unser Trägerpersonal. Mr -en Monat )nnl ne« hinzutretende Abonnenten erhalten da» Verkehrsbnch für Mtteldentßehland kostenlos nachgeliefert. Verlag -es Leipziger Tageblattes. faul ist im Staate Dänemark. Im „Lokal-Anzeiger" er scheint nichts, was dem Grafen Bülow unbequem sein könnte; Herr Scherl hat den Reichskanzler nötig und der Reichskanzler glaubt Herrn Scherl nötig zu haben. So sind wir denn auch in diesem Falle fest davon überzeugt, daß der „Lokal-Anzeiger" der Billigung des Reichskanz lers sicher war, als er seine düstere Kolonialprophezeiung mit dräuendem Fettdruck in die Öffentlichkeit lancierte. Graf Bülow, so scheint die Meldung zu besagen, ist ver- gebens für Leutwein eingetreten, er darf seine Hände in Unschuld waschen, es ist nicht seine Schuld, wenn „man" nicht auf ihn gehört hat. So ist dem Kanzler, wenn er wirklich mit der üblichen Plötzlichkeit aller Amtsbürden enthoben werden sollte, ein guter Abgang gesichert. Die Gerüchte, die hier erwähnt sind, finden in dem persönlichen Auftreten des Reichskanzlers eine Psycho logische Verstärkung. Niemals hat Graf Bülow zugleich reizbarer und müder gesprochen als am Montag. Daß er dem Abg. Bebel überhaupt antwortete, wäre kaum nötig gewesen, denn die Ausführungen des sozialdemokratischen Abgeordneten richten und widerlegen sich selbst. Aber Graf Bülow scheint es für notwendig zu halten, sich alle drei Wochen einmal als St. Georg der Trachentöter zu drapieren. Das ist gewiß ein sehr verdienstliches Be mühen, es ist nur schade, daß diesmal der Lindwurm ganz sicher keine Verletzung davongetragen hat. Der Abg. Bebel hatte das Telegramm erwähnt, in welchem Kaiser Wilhelm gesagt haben sollte, russische Trauer sei deutsche Trauer. Auch wir haben seinerzeit darauf hin gewiesen, daß eine derartige Identifizierung russischer und deutscher Empfindungen der Auffassung des Volkes nicht entspreche, und wir haben an den vielbeschäftigten Leiter der Preßabteilung die Aufforderung gerichtet, ein un zweideutiges Dementi erfolgen zu lassen. Dieses Dementi ist nicht erfolgt, das Telegramm ist wochenlang öffentlich und privatim erörtert worden, und die Regierung hat in jedem Fall eine schwere Unterlassungssünde begangen, indem sie diesen Erörterungen, in denen ein scharfer Gegensatz zwischen der Nation und ihrem höchsten Re präsentanten hervortrat, nicht rechtzeitig den Boden ent zog. Auch jetzt wäre es für den Reichskanzler leicht ge wesen, wenigstens noch nachträglich Remedur eintreten zu lassen, wenn er das authentische Telegramm des Kaisers verlesen hätte. Diese einfachste Lösung hat aber Graf Bülow nicht gewählt. Aus welchen Gründen er sie ver mied, bleibt sein Geheimnis. Er sprach von dem Gefühl menschlicher Teilnahme, dem das Telegramm des Kaisers entsprungen sei, und verschob damit die Basis der ganzen Diskussion. Niemand verargt oder verschränkt dem Kaiser den Ausdruck menschlicher Empfindungen; der Wortlaut des Telegramms aber, wie er zuerst veröffent- licht wurde, identifizierte beide Länder in einer so scharf zugespitzten, epigrammatischen Form, daß in der Lat von einer Neutralität unserseits nicht mehr die Rede sein konnte. Höchst unglücklich war es, wenn Graf Bülow dem Abgeordneten Bebel und seiner Presse eine Verletzung der Neutralität vorwarf. Es ist denn doch etwas anderes, ob der Kaiser von Deutschland oder ob August Bebel spricht. Was Herr Bebel sagt, verpflichtet Deutfchland zu nichts; was der deutsche Kaiser sagt, verpflichtet Deutfchland sehr stark. Graf Bülow sprach dann über die Lage der Dinge in Südwestafrika, und auch auf diesem Gebiete machte er sich seine Aufgabe äußerst leicht. Er verteidigte die Hal tung unserer Offiziere, die einer Verteidigung gar nicht bedarf, aber er unterließ es, darüber aufzuklären, warum I lichtweißen Balustraden und seinem anmutigen Fries, auf dessen E Goldfonds zierliche Frauengestalten schweben, nach den oberen Feuilleton 'en wechselnden For- )n ihm herrscht der Räumen hinüber. Ein jeder derselben zeigt hervorragend typische Beispiele der Kunst der Innendekoration. Es ist in wrhlberechneter Abficht hierbei vermieden worden, die Woh nungseinrichtung in ihrer Gesamtheit vorzuführen, dazu wäre der Raum nicht im mindesten ausreichend gewesen, Wohl aber wurde auf eine gewiße konzentrierte Form der Kunst Wert gelegt. Abteilung für Abteilung spiegelt Stimmung wieder, Damenboudoir wie Herrenzimmer, Eßzimmer wie Schlaf zimmer, das Trauliche und Behagliche wird von dem Aparten ausgelöst, das Ruhige und Warme von dem Graziösen und Prunkvollen. Aus allen Stücken spricht der verfeinerte Geschmack und ein außergewöhnliches Verständnis für dekorative Dinge. Im Einklang damit steht die richtige Verwendung der künstle rischen Mittel in Form und Farbe, und das sei besonders noch betont, die Verwenduna de» besten Materials. Wer Schrstt für Schritt die gesamten Ausstellungsräume durchwandelt, wird auf immer neue Schönheiten einer gediegenen Wohnungsein richtung stoßen und daraus wertvolle und beherzigenswerte Anregungen für eine da» Vornehme wie das Praktische gleich glücklich berücksichtigende Ausgestaltung von Jnnenräumen mit hinwegnehmen. v hl. -4- König Gevr« v»n Sachsen ist dem Kunstvrrrin in München als Mitglied beigetreten, waS er persönlich dem der zeitigen Vorsitzenden k. Oberzeremonienmeister Grafen Moy gelegentlich der Delegiertrnversammlung in Dresden mittest te. Wissenschaft. ä Hachschulnachrtchten. Man schreibt un- au» Jena: Nach- trägtich erdielt Haeckel noch eine künstlerische Ehrung zu seinem 70. Geburtstage. Der nalurwissenscbasstiche Verein Studierender der Universität Jena überreichte ihm eine große Blakette von der Künstlerhand Osfermann» (Dresden). Die Tafel stellt Haeckel in einem Boote in der Neapeler Bucht dar. Line Merresnvmvhe überreicht ihm die Schätze der See, rin Symbol der Meeresforsch ungen de« Gelehrten. Die Umrahmung ist streng zoologisch nach den Kunstformen der Natur gehalten. — Der Orientalist, ordentlicher Honorarprofessor der iranischen Sprachen in Jena, Hofrath vr. E. Wilhelm, feierte das 2d jährige Jubiläum al- akademischer Lehrer. Professor Wilhelm ist außerdem Oberlehrer am Gymnasium. — Der Botaniker der Jenaer Universität, Professor vr. W. Detmer, dem da- Reich-sttprndium für Buitrnzorg ver- liehen worden ist, tritt Ende August eine Studienreise noch Java an. — Der außerordentliche Professor für deutsche Rrchtsgefchichtr und deutsche« bürgerliches Recht, vr. Rudolf Hübner in Bonn, ist zum ordentlichen Professor in Rostock ernannt worden und zwar al« Nackfolarr von Professor vr. Geffken, der einem Rufe an die städtische Handel-Hochschul« in Köln folgt«. — Der bekannt« Sttafrecht-Iehrer, Geheime Justizroth Prof. vr. Ludwig v. Bar, kann mit Beginn de» laufenden Sommeriemester« auf ein« 2b jährige Tätigkeit als ordentlicher Professor an der Bionner Universität zurückblicken, v. Bar ist fett 1863 al« akademischer Lehrer tittig. — Der ordentliche Honorarprofessor in der theologischen Fakultät der Kunst. Ms-erne Kiinmereinrrchtirngen Vet Gskar Norroschewitz. LS ist kein« Frage daß wir unsere Zimmereinrichtungen heutzutage mehr individualisieren wollen, al» dies in früheren Zeiten geschehen ist. Wir verlangen nicht nur, daß der Raum nch unseren Lebensgewohnheiten im allgemeinen anpasse, wir fordern auch, daß er in seiner ganzen Einrichtung gerade die Bestimmung ausdrücke, welche ihm für einen gewissen Zweck geworden ist. Oft und mit Recht ist zu Gunsten der modernen Richtung in unserer Lekorationskunst hervorgehoben worden, daß sie in eminentem Sinne persönlich ist, daß sie dem Be steller Gelegenheit gibt, seinen eigensten Geschmack, seine per sönlichen Besonderheiten zum Ausdruck zu bringen. Und dabei darf unsere tiefere Erkenntnis zweckmäßiger Schönheit oder schöner Zweckmäßigkeit nicht einseitig nur auf einen Teil der Ausstattung gerichtet sein, sie muß sich auf Fußboden und Teppiche, auf Wand und Tapete und Bild, auf Tür, Fenster und Decke erstrecken. Diese große geschloffene Einheit, diese wirkliche und echte Harmonie der Ausstattung und Aus schmückung des Raumes wird von der Firma Ostar Norroschewitz in Leipzig mit allen Mitteln erstrebt. Ihre kunstgewerblichen Dekoration»- und Tapezierwerkstätten legen den Schwerpunkt ihrer Lrbeit nicht in die fabrikmäßige Herstellung von Möbeln vom Magazinverkauf, sondern in die selbständige Gestaltung ganzer Innenausstattungen in einheitlichem Sinne. Wie dies ge schieht, davon weiß die im ersten Obergeschoß de» Hause» Pctersstraß: Nr. 28, Goldener Arm, arrangierte glänzende Ausstellung von hervorragend schönen Möbeltypen zu reden, tz-.ne erkennbare künstlerisch»«: Kraft hat cs verstanden, durch e.ne wohlerwogene Charakterisierung und Gruppierung der Möbel die lange Flucht des Obergeschosse» in eine Anzahl reiz aller Bezttke zu teilen. Lin schöne» Verständnis für die Wirkung der einzelnen Abteilungen ließ überall eine an genehme Abwechselung hervortreten, so daß ein Effekt den anderen gefällig auslöst. Gleich einem wohltuenden freund lichen Gruße bietet sich da» den Aufgang zum Obergeschoß vermittelnde Vestibül da» höchst vornehm und behaglich ab gestimmt, in glänzender Wirkung an die sich nach oben an schließenden einzelnen Jnnenräume mit wen« und Farbeneffekten vorbereitet. Gcift de» klassischen Empire. Ein Stück Fontainebleau tritt l-.er den Kommenden entgegen. Dieser wundervoll konstru ierte Marmorkamin, diese schweren Fauteuil» mit ihren kräftigen Bronzen, dieser leuchtende Teppich mit seinen Ringmotiven und oll da» entzückende dekorative Beiwerk machen den Empiresalon ", seiner so künstlerisch fein abgestimmten und so stilrein ab» gewogenen Erscheinung zu einem Pracht- und Schmuckstück eisten Range». Au» dem feierlichen Raume de« Entree« Irrtet ka» in lichten Tönen abgestimmte Treppenhaus mit seinen «er Berliner Universität, Obrrtonsistorialpräsident vr. tllvol., jur. et I vüü. B. B. Brückner, der frühere Generalsuprrintendent von s Berlin, feierte seinen 80. Geburtstag. — In der philosophischen Fakultät zu Berlin promovierte dieser Tage vr. Erich Harnisch, um sofort eine Reise nach China anzutreten. Er ist, nach einer Mitteilung der „Täglichen Rundschau", zunächst auf zwei Jahre al- Lehrer an die kaiierlich-chinesische Militär- und Sprachschule in Wutschana (am Jangtse, vier Tagereisen stromaufwärts von Schang hai) berufen. — Der tausendste Student ist kürzlich in Königs berg immatrikulirt worden. Zum Gedächtnis des Ereignisses erhielt er eine in Goldruck hergestellte Matrikel, klebrigen» sind die tausend Freitag bereits überschritten worden; die Zahl der Stu denten hat 1011 erreicht. — Den 60. Geburtstag beging Ge heimer Medizinalrat Professor vr. Martin Bernhardt, der bekannte Neurologe der Universität Berlin. — Der Direktor der Frauenklinik an der Universität Freiburg i. B., Geheimer Rat vr. Hegar, will mit Rücksicht auf sein vorgerücktes Älter nach Schluß dieses Semesters in den Ruhestand treten. Dem Lehrkörper der Freiburger Universität gehört der wett über die Grenzen des badischen Landes hinaus bekannte Gynäkologe feit 40 Jahren an. — Dem Privatdozenteu an der philosophischen Fa- kultat Kiel vr. Ernst Dännell ist das Prädikat Professor beigelegt worden. — An der Universität Rostock ist den Privat- dozenten vr. Scharfer Geschichte), vr. Fitzner (Geographie) und vr. Kümmel lElrktrochemi) der Professortitel verliehen. I«i. Die tztesjährigen Ferienkurse in Jena finden, wie mau UN» schreibt, vom 4. bis 17. August statt und versprechen wieder einen Fortschritt gegen frühere Jahre, wie ja auch an anderen Universitäten die Ferienkurse immer mehr an Be deutung gewinnen. Gerade auch die Teilnahme von Aus ländern dürfte besonders groß werden, denn zu den dies jährigen Ferienkursen ladet ein ComitL ein, welches ab gesehen von den die Kurse leitenden Jenaer Professoren Rein (Pädagoge) und Detmer (Botaniker) von Herren aus Oesterreich, Frankreich, England, Italien, Schweden, Nor wegen, Dänemark, Finland, Rußland, «chweiz, Rumänien, Griechenland, Niederlande, Belgien, Nordamerika und Kauka sien gebildet wird, hinter denen also gewiß eine ganze Anzahl von Teilnehmern au» den betreffenden Ländern stehen wird. Zu den üblichen Kursen in Naturwissenschaften, Pädagogik, Theologie, Philosophie und Sprachen treten noch solche über Frauenbildung, Kunstgeschichte, Wirtschaftsgeschichte uno Lite ratur. Unter den Vortragenden finden wir nicht nur Lehrer der Jenaer Hochschule, sondern auch Herren au» Erlangen, Leipzig, Halle, Altenburg, Kiel, Neapel. Literatur. L v»lk«delehrun, »uk Echülerheftea. Wie der .Figaro" mitteilt, werden die Schulhefte in Frankreich jetzt vielfach zur Verbreitung nützlicher Kenntnisse unter der Jugend verwendet. Während ein Umschlag die Abbildung der Lungen heilstätte zu Bliany bringt, zu der vr. M. Letulle einen faß lichen Text über die Gefahren der Schwindsucht geschrieben hat, zeigt ein anderer d«n Fluch de» Alkoholismu»: nebeneinand den nüchternen, vergnügten, den schweren Hammer schwingenden Arbeiter und den verwahrlosten, arbeitsscheuen Trunkenbold. Weitere Hefte veranschaulichen die Wohltaten de» Genofsen- schaft«w«sen», der Körperpflege usw. I. Henryk Sienkiewic; hat sich, wie uns aus Warschau geschrieben wird, wieder verheiratet. Die Trauung sand in Warschau statt. Die junge Frau ist eine geborene Babska und die Tochter eines polnischen Großgrundbesitzers aus Podlachin in Rußland. Die erste Frau des Dichters liegt in Bad Nauheim begraben, wo sie an der Schwindsucht ge storben ist. Das Neuvermählte Paar hat die Hochzeitsreise nach Paris und Florenz angetreten. Arrnftkalen-er für Leipzig. Theater. Leipziger Stadtthcater. Im Neuen Theater gelangt heute „Lohengrin" zur Ausführung (Anfang Ve7 Uhr). Ädorgen wird Hauptmanns Schauspiel „Rose Bernd" wiederholt. Sonnabend geht als sechste Vorstellung im Shakespeare-Eytilus „Ein Sommernachts traum" in Scene. — Das Alte Theater bringt heute Mosers Lustspiel mit Gesang „Der Salontiroler" (Anfang 7 Uhr). Morgen erscheint Joh. Strauß' neu ein studierte Operette „Der lustige Krieg". Für Sonn abend steht Dellingers Operette „Don Cesar" auf dem Spielplan. Zum «onntag ist angesetzt im Neuen Theater Mozarts komische Oper „So machen's alle", hierauf „Der Schau spicldirektor", im Alten Theater nach mittags 443 Uhr für den Leipziger Arbeiterverein „Die Fledermaus" (ohne Billettverkauf), abends 7 Uhr „Alt- Heidelbe r g". Leipziger Schauspielhau«. Donnerstag geht im 38. Frei tags-Abonnement Sudermanns Schauspiel „Johan Nis se uer" mit Frl. Hedwig Reicher, welche vom Herbst ab an da» Leipziger Schauspielhaus engagiert ist, als Gast in der Rolle der Marikke in Scene. Freitag gelangt außer Abonnement al» zweite Vorstellung im Klassiker-CykluS Lessings „Minna von Barnhelm" zur Aufführung. Als volks tümliche Vorstellung zu halben Preisen wird Sonnabend Suder manns „Schmetterlingsschlacht" gegeben, und Sonntag abend gastiert Herr Carl William Büller als Lord Babberley in „Charleys Tante". Vorbe stellungen zu den einzelnen Abenden des Klassiker-CvkluS sowie zu dem Gastspiel Büller, welches bei kleinen Gastfpielpreiscn stattfindet, werden täglich an der Theaterkasse entgegen genommen. Zentraltheater. Freitag, den 18. Mai, findet die 24 Auf führung de» französischen Schwank» „Die 300 Tage" mit Giamvietro al» Croche statt. Sonnabend gelangt durch da» Meßthaler-Ensemble „Der Liebestrank". Schwank in drei Akten von Frank Wedekind, zur Aufführung. Kunstsalan. Del Vecchio» Kunstausstellung ist am HimmelfahrtStage von 11 kl» 2 Uhr geöffnet. Geaekkwärtig sind placiert: die Ausstellung von Werken französischer Meister, Sonderau»- stellungen von H. Mechle-GroSmann^Oedcnbura, Hildegard v. d. Horst-Leipzig, Gustaf Romin-Verlin, Reinhold Feldner- Blankenese, G Hauser-Traunstein sowie eine große Anzahl Einzelwerke erster Meister. Bemerken möchten wir noch, daß die französische Ausstellung nur ganz kurze^rit placiert bleibt.
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