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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.10.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-10-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191310138
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19131013
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19131013
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1913
- Monat1913-10
- Tag1913-10-13
- Monat1913-10
- Jahr1913
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.10.1913
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Mttsnm- und da» stark« Auftreten brr Maul- und Klauen» seuch« verursacht« ylMschteuÄmu, durch Einfuhr von »le- au» Frankreich zu bekämpfen. Dieser Versuch hat sehlt«schlaß«u, »eil di« GtShprets« damal» in Frankreich schon so hoch «arm, daß da» Fleisch d«r ^u»«ftchrt«n Wer« teurer »««kaust m«rd«n mußt«, wi« da» einheimisch». -«ui« sicht «» in Fra»kr«ich »i«k schUmmer au» al» »ar st Fahren bei ««». In »«rschied»»« Deport«««nt« herrscht seit §«» raum«« Fett di« Maul» »ad Klauenseuche iu «t»«r so surchtbar«n Weis«, daß der Mchstand immer mehr zurück- geht. Der Schaden, den di« französisch« Landwirtschast da durch di»her erlitten hat, wird aus 700 bi» 8k>0 Millionen Frank geschätzt. —8 Der Verband Sächsischer Gewerbe» und Hand werkervereine hatte sich im Interesse der Stärkung de» Fondssür Erholungszwecke sächsischer Handwerker und Gewerbetreibender an da» König!. Ministerium de» Innern mit der Anfrage ge wandt, ob dem Verbände die Veranstaltung einer oder mehrerer Geldlotterien vder Warenlotterien gestattet würde. Die König!. Behörde hat die Frage, soweit Geldlotterien in Betracht kommen, wegen Bedenken grundsätzlicher Art verneinend beantwortet, dagegen seine Geneigtheit zu erkennen gegeben, dem Verbände die Veranstaltung einer Warenlotterie in mäßigem Umsange zu gestatten. Der BerbandSvorort Waldheim mit Stadtrat Luckweil an der Spitze wird nunmehr im Einvernehmen mit einer Wonderkommtssion die ganze Angelegenheit auf Grund de» beigezogenen Material» weitter verfolgen. Weiter hat die Verbandsleitung die sächsischen Gewerbe- und Handwerkervereine ermun tert, sich an der Ausstellung „Das deutsche Handwerk Dresden 1915" durch Veranstaltung von Kollektivaus stellungen zu beteiligen und während der Ausstellung selbst Massenbesuche derselben zu veranstalten. Ferner wird der Verband sächsischer Gewerbe- und Handwerker vereine einem Vorgehen de» deutschen 'Zentralverbandes für Handel und Gewerbe im Interesse der Beseitigung de» Zugabeunwesens sich Mschließen. Bon den leitenden Persönlichkeiten im Verbände sächsischer Gewerbe- und Handwerkervereine erfüllte kürzlich Hoflieferant und Stadtverordneter Carl Wendschuch, der Vorsitzende des Allgemeinen Handwerkervereins in Dresden, ein« zehn jährige ehrenamtliche Tätigkeit als Vorsitzender de» Kuratoriums der segensreichen Wetttnstiftung für da sächsische Handwerk.! —y Der in Riesa wohnende Gelegenheitsarbeiter Karl Bernhard Rudolph erhielt von dem hiesigen Gtadtrat wegen Zu- wtdrrhandrln« gegen da« ihm auferlegte Echankstättenverbot eine auf 7 Tage Haft lautende Strafverfügung. Rudolph erhob Ein spruch. Das Kgl. Schöffengericht Rtesa bestätigte die Strafe. Die von Rudolph gegen dieses Urteil eingelegte Berufung wurde am Sonnabend von dem Kgl. Landgericht zu Dresden verworfen und dem Beschwerdeführer di« Kosten seines erfolglosen Rechtsmittels auferlegt. —y Bei der am Sonnabend mittag stattgefundenen Aus losung der Hauptaeschworenen für die im nächsten Monat beginnende sechste diesjährige Sitzungsperiode des Dresdner Kgl. Schwurgerichts fiel da« Lo» u. a. auch auf die Herren Gut«, besitz«! Woldemar Claus in GrauSwitz bei Lommatzsch, Realschul- oberlehrer Professor Vr Gustav Wilhelm Schuberth in Großenhain und Baumeister Reinhold Bahrmann in Seußlitz bet Großenhain. —* Von der Elbe. Der Wasserstand ist in der Be- richtSwoche nennenswerten Veränderungen nicht unterworfen ge wesen und hielt sich durchschnittlich auf 140 bi» ISO om unter Null am Dresdner Pegel, was einem Riesaer Stand von ungefähr 85 ow unter Null entspricht. Die diesem Wasserstand entsprechend beladene Schiffahrt konnte verhältnismäßig schnell vorwärts kommen und herrschte daher auf dem Strom sowohl wie an den hiesigen Um schlagsplätzen ein ziemlich reger Verkehr. Dir Ankünfte von Stück gütern waren die Woche hindurch ziemlich gleichmäßig und von einem Umfang, daß fast ständig alle Kräne beschäftigt werden konnten: zeitweilig mußten bet voller Lagenbesetzung einige Kähne als Reserven vorgemerkt werden. Der Getreideverkehr ist ebenfalls fast unverändert geblieben. Die Eingänge, di« in der Hauptsache wieder aus Mai» und Gerste bestanden, konnten stet« schlank adgenommen werden. In der Mitte der Woche flaute da» Geschäft etwa« ab, so daß die Elevatoren zeitweilig zum Feiern verurteilt waren, doch brachten die letzten Tag« wieder reichlichere Ankünfte zu deren Entlöschung eine Anzahl Trägerkolonnen mit hrrangezvgen werden mußten. Die Wagengestellung genügte allenthalben den Anforderungen. Da« TalgutumschlagS- ar schäft hat sich auf der Höbe der Vorwoche erhalten; zur Ein ladung gelangten lediglich Stückgüter. Der Frachtenmarkt brachte zu Anfang der Woche insofern eine Ueberraschung, al« die Raten nicht unbeträchtlich anzogen und erst gegen Ende der Woche wieder etwa» billiger wurden. Di« derzeitigen starken Ankünfte in Hamburg dürften weitere Steigerungen der Forderungen für dir nächst« Zeit nicht unwahrscheinlich erscheinen lasten, sofern in den Waffervrrhältnisten nicht bald eine gründlich« Besserung «intritt. —Die zur Teilnahme an den Erinnerungsfeiern der Völker schlacht bei Leipzig für Mitglieder der Krieger», Militär- und Veto ranrnverein«, der freiwilligen EanitätSkolonnen, der Samariter» Verein« vom Roten Kreuz und der Genostenschaft freiwilliger Krankenpfleger im Kriege vom Roten Kreuz bewilligt» Fahr preisermäßigung wird außer den bereit« bekannt gegebenen verbänden und Vereinen im sächsischen Bereich auch den Mitgliedern de« Verbände» Deutscher Kriegsveteranen zu Leipzig, de» Verband« ehemaliger Kriegsfreiwilliger, Sitz Berlin, und de« Verein« ehe malig« Einjährig-Freiwilliger, Sitz Berlin, gewährt. Dir zur Er langung der Fahrpreisermäßigung erforderlichen Ausweis« sind von den Mitgliedern nur durch bi, genannten verbände zu beziehen. —* Zur Bewältigung de« anläßlich der Einweihungafeterlich- kriten de« völkerschlachtdrnkmal« für Sonnabend, den IS. Oktober zu erwartenden bedeutenden Verkehr« nach Leipzig wird di« Sächsisch, StaatSetsrnbabnverwaltung umfastend« Maßnahmen treffen. Zu den fahrplanmäßigen Zügen werden in den Morgen stunden zahlreich« Vor- und Nachzügr au» Richtung Dresden—Riesa, Dresden—Döbeln, Themnitz—Borna, Geithain—Lausick, Plauen- Werdau und Meuselwitz nach Leipzig und in den Abendstunden solch« von Leipzig nach den gleichen Richtungen abgelasten «erden. Außerdem werden noch mehrer« VerwaltunaS-Sondrrzüa« abgefertigt, und zwar namentlich auch in den späten Abend- und Nachtstunden, wodurch «in längere« Verweilen in der Feststadt ermöglicht wird, waS in Rücksicht auf die geplant« großartig« Illumination sehr willkommen sein wird. Zur Hinfahrt nach Leipzig verkehrt u. a. am IS» Oktober rin Gondemug von». 6.10 von Mesa au» mit Halten an allen Stationen bi« «inschl. BorSdorf mit Ankunft in Leipzig Hbf. S.VO. Für die Rückfahrt von Leipzig verkehren am IS. Ovooer bezw. in der Nacht zum l». Oktober Sonderzüa« wie folgtr Der Personenzug abends 7.VL von Leipzig Hbf. nach Wurzen wird bi» Dahlen (Sa.) — Ank. abend« S.I7 — weiterarführt; abends V.4Ü verkehrt «in« Sondrrzug von Leipzig Hbf. nach Wurzen (Ank. 0.21), der av vor»dorf auf allen Verkehrsstellen hält, nacht« 1TSÜ Sondrrzug ab Leipzig Hbf. nach Dresden Hbf. (Ank. Töt» früh) mit Halten in Wurzen, Dahlen, Oschatz, Rtesa, Prirstr- wy» GaSwtg, DreSdrn-N. und Dresden Wettlnerstraß«. Zu diesen ÜWitz^xlt« dte^gewvhnlichen Fahrkarte«. * Grööa. I« festlich dekorierten Saal« ,Zu« Anker* seteri» gestern di« Freiwillige Feuerwehr ihr 22. SstfWMWftst uuter Teilnahme zahlreich erschienener Säst« und Vertret« fremd« Wehr«, di« sich von Herrn Vraudwetst« Ft«»« Herzlich begrüßt faßen. Sein Höch auf den Mateklor d« Sachs. Feuerwehren, S». Majestät König Friedrich August, fand bet allen Anwesenden freudigen Widerhall. Bo» der Kapelle d« 68 er Artillerie wurde mit «ine« gewählt«, Programm aufgewartet, und ihr für ihm Darbietungen wohlverdienter veifall gezollt. Eine genußreich« Bereicherung erfuhr da» Programm durch gesangliche Gaben de» Doppelquartett» .Liedertafel". Im Verlauf« de» Abend» konnte den Kameraden Herrn Haupt mann Walter und den Herren Gaitsch, Paditz und Winkler I für 20 jährige Dienstzeit die vom Lande»oerband Sächs. Feuerwehren gestiftete Au»zeichnung und Diplom, dem nach Lonnewitz verzogene» ehemaligen Gerät,metster Herrn Nagel für 15 jährige Dienstzeit ein Ehrendiplom durch Herrn Eemeindeoorstaud Han» mit Worten de» Danke» und der Anerkennung überreicht werden. Dem Kameraden Herrn Wilisch wurde di« Di«nstau»z«ichnung für 5 jährige Dienst zeit ««»gehändigt. Mit bewegten Worten dankten die Geehrten für dke Au«ziichnung, versprechend, auch ferner ihre Kräfte in den Dienst der guten Sache zu stellen. Die wetteren Stunden de» Feste» verliefen bei fröhlichem Lanze in harmonischer kameradschaftlicher Weise. * Grvba. Ein« eigene Fabrtkfeuerwehr in» Leben gerufen hat di« Chemische Fabrik »on Heine L Co. hier. Ffchöllau. Zur Erinnerung an di« Völkerschlacht bei Leipzig und di« große Zeit der Befreiungskriege soll hier ein Gedenkstein au» freiwilligen Gaben «richtet werden. Bt»hrr sind bereit» 860 M. zu diesem Zwecke gestiftet worden. Für di« Feier am 18. Oktober hat sich ein Au», schuß gebildet, der da» weitere vorbereiten wird. Oschatz. Da» Ergebni» der Obstbaumzählung in der Stadt Oschatz ist folgende«: 1. tragsähig» Obstbäume: Apfel- 4278, Birn- 2983, Pflaumen- 3270, Kirsch- 2668, Aprikosen- 174; Pfirsich- 233 und Walnußbäume 167 Stück; 2. noch nicht tragsähig« Obstbäume: Apfel- 1033, Birn- 476, Pflaumen. 198, Kirsch. 465, Aprikosen. 53, Pfirsich. 104 und Walnußbäume 12 Stück. Mügeln. Oberlehrer Hunger in Schrebitz geht am 16. Oktober in Pension. Für ihn ist in da« Amt eine» Ktrchschullehrer» in Schrebitz Ktrchschullehrer Hessel, zur Zeit in Kretnitz, gewählt worden. Kötzschenbroda. Di« Familie de» Zimmermann» Schumann in Kötzschenbroda, Uferstraße 1. erhielt eine er. schütternde Lrauerbotschaft: Auf dem deutschen Segler Hin- rich befand sich ihr Sohn, der Matrose Walter Schumann, der auf der Fahrt nach Schweden am 7. Oktober bei Sturm und hohem Wellengang über Bord stürzte und trotz aller Rettungsversuche ertrank. S« war seine letzte Fahrt, hatte er doch di« Absicht, nach der Rückkehr die Steuermanns- schule in Hamburg zu besuchen, um sich sür den Seemanns- beruf weiter auSzubilden. * Haintchen. Da» König!. Staatsministerium hat -um Bau der hiesigen Web-, Handel», und Pülizeischule ein zinslose» Darlehen von 30000 M. bewilligt. Roßwein. Die städtischen Kollegien beschlossen den Ankauf einer Motorspritze sür die hiesig« Freiwillige Feuer, wehr. Dresden. Nach der Borüberfahrt de« Dresdner Schnellzuge» ereignet« sich gestern ein großer Felssturz nah« drr Station Ob«rgrund der sächsischen Staatsbahn. Ein Wohnhaus wurde zerstört, «ins beschädigt. Eine Frau wurde durch «inen Deckenrinsturz lebensgefährlich verletzt. — Ihren Verletzungen erlegen find im Krankenhause Friedrich, sta-t der auf der Stärkengasse wohnhaft gewesene Arbeiter Stande Und der Klewpntr Richter au» Deuben. Stange war am letzten Sonntag abend während der Fahrt auf der Wettlnerstraß« von einem Straßenbahnwagen über, sichten pnd dabet unter die Räder geraten, Richter am Mittibbch abend auf der Herbirtstraße in Vorstadt Löbtau vom Dache gestürzt. — Beim Fensterputzen stürzt« Freitag vormittag «ine Frau au» dem 1. Stock eine» Grundstückes tu der Littmannstraße in den Hof herab und zog sich dabei schwer« B«rl«tzungen zu. Die WohlfahrtLpolizet ver» anlaßtr die Ueberkübruna der Frau in da» Johannstädter Krankenhau».» 88 Dre» d«n. In den im yervstem^muck prangen- den herrlichen Anlagen de» Sachsenplatze» fand am Sonn- tag Wittag in Gegenwart de» König», de» Kronprinzen und der Prinzen de» Königlichen Hanse» die feierliche Ent. hüüung de» ntugtschaffeaen Denkmal» sür die in den deutschen Kolonien im Dienste de» Vaterlandes gefallenen Osfizter« und Mannschaften statt. Nach einer patriotischen Ansprache dtt Vorsitzenden de» Verein» ehemaliger Ange- höriger der Schutztruppen nahm Oberbürgermeister Beutler da» Denkmal in städtisch« Obhut. König Friedrich August zeichnet« nach der Yeter mehrere Offiziere und Soldatin der Schutztruppe durch Ansprachen au«. Kamenz. Ein Großfeuer -erstörte in der Freitag nacht im benachbarten Dorf Münchhof 15 Gebäude. Menschen- leben find nicht zu beklagen. Der Schaden ist bedeutend. * Chemnitz. Eine furchtbar« Bluttat hat sich am Freitag hier abgespielt. Der 18jährtge Arbeiter Karl Hermann Seyffert bekam am Freitag nachmittag mit seiner Schwester in der elterlichen Wohnung Streit, in dessen Verlauf er da» Mädchtn derartig am Halse packte und würgt«, daß e« tot zusammenbrach. Dann packt« der un- natürlich« Bruder dl« Leiche in einen Koffer, den er mit Drähten fest verschnürte, um ihn alsdann an einem ver steckten Ort« der elterlich«« Wohnung aufzusttllen. Der Mörder ließ sich seinen Eltern gegenüber nicht da« geringste von dir Bluttat merken. Er schlief vollkommen ruhig in dtr etittltchrn Wohnung. Erst al» die Mutter durch di« Abwesenheit drr Tochter beunruhigt wurde, flüchtete der Unhold. Man forschte nun dem Verbleib de» verschwun- denen Mädchen» nach. Durch einen Zufall gelangt« man au de« versteckt«» Koffer und fand so di« Leiche de« Mäd- ch«G. Der verdacht der Läterschakt lenkt« sich sosort avl den vrud« der Ermordeten; e» gelang vorgestern »ach-, ihn in der Näh« eine» Luunrl» in der Näh« de» Haupt» bahnhofe«, wo er z« übernachten beabfichttgtch z» nechaften. Er hat di« Lat bereit» «lngeftande». Wilkau. In der Nähe so» Rothenkirchen w»rd» am Freitag abend «in Lastwagen de» Eigentümer» Günuel au» wernerögrün von de« nach Wilkau fahrend«» Eisen- bahnzug« überfahren. Der Lastwagen wurde zertrümmert, Geschirrführer und Pferd« blieben unverletzt. G,r»dorf. Auf dem Plutoschacht »mmglückttn fünf Bergleute dadurch, daß da» Fördirgestell infolge zu schnellen Antrieb» in die Liefe fauste. Die Verletzungen sind nicht leben»gefährltch. An der Unfallstelle wellte am Freitag verginspektor Roch. Alberoda. Bor einigen Lagen verletzt« sich hier eine grau durch «inen GlaSspltter unerheblich an einer Hand. Leider trat «ine Blutvergiftung ein, deren Folgen gestern den Lod der Frau verursachten. Erlbach t. v. Al» vermißt gemeldet wird der fett Donnerstag abend verschwundene Schlosserlehrltng Wilhelm Alfred Weidhaa» von hier. Der junge Mensch ist 14 Jahr« alt und von mittlerer Statur. Taucha bei Leipzig. Der bet dem Bäckermeister Pfeifer in Taucha in Stellung befindliche Geselle Rein hold Mandey war seit mehreren Tagen ohne Grund vom Geschäft ferngeblieben. Am Freitag abend kehrte er zurück und schlich sich in seine Stube, wobei er von dem Lehrling bemerkt wurde. Dieser machte den Meister daraus aufmerksam, der in die Gesellenstube ging, um den Mandey zur Rede zu stellen. Kaum hatte der Mei ster die Stube betteten, so schoß M. aus einem Revol ver auf ihn. Zum Glück ging der Schutz fehl. Da Mandey glaubte, den Meister getötet zu haben, richtete er die Waffe gegen sich selbst und brachte sich einen Schutz in die Schläfe bei. Noch lebend wurde er dem K'rankenhause Taucha zugeführt. Der Geselle ist der selbe Mensch, der vor Jahresfrist einen Raubanfall auf seine Person simulierte. Nachher stellte sich heraus, daß er das! fehlende Geld selbst vertan hatte. Der Meister nahm ihn dennoch in Gnaden wieder auf. Jetzt hat der Bursche diese Rücksicht so übel belohnen wollen. * Leipzig. Der Ehrengerichtshof der deutschen Rechtsanwälte hatte sich am Sonnabend mit dem Ehren gerichtsverfahren gegen die Verteidiger des Grafen Wolfs-Metternich, die Rechtsanwälte Dr. Alsberg und Dr. Jaffü zu beschäftigen. Nach fast 12 stündiger Sitzung, die unter Vorsitz des Reichsgerichtspräsidenten Dr. Frei herr von Seckendorfs stattfand, wurde Dr. Alsberg, der seinerzeit einen Verweis erhielt, freigesprochen. Das Urteil gegen Dr. Jaffö, das auf einen Verweis und 1000 Mark Geldstrafe lautete, wurde dagegen aufrecht erhalten und die Berufung zurückgewiesen. Nur in dem einen Punkte, in dem auch Dr. Alsberg freigespro chen wurde, erfolgte in Konsequenz dazu Freispruch Dr. Jaffss. * Leipzig. Bor dem Reichsgericht wurde Sonn abend das Urteil in dem Spionageprozeß Kreutner und Genossen gefällt. Es lautete gegen Kreutner wegen ver suchten Verrats militärischer Geheimnisse und Hehlerei zu vier Jahren Zuchthaus und sechs Jahren Ehrverlust, gegen Dringenberg wegen versuchten Verrats und Dieb stahls auf vier Jahre Zuchthaus und zehn Jahren Ehr verlust, gegen Schäfers wegen Beihilfe zum Verrat und Diebstahls zu einem Jahr sechs Monaten Zuchthaus und und drei Jahren Ehrverlust und gegen de Sacy wegen Verabredung des Verrats militärischer Geheimnisse auf ein Jahr Gefängnis. Das Gericht sah die Angeklagten als überführt an, den Versuch gemacht zu haben, Zeich nungen über geheim zu haltende Gegenstände an eine fremde Macht zu verraten. — Zur Frage der Festlegung de» Cchuljahrbeginns auf den 1. April oder den erste» Mvn- tag im! April hat sich die Leipziger Handelskammer auf Aufforderung des Königlichen sächsischen Ministeriums des Innern dahin geäußert, daß sie sich mit solcher Maßnahme ohne gleichzeitige Festlegung des Osterfeste» nicht einverstanden erklären könnte. — Der Rat beschloß, daß die städtischen Arbeiter, insoweit sie nicht zur Auf rechterhaltung der städtischen Betriebe unbedingt ge braucht werden, am 18. Oktober beurlaubt werden sol len, und dieser Tag hinsichtlich der Löhnung wi» .ein Wochenfeiertag behandelt werden soll. — In der be kannten Union-Likörfabrik („Union", Leipziger Preßhefe fabrik und Kornbranntwein-Brennereien, Aktiengesell- schaft< in Mockau) explodiert« nachts ein großer Getreide- dämpfer. Derselbe war in dem rechten Flügelanbau, einem viergeschossigen Gebäude, aufgestellt. Die Wir kung der Explosion war so gewaltig, daß die beiden oberen Etagen des Baues sofort zusammenstürzten, auch in den angrenzenden Baulichkeiten zahlreiche Fenster durch den Luftdruck und durch umherfliegende Mauer steine usw. zertrümmert wurden. Die Explosion richtete im Kesselhaus und im Brennereigebäude erhebliche Ver wüstungen an. Da die Union-Likörfabrik ununterbrochen Tag und Nacht arbeitet, also auch in der! Sonnabend nacht Arbeiter im Betriebe waren, sind durch heiße Dämpfe und umherfliegende Steine ein Wächter,' ein Gärführer und ein Kohlensahrer verletzt worden. Zum Glück handelt es sich nur um leichte Verletzungen. Die drei Verletzten wurden von zwei schnell hinzuge rufenen Aerzten mit Verbänden versehen und konnten sich dann n.ach ihren Wohnungen begeben. Die Ursache der Explosion ließ sich bisher nicht ^eststellen. Der mr gerichtete Schaden beziffert sich auf etwa 100000 Wärt, ist jedoch durch Versicherung gedeckt. Torgau. Im benachbarten Dommitzsch brach in dem Hause deS Restaurateurs Ebenhahn ein Brand aus, der das Gasthaus „Zum Prinzen Heinrich" sowie bas angrenzende Wohnhaus des SchmiedemeifterS Metze in Asche legte. Während deS Brandes stürzte auch der Brandgiebel des > benachbarten Hause» de» Schmiebemei- sterS Buffe ein, Infolge de» erlittenen Schnecken» und
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