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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.08.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-08-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191608104
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19160810
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19160810
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1916
- Monat1916-08
- Tag1916-08-10
- Monat1916-08
- Jahr1916
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.08.1916
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worden sind und ob ihre Mena« me-r att drei Mund auf den Kovk de» Haushalt» de. trägt oder nicht. . Dresden, den 7. August ISIS. irLIIivm Mtntfterin» de» Innerem 8741 Unter dem Schweinebestande de» Gutsbesitzer» Georg Müller tu Wahre»» ist die Achweineseuche auSgebrochrn. ' Großenhain, am 10. «uanst ISIS. 2124»!-!. KSutgltche ««Gtaudtmanuschaft. Montags den 14. Ängull vor«. LO Ubr soll ein schwarzer Granit-Grabstein mit geschliffenem Kreuz versteigert werden. Sammelort der Bieter: Gastwirtschaft Germania, Poppitzer Str. Ter Gerichtsvollzieher des Kgl. Amtsgerichts Riesa. veftandseujeige« r Die Vordrucke zu den von den Mühlen, Sandlern, Bäckern, Konditoren und Klein- Händlern am IS. August ISIS nach 8 22 der Bekanntmachung de» Kommunalverbandes vom 2. September lölb zu erstattenden BestandSanzeigen sind hier ringegangen und im Rathause. Zimmer Nr. 4, abzuholen. Ter Rat der Stadt Riesa, dm 10. August ISIS. K^_ Nr. 18 de» Gesetz- und Verordnungsblattes vom Jahre ISIS sowie Nr. 161 bis ISS des Retchsaesedblattes vom Jahre ISIS sind hier etngegangen und können in der Rats» Hauptkanzlei eingesehen werden. Der Inhalt der Blätter ist aus dem Anschläge im Flur des Rathauses ersichtlich. Der Rat der Stadt Riesa, am S. Slugust ISIS. Gßm. Oertliches und Siichsisches. Riesa, den 10. August ISIS. —* Se. Mas. der König traf heute vormittag mit dem fahrplanmäßige» Schiff «Dampfer „König Albert") 11 Uhr 20 Min., von Meis-,en kommend, hier ein. In seiner Be gleitung befanden sich Prinzessin Mathilde und die drei Prinzesnnnen-Töchtcr. Die Hoden Herrschaften fuhren in einem königlichen Geschirr nach Seerhausen zum Besuch des Barons von Fritzsck. —* Die Leiche des am 2. August hier in der Elbe er trunkenen Schulkunden Oskar Kniffe konnte geborgen werden. —* In der sächsif chcn Berlu st l i st e Nr. 315 «aus gegeben am l). August 1816), die in unserer Geschäfts stelle zur Einsichtnahme nusliegt, sind Verluste folgender Truppen verzeichnet: Infanterie: Regimenter Nr. 104,329, 381; Reserve-Regimenter Nr. 103, 242, 244, 245; Land- ivehr-Negiment Nr. 133. Fußartilleric: Regiment Nr. 12; Reserve-Regiment Nr. 12. Pioniere: Minenwerscr Kompag nien Nr. 23, 164. 224; Divisions-Brücken-Train Nr. 58; Reserve-Divisions-Brücken-Train Nr. 54. VerkebrStruppen: Fernsprccb - Doppelzuq Nr. 247. Eisenbahn - Formation: Reserve-Eisenbahn-Bau-Kompagnie Nr. 7. Etappen-For- matione: Wirtschafts-Kompagnie Nr. 41. Mnnitionskolonne: Infanterie-Munitions-Kolonne dir. 2, Xil. A.-K. Sanitäts- Formation: Sanitäts-Kompagnien Nr. 2 und 3, XII. A.-K; Reserve-Kompagnien Nr. 1, XII. R.-K., 2, 53; Neserve-La- zarett 1, Bautzen. Train: Fuhrpark-Kolonne Nr. 2, 58.Jnf.- Div. Armierunas-Bataillone: Nr. 22, 23, 85. Hierüber: König!. Prcuß. Feldflicger-Truppen. —* Ein Held en wort. Aus dem Felde wird uns ge schrieben: In einer kleinen deutschen Soldatenkneipe traf ich einen Kameraden, der die großen Tage der Schlackten an der Somme mitgemackt hatte und nun für einige Zeit in Ruhestellung gekommen war. Er trank sein Maß Bier mit einer gewissen Feierlichkeit. Offenbar kam es ihm sonder bar vor, daß ein Mensch einem solchen Tohuwabohu ent rinnen und wieder in einer ruhigen Gegend einen Schluck Bier trinken kann. „Es war fürchterlich", sagte er zu mir, „beschreiben kann man das gar nicht, lind ich wundere mich, daß man daraus lebend hernorgehen kann." In seiner schlich- ien Weise, in abgerissenen Brocken, die schcinlos zusammen hanglos waren, erzählte der Kamerad, ein junger, kräftiger Bursche, Einzelheiten. Aber selbst die gewandteste Feder ist nicht imstande, den Lesern in der Heimat auch nur einiger maßen ein Bild davon wicderzugeben. Wie unsere Oberste Heeresleitung wiederholt mitgetcilt hat, find die Gegner in. großer Ucbermacht gegen uns hcrangerückt. Auch sie l aben sich tapfer geschlagen, wer wollte das verkennen! Gleichwohl aber ist es ihnen nickt gelungen, nennenswerte Vorteile zu erringen, geschweige denn, durckzubrcchen. Woran mag das liegen? — Der Kamerad hat mir die Antwort darauf gegeben. „Durch kommen sie nicht", sagte er ohne jede llebcrlcgnnn, „wir wissen, um was es geht. Und da kämpst fcder von uns bis zu m letzten Bluts- rropfen!" Ein schönes Heldcnwort, das verdiente, in der Heimat bekannt zn werden! Der deutsche Soldat weiß, um was cS geht, er weiß, wofür er kämpft. Wir haben leine Söldlinge, weiße oder farbige, die wir ins Feld stellen, um für die „Kultur" zu kämpfen, bei uns sind es deutsche Männer, vom heimatlichen Boden erstanden, die für die Heimat ihr Leben in die Schanze schlagen. Und solche Männer kämpfen bis zum letzten Blutstropfen. Daß das leine leere Phrase ist, wissen wir aus Einzelschilderun gen unserer Gegner, die verschiedentlich den deutschen Helden- mut anerkannt baden. In dec Heimat sollte dieses Wort aber nicht nur bekannt und gelesen werden, sondern man sollte es auch selbst beherzigen. Auch in der Heimat weiß man, nm was eS geht; aber man denkt nicht immer daran, das; auch dort mitgckäinpft werden muß. Einige Einschrän- knngcn müssen ertragen werden. Und das sollte doch nickt schwer fallen! Weg aber mit allen undentschen Klagen! Weg mit Iammerbriefen, die leider noch immer ins Feld geschickt werden und hier nur Aergcr erregen. Und findet der Feind bei einem Gefangenen einen solchen Jammerbrief, bann schlägt er Kapital daraus, verallgemeinert den Inhalt und sagt, wie kürzlich noch der Märchenerzähler Asquith: „Deutschland siebt vor dem Zusammenbruch. Deutschland hungert!" „...bis zum letzten Blutstropfen!" Dieses Wort eines schlichten Soldaten fei das Svmbol für alle. —* Die 4. Nummer der vom Vorstand der LandcS- PreisprüfungSstelle für das Königreich Sachsen (Ge heimer Negierungsrat Dr. Würzburger und Privatdozent Dr. Georg Obst) herausaegebenen „Mitteilungen" berichtet über die Tätigkeit der Landes-Preisprüsungsstelle und der 112 örtlichen Prcispriisunqsstrllcn, deren Bezirke aus einer beigefügten Karte ersichtlich sind. Wie in den bisherigen Nummern, werden einige sür die Preisprüfungsstellen wich tige Reichsgerichts-Entscheidungen abgedruckt, und eine Uebersicht über die neuere Fachliteratur wird gegeben. Der Aufsatz „Ucbcrmachuiigsausschüsse" enthält ein Referat über die bisherige Tätigkeit dieser Ausschüsse; gleichzeitig wird aber auf die Notwendigkeit ihrer weiteren Ausge staltung hingewicsen. Von dem weiteren Inhalte der Zeit schrift seien insbesondere die vom Bundesrat, vom sächsi schen Ministerium des Innern, von den sächsischen Kommu- ualuerbändcn und Gemeinden festgesetzten Höchstpreise, Richt preise und Vertragpreise genannt. Die „Mitteilungen", die an Private nicht abgegeben werden, sind in erster Linie für die PreisprüfnngSstcllcn bestimmt, die dadurch Anregungen zu weiterer Ausgestaltung ihrer Tätigkeit und Material zur Aufklärung des Publikums erhalten. Sind eS doch immer neue Aufgaben, die an die mit Arbeit reich belaste te» PrciSprüfungSstellen hcrantreten. So manche Maß regel des Kricgscrnährungsamtes ist in stiller, emsiger Ar beit der Reichspreisstelle, der LandeS-Prcisstellen und der örtlichen Prcisprüfungsstcllen vorbereitet worden. Die Erfolge der PrciSpriisungSstellen würden noch größer sein, wenn die in ihnen arbeitenden Personen in ihrer ehren amtlichen Tätigkeit mehr als bisher die verständnisvolle Mitarbeit des großen Publikums finden würden. —* Die bereits zwischen einzelnen Bundesstaaten be stehende Brotkarten- und Fleischkarten-Gemein» schäft soll weitere Ausdehnung erfahren. Zurzeit schweben unter den verschiedenen Bundesstaaten dahinzielende Ver handlungen. — In Schweinitz fand ein Kind von 3—4 Jahren in der Nähe der elterlichen Wohnung unreife Pflaumen und verzehrte sie. Trotz ärztlicher Behandlung ist das Kind am nächsten Tage gestorben. Möge dieser Fall allen zur Mahnung dienen, ihre Kinder vor dem Genuß unreifen Obste» zu warnen. —* Es ist wahrzunehmen gewesen, daß in den Bäckereien stark mtneralhaltige Streumehle verwendetworden find. E» erscheint daher angezeigt, darauf hinzuweisen, daß die Verwendung solchen Streumehls zu einer Verfälschung des Brotes und zu Bestrafungen wegen Nahrungsmittel- fälschuna führen kann. —* Die Frankfurter Allgemeine Versicherungs-Aktien- Gesellschaft bat eine Unfallversicherung für die bei der Einbringung der Ernte beschäftigten Schüler eingerichtet. Die Versicherungsgesellschaft berechnet für eine Versickerung für die Dauer eine» Monats 50 Pf. für je 1000 Mark Ver sicherungssumme für den JnvaliditätSfall und die entspre- ckenden Beträge für den Todesfall und die Kurkosten. Die jenigen Landwirte, die Schüler bei der Ernte beschäftigen, werden auf diese Versicherung hingewiesen. Die ungewohnte Umgebung und Tätigkeit sowie das demjugendlichen Wissens- dränge entspringende Bestreben, alle Einrichtungen der Be triebe kennen zu lernen, können zu Unglücksfällen führen. Eine Versicherung gegen Unfall würde wenigstens Ersatz für die materiellen Folgen eines Unfalls bieten. —MI. Die dem Verein „Feldgrau im Weltkriege 1914/15" erteilte Erlaubnis zum Sammeln von Beiträgen durch Vertrieb eines KricgSalbums ist am 30. Juni abgc- laufen und kann nickt wieder erneuert werden. —MI. Wie bekannt, ist mit staatlicher Unterstützung in der technischen Hochschule in Dresden vor Jahresfrist eine Versuchsanlage ,n Betrieb gesetzt worden, die die zweck mäßigste und billigste Art der Trocknung von Nab- rungS st offen, insbesondere Kartoffeln und Gemüsen, er proben sollte. Die Arbeiten dieser Vcrsucbstrockenanstalt sind jetzt soweit vorgeschritten, daß eine Lieferung von Appa raten nach dem dort entwickelten «System stattfindcn kann. Der Bau einer Anzahl von Apparaten ist von der Mühlen- bauanstalt und Maschinenfabrik vorm. Gebr. Seck über nommen worden, die sich zugleich bereit erklärt bat, Inter essenten für praktische Trockenanlagen Auskünfte zu erteilen. —* Im Einwobnermeldeamte, Rathaus, Zimmer Nr 14 gelangt ein von der Zentraleinkaufsgesellschast m. b. H. in Berlin, 8, Behrenstraße 21, berausgegebenes interessan tes Heft: ,,D i e Kriegsküche im Sommer 1916" zur unentgeltlichen Ausgabe an Interessenten. Das ziemlich umfangreiche Heft enthält zahlreiche Kochanwcisungen sür fleisch- und fettsparende Tage. Aus dein reichen Inhalt sei erwähnt, die Herstellung von Suppen, Fleisch- und Flcisck- ersatzspeisen, Fischgerichten usw. Von den bisher erschienenen lehrreichen Flugschriften der Zentraleinknnfsgescllschaft sind noch einige Exemplare vorhanden, die ebenfalls unentgelt lich abgegeben werden. — Der Kriegsausschuß für Kaffee, Tee und deren Ersatzmittel teilt zu der von ihm unlängst ansgcgangencn Mitteilung über die Bereitung von Morgen suppen mit, daß die Herstellung der als Ersatz für den mangelnden Kaffee in Betracht kouimcuden Suppenwürfel eine Ver zögerung erlitten hat und diese infolgedessen zurzeit noch nicht in der angefordcrten Menge dem Verbrauch zur Ver fügung gestellt werden tönncn. Das Fehlen dieser nahr haften Suppen wird in der jetzigen Jahreszeit zweifellos nicht so sehr empfunden werden, da gerade zur Sommer zeit der Bedarf an warmen, fetthaltigen Speisen nickt so dringlich ist, andererseits gerade die Sommer- und Herbst monate wertvolle Nahrungsmittel in reichlicher Menge wieder auf den Markt bringen. Kartoffclsuppcn, Ge müsegerichte und Obstsuppen können jetzt an die Stelle der knapp vorhandenen Nahrungsmittel treten und auch die zurzeit noch fehlenden Suppen ersetzen. Ein reich licher Gemüse- und Obstverbrcmch ist nicht nur aus die sem Grunde zu empfehlen, sondern sogar durchaus wün schenswert, damit die leichtverderblichen, zum Teil nicht zur Aufbewahrung geeigneten Früchte nicht zugrunde gehen und mit ihnen zugleich hohe Nährwerte verloren wer den. — Die Regelung des Fleischverbrauches in der Zeit vom 4. September bis 1. Oktober 1916. Nach einer soeben erlassenen Verordnung des Ministeriums des Innern bleiben die Verordnung über die Regelung des Fleischverbrauches in der Zeit vom 10. Juli bis 3. Sep tember und die zu ihrer Erläuterung und Ergänzung er lassenen Bestimmungen für die Zeit vom 4. September bis einschließlich 1. Oktober 19!6 in Geltung. Für diesen Zeitraum haben die Kommunalverbände Flcischkarlen nach Maßgabe der genannten Verordnung erneut auszugeben. 8 11 Absatz 1 Satz 2 der Verordnung, die Regelung des Fleischverbrauches betreffend, vom 3. April 1916 erhält folgende Fassung: Vorräte, die später von auswärts ein geführt werden, sind nach Empfang anzuzeigen, und zwar ohne Rücksicht darauf, ob sie gegen Entgelt oder unentgelt lich erworben worden sind, und ob ihre Menge mehr als drei Pfund auf den Kops des Haushaltes beträgt oder nicht. — Die Sächsische Staatszeitung schreibt: Der Mangel an Magervieh wird mit ieder Woche fühlbarer. Das reiche Futterwachstum einerseits und die starken Vich- ablieferungen an die Viehhandelsverbände andererseits ver anlassen die Landwirte immer wieder, Aufträge wegen Lieferung von Magervieh zu Heben. Vor allem beginnen jetzt auch schon die Mastbetriebe, die nur Wintermast be treiben, ihren Bedarf durch Vorkauf zu sichern. Es wird mithin nicht leicht sein, auch nur annähernd den großen Bedarf für die nächsten Monate aufzubringeu. Deshalb möchte nicht nur allgemein den BiehhandelSverbänden, son dern auch den einzelnen Viehsammelstellen und besonders den kommunalen Viehhöfcn dringend empfohlen werden, junges, wachsendes Vieh, das zur Schlachtung angelicfcrt wird, nicht sofort zu schlachten, sondern auf mehrere Mo nate noch zur Weitermast an Mäster mit Vorkaufsrecht zu verkaufen oder in Mastvertrag zu geben. Durch eine solche Maßnahme würden sich auch manche Städte die Fleischmenge sür den Winter noch erhöhen können. — Eindringlich sei in jetziger Obstzeit darauf hinge- wiesen, daß eS sich empfiehlt, alles Obst vor dem Ge- nutz zu waschen. Beim Anblick des Waschwassers er schrickt man schier über die Mengen von Schmutz, der dem Obste anhastet. ES ist einleuchtend, datz auch viele Keime und Bazillen dabei sind, die in der Luft dahinfliegend sich auf dem Obste niederließen oder durch Insekten dorthin getragen wurden oder beim Pflücken, Verpacken, Versen den, Verkaufen darauf gekommen sind. Will man auf Wanderungen Obst gleich frisch gepflückt genießen, so reibe man die Früchte einzeln mit einem sauberen Tuche ab oder schäle sie, wenigstens Aepfcl und Birnen. Im übrigen soll man freilich die Schalen mitesscn, denn sie enthalten in der Regel zwar weniger Säuren, aber bedeutend mehr Nährsalze. — MI. Die Brühl'sche Terrasse in Dresden ist jetzt da» Ziel vieler auswärtiger Besucher. Dicht nebeneinander haben die Deutsche Kriegsausstellung und die Ausstellung Kriegergrab und Kriegerdenkmal ihre Pforten geöffnet und bilden täglich das Ziel von vie len Hunderten. Wenn auch die Ausstellungen beide durch den Krieg hervoracrufen sind, so sind sic doch getrennte Unternehmungen. Vorgekommene Irrtümer veranlassen uns, darauf aufmerksam zu machen, daß die Eintritts karten der einen Ausstellung nicht auch zum Besuche der anderen berechtigen. Während die Ausstellung Krieger grab und Kriegerdenkmal unmittelbar von der Terrasse aus zugänglich ist, befindet sich der Eingang zur Kriegs ausstellung zwischen der Kunstakademie und dem Albertinum und wird durch die Treppe am Scmverdenkmal erreicht. Die Kriegsausstellung lmt in der Reisezeit außerordentlich hohe Besuchsziffern aufzuweisen gehabt. Wie wir hören, schweben darum Verhandlungen, um eine Verlängerung der AiSßelli.na zu ermöglichen. Dies ist besonders des halb erwünscht, weil der oft geäußerte Wunsch, die Kriegs ausstellung auch nach anderen Städten Sachsens zu über führen, nicht erfüllt werden kann. Meißen. Ein Gast hatte in Meißen 90 Pfg. für Wurst in einer Gastwirtschaft geben müssen, weshalb er wegen Neberschreitung der Preise Anzeige erstattete. Der Sachverständige hielt vor dem Schöffengericht in Meißen 65 Pfg. als angemessen für die fraglichen 7—8 Scheiben Blut- und Leberwurst. Das Gericht berücksichtigte außerdem Betriebskosten, wie Salz, Pfeffer, Geschirr usw., und erklärte 75 Pfg. als angemessen für 100 Gramm Blut- und Leber wurst in Gastwirtschaften. Diese gerechtfertigte Preisfor- derilng sei aber um 15 Pfg. überschritten worden, deshalb wurde der Gastwirt wegen übermäßiger Preisforderung zu 50 M. Geldstrafe verurteilt. Pirna. Der Beginn der Preiselbeerernte in dem amts- bauptmannschaftlichen Bezirk Pirna (mit Ausnahme der Staatsforstreviere, die besondere Bekanntmachung erlassen) ist auf den 10. August festgesetzt. Hohndorf. Zur Mordsache an der Witwe Kühn hat der Erste Staatsanwalt in Zwickau eine Belohnung von 500 Mark für die Ermittelung des Mörders ausgesetzt. Bockwa b. Zwickau. Infolge der in der letzten Zeit wieder mehrfach ausgetretenen, durch den Kohlenabbau verur sachten Bodensenkungen, denen bereits mehrere Häuser zum Opfer sielen, ist auf der erst vor einigen Jahren neu ange legten Staatsstraße Zwickau—Schneeberg das Fernsprech- kabel an zwei Stellen gerissen, so daß eine Reihe von An schlüssen gestört sind. Hvhenstein - Ernstthal. Umfangreiche Aufträge sind in letzter Zeit der im vergangenen Winter in unserer Stadt gebildeten Kriegsvcrcinigung zur Beschäftigung der Hausweber zuteil geworden, wodurch sich vielen unserer Handweber wieder eine willkommene Verdienstmöglichkeit bietet. Da die von der Vereinigung benötigten Materialien nur gegen Kaffe geliefert werden, erfolgte in der am Diens tag abgehaltenen Sitzung der Stadtverordneten die Ge- Währung eines Darlehns im Betrage von 2500 Mk., wäh rend die an dem Unternehmen beteiligten Fabrikanten sich bereit erklärt haben, weitere 7000 Mk. bereitzustellen. Plauen. Bei der hiesigen Reicksbankstelle sind bereits mehrere Millionen Mark auf Reichsschatzanweisungen sür die kommende fünfte Kriegsanleihe eingezahlt worden. — Das Sammeln der Brenneffeln zur Webfasergewinnung hat hier so eifrig eingesetzt, daß der Stadtrat bestimmte Stun den zur Ablieferung bekanntgeben muhte. Bisher wurden bei den amtlichen Ablieferungsstellen über 200 Zentner ge trocknete Neffelstengel abgeliesert. — Der zweite Versuch der Frau Landgerichtspräsident v. Weber hier, Seidenraupen zu züchten, ist völlig geglückt. Sämtliche aus dem Zoolo gischen Garten in Dresden bezogenen Raupen haben sich gut entwickelt und eingesponnen. Es konnten 210 Kokons an die Sammelstelle in Dresden abaeliefert werden. Gänsezucht in der Krtegszett. Die Kleinviehzucht ist lange nicht so von der Kraft futtermittelversorgung abhängig wie die Haltung des Groß viehs. So lassen sich bekanntlich auch Gänse ohne Körner-, bzw. Kraftfutter, anfleischen und mästen, und sie liefern dabei ein besonders wohlschmeckendes Fleisch und Fett. Wenn auch die Gänsehaltung nicht überall stark be trieben wird, so weiß doch jeder, daß sich die Gans von dem Grün, welches von Ziegen und Kühen verweigert wird, sehr gut ernährt, und daß das an Wegen, Gräben und Büschen wachsende Gras und Unkraut von der Gans gern gefressen wird. Die beste Ernährung findet aller dings die Gans im Herbst auf dm abgeernteten Feldern und den Stoppeln. Nach den Erfahrungen alter Geflügelzüchter ist eS durchaus nicht erforderlich, den Gänsen neben Grünfutter noch Körner oder Kraftfutter zu geben. Will man aller dings schwere Tiere erzielen, so muß man zwei bis drei Wochen vor dem Schlachten der eingesperrten Gans zwei mal täglich eine kleine Handvoll Bohnen oder Mais in etwas gequollenem Zustande in den Kropf füllen. ES ist dies nötig, weil die Gans bei vorgeschrittener Mästung sehr faul wird und aus Bequemlichkeit nur wenig Futter von allein zu sich nimmt. Deshalb muß das „Stopfen* ganz energisch durchgeführt werden, da man eS sonst er leben kann, daß man eine schwere Gans eingesperrt hat und nach 2—3 Wochen eine leichtere aus dem Gefängnis herausholt. Aber eine sogenannte Nudelkur ist durchaus nicht immer erforderlich, weil die Gans allein mit Grün futter ernährt, ein ganz hübsches Gewicht — 10—12 und mehr Pfund — erreicht. ES können daher Gänse von jedermann, dem eigenes Grünfutter zur Verfügung steht, gehalten werden. Not wendig ist allerdings ein kleiner AuSlauf. Wo eS nicht möglich ist, die Gans sich frei bewegen zu lassen, kann man sie — ebenso wie die Ziege — an einen bestimmten Platz durch sogenannte „Selbsthüter' anpflocken. In manchen Gegenden geschieht dies sehr häufig. Man legt der Gans über den Körper eine kreuzweise Verschnürung an, oder befestigt die Gans an einen Pflock durch einen Strick oder eine leichte Kette, die man um den Fuß schlingt. Freilich kosten die Gänse heute bei der Anschaffung viel Geld. Dian verlangt für flügge Gänse jetzt etwa 10 Mark sür das Stück und mehr. Bei näherer Prüfung sieht allerdings die Sache anders aus. In Friedenszeiten hat man sür geschlachtete Gänse SO Pfennig für daS Pfund bezahlt. Die Preise für Rind- und Kalbfleisch stellten sich immer niedriger, etwa um 10 Pfennig. Heute zahlt man für Rind- und Kalbfleisch im Durchschnitt 2,20 Mark. Es dürst« demnach daS Gänsefleisch der Preiserhöhung ent sprechend, 2,60 Mark oas Pfund kosten. Rechnet man so, dann erzielt man, abgesehen von den gering anzuschlagenben Futterkasten, für eine augenblicklich mit 10 Mark bezahlte FutterganS nach der Anfleifckmna -»nid Anmästung bei
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