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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.11.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-11-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191611092
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19161109
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19161109
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1916
- Monat1916-11
- Tag1916-11-09
- Monat1916-11
- Jahr1916
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.11.1916
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te aber illegitim, wen» es l»rg«n die Deutschen geübt wird. Die Behaupt«»«, das» die Admiralität den Befehl gegeben Kade, daß Uederkebende von in Slot befindlichen deutschen Unterseebooten nicht »«rettet werden sollen, ist «ine un bedingte Litge und wurde ausdrücklich widerlegt in der Note der englischen Regierung über den Baralong-Fall vom Sv. Februar 1V16." wtrd nn» von »nsiändiuer Gtell« geschrieben r iw «dwtraittät destrettet von alle« deutsches eilte» Dattachen ««reine elnztue. Gte debandtet. »» e«»ltsche ttrie«»schtfs da» deutsche Unterseeboot bet wehender nwerikantscher Sla-»e, sondern unter engltfcher Flagge beschossen und Versen« habe. Abgesehen btmwon bestätigt also die englische Adwlralttät den deut- sch«, Bericht Punkt siir Punkt durch beredte» Schwelge«. Dauttt ist uubestrttten sestgestellt: La» Voot mit den beiden Ueberlebende» ist absichtlich von de» englischen »Nttchschtff« Übersabre« worde«. »« so die letzte« Jengen hi»»»«orde«. Lie beide« Ueberlebendeu wurde« al» die» »icht gelungen war, erbarmu«g»lo» und »b«e Hilfe- leist«»« sür de« Schwerverw««deten 1« et«em kleinen käsigarttge« Verschlag eiugesverrt. De« Schwerverletzte« bat «a« mit «och osie«e« Wunden in» Gesängni» ge« worseu. Alle» bat man geta« um th« an sei««« Wunde« sterben »n laste«. Sei«« A«slirserung «ach der Schwei» bat ma« trotz der Befürwort««» durch die schweizerische Aerttekommissio« verweigert. Man bat alle Versuche de» Misshandelte» vereitelt, über die amerikanische Bot schaft in London a« die deutsche Regierung ,« berichten. Angesicht» dieser nahezu vollen Bestätigung de» deutschen Berichte» kann die englische Admiralität nicht verlangen, dass ma« dem deutschen Berichte in dtm einem Punkte, de» die Admiralität al» salsch berauszuftelle« versucht, »e« «landen versagt. Es war so selbstverständlich zu erwarte», dast der Mistbrauch der amerikanische« Flagge zu einer der grauenvollste« Laten der Seekriegsgeschichte von der englische« Sldmtralttät nicht »«gegeben werden würde. Lrotzdem bl«ibtder de«tsche Bericht auch in diesem P««kte wahr. Dieser neue Baralougsall bestätigt «rneut, dast et« Befehl der Admiralität besteht, nach dem Ueber lebende deutscher Unterseeboote nicht gerettet »m werden brauche«. Die englische Note vom SS. Februar 1VL« bat die» «icht widerlegt, sonder« nur bestritten. Alter a«ch dies« Bestreitung ist nur englischer Heuchelei möglich. Rnsstsche Verletzung der norwegischen Neutralität. Ein russischer Torpedojäaer hat am 2. November ein denttche« Unterseeboot beschossen, als der Torpedojäaer 2'/, bis 8 und das Unterseeboot 3 bis 4 Seemeilen von Homöen bet Bardö entfernt war. Die norwegische Regierung hat ihren Gesandten in Petersburg beauftragt, gegen die nene Verletzung der Neutralität zu protestieren. Die nvriveatsme Antwortnote. Die norwegische Antwortnote ist gestern dem deutschen Gesandten überreicht morden. Der Kreuzerkrieg unserer U-Boote. Nutzer den bereits gemeldeten sind in den letzten Tagen folgende feindliche Handelsschiffe versenkt worden. Die eng lischen Dampfer „Rappahinnock" (387 t Bruttoreaister- tonnen), „NorthwalcS" <4072 Bruttoregistertonnen), „A. B. Davidson" (1640 Bruttoregistertonnen), „Äarrumble" (3823 Bruttoregistertonnen), die französischen Segler „Iduna" (165 Bruttoregistertonnen) und „Felix Louis" (275 Bruttoregistertonnen), der italienische Dampfer „Ost- marck" (4400 Bruttoregistcrtonnen). Nach einer Londoner Meldung ist der Postdampfer „Arabia" (7VSS Bruttoregistcrtonnen) am «. November im Mittelmeer versenkt worden. Alle 1S7 Pastagiere konnte« in Sicherheit gebracht werden. »4 Kriegsschiffe gegen U-„Deutschland". „Laut „Daily Chronicle" sind zur Verfolgung der „Deutschland" auf ihrer Heimreise insgesamt 34" Kriegs schiffe der Alliierten aufgedoten. Ein besonders wertvoller U-Boot-Erfolg im nördlichen Eismeer. Die Ladung des im nördlichen Eismeer von einem un- serer U-Boote versenkten rumänischen Dampfers „Bistritza" von 3688 Br.-Reg. To. war für das rumänische Heer be stimmt. Unter ihr befanden sich, wie aus der jetzt ringe- troffenen Ladeliste hevorgeht, u. a. 125 500 Stück 7,5-Zenti- meter-Granaten mit Zündern, 42000 Stück 7,.^».Zentimeter- Kartuschen, 14001100 Kartuschen für Mttrailleusen, 200000 Stück 3,7-Zentimeter-Granaten, 300 Stahlbomben mit Zündern uno Ladnng, 3600 Stück 12-Zentimcter-Gra° naten und ebenso viele Kartuschen, 1 576 000 Patronen für Maschinengewehre, 5000 Zündschnuren, 60000 Stahlhelme, 10000 Gewehre, 100 Maschinengewehre (System Hotchkitz), 20 Stück 5,8-Zentimeter-Mörser, 360 Packsattel für Ma schinengewehre und Munition, 28 Autos, 38 Tonrenautos, 22 Lastautos, 5 Krankenautos, 7 Sanitätswagen mit voll ständiger ärztlicher Ausrüstung, 2 Flugzeugschuppeu, 5 Luftballons mit Zubehör, 883 Tonnen Stahl in Barren, 2S Tonnen Nickel, 23 Tonnen Schwefel, 8,5 Tonnen Blei, 62 Tonnen Maschinen und Dynamos. Der Wert der Ladung wird auf 23 Millionen Mark, der Wert des neuen Schiffes auf etwa 2,5 Millionen Mark geschätzt, sodatz unseren Feinden mit der Versenkung des Schiffes insgesamt ein Geldfchaden von mindestens 25 Millionen Mark entstanden ist. ' Der österreichisch-ungarische GeneralftabSbericht. Amtlich wird aus Wien verlautbart, den 8. November 1916: O e st l i ch e r Kr i e g s sch aup l atz: Heeressront des Generals der Kavallerie Erzherzog Carl: Südlich und südöstlich des Szurdul-Passes wurden rumänische An griffe abgeschlagen. Bei Spini und südwestlich von Predeal drängten wir den Feind weiter zurück. Beiderseits der Bodzn-Stratze lind wir wieder in Besitz aller unserer früheren Stellungen. Nordwestlich von Toelgyes vermochten die Russen abermals etwas Raum zn gewinnen. Bei Tartaraw schos; ein österreichisch-ungarischer Flieger einen russischen Nicnvvrt Doppeldecker ab. — Heeressront des (Generalscldmarschnlls Prinz Leopold von Bayern: Nichts Neues. I 1 a l i c u i s ch e r K r i c gS s ch a np I atz: Die Ruhe im Gordischen hält an. An der FlcimStalfront wurden An griffe einzelner italienischer Bataillone im Col Bric»n-Ge- viet und an der Bocche-Licllung abgewiesen. Drei Offi ziere, 50 Mann und 2 Maschinengewehre fielen hierbei in unsere Hand. Südöstlicher Kriegsschauplatz: Keine beson deren Ereignisse Ereignisse zur See: Am 7. d. M. nachmittags haben feindliche Flieger auf die Städte Rovigno, Parcnzo und Citta Nuova Bomben «»geworfen. Es wurde nicht der geringste Sachschaden an gerichtet und niemand verletzt. Eigene Flugzeuge stiegen zur Verfolgung auf. Eines derselben, Führer Linienschiffs leutnant Drakulic, schätz einen feindlichen Flieger ab, der bei in hoher See befindlichen feindlichen Torpcdofahrzeugen uiederging. .Diese wurden von unseren Flugzeugen mit Bomben angegriffen und entfernten sich gegen die feindliche Küste. Am Abend des gleichen Tages warf ein feindlicher Flieger gleichfalls erfolglos Bomben bei Umaao ab. Eigene Seeflngzeuge bewarfen abends die militärischen Objekte von Vcrmigliano und Monfalcone sehr wirkungs voll mit Bomben und kehrten unbeschädigt zurück. Flottenkommando. Vulggriw« Aivilvettvglttnig tu »er Dvbrndsch«. Für di« »reif« Konstanza, Medschtdt« und Lernavoda sollen, einer Meldung aus Sofja zufolge, demnächst di« Be amten einer Zivilvcrwaltuug ernannt werden. Al« Mittel punkt der Verwaltung ist Konstanza in Aussicht genommen. , Die „freie" rumänische Armee. Alle rumänischen Armeekorps sollen jetzt von russischen und französischen Generalen geführt werden. Schweizer Blätter melden, datz der kürzlich abaesetzte russische Befehlshaber der Dabrudscha-Armee vor rin Kriegs gericht gestellt werden wird. Bom Kriegsschauplatz am Jsonzo und in Siebenbürgen. Die Wiener Blätter stellen fest, daß die Italiener in der neunten Jsonzoschlacht trotz eines Einsatzes von rund 170000 Mann auf einem enabegrenzten Gelände nicht mehr erreichten, als daß die österreichisch-ungarische küstenländtsche Front auf 5 Icm Lange eingebuchtet und nur in einer kurzen Strecke 4 >-m weit über die nach der Räumung von Gör» von den Italienern gehaltene Linie zurückgedrückt wurde, die öster reichisch-ungarische Karst-Front am Südslügel nicht berührt wurde, so datz die Italiener von dem heitzersebnten Ziel Triest ebensoweit entfernt sind wie srüher. Dabei hatten die Italiener ganz auherordentliche Verluste, die bet mehre ren Brigaden die Hafte der Effektivbestände überschritten, wodurch sie gezwungen waren, die Offensive einzuftellen. Man dürfte begierig sein, wie sich nunmehr Cadorna den immer dringender werdenden Forderungen der Entente mächte nach Entsendung grober italienischer Truppenkörver nach Frankreich und Saloniki entziehen werde. Hinsichtlich de« Stebenbürgifchcn Kriegsschauplatzes beben die Blätter hervor, datz trotz der Ungunst des Geländes und der Witterung und trotz der Hemmnisse der schon im Frieden jenseits der Grenzen von den Rumänen angelegten Befesti gungsbauten wesentliche Fortschritte erzielt seien, denen nur kleine Erfolge des Feinoes im nördlichen Siebenbürgen gegenüberständen. Die Blätter heben hierbei hervor, datz sich die Auariffsbewegung in dem schwer zugänglichen be waldeten Mittelgebirge, das mitunter, wie beispielsweise in der Predealftratze, zu Höhen von mehr als 2000 Meter emporsteigt, vollziehe, weshalb den verbündeten Truppen die höchste Anerkennung gebühre. Nicht unerwähnt solle bleiben, datz Gegenangriffsversuche der Rumänen für diese die schwersten Einbutzen zur Folge batten. So wurden u. a. nach den sechstägigen Kämpfen im Frontraume nur weni ger Kilometer mehr als 1000 Fcindesleichen von den ver bündeten Truppen bestattet. Zur Lage in Griechenland. „Seeolo" meldet aus Athen: Admiral Fournet hat der griechischen Regierung die angekündigte Note übersandt. In der Note wird die Besetzung des Zeughauses und die Besitznahme der gesamten Tarpcdoboots-Flottillc und der Munition auf dec Insel Lerotz angezeigt. „Daily Mail" erfährt aus guter Quelle aus Athen, daß die Alliierten die Ablieferung der Verschlutzstücke von den Geschützen der griechischen Torpedoboots-Flottille, die vermitzt werden, verlangen. Feindliche Heeresberichte. Französischer Bericht vom 7. November nach mittags. Die Franzosen und Engländer machten in der Zeit vom 1. Juli bis zum 1. November an der Somme 71532 deutsche Soldaten und 1449 Offiziere zu Gefange nen. Das im gleichen Zeitabschnitte durch die Alliierten erbeutete Kriegsgerät beläuft sich auf 173 Feldgeschütze, 130 schwere Geschütze, 250 Grabenmörser und 988 Maschi nengewehre. Der Anteil der Franzosen an dieser Ge samtsumme beträgt 40 796 Soldaten, 809 Offiziere, 77 Feldgeschütze, 101 schwere Geschütze, 104 Mörser, und 535 Maschinengewehre. Aus der Nacht ist nichts zn melden außer zeitweise aussetzender Beschiessung an verschiedenen Stellen der Front nnd des reckten MaaS-Ufer§. — Luft krieg: Deutsche Flugzeuge warfen gegen 10 Uhr abends mehrere Brandbomben ans Nancy, die weder Menschen opfer forderten, noch Sachschaden verursachten. Weitere MiegSimHnchttn. Die Polen wollen mit den Zentralmächte« gegen Rußland kämpfen l Am 1. November empfing der Reichskanzler eine weitere polnische Abordnung, deren Wortführer n. a. erklärte: Jetzt ist es unser Wille, zusammen mit den Zcntralmächten gegen Rutzland zu kämpfen und schon jetzt mit unseren Kräften den zukünftigen polnischen Staat zu erweitern und zu organisieren. Der Reichskanzler erwiderte: Es ist mir- bekannt, datz Sie die historischen Notwendigkeiten, welche den Auschlutz Polens an die Zcntralmächte fordern, er kannt und diesen Gedanken mit Unerschrockenheit vertreten haben. Unter Bezugnahme ans die Knndgcbung des Klubs der Anhänger des polnischen Staatswesens zur rumänischen Kriegserklärung und des an den NcichstagSpräsidenten ge richteten Begrützungstclegramms fügt- er hinzu, datz er in den Herren tapfere Vorkämpfer für die gemeinsame Sacke nnd Mithelfer an den bevorstehenden schweren Aufgaben erblicke,«auf deren verständnisvolle Mitarbeit er rechne. Kritik an der englische» Regierung. Wie einem Amsterdamer Blatt aus London gemeldet wird erklärte Ramsay Macdonald vor einigen Tagen in einer öffentlichen Versammlung, datz alle, die jetzt auf den Schlachtfeldern von Frankreich oder Belgien falle», umsonst sterben. Outhwaite (lib.) fragte im Unterhaus, ob alle Alliierten gleichmähig zur gesamten Trnppenmackt bei trüge». Lloyd George antwortete, es sei unerwünscht, da rüber Aufschlüffe zu geben. Outhwaite begnügte sich damit nicht, sondern stand abermals auf. Es erschollen von allen Seiten Protestrnfe, man rief: Sitzen bleiben! Wir brauchen hier keine Deutschenfreunde! Oberst Craig (Unionist) fragte, ob es nickt möglich sei, Fragen zu verhindern, die offenbar zum Zweck Hütten, Schmierigkeiten zwischen den Alliierten hervorzurufen. Der Sprecher erklärte, er würde das gern zur Regel machen, wenn das Haus einen derartigen An trag annehme. Er habe nichts dagegen, datz die Mit glieder des Hauses ihre Meinung zum besten geben, könne aber nicht zülasscn, datz die Verhandlungen gestört würden. Von radikaler und konservativer Seite wurde der Wunsch nach kräftigeren Matzregeln gegen die Deutschenfreunde in Griechenland geüutzcrt. Einige Abgeordnete verlangten, daß die Alliierten endgültig mit König Konstantin brechen sollten. Die Ausdehnung der Militärdienftpslicht in der Türkei. „Tanin" veröffentlicht eine Erklärung des Kriegs ministers, VizegeneraUssimuS Enver Pascha, über die Aus dehnung des aktiven Militärdienstes auf jene Leute, die eine Loskauftaxe bezahlt haben. Enver Pascha erklärt: Bis jetzt glaubten die gebildeten oder reichen Leute, das Recht azif eine Befreiung erworben zu haben. Dank dem Kriege haben sich die «reisten Vorstellungen dieser Art binnen kurzer Zeit geändert. Die jungen Männer, die in die Armee eintrcten, gewöhnen sich an das militärische Leben, machen sich mit der Heiligkeit der Pflichterfüllung vertraut und tauchen in die Allgemeinheit unter. Unser neuer Gesandter im Haag. Friedrich Rosen hat seinen Gesandtenposten im Haag angetreten. Er entstammt einer Orientaliftenfamilic. Vater und Oheim haben sich einen bedeutenden Ruf als Sprachforscher erworben. Aber auch der am 30. August 1856 zu Leipzig als Sohn Georg Rosens qeborene neue Gesandte in den Niederlanden hatte vergleichende Sprach wissenschaft zur Grundlage seiner Berufsbildung gemacht, wie auch sein Vater in die preuhifch-deutsche Konsülatslnuf- bahn einaetrctcn war und dreißig Jahre in ihr gearbeitet hatte. Der gröberen Oeffentuchkeit ist Friedrich Rosen durch seine TeKmdßchaft a» MenelM Hof ja Sdi» NW8 bekannt aervordrn. von der er einen dentsa-abeUonmven Handelsvertrag hekngrbracht hat (1005); mehr «wer noch durch die Vertretung Deutschlands ans der denkwürdigen Konferenz von Algeciras im Folgejabre. Daß er kur» zu- vor mit der Gesandtschaft in Tanger betraut war; gab die äußere Veranlassung für die auf ihn gefallene Wähl! Es ist bekannt, daß der deutsche Mißerfolg bei der damaligen Ordnung des marokkanischen Problems nicht ihm zur Last fällt, sondern dem Verrat« Rußlands und Italiens und unserer verkehrten Einwilligung in eine Entscheidung der Stimmenmehrheiten. Rosens persönliches Geschick in den Verhandlungen hat bei Regierung und öffentlicher Meinung gleich damals warme Anerkennung gesunden. Und ebenso seine schneidige Vertretung der deutschen Jntereffe, al« Frankreich sich über eine Bestimmung des neuen Vertrages nach der anderen hinwegsetzte. Wenn er seither in Ver- sehnna der Gesandtenposten von Bukarest und Lissabon keine in befriedigenden Endergebnissen sich ausdrückenden Erfolge erzielt hat, so kommt das wesentlich auf Rechnung der Regierungswechsel, die wiederholt den ruhigen Fortgang unserer Beziehungen zu Rumänien und Portugal unterbro chen haben, bi« beide Länder der völlige:» Umaarnuna durch die englischen Politik anheimgefallen sind. Unsere Kriegs- erklärung an Portugal am 11. März 1916 hatte Rosen« dortigem Wirken ein Ende bereitet. ES ist erfreulich, jwß für das starke Können des verdienten Mannes so bald wie der eine Stätte gefunden werden konnte, in der er sich aus- wirtschaften kann. Was gerade Haag in der Gegewort be deutet, ist uns allen geläufig. Der-Weltkrieg beginn aufzubanen. Die Erneuerung des Königreiches Polen begrüßt Rudolf Kjellen in der Zeitung „Nya Dagligt Allehanda mit fol- genden Worten: Am 5. Novbr. 1916 begann der Weltkrieg aufzubanen. Die zerstörende Tätigkeit, in der viele sein ganzes Wesen erblickten, ist nicht mehr die einzige. Die positive Seite des Weltkrieges fängt an, neben der negati ven hervorzutreteu. Das große Leiden beginnt einen Ginn zu bekommen. Prinz Heinrich von Bayern gefalle«. Prinz Heinrich von Bayern hat den Heldentod erlitten. Der Prinz wurde am 7. November gelegentlich einer Er kundung schwer verwundet und ist in der Nacht vom 7. auf den 8. November gestorben. Prinz Heinrich von Bauern geboren 1884, war der Sohn des im Jahre 1907 verstorbenen Prinzen Arnulf von Bayern, des jüngsten Bruders König Ludwigs. Er war kömgl. bayrischer Major und Bataillonskchnmandeur im Jnfanterie-Leibregiment. Die Erkrankung Stürmers. Der russische Ministerpräsident Stürmer ist so krank, daß er die aus den 14. November festgesetzte Eröffnung der Duma nicht vornehmen kann. Frankreichs Opfer. Der „Maasbote" veröffentlicht einen Bericht seine« Pariser Korrespondenten, der sich mit der Frage des Effek tivbestandes des französischen Heeres beschäftigt und von den unerhörten Verlusten Frankreichs spricht. Der Korre spondent führt aus, es ist der Ruhm Frankreichs, mehr ge leistet zu haben, als seine Verbündeten, aber es hat auch viel schwerere Verluste erlitten, vor allen Dingen im Ver hältnis zu seiner BevölkerungsMer. Jeder Mann in Frank reich erfüllt seine Pflicht, aber Frankreich hat innerhalb der Entente die schwersten Schläge ertragen müssen. Glänzend und ohne sich zu weigern, hat cs Widerstand geleistet und war immer bereit zum Angriff äberzugehen. und den Feind zurückzuschlagen. Weiter wird auf die Einberufung der Jahresklasse 1918 angcspielt. Eine in dem 'Artikel veröffentlichte Statistik hebt her vor, datz von den 36 247 Gemeinden Frankreichs 2345 sich in den Händen der Deutschen befinden. Der Wert des be setzten Geländes beträgt im Norddepartement 4 423 Milli onen Fr., im Paß de Calais 2 292 Millionen Fr. und im Sommcgcbiet 1809 Millionen Fr. Diese Distrikte produ zierten 23 Millionen Zentner Getreide, etwa also den vier ten Teil der gesamten französischen Ernte, tue 90 Mil lionen Francs an Wert beträgt, und außerdem liefert das besetzte Gebiet auschlictzlich die Zuckerrüben. Von 130 000 Fabriken seien 25 763 im besetzten Gebiet nnd ihr Wert wird auf 88" „ dec, Gesamtwertes der französischen Fabriken berechnet. Das besetzte Gebiet zahlte 811 Millionen Fr. Steuern. Es gehörte zu den 30 Departements, in denen die Geburtenziffer die Sterbeziffer überwog. Eins Funkenstation in einem englischen Internierungslager. Im englischen Jntcrniertenlager in Groningen (Holland) wurde eine Fnnkcnstatiou entdeckt. Lis russische Presse zur polnische» Unabhängigkeitserklärung. Ans Petersburg meldet die amtliche Telegrafenagentur^ Tie Petersburger Zeitungen veröffentlichen den Wortlaut des deutsch-österreichischen Manifestes, das in Warschau und Lublin proklamiert wurde und über Stockholm hierher ge langte. Tie-Mätter äußern sich dahin, datz die Zentral- Mächte neue Truppen brauchten und eine Maffenaushebung in den von ihnen besetzten Gebieten Rußlands vornehmen wollten. Dieses Vorgehen stehe aber im Widerspruch mit allen internationalen Gepflogenheiten und mit den-auch von den Mittelmächten unterzeichneten Haager Konventionen von 1899 und 1907. Um diese Absicht zu verschleiern, hätten Deutsche und Oesterreicher feierlich erklärt, sie feien überein gekommen, in Russisch-Polen einen autonomen Staat zu gründen. Dies würde aber die grobe Hoffnung der Polen nicht erfüllen, die Hoffnung nämlich auf Schaffung eines geeinigten Polens, wie es von Rußland proklamiert worden sei. Deutsche nnd Oesterreicher, die weder die politische Organisation, noch die Rechte Polens genauer umschreiben, wünschen aus Polen nur ein Teilstück des Deutschen Reiches zu machen, mit dem einzigen Unterschiede, daß dieses nicht von einem Statthalter, sondern König geleitet werden soll, d. h. von einem deutschen Prinzen und datz es selbst nicht als Pro"'"', sondern als Königreich qualifiziert werden soll. Vermischtes. DieHinterlassenschaftdesamerika nischen Eiscnbahnkönigs Hill. Louis Hill hat nun bis In ventaraufnahme deS Vermögens seines Vaters James I. Hill, des ehemaligen Präsidenten der Great Northern Real- way Co. becnset und es ist zu Tage getreten, daß das Vermögen bedeutend größer gewesen ist, als man anfäng lich mmahni. Anfangs schätzte man das Vermögen auf 40 000 000 Dollar, nun hat es sich herausgestellt, daß das Vermögen mehr als 52 000000 Dollar beträgt, Man be rechnet, daß die Erbschaftssteuer, die Louis W. Hill dem Staate entrichten mutz über 1500000 Dollar betragt. Auf fallend ist, daß der Eisenbahnkönig fast die Hälfte seines Vermögens in Bankaktien angelegt hat. Er hatte Wetter für 1500000 Dollar auf die englische Kriegsanleihe ge zeichnet. Seine Kunstsammlung wird auf 1000000 Dol lar taxiert. Der Rest seines Vermögens besteht größten teils aus Bankaktien. Iugendliche Mörder. Tie 18- bezw. 15 jährigen! ArbeiKburschen Richard und Otto Klaus, die am 25. Sep tember 1916 im Hause Maybach^Ufer 2 in Berlin die 53- jährige Blumenarbcitcrin Anna Rudolphi ermordet und beraubt haben, wurden gestern von der 1. Strafkammer des Landgerichts Berlin II zu je 15 Jahren Gefängnis verurteilt.
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