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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 03.12.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-12-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19021203022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902120302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902120302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-12
- Tag1902-12-03
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namentlich gilt dies von de» Schweine obenan sieden. eien Cäugethierrn. unte» denen der Boiliebe der Einaeboreneu gerade für dleir letzte«» Tdirr« zeugt der Umttand. da» etniunae» ,ie»telchen. da- aus irgend welchen Gründe» irinr natürlich« Nähr- iiuuter verlor»» bat. nicht selten a» der Brust einer Samoanerin Äia^ lü, den verlus^ findet. Sridstveistäublich girdt r» deute ans ^anioa auch alle udiigen europäische» Hau-idier». und in den Wäldern in jetzt <vgar auch Geleaendeit zur Jagd auf Hochwild und verwilderte Rrnder. Di» Vogrlwett in vesvndert durch Papageie», Tanbenarten. sowie durrd Hübner. Möven und ichnevirnartige» Geslügel vkrtreten Ei» inr saruoa charalteristilche» Thler ist der Palotv. rin in den SchlupnvUikrln der Koralleniellen am vier lebende- wunnübntiche» Thier von Fußtänge, da» aber nur einmal im Jahre lim Lktoder oder Nooemdrrt. rcarlmäßig bei zunehmeiidem Mond, aut eine balde Stund« zum Vorschein kommt und dann massenbait rinaeiaugen und von de» Samoanern als Leckerbiffen verspeist wird. Bon den beiden deutschen Sanroa- imeln Nt Upolu ziva, die kleinere, aber die tulinrrll bedeuiendere. An ihrem No,brande liegt auch der einzige grükere Haien. Apia, der aber zur Regenzeit in Folge der erwähnie» wilden S'ürm« für die Schiffe nicht ungetähitich ist Nur da» Küstenland ist bewohnt, da da» Innere sehr gebirgig und zerklüftet ist. Kleine Ruderboote, die lang» der Küste in dem seichien Wasser über dem Korallen- selieiigürket dabinfadre». bilde» die Hauviverkedrsinitie- zwiichen den iadlieicben Stiaobdöiirr». die sich inmitten von Palmerchainc» er beben. Die Nachbarinsel Savaii besieht au» einem Hoden vulkanilchen Dom mit einigen Rebeiikratern: sie iil uirgriüdr brr mal so grob al» der Bvdemee. und ihr Hauvtkrater erreicht die Hohe der Schner- koppe iI650 Meter! Die Bevölkerung beider Jnieln gehört dem polimesi'chen Stamme a» und zeichnet sich durch aussallenbe Schönheit — zumal in ihrem weibliche» Tbeiie — au- Sie vereinigt kindliche Naivität und llriprünglichleit mit der Anmuth und Würde homeriicher Menscheirgeilalte». wie überhaupt dir glanzende gelbbraune Hautfarbe und da» Ebenmaß der Glieder an anuke Broncesiguren erinnert. Die Frau genießt ein Hobe» An sehen : sie bleibi von gröberer Arbeit verschont : selbst da» Kochen beiorgt in der Regel der Mann, der aber trotz alledem seine Würde als Herr im Harne gar wohl zu wahren wein Den Frauen irillt »eben der Pflege der Kinder und der Reinhaltung der Häuslichkeit nur noch die Anfertigung seiner Flechtarbeiten zu; im klebrigen aber verlangt die Männerwelt von ihnen nicht» weiter, al» daß ne sich schmücken imit Blumen!, daß sie singen, tanzen und lachen. Die Kleidung der Samoancr besteht nur au» einem Hüslichurz. der bei den Männern kurz, bei den Frauen etwas länger ist: der Der musikalische Sin ert zu werden. So dil^te^ich auch da« Dezember- Häute» unter DominU Erst verirchert zu werden. So d de- Central. Ldeate,-. dank der tteffttc,, Rotte,'», knien Vorgängern «ach jeder anschlteßen. -« V,N. sind bier und brich« in H sind wtort an Ort und Stelle ad> . . auf gebracht worden. Der 2Hüter ist 90. v. M. in der Joyannftadt mit einem übner leistete, braucht >ohl kaum stoammm Direktor üiloige tnng hin würdig «eibericht. S. Drzember. 2« der letzten Seit in der Umgegend Nacht- verschiedene Ein» hnerställe verübt worden. Dir gestodlenen Hühner an Ort und Stille und später zu« m der Rach« zum icke. in drnn sich landen, detrosse» der Sderkower bleibt zumeist unbedeckt. Der musikalische Sinn, sowie eine gewisse dichierffche Begabung sind bei den Samoanern koch entwickelt, ein vom Vortragenden auf dein Klavier wiedergegebene» i unoanvche» Lied zeigte die verhälknißmäßig hochsiedende Art der Melotnk n»d Harmonisirung Hochinlcreiiant waren ferner de» Redners Schilderungen von den heiimuüliche» Tänzen, den Sitten und Gebräuchen der Samvaner bei ihren Festen und beim Em pfange von Gasten, von ihrem Perhatten lm Verkehre mit den deuuchen Beamte» u. i. w Etliche Lichlvilder unlerstützten den überaus zahlreich deluchlen Vortrag, der lauten und anhaltenden Beifall fand. —* Wenn sich von dem Beifall der Besucher aus die Güte der Darbietungen schließen läßt, so Kat die Direktion des Eentral- Theaters mit dem Dezember-Programm einen guten Griff geidan. denn der Applaus war bei einigen Nummer» geradezu ein großartiger. Ganz neu waren Hugo und Marga rethe. die beiden Schmetterlinge. ein Knabe und ein Mädcden von eiwa 10 dis 12 Jahren, welche lehr zierlich und elegant, sowie mit außerordentlicher Sicherheit am schwebenden Barren und am Traoez^a,betteten. sowie die Tanzkünstierin Miß Carina mit ihren «emaiions-Transsormaiionen. An und für sich schon eure reizende ,urige Dame, die perionifizirte Grazie und Eleganz, trugen ihre ebenso märchenhaft mächtigen wie geichmacwollen und vor nehmen Kostüme nicht wenig zu einem glänzenden Erfolge bei. Sehr angenehm berührte die Schnelligkeit der Verwandlungen, welche die junge Dame aui offener Bühne hinter einer eigenen, koilbcnen Dekoration oornahm. Die Künstlerin tanzte zunächst einen svanüchen Tanz, in dem ihr ungedändiate» Temperament voll und ganz zum Ausbruch kam, dann folgte ein lebhafter Matrosentanz und ein russischer Tanz, der welchem die absolute Schnelligkeit der Bewegungen überhaupt zu bewundern war. Einen glanzvolle» Abschluß des Ganzen bildete die Allegorie „Krieg und Friede,:", ein Schaustück eritrn Ranges, rn dem Miß Carina in einzelne» Toure» ganz hervorragend aut den Fußspitzen tanzte. Die zierliche Interpretin der leicht geschürzten Mme fand eine begeisterte Aufnahme. Das Gleiche läßt sich von Miß Sidn Nirvana tagen, welche mit ihrem fein dieisirten Schimmelwallach Loki eine Darstellung lebender Bilder nach be rühmten Mustern bot. unter denen besonder- Mazevpa'S Tvdesritt und Siilrz in den Steppen der Ukraine, sowie der Krönungsritt der Kaiserin Marie Theresia aut dem Hügel zu Preßburg lebhaft applaudirt wurden. Auch The Ueftems zwei mit erstaunlicher Muskelkraft ausgcstatleke und dir schwierigsten eguittdrlst,scheu Produktionen sicher und gewandt ailstührende Knaben arbeiteten sich schnell in die Gunst des Publikums. Sehr erheiternd wirkte das Auftreten der Baittvicler Robert US and Wilsredo mit einem in schwarzem Gehrock und Ehlinder gekleideten, aufrecht gehenden Fox-Terrier. Auch deren erstaunliche Fertigkeit im Ballspiele reibst fand lauten Beifall. Geradezu frenetisch aber ge stattete sich Verleide, als der Humorist Siegwart Genie» die Sarah Bernhaidt und idr Auftietcn in Berlin darslellte. welcher Scene er noch eine Lpernaufführung und eine Ueberbrettl- vorslellung folgen ließ. — Ebenso erheiternd wirkte die Ämoros- Werner-Trupve in ihrer Pantomime: Beim Jtirlcn erwischt. Ten gesanglichen Tkeil vertreten die Soub etten-Diva Adele M oraw. welcher insbesondere das Couplet von der .Feuerwehr" recht gut gelang und Georg und Gusti Edler in ihrer Aivenseene. Auch der Sriarnal-Musikal-Akl des Alllier - Trio mit Produk tionen ans dem Milophon und einer neuen Art Glockenspiel fand allgemeine» Beifall Meßt er's Kosmogravh mit zehn neuen Bttderiknen machte den Beschluß. Daß die Kapelle des Borstadt hindurch Bäcker a arbrocht worden. Der M. in der Jooannstadi mit wiederum ^stöhlen«. abgeschlcichtete . und sestarnemmea worden. E» ist der 34jäbrige. ehemalige Sous, mann und jetzige Arbeiter Robert Kloliche au« Lichtender« b. Pul-nitz. Trotz seine» Leugnen» konnte er doch «in«r Anzahl derartrger Diebstähle überführt werden. —* Eine FrühslückSdiebin wurde in einem Hause der Striesen aus frischer Thai ertappt. Mehrere Monate waren den dort wohnhaften Parteien früh die vom an bestimmte Stellen gelegte» Brötchen «eggenommrn worden, bi» man sic» mit Erfolg aus die Lauer legte. —* Ter Verein der Industriellen von Löbtau feierte am 30. v M. lein üjähriae» Bestehen. Tag« zuvor hatte im »Rath«, teller" daseibjt unter Vorsitz de» Herrn Fabrikbesitzers Trrrb- mann die Hauptversammlung statigemnden. Di« Mitglieder sind in der Hauptlache Inhaber der größeren Betriebe Löbtau- und geben insgesammt etwa 9000 Beamten und Arbeiter« ständige Be schäftigung. wo- einer versorgten Bevölkrrung-zahl von mindesten» 10000 Personen entsprechen dürste, da di« meisten Arbeitnehmer verherratbet sind. Der Verein besaßt sich nicht allein mit Pflege und Förderung handel-politrscher Interessen, deren Erfolge nicht zum Mindesten sowohl den Arbeitgebern al» auch den Arbeit nehmern zu Gute kommen, er bat sich auch außerdem in den Dienst der Womthätiakelt gestellt, indem er durch Unterstützungen gern überall da mit eingreist. wo die Noch e» erfordert. Der Verein wird daher bei der bevorstebende.l Einverleibung mit Dresden von den dortigen Behörden und Bürgern gern willkommen geheißen werden. —* Schwurgericht. Am Abend de» 27. September d. I. wurde die in dem Hnule Große Frobnasssest wohnende Kontrolirte B. von dem au- Bödmen gebüriicien. Zviäbrigrn Scdneidrrgkdilsen Iokes Eberl duich 3 Revolverichüsse nicht unrrhebtich verletzt. Der Thäter wurde toglcich vo» Straßenpaffanlen sestgeiwmmen und Hai sich beute wegen versuchten Morde» vor den Geichwvrenen zu verantworten Ebert kam vor unge'Sbr 6Jahre» nach Tresden und wc'bnre zuletzt in einem Haute der Brübl'Ichen Gasse. Er aalt Anfang» für einen fleißigen, ordenttiche» und sparsamen Arbeiter D es beweist dir Tdattache. daß er sich bis Milte Mai t'RX> von seinem nicht allzu großen Verdienst 388 Ml. er- spcnte und in einem Sparkassenbncbe anleate. Vor mehr als Iahre-siist machte er die Bekanntschaft der B. und aina mit ihr ein LiedeSverhällniß ein. wo» das Mädchen freilich bestreitet. Min ging eS mit E. wirchschasilich und moralisch schnell bergab. Er kam nicht mehr zur AideitSiielle. sonder» besuchte anrüchige Lokale uiiv machte seiner .Geliebten" große Geldgeschenke. Immer geringer wurde die Einlage de» SparraitentnicheS. bi» er diese», endlich Miite September mit der Restemlage von etwa 45 Mk. l) Mk. Ln- Vinnum »4« Lustoenck» «u 77» v«. lu«er< Aord-La«»«,. «m »tu,«um von 74« «». ck üb« Süd-VchotUand. et« LtzeUdenNii,,, Ub« Weit-Lmulchlan» »o4-»dr«üet. Lemtch««»» -nt trübes, un taUe» Wett« »«, iüd»ttlich«n Linden, tu, Lüden ck s» «Ud un» dck wettttcken «tndsn. — «nckckcketitck ck «Alds«. »ck»«,«- wen« «» Aie»«lchtt>,«a und tnagiam« ' r-nr«s«fchtchte X Dentfch« ««ick. Der Prinzregeak Luitvold äbeBandle de» bayrischen FtaaozmiNistrr nretherrn v. Riedel nochmal» tele- graphisch seme cklückwünlche zum 2b,ährige» Jubiläum al» Mimster. Boa Kaiser Wilhelm erhielt der Munster rin kochst huldvolle» Telegramm, in welchem de« segen-reichen Wirken de» Minister« auch im Hinblick aut die Pflege der bundeetremid lichen Beziehungen Bayern- zum Reiche und »n Preuße» »edach, wird. Ter Großhcrzoa vo« Boden sprach seine Giuckwünjchc ebenfalls aus telrarapbischem Weae au«, der Sön,g von Sachsen ließ sie durch den sächsischen Gesandten übermitteln. s»e Mitglieder de- Königlichen und des Herzoglichen Hause» lratulirten «heil« telegraphisch, theil« durch Uebrriendung von karten. Vom Bundeirath ist ein von dessen lämmtlichen M l- liedern Unterzeichnete», kalligraphisch au»grstattete» Glückwunsch, chrribrn ringelausen. Der Reich-kanzler. soft alle preu- suchen Minister, sowie dir Minister von Sachsen, Württemberg und Baden, und der Unterltaot-ltkretär von Elsaß-Lothringen alten telegraphische oder schriftliche Glückwünsche aeiandt. Im laufe de» Tage» empsina Freiherr v. Riedel zunächst die Gluck- wünsche der Beamten des Finanzministerium» und dann mehrere Abordnungen, darunter d eienige de» Gemeindetoüeaiuin». welche ihm die Urkunde eine» Ehrenbürger» der Stadt München über- reichte. x Uebrr dl» neue konservative Parteiorganisa tion tdrilt die .Kvnl. Korr." Folgendes mit: Laut Beschluß des Grsammtvorttandr- ist der engere Au-schuß der Partei idisder brnso besieht Elser-Ausscduh) um ein Mitglied verstärkt worden. ! der geschüfl-subrrndr Ausschuß, der bisdrr nur ählte. ' ' " ' n Bezug au» zählte, sortan au» deern !ünt. Der der Erzielung einer wirksamen Aktion die Partrivresle aus cv 'xiciiie «epremorr mir der Reste>nlage von etwa gegen 2 Dcnlehen von zusammen 90 Mk. einem diesigen Gastwirth . ^ .. .. - . , E. überließ. Da das Geld in wenigen Tagen aleichiallS zu Ende Drleartteiiversämmlungen zu deiuten. Es ls oina, zeigte sich bas Mädchen gegen E immer kubier und gab ihm von Versammlungen unter Tdrilnabme de» Hr endlich de» Lauspaß. Der Angeklagte will zu der B eine tiefe deS G'ne>alsek,etärS der Pariri, Herrn M« Neigung und die Absicht gehabt baden, sie ihrem niisnnberen Gewerbe zu enttecken. Seit Jahresscist befand sich der Mörder im Besitz eines Revolvers, den er kauite. um angeblich bei gelegentlichen Spaziergängen in der Umgegend dem Schießsport zu huldigen. Am 7. September kam E. mit der B in deren Wohn ung nochmals zusammen und wurde nun endgiltig abgrwicsen. Bon dieier Zeit an reiste in ihm der Entschluß, erst die ungetreue Geliebte und dann sich selbst zu erschießen. Seitdem trug er auch den geladenen Revolver »etS bei sich und verschwieg auch seinen Bekannien gegenüber sein Vorhaben nicht. Bereits am 26. Sep tember AbeiidS '-N Uhr erwartete E die B vor deren Wohnung, die geladene Waffe in der Tatche. Dw Bedroht« kam aber nicht. wohingegen ein Freund Ebert s der Schließerin des Harri es unv! x Frankreich. Ter Ministerpräsident verbängte > de» Polizei Mittherlung von dem Plane Ebeit'S machte. Dieser j Pfarrer von Trognier die GehaltSfverre. weil dieser erlaubte, ließ sich bewegen, nach seiner Wohnung zu gehen, äußerte aber: ^ daß ein Jriuitenpater in der Stadrkiiche von Träguier in wirrer .Ta mag sie heute noch einen guten Tag baden, da mache ich es i Predigt^!e ReqierungSvolitik^in beleidigend» Weite krttisirte. »so drei Mitglieder Hot behui» , t« Organisa tion und die Parteivresle eine» seiner Mitglieder zu bestellen, welche« nach den Beschlüssen de« Ausschüsse» mit dem General- Sekretär und dem Redakteur der ^konservativen Korrespondenz" dl« lausenden Geschälte bcsoigt. Al» diese» geschäftsindrenbe Milglied ist Herr Adgrvrvneter von Loedell-Brncken gewählt worden. Der geschäst-iührende Ausschuß desledt au» folgenden Herren: Freiherr v. Manteuffrl. al« Vorsitzender. Graf zu Lundura- Stiium. v. Hevdevrand und der Lasa, Graf v. Mirbach, v. Loedell. Der Vmsitzende bat den Zwölfer-Ausschuß und den Gesnmmwo,stand de» Eentralwablverri»» mindestens alliädrlich einmal einzud,rufen. Der aeschäit-'üdrende Ausschuß hat hierbet über seine Dbätialrlt Bericht zu erstatten. Dl» Einberutung einer Delegirten-Versammlung nach Berlin vor den nächsten Wahlen ist zwar seiner Zeit anaereat worden; doch stetst darüber die Enlschrioung »och au». Zur Belebung der Organisation bat sich da» grschäitssüdienbe Mitglied de» AuSfchusse». Herr Abgeord neter von Loedell. bereit» mit den provinzralen Organisation-leitern tn Verbindung gesetzt, um zunächst in den preußischen Provinze» ist drieilS eme Reibe errn von Loedell und Herrn Maior a. D. Slroffer, adgehaltrn worden: weitere werben fortlaufend stattfinden. X Die Landtagsersatzwahl für Rickert w Danzig ist den 30. Januar sestgeletzt. X Den Berliner Blättern zufolge wurde zur Revision de» Strafprozesses vom Staatssekretär de» ReichsjustizamtS ein« Kommission einbcrufen, in der 21 Mitglieder sitzen. Die Sitz ungen beginnen am 14. Januar 1903. X Da» deutsche Schulschiff .Stein", an dessen Bord sich Matrose Köhler von der „Loreley" befindet, ist von Athen nach Kiel abgegangen. X Oesterreich. Im Prozeß Wolf-Schalk wird Freitag da» llrthe'l erwartet. x Frankreich. Der Ministerpräsident verbängte üb« den morgen! Ihr könnt mir doch nicht mehr helfen!" Am 27. Sep tember kurz vor N Ukr Abends nahm E. wieder Ausstellung aut der Frobngasse. Al» die B- erschien, zog E- auf 3 brs 4 Schritt Entfernung den Revolver und aad auf oas Mädchen 3 Schüffe ab. richtete dann die Waffe gegen sich selbst, doch versagte der Schuß Tie B wurde in die rechte Hand. Arni und Schulter getroffen und nach dem Krankendaus'e gebracht, koiutte ober schon nach 4 Tagen von dort entlaffen werden. Der Attentäter legte gleich ein umfassendes. glaubhasteS Geständnis ab und wiederholt dieses auch vor den Geswworencn. Letztere sprechen den Angeklagte» im Sinne des AnklaaebelchlusieS ichuidig und der Gerichtshof erkennt auf 12 Jahre Zuchthaus und 1v Jahre Ehrverlust. Dir Anklage vertrat Staatsanwalt Gerhardt; die Vertheidigung batte Rechts anwalt Tr Knall übernommen. —* MilitSrgericht. ToS Kriegsgericht der 23 Division verhandelt gegen den l880 hier geborenen Kanonier Karl Wilbelm Jähnia von der 4. Batterie ves 48 Feldartillerie-Regiment». der beschuldigt ist. in der Nacht zum 27. Oktober aus dem ver'chlossenen Schranke eine» Unteroffiziers 3 Mk. und einige Tage später eben falls einen etwa» geringeren Geldbetrag entwendet zu habe». In beiden Fällen öffnete er mittelst falschen Schlüssels den Schrank. Des Weiteren bat der bisher noch unbestrafte Angeklagte, der von feinem Kompognieches gut brurtheilt wird, zu derselben Zeit einem Gefreiten beim Schlafiaalkebren einen ziemlich erheblichen Geld betrag gestohlen. Das Gericht erkennt wegen ichweren Diebstahl» in zwei Fällen und militärisch anSgereichneten Diebstahls in einem Zubilligung mildernder Umstände auf 7 Mona Versetzung i x Die Sena'vrrn und Drputirten der Zuckriindustriedeparle- ments haben de'chlossen. keinerlei Zusatzanträge zu den Gesetz entwürfen betreffend da-Brüffeler Abkommen und die Zucker st e u e r zu stellen, damit die Berathung der beiden Gesetze zum Mindesten noch vor den Ferien in der Kammer durchgrfuhrt werben könne. X 9500 Marine-Reservisten in Marseille traten in einer Versammlung zusammen. Es wurde eine Erklärung verlesen^ wo nach die Ausstandskommission rngesichl» der Weigerung der schisf- fahrtsgesellschaften. ihren Forderungen Genüge zu leisten, sich an das Personal der Schleppboote gewandt hat, da» sich ebenfalls dem AuSstande nunmehr angesclsiossen hat. Dre Kommission lehnte jede Verantwortlichkeit für das Nichteinlausen ausländischer Schiffe ui den Hafen von Marseille ab. Die Versammlung naom daraus eine Resolution an. alle Diejenigen, die nrchk binnen 24 Stunden aus ihrem Dienst auSscheiden, nrcht mehr al» Kameraden zu be trachten. Die Stadt ist ruhig. Einige Schiffe konnten ihre Vor- bereitungen zur Abfahrt nach Algier und Tunis treffen. Mehrere Politiker sino bemüht, eine Lösung deS Konflikt» herbe X Griechenland. Das Ministerium hat seine ung eiimcreicht. Eine der gegen die Kabul-Waziri», dem mH :ntla"ss. zwc Falle unter sängniß und ständischen Stamm an sandten vier englischen Ls' - - ^ „ . stände auf Zersetzung in die 2 Klaffe de» Soldatenstandes. der indischofghanistischen Grenze. auSge- Kolonnen hat Khoza überrumpelt. Vrer " ' gesprengt und 10 Waziri» gefangen hotten reine Verluste. Da vettere hürme wurden in die Lust ! genommen. Die Engländer ^ Vorräte Ge- Operationen dieser Kolonne nicht mehr erforderlich sind, kehrt sie nach Kohat zurück. Einen strahlenden Lichtblick >n diesem mühseligen Einerlei l ädete das unverhoffte Wiedersehen des zum Unteroffizier vorge rückten Freiwilligen und seines jüngeren Bruders, de» jetz-gen Pfarrers von Erlau, der als Student der Theologie mit einer llotheilung Felddiokonen in den La»arethen um Sedan thätig ge wesen und dann dem Heere in die Umgegend von Paris nachge zogen war Man muß die rührende Schilderung dieses Zu- 'rmmeniresfens der beiden Brüder in dem Bries des Freiwilligen lSe te 91 sf.j. sowie den ausführlichen Brief, den Herr Psarrer Türk sväier als Ermnerungsblatt an den geliebten Bruder verfaßt lat und der als Anhang iS 179-181! dem Büchlein beigesügt nt, selbst lesen, um sich die Freuden dieses Wiederlehens, mitten im Feldlager, unter dem Donner der Pariser Festungsgeschütze einigermaßen ausgumalen. Auf dieier Erde sollten sich die Brüder leider nicht Wieder sehen. In den blutigen Kämpfen um Brie. Villiers und Ehampiany M. November und 2. Dezember), in denen von säch sischen Truppen hauptsächlich die Regimenter Nr. 104. Nr. 106. Nr. 107 uns Nr. 103, gegen eine erdrückende Ueberinacht io belden- uiüthig Mochten und io schwere Verluste erlitten, hat der Unter- vssizier Turk tapfer mitgclämpst und am 2. Dezember noch einen Baionettangriff seiner lder 5 ! Kompagnie mitgemacht, — hierbei Als aber das brave um nicht durch das . . , ausgerieben zu wer den, Mittags nach 12 U^r zeitweilig zurückgehen mußte, da fehlte außer so vielen tapferen «chützen auch der Freiwillige Türk. Seine ciompagnie zählte allein an Gefallenen 38 Mann. Las ganze Regiment beklagte 13 todte und 23 verwundete Offiziere. 118 todte und 428 verwundete Unteroffiziere und Schützen, außerdem 87 Ver mißte. von denen 64 vermißt geblieben, also jedenfalls unerkannt von den Franzosen begraben worden sind. Zu diesen gehörte ver mutblich auch der Unteroffizier Türk. Tie von quälender Unge wißheit doppelt bedrückte Familie ließ kein Mittel unversucht, über das Schicksal des innig geliebten sohneS und Bruders, der dir Seinen bis dahin kaum einen Tag ohne Nachricht gelassen hatte, etwas Sicheres zu erfahren. Briese und Depeschen wurden nach allen Richtungen bingesandt: an das sächsische Kriegsministerium, an die in Frage kommenden Lozarethe, an sächsische und württezn- bergische Offiziere, an den Lioinonsgeistlichen. an so manchen >m Felde siebenden Freund und Bekannten, auch an ihn selbst mit der slckentlichen Bitte, wenn er zu schreiben nicht im Stande sei. einen anderen mit diesem Liebesdienst zu beauftragen. Bon allen Seiten wurde auch bereitwillig uns tbeilnehmend geantwortet — aber Alles vergeblich. Er selbst blieb stumm, blieb verschollen! Die letzte Hoffnung laßt sich der Mensch aber nicht so leicht nehmen, vielleicht war er nach Paris als Gefangener geschleppt, vielleicht gar nach Algier transportirt worden? — „Doch auch au» Pari» heraus, noch ehe es kapitulirt hatte, erhielten wir" — diese stelle stehe hier mit den eigenen Worten des Herausgebers — „über Liverpool die schmerzlich« Nachricht, daß er nicht unter den Ge fangenen sei. Die schreckliche Ungewißheit wuroe um ko peinlicher, als wiederholt von wohlmeinenden Personen scheinbar glaub würdige Meldungen eingingcn, nach denen wir ziemlich bestimmt annehmen mußten, daß der Vermißte noch lebe, oi» allemal der herzzerreißende Mderrus und die Aufklärung, daß «in Jrrthum oorliege. erfolgte." Und so schläft denn an unbekannter Stelle in Frankreich- Erde der wackere Jüngling den letzten ehrenreichen Schlas. Aber sein Andenken ist nicht untcrgeganaen und wird nicht untergeben. Auf nicht weniger als vier Gedenktafeln ist der Name de» Ver mißten dem Gevächtniß der Mit- und Nachwelt überliefert. Im Portal der Kirche seine» Geburtsortes Erlau haben ihm — ein rührender Beweis treuer Anhänglichkeit — vier Jugendsreunde eine Marmortafel aufgerichtet; in der Vorhalle der Jürsicnschule St. Afra, im Hauvteingana der Schützenkaserne zu Dresden und in der UnioersitätSaula zu Leipzig befindet sich unter den Namen der Gefallenen auch der deS Studenten Adolf Türk. Las schönste Denkmal ober hat chm brüderliche Liebe, Treue und Dankbarkeit durch Herau-gab« de» köstlichen Buches »Feld postbriefe eines vermißten ehemaligen Asraners au» dem Krieg« 1870" lVerlog von Grunow-Leipzig) gesetzt. Allen Kriegskameraden des Vermißten, insbesondere denen von dem tapferen Schützenregiment Nr. 108, allen VaterlandS- der eben liebte oft mit gt> wie er. ober wie Gotte« freiem »ir studirend« Jugend unserer Gymnasien und hier sehen, wre man de» auf der Schule so zischen Wahlspruch wahr macht: „vulca «t lori!" l.Süß ist'» und rrchmvoll. zu Insbesondere di« Universitäten kann h, oft gehörten Horazischen cieaorum est pro pntrin mori sterben für » Vaterland.") Wahrlich, gerade in unseren Tagen ist ein« solch« „ . au» der großen gewaltigen Zeit von 1870 doppelt am Plane. Ist e» nickt mit unserem Volke in der kurzen Spanne von 82 Jahren bereit» so weit gekommen, daß es die furchtbaren Opfer an Gut und Blut, mit denen damal» unsere nationale Einigung und Macht- stellung errungen wurde, fast vergessen hat! Dürfen nicht Volk»- verführer eS wagen, vor deutschen Männern es au-zufprrchen, wrr möchten nur die in den Zeiten unserer Zerrissenheit und Ohnmacht von den Franzosen un» geraubten Reichsmarken Elsaß und Loth ringen. dre erst mit Strömen deutschen Blutes wieder errungen werden mußten, gutwillig unseren Erbfeinden wieder herau-arben? Hat e» nicht 1899 im deutschen Reichstage von 16 Stimmen Mehrheit abgehangen. ob Deutschland sein« so schwer erkämvfte Machtstellung behaupten und die von fämmtlichen deutschen Fürsten und ollen militärischen Sachvcrstänoign, als unerläßlich er kannte. durch di« rast- und maßlosen Rüstungen unserer Feinde gebieterisch geforderte Vermehrung unterer Streitkräste erlange», oder ob e» durch verblendet« Parteiwuth einer völlig unsicheren Zukunft und den bei abermaliger Ablehnung der Mrlitärvorlage gar nrcht unmöglichen Niederlagen eine» Weltknem» prri»> gegeben werden sollte? Daß eine solche Gefahr auch m»r denk- bar gewesen, ja. daß sie so nah« an un» vorübergegangen, da» ist für jeden wahren VatrrlandSfreund ein tiefer Kummer, eine Herz- nagende Sorge. Darum ist e» so recht an der Zeit, vle e» da» oben besprochene Buch thut, selbst die Tobten, di« mit Daransetzung ih . „ und Schmutz wochenlang unter Himmel biwakirt, wie er ganze Tage lang geduldig hungert und dürstet, wie er in sengender Sonnengluth schwitzt und schmachtet! oder in harter Winterszeit in Schnee und Eis säst erstarrt, wie er endlose Nächte hindurch auf Vorposten in gefährlichster Lage s wacht, wie er im furchtbarsten Kugelregen unerschrocken vorstürmt, und schließlich, von der grausigsten Schlachten-Symphonie. von dem Donner der Kanonen und dem Knattern der Gewehre, von dem gellenden Ruf der Hörner und dem Rasseln der Trommeln umrauscht, den schönsten Tod stirbt, denehrl tod. uns das errum Theil ' aus i. vergeßli en haben, was leider ei« d verhetzter etzen wollte, e unser«» I«: Hm fremden Land Von DH . .»er ^ hränen, die daheim Au» manche» treuen Aua " ise, werth der Bon einem Pre gen O affeln der Itchrn Soldaten- Und bl„t Von Deu Und Den., Dresden, L Dezrm lands neu and» neu 1902. e aebraq erktritt'ne» erstand'ner t." -
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