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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 19.04.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-04-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010419027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901041902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901041902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-04
- Tag1901-04-19
- Monat1901-04
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Freitag, IU. Avril I.»»I M» 'Ar. Einsicht gewesen sei. Las Land lei glücklicher Wrüe in der Lage, I des JLger-Bat. Nr. >». zun, Malor mit einem Valente vom >pri> be^ ,ich bald zu erholen: eS werde nicht viele Jalne dcauchen. um die jördert. v. Lossow. Oderllni. d Inf. 1-«ms-de« Lm-dw -Bez. Zittau, nngeheurr» Verwüstungen deS Krieges wieder gut zu machen. Die ' Ar. t^. dce AuE "uf Anklrll. im C Lonalen. die auf S Aeilsserste des Krieges müde seien, durch den ^ Laa!e'Raidsasse^^ Qd,.-rttn?''d Nel'kes« vie<von ihnen ruinirl Nnd. seien, aber bereit, io lange zu kämpfen. L«''dw -Bez. DSbeln. Dr, vaase. RalbsaFess. u. vderimi. d, Rel. de«. im Civil des ez. Lobein, M. vaaze. Naiosanen. u. vvernni. v. »ie>. des Jns.- Reg. Rr. >78. — ju 4)!iINar-Im«n>>..Ilsses)orcn unter m 1. Maiemannt und der CorpS-Jnlend. >2 <>. K. S.) »nneecorv» zur Dlenktteikt. üdenvieien Dinier, Reg.-Baumstr.. mit Wahrnebm. d« Geschäfte eine« vaubeamtrn v«« Baukreiies Bautzen beauslra^l. —* Die Heilstätte für Lungenkranke .Earolagrün" bei Schönheide im Erzgebirge gewährt auch weiblichen Familien- Mitgliedern van Militäweamten Ausnahme. Die sächsische Stuats- regierung bat sich die iederzeiltge Benutzung einer Anzahl von Betten in dieser vom Verein zur Begründung von BolkSbeilstütten sur Lungenkranke errichteten Anstalt vertragsmäßig gesichert. Für und Abgang von und zur Eisenbahnstation einschließlich Gepäckbeförderung sind im Ganze», wenn die Ankunst in Auer bach erfolgt. 5Mk., bei Ankunft in Oberschönheide3Mk. zu zahlen. —* sächsische Staatseisenbabnen. Die vorläufig sestgestellten Elnnabmen im Monat März 1901 betragen 10196 747 Mark <- 36046.', Mk ). wovon 2MO989 Mk. (-s- 129 831 Mk.) ans den Personenverkehr. 6OM 758 Mk. (— M149 Mk.) aus den auS sonstigen Quellen stamme» 1396000 Die Geiaminteinnalimen vom I. Januar betragen 38 360 556 Mk. <- 1361 298 Mk.). . . ?n Tage: GS besieht kein Oirund zu Besnrchtungen bezüglich! Offiterverkebr entfallen, ziehungen zwischen EhiI e u nd Argenrinic n. Oie- j Mark (— 97137 Mk.) )egeu de-S streitigen Territoriums entstandene Schwierigkeiten ! bis 31. März d. I. be . ^ Hierzu trugen der Personenverkehr 7 301633 Mk. (— 23li9l Mk.). inen j der Olüierverkchr 16 942603 Mk. (— 1063 837 Mk.). sonstige Ute» ! Quellen t 113 331 Mk. <- 177 777 Mk.) bei. bis Südafrika unbestreitbar für inimer ein Land unter britischer Flagge ist. Wenn dies erreicht ist. sind sie bereit, allen Rassenhaß >u begraben und dem Feinde alles Entgegenkommen zu beweisen, damit er sich unter den ihm bereits angevvteuen Bedingungen er gebe. — In Bewilligung deS Gesuches Milner'S bewilligt Ekamberlain diesem, bevor er seine BerwaltungSarbeiten über nimmt. einen die Frist von drei Monaten nicht überschreitenden Urlaub. London. Dem ..Standard" wird aus Tientsin unterm >7. d. M. gemeldet, es bestätige sich, daß die Chinesen einen Theil j Zu- der Eisenbahn jenseits PaotingtuS zerstöct haben. — Dem Vernehme» nach fand ein leichtes Gefecht statt. Bon Tientsin wurden Verstärkungen entsandt. — Rach Berichten ans glaub würdiger Quelle sei General Ma entschlossen, die Feindselig keiten wieder zu beginnen. L ondo n Die ..Time-S" berichten aus Buenos Aires unterm geringen der Bez' wirsi- wegen des streitigen Territoriums entstandene Schwierigkeiten > werden zweifellos in befriedigender Weise geregelt werden. Petersburg. Der „Regiernngsbote" veröffentlicht ein Ellas: des neuen UnkerrichtsmiiiisierS an die ihm unterstellte , , Beamten, indem er sie zu eisrigei Mitarbeit aussordert. um das —' Der Hauptreinigung halber bleibt die Sammlung des ein Kaiser ausgestellte Programm sür das ll n tcrr i ch t S w es en s König!. M a t h e in a t i s ch - P h v I i ka l i s ch e n Salons vom möglichst bald zu verwirklichen. 33. bis 30. d. M. einschließlich für die Besucher geschlossen. Petersburg. Der .Nuss. Invalide" veröffentlicht eine —'In der am 30. April. Abends 8 Uhr im Saale deS >ene Verordnung deS KriegSralhs. wonach den Offizieren die I BürgerkasinoS, Große Brüdergaffe. stattfindenden Erweiterten Verheirathung erst im Alter von 35 Jahren gestattet ist. Von der j Sitzung des Köiiigl. Stenographischen Instituts wird Herr Land Erlegung einer Kaution, die in Wcrlhpapicre» oder in unheweg ^ rrenchtSdirekior Sclle ans BreSlau einen Vortrag über die sichern Gut bestehen kann, werden diejenigen Offiziere befreit. die 'ste nograph ie in der Rechtspflege halten. Dieses eine nrkrliche Gage non 1300 Rubeln erhalten. ! Thema ist in neuerer Zeit wiederholt in der luristischcn Fachpresse »» Sofia. Während der Qsierfeiertage wurden in Philippopcl.! »nd in parlamciitarirchen Versamiiillingen Olkgenstand der Eröcier Tewilew, Dubnitza und RaSgrad mäeedonische Meetings ibgelmlten, ohne in der Bevölkerung Widerhall »nd Theiinahme zu sindcii. Belgrad. Die ans die Thronfolge bezüglichen Be mannungen sind nunmehr endgilttg geregelt. Darnach folgen dem Ei nige iünächst reinedireklen männlichen Nachkommen. HatderKönig .sine männliche» ffkachkominen. >o gelsi die Erbfolge aus die männliche Seitenlinie über. Ist solche nicht vorhanden, io folgen die direkten weiblichen Nachkommen auS der gesetzlichen Ebe des Königs. In« .alle des AbiebenS deS Königs führt die Königin-Wiilwe die sicgentichasr im Rainen eines eiwaigen nnnbcriätrrigen Thronerben. Pretoria. Rach iorgMtig nusaeslellter Schätzung betrugen Sie Verlusie der Buren im Monat März 3">r Todkc und lr>0 Gefangene. und damit gespielt batte, gleich gelöscht und ein Arzt Herbeigebolt wurde, waren dir Verletzungen des Kleinen doch so erheblich, daß er gestern verstarb. —* Zu zwei Brände» wurde die Feuerwehr gestern Abend kurz nach 8 Uhr nach Köiiigsbriickerstraße 2 und heute früh nach Sternplatz 3 gerufen. Am ersten Orte mutzte die Mannschaft nahezu eine Stunde thätig sein, um einen Balken- und Fußbodcn- brand zu unterdrücken, da zur Freilegung deS Brandherde« auch die Wegnahme eines Badeofen« erforderlich war. Im zweiten Fall war der Inhalt der Ascheambe in Brand gerathen. wobei dir. Feuerwehr nur kurze Zeit in Thätigkeit kam. —' «etterbertchi der Hamvurger «erwarte vom M. Avril. Ein Maximum über 770 Mm. lagert über Frankreich, ein neue« Minimum ist nordwestlich von Schottland ausgetreten. Deutschland bat veränderliche«, kalte« Wetter, ftelleniveil« fiel Schnee: Gründer« hatte gestern Gewitter. — «Sahrlchetutich «ft wärmere«, meist trockene« Wetter. Qertlichcs und LächsischeS. Dresden. 18 Avril. —' An der heutigen Königlichen Mittagstafel nahmen Ihre Kaffer!. König!. .Hoheit Prinzessin Friedrich Auansi und Edre König!. Hoheiten Prinz und P r i n z e s > i n Johann Georg mit den Damen und Kavalieren vom Tiensle Dbeil — * Se. Könial. Hoheit Prinz Fricdrich Auqusi begab ä.ch heute Vormittag nach Zittau NM den Kompagnie-Besichtig ungen im Infanterie-Regiment Rr. I"3 beizuwohnen —' Gestern unternahmen die beiden ältesten Töhne Sr. König!. Hoheit des P rin; cn Friedri cb 31 u g n si in Begleit ung ihrer Spielkameraden, des Prinren Turn und Taxis und einiger Sölme der Arisiokratie inner Führung des Herrn Haupt- mann« Freiherrn ö Bmn einen Tvaziergang durch den Waldpark ans dem Weißen Hirsch und nahmen den Nachmittagskaffee im Park Hotei des Herrn Hoikraitenr 32. Würffel rin. —' Tc. Majestät der König genehmigte eine Probe zu einem F a h n e n b a nd o l i c r mit Ucberzng und bestimmte, daß sich die Farbe des TnchNreitcnS nach der des Waffenrockkragens, die des Tressenbciatzes nach der der Knöpfe zu richten hat. TaS Llandviier iit von der linken Schulter »ach der rechten Huste zu ? tragen. Ohne Ucberzng ist cs mir im Frieden, und zwar zu der enthüllten Fahne anznlegen. —* Von Sr. Majestät dem König ist dem Vorsteher de« Hailot-Skadt-FernsprechamtrS in TrcSden. Herrn Telegraphen direktor v. A lbednhll. das Ritterkreuz 1. Klasse de« AlbrechtS- ordens. den Herren Ober-PostdirlkionS-Telretär RechnnngSrnth 31 a ch m n n n und Ober Postsekrelär Lldc^Iph M eher in Dresden, i sowie Postmeister Drescher in Lö'chwitz da« Ritterkreuz ! 3. Klaffe desselben Qrdens verliehen ivorden —' Se. Majestät der König hat den nachgcnannten Offi zieren. Tanitätsoffizieren und Mannschaften die Erlaubnis; zur l Anlegung der ihnen verliehenen Auszeichnungen erlheilt und zwar: 'deS Ehrenkrcn.zes des Königlich Vürttembergischen Ordens der ! Krone , dem Kviiigl. FIngeladiutanlen. 3Rajvr v. Wahdorr: des GroßkrenzeS des Olroßherzvglich Sachsen-Wcimariichen Haus ordens der Wachsamkeit oder vom weißen Falken: dem Gcneral- lentnant z. D. Freiherr» v. Hauten: deS Komihurkrclizes 3. Klasse desselben Qrdens: dem Obersten v. Lassert, Komman deur de« Karabinier-Reaiments: des Ritterkreuze-) 3. Klaffe desselben Ordens: den Hanptleulen Rohde. n !a suils des !. Insanterie-Regiments Rr. 103. Plahmaior in Dresden. Müller. Kompagnie-Ches im l. Pionier-Baiaillon Nr. 12. dem Rittmeister Tbosl, Eskadron-Ches im Karabinier-Regiment, den Oberleutnants: v. Arnim im Karabinier-Regiment, Lo eiche im 1. Pionier-Baiaillon Nr. 13. den Leutnants Mirns, Berg mann und Schaefcr im 1. Pionier- Bataillon Nr. 13: der Großherzoglich Sachien-Weimarischen silbernen Verdienst-Medaille: dem Stabskornisten Lange, dem Feldwebel Treuter. dem Vice-Feldwebel Bachmann, dem Sergeanten Herbert, den Unteroffizieren Kuntzsch. Arnold, Klaus. Liers. Stricker! i""" und Beyer, dem Gefreiten Junker. — sämmtlich vom' I. Pionier-Bataillon Nr. 12. —'Personalveränderungen in der Armee: Frkr. v. Berlepsch. Hauptm. u. Komp.-Chef im Schützen-Reg. Ar >08. unter Stell, ö Io suite be« Reg. vom tk. April ab aus weNere 6 Monate beurlaubt. Drinz Ernst von SachseinAltenbura, Lob., Lrouvtm. ä la suite mig gewesen. Die Dresdner Juristenwelt wird es sicherlich mit Freuden begrüßen, daß ihr auf diese Weise Gelegenheit geboten wird, eine der erstell Autoritäten nuf diesen« Gebiete darüber zu hören. —' Im Laufe dieses Jahres sind bei der P oli z e id irek t i o n zu Dresden voraussichtlich 30 Gendarmenstellen zu be setzen. Soweit dieie Stellen nicht mit Mililäranwärtern und Unlrr- offizicren von mindestens Ojährigcr Dienstzeit beietzt werden können, darren ausnahmsweise siir lk»Ol auch Unteroffiziere berücksichtigt werden, welche erst im 8. Tienitjahr stehen. Ans Anregung des Ministeriums des Innern wild denjenigen Militäranwärtern, welche sich um Anstellung bei der Landgendarinerie beworben haben, im Hinblick aus die verhältnißmäßig geringe Anzahl der bort zur Erledigung kommenden Stellen, anheimgegehen. ihre Bewerbungen auch ans AiisIcÜunq im Gendarmenekorps der Stadt Dresden zu richten und für diesen Fall ihre Erklärungen an das Ministerium des Innern gelangen zu iassen. —' Die dieSiährigen Sommerserien beginnen für alle hiesigen Schulen am 30. Juli und enden sür die höheren Unter- richlsanstalken am 3l. August, für die übrigen üochuleil am 17. Augusi. —' Ter Versuch, die Schachmeister Deutschlands und Oesier- reich-Ungarns aus ein oder zwei Tage zu einem friedlichen Masien- wettkampk zusammeiizusühren. ist neuerdings vom Dresdner Schn cb oerei». denen Vorsitzender Herr Tr. R. Wntlke ist. wieder ausgenommen ivorden. Der 'Dresdner Schachvercin ist der größte Kind Demichlgnbs. und durch ihre geographische Lage er scheint die sächsische Residenz als der günsiigsle Ort zur Durch führung eines wichen Unternehmens Im Ausland, vornehmlich in England und Amerika, isi das Shsiem der Masienwert- Dr m v ie ungemein auSgedildet. Es kommt oft vor. daß sich die Tchachsreunde eine oder mehrere Stunden aus die Balm setze» am an nelitraleii^Orte» mit anderen Schachfrennden einen Strauß ausziisechlen. Sv treffen ;. B. die 'Vertreter der beiden Uni versitäten ff rwrd und Cambridge alljährlich in London zusammen. Roch hännger sind die tclegraphirch oder telephonisch auSgesü rten Schachmetikämpsc. Gewisse Kämpfe dieser 'Art sind reit Jahren zu einer stehenden Einrichtnna geworden: Gönner des königliche» vieles letzen wcrlbvolle Wanderpreise ans. die nur unier gewisse» Bedingungen Eigensinn» des einen Klubs werden. Dahin gehört ber Ende die>er Woche wieder znm AuSlrag kommende Wettkampf zwischen britischen Schachfrennden und solchen ans den Vereinigten Staaten. Das Lilles sind in Deusichlnnd noch io gnl wie »»hckanisie Erscheinungen. Die Kosten sind in de, Regel zu hoch, und die Zahl der Gönner, die bereit wären, effiznlpnnaen. ist sehr gering. Ter Wettkamvs, tür welchen der gastgebcade Verein Ehren preis? allssetzt, ist für die Pfingstmoche geplant: der 29. und 39 MG sind in 'Aussicht genommen doch rollen die näheren Be stimmungen erst bekannt gegeben werde», sobald sich eine aenügeiidc Theilnchmerzahi von hüben und drüben gemeldet hat —* Der im Jahre I86l gegründete und der Milaliederzahl nach größte dramatische Verein Dresdens, der Verein .Drama- G > cbe Dilettant? n" veging am Dienstag Abend im großen Saale de) „Eldorado" rein 40. Stiiluiigsiest. z» welchem das Ehrenmitglied Herr R. Groll ein aivprechendes Festwiel versaht hakte. DaS ahwechrelungSreiche Programm bot musikalische Vor träge. Begrüßung durch den Vorstand. Ve»ei»sber'lcht :c. Eine Festtafel mit folgendem Balle bildete den Schluß der in allen Theilen beifällig aufgenommenen Veranstaltung. —* Vermißt wird seit Montag den 15. d M. der Kausmannslehrlmg Mar Ullrich ans Dresden. Er verließ am genannten Tage stich 6 Uhr das elterliche Haus in Königstein. um nach Dresden in dos Geschält zu fahren, ist aber daselbst nicht an» gekommen. Kleidung: Schwarzer Anzug, Heller Ueberzieher. Schnürstiefel. Regenschirm, schwarzer, weicher Hut. Besondere Kennzeichen: Linke hohe Seite. Etwaige Wahrnehmungen bittet an das Elternhaus nach Königslein zu richten. - * Lim Dienstag ist in Mickten ein 1 Jahr alter Knabe ver unglückt. Er war von der Mutter schlafen gelegt und dann allein gelassen worden. Nach längerer Zeit fing das Kind laut zu schreien an und als die Mutter hinzucilte, fand sie ihr Kind rn Flammen. Obgleich das Feuer, das wahrscheinlich dadurch entstanden war. daß das Kind noch seinem Erwachen Streichhölzchen ergriffen TaaeSfteschichte. X Deutsches Reich. Der Kaiser traf gegen 6>/, Uhr »nt dem Prinzen Adalbert mittelst Sondenuges von Berlin in Kiel ein. Z»m Empfange waren auf dem Bahnhof die Kaiserin, Prinz und Prinzessin Heinrich und Prinzessin Henriette zu Lchleswig-Hoislei» erschienen. Nach herzlicher Begrüßung und nach Entgegennahme der Meldungen des EhesS der Marinestation der Ostsee und des Stadtkommandanten begab sich der Kaiser mit Gefolge an Bord des Linienschiffes „Kaiser Wilhelm 11.' Am Großlvpp des Schiffes winde dir gelbe Kaiserstandarte und am Voriovv die Flagge des Großadmirals gesetzt. Beim Setzen der Standarte feuerten die im Kriegshasen liegenden Schisse den Kaiscrsalnt. x In Folge deS Unfalles des Kaisers in Bremen weiden seht, wie eine Berliner Korrespondenz zn meiden weiß, auch bei den Theaterbesuchen des Monarchen erhöhte VorsichtSmaßregeIn getrosten. Namentlich geschieht dies, ivbald der Kaiser das Königliche LchamvielhailS besticht, in welchem die Parauetbeiucher, sobald sic in den Pausen das Foyer misslichen wollen, am Eingang zur Kaiierlogc vorüber müssen. Wie cS heisst, werden mm auf Wunsch der Kaiserin die Tbüren zu dem Vorgemach, daö an die Kasierlogc anstößt, während der Vorstellung geschloffen, und in den Paulen wird das Publikum io lange zurückgehalten, bis sich das Kaiserpaar im kleinen Salon befindet, in welchem der Thee eingenommen wird Hierdurch wird jede Begegnung zwischen den Theater besuchern und dem Monarchen vermiede», im Gegensatz zu früher, wo eS ausdrücklicher Wunsch deS Kaiser« war. dass während seiner Anwesenheit im Theater die Zuschauer i» keinem Fall durch irgend welche, sür ihn getroffene Slcheiheitsmaßregein von einem freien, ungehinderten Verkehr in dem Vorramn zurückgehalten werden sollten. x lieber den Schluß der Wiener Festlichkeiten zu Ehren' des Kro nprinze n wird berichtet: Nach 5 Ukr fuhr Se. .Kaiserliche Hoheit der deutsche Kronprinz in das Augarten-Palais zum Diner beim Erzherzog Otto. Der Erzherzog, welcher, preu- ßsiche Hnraren-Uniform angelegt hatte, begrüßte den Kronprinzen in herzlichster Webe im Eidgelchoß und geleitete ihn in das erste Stockwerk, wo die Erzherzogin Maria Jmepha den Gast empfing. Bei der Taiel saß der Kronprinz zur Rechten der Erzherzogin An der Tafel nahmen ferner Thcil der deutsche Botschafter Fürst zu Eulenburg und Gemahlin, der Minister des Auswärtigen und der Kriegsminister, ferner das Gefolge des Kronprinzen und der Ehrendienst. Nach der Tafel hielt der Kronvrinz Ecrcle. worauf ihm die beiden ältesten Söhne deS Erzherzogpaares vorgestellt wurden. Nach herzlichster Verabschiedung fuhr der Kronvrinz in das Hosburg-Tkeater und wurde überall aus dem Wege vom Publikum lebhaft begrüßt. Im Theater wohnte er der Vorstellung der Komödie „Zwei Eilen im Feuer" bei: er er'chie» in der Jnkognitologe, wo sich Erzherzoain Maria Josepha und die Erzherzoge Franz Ferdinand und Otto einfanden. In der gegenüber liegenden Inkomiitologe iiubm der Erzherzog Friedrich mit Gemahlin und drei Wächtern Platz. — Ein liebenswürdiger nq des Kronprinzen wird noch nachträglich bekannt. Beim Verlassen des Babnhoses nahm nämlich der Kronprinz, die Absicht des Kaisers, ihm de» Platz an seiner Rechten einzliräumeii, bciiierkend. raich aber höflich die linke Seite seines erlauchten Wirthes ein und schritt jo neben ihm znm Wagen. x An die Wittwe deS in Peking ermordeten Hanptmanns Bartich hat der Kaiser folgendes Beileids-Telegramm ge richtet : „Ich spreche Ihnen anläßlich des Ablebens Ihres Ge mahls Meine herzliche Theilnalnnc aus, indem Ich ausrichrig den Verlust eines vortrefflichen Offiziers beklage, der auch Meinem hessischen Infanterie-Regiment mit Auszeichnung angehörte." x Ter Oberpräsident v. Koller ist in Berlin eingetrosfen. x Oesterreich. Nach der „Rcichsvost" übernahm Erzherzog Franz Ferdinand das Protektorat über den Katholischen Schulverein siir Oesterreich. Bei der Audienz des Präsidiums sprach der Erz herzog dieiem seine Anerkennung und seine Wünsche für den Erfolg aus : die .. Los v o n N o m" -Bewegung" sei zugleich eine „Los von Oesterreich"-Bewegung und könne nicht genug bekämpft werden. Der Verein solle nur in dem Sinne wie bisher sort- arbeiten und könne dann versichert sein, daß ihm der Erzherzog nicht mir dem Namen nach Protektor, sondern es auch mtt aller Tbatkrast iein werde. Der Erzherzog stellte den Besuch des katho lischen Lehrerseminars in Waehring in Llnssichl und ermächtigte den Vorstand. Alles, was er gesagt habe, öffentlich bekannt zu geben. Er stehe dem 'Verein immer mit Rnlh und Thal zur Verfügung Hierzu bemerkt die „Voss. Ztg ": „Diese Rede kann den Um- ichwung der ganzen politischen Lage herbefführcn. und man kann schon morgen bei der Eröffnung der Sitzung des ReichsrathS ans Kundgebungen von allen Parteien, namentlich von Seiten der All deutschen. gefaßt lein." x Frankreich. Der Minister Leygues theilte dem vom Bergarbeiter-Kongieß in Lens mil Wahrnehmung seiner Interessen beauftragten Teputirten Lamesdin mit. daß er mit verschiedenen Unternehmern Verhandlungen wegen Beschäftigung der von der Bergwerksgeielllchaft in Montceau-les-Mines ent lassenen Bergleute angekuüpst habe, und daß diele Verhandlungen voraussichtlich erfolgreich sein würden. Außerdem verwrach der Minister, das Gesuch des Bergarbeiterverbandes. der um eine stärkere Bergbankonzession und um eine staatliche Subvention von 50000 Francs gebeten hat, der Regierung vorznlegen. Pünktlich am Ostermontag bat die Berliner Sport,zeit ihren Anfang genommen. Tie deutsche Reichshauptsladt bildet sich immer mehr zu einer richtigen Svortstadt heraus. Die weitesten Krciic der Bevölkerung intercrsiren sich lebhast für den Rad- und Pserdestrort und bedienen sich der Fachausdrücke mit einer Ge wandtheii. als ob sie „stildirte" Jockeys wäre». Man wirft mit den Ausdrücken „Tip". „Odds". „Eanter" und „Outsiders" nur so herum, daß es eine Art hat. Was ein Toialisaivr ist, weiß hier nachgerade jedes schulpfiichiigc Kind, und daß ein Rennpferd sein „Pedigree", d. h. seinen Stammbaum besitzt wie >eder ordnungs liebende Aristokrat, weiß nicht allein jeder Rennbadnbummler, sondern ein Jeder, der zwar niemals eine Rennbahn besucht, aber regelmäßig bei einem Eigarrenhändlcr oder in einem Lotterie geichäst aus einen Gaul setzt, uni einen „großen Coup zu landen". Tic Zahl dieser Wettenden ist Legion »nd viele kleine Geschäfts leute leben hier von dierer Dummyeit ihrer Nebcnmenschen. Und nun erst auf den Rennplätzen ielbst! Hunderttansende werden bei den unausrottbaren Buchmachern und bei dem Totalisator ge opfert. Die 30 Prozent Totaliiatorsteucr haben die Wettwuth nicht vermindert. Die große Mehrzahl der Tursbesucher findet sich nur ein. um sinnlos daraus los zu wette». Vielleicht erklärt es sich hieraus, daß Kaiser Wilhelm U., der ein eifriger Sportfreund, aber auch ein abgesagter Feind der Spielsucht ist. znm Leidwesen unserer SportSlcute die hiesigen Rennbahnen anscheinend grund sätzlich meidet. Beginnen doch uiffere „Harmlosen" gewöhnlich ihre unrühmliche Laufbahn auf der Rennbahn. Erst werden dort Unsummen verwettet, mitunter auch gewonnen und dann wird am späten Abend bis in die tiefe Nacht hinein das Je» an den grünen Tischen fortgesetzt. Auf dem grünen Rasen beginnt es. an den grünen Tischen vauert es dann biS zum nächsten Rennen fort. Harmloser ist dagegen der Radsport. Auch dabei wird munter ge wettet. aber doch nicht offiziell, sondern nur „unter der Hand". Ta jiberwiegt doch immerhin daS rein sportliche Interesse, das sich hier augenblicklich dem „Major Taylor", einem vechkobliaben- rchworzen Mohr, oem ersten Radfahrer der Vereinigten Staaten von Amerika zuwendet. Als er a« Ostermontag »um ersten Male vroußen im sportpark zu Friedenau startete, schlug ihn zwar Willy Arndt, „unser Willy", zum Hellen Jubel der lokalpatriMi schen Berliner. Aber da- nächste Mal bereit» nahm der amerika nische Neger, der sich aus eigener Machtvollkommenheit das MaiorSpatent ausaefertigt Hot, die TSte und ließ unseren armen Willy weit hinter sich. Major Taylor ist nun bei den hiesigen „Rittern vom runden Reis" der Held des Tages und in allen hiesigen Bars ertönt sein Lob, erzählt man sich von seinem ge radezu „fabelhaften Tempo". Ein anderer, besserer Held des Tages ist hier gegenwärtig der große, norwegische Dichter Biöriistjcrne Björnion. ver mit seinem gewaltigen sozialen Drama „lieber liniere Kraft" den weitaus größten, echtesten und verdientesten Theatcrersolg dieses in dieser Hinsicht allerdings recht spärlichen Berliner Winters erzielt hat. Im Berliner Presseklub Unter den Linden habe» wir diesen Helden der Feder gefeiert. „Presseklub Unter den Linden" — darunter stellt man sich gewiß gleich ein großartiges, glänzendes Heim der Presse, weite. Prächtig ausgcstaltete Räume vor. Nun. ganz so gut hat es die Berliner Presse nicht. Das Klublokal befindet sich in einem ziemlich verbauten Eckhause und besitzt einen so schmalen, winkeligen Saal, daß es fast ein Wunder ist. wie dort um Bsörnson 125 Personen gesetzt werden konnten, ohne daß sie sich mit den Ellbogen gegenseitig die Messer und Gabeln aus den Händen schlugen. Aber gemütblich »nd behaglich sind diese engen Räume trotzdem und man durste des dem gefeierten Gaste schon glauben, wenn er versicherte, daß er sich unter den Berliner Preß- menschen außerordentlich wohl mid angeheimelt fühlte. Zwischen Fisch und Braten hat er dann noch feierlich manche andere an genehmen Tinge gesagt, sich nicht nur als „Panaermane". sondern geradezu als Teutone bekannt und Berlin die Mission zu- aekchrieben, dereinst die Nord- und Südaermanen zu einem fried lichen Völkerbünde zu vereinigen. Vor Tische las man's bekannt lich anders. Es ist noch nicht allzu lange her, daß Björnson recht schlimme deutschfeindliche Aeußerungen in Wort und Schrift that und gleich der Mehrheit seiner Landsleute eine ausgesprochene Vor liebe für die Franzosen bekundete. Dian wird daher solchen Tisch reden keine nbeimäßige Bedeutung beimessen dürfen. Freilich würde man dem großen Dichter und Denker schweres Unrecht tdun. wenn man onnehnien wollte, daß er uns nur mit derartigen Schmeichelreden komme, weil seine Werke jetzt bei uns zu einträg lichen Zugstücken werden. Daß er den Much keiner Uederzeuauna besitzt, hat er hinlänglich während seine« lüngsten Paris« AuP enthalt» bewiesen. Da hat er den Franzosen rund heraus seine Meinung gesagt, daß sie die „Chinesen Europas" seien, die sich noch immer gegen die außersranzösische Kultur hochmüchtg oder verständnißlos absperrten. Man wird also annehmen können, daß er auch in Berlin seine wahre, ehrliche Meinung, wenigstens seine augenblickliche, ausgesprochen hat. Wer diesen hochgewachsenen, kraftstrotzenden Mann mit der gewallig gewöllnen Stirn, der trotzigen Adlernase und dem energisch hcrvortretendcn Kinn sieht, erwartet von ihm nichts Anderes, als die Wahrheit zu hören. Merkwürdig war es. wie er sich und seine Zunge abmnhen mußte, um die deutschen Worte in einem mir halbwegs verständlichen Zusammenhang herauszubringcn Merkwürdig, weil die gebildeten Norweger fast durchweg gut deutsch sprechen und seine eigene Gattin diese Sprache wesentlich besser beherrscht, als er. Vielleicht ist darin nach ein Rückstand seiner früheren deutschfeindlichen Ge sinnung zu erblicke». Wir aber wollen uns dieses Bekehrten freuen und mir bedauern, daß die Bekehrung nicht schon früher erfolgt ist. Auch dieser Biörnson-Abend zeigte deutlich, daß es mit dem heurigen Berliner Gesellschaftsleben stark bergab geht. Die Be rühmtheiten waren, auch wenn man noch so bescheiden in seinen Ansprüchen war. an den Fingern einer Hand allzuzählen. Die meisten unserer litterarischen und künstlerischen Größen haben eben den Staub oder (wie man vielmehr bei diesem Dauerregen sagen muß) den Schmutz Berlins bereits von den Füßen abgeschuttelt und mildere Gefilde ausgesucht. Strahlend saß inmitten seiner Getreuen »nd gegenüber dem großen Ehrengast, den wir jetzt wieder den Unseren nennen können, Dr. Pani Lindau. Er hat in der That alle Ursache, mit sich und der Welt wieder zufrieden zu sein. Er hat das Kunststück fertig gebracht, in knapp einem Jahre da» .Berliner Theater" wieder m die Höhe zu bringen, auf eine weit bedeutendere Höhe, als es je zuvor erreicht hatte, glänzende Einnahmen zu erzielen und noch überdies wirklichen litterargchen Ruhm auch für sich zu gewinnen. Diese Erfolge haben den be weglichen Mann, der, al» er aus Meiningen bi« elntraf, den Eindruck eines körperlich fast gebrochenen Manne« machte, förmlich wieder verjüngt. Die Berliner betrachten diese seine Erfolge bei nah« wie persönliche. Sie hatten ihm bekanntlich in den slebenziger Jahren de« vorige« Jahrhundert« die Stellung eine« Berliner Litteraturvapstes eingeräumt und haben sich seitdem oft vorwerfen lassen müssen, daß sie ihn sträflich überschätzt hätten. Nun zeigt « al« Theaterleiter, wie tüchtig, wie bedeutend « dennoch ist und giedt damit noch nachträglich den damaligen Berlinern Recht. Für den richtigen Bulin« aber glrbt eS kerne schöner« Freude, al» Recht zu behalten.
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