Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 24.02.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-02-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010224025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901022402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901022402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-02
- Tag1901-02-24
- Monat1901-02
- Jahr1901
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Serugrgebühr: Diese» Blatt nnfl llm»elmng wird de» Lese« von Dresden am Lage vorher bereit» al» Abend-Ausgabe «»«»«! dt« ««,>«»« in Lrrdt«» mW d«r nückckcn Um«bu«. Wo dt« Sntraauna dm» «t,«n« vow» «d«r NvnimiMonür« «totst, «botw» bat Blatt a» w«dr»taan>. dt« »ickt aut kxm». od« kwirrtaa« lola«. «» «w«t rlutl-utaal«, »»««»« md «uakttE. «r «iMab« «imelaudt« «chrVr- «ick- teto« vcrd«tlu»ett. U«r,I»r»»au«»l»t: «»«I «r. II und «». «w» r«l«,ra«».»dr«i>«: «»chalchte» »r»«d,» zugestM. während er die Post-Lbonnenteu am Morgm in einer BesammtauSgabe erhalten. Zeigen, cank. Vertag r»on Kirpsch Sd Neichardt. Dir Nuuadm« von SEndiam,,« «total tu d«bauvi»«t»Lttal««llr mid dm Nedmaunadmettetleu in Dreddm bi« Nachmittag« s M>r. San» uns ilcicrtags nur Marie,isriakc 3» von nbirv.tlltir Die livatttaeGrund, »eile (ca. s Tildeul 20 Pt«., U>, tiindioungkn aut der Privatteite Zelle Ls Pta.: die Ltdaltige Zelle als .Eingesandt" oder aut Lerlieite so Pt,. In Nummern na» Sonn und Feier- «am 1 de», sivaltige Grnnd»eilm 20, « d«. M und »0 Pt«, na» besonderem Taril. Aurwürtiae Aufträge nur aeam Lorausdcrabiung. BeieablSttcr werden mit iO Lt». berechnet. Avur, Lloedwruw L Lo. Ilibl vepmteiiliWtz <Ier veMde» üiiilic krL8vr8trL88v 2. VS l-ügsf lioe^slns!' «ismellSf 8. snglkcli. glsyLnlsf Kni8g-, »8888- 8. ?slst8trt8ils HvrmMN kSrsekvI, » TL1-LL W LLLLL VLL. ^ mOlibi'888 k»l'b88 8NÜ 18 dWstgl» ?p8i88N. ^ 8vk«Lv>»tr»»8« 1«. Nr. SS. Mektl: Neueste Drahtberichte. Hofnachrichten. Oberleutnant zur See Petzel f, „Flora" Schulvereins, Gerichtsverhandlungen. Wodlthätigkeits-Concert. Frauenortsgi Bon der Rivi ruvpe des Deutschen era. Smuita«, 24. Februar 19V1. Neueste Drahtrrreldmrgeu vom 23. Februar. Berlin. (Priv-Tel.) Die Budgetkommission des Reichstags beendete heute Vormittag die Berathung des Militär- etats. Bei den einmaligen Ausgaben für dos Kontingent Sachsen wurden die für den Erweiterungsbau eines Jeld- sahrzeug-Schuppens in Bautzen geforderten W1000 Mk. nach längerer Debatte gestrichen. Von den zum Neubau eines Dienstgebäudes für die Intendantur und das Kriegszahlamt nebst Pensionszahlstelle in Dresden angesetzten 450 000 Mk. wurden 1Ü0000 Lick, gestrichen. Die Titel Neubau eines Dienstgebäudes bezw. Kasernement sür das Bezirkskommando 1l in Dresden 5000 Mk.. für den Entwurf und Beschaffung und Etnrichtungeines Milttär- bearäbnißplatzes für die Garnison Dresden 75 000Mk. wurden ab- gelchnt. Bewr Titel Neubau eines Kasernements sür die im Jahre 1902 neu zu bildende Eskadron Jäger zu Pferde in Leipzig, erste Bäumte 250000 Mt., entspann sich eine längere Debatte. Schließlich wurde der Titel abgelehnt und anheimgegeben, ihn eventuell zur dritten Lesung mit einer Aenderung wieder einzu bringen. Die übrigen Titel der einmaligen Ausgaben des ordent lichen Etats für Sachsen blieben unbeanstandet. Berlin. Der Minister des Innern Freiherr v. Rhein- baben und Gemahlin hatten zu gestern Abend an die Mitglieder des preußischen Abgeordnetenhauses und des Herrenhauses und an verschiedene Persönlichkeiten, die mit diesen Körperschaften in Be ziehung stehen, Einladungen ergehen lassen. Etwa 1600 Personen hatten der Einladung Folge geleistet, darunter verschiedene Mit glieder des preußischen Staatsministeriums, der Polizeipräsident v. Windhelm rc. Die Gastgeber empfingen die Erschienenen und bildeten den Mittelpunkt von stets wechselnden Gruppen bei an geregter Unterhaltung. Bis gegen Mitternacht dauerte die Unter haltung. München. Der um 8 Uhr 42 Min. ans München ob gegangene Berliner D-Zug fuhr bei Station Pfaffenhofen einem Guterzug infolge Ueberfahrens des Haltesignals in die Flanke. Niemand ist verletzt worden. Zehn Wagen deS Güterzuges und die Maschine des D-Auges sind beschädigt worden. Wien. Abgeordnetenhaus. Der Präsident theilt mit. daß die Abgeordneten Eisenkolb und Genossen eine von ihnen eingebrachte Jnterpellativ«. die Anstoß erregte, tu loyaler Weise zurückgezogen und hierbei erklärt hätten, daß diese Interpellation nichts Anderes als eine authentische Uebersetzung aus der Morgl- Ikeoloaie des Alfonso Liguori enthalte. Wolf ruft: Eine authen tische Uebersetzung aus der Moraltheoloaie des Alfonso Liguori! Los von Nom! (Großer Lärm aus Seiten der Alldeutsche», heftige Zwilchenruse im Centrum.) Kathrein mft inmitten des Lärmes mit erhobener Stimme: Ich vrotestire Namens meines ganzen Klubs gegen diese abscheuliche Verdächtigung. Es ist in keiner Weise richtig, daß diese Interpellation eine genaue oder nur annähernd richtige Uebersetzung der Moraltheologie von Alfonso Liguori enthält. (Anhaltende Zwischenrufe.) Wolf ruft: Los von Rom! Kathrein: Ich muß Namens der katholischen Kirche da gegen vrotestire»! (Starker Beifall, Händellatschen.) Wolf mft mit lauter Stimme: Los von Rom i Los von Rom I (Großer anhaltender Lärm.) Mehrere Abgeordnete melden sich zum Wort. Der Präsident ordnet zwecks Verlesung einer zweiten von dem Abgeordneten Schönerer eingebrachten Interpellation die Abhalt ung einer geheimen Sitzung an. welche nunmehr stattfindet. Paris. Wie mehreren Blättern aus Laahouat in Süd- Algerien berichtet wich, ist am 8. Februar die von 160 fran zösischen Soldaten besetzte Ortschaft Timmimum von etwa 1000 Angehörigen des Baratos-Stammes angegriffen worden. Nach, einem blutigen Kampfe zogen sich die Baratos, die 100 Todte und über lOO Verwundete hatten, zurück. Auf französischer Seite wurden 9 aetödtet. damnter 3 Offiziere, und 21 verwundet. Parts. Die Blätter mest>« aus Monceau-leS-Mine», daß dort un Austrage des Staatsanwalts zwei aus St. Etienne ang- aekommene Kisten nitt Gewehren beschlagnahmt seien. An läßlich dieser Maßnahme habe ein Führer der Ausständigen einem Berichterstatter erklärt, daß die abständigen Bergarbeiter nahezu 3000 Gewehre besäßen. Nom. In Nardo (Apulien) failden Hungertumulte statt. 175 Landleute begaben sich auf die Uecker des Millionärs Depandi, arbeiteten dort einen ganzen Tag und begaben sich dann gemeinsam vor das HauS des Grunoeigenthümers. Sie verlangten stürmisch 75 Centesimi Tagelohn. Als von der Polizei niedrere Tumultuanten verhaftet und auf's Rathhaus geführt wurden, stürmten ca. 2000 vor Hunger halb wahnsinnige Personen das Mnnicipium, zerstörten und verbrannten Alles, was nicht niet- und nagelfest war. und befreiten die Verhafteten. Am Nach mittag rückte Militär ein. Die Menge verhielt sich ruhig, es nährt aber gewaltig. In den Albanerbergen in Marino und Lavano herrscht ähnliche Noch. Die Bürgermeister vertheUen an jeden Unbeschäftigten täglich 25 Centesimi. um die Menge zu beruhigen. Madrid. In ganz Spanien herrscht starker Schnee stur m. Der Eisenbahnverkehr ist an verschiedenen Orten unter brochen. Brüssel. Auf eine Anfrage eines Brüsseler Blattes erklärte der Legationssekretär v. Boeschoten in einem Telegramm aus Uttrecht das Gerücht von einer heute in Holland geplanten Zusammenkunft zwischen dem Präsidenten Krüger und dem König von England als durchaus unrichtig. London. Der »Standard" berichtet aus Shanghai: Ein kaiserliches Dekret ist erlassen worden, wodurch den Beamten in Peking befohlen wird, schleunigst die Paläste in der verbotenen Stadt wieder herzustellen und für den Hof in Bereitschaft zu setzen, da dieser, wie es heißt. Sinaanfu im letzten Theii des Monats Mär; verlassen will. — Wie der »Standard" berichtet, ignorirten während der Friedensverhandlungen in Peking die auswärtigen Vertreter die Kaiserin-Wittwe vollkommen und erkannten ausschließlich die Autorität des Kaisers Kwangsu an. London. Die »Morningpost" berichtet aus Peking, Li- Hung-Tschang babe erklärt, die Bestrafungen des Prinzen Tschwang und Nnehsiens seien in Uebereinstimmnng mit den Forderungen der Gesandten vollzogen worden. Kopenhagen. Nach einer Meldung des Ritzaubureaus aus Helsingfors ist dort der Polizeidirektor Gordie vom General- Gouverneur verabschiedet worden. Petersburg. Die vor einigen Tagen v on Helsingfors von einer Gmppe junger Leute veranstalteten Demonstra tionen werden nicht nur von der schwedischen, sondern auch von der finiscben Presse verurtheilt. Namentlich die ,Uusi Suometar" lobt die Stadtbevölkerung von Helsingfors, weil-si« den Heraus forderungen des geheimen patriotischen Verbandes kein Gehör ge geben hat. » Oertliches rmd Sächsisches. Dresden. 23. Februar. Ihre Königl. Hoheit Frau Prinzeß Johann Georg beehrte gestern das Spielwaarenhaus L. Lemcke, Struvestraße 7» mit ihrem Besuche. —* Heute Mittag 12 Uhr wurde auf dem Jobannisfriedhof in Tolkewitz die irdische Hülle des am 10. d. M. im N. Lebensjahre an den Folgen einer in Tsingtau überstandenen Ruhr in Berlin verstorbenen, an der Erstürmung der Takuforts in hervorragender Weise betheiligt gewesenen kaiserlichen Oberleutnants zur See Max Friedrich Willi Petzel zur lebten Rübe gebettet. In der Parentalionshalle, in der sich zahlreiche Leidtragende, beionders auch auS Militär- und Marinekreiien, voran u. A. die Herren Stadtkommandant General v. Schmalz, Kcmtre-Admiral Schulze, Korvettenkapitän Graf v. Oriola. Oberleutnants z. S. v. Krohn, Sbendahl. Roßkatz, Reinh. Schmidt und Haß. Zeugkapitän Janig und Feuerwerkskapitkn Lacks, sowie je eine Deputation mit um florter Fahne deS Militär-Vereins »Kaiserliche Marine" und der Fielen Vereinigung »Kampfgenossen 1870/71", welch' Letztere ihre Betheiligung in diesem außergewöhnlichen Falle für ihre Pflicht gehalten, war der geschloffene Sarg, geschmückt mit dem Dreimaster und denr Säbel des Entschlafenen, unter einer Fülle kostbarer Palmen und Blumenspenden aufgebahrt worden. Zn Häupten ruhten auf der von ihm bei der Erstürmung der Takuforts erbeute ten chinesischen Fahne auf einem Kiffen die Orden, die Ritterkreuze des Königl. Preußischen Ktonenordens 4. Klaffe und des Königl. sächsischen Albrechtsordens mit Schwertern und der Kriegs dekorativ», von Lorbeer umgeben. Vor der Parentationshallc hatte eine combinirte Batterie in Stärke von 60 Mann des 1. Königl. Sächsischen Artillerie-Regiments nebst der Reaimentsmusil mit Herrn Stabstrompeter Baum an der Spitze Aufstellung ge nommen. Die Trauerfeier «öffnete der Schulze'sche Friedhofschvr mit dem Gesänge des Liedes „Ich hebe meine Augen aus", worauf .Herr Archidiakonus Dr. Neubert die Tröstungen der Religion spendete auf Grund des Schriftwortes; »Kommet und sehet rc." und die trefflichen Geistes- und Charaktereigenschaften des Verblichenen schilderte. Dabei wurde der Sarg bei den Klängen des Chorals „Jesus, meine Zuversicht" und präsentirtem Gewehre der Trauerparade unter Assistenz von Mannschaften der Beerdigungsanstalt „Pietät" aufgehoben und von 12 Artilleric- Unteromzieren nach der letzten Ruhestätte überführt. Voran schritten Paradcure der „Pietät" und Herr Oberleutnant z. S Jsendabl mit den Ordenskissen. Die militärische Ehrenparade folgte und die Musik spielte den Chopin'schen Trauermarsch. Unter präsentirtem Gewehr der Artillerie-Mannschaften und gesenkten Fahnen der erwähnten beiden Militärvereine wurde der Sarg denr Schooße der Erde übergeben. Nachdem der Herr Geistliche Gebet und Segen gesprochen und der Vorsichende des hiesigen Militär Vereins Herr Oskar Schulze unter Niederlcgung eines Lorbeer- kranzes mit den Reichsmsignien dem Verschiedenen hochehrende Worte des Gedächtnisses gewidmet, gaben die Mannschaften der Trauerparade drei Ehrensalven ab. worauf abermaliger Gesang des Friedhofschores die ernste Feier beendete. —* Aus den amtlichen Bekanntmachungen. Gewerb- treibende, die sich mit dem Bau rauchfreier Fenerungs- anlagen beschäftigen, werden vom Rath ersucht, ihre Adresse» mit Angabe der hier und in der Umgebung bereits ousgeführieii Anlagen dieser Art und etwaiger Empfehlungen in der Kanzlei des Feuerpolizeiamtes. Stadthaus, am See 2. 2. Etage, einzureichen. —* Die Königl. Sächsische Gesellschaft für Botanik und Gartenbau .Flora" beendete gestern Abend ihre 75jährige Jubel feier mit Souper und Ball im großen Saale des Äereinshauses. Die Betheiligung war eine sehr rege, hatten sich doch zu der trefflich arrangirten Festlichkeit über 300 Lhetlnehmer eingefunden, denen es noch einmal vergönnt war, all' die lieblichen Kinder Floras, die als einzig dastehender Blumenschmuck den geräumigen Saal bis hinauf zur Orgel zierten, in dem gediegenen Arrangement des Vorabends zu bewiiich««:--c'J»-sekbst die Emporen waren mit blühenden und duftenden Blumen aller Art ausgelegt worden, so daß man schier in den Hallen einer Frühiahrs-Blumenausstellnng zu weiten vermeinte, die draußen mit dem winterlichen Bilde gar nicht im Einklang stehen wollte. Die lange Reihe der Trinksprüche eröffnete Herr Bürgermeister Heischet mit einem warmempfundeuen Trinkspruch auf Se. Majestät den König, den hohen Protektor der »Flora". Lurch diese gedankenreiche, echt patriotische Ansprache, die der Blüthe und des Wohlstandes des Landes unter König Alberts glorreicher Regierung gedachte, war die richtige Festfttmmung gegeben. Im Anschluß hieran verlas Herr Oberaartendlrektor Bouchs die Antwort, die aus die Huldigung an Se. Majestät eingelausen war Sie lautete: »Ich danke der gestrigen Fcstveriammlung herzlich für den mir zugesandten freundlichen Gruß. Albert." Mit der folgen den Ovation für den geliebten Landesherrn verkündete Herr Over gartendirektor Bouchs die Namen der Absender von Telegrammen und Briefen, die die herzlichsten Glückwünsche zur seltenen Jubel feier aussprachen, die Schreiben Ihrer Exrellenzen der Herren Staatsminister v. Metzsch. Königl. Preuß. Gesandte Graf Dönhoff. Hausmarschall v. Carlowiy-Hartltzsch. Wirst. Geheimen Rath v. Fischer-Petersburg, Geheimer Oekonomieratb Dr. Uhlemann, Amtshanvtmann Kammerherr v. Schroeter-Meißen besonders hervorhebend. In seiner Ansprache, die in einem Hoch auf Herrn Bürgermeister Hetschel und die übrigen Ehrengäste, die Ehren- und korrespondirrnden Mitglieder und die Vertreter der befreundeten Gartenbauvereine gipfelte, theilte Redner auch die Namen der Spender von Ehrengaben mit, die den Freudentag besonders gekennzeichnet hatten. Unter ihnen befand sich u. A. die „Feronia", die das Glas in Gold hatte fassen lassen, auS dem Se. Majestät der König bei der Internationalen Gartenbau- Ausstellung 1896 getrunken hatte. — In äußerst aemüthvoller und geistreicher Rede feierte sodann Herr Oberkonsistorialrath Sup. Kunst und Wissenschaft. 1. Hoftbeater. nthetl"; Montag: -f*Woche»spielplan der Köni OvernhauS. Sonntag: »Des Teufels . . »Die Walküre"; Dienstag: »Der Rattenfänger von Hameln . Mittwoch: .Siegfried"; Donnerstag: .Carmen": Freitag: »Die lustigen Weiber von Windsor": Sonnabend: .Götterdämmerung"; Sonntag: »Samson und Dalila". — Schauspielhaus. Sonntag: Zum ersten Male: »Ohne ConsenS"; neu einstudirt: aS Stiftungsfest"; Montag: »Philippine Welser": Dienstag: me"; Mittwoch: »Haus Rosenhaaen"; Donnerstag: 1. Theil; Freitag: »Die versunkene Glocke"; Sonnabend: z,, ,-mann als Erzieher": Sonntag: Für die Mittwoch- Abonnenten deS 6. Marz: Lugend von heute . -f* Wohlthätigkeiis-Coneert. Der Direktor der Ehrlich- schen Musikschule Herr Lehmann-Osten bat mit dem gestern im Musenhause zu Gunsten seines Freistellensonds veranstalteten Concert einen gleich bemerkenswerlhen künstlerischen wie dem Zwecke förderlichen Erfolg erzielt. Soweit man der das übliche Matz west überschreitenden Aufführung folgen konnte, verlief der Abend zu vollen Ehren deS Veranstalters. Nachdem die Kammer musik-Bereinigung. Herren Knauth. Stealich, Winkler zwei Sätze auS einem Boisi'schen Trio (op. 107) das Concert eingeleitet, sang der sehr zahlreiche, aut geschulte JnstitulS-Damenchor unter Leit ung von Herrn Driektor Lehmann-Osten eine Griegffche Komposi tion »Vor der Klosterpforte" (mit Orchesterbegleitung). in dem Frl. Albertt beide Solostimmen (Sopran und Alt) lobenSwerth auSführte. Noch bemcrlenSwertheren Erfolg erzielte der Chor mlt eine« Werke von Tbierlot »Am Traunsee", das, vom Komponisten persönlich geleitet, den Eindruck eine- sorgfältig gearbeiteten, gut fundenen Stimmungsbildes hinterlietz und mit reichem Beifall >cknet wurde. Ta» Barytonkolo sang in künstlerisch ge- Vortrage sehr aut Herr Glömme. Dazwischen zeichnete «Me begabte, angehende Pianistin, Frl. Biaurino mit dem der, und geschickt behandelten Vortrag von Schumcmn'S ft und die Herren Knauth und Winkler nitt der Chopin'schen Polonaise für Klavier und Vtolon- , n verzetchnete das Programm Biolinsoli von .endelSlodn und Auer. (Kammermusiker SvrdrosSki), Lieder am lavier (Frl. Albertt), eine Legende »Die vier Räude?, von Herrn Hofschauspteler Waldeck gesprochen (mit melodramatischer Musik von Gleitz), Klavierstücke von Drache. Sauer, Liszt rc. und den Rubinstein'schen Chorsatz „Die Nixe". C. 8t. -ff" Der Dresdner Goethe-Bund veranstaltet nächsten Freitag den 1. März im Vereinshauie Abends 8 Uhr eine Feier furArnoldBöcklin. Die Rede zur Erinnemng an den ver ewigten Künstler hält Ferdinand Avenarius. Die hervorragendsten Werke Böcklin's werden in Lichtbildern gezeigt. Zutrittskarten sind zu haben in der Kunsthandlung von Theodor Lichtenberg Nachfolger. Praaerstratze. wo auch Anmeldungen zum Beitritt in den Goethe-Bund angenommen werden. Bo« der Riviera. Beaulkeu, den 18. Februar 1901. Unter entsetzlichem Schneegestöber fuhren wir Sonntag, den 10. Februar. Nachts gegen 12 Ubr in Leipzig nach dem Bayerischen Bahnhof, um mit dem halb 1 Uhr von Berlin durchfahrenden Nord-Süd-Exprekzna unsere Reise nach der Riviera anzutreten. Dieses echte mürrische Winterwetter war freilich nicht gerade besonders geeignet, uns in dem Glauben zu bestärken, dort unten den Februar des Südens mit seiner vielgepriesenen Vegetation im fluchenden Sonnenschein begrüßen zu können. Aber aus- erüstet mit doppelten Garnituren und einer tüchtigen Portton ffnunawurde der Schlafwagen bestiegen, dessen Zuschlag vor iger Weise schon von Berlin ab bezahlt worden war. was aller- für diesen Lag sich als überflüssig erwies, da der Zug nicht sehr besetzt war. Doch ist diese Vorsicht sonst in jedem Falle an- Berlin über Lyon-Marseille ein scharfer Konkurrent entstanden, der von vielen Reffenden schon um deswillen bevorzugt wird, als er die Fahrt über Cannes inn ca. sechs Stunden abkürzt und die Rivicrafahrer nur eine Nackt auf der Eisenbahn zuzudringen zwingt. Datz auch dieser „Riviera-Expreßzua" init oer kor«- mszsur rechnen mutz, beweist der Umstand, vatz er in den letzten Lag« sein Endziel mit einer Verspätung von drei Stunden er- te. Die Einrichtung« znm Schlafen, sowie die Verpflegung sind in dem Expretzzna über den Brenner mit seinen mit Dampf heizung versehenen uns gut ventilirten Coupös vorzüglich: auch die Angestellten der Schlaswaaengesellschaft lassen an wohlthuender Aufmerksamkeit und Gefälligkeit nichts zu wünschen übrig. Man konnte sich daher eines wirklich erquickenden Schlafes bald erfreuen, der sogar einen Maschinendefekt mit halbstündigem Aufenthalt auf freier Strecke unbeachtet vorüberaehen ließ. Beim Erwachen kurz vor München zeigte sich daS gleiche, frostig-winterliche Bild wie zwischen Dresden und Leipzig. — aber das mußte ja bald anders werden, sobald erst der Brennerhinter uns lag und wir die südlichen Regionen begrüßen konnten. Vor der Hand hatten wir noch Zeit, uns mit den wenig angenehmen Eigenschaften des Nord-Sud-Expreßzugcs befreunden zu können, der von Kufstein ab seinen Charakter recht sehr zu verleugnen be ginnt, an allen möglichen und unmöglichen Stationen anyält und mit einer derartigen k. u. k. Gemnthlichkeit fährt, daß der Reisende, der seine Route im Reichskursbuch mit größtem Respekt studirt hat, in eine gelinde Verzweiflung versetzt wird. Glücklicher Weise > bieten sich auch im Winter während der Fahrt ganz prächtige Bilder, die man zu schauen von seinem gutgeheiztcn Coupä aus. nicht müde wird. Scenerien, deren Anblick im Hochsommer, in! dem man für gewöhnlich diese Gegenden aufsucht, nur nach großen Mühen zu genießen ist. Bergriesen mit mächtigen Schneeseidern, und grotesken Eisbildungen kann man jetzt aus allernächster Nähe hetrachten. Endlich war Station Brenner paisitt, und nun ging eS mlt Volldampf nach dem sonnigen Süden. Mit den' .lauen Lüften" war es freilich noch mimer nichts, ja selbst in der! Nähe von Bozen erblickte man, ioweit das Auge reichte, nichts als' mit hohem Schnee bedeckte Gelände und an den Felsen Eis-' bildungen. wie sie Spitzbergen nicht zur Unehre gereicht hätten.! Besonders prächtig und reizvoll war das Landschaftsbild nochetnmal während des Sonnenuntergangs, dann aber versank Alles bei! der Nähe der Berge um io schneller in das Dunkel der Nacht., Mit einer fahrvlanmäßigen Verspätung von mehr als einer Stunde erreichten wir nach 10 Uhr Abends Mailand, von wo ab sich die Riviera-Reisenden abermals zur Ruhe begeben konnten,! um einen längeren oder kürzeren Schlaf zu thun. Die Kälte war in Mailand so stark, daß die Fensterscheiben der Wagen wit einer, festen Eiskruste überzogen waren. Welches Staunen daher, als man im Grau« des nächst« Morgms in der Nähr von
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite