02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 05.01.1913
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-01-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19130105024
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- LDP: Zeitungen
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1913
- Monat1913-01
- Tag1913-01-05
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Lies« Matt «Kd da» Lass« von Dresden und Umgebung am Lag» vorher bereit» al. 57. Jahrgang, 5. Mentl--s«rgade pmestew, wlhrend e» dl« Post-Monnenten am Morgen in «in« lbelamlausgabr erhalten. Veru,«-Gebühr »lerlelllhrl. sür Dre». «n de« -,ttch ,««t. m«U,,r3ulK>aun,<m, S»nn- un» Moniaae» nur einmal) r,»o M., durch au,«drlig- Kam- militonL« di,r.Lü«. «ei einmaliger Zu. stevung durch die Post »M.<a»ne»«lt«II,eld>. Di« den Leiern »»» Dreide» u. llmgedun, am Dag« vorder p>- gestellten Lbend-Nu», gaden erhallen di« «i«. «artigen Bezieher mit »er Morgen-Sueaab« eulammen. — Nach druck nur mit »eut- Ilcher Quellenangabe <„Dre»d. Slechr") ,u. lillsig. Unverlangt» Ltanuftripl, «erde» nicht aufbewahrt. Sonntag, 5. Jannar 1913. Telegramm-Adresse: Nachrichte« Dresden. Hsg^ürrösL 188S Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt in Dresden, yauxtgeschäftssteller Marienstrafte 58/^0. Fernsprecher: 11 . 2V9« « S«0l. Anzeigen-Darif. Annahme von Ankün- digungen bi» nachm. 3 Uhr. Sonntag» nur Marieniirake 38 von Nbis'NUHr. Die emipaiiia» Grundzeile iia. 8 Süden» so Ps., Aamilien^iachrichlen «ns Dre»den 2L Pi : die zweispaltige Zelle ausIertseile7c>Pl.,die zweispaltige Sieliame- »eile i,50 M. — In Nummcm nachSann- und Feiertagen die cinspalligo tvrundzeilr 33 P!, Familien» Nachrichten aus Dre». den die Erundzeite 3V Ps. — Auswärtige Auslriige nur gegen Vorausbezahlung. — Jede» Velegbialt koltct IU Ps. I» n lsi 18 8> iiiii II» L »I III, »lei » EU Larl von I-ecLedur r » Steaks ^ Waller wlax SsLlLke. Aüv ertrgo Das Ultimatum des BalkaubundoS auf der Londoner Friedeuskoufereuz hat «iue so bedrohliche Lage geschaffen, dak mit dem Abbruche der Verhandlun gen sicher zu recht»«« ist. Der rumänisch-bulgarische Konflikt hat noch nichts von seiner Schärfe verloren, da keine Eini gung erzielt worden ist. Ueber eine Verschärfung des deutschen Spion agegesetzcS fanden Besprechungen zwischen Vertretern der Heeres- und Marinevcrwaltung sowie des Retchsjustizamtes statt. Die Höchster Farbwerke errichteten anläßlich ihres 50 jährigen Bestehens Stiftungen in Höhe von LVOOvoa Mark. Mehrere Mitglieder der ungarischen Regie rungspartei erklärten ihren Austritt aus der Partei, weil ihnen die Wahl re form nicht wett genug geht. Dte Stadtverwaltung von Parts beschloh die Be seitigung des Pariser Festungsgürtels mit einem Aufwand«: von 100 Millionen Franken. Ae Friedenslonferenr vor der Entscheidung. ^ Das gestrige ^Ultimatum beS BalkanvierVundcS auf der Londoner Friedenskonferenz hat eine bedrohliche Lage geschaffen. Zwischen den Forderungen der Ver bündeten und dem, was die Türkei zugestchen will, scheint es einen Ausgleich nicht mehr zu geben. Beide Teile bestehen unentwegt aus dem Besitz von Adrianopel und den ägäischcn Inseln. Wie zwischen den beiden extremen Forderungen eine mittlere Linie ge funden werden soll, erscheint einstweilen rätselhaft. Man muh daher mit dem Abbruch der Verhandlungen rechnen. Es ist aber ebensogut möglich, daß die Türken die von ihnen bezeichnet«:» Gegenvorschläge nur als äußerstes Mittel betrachten, um ihre Gegner ihren Wün schen geneigt zu machen. Etwas Sicheres lätzt sich daher für die nächsten Stunden gar nicht Vorhersagen. Ueber den Verlauf der Freitags-Sitzung wird uns noch gemeldet: In der Sitzung der Friedenskonferenz schlugen die Türken eine neue Grenze in Thrazien vor, die Adria nopel der Türket läßt, dann den Ardafluß bis zur Mündung seines Nebenflusses Chat nach Westen führt und von dort Vis zum Bnru-Golf nahe der Insel ThasoS reicht. Hinsichtlich Kretas erboten sich die Türken, zugunsten der Großmächte auf alle Rechte an der Insel zu verzichten, jedoch unter der Bedingung, daß man von ihnen dte Abtretung keiner anderen Insel verlange. Darauf übergaben die Delegierten der Verbündeten den Türken etwa folgende Antwort: Die Delegierten der Verbündeten ersuchen die türkischen Delegierten, in einer Sitzung am Montag 1 Uhr nachmittags neue Vor schläge zu machen, die folgendes enthalten: 1. Verzicht des türkischen Reichs auf Kreta. 2. Abtretung der ägäischcn Inseln. 8. Festlegung einer Grenze für das Wilajet Adrianopel, welche die Stadt Adrianopel den Verbündeten überläßt. Falls dies nicht geschehe, würden die Verhandlungen als abgebrochen be trachtet werden. Die Türken erwiderten darauf, daß sie ihre Antwort heute nachmittag 4 Uhr geben würden. Bon den Delegierten der Verbündeten wurde dieser Vorschlag angenommen. In Kreisen, die über die Absichten der verhandelnden Parteien unterrichtet sein wollen, teilt man allerdings diese Besorgnis im allgemeinen nicht. Neue Ministerkonferenzen in Lesterreith-Ungarn. Der ungarische LandeSverteidigungs mini st c r Hazai hatte Freitag vormittag eine längere Unter redung mit dem K r t e g S m i n i st e r. welche mit den neuen militärischen Forderungen im Zu sammenhänge stand, die den Gegenstand der heutigen ge meinsamen Ministerkonfercnz bilden werden. Es handelt sich hierbei um außerordentliche Aufwendun gen. welche durch die internationale Krise verursacht wur den und nunmehr eine verfassungsmäßige Deckung er fordern. An der gemeinsamen Ministerkonfercnz werden demzufolge außer den gemeinsamen Ministern auch die beiderseitigen Finanz mini st er teilnehmen. Der russische Botschafter beim Grafe« Nerchtold. Wie man uns mitteilt, stattete der russische Botschafter in Berlin v. Gters Freitag nachmittag dem Minister des Acußeren Grafen Berchtold einen Besuch ab und hatte mit demselben in Angelegenheit der Londoner Friedens- Verhandlungen eine längere Unterredung. * Der rumänisch-bnlgarische Konflikt hat noch nichts von seiner Schärfe verloren, da ein Ein vernehmen über die strittigen Greuzfragen noch nicht er zielt ist. Doch bewahrt man auf beiden Seiten glücklicher weise Mäßigung und Ruhe, so daß Aussicht besteht, daß die Forderungen Rumäniens an Bulgarien einen fried lichen Austrag finden. Minister Ionesc« über die Haltung Rumäniens. Ter rumänische Minister des Innern Ionescu er klärte dem Londoner Sonderberichterstatter des „Matin" u. a.: Tic Behauptung, daß Rumänien eine Art Trink geld von Bulgarien verlange, ist unbegründet. Wir fordern eine für uns in geographischer und strategischer Hinsicht wichtige Grenzberich tigung, denn der Balkankrieg bat uns einen offenkundigen Verlust zu gefügt. In Mazedonien leben 400 000 Rumänen, die bisher ihre Nationalität bewahren konnten, jedoch unter dem neuen Regime in das bulgarische, griechische und das ser bische Volk aufgchen werben. Diese 400 000 Rumänen gehen also für uns verloren. Aber auch in politischer Be ziehung ist unsere Forderung berechtigt: denn wir hätten den Krieg verhindern können. Dank unserer Neutralität konnten die Balkanstaatcn ihr Gebiet durch die Länder der europäischen Türkei vergrößern. Auf die Frage des Berichterstatters, ob Rumänien, falls seine For derungen abgelehnt werden sollten, den Krieg erklären würde, cntgegnete der Minister: Ein Krieg zwischen Rumänien u idü Bulgarien würde gewiß einen altgemeinenKonflikt nach sich ziehen. Sprechen wir aber nicht von solchen schlimmen Eventualitäten. Hoffen wir. daß Bulgarien, das gleich uns möglichst enge rumänisch-bulgarische Beziehungen cn,strebt» unsere Wünsche günstiger aufnchmcn wird als bisher. Wie verlautet, haben die Verhandlungen des rumänischen Gesandten mit Tr. Dancw hinsichtlich der For derungen Rumäniens an Bulgarien bereits be gonnen und dieselben dürsten, wie allgemein angenom men wird, schon demnächst zu einem befriedigenden Ab schlüsse gelangen. Tie neuesten Dralitberichte lauten: Die Ariedettsvcrhandlungcn vor dem Abbruch. London. Das Reutcr-Bnreau meldet aus türki scher Quelle, daß sich die türkischen Delegierten ent schlossen haben, die Abtretung Adriauopels oder der ägäischeu Inseln unbedingt abzulchncn. Der AbbrnchderFriedensv er handln» gen ist dem nach sicher. Eine türkische Labinettskrisis? Frankfurt a. M. sPriv.-Tcl.s Nach einer Meldung der „Franks. Zig." auS Konstantinvpel bat der Sultan dem Senatspräsidenten Fcrid Pascha die Uebcrnahmc des Großwesirats angcboten. Fcrid Pascha lehnte indes ab. Neueste Drahtmelduugen vom 4. Januar. Fahrt des Staatssekretärs v. Tirpitz im Marineluftschifs. Johannisthal. Ltaatssetrctär v. Tirpitz unter nahm heute mittag mit dem M a r i n c l u s t s ch i s f e «L. 1" eine Fahrt über Berlin. Zirm Bankkrach in Kanfbcurcn. Augsburg. sPriv.-Lel.s Ter nach Zusammenbruch seines Geschäfts aus Kaufbcurcn geflüchtete Bankier Joses Gerhausen wurde gestern abend in der Stahe von Füssen tot aufgefnnden. Er hatte sich mit Z p a n k a l i vergiftet. In seinen Taschen fanden sich nur 140 Mk. Ter Zusammen bruch des Bankhauses Gerhausen in Kaufbeuren erfolgte zu gleich mit dem Konkurs der Firma Frey u. Schäfser. Der Bankier Frey hat ebenfalls Selbstmord verübt. Die Ver luste Gerhausens, der jetzt Hand an sich legte, beziffern sich auf wenigstens 2)- Millionen Mark. Stiftungen in Höhe ron 2lMüüö Mark. Höchst. Die Höchster Farbwerte haben anläß lich ihres 50 jährigen Bestehens Stiftungen in Höhe von 2 000 000 Mark errichtet. Die Streikbewegung im Saargebiet. Saarbrücken. Aus dem Fcttlvhlenfcldc „Luisen - t a l" fuhren in der gestrigen Nachtschicht non 231 Mann 01 an, in der heutigen Frühschicht von 014 Mann 320. Der Russland hat nicht weiter um sich gegriffen. Irgendwelche Forderungen sind in „Luiscntal" bei der Verwaltung nicht gestellt worden. Auf der Grube „Velsen" fuhren heute zur Frühschicht von 440 Mann 02 an. Ter Werkdireklvr der Grube „Velsen" erklärte gestern in einer Unterredung mit den SicherheitSmäiinern, welche die Zurücknahme der Kündigung verweigerten, er stehe ihnen noch den ganze» Tag zur weiteren Besprechung zur Verfügung, und er mahnte sic, auch an das Interesse der Belegschaften zu denken, zu deren Vertretern sie seinerzeit gewählt worden seien. Tic Ruhe ist nirgends gestört. Auch auf den ande ren Gruben ist kein weiterer Ausstand erfolgt. Die Entfestigung der Stadt Paris. Paris. sPriv.-Tel.i Der G c in c i n d e r a t hat de» Vorschlag aus Beseitigung der Fortisikationen und Ankauf des Geländes für >00 Millionen Franken aus dem Besitz des Staates mit 07 gegen 8 Stimmen angenommen. Ter Befestigungsgüriel, der bisher die Stadt einengte, wird schon in den nächsten drei Jahren verschwinden, und das srciwcrdende Gelände soll zum Teil mit Gärten. Parks, Promenaden und Spielplätzen versehen werden. Ter sran zösische Gcncralstab ist zu den» Entschluß gelomme», daß die Fortisikationen. die weder die Belagerung, noch die Kunst uud Wissenschaft. 1"» Wocheuspielpla» der König!. Hostheater. Opern haus. Sonntag lö.j: Zum 1. Male: „Ltebeskettcw' s'Hüst Montag: „Madame Butterfly" VsR. Dienstag: „LicbcS- ketten" EHR. Mittwoch: „Carmen" E/28). Donnerstag: „Der Roscnkavalier" l7). Freitag: Viertes Sinfoniekon- zerk, Serie ^ EH8). Sonnabend: „Liebeskettcn" EH8). Sonntag (12.): „Boccaccio" EH8). Montag s5. Volksvor- stellungj: „Hoffmanns Erzählungen" (8). — Schauspiel haus. Sonntag: „Dornröschen" EHR: „Das Prinzip" 14481. Montag: „Dornröschen" E^S): „Kyritz-Pnrttz" EHR. Dienstag: „Belinbe" EH8). Mittwoch: „Eine Frau ohne Bedeutung" EH8). Donnerstag: „Gyges und sein Ring' EH8). Freitag sauf allerhöchsten Befehls: „Jeder mann" l8s. Sonnabend: „Der Gras von Gleichen" E/M Sonntag l12.s: »Die Erziehung zur Che." „Lottchens Ge burtstag" EH8). Montag: „Jedermann" (8s. -f* Mitteilung aus dem Bnrean der König!. Hoftheater. Im König!. Opcrnhause geht Montag, den 6. Januar sHohneujahr), PucctntS „Madame Butterfly" mit Frau Nast in der Titelpartie in Szene. Den Linkerton singt Herr Sembach. -s-* König!. Opernhaus. Wer gestern der Nnssührung von Webers „Freischütz" wie einem Ereignis festlicher Erbauung belzuwohncu wünschte, wurde durch den Berlauf -er Boxstellung recht bitter enttäuscht. Man würde nicht im Interesse des Könlgl. Opernhauses handeln, wenn man den schwachen, unzulänglichen Gesamtelndruck mit Still, schweigen übergehen würde. Aber in erster Linie kommt eS auf das Werk selbst an, eine der edelsten Blüten deutschen Kunftschassens. DaS Werk und sein Schöpfer dürfen die allergrößte Pietät beanspruchen — mit einer unzureichenden Ausführung wird jedes Theater, ob vornehm oder schlicht im Rang, seinen künstlerischen Kredit schädigen. Das neue Gewand macht es wahrlich nicht immer, sondern der Geist, dessen belebendes Walten man spüren muß. Und eins ist noch nötig: sorgfältige Proben. In der gestrigen „F-retschütz"- Anssllhruiig wurde kaum ein Satz gebracht, den der Souffleur nicht mit lauter, im ganzen Hause hörbarer Stimme vor gesagt hätte. Dabei gab es die peinlichsten Pause» im Dialog, die bis zur merkbaren Unruhe im Publikum führten. Was sagt die Regie zu solchen Vorkommnissen? Man möchte fast fragen: Ist an solchen Vorstellungen die Regie überhaupt beteiligt? — Versöhnendes bot in erster Linie die Agathe von Magdalena Serbe. Wenn man Weber gerecht werden will, muß man vorher Mozart gut gesungen haben. Das trifft bei Fräulein Serbe zu — sie singt die beiden Arien mit frischer Stimme und großer Gesangskunst !m Weberschcn Geist. Ihre Auffassung und Darstellung trifft den schlichten, romantischen Mädchencharakter ganz im Sinne der Hand lung. DaS Publikum tm gut besuchten Hause empfand sehr richtig die Qualität dieser Leistung, die bei offener Szene und nach den Aktschlüssen mit lebhaftem Betfalt be dacht wurde. Minute Nast Ist auch von dem Vorwurf der Dtalogunsicherheit nicht freizusprcchen, aber die zweite > Aennchcn-Arie singt sie mit einer Mischung von Schalk- > Hastigkeit und innigem Gefühl, die ihr alle Sympathien sichert. Für den Kaspar hatte man einen Gast, Ernst Leh. mann vom Deutschen Opernhaus in Charlottenburg, kommen lassen. Die große Szene des ersten Aktes »vor ! durchgearbeltet und zeigte Herrn Lehmann zwar nicht als Persönlichkeit von dämonischer Gewalt, aber als routinierten Darsteller und Sänger. Aber in der „Wolfsschlucht" versagte er völlig, und da hier auch der Max des Herrn Sembach nicht auf der Höhe war, so wurden die (hier recht primitiven) Schrecknisse der Wolfsschlucht keineswegs durch den Glanz von Mcisterleistnngen verringert. In der großen Arie dcS ersten Aktes und dem Terzett gab Sembach mit fein cnr- ivickclter Gesangskunst viel Schönes. Unter den Praut- jungsern war Fräulein Ictta Mödling er, eine junge Sängerin mit hübscher Stimme, eine neue, sympathische Er scheinung. Katharina Fleischer-Edel gab gestern im VcreinS- haiis ein Konzert mit Orchester, und der sic seit Jahren be gleitende N»s einer außerordentlichen Gesai.gstünstlerin hatte den Saal mit einem vornehmen Pnbülum gut ge- sttllt. Mit herzlichem Beifall empfangen, mit Blumen und Kränzen bedacht, mit einer rauschenden Ovation schließlich entlassen, — in diesen Ehrungen durste die Sän gcrin die Wertschätzung, die ihr die Zuhörerschaft entgegenbrachte, deutlich erkennen. Frau Flei'cher-Edel war einmal als sehr junges Fräulein Edel frisch von IffcrtS Schule hinweg ein zierliches, munteres Mitglied der Dresdner Oper, die sie verließ, um sich in Hamburg durch eifrige und vvn künstlerischem Erfolg gekrönte Wirksamkeit die vollsten Svmpathien der Hanseaten zu er ringen. Ihre prächtigen Stimmittel, ein Heller, schlanker Sopran von schönem, angenehmen! Timbre, finden in vor wiegend lnrischen Partien zwar ihr eigensles Wirtin,gs- gebict, aber der vorhandene kräsiige Organsiindus läßt in stanncnöwcrtcr Weise auch eine durchaus glückliche Lösung von dramatischen Anfaaben zu. Frau Fleischer-Edel, die ihre Bühnentätigleit vorübergehend unterbrochen hat und setzt in Dresden lebt, aav acsiern in einem arvßen Programm wiederum den Beweis für das eben Gesagte. Sie sang drei ausgedehnte dramatische Stücke, die Agatheiiszene und Arie aus dem zweiten „Freischütz" Alte. Katharinas Arie ans Goctz' „Der Widerspenstigen Zähmung" und Isoldes Licbcstod ans dem „Tristan". In allen diesen Stücken trug die noch immer selten Helle und tragende Stimme »nd die sehr verständige Gesgiigskultnr einen Sieg davon, wenn die Künstlerin auch ciniae Zeit brauchte, um sich aus leicht flackernder Intonation in sichere, feste Tongebung cinziisingcn. In Liedern von Weingartner („Licbesfcier". die in der Orchestrierung noch mehr verflacht), Richard
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