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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.06.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-06-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19110616011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1911061601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1911061601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-06
- Tag1911-06-16
- Monat1911-06
- Jahr1911
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.06.1911
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Iitttmanonsle sivsiene - Ruttieilung. — «et der Sri»,,nun« des brasilianische« Pavillons waren unter den anwesenden kästen noch sollende Herren der brasilianischen Kommission: Dr. Oswaldv Cruz, Dr. BaSconcellos. Dr. A. Nonted, Dr. A. Floren-e, zugleich Speztalvertreter de« Staates Sao Paulo, Dr. Rangel Pestana. — Der Staat Sao Paulv ist in der bra silianischen Ausstellung besonders vertreten und nimmt zwei Säle ein. Der Kinemalograph. der dort aufgestellt .st. führt u. a. Szenen ans dem Laboratorium deS Staates Sao Paulo vor. — Das BolkSrestauraut Langes Münchner Bierhalle« ist mit seinen 0000 Sitzplätze» da« größte Vergnügungs- Etablissement der Hygiene-Ausstellung. Der Berkehr in diesem Etablissement hatte in letzter Zeit etwas unter der Ungunst der Witterung zu leiden, so dag sich der übliche Massenbesuch des Publikums naturgemäß etwas abge- ichwächt hatte. Dieser Umstand gab zu Gerüchten von einem vorzeitigen Schluß des Etablissements Anlaß, denen die Direktion energisch entgegentritt. Die Ver anstalmngen in Langes Münchner Bierhallcn werden nach wie vor in gleicher Weise fortgesetzt. — Die Deutsche Bereinigung sür «rüppclsürsorgc hat euren Führer durch ihren Ansstellungöpavillvn erscheinen lassen. Da« Heftchen ist ein Svnderabdruck an« der Zeit schrift für Krüppelsürsvrge, Band i. Hest 2. Oettiicker unll ZScbKrcber. Ltadtverordncten- Litzung. Zn der gestrigen 10. öffentlichen Sitzung der Stadtver ordneten gelangte aus der Registrande ein Schreiben des Rate« zur Verlesung, in dem dieser die Gesuche des Be- zirkSvercins sür die Iohannstadt und de« Bezirksvereins für Dresden-Gruna um Erbauung einor Elbbrücke im Zuge der F ü r st c n st r a ß e abschlägig bescheidet, da zunächst erst einmal die Erbauung einer Elbbrücke in der Nähe der S ck l a ch t h o f i n s c l im Auge behalten wer den solle.-- Der Verein der Saalinhabcr in Dres den hat eine Eingabe an da« Kollegium gerichtet, be treffend die Ermäßigung der Lustbarkcits- sleuer für die Abhaltung öffentlicher Tanzvergnügen während der Dauer der Hygiene-Ausstellung. Die Ein gabe wurde verteilt. Nach Eintritt in die Tagesordnung beschloß das Kolle gium die Verlängerung der BctriebSzeit der nächt lichen össfcntlichen Bollbelcuchtung wäh rend der Hygiene-Ausstellung um eine Stunde und bewilligte hierzu 0100 Mark. — Der Bericht der vereinig ten Ausschüsse über den Beitritt der Stadt Dresden zu dem Giroverb an de sächsischer Gemeinden und die Einrichtung des Giroverkehrs bei der Sparkasse der Stadt Dresden fiel au«. — Dann erklärte sich das Kollegium mit der Verlängerung der Geltungsdauer der allgemeinen Bestimmungen über die Vergebung von Arbeiten und Lieferungen längstens bis Ende 1011 einver standen. — Es folgte die Beratung über den Antrag der Stadtverordneten Schwarze u. Gen. auf Prüfung der Krage, ob außer dem in der Geincindestener-Ordnung vor gesehenen Falle neben der Billett fl euer noch die L u st b a r k e i t S st e u c r erhoben werden darf. Das Gut achten schlug vor, den Rat zu ersuchen, bei der Anwen dung der Gemeindesteuer-Ordnung die Tragweite dieser Bestimmung im Hinblicke auf die in dem Antrag Schwarze enthaltenen Gesichtspunkte erneut zu prüfen. Die St.-V. Schwarze, Merbitz und Buck wandten sich gegen die Auslegung der Gemeindesteuer-Ordnung durch de» Stndtrat: diese habe eine doppelte Besteuerung zur Folge. St.-B. Schwarze betonte noch, daß die Dresd ner Saalinhabcr geschädigt würden, weil verschiedene Ver eine, um der Besteuerung z» entgehen, ihre Vergnügungen künftighin außerhalb der Stadt abhalten würden. Das Gutachten fand einstimmige Genehmigung. Die Ordnung sür die F e n e r b e st a t t n n g s a n st a l t der Stadt Dresden wurde nachträglich genehmigt, ebenso der Haushaltplan für die Häuser der Dr. Krenkel-Stistung. Die meiste» Punkte der Tagesordnung fanden ohne Debatte Erledigung. Schluß der Sitzung kurz vor 8 Nhr. Es folgte eine geheime Sitzung. — Generalversammlung des Verbandes zur Hebung hanowirtschastlichcr Franeubildurrg. Tie Kongrcßtcllnehmcr besuchten gestern vormittag die Hygiene-Ausstellung, dte städtische Schulküche, Handnstraße, das hausivirtschastliche Semlnar, Bodenbacher Straße, und die Dresdner Mttch- verforgungsanstalt. Nachmittags S Mir sprach Herr Pfarrer Hofpediger a. D. Keßler über das Thema: „D ic h a n L - wirtschaftliche Ausbildung d e rFranin ihrr Bedeutung für das Familien- und Volks leben". Irr dem bis ans den letzten Platz besetzten Saale des Bercinshaiises bemerkte man n. a. die Herren Staars- minister Graf Vitzthum v. Eckstadt. Staatsminisicr a. T, Minister de« Ko ui gl, Hause« u. Metzsch Reichenbach, den Präsidenten de« Evangelisch-lutherischen Landcskonsisto- rnims Dr. Böhme. Geh. RegierungSrat Krug v. Nidda. Der Redner führte etwa folgende« au«: Gegenüber den reck glösen, sittlichen und sozialen Notständen unserer Zeit sei als erster Faltor da« Hau« zur Hilfe und Heilung berufen. Die Familie sei in erster Linie der Kanal, durch den neues Blut hineinfließcn müsse in die Adern unseres Volkes, und daher muß das HauS gesund bleiben und gesund werden. Das HauS sei die Urzellc der menschlichen Gesellschaft, der Unterbau aller menschlichen Gemeinschaft, die granitene Säule de« Volkslebens. In ihm würden jene sittlichen Mächte gelehrt, auf denen das Leben des Volkes sich a,ck- bane. Kein Staat, keine Schule reiche auch nur im ent ferntesten an die Bedeutung des Hauses heran, das seinen Einfluß ansnbc zu einer Zeit, wo andere Mächte noch nicht in Frage komme», und wirke noch, wenn andere Mächte bereits versagt haben. Das Hans wirte mit der Zauber kraft der Liebe. Wie das Herz des Hauses sei. so sei auch da« Herz des Volkes. Das HauS sei di« Quelle allen Segens und Unsegens für da« Volk. Die Frage nach der Zukunft des Volke« sei im letzten Grunde eine Frage nach der Zukunft unseres deutschen Hauses. Heute mehr denn re sei das Hans bedroht non äußeren und inneren Feinde,r. Der gefährlichste Feind sei die moderne Gestaltung dcö öffentlichen Lehens und die Nminandlnng unserer sozialen Verhältnisse. Wie nahe liege da die Gefahr, dast die Famtlicnbandc sich lockerten und der segnende Einfluß des Hauses unterbunden werde. Mit diesen äußeren Feinden verbänden sich innere, die Vergnügungssucht und die Groß mannssucht. der materielle Sinn, der keinen Herzschlag mehr stabe für die idealen Güter des Lebens. Das gelte in gleicher Weise von höheren, mittleren iknd niederen Stän den. Die Erneuerung des Volkslebens sei wesentlich be dingt durch die Erneuerung des Hauses. Wir müßten oaS HauS vor seinen äußeren und innere» Feinden bewahren und es wieder erfüllen mit dem rechten Geist und rechten Leben. Alle Glieder des Hauses seien zur Mithilfe be- rufen, aber der entscheidende Einfluß bei der Ausgabe falle der Fra u zu als Gattin des Mannes, als die Mutter der Kinder, als Herrin deS Dienstpersonals, endlich als Pfle gerin des gesamten häuslichen Lebens. Solle die Frau aber ihren eigentlichen Berns als HanSfrau restlos erfülle», so bedürfe sie dazu einer gründlichen Vorbildung und Aus bildung. Die hau «wirtschaftliche Ausbildung der Frau sei die unerläßliche Vorbedingung für eine sach gemäße und segensreiche Erfüllung deS HauSsrauenberuses. Welch tiefe Schäden hätten die Mängel oder die Ober flächlichkeit der hauswirtschaftlichen Ausbildung im Ge folge! Tuberkulose, Verbreitung der Trunksucht, der Dienstbotenmangel, das Wirtshauslcben. Verarmung und Verschuldung hätten in vielen Fällen ihren Grund darin, daß die Frau wenig oder nichts von ihrem Haussranen- beruf verstehe. In den letzten Jahrzehnten sei guttlvb eine sehr bedeutsame Wandlung eingetreten, und wir dürften hoffen, daß die Zeiten vorüber sind, in denen die Frau ihren Hanssrauenberuf nicht erkenne oder gering schätze. Wir dürften sagen, daß das Bewußtsein sich immer mehr srstsctze, daß die Frau sich zunächst und zumeist für ihren Berus als Hausfrau in zielbewusster Vorbereitung tüchtig machen müsse. Vielfach habe man schon angcsangcn, das Versäumte nachzuholen. Vier Punkte seien es, auf eie hier besonders hiuaewiescn werden müsse. Die hausmirt- schastlichc Unterweisung der Töchter müsse im Elternhaus durch die Mutter von Jugend an beginnen: die Schule müsse ergänzend und helsend znr Sette treten. Da sic aber nur das notwendigste Interesse für die Hauswirtschaft wecken »nd nur die Ansangsgründe lehren könne, so werde der Schwerpunkt der hauswirtschaftlichcn Ausbildung in der Belehrung der schulentlassenen weiblichen Jugend lie gen müssen durch hausivirtschastliche Schulen, Fachschulen nsw. Bei der Größe und Wichtigkeit der Ausgabe müsse auch die private und die Vereinstätigkeit mit helfend auf den Plan treten. Neben der theoretischen und praktischen Ausbildung bedürfe es aber auch sittlicher Kräfte, wenn die Frau ihre Ausgabe voll erfülle», solle. Eine tiefgegründ.'tc Sittlichkeit gebe cs jedoch nicht ohne Religiosität. Mit einem warmen Appell an die Anwesenden, sür die Ersüllnug der großen Ausgaben ihre besten Kräfte cinzusetzen. schloß der Redner seine mit lebhaftem Beifall ausgerrommencn Ausführungen. — Ter Gewerbevcrei« bot vorgestern nachmittag seinen Mitgliedern Gelegenheit, die neuerrichtete Fener- b c st a t t u n g s a n ft a l t der Stadt Dresden in Tolkewitz zu besichtigen. 4M Damen und Herren hatten der Ein ladung entsprochen und versammelten sich zunächst in der geräumigen, in ihrer monumentalen Einfachheit überaus weihe- und würdevoll wirkenden Parentationshallc des Krematoriums. Hier hielt Herr Stadtbaninspektor Hertzsch, der Bauleiter deS bekanntlich nach Entwürfen Prof. Schumachers errichteten Bauwerks, einen instruk tiven Bortrag über die Entstebungsgeschichtc, die Anlage und die Einrichtungen der eine Fläche von 32 000 Quadrat metern umfassenden BestattnngSanstalt, dem wir in Er gänzung unseres unlängst gegebenen Berichts noch einiges Nähere über dik Vorgänge bei der eigentlichen Einäsche rung der Verstorbenen entnehmen. Diese erfolgt in unter irdisch angcordneren Orfen nach dem System Richard Schneider, von denen vorläufig zwei fertig zur Verfügung stehen. Für einen dritten Ofen ist der nötige Raum be reit« vorgesehen. Nachdem der Sarg durch hnürantische Kraft von seinem Postamente in die Tiefe versenkt worden ist, gelangt er ans Schienen durch seitliche Fortbewegung in den Verbrennungsraum, der durch Koksseuer bis zu Temperaturen von IllM Grad EelsiuS erhitzt werden kann. Tabei findet eine direkte Berührung der Flammen mit dem Sarge oder mit dem Leichnam niemals statt: lediglich die den bis znr Weißglut erhitzten Cliamoitewänden ent strömende Wärme bewirkt die Umwandlung von Holz, Fleisch und Knochen in eine körnige Asche. Durch einen Eliamotterost fallen diese Ascheübcrrcstc von selbst auf eine darunter befindliche schiefe Ebene, auf der sie automatisch in einen Sammelbehälter hrnabgleitcn, anS dem sie sodann in eine Blcchnrne letwa von Manneskopfgrößef gelangen. Ter ganze Vorgang der Verbrennung beansprucht etwa l',L Stunde. Nachdem die Vlechurncn mit einer Nummer, ernem Stempel der Stadt Dresden und mit dem Namen des Verstorbenen versehen worden sind, werden sic in de» lvorlävsigcn! Aufbewahrungsraum sür Urnen gebracht, ivo sie bis zur feierliche» Bestattung verbleiben. Die Bei setzung laun aus irgendeinem beliebigen Friedhöfe, oder auch in dein Urnenhain oder in den Erbbegräbnissen des Tvlteivitzer Krematoriums erfolgen. Während die Ver sammelten eingehend die wiederholt vvrgcnommenc Ver senkung eines Modellsarges besichtigten, erfreute der Er bauer der ivnnderbgr klangvollen Orgel, Herr Hosorgel- bauer Jab», mit dem Vortrag herzerbebcuder Traucr- iveisen. Ein Rundgang durch die Einzclränmc der Anstalt, von der Orgelempore bis hinab in die von den Verbren- nnirgsöfeir Angenommenen Kellerräumc, beschloß die hoch interessante Besichtigung. In dem einen der beiden Oese» fand gleichzeitig die 27. Verbrennung seit der am 10. Mai erfolgten Eröffnung des Krematoriums statt. — Die allgemeine Lage des sächsischen Hans- und Grundbesitzes behandelt der: Verband der sächsischen H a n s b e i i k c r » e r e i n c in seinem für die 18. ordent liche Hauptversammlung in Lersnig erstatteten Jahres bericht IlllO/ll Danach kann das seit dem Berbandstage in Bautzen verflossene Jahr durchaus nicht als günstig für den sächsischen Hans und Grundbesitz bezeichnet werden. Nicht allein, daß die als Ergebnis der vorsührrgcn Ver handlungen des sächsischen Hausbesitzertages aufgestellten Wünsche und Forderungen noch immer zu einem großen Teile der Erfüllung harren, sondern es ziehen sich auch neue Wolken in Gestalt de« Gesetzentwurfes über die Gemcindesteuerreform bedrohlich zusammen.' „Auch dietcr Gesetzentwurf", so heißt cs in dem Berichte wörtlich, „bringt wieder eine Verschärfung der Sondcrlastcn für die Haus besitzer, trotzdem in den setzten Jahren durch Verdoppelung des Nrkundenstcinpel«, die Einführung der Rcichsumsatz- nnd Reichswcrtzuivachsstencr Ansordcrnngen an die Stenerkraft des Hans- nnd Grundbesitzers gestellt worden sind, durch die die Grenze der Leistungsfähigkeit zum Teil ichon überschritten worden ist, ja deren Wirkung in der Praxis noch gar nicht abgesehen werden kann. Sicherlich trägt eine solche Steuerpolitik nicht dazu bei, einen ge sunden und lebensfähigen Hansbesitzerstand zu erhalten, woran doch sicher Staat und Gemeinde das grösste Inter esse haben." Der Verband bezeichnet cs infolgedessen als seine Anfgiibe, immer nnd immer wieder die maßgebenden Körperschaften aus das Ungerechte dieser fortgesetzten Er höhung der Sonderbelasinng hinznwcisen, um größte Spar samkeit in den Verwaltungen zu ersuchen nnd durch eifrigen Ausbau der Organisation der Hans- und Grund besitzer deren Einfluß aus die Parlamente und die Re- grernngsorgane zu stärken. Dem Hansbesitzerverband sind in der Vcrichtszcit ltt Vereine mit 4052 Mitgliedern neu betgetretcn, so daß er heute lSä Vereine mit 30 30 2 Mitgliedern in seinen Reihen vereinigt. Die stärksten davon sind der Allgemeine Hausbesitzcrvercin zu Dresden mit 4431, der Allgemeine Hansbesitzervercin zu Leipzig mit 4157 und der Hausbesitzer verein zu Chemnitz mit 4084 Mitgliedern. Der kleinste Verbandsverciir ist der zu Sporbitz mit 16 Mitgliedern. — Jubiläumsfeier des Sächsischen Gastwirtsverbandes lu Döbel«. Dte aus Anlaß des 23. Gastwirtstages in Döbeln veranstaltete Ausstellung wurde auch vom Vertreter der Kreishauptmannschaft Leipzig Herrn Ge heimen RegierungSrat Dr. Ayrer einer Besichtigung unter-! zogen. Herr Dr. Ayrer verweilte daselbst längere Zeit mit Herrn AmtShauptmann Tr. Hartmann von Dübel». Am Vormittag wurde die Hauptversammlung der Haft- l Pflichtversicherung des Verbandes abgehaltcn. Den Höhe punkt der Döbelner Verbandssesttage bildete die ossizreiie Jubiläumsfeier des Sächsischen Ga st wir,« verbandes, welche Mittwoch abend im reichgeichmnck ten Saale des Hotel« Znr Lonne, dem Gründungslolale des Verbandes, obgehalten wurde. Nach musikalischer Einleitung durch die Sladtkapellc ervfsnete der Verband«. Vorsitzende T r e u t l e r den Festakt mit Begrüßung der Teilnehmer. Besonder« gab der Vcrbandsvorsitzcnde der Freude darüber Ausdruck, auch Vertreter der Königlichen StaatSrcgierung in der Mitte der Gastwirte begrüßen zu können. Herzliche« Willkommen entboten noch der Vor sitzende des Gastwirtsvcrcins Töbcln Herr Vrcitman n und Herr Bürgermeister Müller namens der Fest nnd Gründungsstadt Dobeln. In seiner Festrede gedachte der Vcrbandsvorsitzende Treutlcr der Gründer des Per bandes nnd der Tätigkeit und sozialen Einrichtungen des Verbandes. Die Rede schloß mit einein begeistert »usge- nommenem Hoch aus den König, E« erfolgten hieraus Ehrungen der Gründer und zahlreicher Herren, die als Vorstandsmitglieder oder Verein «uv-stau de sich um das GastwirtSgewerbe verdient gemacht haben. 11 noch lebende Gründer wurden mit Stlbersträiißchen und Ehrennadel» geschmückt. Namens der Gründer erstattete Herr WormS Leipzig den Dank, und Herr F. Matz Döbeln über reichte ein Album, in dem die Photographien derjenigen Kategorien, die sich als treue Pfleger des Verbandes er wiesen haben, nnd künftig erweisen, ausbcwahrt werden sollen. Die Herren Vundespräsidcnt K ä in p f und H 8 nd- lcr-Leipzig. der seit Bestehen des Verbandes dessen Schriftführer ist, sowie Vräuning-Wicsbaden wurden zu Ehrenmitgliedern des Verbandes ernannt. Dann nahm der stellvertretende Vorsitzende des Verbandes Herr Gut Hardt-Leipzig das Wort, um dem Verbandsvvrsitzcn- den Treutlcr namens des Verbandes die Ehren- mitglicdschast anzutragcn und die Ehrenurkunde, sowie ein Geschenk ans Verbarrdsmittcln zu überreichen, Herr Kreisvertreter Böge-Chemnitz machte darauf die Mitteilung, daß auf Antrag der Vereine Annaberg nnd Reicherrbach eine T r c u t l e r - S t i f t » n g errichtet wor den ist, deren Zinsen alljährlich am Geburtstag Treutlcrs znr Unterstützung sür bedürftige Kollegen verwendet wer den sollen. Eine Reihe non Geschenken wurde sodann dem Verbandsvorsitzcnden von Einzclvercinen überreicht. Der Vorsitzende des Bundes Deutscher Gastwirte Herr Kampf-Leipzig gab bekannt, daß Herr Treutlcr auch zum Ehrenmitglied deS Bundes ernannt morden ist. Es folg ten dann noch wettere Ehrungen. Die Herren Strellcr- Draisdorf lChemnitz-Landl, Pestcl-OelSnitz i. V., Weitz- mann-Oppach, Pragcr-Roßwcin, Thiemig-Ricja, Haase- Chemnih erhielten die silberne Verbands medaille, 12 Vereinsvorstände erhielten die silberne Ehrennadel des Verbandes, zehn weitere die Iiibiläums- nadel, 22 Diplome. Ferner teilte der Bundcspräsidcnt Kämpf mit, daß der Bund Deutscher Gastwirtsvereine Herrn Händel-Lcipzig die goldene und den Herren Nagel und Lehnackcr-Leipzig, Vöge-Chcmnitz, Holzhausen-Leipzig, Braiks-Zwickau die silberne Medaille des Bundes ver liehen habe. Ein Prolog vom Kollegen Illgen in Dresden- Räcknitz lElnsiinns, sowie Gesangsvvrträge der vereinigten Gastwirts-Sängergruppcn Leivzig, Dresden und Chemnitz, abwechselnd geleitet von den Herren Michael-Leipzig, Thiele-Chemnitz und Strauß-Dresden, und Musik der Döbelner Stadtkapelle verschönten die Feier. Nach dem glänzend verlaufenen Festakt wurde Festtafel abge- halterr, wobei wiederum eine Reihe interessanter An sprachen gehalten wurde. N. a. richtete Herr Amtshanpt- nrann Dr. Hartmann freundliche Worte au die Ver treter des Gastwirtsstandcs: er gab zu bedeute», daß, je sachlicher der Verband die Interessen des Gastwirts- gcivcrbes vertritt, desto mehr Erfolg zu erwarten ist und erbat für die Behörden Vertrauen. — Souderzüge zn ermäßigten Preisen trafen gestern vormittag gegen 0 Uhr von Zitta», Großschönan nnd S-cks- hcnncrsdvrf, sowie von Reitzenhain—Marienberg ans dem hiesigen Hauptbahnhofe ein, die der Internationalen Hygiene-Ausstellung zahlreiche Besucher znnihrten. Weiter traf vormittags kurz nach 10 Uhr ein Sonderzyg von Leipzig über Riesa ein, der annähernd 200 Teilnehmer des in Leipzig abgehaltene» Wohniingskongresses beförderte, die ebenfalls der Ausstellung einen Besuch zugedacht hatten. — Die Unterstützungen aus der Schulrat - Dietrich- Stiftung für notleidende ehemalige und jetzige Schülerin ncir de« Königs. Lchrerinncnseminars zn Dresden werde» demnächst für dieses Jahr vergeben, in erster Linie als Beihilfe zu einer Kur vder einem Landansenthalt, Durch reiche Schenkungen hat sich das Kapital in de» letzten Jahren wesentlich erhöht, so das; ungefähr 300 Mart ver teilt werden können. Bewerbungen sind baldigst beim Scminardirektnr lMarschner - Straße 8t oder bei Herrn Schulrat Dietrich lKartzer Straße 21t anznbringcu. — Das Kabarett „Chüt noir" ans der Kreuzstraße er freut sich auch im laufenden Monat des regsten Besuche«. Erwähnenswert ist vor allem das Gastspiel der Gcsangs- tiinstlcrin »nd Geigcnvirtnosin Baronin El es van Troy, die durch den Timbre ihrer Stimme ebenso ent zückt, wie durch ihr Biolinspiel. Größten Beifall ferner erzielt das Miisikphänomen Irma Rog nette m>t vor treffliche» Mandolinen- und 'plsconnarträgen. Eine reiz volle Künstlerin ist auch Ellen De L'Hiver. die in zehn vom Publikum gewählten Sprachen singt und außer dem mit ihren deutschen aktuellen Vorträgen, wie Loblied aus Dresden, „Lachlied" nsw, kolossalen Erfolg hat. Tic Wiener Vortragskünstlcrin Gisa von Re nee ergänzt das Programm in humoristischer Weise. Conferencier ist in diesem Monat der ewig-humoristische Georg V. Wilde, der von seinem früheren hiesigen Engagement her bestens bekannt ist. Als Kapellmeister waltet der Komponist James Lagowrtz am Flügel seines Amtes in hervorragender Weise, Der beliebte Direktor Herr Hugoins Richte rin s läßt es sich angelegen sein, seinen Gästen allzeit frohe Stunden zn bereiten. — Das Ltadtwaiseuhaus feiert am 24. Juni, nach mittag« Uhr, im Waldfchlößchen, Schillerstraßc. sein I o h a n n i s s e, st und zugleich Nachfeier des 22,">i äh rü gen Bestehens des Siadtwaiienhauses. — Waldgottesdienst der Martin-Luthcrgcmcindc An: 18 Juni, nachmittags ^,4 Mir, findet bei günstigem Wetter tm Hcidepart des Vereins Voltswohl lNatnrthcatcr» ein Waldgottesdienst statt. Tie Predigt hält Pfarrer Rohdc. — Fcstgcnommcncr Gauner. Vorgestern nachmittag hatte die 10jährige Tochter eines in der Johannstadl wohnenden Gcrichtsirntcrbeamten von den Eltern den Auf trag erhallen, ihre Ersparnisse nach der Sparkasse z» trage». Auf dem Heimwege gesellte sich zu dem Mädchen ein Frem der, der beobachtet harte, daß cs ein Sparkassenbuch bei sich trug. Er sprach trenndschastlich auf da« Kind ein und er suchte es unter dem Versprechen, ihm ein Geschenk zu geben, in ein nahes HauS zn gehen und von einer Frau Schmidt 120 Mt. abzuholen. Der Fremde erbot sich, inzwischen das Sparkassenbuch des Kinde« zn halten, war aber, als das Kind, das natürlich keine Fra» Schmidt antras, zurück- kekrte, mitsamt dem Buche verschwunden. Durch das Weinen des Mädchens war ein Passant auf das Kind auf merksam geworden und mit ihm sofort auf die Sparkasse geeilt, wo der Gauner noch angetrosfcn wurde. Er stand im Begriff. 300 Mk. abzuhcbcn: zum Glück hatte er durch die Bercchiinirg der Zinsen etwas Aufenthalt gehabt. N «Dresdner Nachrichten" Stllt 8 Freitag. I«. Inni I«,1 Nr. 165
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