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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.06.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-06-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191706254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19170625
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19170625
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1917
- Monat1917-06
- Tag1917-06-25
- Monat1917-06
- Jahr1917
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.06.1917
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ste«, 1H« m eni ss« -y zu.« Mittweida. Beizintmhiesigen Einwohner wurden ja.hesien Wohnung 11V Mund Brot vorgefunden, da» er seinem Hauswirt gestohlen batte. Die Untersuchung ergab, dah außerdem gegen »«et Zentner Mehl nach und «ach au» der Backstube entwendet worden waren. Mit dem ge stohlen»« Brot «Ard« ein schwunghafter Handel getrieben. , .EHeZanttz. Die Spargelvergiftuna hat ein dritte« Opfer gefordert. In der Nacht zum Sonnabend ist der Kellner Küdtger an den Folgen der Vergiftung im städtischen Küwwald'Krankenhause verstorbrn, nachdem »uvor seine 1« Jgh« «lte Tochter Gertrud und seine Verwandte, Frau E man« au» Zwickau, au» der gleichen Ursache vom Tode ereilt worden waren. . B«d Elftes. Hier ist der Zu»ua fortgesetzt außerge wöhnlich reg». Er übertrifft den stärksten Zuaang in den besten Jrted.enSiahren. Die Zahl 7000 an Kurgästen ist bertztt» vberichritten. El b e Nsto ck. Durch ein Sroßfeuer wurde in der Nacht WM Sonnabend da» SchützenbauS bis auf die UmfaffungS- mauern vernichtet. Ein Teil de» Mobiliar» konnte Nicht Mehr gerettet wrrden, ebenso sind dem Feuer drei Ziegen »um Opfer gefalleu. Wurzen. In derKrietschmühl« wurden große Mehl- und Gerstediebftüole trmittelt. Diese auLgeführt »u haben, «erden ein Verwalter und ein Gastwirt beschuldigt. 8 Leipzig. Wie allerorten in Deutschland, hat nun auch in Letpzta und Umgebung die Abnahmp und Abgabe der, Mrchengtoaen zum Schutze des bedrohten Vaterlandes begonnen. Am Johannistage fanden in den Gemeinden gottesdienstliche Adschted-seiern statt. Bon rund 50 Ge läuten Leipziger Kirchen bleibt nur das der ThomaSkirche mit der 1477 gegossenen, 5100 Kilogramm schweren, künst lerisch herrlich verzierten Gloriose erhalten. Außerdem ist noch einzelnen Glocken der Nikolai- und der Mattaiktrche sowie det Kirche»! in den Borstädten Eutritzsch. Mockau und Lößnig kunsthistorischer Wert und damit die Erhaltung zu- gesprochen worden. Unter den abzugebcnden Miauten be findet sich auch das der Friedenskirche zu Gohlis, das von einen» Ehepaar „zum Dank gegen Gott für die den deut schen Heeren im Kriege gegen Frankreich 1870/71 verliehenen rrttvÄrgleichltchen Siege und in hoher Freude über das Wiedererstehen des deutschen Reiches und die Wiedererobe rung lange verlorener deutscher Lande" gestiftet und am Johannestage 1873 erstmalig geläutet worden ist. Draußen ur Probstheida, dem Brennpunkte der Völkerschlacht, erklang am Sonntag zum letzten Male ein Geläute, das das im heißen Mn gen um den Ort am 18. Oktober 1813 ver nichtete alte Geläute ersetzt hat. Die Gemeinden der Leip ziger Pslege werden am Glockenovser sürs Vaterland stär ker beteiligt sein, als die Stadt selbst. Die aus dem 12. Jahrhundert stammende Glocke der Kirche zu Gröbern, Wohl die älteste im Sachscnlande, wird nicht eingeschmol- -en. Auch die Friedericiusglocke in GrotzwiederiHch, bleibt erhalten. ... KlvMh, daß die Angaven d« «nahe« den Tat« tsprechen und daß her Unbekannte in der blauen k Latzer ist. Alle Meldungen und Mitteilungen Men «m die Staat»««aitsck»art. an dte Landaea« »der ««die LandMitzLvMM tn^mLea k 7. - LS LeidA^mdirMhl«, di« Inden Mim hi« und In -»Umgetzmi- ein« «ttcheek «mn, anaen»m»en «A koae in-Slge« ^r^Hrdeftßrn^in'drr M^ind>8le Wn,Mr der Dr.«. «ttttilt, z»m kstA/Hrößhre Rtgenmengen find hier und la der »um Barfußgeben richtet setzt der Stadtrat an die ae- e Bevölkerung. Er weist dabei darauf hin, daß der Hfl an.Leder und Schrchwaren im kommenden Winter »roß sein wird. Den Gchuhwarenhändlern könne nur Tegrsgeschichte. in der p«»«ar». nicht a idemann- ttchi' ttatisckeA'nH au Gestnnung der Fei» .«rteaS-nrelh«. Deutsche» Reich. Die Feier des RrformationSiubilüums ist nicht aufae« schade»! Die .Deutsch-Evangelitche Korresp.- schreibt: In einem Bericht über dir Ergebnisse der Deutschen Evangeli sche« Kirchenkonferenz in Eisenach beißt e»: „Der erste und vornehmste Verhandlung-gegenstand brtraf die Feier de» Re- kormationstubiläuins. In der Vreffr ist voll einem Beschluß oer Konferenz über einen Aufschub der Jubiläumsfeier ge krochen worden. Davon ist selbstverständlich nicht die Rede. Am Gegenteil. Die Konferenz hat auf eine möglichst ein- Seitliche und reich auszugestaltende Feier de» großen Ge- dächtntstage» in allen Landeskirchen und allen Gemeinden de» evangelischen Deutschlands mit ganz besonderem Nack- druck bingew lesen. Bon der geplanten gemeinsamen deutsch evangelischen Feier in Wittenberg und einer Nachfeier in Eisenach mußte allerdings gegenwärtig abgesehen werden, weil nach eingehenden Untersuchungen einer solchen Feier in Wittenberg jetzt in der Kriegszeit unüberwindliche Schwierigkeiten entgegensteben." — Es ist deshalb irre- Mrend, wenn die „A«egs-Korrespondenz des Evangelischen PreßverbandeS für Deutschland in Nr. 256 behauptet, »wegen der durch den Krieg bedingten Umstände mußte die Reformatnmsfeirr auf das nächste Jahr verschoben werden". Die ReformationSfrier ist nicht verschiß... - „' verschoben «reden. Die größt« Befreiungstat der Gescki wird im Laufe diese» Jahre« und namentlich am 31. O her 1017 von zahlreichen Stellen und an zahlreichen Ol mit aufrichtigem Dank gefeiert werden. . Nevorienttrrnng und Krieg»,tele. In der General- debatte »um Etat sagte der württrmbergische Ministrrprä- kdent in , der Zwesten Kammer: Die Fr:.. fachung der Verwaltung kann ebensowenig wie die orientieruna im Sturm behandelt, sondern erst gelöst -en, «vettn in Deutschland wieder Neuwahlen stattgesu haben. Wo der Schub besonder» drücke, werde di« R regierung bandeln. Die württembergisch "" ' die kaiserliche Ofterbotfchaft mit Befriediau E» würde weder gichtig sein. wenn die Kammer jetzt über die Verfassung«!: ... handelte, noch wenn die verbündeten Regierungen jetzt einen Genrralproteft gegen da» Vorgehen im Reiche er- 5«n. Die württrmbergische Reaterung habe die Politik ,Reich»kanKer», während^ di« Kriege» -l» durchaus >tia erkannt und ««1t voller Uederzeugnng unterstützt, c, Ministerpräsident wandte sich gegen di« foztaldemo- tische Anregung, die Erste württembergisch« Kammer Unterhaltung über die öVegGiele nannte « gefübrllch. Hje Hck«d« glänzender Abwehr dir fei vollen bereit PI. man Krieg den sei ein Schwierigkeiten entgegensteben." — Es ist deshalb irre- Mrend, wenn die „Krregs-Korrespondenz des Evangelischen PreßverbandeS sür Deutschland in Nr. 256 behauptet, »wegen der durch den Krieg bedingten Umstände mußte die Reformatnmsfeirr auf das nächste Jahr verschoben werden". Die Reformationsfeier ist nicht verschoben und kann nicht — - - . . . ^kto- zahlreichen Orten lisch« Ministrrprä- rage der Verein- di« Neu- wer- künden deichs le Regierung habe lvng ausgenommen. .. württrmbergische rage im Reichstag ver- mbe^iische Regt« «stt voller . , nt wandte sich gegen" di/ sozialdemo die Erste württembergisch« Kamm«: sten^daß. Deutschland'N äsassgzooo Kronen, wovon mehr al» di« Hälfte auf die amortifterbar« Staatsanleihe entfällt. »iffetzpräfidwtt. Die Wiener »Neue '' ch d^ jüng^ ^um Ackerbauminlste- « Ministerpräsident Dr. Obmänner-Konferenz, daß di« neue tzg noch einen provisorischen Eharakter trage und lw« einer definitiven Regierung später abgelöst werden tolle. Inzwischen soll daS Budgetvrovisorium, die Ver- längerung detManhätsdauer und der DelrgationSwahlrn durckaesührt werden. Wie nun «der «mb das Ministerium beschaffen sein mag, da» das Kabinett Clam Marttnie end- giltia «rsstpn soll, e» wird schließlich gegenüber dem slgvtschrn Bl^k keinen wesentlich anderen Standpunkt ein- nehmen al» Graf Elam-Martinie. Dieser erklärte am 14. Juni, «» bandle sich darum, daß der Tag den Selbftstän- digkeitSbedürfniffen d« Völker soweit «ntgegenkomme. wie es die verläßlich« Wahrung der ihm anvertrauten Gesamt ausgaben gestattet. Wenn die Polen, Tschechen, Südslaven und Ruthenen trotz dieses entgegenkommenden Verhalten» da» Kabinett Elam-Martinie stürzen, so macht da» frellich zunächst dm Eindruck, äl« ob sie trotz allen in diesem Kriege gemachten Erfahrungen in Zukunft erst reckt ihre nationa- le» Bestrebungen über die gesamtstaatlichen Interessen stellen wollten, wodurch sie selbstverständlich dir geplanten durchgreifenden demokratischen Reformen unmöglich machen würden. Zum Glück liegen die Dinge nickt so fcklimm. Die Führer de» slavischen Blocks haben fick schon veranlaßt gesehen, fick argen eine solche Schlußfolgerung au« ihrer Handlungsweise zu verwahren. Sie erklärten, e« sei im wesentlichen nur die politische Persönlichkeit des Grafen Elam-Martinie und sein »persönliches Vorleben" gewesen, da« sie bei ihrem Verhalten bestimmte. Den Staatsnot- wendigketten wollten sie ihre Unterstützung nickt versagen- Zweifellos rächt sich an den unliebsamen Boraängen in Oesterreich die Hartnäckigkeit, mit der die Machthaber in der varlamentSlosen Zeit allen Warnungen vor der sich im Stille» ansammelnden Unzufriedenheit innerhalb der ver- ichiedenen Nationalitäten die Obren verschlossen. Die Folge ist, daß sich jetzt in kurzer Zeit Spannungen entladen müssen, die fick sonst nach und nach ohne eine Erschütterung det staatlichen Gesamtintereffen hätten entladen können. Leutfch-österreichisch-nngarischer WirtschaftSverband. Au» Budapest wird gemeldet: Die Eröffnungssitzung des ventsch-österreichisch-unaarischen Wirtschaftsverbandes ge staltete sich zu einer eindrucksvollen Kundgebung der Ein heit der auch im Wirtsckiastskampfe Schulter an Schulter kämpfenden Vertreter der wirtschaftlichen Vereinigungen der Mittelmächte. Nach Begrüßungsreden des Vorsitzenden Baron Beck, des ungarischen ReqierungsvertreterS und des Bürgermeisters von Budapest, hielt Dr. Strcscmann einen Vortrag über Uebergangswirtschasl. Die gesamte Wiener Presse nimmt die Berufung des Ministeriums Seidler sympathisch auf und stellt fest, daß das aus bewährten und hervorragenden Fachleuten gebil dete neue Kabinett die dringendsten Staatsnotwendigkeiten schnellstens parlamentarisch zu erledigen und die Vorberei tung und Durchführung der großen Zukunftsäufaaben der staatlichen Neuordnung durchzuführen haben wrrd. Die Unterstützung für den ersten Teil dieser Bestimmung des neuen Kabinetts werde ihm im Parlament nicht fehlen. Die Tatsache, daß der neue Kabincttschef in der Erkennt nis, daß dem Parlament zur Lösung des zweiten Teiles seiner Mission «me hohe entscheidende Aufgabe zufällt, sich sofort nach seiner Ernennung mit den Parteiobmännern in Fühlung setzte, beweise den richtigen politischen Sinn, den der Ministerpräsident Seidler für die Vorbereitung und Lösung de» ihm gestellten schwierigen Hauptvrogramms be sitzt. Die nächste Aufgabe des Abgeordnetenhauses, nämlich die Bewilligung des BudgetvrovrsoriumS und die Verlän gerung der Mandatsdauer dürfte Ende dieser Woche erfüllt werden, doch dürfte von einer Vertagung des Hauses Ab stand genommen werden, da einige wichtige Ausschüsse den Sommer hindurch arbeiten sollen. /«boot r n anderer iktz, tu est«« fltztrrseebvot« Nkuefte Nachricht«» mid Telegramm« vom 25. Juni 1917. Melduu-err der BerUner MorgeublStter. )( Berlin. Wie die „Voss. Ztg." berichtet, hat Kra- potkin, der vor einigen Tagen in Petersburg angekommen ist, mitgeteilt, daß während einer einzigen seiner Abreise voranaeganaenen Woche die Engländer nicht weniger als rund »KÖH« Soldaten «nd 4V0 Offiziere an Toten verloren haben neben einer Riesenzahl an Verwundeten wie an in Grsangenschaft Gerategim. Llemrncrau erhebt Vorwürfe gegen den französischen Minister des Innern, der sich unfähig zeige, den sich häu fenden Fällen offener Disziplinlosigkeit der Urlauber auf den Bahnhöfen rin Ende zu machen. Die Behörden verschiedener Departements in Ostfrank reich sollen fick darauf vorbereiten, wahrend des Winter» Devartement-wälder abzuhaue«, um die Kohlenkrisis ab- -uwenden. Ueber die Addernfnna mehrerer italienischer Kom- mandenre, sowie Uber Meutereien unter den italienischen Truppen liegen Meldungen von der Tiroler Front vor. Wie das Berl. Tabl. zu melden weiß, hätten bei der Abfahrt der von der Entente aus Griechenland ausgewie senen Personen stark« Kmrdgebnagea deS Volke- statt gefunden. Kerenski soll die Erlaubnis erteilt haben, weibliche russische Bataillone zu bilden. Wie die Vöff. Ztg. schreibt, trete die russische Regie rung jetzt in de« «Ancheidaag-kampf »wische« der Demo kratie «ad dem Kapitalismus ein. I» Washington finden gegenwärtig Verhandlungen »wischen den technischen Mitgliedern der Ententekommis, sionen und der amerikanischen Regierung statt, um die aeatrale« Regieruage« ,« «vinaeu, daß sie ihren Schiff-- ra«m de« Ententemächte« »ar Verfügung stellen. Berjeutt * Berlin. (Amtlich.) Am Atlantischen Ozean und in der Nordsee sind durch unsere Unterseeboote neuerdings 7 Dampfer, 1 Segler und 2 Fischdampser vernichtet war- dm, und zwar die bewaffneten englischen Dampfer „Helling ton" (4821 Tonnen), Ladung anscheinend Munition, „Polv- «na" (5737 TvNnen) mit Weizen and Stückgut aus Austra- llen. „Lrator" (»5-L Tonnens, „Baron Gawdor" (431« «nnen). beide tief beladen, „Achilles" (641 Tonnen), Ladung Wein, die mgltschen Fischdampser „Shamrock" und -St. Berahard", der englisch« Gaffelschoner „Alwyn" mit Kbbkm, sowie zwei unbekannte Dampfer, von denen einer ritMg -era»«»eschoffen wurde. Sine» der «tte ein Gefecht mit einem Bewachung«. Unterseeboot, in dessen Verlauf ersteres o«r beschädigt wurde. Da« feindlich« «ot ward« »and Salven einaedeckt. Ob Treffer irbe«, konstt« nicht einwandfrei beobachtet werden. i«r unlerer Unterseeboote, da« von einem feind liche« angegriffen «mrde, er»ielte auf dem Turm de» Gegner» «nm Treffer. Der Eßef de» Admiralftab» der Marine. )( M <tbtib. (A mkfprnch vom Vertreter de» We- «r U »atz K. Kvrr^ur^ Lstäparcial zufolge, yerjtnkten Unterseeboote in -er Näße von Sl Ferrol den französischen Dampfer Beau, in der Nähe von Tanger den italienischen Dampfer Italia, 5500 Tonnen mit Eisen und Kohlen von England für Tarent, und in der Nähe von Oviedo -en nor wegischen Dampfer Svind aus Tarsunt» mit AokS von Newcastle nach Livorna. Bei Malaga strandete der eng lische Dampfer Vayr«mante. Der Dampfer Williams, 8000 Tonnen mit Kohlen aus Cardiff für Genua, ist in der Nähe von Alicante gestrandet. «. Ei» an-länbischer Diplomat über Dentschland» aa«ebttcke Griedm-ziek«. - * Rotterdam; Der Genfer Korrespondent der «Daily News batte mit dem aus Berlin zurückattehrte» Gesandten von Haiti «ine Unterredung über die Friedens ziele. Der Gesandte meinte, daß die deutsche amtliche Mei nung in bezug auf Elsaß Lothringen unerschütterlich bleibe und in dieser Beziehung Tue Meinung von ganz Deutsch- land wiedergebe. Der Gesandte behauptete u. a.. in deutschen Handels, und Finanzkrcisen Richtungen bemerkt »u haben, die »u Abmachungen bereit wären, indem man Frankreich gewisse Teile von Elsaß-Lotbrinaen anbiete gegen Vergütung in Form von Kolonien. Der Gesandte will weiter wiffen, daß alle Deutschen des Krieges überdrüssig seien und der amtliche deutsche FriedenSgeoanke laute: Keine Annexio nen , keine Vergütungen. Die deutsche Regierung meine, daß der ftatus quo die einzige Grundlage zu einem dauer« haften Frieden sei. Der Kongreß der drei Wirtschaft-Verbände. * Budapest. Die drei WirtschastSverbänd« Deutsch lands, Oesterreichs und Ungarns, die seit Sonnabend ihren Kongreß hier abhalten, werden, wie der Korreipondent der „Telegrapl n-Union" von gutinformierter Stelle erfährt, folgenden schluß fassen: Im Sinne der von den drei Wirtschaft bänden wiederholt und einmütig gefaßten Be schlüsse, deir. eines mitteleuropäischen WrtschuftsbündnisseS und einer Gemeinsamen Handels- und Berlehrspolitik, so wie der Rechtsannäherung, erklären es die in Budapest ver sammelten Vertreter der drei Wirtschaftsverbände als ge boten, daß die nkttcleuropchschsn Staa en auch die wichtigsten Fragen der Ueber/iangswirtschaft in UeLereinstimmung und unter gegenseitiger Förderung zur Lösung bringen. Zur Erledigung dieser Angelegenheiten sind die staatlichen Stel len der Mittelmächte berufen, sie sollen daher stets im Einvernehmen miteinander vorgehen und alle wichtigen Fragen der Ucbergangswirt chaft nach gleichen Grundsätzen und mit steter gegenseitiger Unterstützung lösen, wobei prin zipiell ein staatliches Eingreifen nur dort erfolge» sollte, wo der freie UnterneAnungsgeist, der der HaupOaktor deS Wiederaufbaues der Wirtschaft sein muß, zweifellos nicht hinreicht oder die Förderung der wirtschaftlich schwächere» Elemente eine ergänzende staatliche Vorsorge benötigt. Die ser Veschlußantrag wurde bereits in der Vorkonferenz .ge nehmigt. )s Budapest. Der deutsch-öfter-eichisch-ungarische WirtschaftSverband setzte Sonnabend die Be.atunge» fort. Friedrich Herbst-Wien berichtete über die Maßnahmen für die Uebergangswirtschaft, Professor Fellner-Budapest über die Valuta-Regulierung, Rudolph Heine-Wien über die Versorgung der Kriegerwaisen und Invaliden, Geheimrat Nießer, der Präsident des HansabuudeS, sagte, die Ueber- gangszeit müsse möglichst eingeschränkt werden. Handel und Industrie dürfen nicht stabilisiert werden. Acrner sprachen noch Kämpfert-Haiberstadt, Geheimrat Paas ue und andere. Abends waren die Teilnehmer Gäste der Haupt stadt zum Nachtmahl. Sic wurden vom Bürgermeister Barczy empfangen. Eine Unterredung mit RadoSlawow. )( Wien. Der bulgarische Ministerpräsident RadoS lawow gab in einer Unterredung mit einem Mitarbeiter der Neuen Freien Presse seiner Befriedigung darüber Aus druck, daß sich die Monarchien endlich über das Morawa- Tal die Hände als Nachbarn reichen können. Diese Nach- barschaft, sagte RadoSlawow, war für uns eine Unbedingte Notwendigkeit. Diese Freiheit wurde erzielt, ohne jede Verletzung des Nationalitäten-Prinzips, daß die Entente unaufhörlich im Munde führt; denn die von Bulgarien und dem treuen Bundesgenossen eroberten Länder sind bulgarisch. Der Ministerpräsident erklärte, daß die Lage aus allen Fronten ausgezeichnet sei. Bezüglich der Vergewaltigung Griechenlands durch die Entente sei er der festen Ueberzeu- gung, daß die militärische Krast unserer Feinde hierdurch nicht größer wird, da wir entsprechend vorbereitet seien. „Rußland unter der Kontrolle der Alliierten." )( Berlin. Unter der Ueberschrift „Rußland unter der Kontrolle der Alliierten" schreibt die „Nordd. Allq. Ztg.": Ein Beweis dafür, in welchem Maße die Alliierten bemüht seien, ibren Einfluß auf das freie Rußland anszu- üben, se: die Meldung des Rußkoje Slowo, wonach die russische provisorische Regierung die Notwendigkeit in Er wägung gezogen hat, tue Botschafter dec Alliierten von den in den höheren Kommandostellen der russischen Armee eintretenden Veränderung in Kenntnis zu setzen. Russische Truppe« verweigern de« Angriff. * Wien. Aus Lemberg wird gemeldet: Am 23. Juni wurde ein schwerverletzter englischer Offizier in das hiesige Militärspital eingebracht, der über die Vorgeschichte seiner Gefangennahme folgendes erzählte: Nach emer mehrstün digen von französischen und japanischen Offizieren geleiteten Feuervorbereitnng sollte in einem Aoschnitt an der Lipa der Jnfanterieangrisf einsetzen. Der englische Offizier be mühte sich jedoch vergeblich, die von ihm befehligte Graben besatzung anzutreiben. Die russische Mannschaft weigerte sich entschieden. Als der englische Offizier energisch aufzu treten begann, griff die Mannschaft ihn an und schleuderte ihn weit aus dem Graben hinaus, sooaß er besinnungslos im Borfelde liegen blieb, wo er von den österreichisch-unga rischen Truppen aufgefunden wurde. Die Ansstchte« auf eine russische Offensive. )( Berlin. „NieuweS von den Dag" schreibt: Die Aussichten auf eine russische Offensive werden stets aeringer. Jetzt streikt das Eisenbahnpersonal auf der Strecke Moskau— Petersburg, der Herzader Rußlands. Immer ungünstigere Berichte kommen über die Verhältnisse auf dem Lande, wo hie Bauern sich auf Kotten der Grundbesitzer selbst Rechte verschaffen, wodurch die Landwirtschaft verwahrlost; kurzum, die Anzeichen von Auflösung mehren sich. Die Wahlen zur verfassunggebenden Versammlung i« Rußland. -(Petersburg. (Meldung der Petersburger Telear.- Aaentur.) Der Sonderausschuß, der da« Gesetz für die Wahlen zur verfassunggebenden Versammlung ausarbeitet, hat die Zahl der Abgeordneten derselben auf 800 festgesetzt, sodaß auf ^00000 Einwohner ein Abgeordneter kommt. Jede Provinz wird einen Wahlbezirk mit mindestens 3 Ab geordneten bilden. Petersburg und Moskau werden be sondere Bezirke darftellen. Thoma- über seine russische« Eindrücke. * Genf. Pariser Ausfragern erklärte der aus Ruß- land »urückgekedrte Minister Thoma«, sein Optimismus bezüglich der Wiedererlangung der Stoßkraft des russischen Heeres sei keineswegs unbegrenzt. Ueder die geplante Kon ferenz der Ententestaaten »ur Abfassung neuer Verträge mit Rußland äußerte sich Thoma« zurückhaltend, was sich damit erklärt, daß der russische Arbeiter- und Soldatenrat nur Verträge billigen will, die da« Lickt der Oeffentlichkeit nicht zu jchepea.hatten. Ueber Rumänien erkOrte T-oyia^
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