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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.10.1912
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-10-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19121023011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1912102301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1912102301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-10
- Tag1912-10-23
- Monat1912-10
- Jahr1912
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.10.1912
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auch tu denen. deren Finanzen besonder- hohe Auf- Wendungen nicht gestatten, war seiten- -er Einwohner selbst für Autschmüauna gesorgt worden, sei ei durch Ehren- Pforten, durch Girlanden, durch Kränze oder durch Kähnen. Der schdnste Willkommen-gruß war aber die freudige An- teilnahwr der Bevölkerung. Die Gemeindevertretungen, die verschiedene» Vereine, an ihrer Spitze die Königlichen Militttrvereine. die Geistlichkeit, die Schulen, die Ort»- cinwohner aller Stünde, alt und jung, harrten an den scftlich geschmückten Straßen, nnd brausend klangen die Hochrufe empor, die dem Sachsenkünig galten. Kn Niederrüdern hielt Psarrer Härtel di« Be- grtistung-rede. in Ober-, Mittel» »nd Stieder- eberSbach wurde der Landesherr durch Psarrer Berthold begrübt, in Lenz durch Pfarrer Klötzer, in Strießen dnrch Pfarrer Hasche. In Grobraschütz erfolgte die offi zielle Begrüßung durch Pfarrer Bahmann-Skassa. Unter Kührnng des Besitzers Karmpse besichtigte Se. Majestät hier dir in ihrer Brauche Weltruf besitzende Ledertuchfabrik E. Fcrd. Waentig und sprach sich voll hoher Befriedi gung über das dort Gesehene auö. In Wildenhain, auf dessen Fluren der König alljährlich zur Jagd erscheint, entbot Psarrer Hüttner die Willkounnensgrübe. In Zabeltitz, einem beliebten Ausflugsorte der Großenhatner, berühmt durch seinen schönen Schloßpark und sei» altcS, vielleicht schon von Sorben und Hussiten bekanntes Wasser schloß mit großer historischer Vergangenheit. — wurde doch ». a. im Jahre 1766 auch Kaiser Joseph II. dort emp fangen —. wurde das jetzt dem Kammcrhrrrn v. Frege gehörende Schloß besichtigt, wöbet Se. Majestät einen alten Trunk auö den Kellereien des Schlosses entgegennahm. Die Begrüßungsrede hielt Pfarrer Tammenüatn, der in der geschichtlichen Vergangenheit dieser alten Niedcr- fiedclung in der Röderniederung reichen Stofs hatte. In Franenhai« erfolgte die Begrüßung durch Pfarrer Kießling. Hier war der Aufenthalt ein etwas länge rer zur Einnahme des Frühstücks, z» dem die beiden Geist lichen des OrteS, der Gemeindcvvrstand von Frauenhatn nnd Rittergutsbesitzer Bocttgcr-Kosclitz zugczogen waren. In Gröditz hielt der Gemeindevorstand Scheibe eine Huldigungsansprache an den Monarchen. Der Aufenthalt an diesem Orte währte fast l>H Stunde», denn hier wur den die Anlagen der Elektrischen Starkstromleitung, eine Anzahl Vrtriebsräumc de«, EUenwerkeS Lauchhammcr und der Zelluloscsabrik Küblcr «. Niethammer eingehend be sichtigt, wobei der König dnrch Frage» über Betrieb, Fabri kation, Absatz- und Arbeitsverhälthisse sein lebhaftes Interesse bekundete. Die LandcSrcise fand alSdann mit ziemlicher Verspätung ihre Fortsetzung an der Nvrdgrenze deS Landes. In Llsnitz entbot der Rittergutsbesitzer Lenthold dem Monarchen den Willkommen- nnd Hul- digungSgruß. In Linz sprach Pfarrer Wcißbvrn- LampertSwalde herzliche, von vaterländischem Geiste ge tragene Worte der Begrüßung. Beim Grasen Münster nahmen hier der König »nd die Herren seines Gefolges den Kaffee ein. In Thiendorf, wo der König von dem OrtSgcistlichc» mit einer Ansprache begrüßt wurde, fand die in allen Teilen befriedigend verlaufene Landesrcisc des Monarchen ihren Abschluß. Als erfreuliche Tatsache sei noch hervorgehobcn, daß aus Anlaß des Köntgöbcsuchcö in vielen Gemeinden Stiftungen für WohltätigkcitSzwccke errichtet worden sind. Nach Abmeldung des KreiShaupt- manns v. Oppen und des AmtShanptmannS Uhlcmann, von denen sich der Monarch in huldvoller Weise verab schiedete, fuhren der König »nd die Herren seines Ge folges in Automobilen nach Dresden zurück. — Le. Majestät der König wohnt am 28. Oktober nachmittags ^2 Uhr in Meißen der feierlichen Ent hüllung deS von den Königlich Sächsischen Militürvcr- rincn und der Bürgerschaft Meißens errichteten König- Alber t» Denkt» als bei. Der Hymnus von Dr. A. v. Keller, vertont von Ernst Stahl, vvrgctragen von der Ortsgruppe Meißen-Stadt des Elbgau-Süngcrbundcs nnd der Stadtkapelle, leitet die Feier ein. Nach der Ansprache des Vorsitzenden des Denkmals - Ausschusses erfolgt die Enthüllung und dann die Ucbernahmc des Denk mals durch die Stadt Meißen. Vor der Besichtigung des Denkmals durch den König erfolgt Krauzniederlegling. Hieran schließt sich der Vorbeimarsch der sieben Königlich Sächsischen Militärveretnc der Stadt und der Fahncn- abordnnngcn der Königlich Sächsischen Militarveretne des Bezirks Meißen. — Se. König!. Hoheit der Kronprinz wird anläß lich seiner Stellung ä la »uito des preußischen Gardcschützcn- Bataillons am 80. d. Mts. im Neuen Palais vom Kaiser zur Meldung empfangen werden. Das Abendessen wird -er Kaiser mit dem Kronprinzen Georg beim Gardcschützcn- Bataillon cinnchmen. — Anläßlich des gestrigen Geburtstages der Kaiserin erhielten die Rote K r e u z m cd a i l l c 8. Klasse u. a. Frau verw. Hofrat Helene Schmaltz in Dresden und die Schwester Marie Leistncr in Dresden, ferner Oberst leutnant z. D. Mehlig, der Geheime Kalkulator lm Kricgsministcrium Meißner und der Etscnbahnschaffner Schramm, sämtlich in Dresden, ferner Geh. Mcdizinal- rat Dr. Eras in Pirna, der Stabs- nnd Vataillonsarzt Dr. Maue in Zwickau und Bürgermeister Dr. Polster in Rcichenbach. Auch die Gattin des Reichskanzlers, Frau v. Bethmann-Hollwcg, erhielt die gleiche Aus zeichnung. c . .. -- Der König hat aenehmigt, daß der Wirk!. Geh. Rat Tr. Lingner das Grvßkrcuz des spanischen Ordens Isabella der Katholischen, sowie das Grvßkrcuz des hessi schen Verdienstordens Philipps des Großmütigen aunchmc und trage. — Obervcrwaltungsgerichtsrat a. D. Geh. Rat Eurt v. d. Mosel ist gestern im 69. Lebensjahre gestorben. Der Entschlafene hat mehrere juristische Werke verfaßt: sein Handwörterbuch des Sächsischen Vcrwaltungsrcchts erlebte zwölf Auftagcn. — Bayrischer Dank an die Ouartierwirte. Das bay rische Krtegsmintstertum brtnat in einem Schreiben an daS sächsische Ministerium des Innern seinen verbindlichsten Dank zum Ausdruck kür die vorzüalichc Ausnahme, die die Truppen der bayrischen Kavallerie-Division während des diesjährigen Katsermanüvers in Sachsen gefunden haben. — Die Zwischendeputation der Zweiten Kammer zur Vorberatung der Ttenergesetzentwttrse beriet in ihrer gestrigen Sitzung das Ki r ch e n st c u e r g e sc tz. Der Ver handlung wohntest Kommissare der Negierung bet. Die Anfragen.,die von der Deputation an die Negierung wegen Acnderungen des Gesetzentwurfes gerichtet worden waren, wurden, soweit cs sich um wesentliche Punkte handclt, von der Regierung in ablehnendem Sinne beantwortet. Die stärkste Meinungsverschiedenheit zwilchen einem Teile der Deputation und der Regierung ergab sich bei der Frage, ob zur Bcsttzwechsclabgabe und Grundsteuer für die evangelische Kirche, wie bisher, auch Anders gläubige herangezogcn werden können. Sollte eine Einigung über diese Frage nicht zustande kommen, so be steht die Möglichkeit, daß eine ablehnende Mehrheit ans der rechten Sette der Deputation sich ergibt. Diese Mehr- hett, die et» altes Recht der evangelischen Landeskirche nicht ohne ausreichenden Grund oder volle Entschädigung ausgeben will, befürchtet überdies für einzelne Kirch gemeinden große Härten aus einer solchen Bestimmung. Man braucht nur an den Fall zu denken, daß in Land gemeinden dte Kirche mit ihren Etnkünsten oft auf die Grundsteuer des Rittergutes angewiesen ist. Würde durch einen Bcsttzwcchscl das Rittergut anf eine» Andersgläubi gen übergehen und infolgedessen dte Grundsteuer Weg fällen. so könnte die bctresscndc Kirchgemeinde finanziell ruiniert werden. Um dem zu begegnen, hat sich dle Regie- rnn« erboten, einen Fonds von 600 000 Mk. zur Verfügung z» Vellen. an- dessen Erträanikken dicker eventuelle Schaden au-gegltiüen werden kann. Dte Beratung hierüber konnte gestern nicht zu Ende gejührt werde». Größere tsferenzen werden sich wahrscheinlich in der heutigen itzung zwischen Teilen der Deputation und der Regie- rung über die Frage der Behandlung der Ritter- gütrr ergebe». Auch hierin kann sich eine Klippe er geben, die das Zustandekommen de» Gesetzes gefährden kann. — Nächste Sitzung: Heute vormittag 10 Uhr. — Theodor Fritsch, der verdienstvolle Begründer und Vorsitzende der Mittclstandsocreintaung im Königreich Sachsen, begeht am 28. Oktober die Feier seines uo. Ge burtstage». Von Haus aus Mühlenban - Ingenieur und später VcrlagSbuchhändler in Leipzig, hat Fritsch auch als deutschnatsonaler Schriftsteller eine fruchtbare Tätig keit enthaltet. U. a. ist er Herausgeber der deutschnatio nalen Halbmonatsschrift «Hammer". Der Reichsdeutsche Mittelstands-Verband, durch den die ganze Mittelstands- bewegung einen kräftigen Anfschwnng nahm, wurde von der von Fritsch geleiteten Sächsische» Mittelstands-Ver einigung ins Leben gerufen. Außerdem ist Fritsch auch Begründer des Deutschen Müllerbundeö. — Zur Wahl der Arbeitgeber für die Angestellten-Ver» sicher«»» machen dte in der Ltstc -4, Kennwort „U n i - ta S", vereinigten industriellen, gewerblichen »nd kauf männischen Vereine Dresdens in der vorliegenden Num mer darauf aufmerksam, daß nur die Liste -1 von Arbeit- gcberkreisen ausgestellt worden ist. die Liste il dagegen aus den Kreisen der Angestellten stammt. Die Verbände richten an dir Dresdner Arbeitgeber die Bitte, nur einen Stimmzettel abznaebcn. der sämtliche Namen der Vorgc- schlagcnen enthält und mit dem Namen des Herrn Direk tors Dcrschow beginnt. Stimmzettel sind in der Ge schäftsstelle deS Verbandes Sächsischer Industrieller, Ehrtstianstraßc l, 1. zu haben. Ein Stimmzcttclvertciler mit einem Schild „Unitas" wird am Wahllokal siebe». - Ueber sozialdemokratische Agitation bei de» Wahlen für die Angesteütenversicherung schreibt man uns. „Die bevorstehenden Vertrauensmünncr-Wahlc» für die An- gestelltenvcrsicherung haben sehr bedenkliche Erschein»»gen gezeitigt. Im Vcrsolg ihrer Eheinnitzer Parteitagsbeschlüssc versucht die Sozialdemokratie die Wahlbcwcgnng zu benutzen, um in den Kreisen der Privaiangcsiellten Wurzel zu fasse». In Preuße» will man damit gleichzeitig Stimmung für die bevorstehenden LandtagSwahlcn machen. Obgleich diese Vcrtrancnsmänncrwahlen mit Politik nichts zu tun haben, stellt die Sozialdemokratie in den Groß städten für die Versammlungen der sogenannten «Berliner Freien Vereinigung für soziale Versicherung" sozialdemo kratische Abgeordnete zur Verfügung, »nd obwohl das Ge setz seinerzeit im Reichstag auch von der svzialdemotra- tischen Fraktion einstimmig angenommen worden ist, io wird es jetzt als so schlecht hingcstcllt, daß angeblich nur die Wahl von sozialdemokratischen oder möglichst radikal gesinnten Vertrauensmännern helfen könne. Tie in einer Auslage von 90 000 Exemplaren erscheinenden „Vcrbcinds- blätter" vom lt>. Oktober schreiben dazu: «Für die Sozial demokratie bandelt es sich natürlich nicht darum, das Ge setz dnrchzusühren, sondern diese qünstige Gelegenheit zu benutze», um unter den Angestellten einen großen Fisch zug zu halten. Namentlich in Berlin erscheinen in jeder Angcstellicnversammlnng ein oder mehrere sozialdemokra tische Abgeordnete und geben Erklärungen ab für das Kvalitivnürecht und andere Forderungen, »m sich bei den Angestellte» zu empfehlen. Bürgerliche Abgeordnete sicht man bei jvlchcr Gelegenheit nicht." Ein Blick in die so zialdemokratische Presse dürste genüge», um die Richtigkeit dieser Darlegungen zu erweisen." — Hcilstäitenbcsichtignng. Am 21. d. M. besichtigten der Ausschuß und der G csamkv v r st nnd der Landes - V e r s i ch e r u n g s a n st a l t .Königreich Sachsen unter Führung des Vvrsinndsvorsitzcnden, Herr» Geh. Rates Weg er, die der Vollendung cntgegcn- gchcndc Heilstätte bei Gottleuba, deren Eröff nung im Frühjahr I0l8 in Aussicht genommen ist. Im Van sertiggcstellt sind die umfangreichen Straßen- nnd Schleusenanlage», die Zentrglcnilagcn lVndeanstglt mir Moorbereitnugsanlage, Kessel- und Maschinenbaus. Kvch- küchc, Wäscherei, Klär-, Heiz- »nd Velciichtiingsanlage) nnd in der Hanptsnche auch die ttntcrkiiiistShnnser sür die etwa »80 männlichen nnd weiblichen Versicherten, die in Gottleuba zu Heilzwecken aller Art laiisgcnomme» Tuber kulose) nntcrgebracht werden sollen. Bei Errichtung der erwähnten Zcntrnlanlagen (Badeanstalt »sw.) ist von twriihcrein auf eine spätere Vermehrung der Kranken zahl durch den llmfang -er Zcntralanlagcn Rücksicht ge nommen worden. Von den Zciitralanlagen sind das Kesselhaus, das Maschinenbaus nnd die Kläranlage, sonst noch ei» Wohnhaus sür Acrztc und Beamte nnd das Ebcf- arztwohnhans bereits in Benutzung und bewohnt. Die Teilnehmer an der Besichtigung nahmen von dem vier zum Wohle der gegen Invalidität versicherten Bevölkerung ge schaffenen großzügigen Werke mit Interesse Kenntnis, bas mit den sich harmonisch in das landschaftliche Bild cinsüaen- dcn Hochbauten, den Terrassen »nd teilwciscn fertigen Gartenanlagcn einen allseitig befriedigenden Eindruck machte. — Anschließend an die etwa drcistüzidige Besichti gung fand eine Sitzung des Ausschusses der LandeS-BersichcriingSailstalt im Vabnhofshvtel Gottleuba statt, in der vom Vorstandsvorsitzenden. Herrn Geh. Rat Wcger, über den Hcilstüttenban eingehender Bericht ge geben und über eine Anzahl Gegenstände Beschluß gefaßt wurde. U. a. wurde auch die Icihrcsrechnnng der LandcS- Vcrsichcrungsanslnlt für das Jahr ION richtig gesprochen. — Der 11. Sächsische Forlbildnngsschultag wird «« 26. und 27. Oktober in Dresden abgehalten werden. Der Rat der Stadt hat das Gebäude der 3. Städtischen Real schule zur Verfügung gestellt. Im Mittelpunkte -er Tagesordnung sicht die Jugendpflege. Herr Major von H e y g e n d o r f s - Dresden spricht über Notwendigkeit und Ziele der modernen Jugendpflege: Herr FortbildungS- schullehrcr W i e m a n u - Leipzig beleuchtet die Jugend pflege unter Berücksichtigung der Eigenart unserer Fvrt- bildungsschüler, nnd Herr Major v. W c l ck - Dresden be handelt die Frage, ob für den Offizier ein besonderes Ar beitsfeld im Gebiete der Iugendpslege liegt. Am Sonntag, den 27. Oktober, wird der Sächsische FortbildungSschnlvcr- cin seine Hauptversammlung halten, in der nach Erledi gung deS geschäftlichen Teils Herr Dr. Bicbrach- Drcsdcn die Debatte über einige wichtige Fragen in nnscrcm sächsischen FortbildungSschiilwcsen durch ein kurzes Resernt crössncn wird. Mit der Tagung ist eine Zeichen- nnd L e h r m I t t c l a u s st e l l n n g verbun den, über welche die Herren FvrtbildnngSschnllehrer Schuster »nd Ingenieur P v li l c n z in der öffentlichen Versammlung am Sonnabend die erforderliche» Erläute rungen geben werden. Der Abend des ersten Tages soll die Teilnehmer zu einem Festmahl in der Loge zu de» ehernen Säulen versammeln. Für den Sonntag ist die Mstchtignug des Rathauses und nach einem gemein- samcn Mittagessen im Ratskeller -er Besuch des Zoologischen Gartens geplant, der ln seinem neuen Agnarium einen besonders interessanten An ziehungspunkt bietet. Nähere Ansknnst erteilt Oberlehrer Paul Reche. Vorsitzender des Ortsausschusses. DrcSdc«, Knrsürstcnstraßc 28, 2. — Das Zcppclinlustlchiss «Hansa", Las seinen auf Sonntag versprochenen Besuch in Leipzig wegen ungünsti ger Windverhältnisse nicht ausführen konnte, wird nunmehr heute früh 10 Uhr nach Leipzig kom men, bei Park Meusdorf landen, dann einen Passagicr- flng über Leipzig unternehmen und nachmittggs 8 Uhr die Rückreise noch Gotha antrctcn. — Süjähriges Jubiläum des Predigerkollegiums zu St. Panli in Leipzig. Dieses Kollegium, bas de,; wissen schaftlichen und praktischen Vorbereitung junllcr Theologen, die die l. ober 2. theologische Prüfung bestanden haben, sür das geistliche Amt dient, feiert am I I. und I 2. Nove in- ber die Erinnerung an seine am 10. November >802 er folgte Gründung. Direktor ist gegenwärtig der Uninrr sitätsprofcssor »nd 2. Univcrsitätsprcdiger Geb. Ktichenra, U. Rendtorsf. Außcr ihm letten »och eine Anzahl ordenc- liche Prosessvrcn der theologischen Fakultät die Uebungen der Mitglieder, die sich aus alle theologischen Disziplinen erstrecken. Anläßlich des Jubiläums c scheint eine Fest schrist, die anßer den Lebensläufen der bisherigen Tiicl lvrcn U. Brückner. I>. Baur und 11. Rictschel kurze An gaben über den Lebens- und Amtsgang der sämtlichen bis hcrigcn Mitglieder enthält. — Zur Schulsragc spricht ans Veranlassung des Sächsischen Schulvereins sür Reform des Religionsunterrichts lVvrsitzender Rechtsanwalt Uloeppell heute. Mittwoch, abends 8 Uhr im Tivoli Herr Landtagsabgeordneter Nitzschle «natl.j aus Leipzig. Er behandelt das Thema: „Die Forderungen des Sächsischen Schulvcretns für Reform des Rcligivnsnnterrichis »nd das neue Schulgesetz." — Dem Vortrag folgt sreic Ans sprache. — Ein kirchlicher Familicnabend -er Dreikönigs» gemeinde findet nächsten Freitag, abends 8 Uhr. im Saale des Ncustndicr Kasinos statt. Im Mittelpunkt wird ei» Voktrag des Herrn Pfarrers Dr. Göttiching stehen: „Kirchlichkeit — auch eine Pflicht sür uns Evangclischc von heute", sowie die Vorführung von Lichtbildern ans Luthers Leben und Wirke». Ehorgesänge des sreiwillige» .Kirche» chvres der Parochie, Sologesänge, vvrgetrage» von Miß Terry, sowie allgemeine Gesänge werde» de» Rahme» bilde». Der Eintritt ist unentgeltlich. — Der Verein sür neue Franenkleidung und Franen- knltur tVcrein sür Verbesserung der Fraiieiilleidnng) ver anstaltct von Donnerstag, den 24., bis mit Sonnabend, den 26. Oktober, im Künstlerhans eine kunstgewerb liche A n s st e l l u n a- Verschiedene Werkstätten, deren Inhaberinnen sämtlich Mitalieder des Vereins sind und zum größten Teil ihre Mcislerinnenvrüsiing abgelegt haben, stellen ans: .Kleider sür Straße, Hans nnd Gesell schaft, Mäntel, Hüte, Binsen, Schürzen, Gürtel. Schals, Beutel, Tücher sowie Spitzen, Stickereien nnd svnsliaen Schmuck in künstlerischer Ausführung nach neuen Ent würfen. Tic Ausstellung findet in den drei Seiteiisälen des .Küiistlerbanses statt, wird Dvnnerstng vormitlng II Uhr eröffnet und dauert bis 7 Uhr abends. An den beiden anderen Tagen beginnt die Besuchszeit schon vor mittags lO Uhr. Der Eintritt ist sür Vcrcinsinitgliedcr frei, Ntchtinitglicdcr zahlen 80 Psg. Führungen finde» nn jedem der drei Tage um 11 Uhr und um » Ul,r statt. — Dresdner Ortsoercin für Frauenstimmrecht. Sonn- abend, den 2». Oktober, abends '-8 Uhr, findet die dies jährige Generalversammlung, welche nur den Mitgliedern zugänglich ist. im kleinen oberen Saale des Künstlerhanscs. Grnnaer Straße, stakt. Daran anschließend werden in einer öffentlichen Versammlung, die um >/,0 Uhr beginnt, Fräulein Adelheid v. Welczeck und Fran Marie Stritt über die zehnte Generalver sammlung des Bundes deutscher Fraiicnvcreine in Gvtba berichten. Z» der öffentlichen Versammlung ist der Zu tritt frei für jedermann. — Im Dresdner Gustav-Adolf-Zweigvercin werden Donnerstag, den 8l. Oktober, abends 8 Uhr, in der Iugend- gruppe im Saale der Herzogin-Garten, Ostra-Allcc 15>>, Lichtbilder aus der G n st a v - A d o I s - A r b e i t ge zeigt. Sonnabend, den 2. November, nachmittags 6 Uhr, spricht im Gemeindcsaale der Krcuzkirche für Schüler höhe rer Lehranstalten Herr Pfarrer Griscbach in Witzen- liaiisen über daS Thema: „Von deutschen evangelischen An siedlern und Auswanderern". R c i s c c i n d r ü ck c aus Nordamerika nnd .Kanada. Ebenfalls unter Vor führung zahlreicher Lichtbilder. Sonntag, den 10. November, abends 6 Ubr, begeht der Zweigvercin sein Iahrcsscft durch eine gottesdienstliche Feier in der Frauenkirche. Die Predigt hält der bekannte Rektor des Gallnenkirchncr Diakonisscnhanses sOberöstcrrcich), Herr Pfarrer 11. Baue r. Dienstag, den 12. 'November, abends 8 Uhr. erzählt Herr Pfarrer Lic. Anz aus Schlachtensce-Berlin, früher in Wind huk, in MeinhvldS Sälen, Moritzstraßc, wiederum unter Vorführung von Lichtbildern über: „Das Evangelium in D e n t s ch - S ü d w c st a s r i k a". — Für Postanweisungen nach Konstantinopcl und Smyrna ldeutschc Postaiistaltcn), sowie nach den oltomnni- schkn Postanstalten gilt von jetzt ab das Umrechniings- verhältnis von 100 Piaster <Gold) — 18,90 Mk. — Der jnngc Dresdner, der, wie mitgcteilt, vor kurzem nach Frankreich gereist war. um sich dort vermutlich sür die Fremdenlegion werben zu lassen, ist der Gefaßt allein Anscheine nach glücklich entronnen. Am gestrigen Tage haben seine Angehörigen in Dresden und Ebcmnitz ein Telegramm aus Mühlhausen i. E. erhalten, in dem er ihnen mitteilt, daß er im Lause Lek Donnerstags in Dresden wieder einircfsen werde. Danach haben alio die vom Auswärtigen Amte unternommenen Schritte so fort Erfolg gehabt. — Das neue große Stallgebändc des Dresdener Rcnn- vcrcins. das zwischen der Rennbahn nnd der Eisenbahn linie errichtet wird, ist im Rohbau im Laufe der letzien Woche so weit gefördert, daß heute das H e b e s c st ge feiert werden kann. Der Dresdener Rennvcrein hat dieses Gebäude unter Aufwendung erheblicher Kosten errichten lassen, um die Drainerställc. die letzt noch in den Dörfern rings um die Rennbahn in vst unzureichenden Räumen «ntergebracht sind, zu konzentrieren. Die Boxen zeichnen sich durch Größe ans und sind mit alle» im Ncnnstallbctrieb bewährten technischen Neuerungen versehen. Vananssnh- rcndcr war Architekt Wilhelm Hertzsch. — Ei« Wilddieb in Uniform. Wegen eines in der Militärjustiz einzig dastehenden Vergehens, nämlich Wild dieberei, hatte sich der Soldat Oswald Paul Schneekönig von der 6. Kompagnie deö 103. Infanterie-Regiments in Bautzen zu verantworten. Der Angeklagte hatte Pfingft- nrlaub nach seiner Heimat Tchöbeln öci Sagau erhalten und hielt sich bei seinem Vater, einem dortigen Winschasis- bcsitzcr, auf. Am Freitag, de» 24. Mai, soll Schneekönig gegen ^-7 Uhr abends trotz der Schonzeit einen Hasen ge schossen und mit nach Hanse genommen haben. Er wurde während der Tat von einem in einem Busch liegenden ehe maligen Schulfreund beobachtet nnd zur Anzeige gebracht. Zn bemerken ist noch, daß man den Hasen abends kurz bei -er Schnßstellc gefunden hat. Vor dem Gericht brstrciiec Schneekönig die Tat anfS entschiedenste und will den ganzen Tag nicht ans dem Hanse gekommen sein. Der als Zeuge geladene ehemalige Schulfreund erklärt aber jede Täuschung für ausgeschlossen und will den Angeklagten ganz bestimmt in dem Wilddieb erkannt haben. Das Gericht nimmt an. daß Schneekönig den Hasen »ach der Entdeckung der Tat wieder ans dem Hanse seines Vaters und aufs Feld ge tragen habe. Das Gericht sieht de» Tatbestand als erwiesen an und erkennt auf 30 Mk. Geldstrafe oder » Tage Ge fängnis. — Ein Tippser unschädlich gemacht. Von der Staats- anivciltschaft einer sächsischen Stadt war die Berliner Polizei ersucht worden, eine» Ttpvscr wegen Betrugs festzunchmcn. Er hatte mehrere seiner Opfer nach und nach »m Beträge von 18 000 „nd 20NN» Mark geschädigt. Als ihm der Boden seiner Heimatstadt zu heiß wnrdc. wandte er sich nach Berlin. Hier wechselte er häufig fein Hotel, um seine Spuren zu verwischen. Gestern vormittag gelang es, ihn auf einem Postamt sestznnchmcn, als er dort Briese ahole» wollte. Eine Durchsuchung seines Hotelzimmers förderte einen ganze» Korb voll bereits vor bereiteter adressierter Depeschen zutage, in die nur noch die Namen der Pferde einzusctzcn waren. Auch ein großes Verzeichnis von Wetten wurde vorgesundcn. Der Mann, ein früherer Sattler namens Emil Braut, schwindelte de« .Dresdner Nachrichten* SUs- D U«r. Mittwoch, 23. Lktoder ivis
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