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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.05.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-05-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191705184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19170518
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19170518
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1917
- Monat1917-05
- Tag1917-05-18
- Monat1917-05
- Jahr1917
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.05.1917
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Freitag, 18. Mai 1917, aveuss F- IIS 70 Jahrg 1 ,t .t !e»t> , tan, das Wort von ... die Erörterung zu «versen. Abg. Scheidemann: „Ich halte e» aiürrcht!") ES ' ' ' " ' ' " 'Sehr richtig!) ras Echo der Kauzler-Rede. ; Daß die österreichisch-ungarische Presse in ausführlichen Kommentaren die Ucbereinstimmnng in den Ansichten des Grafen Czernin und von Bethman» Hollwca srcndia be tonen werde, war vorausznschen. Nur die sazinidemokrati- sche „Arbeiterzeitung" meint, er habe es versäumt, „vor den Entcntepolitikern, die heute anders reden, als st« geredet haben, an die Volker der Entente zu appellieren. Ba- Hmipmiisichiiß des Reichstages. / Berlin, dcir UI. Mai 1017. . Ter Haupt aus schuf; dcs NcichStegs behandclie Mittwoch Petitionen. Eine Petition über Auslands schulen würbe dem Reichskanzler zur Berücksichtigung überwiesen, eine Anzahl.Peti tionen über Pressezensnc wurde zuin Teil durch die vor- ausgegaugeiieil Berhnudluugen als erledigt erllärt, zui» Teil als Material überwiesen. Gegenüber einer kritischen Bemerkung des Berichterstatter» verwies Ministerialdirektor Tr. Lewald daraus, daß cs ihm bei der Art der Gcschästsbchaiidluug der Petitionen inr Hciuvt- ans schuh nicht niüglich sei, dazu Stellung zu nehmen: die Ge- schistsbelstiudlung im Petitionsausschuß ermögliche dieS, rveil die zuständigen Reichsstellen von dein Inhalt der vorliegenden Petitionen verständigt würden, sie also vorher prüfen könnten. — Ter Ausschuß einigte sich dahin, mit Zustimmung de» Neichslagspräsidenten zukünftig ebenso zu verfahren und Peti^ liouen im Benehmen mit Vertretern der Regierung zu erörterst. Eine Anzahl von Beamtenpetitiönen mit Wünschen von Kanzleisekretären, Schisfssühreru, Beamtinnen, Eisenbahn» und Pvskpcrsonal auf Gehaltserhöhung bzw. elatömö'üge An stellung wurden dein 'Reichskanzler zur Berücksichtig , oder als Material für die künftige BesoldungSresorm hinnberg.geben. Eine Petition der deutschen ZeitnugSverlege« ersucht, dahin zu wirken, daß den Zeitungen unter allen Um ständen das notwendige technische und RedaktionS» personal belassen und eine weitere Preissteigerung für Papier verhütet werde. Ministerialdirektor Dr. Müller verwies auf die von der Regierung auf eine kleine Anfrage in der Vollversammlung gegebene Antwort. Der Preis für Papier solle so gehalten lverden, daß die Zeitungen weiter erscheinen könnten. — Ent- sprcclumd dem Anträge dcs Berichterstatters, gegen den auch der NcgicrmrgSvertretrr nichts einzuwcndcn hatte, wurde die Petition zur Bcrü.lnchtigung überwiesen. Die nächste Sb mg de» HanptnnSschusscs wurde auf de» 4. Juli anbcramnh' . z von' der TtaatSallinacht und vom TtaatSsozialiSmuS ank länge Zett hinaus genug habe» und wir gern wieder zur freien in dividuellen Tätigkeit und zum freien Wettbewerb zurückkehrrn. Abgeordneter Scheidemaim hat unrecht getan, das Wort von der Möglichkeit einer Revolution in die Erörterung zu werfen. (Zuruf des Abg. Scheidemann: „Ich halte e» aufrecht!") ES war eine Drohung und darum eine Entgleisung, (Sehr richtig!) Die Beschlüsse des BerfassungsauSschusseS stnd au» oee politi schen Entwicklung hervorgegangen, der Zweck diese» Aurschusse» war, «in Sammelbecken zur Klärung der überquellenden Wünsche zu sein, ohire die Sache» aus ein tote» Glei» zu schieben. Auch wir wollen uns bet den Reformen in engster Fühlung mit un serem Kaiser und König erhalten. Wir wolle» unser Heer nicht in «in Parlamentsheer umwandeln, sondern nur die Stellung LeS MilttärkabinettS den heutigen Verhältnissen anpasse» und denk Kriegsminister die Gegenzeichnung bei Offiziers-Ernennun gen geben. Was in Bayern möglich ist, sollte auch in Preußen: niüglich sein. ÜSenn sich die Kritik nicht an den Kriegs Minister wendet, so würde sie sich gegen den König richten, und hier- Lurch würde die Stellung des Monarchen herabgesetzt werden. Das parlamentarische System ist ein sehr unglückliches Schlag wort. Wir wollen Iveiler nichts als eine engere Fühlung zwischen Regierung und Volksvertretung. Wir wollen mit einem Wort das unfertige Ltzcrk Stein-Harden bergs sortführen. (Beifall.) Ter Mann draußen im Schützcu- arabcn kämpft für den Staat und will seinen Anteil daran haben. TaS ist der Geist der neue» Zeit. Abg. Groeber (Ztr.): Tie Konservative» tun so, als ob der VerfassungSauslcbuß sich mit ganz neuen und bisher un erhörten Dingen beschäftigt habe. Dabei sind es alles alte Forderungen, und ebenso alt sind die Eimveuduu'sten dagegen. Gras Westarp befürchtet von der Durchführung des Offizier« bcschlusseü des VersassungSansschnsseS eine Lockerung des Ver hältnisses zwischen dein Offizier nnd seinem König und sprach von Parlament sofsizieren. I» Bayern und in Württemberg« besteht aber die Gegenzeichnung ocS Kriegsministers, und ich frage den Grasen Westarp: Haben sich die bayerischen nnd würt- tembergischcn Offiziere ctiva schlschccr geschlagen als die preußi schen? Moltle wurde im Jahre 18öv vom damaligen Prinz- Regenten unter Gegenzeichnung des Kriegsministers zum Ge- neralstabSchcf eruauut. (Hört, hört!) Wir wollen die papierue Verantwortung dcs Reichskanzlers in eine wirkliche mnwandeln. (Beifall.) Abg. Haase (N. Soz.): TaS Völk will keine schönen Reden, sondern Taten. Wir scheu nichts von einem Ruck nach links.. Mach dem Sturz des Zarismus sind Deutschland uud Oesterreich LaS Zentrum der Reaktion geworden, Oesterreich hat überhaupt noch kein Parlament ciuberufcn, uud bei un-Z gibt es nur einen Scheinkoustitutivnalismns. Wie sollten den» die Volksrechte er weitert werden, wenn mau die 'Rechte der Krone nicht ein schränkt? > . : Mg. Kreth (kons.): In Italien uud Rumänien hat gerade die Straße den Krieg verlangt, während unser Kaiser bis zum letzten 'Augenblick, nach Ansicht Geier Leute sogar zu lange, mit der Kriegserklärung gewartet hat. Tie Beschlüsse des Ver- fassuugSausfchusses sind der Anfang dcs parlamentarischen Systems. Tis Linke sagt, dann stebe dein Fähigsten der Weg frei z» den höchsten Acmtcrn. Wen schlagen Sie denn vor? EL meldet sich niemand. (Heiterkeit.) Tie Sozialdemokraten nehmen die Ausschußbeschlüsse immer nur als Abschlagszahlung an. Die Gegenzeichnung des KciegSministcrs würde dazu führen, daß Las Parlament in den Personalfragc» mitredet. Tas «vollen Wir nicht. ' Mg. Tr. Müller-Meiningen (Fortschr. Vp.): Der Vorredner hat die Tatsachen geradezu entstellt, obwohl er selbst im Verfassungsausschuß war. Haase und Kreth sind in völliger llebcreinstimmung. (Widerspruch rechts und links.) In Preußen Haven wir ein hinkendes parlamentarisches System, bet dem die Konservativen alle Rechte, ober keine Pflichten staben. Tie Rechte unterstützt mit ihren Angriffen aus oaS Parlament uud Bolksrechte geradezn das Ausland. Damit schließt Lie Aussprache über die Fragen der inne ren Politik. ----- Es folgt die Beratung der Verwaltung des Reich-Heere». Ein Antrag Nchbel (kauf.) will die im besetzten Gebiet befindlichen, dem Deutschen Reiche gehörenden und dort ent behrlichen Maschinen der heimischen Landwirtschaft zuführcn. Abg. Stückle» (Soz.): .Hoffentlich hält der Kriegsmiuister sei» Versprechen hinsichtlich der Bekämpfung der Soldatenmißhandlungen. Nach dein Kriege darf der Militarismus nicht wieder ciu Staat im Staate sein, auch die lauge Licustzcit hat sich als über flüssig hercmsgcstellk. Das Beschwerderecht ist genau auf dem selben Standpunkt wie vor den: Kriege geblieben, trotz aller leidenschaftlichen Reden hier iin Reichstag; in Wahrheit hat der Soldat von seinen Beschwerden nichts weiter als Strafen zu erwarten. Es zeugt vom bösen Gewissen, daß man den Sol daten verbietet, au NeichstagSabgeordnete zu schreiben. Wegen eines Soldatenbrieses au mich ist ciue umständliche llutcrsuchnug eingeleitet worden. Mg. Dr. Wirth (Ztr.): Bei allen nuferen Beschwerden hossen wir auf de» Kaiser, «v ist der erste Soldat, er hat ein Herz für seine Soldaten. Man darf nicht »ach der Gesinnung der Leute schnüffeln. Wenn man hier in Berlin sicht, wie sich manche junge Offiziere benehmen, so muß man sich schämen. Abg. Gunßer (Fortschr. Vp.): Bei der Musterung der ungedienten Leute sollte man rücksichtsvoller verfahren. Wir Haden noch genug gesuirda Leute und brauchen nicht solche ein- zustelleu, die daun nur die Lazarette füllen rind später große Rechtsansprüche erheben. Das Vetorecht bei der Ossizierwahl muß verschwinden. < Abg. Tr. Thoma (ul.): Langsam und unbeholfen arbeitet da» Jngenicurkomitee bei der Prüfung von technischen Reue rungen. Aussichtsreiche Sachen werden monatelang verschleppt. Oberst v. Wrisberg: TaS Jngcnieurkomitee gibt sich alle erdenkliche Mühe. Hunderttausende von Erfindungen sind zu prüfen. ' Vizepräsident Tr. Paasche bittet, nicht so sehr auf Einzel heiten einzugehen, da zum HeereSetat nicht weniger als noch sieben Redner gemeldet sind, und zwar sämtlich von den sozial demokratischen Fraktionen. (Mlgemeine Rufe dcs Entsetzens.) Abg. Büchner (U. Soz.) bespricht die Arbeitsverhält nisse in den Artillerieivcrsstättrn in Spandau. Abg. Hoch (Soz.) behandelt die Arbeitsverhältnisse in Hanan. General v. Eon petke erwidert, daß die Arbeiterausschüsse durchaus zufriedenstellend arbeiten. Die Wünsche der Arbeiter haben weitgehende Berücksichtigung gefunden. Abg. Kunert (N. Soz.) begründet einen Antrag ans Ent lassung der zum deutschen Heeresdienst eingezogenen Ausländer. Abg. Schöpflin (Soz.) führt darüber Beschwerde, daß ein Mitglied des Landtages für Neuß mcht rechtzeitig zu den Land- tagsverhandlungen beurlaubt worden sei. KriegSminister v. Stein: Die Entbehrlichkeit ciuzclucr Leute vou der Front kann nur dort, nicht von mir entschiede» wcrdeu. Da« Danaergeschenk einer Erweiterung «einer Macht» defng»tffe lehne ich dankbar ab. Alle Schwierigkeiten erledigen sich durch Befehl meine» Allerhöchste» Kriegsherr». (Zurufe der Soz. nnd von der Rechten.) Mg. Stahl (Soz.) bemängelt die Lohnverhältnisse der Arbeiter in Spanda». « Abg. Scheide,»«»» (Soz.): ES handelt sich nicht darum, dem jeweiligen Kriegsmiuister neue Rechte eiiizuräunie», son der» darum, der deutschen Volksvertretung verfassungsmäßig« Rechte auch in Militärsachen zu sicher». (Beifall link» und im Zentrum.) Ich nehme es dem Kriegsmiuister übel, daß er so ivenig parlameutanschen Sinn besitzt, nicht einzusehen, daß eine solche Antwort den Verkehr zwischen Volksvertretung und-Die- gieruug unendlich erschwert. Wir lverden auch ohne de» Kriegs« Minister unsere» Weg weiteraehen. Äbg. Dr. Eoh»-Nordhausen (lk. Soz.) wirft der Ver waltung i» Litauen vor, sie treibe ein Raubsystem, und wird! deshalb zur Ordnung gerufen. Kriegsminister v. Stein protestiert gegen diese» Ausdruck. ' Mg. Kreth (kous.): Ich lehne es für meine Freunde ab, unser Verhalten gegenüber dein KriegSmiiiistcr davon abhängig zu ^nachcu, ob ec ei» Wort anSspricht, das uns gefällt oder nicht. Wir «vollen nicht rechten darüber, ob der Reichslag mehr für das Heer und das Volk getan hat, oder das Heer mehr für das Volk und de» Reichstag. Abg. Nehbel (kous.) weist die Angriffe des Abg. Eoh» ans die Verwaltung in Litauen zurück. Mg. Schultz-Arombcrg (wild): Wir bezahle» sowohl in Litauen, wie in Polen alle Requisitionen. Haben die Russe» das etwa in Ostpreußen getan? Abg. Dr. Müller-Meiningen (Fortschr. Vp.): Wenn der Kriegsmiuister uuS so schrossi entgegentritt, so müssen wir das' zurückweiseu. Die Beschlüsse des VersassnngSansschi'kseZ sind mit Füujsechsteluichrhcit gefaßt worden. Ei» solches Auftreten wie da« des Krieg-minister« war in der Parlamcuisgeschichte noch nicht'da. (Beifall links.) Mg. Dr. S trc se m aun (ul.): Ter Reichstag hat keine Geschenke einem Knegsunuisier zu geben, und der Kriegsmiuister hat keine Geschenke eutgegeuzuuchiuen oder abznlehueu. Wir sind au die Versassuugssragcn mit tiefem Ernst heraugcgangeu. Die Ausführungen des KnegsmiuisicrS waren geeignet, uns zu trenne», und nicht zu einigen. (Zustimmung.) Mg. Graf Westarp (kous.): Mit den scharfen Angriffen hat Dr. Müller-Meiningen angesaugeu. Aus seiner Rede war zu entnehmen, daß der Reichstag Forderungen des KricgS- miuisterS iin Juieresie oes Heeres a'ölehneu soll. (Widerspruch links.) Ter Kriegsminister louuie seine abweichende HaUuug zu einem RrickMiaggdeschluk zmn Ausdruck bringe». . - Mg. Dr. Cochn (U. Soz): Meins Aussassunst deckt sich mit den Bcstimniuugcu der Haager Konferenz. (Zuruf: Tie Eng land zerrissen hat.). Abg. Groeber (Zir.): 'Durch Ausführungen, wie sie Graf Westarp getan hat, wird unsere gemeinsame Arbeit nicht ge fördert. Der Kriegsmiuister war zu den Arbeiten des Bcr- fassungsanSschnsieS ciugeladen, aber nicht erschienen. (Hört! hört! links.) Wir sollten alle treuherzig Zusammenarbeiten. (Lachen rechts, Ruse links.) Abg. Genf,Westarp (kous.): Von solcher Treuherzigkeit haben wir bisher nichts bemerkt. Es wäre zu diesen Rciöuir« gen nicht gckoimucu, wenn der Reichskanzler von Anfang an entschieden za diese» Fragen Stellung genommen hätte. (Ahä-Nuse links.) Kriegsniinistcr v. Stein: Die Militär- und Marinebe- hörden hatten eine Einladung zum VerfassuugSausschusj nicht erhalten. Einen Gegensatz zmn Reichstag habe ich durch meine Worte nicht konstruieren wollen. Staatssekretär Tr. Heisser ich: Jetzt während de» Krieges kann eS nicht Aufgabe der ReichSleiluug sein, Reibun gen, die sich 'herauszubilden drohen, z" verliefen, sondern u:a» uniß sie nusgleicheu. (Zustimmung.) Von den Anträge» bezüglich der Komman'oogetvalt war die Neichsleitung nicht benachrichtigt worden, sie konnte aiso auch nicht eingreiscu. Damit schließt die Aussprache über die HeereSvcrwalluuf 2er Haushaltsplan für die Mariucverwnltuug wird e i lcdigt, ebenso der für das Reichsj.ustiza.ml. Nach Erledignng des übrigen Etats vertagte sich der NeichSatg bis zum Juli. Beilage zum „Riesaer Tageblatt". LokatlonsdcuL und Verlag: Langer L Winterlich, Riesa. «eschästtzsteRe: Gaetheftrate SV. Verantwortlich für Kedaktt«,: »«-tz« Hä-»«k, »efa; Mr «UWsgmUstr S«Y«A» WH, Lie Kämpfe im Westen ««» in Mazedonien. Am 16. Mai 4 Ußr frust brachten thüringische Regi menter in siegreichem Vorstoß Dorf und Bahnhof Roeux in ihre Hand. Gegenüber den Angriffen überlegener eng lischer Kräfte gingen die vorgeornngenen Sturmtrupps in dem Ostrand des Dorfes zurück, den sie gegenüber mehr maligen heftigen Wiedereroberungsversnchen stielten. Tie englischen Angriffe pflanzten sich bis in die Gegend von Gavrelle fort, scheiterten jedoch unter blutigen Verlusten für den Gegner. Südöstlich Ovvst kam ein geplanter eng lischer Vorstoß nicht zur Durchsüstrnng, da die angefüllten feindlichen Grüben gleichzeitig unter Vernichtungsfeuer ge nommen wurden: auf die gleiche Weise wurden beabsichtigte Angriffe südlich der Scarpe unterbunden. Am Abend des 16. kam es südöstlich von Nienconrt zu Jnfaiiteriekämpfen, Ivo die Engländer nach schwerem ArtillerievorbereitungS- feuer auf einer Front von fast drei Kilometer einen ver geblichen Vorstoß versnchten. Der Handstreich zur Verbesserung der deutschen Linie in der Gegend von Vaupaillon nnd Laffaur hatte vollen Erfolg. Im ersten Anlauf wurden gegen 600 Meter Ge lände gewonnen. Die dabei gemachten 218 Gefangenen, darunter drei Offiziere, gehören Schntzrcgiinentern zweier Divisionen an. Wütende franzo he Gegenstöße hatten le diglich den Erfolg, die genommenen Linien in der Mitte etwas znriickzudrängen. Ei» weiterer deutscher Erfolg wurde östlich der Lu Rohere Fe. erzielt, wobei im Ver schieben der deutschen Linie und der Besetzung eines Wald stückes 20 Gefangene cingebracht wurden. Nördlich von Tahure machten die Französin: einen vergeblichen Versuch, nach Artillerievorbereitung in die deutschen Gräben cinzn- dringcn. Boi dem letzten großen deutsch-bulgarische« Sieg am Crernaboge» beschränkte sich der Gegner an diesen Stellen der Front auf Artillcriefcuer, das im Laufe des 16. Mai zu großer Stärke anschwvll. Nordwestlich nnd nördlich von Monastir bra chen am Morgen des 16. französische AngrifsSwellcn gegen die Höhengclände vor, auch hier führte wiederum das neue deutsche System der elastischen Verteidigung in einer tiefgegliederten vorbereiteten Zone zn vollem Erfolg. Nach dem die Franzosen in einer Breite von einigen hundert Metern in die erste Stellung cingedrungen waren, traf sie die volle Wucht des sofort eingesetzten und schneidig durch geführten bulgarischen Gegenstoßes, der sie ans allen Grä ben wieder hinauswarf. 4 Offiziere und 70 Mann blieben als Gefangene in den Händen der Bulgaren. Gegen Abend versuchten die Franzosen, nach kurzer Artillerievorbereitung einen Teil der Crvena Stena west lich Monastir überraschend anzngrcifen. Es gelang ihnen, in 200 Meter Breite in die erste Stellung einzudringen, aber wiederum hielt sie ein deutsch-bulgarischer Gegenstoß auf, der sie aus allen gewonnenen Grüben warf nnd die ganze Stellung restlos wieder in die Hand der Verbündeten brachte. Noch einmal versuchten die Franzosen einen An griff, der wiederum abgewiesen wurde. Ihre Verluste sind schwer. Tas Vorfeld ist mit toten Franzosen übersät. Der österreichisch-nngarische Generalftabsbcricht. Amtlich wird aus Wien verlautbart, den 16. Mai 1917. Oe st licher u ndSüdö st licher Kriegsschau platz: Unverändert. Italienischer Kriegsschauplatz: Die Json- zokampfe sind gestern nach einer verhältnismäßig ruhigen Nacht aufs neue heftig entbrannt. Der Hauptstoß der ita lienischen Angrisfsmassen, denen ununterbrochen Verstärkun gen zuflossen, richtete sich gegen die Hohenkette östlich des EngtaleS Plava-Salcano und gegen unsere Linien vor den Toren von Görz. Im Norden dieses Abschnittes wird auf dem Kuk südöstlich von Plava Tag und Nacht mit großer Erbitterung gefochten. Verteidiger und Angreifer wechseln stündlich ihre Rolle. Frisch eingesetzte Reserven treibt der Gegner immer wieder zu neuem verlustreichem Ansturm vor. Weiter südlich in: Raume des Monte San Gabriele muß ten die feindlichen Regimenter, nachdem sie zn wiederholten Malen gegen unsere Stellung anrannten, schon nachmittags vom Angriff ablassen. Nicht minder erfolgreich verliefen (ür uns die Kämpfe in den von Görz nach Osten führenden Straßen. Auch in dieser Gegend wurde fast den ganzen Tag über nm den Besitz unserer ersten Linien gerungen. Als der Abend stereinbrach, waren unsere Gräben, von eini gen kleinen Schützennestern abgesehen, gründlich gesäubert. Besonderer Erwähnung verdienen Wiener Landsturmtrup pen, die der Brigade Emilia in einem schneidigen vollen Erfolg bringenden Gegenangriff 400 Gefangene abnahmen. Auf der Karst-Hochfläche war die feindliche Infanterie durch das vortreffliche Wirken unserer Geschütze zur Untätigkeit verurteilt. An der Tiroler Front unterhielten die Italie ner südlich des Sngana-Talcs starkes Artilleriefener ans schweren Kalibern. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes, v, Hoefcr, Feldmarschalleutnant. Ereignisse zur See. In der Nacht vom 14. bis 16. Mai unternahm eine Abteilung unserer leichten Seestreitkräfte einen erfolgreichen Vorstoß in die Otrantostratzc, dem ein italienischer Tor pedobootzerstörer, drei Handelsdauipfer und SV armierte Bewachnngsdampfer zum Opfer fielen. 72 Engländer der Bewachungsdampfer wurden gefangen genommen. Auf dem Rückmärsche hatten unsere Einheiten eine Reibe von erbitterten Gefechten mit überlegenen feindlichen Streit kräften zn bestehen, wobei der Feind, der aus englischen französischen und italienischen Schiffen zusammengesetzt war, erheblichen Schaden erlitt. Auf zwei feindlichen Zerstörern wurden Brände beobachtet. Das Eingreifen feindlicher U-Boote und Flieger in den Kampf hatte keinen Erfolg, wogegen unsere Seeflugzeuge, die sich vorzüglich betätigten, je einen Bombentreffer auf zwei feindlichen Kreuzern erziel ten, und auch die gegnerischen U-Boote wirksam bekämpften. Unsere/ Einheiten sind vollständig mit geringen Menschen- Verlusten und Beschädigungen znrückgckehrt. In hervorra- o.enLem Zusammenwirken mit unseren Streitkräften hat ei» deutsches U-Boot einen englischen Kreuzer mit 1 Kaminen durch Torvcdoschus? versenkt. , Flottenkommando. Deutscher Reichstags t '110. Sitzung, Mittwoch, den 16. Mai LU7, Mr. ' Pst Besprechung wird bei,« v Etat des Reichskanzler« Schifser-McPdeLuvg (ul.): Im GeKMtz zum Ubqeorvneten Dr. Naumann mir ick der Ansicht, daß wir ievt
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