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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.05.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-05-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191705184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19170518
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19170518
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1917
- Monat1917-05
- Tag1917-05-18
- Monat1917-05
- Jahr1917
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.05.1917
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. Di« ' er nicht gut ander« >« van den »«» ^»— Neigung entsprechend, den Standpunkt, da er -durch ein« unzweideutig« Erklarunq üb« den Brieden hätte näberbringen können. r -Lod- findet etwa« von der energischen lmanier Bismarks" in seinen Worten, -die an ein« Kanzlerkrise ansgeschaltet habe". _ satt" hält für das wichtigste, daß die -voll« Uebereinstimnmn« »wischen vetbmann und Hindenbvra" »sie »wischen Berlin und Wien »um Ausdruck gebracht worden sei. von den schweizerischen Zeitungen findet der -Barl« An»etaer" ein« Andeutung berau«, da« am billigsten weakommt, wer zuerst sich »um Frieden bereit finde. -Den Letten Kitzen di« Hunde." Die -BaSler Rach- richten" dagegen legen den Ton auf die Entscheidung der Waisen:-Sine andere Haltung konnte sich eine Regierung, die sich Ihrer Verantwortlichkeit bewußt ist. unmöglich auf drängen lasten, solange noch kein Faktor der Kriegsent scheidung sicher seftstebt." Die schwedische Prrstr tritt nach türer Richtung für oder gegen den Kanzler ein. Da» konservative -Stockholm Dagblad" hält seine Stellung- nähme weder für reckt« noch für link« für die Im Augen- blick einzig richtige Politik. -Stockholms Tidningen*'ist aber gemäß seiner liberalen Richtung weniger Zufrieden mit der Kanzlerrede; e« vermißt eine deutliche Erklärung an die feindlichen Nationen. Die kategorische Versicherung eine« einträchtigen Vorgehen» der gesamten Zentralmächte- gruppe hält «« für überaus wichtig. Au« den Aeußerun- gen der feindlichen Presse sei zunächst btt de« „Manchester Guardian" hervorgehoben, daß der Kanzler e» „nickt wage, »wischen den entgegengesetzten Zielen der Junker und Sozialdemokraten die Wahl zu treffen": da« Blatt wirft der deutschen Regierung Opportunismn« vor. Die »Daily Lhronicle meint, der Kanzler möchte nicht die Möglichkeit verlieren, Gebiete einznverleiben, wenn die Umstände dafür günstig sind" und sucht mit verständlicher Gehässigkeit die verlöschende Kriegsflamme in Rußland anzub lasen. La- offiziöse Wiener „Kremdenblatt" schreibt zu der Erklärung des deutschen Reichskanzler« u. a.r In staatsmännischer Einschätzung des Umstande«, daß fick in Rußland eine Umwälzung vollzog, die die Wahrschein lichkeit näherrückt, daß sich dort Vernunft und gesunder Menschenverstand dnrchriiigen werden, bat der Reichskanzler die deutschen Krtegsziele gegen Rußland osten und unzwei deutig dargelegt. So liegen nun in dieser höchst wichtigen Frage authentische Erklärungen von österreickisch-ungari- scher und deutscher Seite vor. Gau» Rußland und noch mehr die ganze Welt wissen beute, dnß Deutschland keine Eroberungsabsichten gegen Rußland hegt, und daß Ruß land zu jeder Stunde um Deutschland und ebenso gut mit Oesterreich-Ungarn eine» ehrenvollen Frieden schließen kann. Die Wasfengenofseuschaft zwischen uns und unseren deutschen Brüdern ist in dreijährigen blutigen Kämpfen geschmiedet worden; sie ist hoch hinausgewachsen über ein Bündnis, das zwischen Staatsmännern geschloffen und auf papierenen Verträgen beruht; sie ist ein gemeinsames Gut der Völker hüben und drüben geworden. Die Bande, die un« mit dem Deutschen Reiche verbinden. werden niemals zu zerreißen sein. Nur der Starke hat da« Recht, sich frei und offen zu zeigen, wie er eben ist. Deshalb konnten wir vor Monaten gemeinsam mit unseren Bundesgenoffen «in Friedensangebot machen. ES ist höhnend abgewiesen wor den. Gemeinsam mit unseren Bundesgenossen haben wir de« weiteren erklärt, und cs war dies vor nicht langer Zeit, daß wir ohne Erobernng-absichten sind, daß wir bereit find, die Hand zu einem ehrenvollen Frieden zu bieten. Wer darin ein Zeichen von Schwache steht, wer glaubt, daß die Zentralmächte so gesprochen haben, weil sie am Ende ihrer Kräfte sind, dem werden die Enttäuschungen nicht erspart bleiben. Wir haben so gesprochen!, weil wir wissen, daß wir durchhalten können und werden. Mit die sem ebenso ehrlich und ernsten, als kraftbewußten Friedens angebot haben wir vor Gott und der ganzen Menschheit bewiesen, wer die Schuld an der Fortsetzung dieses fürchter lichen, dieses verbrecherischen Krieges zu tragen bat, und auf wen die Verantwortung fällt, wenn weitere Tausende von jungen, hoffnungsvollen Existenzen vernichtet werden, wenn die Neutralen weiteren Sorgen und Mühsalen aus gesetzt bleiben und wenn weitere Milliarden von Werten zerstört werden. Den braven Millionen der Unsrigen in den Schützengräben unp im Hinterlande aber haben wir bannt in ähnlicher Offenheit den Beweis geliefert, daß die von ihnen heldenmütig gebrachten Opfer Zweck, Sinn und Vernunft haben. Wir alle sind dem deutschen Reichskanz ler dankbar, für die männlichen Worte, die er gesprochen hat. Er hat die Legende getötet, und das Lügengewebe zerrissen, da- für «nS alle schädlich war, die Legeude von deutsche» Abfichten auf Annektierung russischen Ge biet-. Mit jenem Freimut, der den höchsten Staatsmann des verbündeten Deutschen Reiches kennzeichnet, hat er den Satz gesprochen, der wiederkltngen wird in Herzen von Mil lionen, der Millionen beweisen wird, daß dieser Krieg eine von un« unverschuldete Notwendigkeit ist, daß er ein Ver teidigungskrieg ist, rkkd daß er. wenn die Feinde nicht hören und nicht Vernunft annehmen wollen, durchgekämpft werden muß und durchgekämpft werden wird, daß e« nur eine Parole gibt: Dnrchhalten! SiitMliMt m »Mn IlMmsk. Aus London wird gemeldet: Am Unterhaus« wurd« bon einem Sozialisten und zwei liberalen Abgeordneten eine Resolution eingebracht, in der alle Vorstellungen im perialistischer Eroberung und Ausbreitung verworfen und ein Appell an die britische Regierung gerichtet wird, eine gleichlautende Erklärung abzulegen und in Gemeinschaft mit den Alliierten von neuem die Bedingungen der Alliier ten auseinanderzusetzen, entsprechend der Erklärung der russischen Regierung. » Cecil erinnerte in seiner Antwort an die Regie rungserklärung über die KrieaSzicle und sagte, daß sie nun lnoch den gleiches Wert besitze. In Beantwortung der Anfrage, ob die Verträge mit der früheren russischen Regie rung noch bindend wären, erklärte Cecil, daß dies zu treffe, wenn sie nicht zu einem gewissen Zeitpunkte von der russischen Regierung abgeändert würden. Cecil behan delte werter die Frage der Annexionen; er fragte, ob Snowden und seine Freunde zu erkennen geben wollten, daß die Eingeborenen der früheren deutschen Kolonien in Afrika wieder unter deutsche Herrschaft kommen dürften und daß Armenien und Syrien unter türkischer Herrschaft bleiben müßten. Er sprach über Elsaß-Lothringen, Italia irredenta und Polen und gab der Ansicht Ausdruck, daß. Wenn eS auch nicht als guter Grund angesehen werde, Krieg zu führen zwecks Erzwingung von Recht und Wiederher stellung, es doch bei Erreichung dieser Ziele durch den Krieg etwas anderes wäre, auf die Früchte dieser wün schenswerten Verbesserungen zu verzichten. Bezüglich dbr Frage der EntschädigungenIvarf er die Frage auf, oh «ine Entschädigungen für Belgien, Serbien und Nord frankreich gegeben werden mühten, und kein Ersatz für die vernichteten Kauffahrteischiffe? Es wäre in der Rede Bethmann-Hollwegs keine einzige Andeutung zu finden, daß Deutschland berett sei, zu erklären, welche Fried«nSbe- Wmmgen e« annebmen wollte. „Wir find, so wate Eeetl, den wir fest entschlossen, keinen Frieden anzunedmen, der kein Friede sein wird. Der Friede, den wir annedme«. muß ein ««rechter und dauerhaf ter sein !" Asquith äußerte die Meinung, daß die vorläufig« Regierung in Rußland da« Wort „Annexionen" in fol gendem Sinn« auffasse: 1. Befreiung der unterdrückten Böller; L. Äustandebrmguna einer Einheit der künstlich getrennten Rationalitäten; 3. Verlegung von Suveränität über Grundgebiet, um strategische Positionen zu behalten, die sich im Kriege al» notwendig zur Sicherung gegen die fortwährende Gefahr eine« Angriffe» herauSgcstent ha ben. Asquith meinte, daß die Erklärung der russisch» Regierung, betreffend Abwendung von Annexionen, auf Eroberungen, Ausbreitung de» GrundgebietS oder politische oder ökonomische Machtausbreitung hinziele. Eine An nexion in diesem Sinne würde keiner der Alliierten wollen oder rechtfertigen. Tie früheren Erklärungen der Alliierten Über di« Friedensbe dingungen wären von der zivilisierten Welt al» notwendig für die zukünftigen internationalen Beziehungen angenom men worden und ein Frieden auf'dieser Bast» wäre der einzige, der die gebrachten Opfer rechtfertigen würde. Tie Resolution wurde ohne Abstimmung verworfen. Wettere Sriegsuechrichte«. Sei« Wiuterfeldzu« der Alliierte« r Da» „Verner Tagblatt" meldet au« Pari«: Blätter meldungen zufolge leugnet der französisch« KrteaSminister im HeereSauSschuffe de» Senats, daß ein neuer Winterfeld« zug von den Verbündeten beabsichtigt fei. «ine «e«e »»erhörte Völkerrecht-Verletzung durch die Engländer. Der Hamburger Vertreter der „Telearaphen-Union" hat von einem Lotsen erfahren, daß die Engländer in Norwegen öffentlich bekannt gaben, daß sämtliche deutschen Schiffe, die an Norwegens Küsten fahren, ganz gleich, ob sie innerhalb oder außerhalb der norwegischen HobeitSgewäffer sich be finden, in Zukunft ohne Weiteres in den Grund geschossen würden. Eixe smerikalltsche Zerstörerfiotttlle iu England eill-etrvffe«. Das Londoner Preffebureau teilt mit, «ine Flottille von Zerstörern der Vereinigten Staaten ist kürzlich in England eingetroffen, um bei der Führung des Krieges mit unseren Seestreitkriisten zusammenzuarbcitcn. Kontreadiniral Sims bat den Oberbefehl über alle nach den europäischen Gewässern cntsanden Seestreitkräften der Vereinigten Staaten und er ist in täglicher Berührung mit dem Chef des Ndmiralstabes. Die Dienste, die die Schiffe der Ver einigte» Staaten der Sache der Alliierten leisten, sind von allergrößtem Werte und werden wohl anerkannt. Türkische Erfolge in Tripolis. Tie Agentur Milli meldet: Unser Berichterstatter in Tripolis gibt über die Kämpfe, die sich an dieser Front ab gespielt haben, folgenden Bericht: Unsere Crkuntmngsabtei- lungen, die die Bewegungen der in Tripolis eingeschlos senen italienischen Truppen beobachteten, haben die feind- lichenLagerandcr Eisenbahnlinie bis Ain Zara zer stört, Telepkoneinrichtungen erbeutet und die zahlreichen Minen unschädlich gemacht. Unsere Artillerie beschoß am 12. Dezember 1916 von Ain Zara aus Tripolis und rief dort eine Panik und Schäden hervor. — Die Schlacht bei Adjila Mhm folgenden Verlauf: Am Morgen des 4. .Januar brach der Femd aus Ktrkka Richt vor und lie ferte den türkischen Truppen einen Kampf. Es gelang ihm, dis zum Palmenhain von Zanzur hervorzukommen, wo er zurückgeschlagen wurde. Am 16. Januar stieß unsere Vorhut, als sie auf Zuara vorrückte, bei Djcninel Nassib auf eine auf 10000 Mann geschätzte feindliche Streitmacht. ES entspann sich ein blutiger Kampf. Vor dem an Zahl über legenen Feinde zog sich unsere Vorhut ans unsere Haupt- stellnng bei Yldjila zurück. Am 18. Januar zog der Feind m Wjila ein. Infolge eines heftigen, von unseren Krie gern unternommenen Angriffes räumte er jedoch diesen Ort und trat den Rückzug gegen die Küste an, um im Bereich seiner Artillerie Schutz zu suchen. Am 19. Ja nuar schlug der Feind, als er sah, daß seine Stellnng un haltbar geworden war, den Marsch in Richtung gegen Zuara ein. Im Laufe des Kampfes verloren die Italiener etwa NOOO Mann, Hunderte von Gewehren und eine Menge Munition. Am 14. Februar unternahm der Feind unter dem Schutze seiner Forts einen Ausfall, ohne ;cdoch einen Erfolg zu erzielen. Er mußte sich, von unseren Truppen verfolgt, bis Kirkka Richi zurückziehen. In seiner Ohn macht sucht der Feind dadurch Rache zu üben, daß er auf friedliche Arbeiter des afrikanischen Vilajets Bomben ab wirst. Ei« an der Jlonzofrout ausgef««dever Flugzettrl. von Hans Georgy. KrtegSprefseqnartier, 18. Ma! 1917. Nach langer von der öffentlich! c Meinung des eigenes Lande- sowohl als auch von den Alliierten mißmutig auf genommenen Kampfpause, erdröhnen an der Jsonzofront von Tolmein bis zum Meere die italienischen Kanonen. In welcher Verfassung die italienische Armee in den KriegSab- schnitt tritt, der vielleicht eine neue große Aktion eröffnet, zeigt «in aufaefundener Flugzettel, der die Soldaten vom ueoerlausen in unsere Linien warnt. Darin heißt: „Es ist möglich, daß ihr alle noch nicht begriffen habt, daß man in Oesterreich Hungers stirbt und daß die Oesterreicher elende Barbaren sind, da sie weder Gefangene und Deser teure, noch Tote und Verwundete berücksichtigen. Besser sterben als inmitten dieser Hunde, die durch den Hunger wütend geworden sind, leben, so schreiben eure unglücklichen Kameraden, die das Unglück gehabt haben, in die Hand von Oesterreich zu fallen. Bevor ihr euch gefangen gebt, um langsam am Hunger zu sterben, erinnert euch daran, daß der Sieg nahe ist, weil auch Amerika jetzt auf unserer Sette ist und Soldaten und Geld geben wird, so viel wir wollen. Rechnet die Millionen englischer Soldaten zur Zahl der Franzosen, Russen, der Unsrigen und der Ameri kaner und senkt Über welche ungeheure Menge von Men schen und Kanonen wir zusammen verfügen. Wenn die eigenen Soldaten vor dem Desertieren gewarnt werden, so mag ihre Lust dazu nicht klein fein. Versenkt! Der Rotterdamer „Maasbote" «leidet den Untergang von 3 Schiffe» mit insgesamt 137 «3 Bruttoregister- tonnen. Amtlich wird aus Berlin gemeldet: Unsere U-Boote haben im Mittelmeer neuerdings 3 Dampfer «nd H Esgrlfchifse mit insgesamt über 80000 Tonnen versenkt. Der erste amerikanische U-vootjSger. AUS New Bork wird den französischen Blättern die Fertigstellung des am 2. April in Arbeit gegebenen ersten anstrlkanischen UnterseebootSjägers gemeldet. Der Bau hat danach sechs Wochen betragen. Da Amerika 1000 sol cher UbootSjäger zu bauen beabsichtigt, so dürfte die Zeit, bi« sie vollendet sind, für diesen Weltkrieg doch etwa« lang werden. SetndlUhe ve-re-üerkchte. Stattentfcher vertcht vom 1«. Mai. An der Front der Mischen «wen dauerte die Kampfoffensive, die von unseren Truppen am 14. d. M, begonnen worden war, gestern wei ter an. Dank unaufhörlichen Anstrengungen gelang er unse rer Infanterie, die von der Artillerie beständig stark unter stützt wurde, sich auf den schroffen und waldigen Höhen «auf dem Westufer des Jsonzo, stromaufwärts von Görz, das vom Feinde zu einer modernen Verteidigungsstellung auSgebaut worden war, sestznsetzen. Auf dem linken Flügel erzwang eine unserer Abteilungen den Neberaang über den Fluß zwischen Loga und Wodres und bemächtigte sich de« letztge nannten Dorfes, wo sie sich verschanzte. Im Zentrum er- oberten wir die Höhe 883 nordöstlich von Vlava, während die tapfere Jnkanteriebrigade Firenze und Avellino dem Feinde die Dörfer Zagora «nd Zagonila, in denen fick Ma- schlnengewehrabteilunaen etngenistet batten, und im Sturm den Givfel de« Enk (Höbe 611) und Vodice (Höbe 824) ent riß. Auf dem rechten Flügel erzielten andere Abteilungen merkliche Fortschritte auf den steilen Abhängen an den Monta Santo. Die heftigen feindlichen Angriffe, die durch Geschützfeuer von außergewöhnlicher Heftigkeit vorbereitet und unterstützt wurden, brachen sämtlich vor dem festen Widerstand unserer Truppen zusammen. In der Gegend östlich von Görz eroberte die Brigade Messina die Höhe 174 nördlich von Tivoli, die vom Feinde stark befestigt war und erbittert verteidigt wurde, und wies wiederholt Gegen angriffe zurück. Görz lag gestern unter heftigem Geschütz feuer, das ernsten Schaden an Gebäuden verursachte. Wir stellten bis jetzt 3378 Gefangene, darunter 08 Offiziere, fest und erbeuteten eine Gebirgsbatterie, etwa 30 Maschinenge wehre, zahlreiche Waffen, Schießbedarf und Kriegsgerät. Cadorna. Kriegsgefangenen Austausch. Wie die Wiener „Neue Freie Presse" von unterrich- teter Seite erfährt, ist bas Kriegsministerium an die russische Regierung wegen beiderseitigen Kriegsgefangenen, die über 60 Jahre alt sind, herangetreten. Die Anregung wurde von der russischen Regierung angenommen. Es wird be absichtigt, den Gefangenenaustausch auf Zivilaefangene oder Zivilinternierte, welche das angegebene Lebensalter erreicht oder überschritten haben, einzuschließen. Besprechungen über die Weltlage in London. Die „Morningpost" erfährt, daß die diplomatischen Vertreter der Evtente in London am 27. Mui in der fran zösischen Botschaft eine Zlisaminenkunft mit Vertretern der britischen Arbeiterbewegung abhalten werden, um die Welt lage zu besprechen. Ein runtäuischer Wirtschaftsverband. Im besetzten Rumänien ist ein rumänischer Wirtschafts verband gegründet worden, weil die Militärverwaltung wünscht, daß das rumänische Volk bei seiner Versorgung und der Verwertung seiner Bodenerzengniffe mitsprechen soll. Die Militärverwaltung und die landwirtschaftliche Bevölkerung wünsche« übereinstimmend, den Boden mit alle« zur Verfügung stehenden Mitteln ausgenützt und seine Erzeugnisse verwertet zu sehen. Die Verwertung soll darin bestehen, daß nach Sicherstellung der Bedürfnisse der Bevölkerung Rumäniens die Ueberschüffe abgesctzt werden. Die Ueberschüffe will die Militärverwaltung gegen Bar bezahlung, kaufen, trotzdem das Völkerrecht gestattet, sie sich durch Requisition anzueianen. Anschluß der schwedische» linksstehenden Sozialisten an die Ztmmerwalder. Snr-nska Telegramm Bureau meldet aus Stockholm: Der Kongreß der lmksstehenden Sozialisten hat einstimmig beschlossen , sich den Zimmerwalderu nnzuschließen und hat eine Adresse mit einem Gruß an die russische Revolution angenommen. Die Haltung Chinas. Nach dem „Allgemeinen Handclsblad" meldet die „Mor- ning Post" aus Tientsin von: 14. Mai, daß das Kabinett mit Ansnahme von zwei oder drei Ministern beschlossen bat, das Parlament um eine sofortige Entscheidung zur Frage der Teilnahme am Kriege gegen Tentschlano zu ersuchen. Das neue englische Wahlrecht. Der Minister Lung brachte im Londoner UnteryauS den Entwurf zur Reform des Wahlrechts ein. Danach be kommen Frauen von 30 Jahren und darüber das Wahl recht, ebenso die Soldaten und die Matrosen, denen Gelegenheit gegeben wird, bei Abwesenheit für sich stimmen zu lassen. Englische Annäherungsversuche an Oesterreich. Unter der Überschrift Nnnähcrunsversicche an die Mon- narchie in England" beschäftigte sich die „diene Freie Presse" mit den Erörterungen über einen österreichisch-englischen Sonderfrieden in englischen Blättern, namentlich in der „Sctturday Review", welche die österreichisch-ungarische Mo narchie nach gewissen Zustutzungen im Süden am Leben er halten wissen will, wenn sie ihr Leben mit ihrer Ehre be zahle, d. h. nur ein bißchen von Deutschland abrücken wollte. „Saturday Review" scheint garnicht zu sühlen, welch himmelweiter Unterschied zwischen der Politik tu Wien und jener in Rom und Bukarest ist, wo England den schmäh lichsten Verrat und Vertragsbruch zu einem bestimmten Preise einhandeln konnte. Wenn „Saturday Review" sich über die Natur der Monarchie im klaren sein wird, so wird sie erfahren, daß sich unser Verhältnis zu Deutschland nicht bloß auf den Willen der Regierung, sondern auch auf die Ueberzeugung der großen Mehrheit in Oesterreich und Ungarn stützt. Das Herumreden der englischen Blätter um einen Sonderfrieden der Monarchie ist täppisch. Wir hoffen, daß der russische Arbeiterausschuß die noch vor dem Kriege geichloffenen Ententeverträge veröffentlichen wird. Dann wird sich zeigen, daß die Vernichtung der Monarchie von England schon im Frieden beschlossen war. Ernst können solche Scherze von einem englisch österreichischen Sonder frieden nicht genommen werden. ' Diese Unterschätzung unseres Charakters und diese Zumutungen, daß wir von Männern, die den Anfwänd für ihre Bündnispolitik bei uns decken wollten, uns das Leben verbürgen lassen sollen, sind zu abscheulich, als daß mebr darüber gesagt werden kann. Es genügt, den Finger in der Richtung gegen di» Tür auszustrecken. Irland soll Selbftverwaltnng erhalte». Llovd George hat in einem Briefe Redmond mitgeteilt, die Regierung sei bereit, einen Gesetzentwurf einzubrinaen, der die sofortige Einführung von Hoinerule für den größten Teil von Irland vorsieht unter Ausschluß des Teiles, der die Einführung ablehnte. Wenn ihm dies annehmbar er- scheine, so schlage er. Lloyd George, vor, daß eine irische Verfassung in gemeinsamer Beratung aller Parteien Irlands entworfen werde. Knifft Md Wissenschaft. Prof. Sohm Der berühmte Jurist und Kirchcn- recl,Mehrer der Leipziger Universität Geh. Hofrat Prof, vr Rud. Sohm ist Mittwoch vormittag 9 Uhr im 76. Le bensjahre einer Lnngenemzünduna erlegen. Der Verstor bene hat auch im deutschen politischen Leben eine nicht un erhebliche Rolle gespielt. Mit Nauman», Äöhre und v. Gerlach war er Begründer der national-sozialen Partei, trennte sich aber von ihr, al« er die grundsätzliche Be kämpfung der DÄialdemokatie nicht durcktetzen knimt-
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