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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 20.09.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-09-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010920024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901092002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901092002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-09
- Tag1901-09-20
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Dies«» Blatt wird de» Lesern von Dresden und Umgebung am Lage vorher bereit« al» Lerugzgedilhr: Abend-Ausgabe r Mk « vt».; dnr6 die Lok s ML Di«.Dr»*tmerV<ut>ri»ten' ««»etn« »«,«««: die Becü-bei in Dresden mit der nSMen ilmsedmi». »a die.-iunoamca durch eiaene Bolen «der KommiisumLre erioliil, erd alle» dat Blau an Wochentage«, die »ich» aus San», oder itererrage folgen i» «wer rdeilau-aadcn »den»« und Llorgea« «ugkilellt. VNk Rück,ade emgeiandter Schrift- ilücke keine Berdmdlichteil. Vernivrechantchlntz: Loa i »k. u und sn.ro»«. lelegramm ildreiie: Siachrtchte» Lredde». zugestellk, während e« die Post-Wonventen arit Morgen in emer GesammtauSgabe erhalten. Anreizen-tack. Verlag von LiepsU, L UeiUiardt. Dt» Annahme von LInliii,!ttom>»oi eriolal m kerLuiuvlgeicho-triietle und den Redenaunadmestellen m Tredd» biK Nachmmags s lldr Sonn - und rteienous nur Marieniiratze Ui von IldaouUiir T>e I walnge >>»rmio- -eüe lco 8 Llldeni 20 Pl.1 A». iundigmigen uui der Privarieue .-icile 2c> Pia ^ die ! vulvae .jklie ul» .Cmacxrndl' oder aus Lcltieü« 80 PI,. .in Nummern noch Loon »na!>eier- logen l de,. 2>vul»gc Lirunü»cilen so. dv de«. M und 80 Psg. ,uud dcivuecrem T.aiü. liluewÄrtiae Aultraae nur aeaar Borauoderablung. ÄrlcgdlüUcr werden inil ra Lsg. dcrechucl. Lodert Vodmv juu. ^. Llviävrstoüo m r mt«r kvorWlLlr 16. Lntan IÜIÜlIvr'8 ^VsüiröstLurLLt - ^siukLrkt 3 - 3luv ,Musn Ls §LRs". DEk" SuMpttvIdlt sWk' ^ >«»« t»e. VE' ISt ddt« Nr. 261. -pieqel: stteueste Draktberichte. Vorturnerichaft e. Hosnachrichte». Regenfällc in Mittel-Europa, Gejellichait sür Littemtnr und des TrcSduer Tlurngan. herein Hans Holdei». Hofraih Dr. Adolph Winter ü. Kunst, ^reitNsl, 26. Leptemver 1661. Der Sultan hat .Hunderte von Gefangenen srcigelasfeii-, er ist be strebt, das Gefängnißweien zu verbessern. Eanton (Ohio). Frau Mac KinIen ist so krank, das- sie heute dem Leichenbegängniß ihres Gatten nicht beiwohnen kann. Präsident Rooievelt wird honte Abend nach Washington abreiscn. OertlicheS und Sächsisches. Dresden. I'.l. September. Sr. Majestät der König unternahm heute Vormittag eine Pürich fahrt auf Moritzburgcr Revier — Mit Einladung zur heutigen König!. FrühstückstofeI ist der Rittmeister z. D- Graf zu Münster mit Einladung ausgezeichnet worden. —* Jhic Maiestäl die König i n begab sich heute früh mit dem Zuge 2 Uhr 20 Min. ab Eoswig. begleitet von der Hosdame Fräulein v. Nanendorst und dem Oberhafmeister Wirkt. Geh. Rath v. Malortie. Ere.. zu kurzem Auieulhalt nach Leipzig. Ihre Maicstäi nahm Mittags daieihsl bei dem lommiiudircndcn General de? XlX. (2. K. S.s s'lrmcckorps, General der Infanterie b Treitichte, E>e.. das zweite Frühstück ein und kehrte Roch mittags mit dem Zuge 2 Uhr 62 Min. ab Leipzig nach Eoswig Moritzbnra zurück. —^ In 2;ertrelung Sr. 2Ra>estät des Königs wohnte der Königs. Kämmerer v. Schimpfs dem benre am Begrab» ißtagc des verstorbenen Präsidenten von Nordamerika. Mar Kinlen, Nach mittags Ubr in der hicsigen amerikanischen Kirche sialt- gesundenen Trouergottesdienste vci. —* Zur bevorstekendcnr Eraanzungswahl zur II. Kammer der Ständeversammlung werde» in dunem Jak re crslmalig seitens der Wablvoritekci durch den Stadirath zu Dre , geborenen in hohem Mähe vor Mischrauch beschuhen sott. Die ^ ^ ^ , j Gouverneure tollen nicht mehr die Stenern erhebe», joudern be- AtkUksik DkKlsNNklvUNl^kN vom 19. September.! sondere Beamte sollen hierzu cniannt werden. Dieses Svsieiu ! wird bereits bei den Sudstämmeii mit grossem Erfolge angewandt. Leipzig. Das „Leivz. Tgbl." meldet : Auf dem Bahnhöfe wurde die K on i oin EarvIa voui kommandirenden General der Infanterie v. Treillchke und desfen Gemahlin begrüßt. Un mittelbar nach der Einkunft begaben sich die Königin und die Herrschaften ihrer Begleitung nach der Gold-, Silber- und Iuwelenhondlung von Th. Strube u. Sohn in der Grimmai- 'che» Straße, wo sie längere Zeit verweilte und mehrere Einkäufe bewirkte. Sodann stattete die Königin der Kunsthandlung von Pietro del Vecchio an der Markgrnscnstraße einen Besuch ab, nahm eine Besichtigung der zahlreiche», dort aufgestapclten Kunstickätze vor. von denen sie gleichfalls MehrcreS kaufte. Tann begab sich die Königin zum General v. Treitschkc und nahm dort doS Frühstück ein. Wiesbaden. Wie der „Rhein. Eour." meldet, ist der Reichstags- und LandtagSabgeordncte Louis Wintermevcr in Brunnen am Vierwaldstätter See am Herzschlag gestorben. München. Paul Hehle ist durch einen Katarrh seit einigen Tagen an's Zimmer gefesselt, aber nicht bettlägerig Mainz. Bei einen: hier wohnenden höheren Beamten wurde ein verwegener Einbruchsdieb st ahl ausaeführt und an baarem Geldc nnd Werthpapieren nahezu IM OM Mk gestohlen, h» Unter den gestohlenen Werthiachen befinden sich u. A. sämmtliche ' Srdcnsdckorationen deS Bestohlenen. Von den Dieben fehlt scde Spur. Pari?. Mehrere nationalistische Blätter tadeln die Regier ung. weil sie angeblich dem Bürgermeister von Compioane verboten bade, in seiner Ansprache an den Kaiser und die Kaiserin von Rußland eine Anipielnng auf den Haager Kongreß und den Krieg in Transvaal zu machen. Pari S. In der Redaktion deS anarchistischen Blattes „Libcrtaire" ist gestern wegen eines gegen den Kotier von Rutzland gerichteten HetzartikelS von der Polizei eine Durchsuchung vor- genommen worden. Zahlreiche Schriftstücke wurden besib Rgnabmt. Der verantwortliche Redakteur ist verhaftet worden, auch der Ver fasser des inkriminirtcn Artikel?. Lauret Taildade. soll verhaftet worden sein. Compiegnc. Be! schönem Wetter ist das russische Kaiserpoar mit den: Präsidenten Loubet heute früh K Uhr unter den Huldigungen der Menschenmassen »ach Reims ab gefahren. Eadir. DaS spanische Kriegsschiff „Numanzia" ist gestern nach Tanger abgegangen. Ter Koiiimandant hm von de» >bm übergebenen versiegelten Befehlen erst aut hoher See Kennt lich zu nehmen. Zwei andere Schisse werden folgen. Grimsbr, Es ist Grund zu der Annahme vorhanden, das; der Torpedozerstörer .Eobra" mit seiner gcsammien Mnniiichast ni die Lust geflogen ist, während er einer Kcssclvrobc bei Raimoulb unterwgen wurde. Ein Füchdanibfer, der heule Eich bic> eurkmsi brachte «i Leichen init, die er auf dem Walser treibend in der Nähe der Stelle angettosien hat. wo die „Eobra" gestern nuh 7 Uhr vom Feucrschiii bei Rvwiug Snndn iir lliauch gehüllt gesehen worden war. Gestern gegen."> Ubr bemerkte das Feuer- schsif die aut den, Wasser treibenden Leiche» und signalisirie dies dem Föchdnmpser. durch den dieselben geborgen wurden. Nizza Lord Salisb u r v ist hier ciiigetroffcn. Durban. Ta man einen Einlall in 2'ata! erwartet. Kat - er Gouverneur Befehle erlassen durch welche die Natal-Feld- uüllcrie. die berittenen Natalschühe», die berittenen Grenzichühen pVw in den »achiieu l agen dw IianrüchR Depre >ion nach Norde,-. > nnd die Umvote-Schützcn cinbcrufen werden. SXV gefangene -r >.> sech. Buren befinden sich hier : davon ioll ein Theii nach Indien ver- 'chüst werden; über den Bestimmungsort der Uebrigcn ist noch nichts verfügt. Petersburg. Unter den russischen Aerzle» werden an läßlich des 80. Geburtstags Virchow'S Sammlungen für eine Virchow-Stistung veranstaltet. den gedruckte Mitthcilimgcn über den Tag der Wahl. Zcii- Langer. Der Sultan benachrichtigte die Mächte von der Einführung eines Steuersvstems in Marokko, das die Ein dauer — Vorm. Il bis Nachm. 2 Uhr — und das Wahllokal den Wahlberechtigten zugesendc! werden. Diese Einladungen, die die Nummer der Wanlabiheilungsliftc iraaen, sollen dem Wahlvor steher bei dem Wahlakte porgczeigt werden und den Zweck haben, dos gan^c Wahlgeschäft zu erleichtern. —* In den Tagen vom 12. bis 16 September rsi ein großer Lbeil Mitteleuropas von Regenfä11en verrosten worden, die ungewöhnliche Tauer zeigten. Tie Einzelbeobochtiinqcn liegen zwar nach nicht vor, allein sa viel i>! gewiß, das; an manchen Orten die Dauer des unnnierbrocheiien Regens länger gewesen sein dürste, als sic seit nielen 'Jahren oder überhaupt bis letzt bc- obachtet^wurde. D'e populären Behauptungen von öfteren L6, ja, 18 Stunden anhaltenden Regen sind U-Vertreibungen, denn ununterbrochene Regeiställe non 2s'l>indiger Toner gehören -,n den Seltenheiten: während der oben bezeichnet«; Zeit siel indessen in Köln 07 Stunden lang anhaltend Regen. Tic Regenmenge siebt gewöhnlich in umgekehrte», Verbälim!; zu der Regeudauer, in der hier beinrochenen Zest war der Regen cben'aiiL nickt belüg, aber seine Tuner ersetzte di - Regendichte, iodaß die Niederschläge rasches Anwack'en der Flülie und zum Theii Ueberschwemmmig veruriachtcn. Tie ersten Spuren der Wetterlage, die die!« Regen- Periode iiir Mitteleuropa brachte, zeigten sich am 11. September in einer 'lochen TepreSou „ber dem Liguriichen Meere, während hoher Luitdruck über Slaiidiiiaiucn und am Kanal lagerte Tieie beiden Hochdruckgebiete 'aß.en eine .-Zone nur wenig tie'crcn Luftdrucks zwischerr lick, in der cs am l>» September bereits zur Blldung eines kleinen, >>on Regentällen begleiteten Lnstwirbel gekommen war. e adnrch icheint der Weg gebahnt zu sein, mst dem >n den. nächsten lagen die ügnri'che Depression nach Nord> Occan her eine andere nahte und dadurch ans die crstere retardirend wirkte. Am 17 September war diese verschwunden. Wir linden also, das; der regenbringende Lustw'rbcl von Italien ber über die Alpen kam und nordwärts wanderte. DaS ist ein Weg, aus dem nicht selten Depressionen nach Teulichland gelangen und dabei stets gewaltige Regenfälle verursachen. Je nachdem die Bahn dieser Depressionen wehr westlich oder östlich liegt, wird hauptsächlich Westdeutschland oder Oesterreich und Schlesien von den Regensällen betroffen und werben Ucberichweminungen der Tüssc hervorgerulcn Sa wurden die llcbersluthnngen. wclche i807 Rordböhmcn. Sachsen und Schlesien verheerten, durch De pressionen heroorgcruleu, die vom Adriatischen Meere nach der .Ostsee zogen. Ucbcrhaupt ist dos Auftreten von Depressionen in südlichen Lagen Eentralcuropos stets von gewaltigen Regen- lällcn hcglcitct. und auch die Hochwasser von 1882 im Rheinge- hiet sind daraus zuriickziliükrcu Fragt man ober weiter, wodurch diese rcgcnbringendcn leprestioueii zu gewisieu Zeilen in diesen Bahnen aultretcn, so kann die Wi'senschasl hieran' eine be friedigende Antwort zm Zest nicht geben Kein nieicorologischeS Anzeichen lio» am 11. September einen sicheren Schluß gestattet, daß die unscheinbare Tepression aus dem Bgurstchen Meere die Alpen übersteigen und bis zum 16 September ganz Mitteleuropa mit Regen überschütten würde. Tieieiligen. welche behaupten, es sei möglich, aist mehrere Inge iw Voraus das Wetter zu be- stimmen, hatten am Morgen des II. '^eptemder eine ante Ge legenheit gehabt, ihre Weisheit auzulirinaen: aber natürlich haben ste geschwiegen Tie incleorologischen Auszeichnungen an den Stationen der Erdoberfläche la"e.n nichts erkennen, was auf den Weg. welchen die D'-prcsston des II September eiistchlng. sicher schließen ließ: cs bleibt daher nur die Annahme, das; eS Vornänac in den hoben Lu'tichichten sind welche vierstir bestimmend er scheinen Tie. Ermittelung dicsi-s Zn>ammcnhange-Z zwilcben den Zuständen der höchsten Lustregion und den an der Erdoberfläche ailstrereiiden Depressionen, sowie den Hochdruckaebieten ist das nächste, wichtigste Ziel der Meteorologie und die .Hauptaufgabe der seit enstaer Zeit vr-aistsirieu internationalen Ballonfahrten —* Welche Aussichten hat heute der innge Arzt? Dr. König bat vor Kurzem bei Marlwld i» Halle a S eine Broschüre erscheinen lasten, in der die Aussichten der inngcn Rente erörtert werden. Die „Wiener Allgemeine Zeitung" be richtet darüber: Tr. König stellt dem Neugebackenen Medizin« das denkbar schlechteste Prognostikon. ..Tic Medirr» ist der erhabenste Berns" sagt der Autor mit Tr. Snndercgger, ..aber das erbärmlichste Handwerk." Dies zu beweisen, kommt er mit Ziffern nnd Daicu. die, sorgiain grupvirr, allerdings ein recht trübe Bild ergeben. Dabei beklagt sich Tr. König nicht allein übe, die traurigen materiellen Verhältnisse des Aerzlesiande-.-, auch das geielltchastliche Anu-Hen der Mediziner, die Weillmng ilaer Leist ungcn. der Respekt vor dem .Doktor" gebt ieiner Ansicht zufolge mriick. Tr König giclst. das ichcknt der Ziveck ieinerDarlegunacn. vor Allein den Krankeiikasten die Schuld au diele» Verhältnissen, die namentlich in der Gioszstadt sich süblbai inacbeu. I» Berlin >. B. gab cs >m Ialne 1di«I iiisgeiannut 17-17 vmttizirrr.de Aente - von ihnen batten min >: ein Einkommen von nickst über IMO Mb. von den übrig bleibenden i7 perdienlen die meisten eben auch nur knapp !o viel, daß es ibiien möglich war. m„ei,alb weg? standcswürdigc Eristenz zu sübreu. inälueud nur 2>ä0 2icrzie cin Prariseinionimeii von mehr als 80>iO Mt. und nur 170 ein solches von mcbr als lOMlMk. anzugeben batten. Dazu tommt. daß der innge Arzt in der großen Stadt Jahre brauckl, ehr er i,ch erhalten kann: günstiger liegen die Vcrbästiii'ie in der tlcincn Stadt, am besten auf dem Lände Besonders fraß sind die von Dr König mitgetbeüten Zitier» über die Krankenkasicnär-.le Die Bezahlung dieier geistigen Arbeiter ist im Allgemeinen iiriierabcl. Ia. cs giebt Aerzle in Tcui'chland, die 10 Pig. ,i„ die Uoiiinlta iion. 10 Psg. für die Krankenvisile erhalten: »nd 'clb'i dies wird vordrang. Tenn lchon am 12 beherrschte 'ic ganz Süd- und > Wcstdeutichlaiid. am >:< schult sie dis zur Nord'eeküite vor, am noch iibcrtronen von den Stipulationen eines Vertrag.-, nach lt. lag ibr Eeutruw über Sachsen und Böhmen und es regnete j ' ^ " überall von den Alpen bis nach Jütland nnd vom Kanal bis nach Polen. Am 10. hatte sich das Eentrum der Depression bis an di« Elbemiiuduna verlagert and die Regenzone erstreckte sich vom Kanal über Nordwestdeutlchland. Dänemark und Südschweden bis zum Bottnischen Meerbusen. Am folgenden Tage war die Fort-! oewegnng der Depression erlalnnt. vielleicht weil vom Atlantischen! weichem der eventuell täglich nölbige ärztliche Bestich inst 1.0 Pp-, bezahlt wurde! Tabes haben die Aerztc der Kwnlentaiien ein gewaltiges Material von Kranken zu bewättiacn. ö rviz Allem muß sich der Arzt von den ihn Komultirenden. wie von den Fimktioiiärcn der Kaste» gelegentlich unaiiacncbmc Tinge iagerr lasten und darf sich nickt imickicn. wenn er nicht leinen Posten verlieren will. Tenn dies ist das traurigste Zeichen der Lage des Kimst »mV Wissenschaft. I" In Leipzig ist vorgestern der außerordentliche Professor der medizinischen Fakultät Holrath Dr. med. et Phil. Adolph Winter im Alter von 86 Jahren gcstorben. Der Entschlafene, der noch im letzten Sommer-L-enicster seine Lehrthätigkelt ausüblc. ist am 20. Avril 1816 geboren. An der Leipziger Universität babilitirte er sich im Winter-Semester 1841 40 für Medizin. Seine Ernennung zum außerordentlichen Professor erfolgte im Winter- Semester 1806 04. Lange Zeit — bis zum 1. April 1806 - hat Herr Professor Dr. Winter als Bibliothekar an der Universitäts bibliothek und der Gehler'ichen medizinischen Bibliothek fimgirt. In den letzten Jahren pflegte er zu Beginn jedes Semesters an den drei ersten Tagen ein Publikum über „Einlciliing in das Studium der Medizin" abqubalten, das bvn den Jüngern der Medizin sich eines guten Besuchs erstellte. Königliche Huld vcr lieh dem Geleinten das Ritterkreuz 1. Klasse des Verdienst- nnd Albrcchtsordcns »nd den Titel eines Hosraths. Außerdem war er noch Ritter des preiitziichcn KronenordenS 4. Klaffe. Die Beerdigung des .Heimgegangenen findet am Sonnabend Nach mittags 0 Uhr von der Kapelle des Iohannisfriedhofes ouS statt. 7* Tr. Fr. W. Frbr. v. Bissing - Potsdam wurde als Privatdozcnt für cghptische AlterthiimSkiinde von der Philosoph! sähen Fakultät der Uiriversität Miinchcn iil>«riw»iiucn. Berliner Lebe». L. Berlin, 18. Scpiember. Berlin hat feit einigen Jahren lein Glück mit seine» Aus stellungen. Damit sind nicht die regelmäßig wirderkchrenden ja- genannten „Großen Kunstausstellungen" gemeint, a» denen in Wahrheit nichts groß ist, alS der Umfang ihrer Kataloge. Trotz ihrer von Jahr zu Jahr zunehmenden Inhaltlos,gkeit schließen diese KunstanSstkllnngen recht günstig ab, da ihr anziehendes Beiwerk, der hübsche Park mit den guten VrrvslcgnngSstärtrn. den Militär- Concertrn nnd vielen „alleinstehenden" Jungfrauen, die sich nach angenehmer Gesellschaft sehnen, allabendttch zahlreiche Besucher anlockt. Die Rede ist hier von den großen SonderauSstellnngen, so von der Gewerbeausstellima des Jahre« 1896, so von der eben geschloffenen „Internationalen tzlenerschntz-Ansstrllnng". Auch diele schneidet leider wieder mit einem stattlichen Fehlbetrag ab. der sich auf rund 400000 Mk. beziffert. , Davon sind nur 230 000 Mk. durch den Garantiefonds gedeckt, so daß noch 170000 Mk. zu be schaffen bleiben — ein saures Geschäft in dielen bösen Geschäfts zeiten! Auf dem Abschiedsbanket, das die nächsten Leidtragende» sich und den bei solchen Gelegenheiten üblichen Milesier» gaben, streifte der Minister von Podbiclski. der Ehrenpräsident der Aus stellung, diei'c betrübliche Thotiache. indem er den ..mangelnden LokalpatriotiSmuS der Berliner" für den schleckten Beiüch der Feuerschutz Ausstellung verantwortlich machte. ES ist eine weil verbreitete menschliche Schwäche, die Ursachen empfindlicher Miß erfolge nicht bei sich, sondern bei Anderen zu suchen. DaS mag für den Augenblick einen gewissen Trost gewähren, aber auf die Tauer ist doch durch solche Schiebung nichts gewonnen. Thal sächlich kann man den Berlinern ans dem Feblbetraa. um den nnninchr die Leiter der Ausstellung trauern, leinen berechtigten Vorwurf machen. Die Sache liegt in Wahrheit vielmehr so. Als die Ausstellung am Tage vor dem Pnngst'cste eröffnel wurde, war sie außergewöhnlich unfertig. Gerade die Theilc. die weniger , aus die Fachleute, als auf die große Menge berechnet waren, bc - ^ fanden sich noch im weiten Rückstände. Die zahlreichen Besucher, die. durch beschönigende Zeiliingsbcricktc irregesnbrl, an den . Psingslscicrtagrn hierber kamen: fühlten sich deshalb mit Reckt ! stark cnttäuickt. Da sie den verschiedensten Krci'e» der Bevöller- ' nng anachörten. io ivrach sich dies schnell herum Dieser Zustand der Unfertiakeit dauerte reichlich 6 Wochen. Tann erst war die verbältnißmäßig kleine Ausstellung fertig Aber inzwischen war nickt nur auch das- große Publikum »ist seinem llriheil fertig geworben, mit seinem ungerechten übrigens, den» es gab für alle Welt viel des Belehrenden nnd Fesselnden zu sehen, 'ondern e-s hatte sich auch jene nnaewöhnliche Hitze eingestellt, die hier fast ununterbrochen vom Juni bis gegen Ende August währte. Gegen dieie Sonnengliith aber gab eS aus dem fast banm- und schatten losen AnSstellungsgebicl io gut wie keinen Schntz. Am Tage wagte sich daher kaum Jemand hierher, der nicht irgend eine Pflicht zu erfüllen batte, nnd wenn man sich Abends ans den staubreichrn Weg machte, dann fuhr man meist mit der Elektrischen einige Hundert Schritt weiter in den Grunewald hinein, wo man Kühlung nnd Erholung fand. DaS sind wohl die hauptsächlichsten Nrsachen de« Mißerfolge« einer AnSsteNmm. die wirklich ein besseres Schicksal verdient hätte. Denn sic war. wenn auch in erster Linie auf die Fachkreise berechnet, im Allgemeinen ganz ge schickt angelegt und vielfach intercsiaitt. Es ist ja auch ein besonderes Pech: die schöne Berliner Gewcrbcaussielliiiia bei 0 Jahren schlug fehl, ivcil der damalige Sommer zu kühl und regnerisch war. die Internationale Feuestchntz-AliSstellimg hatte be gleiche Mißgelchick. weil der heuriac Sommer zu heiß und sonni - war Die Leiter der nächsten Berliner Ausstellung werden all» gut chiin, sich znnächst erst einmal mit den; Wettcrgot! in nähere Verbindung zu setze». Heber den ..mangelnden Lokalpatuotismu: der Berlin«-," werden gewiß auch die Direktoren unserer Gro-cn c^iraßcubahn Gewllichaf! o»t oenug heimlich ge'chimvst hohen wenn die Berliner über die ..Große" hei jeder Gelegenheit lau! jchlnipfli-n. Auch ste sticken eben die Ilriacken gewisser unangenehme, Erickcinnngeu l lieber cinderswo, gls bei sich selbst. Lange haben ne der öffeni , licken Meinung getrotzt, ihren Klagen nnd Beickiverden die Türen ! hermetisch vericklonen nnd sich ciu> de» Siandpuull de.- „N»n ! gerade nickt" gestellt. Das Publikum ist dabei iialürüch nicht gnl getabrcn. aber auch sie selbst scheinen endlich eingeiehcn zu habe». I daß sic dabei nickst vorwärts loininen können. Sic wollen min ! offenbar diesem langiahrigen Kriegsziistmide ein Ende machen »nd > haben znnächst den Fricdcnsfck>In>; :ui< der Berliner Preist an gestrebt. Deren Vertreter waren zu einer Friedenskonferenz ein geladen, aut der iluien — livneiiilicb ohne die landesübliche Grasts ! bcigabe eines pollbeießten Büstcis — einige der beieils ein geführten oder gepinnten Vcrbcistruiiaru im Berliner Straßenbahn berkehr vorgeführt wurden Es wurden eine neue Vorrichliliig zu GeichwindigkeitS-, Stivm nnd Spanmingsmcsstmgeii gczeigi. ferner eine bereits cingesülirte neue Liistbrenisc. die durch ci»r selbstständig arbeitende Pumpe mit Hilfe eines Reservoirs in Betrieb gehalten wird, weiter eine Vorrichtung zur Verhütung dci gefährlichen Tralstbrüche bei den Oberleitungen und nndere Nenerungrn von mehr örtlichem Interesse. Cs ergiebt sich daraus ikdenfallS die erfreuliche Dhatsache. daß dieDirektion der „Großen" nicht länger gewillt ist. über berechtigte Beschwerden mit hoch- , müthigeni Achselzucken zur Tagesordnung überzugelien. sondern die vorhandenen Uebclständc nach Möglichkeit z» beseitigen. Wie viel zu diesem löblichen Entschluß die immer näher rückende. Er- i tzffnnna der elektrischen Hochbahn beigetroaen Lat. bletbc dahin>
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