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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.03.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-03-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191803052
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19180305
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19180305
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1918
- Monat1918-03
- Tag1918-03-05
- Monat1918-03
- Jahr1918
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.03.1918
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WUWWW UN» i AÜ«. ». Vv.) .ademie -0».) tritt für bg. Ritzschte- Bischofswerda. Im Nachlaß de» dieser Tage in Liedau verstorbenen Ortsarmen Daninck, der nur vom Bettel gelebt batte und in einer trostlosen Wohnung bauste, sand man Wäsche, Stiesel usw. und in mehreren kleinen Säckchen wohlverwahrt etwa 5000 M. bares Geld. Oester- retchlsche Zehn» und Zwanzigbellerstücke hatte er in einem Sacke in« Werte von etwa 1200 Kronen gesammelt. tu. Ottendorf-Okrilla. Ein in den hiesigen GlaShUttenwerken beschäftigte junger Mensch ans Medingen hatte von einem Arbeitskollegen «in Mittagessen erhalten, welches dieser seines eigentümlichen Geschmackes wegen nicht ganz gegessen hatte. Kurze Zeit darauf stellten sich bet beiden KrankheitSerscheinungen ein, denen der erstge nannte junge Mensch erlag, da er am meisten davon ge gessen hatte, während der andere noch krank darniederliegt. Bad Elster. Einem Hilfsgendarm auf dem hiesigen Bahnhof fiel «S auf, daß zwei Frauen einen schweren Reise korb zur Beförderung nach Magdeburg aufgaben. Er ließ ibn öffnen und sand zwei Schinken, Kalbskeulen, Rindfleisch, Butter, Wurst und Stollen. Die Sendung, die im Schleich handel verschoben werden sollte, wurde beschlagnahmt. tu. Crimmitschau. Ein 12 jähriger Gymnasiast, einziges Kind einer Familie, befand sich mit seiner Mutter bet der Wäscherolle. Er geriet zwischen die elektrisch be triebenen Lastzüge, wodurch der Kopf völlig zerquetscht wurde und der Tod ans der Stelle erfolgte. 88 Chemnitz. Aus zahlreichen Ortschaften waren am 8. Dezember vorigen Jahres Händler und Privatleute nach Chemnitz »um dortigen Spanferkelmarkt gekommen, um eins der begehrten kleinen Borstentiere zu erhandeln. Biele Käufer aus Annaberg und anderen erzgebirgischen Städtchen waren schon am Vorabend des Marktes eingetroffen, um am nächsten Morgen rechtzeitig zur Stelle zu sein. Sie alle erlebten aber «ine große Enttäuschung. Die für den Chem nitzer Markt bestimmten Spanferkel waren schon unterwegs am dem Transportwege gehandelt und verkauft worden und nur ein winziger Teil der von den Händlern auf dem Lande anfgekanften jungen Schweine gelangte nach Chem nitz. Auf dem Produktenbahnhofe in Chemnitz spielten sich tolle Szenen ab, die auch eines gewissen Humors nicht ent behrten. Dort waren neben anderen Spanferkelliebhabern auch zahlreiche Hausfrauen, zum Teil aus besseren Kreisen mit ihren Dienstmädchen erschienen, um die auf dem Bahn hof« angebrachten wenigen Tiere zu kaufen. Die Frauen Überboten sich gegenseitig in Bezug auf die Höhe der Preise. Die wenigen Ferkel wurden den Händlern buchstäblich au» den Händen gerissen und mit Gold ausgewogen. Die Händ ler, kamen nicht einmal in die Lage, überhaupt Preise »u fordern, denn die Käufer machten selbst Angebote, die »eit über den festgesetzten Höchstpreis von 3 Mk. 20 Pfg. > Die im Artikel 3 des Friedensvertrages mit Rußland vor- gesehen« Linie, welch« die russische StaatSoberhobeit im Westen begrenzt^läuftzwischen den Inseln Dagö und WormS, sowie zwischen Moon und dem Festlande hindurch und er- reicht im flachen Bogen durch den Rigaischen Meerbusen ge zogen, etwas nordöstlich der Mündung der livländischen Aa da« Festland, geht in der Verlängerung des Bogen» um Riga herum und überschreitet östlich von Oger Galle die Düna. Sie folgt jetzt dem Laufe der Düna bis östlich Dünaburg bi» zu der Stelle, wo die bisherige kurländische Grenze anfhörte und geht von hier in ziemlich gerader Linie bis zur Südspitze Les DrySwjaty-SecS, wobei der Ort DrySwjaty selbst östlich dieser Linie bleibt. Don hier biegt die Lime in südsüdwest- lich.er Richtung nm und kreuzt die Bahnlinie Szrventzjany— Lyntupy etwa in der Mitte. Die Orte Widsy und Tweretsch bleiben östlich der Linie liegen. An den Orten Michalischki und Gerwiany vorbei, die beide westlich der Linie verbleiben, erreicht die Linie In mehrfachen Windungen die Bahnlinie Wilna—Smorgon, die sic etwas westlich des Ortes Szlobodka . überschreitet und hält jetzt wiederum südwestliche Richtung inne, wobei sie dem Laufe der. Opita und -der Gawja bis zur Einmündung in den Njemcn folgt. Oschmiana und Dsjewionischki bieiben östlich der Linie, Klewiza und Kjernon westlich derselben. Die Linie folgt jetzt flußabwärts dem Njemen bis oberhalb Mohty und biegt hier direkt nach Süden ab in den Flußlauf der Sjelwjanka, dem sie folgt bis zum Orte NnShany, welcher östlich der Linie verbleibt. Don hier aus gebt ste in fttdwestlicher Richtung bis zur ukrainischen Grenze, wo Prushany erreicht wird. Die Ort« Szmoljenitza- und Dobutschin bleiben östlich der Linie liegen. Eine ganz genaue Festlegung dieser Linie wird durch eine deutsch-russische Kommission erfolgen. Deutscher «euerelftebSbericht. (Amtlich.) «roste» Hanvtanartier, S. Mär» 1V18. Westlicher Krie«»scha«platz. Heeretzarnppe Kr-nprin« Rnpprechl und cheereGOruhste Deutscher Kroustriu». Lebhaft« Erkundungßtatigkett an Viesen Stellm der Front. Nördlich von Reim» und auf dem östlichen Maas ufer «ar di, französische Artillerie vielfach rege. Starke französische Abteilungen -rachen am Abend zum An- griff gegen unsere Stellungen östlich von Mouillv vor, sie wurden im Gegenstoß zurückgeschlaaen. Auch an der loth ringischen Front und in den mittleren Vogesen herrschte gestern erhöhte Gefechtstätigkeit. VekNcher »rlea»l«anvlast. Die Rumänen bade» nufere vediuauuaeu «ngenom- «e«. Somit tritt der Waffenstillstand mit Rumänien von neuem tu Kraft. von den anderen Kri«g»schauplätzen nicht» Neue». Der erst« Geueralauartiermetsterr Ln - « « tz « r11. Verlegung der Aorstakademie au». Bei der > sprach« sprechen sich di« Abgeordenten Gstui und Brau» (Natl.) für die Erhaltung der s in Tharandt au». Aba. Müller-Zwickau (Z di« Aushebung der Aorstakademie «in. Al». Leutzsch (Natl.) erklärt, daß feine Partei ihr, endgültige Stellungnahme von dem Ergebnis der von der Reateruna huaesagten Erörterungen abhängig machen werd«. Hieraus finden die Anträge der Deputation gegen vier Stimme» Annahme. Rächst, Sitzung Mittwoch den 6. Mär, mittags 12 Uhr. — Front nnd Heimat. In der Fortsetzung seines Frontreisehe- richt- schildert Hauptschriftleiter Alfred Bob vagen die Gefechtsbereitschaft einer Batterie mkb die Ruinen von V 'D. Schriftl. Di« vierte Sachseuretse. Der vortägige Marsch von rund zwölfstündiger Dauer lag un» am folgenden Lage mehr oder minder heftig in den Kniegelenken, äl» wir zur Besichtigung de» Wald lager» einer schweren Minenwerferkompagnie aufbrachen. Deshalb wurden unS Wagen mit flinken Pferden zur Verfügung gestellt, aber wir batten trotzdem einen Vor geschmack von den Märschen unserer Soldaten, die mit rund 70 Pfund Gewicht an Ausrüstung und Gepäck die Offensiven in Belgien und Rußland mitgemacht hatten, in ganz autzgtebigem Maße erhalten. Und unS war doch absolut nichts anderes beschwerlich, als daß wir uns ein wenig wärmer als sonst angezogen litten, und den Be hälter der Gasmaske, mancher auch einen Feldstecher — ich außerdem meinen photographischen Apparat — zu tra gen batten! Idyllisch, mitten im Walde, an eigens angelegten und sauber gepflegten harten, größtenteils holzbelegten We gen fanden wir die schwere Minenwerfer-Kvmpa-mie, de ren Führer Rittmeister L. uns eine gründliche Unterwei sung in der Nutzanwendung der Waffe zuteil werden ließ. Da» waren gar keine so fürchterlich großen Dinger, man ladet sie sogar von vorn auS Brusthöhe. Und doch wiegt das Geschoß zwei Zentner! Zwei kräftige Leute hoben «S mit freien Armen aus und ließen es von der Mündung auS tu den Lauf einfahren. Aber sie schnauften «in wenig, als sie dies erledigt hatten. Und nun berück sichtige man einmal, daß bet Schnellfeuer alle paar Mi nuten solch ein Ungetüm von Geschoß den Rohrlauf verläßt und demnach sich in gleichen Abständen das Laden aus freien Armen vollziehen muß. Das ist Schwerstarbeiter- Arbeit, der unsere heimische Kriegsindustrie nichts ähn liches gegenüberstellen kann. Der Komvagniefübrer war Philanthrop in der Be deutung des Wortes. Die peinlichste Sauberkeit der Wege, Küche, Baracken, Schuppen und Ställe war unÄ schon an genehm ausgefallen, aber ein großer UnterkunftSraum mit gehobelten und kolzweitz gescheuerten Tischen und Bänken, rn dem von Weihnachten her noch der Tanncn^aum und die TannenanSschmückung zu sehen waren, versetzte uns geradezu in Erstaunen. Im Vordergründe erhob sich ein kleines Podium mit einem querste landen Ttiche, an dem allerhand musikalische Leute aus allerhand Instrumenten wie in der Heimat den Kompagnieangelörigen zum Schuh plattler aufspiclen können und im „Bühnenhintergründe" täuschte sogar die sinnige Malerei irgend eines geübten Künstlers den Zuhörern ein bayrisches Dorf vor. — In gleichem Maße fanden wir auch die Nevierstube mehr als behaglich und die Schreibstube sogar nett und „amt lich grün" eingerichtet. Ich muß hier einflechlen, daß die Osfizi"re wirklich viel tun, um ihren Leuten die entbehrte Heimat nach Möglichkeit zu ersetzen und das KriegSlcben erträglich zu machen. Nach dem Mittagessen beim Stabe eines Landwehr- Jnfanteric-NegimentS nnd der Besichtigung des dortigen Stabsquartiers mit Küchen- und Funkstation usw. ging der Marsch zu einer Regimentsgesechtsstelle, einem' rie sigen Unterstände, in dem bei heißer GefechtSlage der Re- aimentsstab in kleinen, unbeschreiblich kleinen Räumen, und die Mannschaften in langen Gängen nnd Ouerstollen, mit samt ihren Maschinengewehren und ihre* Munition Platz haben. Wir sollten dann «ine Batterie besichtigen, aber der Zufall wollte eS, daß diese sich soeben, als wir uns auf kaum dreißig Schritte genähert hatten, gefechtsbereit machte, um VcrgeltungSfeuer in die feindliche Linie zu senden, für einige Granaten, die die Franzosen ans 6,1 Kilometer Entfernung herübergeschickt hatten und die in etwa 50 Meter Nähe beim dritten Zuge krepiert waren. Laute Kommandos schallten von Geschütz zu Geschütz, von den Geschützführern uitd Richtkanonieren laut wie derholt: EinundsechzighundertI riefs vom Führerstande her über und Einundsechzighundert! riefen sechs, acht kräf tige Stimmen eS zurück! — Zwohundertsechzig weniger! — Zwohundertsechzig weniger! war die vielstimmige Ant wort. — Sechzehn Sekunden! — Sechzehn Sekunden! — Feuer. Feuer! antwortete es überall und dann verließen in einem Zeiträume von acht Sekunden zwanzig 10,5 Grana ten an drei Geschützen die Rohre, um nach 16 Sekunden bei den feindlichen Geschützen zu detonieren. Wir hörten sie laut drüben aufkrachen und wünschten — man wird eS verständlich finden — daß sie ihr Ziel gut getroffen haben möchten. — Rückwärts ging der Marsch durch das zerschossene Dorf V dessen Ruinen und Trümmer in die Nachmit- tagSsonne einen recht malerischen Anblick gewährten, aber gerade darum so recht deutlich ahnen ließen, wie glücklich und schön eS wohl früher aus ferner Löhe gelegen haben mag. DaS ist ein Bild größter Trostlosigkeit, das wir beim Durchwandern der Straße sahen: «nzerne Giebel und Schornsteine,, der Rest der abaeschossenen Kirche in großen Sprüngen klaffend, und die Gärten, die den frühe ren Reichtum ihres Obstbestandes noch ahnen lassen, ver ödet! Gräser wuchern über den Steinhaufen und sind verwittert und erfroren. Keine GanS, kein Huhn in der Dorfstraße, nicht einmal ein- Vogel irgendwo in der Luft, während wir doch landeinwärts die Lerche schon hatten trillern hören. Im T.-Walde, den wir jetzt durchschritten, befindet sich ein Waldlager . Ein französischer Flieger hatte ihm vor zwei Stunden einen Gruß l-erabgesandt, aber eS war ein B indgäng^r. der sich — ein kundiger Soldat matz es unS vor — 1,70 Meter tief in die Erde deS Straßengra bens eingebohrt hatte. Man würde ihn auSgraben, meinte gleichmittig der Posten. Dann gingS in anbrechender Dämmerung in die Quartiere. Vermischtes. Ungeheure geheime Viehschlachtungen. Der Höhepunkt de« Schleichhandel« u. der Winkelschlächtereien ist jetzt in dem viehreichen Oldenburger Marschenlande er reicht worden. Neber dir dort stattgefnndenen geheimen Viehschlachtungen, wird folgende« berichtet: Schon seit längtter Zett trafen auf den Zwtschrnabner Nachbarstatie- nen Kaihanserfeld, Bloh und Rastede groß« VtehtranSporte eim die auf dem Landwege fortgetrieben wurden. Gin Zu fall zeigte, daß da» Vieh nach Aschhausrn ging und di« an- für da» Kilogramm Lebendgewicht hinau»gtng«n. Nach Ge wicht wurde überhatwt nicht verkauft, sondern einfach nach Stück. In wenigen Minuten war der Markt geräumt und die von auswärt« kommenden Käufer mußten unverrichteter Sache wieder abziehen. Der Markt war schon beendet, be- vor er überhaupt seinen Anfang genommen batte. Die ge schilderten Vorgänge hatten jetzt «in gerichtliche« Nachspiel vor dem Chemnitzer Schöffengericht. Unter den Chemnitzer Hausfrauen, die sich um ein Spanferkel förmlich zerrissen, befand sich auch die Kassierersfrau T. Ihr war e« gelungen, vom Viehhändler G. ein Spanferkel zu erhandeln. Weder die Käuferin noch G. hielten fich an den festgesetzten Höchst preis von 8 Mk. SO Pfg. Die Käuferin zahlte für das ge nau 28 Pfund wiegende Ferkel 120 Mk., also für da« Pfund saft 4 Mk. 80 Pfg., während da« Tier nach dem Höchstpreis nur 44 Mk. 80 Pfg. kosten durfte. Ä. und dir Käuferin er hielten, da auch die Polizei von dem Treiben auf dem Spanferkelmarkte Kenntnis erhalten hatte, Strafverfügungen, G. über KOO Mk. die T. über 100 Mk. auf Grund der Höchstpreisbestimmungen. Die Käuferin batte gerichtliche Entscheidung beantragt und erzielte eine Herabsetzung der Strafe auf oO Mk., während der Händler sich der Strafe unterworfen batte. — Hierbei nahm da» Gericht einen über raschenden Standpunkt ein, indem e« der Käuferin anheim- strllte, argen den Verkäufer auf HerauSzahlung de« Ueber- gewinn« von rund 76 Mk. klagbar vorzngehen. Großzschocher. Im Sommer 1917 bat der Ritter- gutSpächter Robert Max Beaer in Grotzzschocher über 100 Zentner Rhabarber zum Preise von 85 Mk. für den Zentner zum Verkauf gestellt bzw: auch verkauft, obwohl damals der Höchstpreis auf 12 Mk. festgesetzt war. Man bat bei ihm auf dem Speicher auch ein« größere Menge Rhabarber angefault und verfault vorgefunden. Das Land gericht Leipzig verurteilt ihn wegen PreiSüberbebung zu einer Geldstrafe von 10000 Mark oder einem Jahre Ge fängnisstrafe. , , Landeshut i. Schl. Ueber einen neuartigen Ham stertrick wird au« einem benachbarten Dorfe berichtet. Dort stellt« sich ein junger „feinaekleideter Herr" ein, der der Tochter eines Gutsbesitzer« eifrig den Hof machte. Er gab sich al« Oberlehrer ans Breslau ans, der bald Professor in Mannheim werden sollte. Es kam auch zu einem Verlöb nis und die Braut wurde wegen der „glänzenden" Partie nicht wenig beneidet. Der angehende Schwiegersohn wurde auf dem Gute sehr gut ausgenommen und man gab ihm auch immer reichliche Lebensmittel mit. Schließlich wollte die Brant aber den Bräutigam einmal in Breslau besuchen. Aber dort war er nicht zu stnden, und es stellte sich heraus, datz er ein — Munitionsarbeiter aus Waldenburg und Vater einer zahlreichen Familie war. — Der Reinfall ist den augenscheinlich sehr „urteilskräftigen" Leuten redlich ,n gönnens Sächsischer Landtag. wsl.Dresden, v. März. — Zweite Kammer. Am Regierungstisch Finanzmintster v. Geydewitz. Vor Eintritt in die Tagesordnung hält Präsident Dr. Bogel eine Ansprache, in der er auf die großen geschichtlichen Moment« hinwetst. Der Frieden mit Grobruhland sei ab- geschloffen und unterzeichnet. Die Annahme unserer FriedenSbedingunaen seitens Rumänien« sei zuversichtlich z» erwarten. Wir könnten nur der Entwickelung der Dinge im Westen mit vollem Vertrauen entgegensehen, denn dort stehen nach wie vor die Mauern unserer Feld grauen unerschütterlich, jeden Augenblick bereit zum An griff und unermüdlich arbeiteten unsere U-Boote weiter. WaS aber die Armee im Osten anbetreffe, so seien ihre Leistungen unvergleichlich nnd würden als bewunderungs würdige Taten in der Weltgeschichte weiterleben. Der Präsident schloß mit den Worten, wir wollen wenigsten« auch an dieser Stelle erneut unsere Bewunderung und unseren tiefgefühlten Dank aussprechen. (Lebhafter BetfallO Zur Beratung steht als einziger Punkt Art. 76 des ordentl. Staatshaushaltsplanes, Forftakademte Tharandt betr. Der Berichterstatter Abg. Dr. Harter (Kons.) beantragt namens der Deputation, Einnahmen mit 12000 Mk. zu genehmigen und die Ausgaben mit 180 277 Mk. zu be- willigen und die Regierung spätestens bis zum nächsten Landtag um da« Ergebnis der Erörterung ersuchen, ob im Interesse der Fortentwickelung unserer sächsischen Forst wirtschaft der Fortbestand der Forftakademte Tharandt, ihre Aufhebung oder Angliederung an eine sächsische Hoch schule zweckmäßig ist und wie im Falle des Wegfalles der tzorstatademie zu Tharandt die dortigen Institute zu einer großzügigen forstlichen Versuchsanstalt für Sachsen ausge- baut werden können. Finanzmintster v. Geydewitz erklärt, daß die Regierung nach wie vor grundsätzliche Bedenken gegen die Aushebung oder Verlegung der Forftakademte Tharandt habe. Der Minister wies auf die Leistungen der Forftakademte und auf die günstige Lage derselben in mitten de« Waldes hi». AnSspreche» müsse er sich gegen den Wunsch einer »ollen Anfhebnng der Akademie. Bor allem dürfe nicht außer acht gelassen werden, daß eine Äildungsanstalt, die über 100 Jahre ruhmvoll bestanden und dem Staate wertvolle Dienste erwiesen habe, ein Be sitztum sei, da» man nicht leichtfertig aufgeben dürfe. Gr werde aber ohne Voreingenommenheit in die von der Depu- tation gewünschten Erörterungen etntreten und möglichst schon im nächsten Landtag« darüber Bericht erstatten. Abg. Förster (Natl.) lehnt e« zur Zett ab, sich über die Frage schlüssig zu werden, ob die Forftakademte Tharandt besser mit der Universität Leipzig oder der Technischen Loch- schul« in Dresden zu vereinigen wäre, meint aber, daß di« Akademie weiter bestehen bleiben möge. Er wünscht jedoch ihre Bereinigung mit einer der großen Hochschulen, auf denen die Studenten ihre wissenschaftlich« AuSbildnng ge nießen könnten, während da» Fachstudium in Tharandt er folgen müsse. Redner wünscht schließlich, daß der Tha randter Akademie da» Recht der selbständigen Doktor promotion gewahrt werde. Abg. Andre (Kons) dankt dem Finanzmintster für seine Haltung in dieser Frage und spricht sich gegen «in« Aufh«bung sowohl wie gegen «ine
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