Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.06.1912
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-06-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19120619019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1912061901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1912061901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-06
- Tag1912-06-19
- Monat1912-06
- Jahr1912
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.06.1912
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
56. Jahrgang, 167. Bei»»««-Ge»ützr xtn>'ll«hrl, svr Di«» tz»n b«i ulgllch ,w»I. mo»ierZu«raaun,I-n Sinn- und Monian-n nur «lnmal» -,iu> M.. durch a»»wLr,i,k «om- «tstlonii« dl» 8,»0 M. V»i «inmait>«r Zu- p«Uun, durch dir Po>t »M.<»hneBrIl«llg«Idj. Dl« den Lesern von V««»d«n u. Umgebung «m Tage vorher zu- „ftelllen «dend-Aui- gaden erhallen die au» wllrltaen Bezleher nilt d«r Morgen-«u»gnde lujamnien zua«ll«lll. Flachdruck nur mil oeul- licher Luellenangabe l-Dre»d^ SIaKr."> ju- IMg — Ilnoerlangl« Manullrlvle werden nlchl aufdewahrl. Lelcgrannn-Aoresse: Nachrichten LreSde«. Fernsprecher: II » 2«W * »«01. Mittwoch, lb. Juni tiilL HsgvünSet 18SV Druck und Verlag von Liepsch 6c Reichardt in Dresden. kür keinsekmeeßer /Äne/a^-^/ioco/scke : vpeimkig ^ tdoco/sl/e joerTsfe/ 50 r- L'dooo/st/e 1 caeoo ^ vor» ^.«o ^k. Ssploa 2,Z ». - ««zeigen-rarif. Annahme von Anklin- diaungen dl» »achm. g Uhr. Lonuiaa» nur Marlenstrahe in vv» II bl» >/,I Uhr rre elnlpallige Idrund^U« tra 0 Ltlden» Uli Pi, Aainllien «ach, ich,en au»Dr»»d»n l > Pi : dle zweilgalllge leile ausr«i>le»«7NPl.d,e ,mei>pal>ige R'tlauie. zelle l.ll» M. In lllummern nachSnn»- und Aelertagen die einlv-Iiige »,ru»d>kil» Ps. Inmllien. Nachrichlen au» Dre». »<n die alrundzelle dg Ps. — Autwilrllge Anstrage nur gegen glvraunbkvihlung. - Jede» Pelrglilali lostet I« Pi. HauptgrschSstSstelle: Marienstraßr :1K 10. Ssaatitan Si« ckls Sotisutvnstor ckvr „I^aumkun8i" Vrsscisn-^., Vil<1ofiL8lra8ss 5/7. ln grüart.r »uavenstl dal dllllgal.n pr.laan. Nili-Mml« ln »ll.n pralalagan. tliifütii'livlisi' vlunluntmirlit kiNinIi». Nsiil Manl "»- M! flaul, «>i!8i»i»e A ^Isklriscke Kücken- und Ktsus- Oel-ätscii.'i kteii. aller umtsvLancke susivsUl. 4L Ql-OLUCI», ir-»»»»»»tn«,»«e >> LLmttieks Artikel rur LrsllkvuvttsLv kerti^t nach eigenen bewahrten von cker all- j-emeuieil Ikauckelsware abweichencken dZinlellen v »rl Weaüreliueli § LtLblissemeai 81i'uvll1l'»88e U. ZiLlv eINgo Lefsr7. Mutmaßliche Witterung: Westwinde, wolkig, kül>i, zeitweise Regen. Eine Bürgcrversammlung im „Tivoli" nalnn gestern eine Resolution zu gunsten der Gründung einer U n j v e r- sitat Dresden einstimmig an »nd wüliltc eine» Ausschuß. Der deutsche Botschafter ,Freiherr Marsch all von Bieberstein ist in London ciiigetrossen. Das V n s t s ch i s f „Viktoria Vuisc" ist gestern nachmittag glatt in H a in b n , g gelandet. Bei dem Eise n b a l> n u n n l ü ct bei M a l m st ü i i sind, wie nnninel,, srsiaesiellt ist, 21 Personen um aekommc». »in Der » a herrscht T n v l> nsevidc in i e. 21 ile Re- aimcnter sind verseucht und bisher 2i»i Loldaten gestorben. Las russische züuglein an der Wage. Die im ^nls bevorstehende cjniaminenknnst des Kaisers mit dem Baren ruft den LtaatStnäniiern und Politikern aufs neue ins Bewnsttscin, wieviel bei der gegenwärtigen Weltlage davon abhangt, welche endgültige Richtung die russische Politik einschlägt. Bwische» dem Dreibnndc nnd der wcstmüchtlichen Slllianz steht das mächtige Barcnreich als ein vorlüusig noch nuenlschiedenrr Faktor, dessen ent scheidende Stellungnahme mit allgemeiner Lpannung er wartet wird. Eine Bcitlang konnte eS de» Anschein ge winnen, als sei cs der diplomatischen Kunst Eduards VII. gelungen, Rllstland ganz ans die Leite Englands und Frankreichs hinnberzuzichen. zumal als die englischen An- nähcrnnnöbestrebilngen in der britisch-rnisischen Bercin- barung über Mittelasien eine» greifbare» Ausdruck ge funden hatscn. Leitdem pflegte man von der „Tripcl- ententc", dem dreifache» Einvernehmen zwischen England, Frankreich nnd Rnfiland, z» sprechen, »nd i» London und Paris rechnete inan bereits ernstlich mit der Möglichkeit, die russische Diplomatie ganz für die gegen Deutschland gerichtete Isolier,ingspvlitik cinznsangen. Es kam aber anders. Die Aera Iswolski, in der die russischen aus wärtigen Ecschüftc völlig im deutschfeindlichen westmücht- lichcn Geiste geleitet wurden, brachte der Petersburger Diplomatie so zahlreiche empfindliche Lchlappcn und Niederlagen ein. das, schlief,lich der Zar selbst den Kurs änderte und den mit besserem Bcrständnis für den Wert de: deutschen ,Vrcnnd!chast begabten Herrn Tsasonvm ans Ruder setzte. Der neue russische Minister des Auswärtigen lich es sich in erster Vinie angelegen sei», die Beziehungen z» Deutschland wieder ins reine zu bringen, und die Frucht dieser Bemühungen war die Begegnung der beiden Herrscher in Potsdam, die laut ausdrücklichen Zeugnisses des deutschen Reichskanzlers die Gcwihheit brachte, dah weder Rußland noch Deutschland an einer gegen de» ande ren Staat gerichteten Koalition tcilnehmcn wird, und in deren Bcrfolg die deutsch-russische Bereinbainng über Persien zustande kam. Herr S s a s o » v w gab dann vor einigen Wochen »och einen weitere» sehr eindrucksvollen Be weis seiner Wertschätzung Deutschlands dadurch, das, er in seiner großen auswärtigen Rede in der Rcichsdnma trotz der formellen Boranstellung Frankreichs und Englands das Berhältnis zum deutsche» Kaiserreiche in einer warm herzigen und eingehenden Weise behandelte, die deutlich er kennen ließ, wie sehr den leitenden russische» Kreisen zur zeit daran liegt, die alten traditionellen freundschaftlichen Beziehungen zu Deutschland aufrecht zu erhalten. In solche», amtlichen Stimmungsmilieu vollzieht sich die erneute Zusammenkunft zwischen Kaiser Wilhelm »nd dem Zaren, die von vornherein unter dem günstigen Zeichen steht, daß seit Potsdam nichts wieder -verdorben worden ist, daß es also diesmal nichts einzurenten und »nszuglcschcn gibt, sondern die gesamte Anssprache auf den weiteren Ausbau des in Potsdam begründete» Werkes gerichtet sein kann. Bei der augenscheinlichen politischen Bedeutung des Er eignisses, die nicht z»m mindesten in den z» gcwärtigcnden Erörterungen über die Lage im nahen Osten in die Er scheinung tritt, ist cs begreiflich, das, die englische »nd sranzösisclw Presse mehr oder weniger scheel dazu sicht und ihrem llnmutc zum Teil ganz »«verhüllt die Zügel schie ßen läßt, wobei insbesondere der Umstand, das, die erst angekündigtc Begegnung des Zaren mit dem König Georg V. von England nicht stattsindcn wird, das Miß behagen verschärft. Die Franzosen zeigen sich namentlich darüber beunruhigt, daß der Zar zu der Zusammenkunft allein kommt, während der Kaiser von dem Reichskanzler begleitet wird: in der Abwesenheit sowohl des Herrn Lsasonow, wie des Ministerpräsidenten Kokowzvw wittert man in Paria die Absicht des Zaren, sich größere Be wegungssreiheit zu verschaffen und in der Besprechung mit Kaiser Wilhblm ganz unbehindert zu sei». Wir dürfen uns deutscherseits keiner Täuschung darüber hingeben, daß englische und namentlich französische Berstimmnug in Petersburg auch heute noch ihres Eindruckes sicher ist. weil die maßgebenden Kreise mit der deutschfeindlichen Richtung eines große» Teiles der öfseutlichen Meinung Rußlgnds rechnen müssen. Dabei begegnen sich in der Abneigung gegen Deutschland die russischen liberalen mit den All- slawistcn: crsiere ichen in dem starken deutschen Kaiser reiche den „Hort der Reaktion", und die Allslawislen treibt der Rassenhaß zum Kampfe gegen das Germanentum. Die altslawische Deutschenseindschast geht so gar so weit, das; diese Kreise am liebsten die bevorstehende große national en k j i s ch e G e d c » s s c i c r n n l 8 l 2 zn einem sranzüsisch- rujsischSn Bcrbrudernngsfcste nebst Flicgcrbcsuch in Paris ausgestalten möchten mit der hanebüchene» Begründung, daß die scindlichc ttcbcrschmcmmung Rußlands durch die Heere des korsischen Eroberers hauptsächlich eine — deutsche ge wesen sei: die Franzosen hätte» in den nnpalcvnischen Armec» die Minderzahl gebildet. Eine derartige Bcr- schandelung einer so dnrch nnd durch nativnalrussischcn Feier geht aber der rechtsstehenden russischen Presse denn doch zu sehr wider den Strich, »nd sie erhebt denn auch nachdrücklichen Einspruch dagegen, daß die Erinnerung au de» vaterländischen Krieg von 1812 ans einer höchst un angebrachten Rücksicht aus die Franzosen in einer der ge schichtliche» Wahrheit znwidcrlausendcn Weise verunstaltet werde. Gegenüber de» deutsch-seiudlichc» Neigungen eines zweifellos nicht unerheblichen Teils der russischen Be völkerung fällt sür uns das Geivicht der natürlichen Inter essen Rußlands in die Wagschale. die sich ja auch bereits bei dem Sturze FSwvlskis siegreich durchgesetzt haben, und die sich ebenfalls jetzt bei der im Anschluß an den italienisch- türkischen Krieg drohenden Anfrollung der Mittel m c c r- fragc bcmerklich machen. Schon während der bosnischen Anuexionskrlse hatte Rußland dir Ocffnung der Darda ncllcn zu erwirken gesucht, um sich freien Zugang zum Mittelländischen Meere zu verschaffen. Die russischen Be mühnngcn scheiterten aber damals an dem Widerstande Englands und Frankreichs, die beide gar nicht daran dachten, ihrer „Freundschaft" sür Rußland ein io weit gehendes Zugeständnis zu machen, während Deutschland bekanntlich die Petersburger Wünsche nach dieser Richtung stets wohlwollend unterstützt hat. Neuerdings hat sich Rußland infolge der westmächtlichen Abweisung in der Dardancllcnsragc an Italien gewandt, »nd es ist ein russisch-italienisches Abkommen vereinbart worden, worin Italien gegen das russische Eintreten sür gewisse italienische Forderungen aus Anlaß des Krieges gegen die Türkei sich mit der Ocsfnung der Dardanellen und der Begrün dung einer russischen Flvttcnstation an der klcinasiatischcn Küste einverstanden erklärt. Mit Rücksicht hierauf ist es nun sehr bezeichnend, daß gerade jetzt die englische Presse bei den Erörterungen über die Kaiscrzusammcnkunst in den Schären die Forderung stellt, die britische Mittelmccr- flottc im Hinblick aus die Möglichkeit des Eintrittes Ruß lands in den Kreis der Mittelmccrmächte z» verstärken. Man sieht also hier wieder einmal, das, pavicrne Bündnisse und natürliche Interessen zweierlei sind. Sobald daS Zaren reich tatsächlich als Mitbewerber um die Herrschaft im Mittclmccrc auftritt, wird cs von größter Bedeutung sein, ob cs möglich ist, den Dreibund mit Rücksicht auf die Mittclmeerfragc im Einvernehmen mit Rußland auszngc- stalten. Wenn eS der deutschen Diplomatie gelänge, ihren Einfluß auf die weitere Entwicklung der internationalen Verhältnisse in dem bczcichnctcn Sinne mit Erfolg geltend zu machen, so würde damit ein so wirksames Gegengewicht gegen die wcstmächtliche Gruppierung geschaffen werden, daß das europäische Gleichgewicht im vollen Maße als iviedcrhcrgestcllt gelte» könnte. * Zu der K a i s c r - E n t r e v u c in de» finnischen Schären wird anscheinend offiziös ans Berlin ge schrieben: Die bevorstehende Begegnung unseres Kaisers mit dem Zaren dürfte in erster Vinie den eigenen Herzenswünschen beider Monarchen entsprechen, die seit Jahren dnrch enge persönliche Freundschasi miteinander verbunden sind. Die Begleitung des Reichskanzlers schließt natürlich die Ans- fassnng aus. als ob die diesmalige Begegnung, wie frühere Ziisnmmcnkünste in den finnischen Lchärcn, einen rein persönliche» Ebaraktcr haben könnte, die nnucr kennbare politische B e d c n t » ng des Besuches muß vielmehr als ein weiteres L n m p i o m der ver trauensvolle n Bezi e h u n g e n beider Regierungen ansgefnßt werden, wie sie bereits in der Potsdamer E » t r e v n e einen aller Welt sichtbaren -lusdruck sandrn. Die Potsdamer Begegnung Hai seinerzeit den Beweis ge liefert, daß bei aller Achtung vor bestehenden Bündnissen beide Nachbarn ihre Mijährige Freundschaft aufrecht zu erhalten wissen. Das deutjcbe Volk, das die best möglichen Beziehungen zu dem Zarenreiche wünscht, wird die nie ermüdende Fürsorge des Kaisers sür die Wohl fahrt des Reiches auch bei seiner Fahrt in die finnischen Lchärcn mit den besten Wünschen begleiten. Daß bei der Mouarchenbegegnnng auch die allgemeine Weltlage und namentlich die durch den Krieg im Mittelm ec r ge -schasfene tzage zur Sprache komuien wird, darf wohl als selbstverständlich betrachtet werden. Die Begegnung Kaiser Wilhelms mit dem Zaren in den finnischen Schären wird, wie aus Petersburg ge meldet wird, zwischen de m ä. u n ü 7. Juli sta» finden. Drahtmeldungen vom 18. 2uni. Frankreich imd die deutsche Wehrvorlage. Paris. In der heutigen Bormittagssitzuug der D c p u- tiertcnlam m c r lenkten bei der Beratung des K r i e g s b n d g e t s mehrere Abgeordnete die Aufmerk samkeit des Kriegsministers aus die deutschen Wcbr- vvr lagen nnd sprachen im Anschluß daran sür ver schiedene Verbesserungen hinsichtlich der Bcwassnung und Mobilisierung der französischen Armee, um das Heer, das dem deutschen unterlegen sei, stärker ansznbancn. Der Kriegsminister Millcrand erklärte u. a.: Das Ziel des Kriegsministers müsse immer die Vorbereitung sür den Krieg und die Bereiihaltung der Armee für alle Eventualitäten sein. Man müsse anerkennen, daß die in Deutschland angenommenen Wehrvorlagen die größte Au- strengnng darstellten, die seit langer Zeit gefordert worden sei. Der Minister sagte weiter, es sei unmöglich, in die Grcnzgarnisvnen lauter ausgebildetc Vcutc zu schicken, denn diese würden dann im Innern des Van des beim Er satz der Rekruten fehlen. Eine Wiederherstellung der drei jährigen Dienstzeit sür die berittenen Truppen hielt der Minister nicht sür notwendig. Man müsse diese Truppen nur an Zahl verstärken. Im übrigen iei die Vänge der Dienstzeit eine Frage der Kredite. In Ueberein- st'mmung mit dem Kvlonialminister werde er von lülg ab eine müßige Aushebung von kolonialen Kontingenten in Vorschlag bringen, aus der Frankreich einen betracht liehen Zuwachs an Kräften und eine konstante Hilfe ziehen werde. Der Minister besprach sodann die weiteren be treffenden Maßnahmen, wobei das Eadr ege setz die wichtigste und dringendste sei. Was das M i l i türslug wesen anlange, so iei cs notwendig, das, Frankreich hierin seinen Vorsprung bewahre. Die Rede wurde mit großem Beifall ausgenommen. Bürgermeister und Lczcjsion Berlin. lPriv.-Tel.) Tic städtische Kunstdeputalion bat heute beschlossen, in dem bekannten Ltreit zwischen dem Bürgermeister Dr. Rcickc nnd der Lczcssivn dem Vor stand der Sezession zu antworten, das, sic den betreffende» Brief empfangen und von seinem Inhalt Kenntnis gcnom men habe und daß sie cs bedauert, daß es ihr darnach un möglich sei, die Ausstellung zu besuchen und eine Auswahl wegen des Ankaufs oder der Erteilung von Preisen zu ircsscn. Papst und Papsttum. Köln. sPriv.-Tel.> Unter der Ueberschrist „Papst und Papsttum" erklärt die kölnisch gerichtete „Essener Volts Zeitung", daß die p ä pst l i ch e Unfehlbarkeit und Lchrgcivalt mit dem Vorgehen in der G c w c r l s ch a s 1 s- frage gar nichts zu tun hat. Der Papst ist nicht uvselil bar in seinen persönlichen und privaten Ansichten. Er ist vielmehr nur dann unfehlbar, wenn er als oberster Hirt, als Vchrcr der ganzen Kirche in Sachen des Glaubens und der Sittenlehre Entscheidungen fällt, die sür die gesamte Kirche bestimmt sind. Gewiß ist der Papst auch der oberste Hüter und Wächter über die Reinheit des Glaubens uu- der Sitte. Er hat das Recht und die Pflicht, jeder Ge fährdung der Glanbensreinhcit und der sittlichen Grund sätze des EhristentuuiS mit allem Nachdruck cntgegen- zntrcten. Ob solche Gefährdung aber tatsächlich vorliegt, ist eine Frage, die ans vorliegenden Tatsachen selbst be urteilt werden muß. In der Beurteilung dieser Tatlachen aber ist der Papst ein Mensch und aus menschliche Aussagen nnd Zeugnisse angewiesen. Sind diese menschlichen Aus sagen und Zeugnisse salsch, so kann sich daraus ein v er st ä n g n i s v o l l c s Fehlurteil aufbauen. Ein solches fällt aber dann nicht so sehr auf die Richter als vielmehr aus die falschen Zeugen zurück, wobei unentschieden bleiben mag, ob sie fahrlässig oder wissentlich und absichtlich ihre falschen Zeugnisse abgelegt haben. Lolche Menschlichtciten werden sich ans der Geschichte der Ehristcnhcit, deren Re-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite