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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 26.02.1908
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1908-02-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19080226019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1908022601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1908022601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1908
- Monat1908-02
- Tag1908-02-26
- Monat1908-02
- Jahr1908
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 26.02.1908
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Dresdner Nachrichten. Sv. Seite L. W» Mittwoch, rrv. Februar 1VV8 S k»««. mit «ine« vern«bmli«ften «ein antworten. Und wenn ich jeurals dazu komme» iolUe. men» «in Dritter »»einen Kindern solche Bilder vorleate. io würde ich wahrschein lich zu einem Att der Selbsthilfe schreite» tBctfalll. der »war u»it den» Gesetz nicht zu vereinbaren wäre, vor den» ich aber trotzdem nicht zurückichrccke» würde. iSebhaiter Beifall.i Bei den Anssührungen des Abg. Roeren iü mir nicht «anz klar aeworde»». vb er sich gegen die Anwendung dar baflehenden gesetzlichen Bestimmungen wandt«, oder ,»d er eine Srgüuzuug der Gesetzgebung wünschte. Ich m«ine. daß gerade «n dein 8 iäw des Strafgesetzbuch» für di« Fülle Vorsorge aetroiie» ist. in denen eine sittliche Ver giftung der Sinder stattstndrt. Ban ganzem Serben wünsche ich nicht» weutaer. alt daß der Staat von dieser Masse, die ihm au die Hand aeaeben ist. eneratsch Gebrauch macht. «Lebhafter Beifall.i Redner geht dann zu seiner Resolu tion über, die ein Tarisvertraasrecht fordert. Die Entwick lung des TarisgedankenS stellt einen ununterbrochenen SiegeSzug dar. Die Zahl der unter Tarifverträgen stehen den Arbeiter habe sich in den letzten. Jahren weit mehr als nrrdovvelt. Leider haben die Tarisverträge nicht die ge nügende gesetzliche Unterlage. Dos Statistische Amt hat -ngar einen Zustand der mangelnden rechtlichen Sicherheit leslgeslellt. Die iuriilische Literatur üba» diese Frage nimmt «ast täglich zu. Die Rechtswissenschaft Ul vor eine der ernstesten und schwierigste» Ausgaben gestellt. Der Uuristentag hat diese Materie aus die Tagesordnung seiner Versammlung im »erbst gesetzt. Vielleicht wird er auch hier wieder der Bahnbrecher. Nichts aber würde mehr argen den TarisverirnaSgedanken verstoßen als et» Zwang. TaS ivürde nur Malier aiB die Mühlen der Gegner des Tarifvertrags sein, wenn cs solche überhaupt noch gibt: denn die Zeit ist vorbei, ivv man der Ansicht ivar. das» die Ausstellung der Arbeitsbedingungen das nnum,'löblich: Recht dcS Arbeitgebers sei. ES ist auch salich, den Tarn- vertrag als eine neue Zumutung an das Unternehmer tum hinzustellen Gerade infolge der Tarifverträge wer den sich auch Arbeitgeber-Organisationen bilden, di« dann den großen Arbeitnehmer-Organisationen gegenüberstehen. Mit rauher Hand toll man aber nicht in die Entwicklung Eingreifen. Der Tarifvertrag soll die Selbsthilfe ver körpern. Die Organüsationen. die Tarifverträge «bsciilie- ßou. können aber nur dann zur vollen Entfaltung kommen, wenn ihnen nicht der lebte Schlußstein ihrer Entwicklung fehlt: die Rechtsfähigkeit der BcrusSvercine. Ein Gesetz hierüber muß endlich kommen. Die Garantie für Sie Einhaltung des Tarifvertrags ist viel besser, wenn beide Kontrahenten Rechtsfähigkeit besitzen. Es sott niemand, der üÄ einer Svalttion anschließt, ihr mit Haut und Haaren verschrieben sein: daher muß eine Kündigungsfrist bestehen. Der 8 85ü der Gewerbeordnung muß in seiner Anwendung auf Tarifverträae beschränkt werden. Man soll das Zvalitionsrechr von Arbeitgebern nicht anders beurtei len. als das von Arbeitern. Das ist ja gerade daS. was mein Froktivlisgcnosse Heinzc gemeint und gesagt hat. Es ist ein unmöglicher Zustand. daG der Staat dem Tarifver träge den zivilrechtlichen Schutz versag«. Der Bruch eines Tarifvertrags kann ovn verhängnisvoller Bedeutung «ein: er kann unübersehbare Folgen hcrausbeschwörcn. Ein Svezialgciei; wird «ich empsehlen. Tie Förderung der Tarifverträge ist e»n Ruhmestitel der freien Gewerkschaften. Der Ernwand. daß durch die Tarifverträge die Gewerk schaften. und damit örc Sozialdemokratie, gesördcrr werden, tir nicht stichhaltig gegenüber dem Segen der Verträge. Der Sozialdemokratie wird eS Nicht getingen, ihre Macht durch das Mittel der Gewerkschaft zu vergrößern. Der Tarifvertrag bewegt sich gerade im Gegcnwtz zu den theoretischen Ideen einer gcwalt'amen Umwälzung aus dem Boden drS LraatcS und der Gesetze, er überträgt den Kamps zwischen den GcscllichastSschichten au, den Boden der Gesetzmäßigkeit Mer iolche Vertrüge schließt, der er kennt den Staat und >ci»e Gesetze an. Der öenlschc Ar beiter kann «ich oicicr Einwirkung aus d-c Dauer nicht ent ziehen. Es iir eine vornehme Pflicht des Reichstages, datür zu «argen, daß d°e TarisvertiagSfrage bald geregelt werde. «Beifall.« — Staatssekretär Dr. N i e v c r d i n g: Im Reichsamtr des Innern und im Rcichsjusiizamte Ft »ran sich einig über die groß: Bedeutung der Tarifverträge in wirtschaftlicher und sozialer Beziehung. Beide ReisortS sind auch darin einig, daß, wenn ein: Regelung dieser Frage erfolgt, diese nicht rarnt»larist:nt> vorzunchmen ist, son dern aus dem Wege der RelchSgcsetzgcbung. Wir halten es auch für dri'.rgeno erwünscht, daß eine solche Regelung bald kommt, angesichts mancherlei Schwierigkeiten durch die jetzige Rechtslage und auch durch die Ncchtsvrechnng. Wir lind auch der Meinung, daß die Tarisverträge nicht unter den 8 ID-' gestellt werden tönnten. Am guten Willen also fehlt cs bei uns nicht. AVer ich glaube, der Vorredner unterschätzt die Schmierigkeiten, die einer angc- mesienen Regelung der Frag: entgegen,tehen. Wir wer den der Sache weiter unsere volle Aufmerksamkeit zu- wenden, und die Ausführungen der Abgg. Gröber und Iunck beachte». — Abg. Heine «Soz.i: Stadtizageu habe in ausgezeichnetem Ruse unter ieinen Amtsgenossen ge standen: alle, die ihn kannten, Hielien das Urteil für un- aerecht. Redner wendet sich weiter gegen eine Beschrän kung des Wahrheitsbeweises bei BelcidiguiwSvrvzeisen: fer ner aegen die Willkür, mit der das vorliegende öffentliche Interesse von der Autlagebehörde ie nachdem bejaht oder verneint wird, wobei er an« Preßbeleidigungrn acgezi den Abaeordneien Fischer lalS Leiter der „Vorwärts" Truckercii kreuwlifiziert. deren Verfolgung der Staatsanwalt abgc- lebnt habe, obwohl Fischer Abgeordneter sei. Abgeordnete, vornehmlich sozialdemokratische. seien bei der LtaalSanivalt- schasc vogelsrei, dagegen gehe diese täglich vor mit össcnt- lichen Anklagen zum Schutze beleidigter Streikbrecher oder verleumdeter Redakteure, sofern diese den Blockparteien an- aelwren. — Staatssekretär Rieberding erwidert: Solche Einzcltälle gäben dem Vorredner noch kein Recht, die ganze RechtSvilcge anzugreiscn. Wenn Vorredner durchleuchten ließ, daß es den Stcmtsanwaltschasten oft an dem guten Willen fehle, io weise er dies als eine unberechtigte Ver leumdung zurück. Die Tatsache, daß ein Mitglied eines Parlaments beleidigt sei. könne nicht unter allen Um standen entscheidend für die Entschließung der Staats- onwaltschast lein. Richtig sei in diesen» Falle nur, daß «in bedauerliches Mißverständnis des Staatsanwalts vorliege, aber weiter nichts. «Lachen linksI — Ter Titel „Staats sekretär" wird genehmigt. Von den Resolutionen wer ben zunächst die betreffend Erhöhung der Zeugen- und Sachverfländigeirgeüühren und betreffend Selbstbeköstigung und Lekvstbeschäftigung von Gefangenen, deren strafbare Handlungen keine ehrlose Gesinnung bekundet hat. äuge- lurmmen: letztere gegen die Stimmen der Konservativen. Ob über die Resolution der Natioualliberalen betreffend Strafrecht. Strafverfahren und Strafvollzug für Jugend lich« sofort abgrstimmt werden soll, darüber besteht Mei nungsverschiedenheit. Die Frage wird mit 108 gegen 10l Stimmen — cs wurde Hammelsprung nötig — verneint. Die Abstimmung erfolgt also erst in dritter Lesung. A n - aeuommcn wurden die Resolutionen bctr. einheitliche» Strasoollzng für das Reich, betr. Diäten für Schossen und Geschworene, betr. gleichmäßige Zuziehung aller Stände zum Geschworenen- und Schöfseudienste, betr. Arbcitvver- träge, betr. ZeugniSverwcigcrungSrecht der Abgeordneten und betr. Untersuchungshaitdlungen im Reichstage, betr. Beseitigung der Härten aus der fetzigen Fassung der Ge- burtsurkUirden. bctr. Schutz des Rechtsguts der elektrischen Enevgie und betr. eine Denkschrift über Erfahrungen mit dem überseeischen Strafvollzug: abqelehnt wurden -a- aegen die Resolutionen betr. Deportation, betr. ZeugnlS- verwetgerunaSrecht auch für Gemetndeverordnete und für alle an der Herstellung von Zeitungen beteiligten Personen, sowie betr. Sondergcrichtc für Burcaugchilfcn, Landarbeiter un» Gesinde. — Schluß der Sitzung VV-- Uh». — Morgen l tt»r: rSahlvrüfunaen und kleiner Befähigungsnachweis. Berlin. kPrto.-Trl) Di« Budgetkom Mission de« Re ichstaz, begann heut« die Debatt« über Dernburg» rtkarede. Abg « r - ^ „ >ega ^ Lieber» (RetchspI erkannt, an, daß der aatssekretär das erst« allgemeine kolonial, Programm ent wickelt habe, während früher nur fortgewurstelt worden sei. Aber Herr Dernburg Hab« nur einen lletnen Teil de» großen Gebietes aeseben und so insbesondere «ine« schiefen Begriff von der Ärbeu»fühigkett der Reger bekommen. Er sei durch di« Gebiet« gekommen, in denen unsere Renommterneger wohn ten. Wa» unter «00 Meter Höh« wohne, da» seien dt« Reger gewöhnlichen Schlages, und die seien in der überwiegenden Mehrheit. Ei, seien nur schwer «rr Arbeit zu bringen. Zehn Millionen Neger produzierten SS Million«« Werte, während tiL Millionen Deutsch« Wert« im Betrog« von lb Mtlliardon schafften. Redner empfahl eine Ardettsverpflichtung der Neger und eine Erhöhung der Hüttenstsuer Da, wo die Neger nicht arbeiten wallten, müßten st« auf diese Weise zur Arbeit gezwun gen werden. Neben dielen Mitteln mühre «ine gute Behänd lung der Neger einhergehen, v. Liebert faßte seine Auviührun- gen dahin zusammen, man solle mit etwas weniger Enthusias mus an die Sach« Herangehen. Den Wünschen der Pflanzer solle man mehr Entgegenkommen zeigen, als dos dein» Staatssekretär der Fall sei. besonders in der Arveiiersrage. Man solle möglichst deutsche Ansiedler bevorzugen und heranztehen, und vor ollen» sei notwendig eine stärkere Betonung des deutsch-nationalen Standpunktes. Staatssekretär Dernburg erkannte an, daß man ches Samenkorn, das v Liebert als Gouverneur in der Kolonie t hat, gute Früchte getragen habe. Ueber di« Qualität der Neger komme er aber mit Herrn v. Liebert nicht aus einen Standpunkt. Daß der Neger nicht produktiver sei, habe seinen Grund in dem schwierigen Absatz. Drc» Tage vielleicht müsse der Neger laufen, um eine Last im Werte von einem einzigen Rupm abzufetzen. Die BaumwoUenkultur habe sich sehr günstig gestaltet. In der Steuerslage könne der Staats sekretär nicht jo optimistisch jein, wie v. Liebert. Eine Arbeiter not sei zurzeit nicht vorhanden. Große Uebergrisse der Beaus, kragten der Pflanzer feien häufig vorgekommen und schädigten das Ansehen des Reiches Die Deutschen müßten zurrcbt ge letzt werden, danitt stc nicht übertriebene Forderungen stellen. Der Staatssekretär betonte wiederholt die Notwendigkeit der Beschasfung von Verkehrswegen. Solange keine besseren Ver kehrswege vorhanden seien, rönne er den Weißen weder raten, noch empfehlen, sich in Ostafrika anzusiedeln. Im übrigen dursten alle deutschen Elemente aus seine tatkräftige Unter stützung rechnen. Bcrl , ». «Priv.-TelI Tic Bör , enko m missio u des Reichstages erledigte heute 8 '<> Rach dein Regie- riliiaseiiiivur! tan» der Bnndesrnt Börsentermiiigcschäfte in bestimmten Waren oder Werümpieren verbieten oder die Zulässigkeit von Bedingungen ab«,äugig machen. Statt dessen ward ein Antrag Bitter iZcntr.s angenommen, der diese sakuliatn'e Vorschrift v b l i g n t v r i s ch »nacht sür den ,' Fall, daß die nach 8 G Absatz ersvrderliche Zustimmung des Lörienvvrslandes zur Zi'lassnng von Aktie» einer Gr- sellschg'i nicht erfolgt oder zurückgezogen ist. Preußischer Landtag Berlin. «Priv.-Tel.f Das A b g c o r ü n e t c n h a u S beendete heute die Beratung des Kultusctats. Regie rungsseitig wurde auf bezügtichc Anfrage erklärt, daß die Uebcrbürdung der Schüler bekämpft werde, daß die Unter- richtSverwaltung den Fortbildungskursen für Lehrer ibr Augenmerk zuwcude, daß die Regierung dem Reiche in der Sieuograplneirage den Vortritr überlassen müsse, nachdem im Reichstage ein diesbezüglicher Antrag angenommen, daß sie aber aufs cinstlichlle bestrebt sei. »die Einigung zwecks Herbeiführung eines einheitlichen SnstemS zu fördern: end lich. daß mit dem thevlcgüchen Unterricht an solchen An stalten. deren Leiter daiür seien, der Versuch daru,t aemacht werden ,olt. Ter Kullusetat wurde erledigt. Donnerstag: Etat des Inner». etumal k« ihren Gvuntzü-«« voHer vielmehr erst KenvintD davon z» be- bekannt «er- Berlin. «Priv.-Tcl.s Wie „Reynolds Neivsrmpcr" erfahren haben will, beabsichtige Kaiser Wilhelm, im Laufe des kommenden Juli der Insel Wight einen Besuch abuiitaticn. und zwar gegen Ende des Monatö. Die nötigen Vorbereitungen wurden bereits getrofjcn. Hauptzweck deß " Besuchs sei. daß der Kaiser dem Internationalen Wett segeln Veiivohuen wolle, das »m diese Zeit im Zusammen hänge init de» O>umvische» Spielen in London stattstndet, und an dem des Kauers Jacht „Meteor" tcilnchmcn soll. as Blatt fügt hinzu, daß der Kaiser wahrscheinlich nach her noch eine Woche in Eowcs bleiben wird, um dort den Rcaaticn bei,»wohnen. « vor de», sondern daß st« vielmebr ert« . kommen psleae. wenn der «undedrat sie verüffentNche Weher übvr dt« grundlegenden Fragen de«» Geledeytwurs« betreffend die Abänderung der Gewerbeordnung, noch über die des Gesetzentwurfs betreffend die Errichtung der Ar- bettbkammern sei die oldenburgtsche Regierung vorher,e. hört worden. Das GtaatSmintstertum habe in veantwor tun« einet Schreibens det ReichUanzler» gefordert, daß ihm in allen Fällen vor Einbringung der Vorlage» Ge legenheit zu einer «eußerung und Beibringung de» er. forderlichen Materials gegeben werde. Eine Antwort daraus habe daß StaatSministerium aber bi» tetzt nicht erhalten Au« diesem Grunde sei e» der Regierung nicht möglich gewesen, der Handelskammer rechtzeitig von de» Gesetz, entwürfen «enntntS zu geben und sie zur Leußerunq zu ersuche». Niitnche n. fPrtv.-Tel.l Auf Veranlassung der Mün chener Pvlizelbirektion ist, wie die „Post" meldet, sämtliche» Schulpflichtigen der Besuch von Nestroy» Aauberposse „Lumpazivagabundus" verboten worden. Bresla u. Ter „Schloß Ztg." zuivlgr sind im Riesen gelüt'ge gestern und heute b e d e u t c n d e Sch n e e ma ssei, iiiedrrgegauge». Der Straßenüak,»betrieb ist sehr erschwer« und die Telegraphen- und Telephonvcrbindungen sind teiwei.se unterbrochen. «Wien. Die österreichische Delegation hat den Antrag Satvur-Schrasfl, betreffend die Erhöhung der Ossi ziersgage und der MannschastSlohnung angenommen. Budapest. Abgeordnetenhaus. Minister des Innern Gras Andrass» verteidigte Üc» Antrag betreffend die Revistu» der Hausordnung und wies die A» schuldig»»« zurück, daß die Regierung die Redefreiheit bc schränken «volle, um die Erhöhung des Rekrutenkolrttngeuts durchzupeitschen. Die Regierung werde namentlich Armee sorderuugen ohne eine nationale Armeereform beantvage» Er bestreite, daß im Parlamente des allgemeinen Wahl recht» die Obstruktion ausgeschlossen und die Beschränkung der Redefreiheit daher überflüssig sei. Die Revision der Hausordnung habe keine Spitze, ivcder gegen dir Sozial demotraiie, noch gegen die Rativnal.ikäte»u Sic bezwecke nur. dem Parlamente die Fähigkeit zu sichern. Beschlüsse -n fassen. Unter lebl-astem Beifall rmtzsahl schließlich der Minister angelegentlich die Annahme üeS RevtsionSan träges. Prag. lPriv.-Tel.s Sämtliche Angestellte der hiesigen städtischen elektrischen Werke sind wegen Lohndifscreuzen in den AuSstand getreten. Der Verkehr ruht völlig. Prag. Bei den heutigen Stichwahlen der Land- genteiirdenkuric für den böhmischen Landtag wurde der Obmann des Tlchcchenklubs Kramare,'. gewählt. Graf Stern bcrg ist unterlegen. Rom. Die Blätter billigen die Verurteilung Rasis durch den Stnatsgerichtshvf und heben hervor, daß seit dem Bestehen des Reichs zum ersten Male ein Minister verurteilt wird. Len Blättern zusolge stimmten nur drei Senatoren gegen die Verurteilung Nasis. Dieser blieb heute zu Bett, da sein Arzt cur Zeugnis ausstellic. wonach der GesundhoitSzustan-d Nasis nicht zulasse, daß ei ins Gefängnis überführt ivürde. Lombards wurde aut Alivrdnung des Präsidenten deS Gerichtshofes heute früh aus der Haft entlassen. Paris. Die Kammer nahm heute dee Verband lungen über die Einkommensteuer wieder auf. Ar Ekel l hebt die vier direkten Steuern, vom Zeitpunkte der Veröffentlichung deä Gesetzes an gerechnet, auf: Artikel ersetzt ste durch eine allgemeine Einkommensteuer, verwehr, durch eine Zirschlagssteuer. die vom Einkommen de» Fam, licnvbcrhauptes erhoben wird. Aimvnd «Radikals brachte dazu einen Abandernngsantrag ein. der die zwei Artikel verschmelzen will- Pa r i S. Das Amtsblatt verchsentlicht morgen die Er nonnnng des Admirals Touctiarü zum Botschafter in Petersburg, ebenso den Brief PiclwnS an Bombard, worin der Minister den irttherc» Botschafter das Bedauern aus drückt, Ihn von seinem Posten scheiden zu sehen und ihm -ferner den Dank sür die geleisteten Dienste ausspricht und feine Ernennung znm Grvßvfsizier der Ehrenlegion bc tan nt gl«». Paris. lPrio.-Tel.s Der bekannte sraiizösische Auto»,,, bil-Nennfahrer Collomb, Sieger im Mont Ventoux-Salonberg Nennen, hat sich gestern erschossen. Collomb war in finan zielle Schwierigkeiten geraten Berlin sPriv.-Tel.s Die Bearbeitung der neuenj F c ld d ie. n st o r d n u n g ist soweit vorgeschritten, daß ihre mdgültige Genehmigung durch den Kaiser unmittelbar bevor- j-eht Dis Truppen dürsten zu Beginn der Frühjahrsausbil- dungspcriod: bereits im Besitze der umgearbeitcicn Dorschrist fein. Berlin «Priv Tel.« In dem Disziplinarverfahren gegen den Regiernngsrat Martin, daS von der „Nordd. Allg. Ztg." Mitte Juli vorigen Jahres angckündigt wurde, ist au, den 7. Mai dieses Jahres Termin zur Hauptver- handlnng vor d:m Landgericht Potsdam angcsetzt worden. Beweisaufnahme und Vornnternichung sind bereits am 23. November vorigen Jahres acichlosicn worden. Die Anklage umfaßt vier Punkte, nämlich: einen Brief an die „Ger mania". der in dieser abaedrncki wurde, zwei Artikel in der „Rhein. Weit,. Zig.", die Aenßeriinge» über den Rück tritt des Graten PoiadowStu, wie sic Martin in seiner Er widerung auf die Aufforderung seiner Vorgesetzten Dienst behörde. «sich über seine Veziehunaen zu den erwähnten Ar tikeln zu änßcrn, getan hat Nach Lage der Tinge und ins besondere nach dem Inhalt der Anklageschrift wird das Ver jähren zu interessanten Erörterungen über die Vorgeschichte des Rücktritts des früheren Staatssekretärs deS Innern führen. Berlin. lPriv.-Tel.i Der amerikanische Botschafter Mr. Eharlcmaguc Tower hat gestern von Andrews C a r n e- g i e ein Schreiben crhglten. in dem dieser ihm mttteilt, daß er auch die z w « i t e h a l b e Million Mark zur Er gänzung der für die Robert Koch-Stiftung erforderlichen Million beitragen wolle und die Verwendung dem Ermessen der Direktoren anheimstelle. Berlin. «Priv.-TelI Dorm zweiten Strafsenat des Kainmergerichts fand heute in der Revisionsinstanz die Ver handlung gegen den Obersteno.D. Eädke wegen unbefugter Führung des Oberstentitels statt. Oberst Gädke wurde, nachdem er viermal freigesprochen worden war. zuletzt von der Straf kammer des Landgerichts I wegen unbefugter Führung eines Titels zu 150 Mart Geldstrafe verurteilt. Gegen dieses Urteil batte er Revision eingelegt. Der Generalstaatsanwalt Dr. Wachler beantragte Verwerfung der Revision. Hamburg Der in Boston (Englands beheimatete Fifch- dampser „Seal" ist in der Nordsee insosgc Schaftbruches ge sunken. Die aus ö Mann bestehend« Besatzung wurde, in Rettungsbooten treibend, von einem englischen Dampfer auf- gesunden und heute in Hainburg gelandet. Danzig. «Priv.-Tel-s Hier erschoß sich der Leut nant z. S. L. Die Ursache des Selbstmorde bilden dienst liche Angeleqenhciten. Granden z. (Priv.-TelI Die Maschinenfabrik A. Venzki. Aktiengesellschaft, hat sämtlichen Formern und Gieße ret- arbeitern, die sozialdemokratischen Gewerkschafts- rerbänden anaehoren, gekündigt. Ferner hat sich die Ver waltung entschlossen, künftighin nur solche Arbeiter etnzustellen. die keinem jener in sozialdemokratischem Sinne geleiteten Ver bände angehären. Oldenburg. (Priv.-TelI In der letzten Vollver- sammlnng der Handelskammer für das Großhcrzog- tum Oldenburg beklagte sich der den Verhandlnngen bei- wohnende Vertreter der Staatörcgierung. Geh. Ovcrrcgic- rungsrat Dr. Driver, darüber, daß der oldcuburglschcn StaatSregicruna die Vorlagen kür den BtmdeSrat nicht Paris. «Priv-LelI Der irühere deutsche Ofsi zier Kramsta hat, wie fetzt bekannt wird, das Aus m e i > u n g s d e k r c t erhalten, weil er angeblich mit ver schiedcnen Unteroffizieren verkehrte und wiederholt an sic Fragen über den Dienst und andere Militärangelegenheiten richtete. Ein bestimmter Vorwurf konnte ihm nicht gc macht werden. Immr/Hin hielt man die Bekanntschaft des deutschen Offiziers mit französischen Soldaten für ucr dächtiq, und eine Ausweisung auS Gründen der ösfent lichen Sicherheit tür geboten. Bern. «Priv.-TclI Ans Verlangen der russische,, Gesandtschaft in Bern wurde der russische Student von Wasiliew in Gens verhaftet. Er ist der Ermordung eines russischen PvlizeioMziers in der russischen Stad: Peuzau angeühuldigt. Rußland verlangt seine AuS lieferung. Lissabon. (Priv.-Tcl.s Tic bei der Pariser Gc iellschaft Urbainc auf das Leben des c rmordcten KünigsDvm Earlvs versicherte Summe von 1100DON Francs mar bei der Bank von Portugal verpfändet. Der Betrag wurde gestern ausgczahlt. Diese Tatsache erreg« Aufsehen, da das Versicherungsgcld zur Abtragung der Staatsvorschüsie. die Dom EarloS erhalten hatte, verwende« worden sollte. London. König Eduard wird voraussichtlich nächste» Montag nach Biarritz abreisen und den Weg über Paris neh men. wo er ein oder zwei Tage Aufenthalt zu nehmen gedenkt Bezüglich der Reise der Königin ist noch nicht« festgesetzt. Sofia. (Priv.-TclI Die ..Agence Bulgare" dementiert die von einigen Blättern verbreiteten Gerüchte von der Mo bilisierung der bulgarischen Armee und Vinberusttng der in Rußland lebenden Reserveoffiziere. lNachts eingehende Develche» siehe Seite 1I ReuaVericht vom 25. Februar. Rennen zu «ikempton-Park. Sljhford Hurdle Rece l. „Le Roy U", 2. „Crtpplcgate". 3. „Roman Kuight'. Wetten INb : Hä, 8 : 4. 20 : l. — Surren and Middleser Chase Hanbicar l. „Clscisington", 2 „Rcd Cloth", S. „Baron Crasion" Wetten S : 1. 5 : 2, S r l. — Maiden Hurdl« Race. l. „Matral", 2. „Gala", 3. „VlaiiÄc Marie". Wetten S : 4. — Ltttleton Handicap tzurdlc Racc. 1. „Saoernake". 2. „Melanne". p. „CreScent". Wetten « : 1. 100 : so, 8:1. — Lhepperto» Chase Handicap. 1. „Eynique", 2. „Peter the Äreai". Wetten S r 1. Hamburg, 28. Februar. (Prio.-Tel.i Eine erste hiesige Iapansirma erhielt von Ihrem Rertreter in Japan auf Av frage folgendes Slabeltelegramm: „Glauben Lie nicht, «a» chir « bar «in« ungünstige Lag« der japanischen Finanzen hören. In Yokohama geht alles wic grniohut feinen Gang, und die Rai«, richten an» Kob« sind öbertrievcn. Es liegt kein Grund zur Be unrnhigung vvr. . Düsseldorf, 25. Februar. fPriv.-rel.f Der Ltahl- iverksverband Hai aud dem Reingewinn des WefchäfiSlahre- lt>07,08 an seine Mitglieder einen Betrag von tibcr 7 MUl. M für die Lieferungen in der Zelt vom 1. Npril ISO? bi, Ende Januar 1908 als weitere Abschlagszahlungen vcrlellt. Ungefähr dieselben Abschlagszahlungen waren an dir Werke zu Anfang Januar verteilt worden. Sssen fNuhrh 25. Februar. fPrie.-rcl.) Berfchiedenc Ruhrzrchc» beginne« insolge Abiatzmangcla mit Feier schichten. Die nächst« Zechenbesiycrversammlnng dürft« «ich« nur eine wettee« Einschränkung der AvkSprobuktio», sondera auck>
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