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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.06.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-06-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270629010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927062901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927062901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1927
- Monat1927-06
- Tag1927-06-29
- Monat1927-06
- Jahr1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.06.1927
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^ D Mittwoch, rs. Junl 1927 t der , mit >,111» — »Dresdner Nachrichten" — Nr. Z00 Seile» > des leiien Tr. Hres. als richts . O, ehrs- Züge tstriu hms. d. h. t ge, ko m. imge- der rank, rste». von arten nach b i e , wie linig. rose^ Scge- düng r für n be- er ist - bc> e die sezeit lizei. ntlich kl die ngen al in von ieise. füns- einc nicht nikcr i m m- sand Ischen zahl- hrcn- h irch dem hrige um- »ästS- s ge- idner men- . Mit ncr, die tltchc Not- ncine !>ergl. dem >l be- iißcn, s bc- )ctm- >irck- ngen ivenn ings- egen- iglich statt, iihmte i Uhr. Söchsischer Landtag. Porzellanmannfaklur Meiden. — Poltzeisragen. — Die Einwanderung fremdiiiimmiger Ausländer. (Fortsetzung de» Bericht» au» dem Abenddlatd.) Ohne Bericht und Aussprache wirb Kap. 87: Botanischer Garte« nach der Vorlage verabschiedet. Abg. Berg (D.-N.) erstattet sodann den Bericht des Haus» haltauöschusseS ö zu Kap. 8 Tit. 2: Porzeilanmanufaklur Meiden. Er beantragt, die Einstellungen nach der Vorlage zu ge nehmigen, insbesondere auch 158 00(1 Mk. al» Kapttalbedars zur Errichtung eines ModcllhanseS zu bewilligen. Weiter soll die Regierung ersucht werden, 100 000 Mk. zur Reorganisation und den Wiederausbau der WerkSpensionSkasse berett- ziistellen, seiner die Generaldirektion der Porzrllanmanufaktur anzuweisen, die Frage der Slbsavorganisation einer Priisung zu unterziehen und dem Beirat Vorschläge zu einer Neu» rcgelung zu unterbreiten, bei der Erörterung der Tr- zeugungs. und Absatzproblcme auch die gesetzliche Betrieb». Vertretung Mitwirken zu lassen, endlich in der Staatlichen Porzellanmanufaktiir Meisten den Achtstundentag ausnahms los durchzusllhren. Der Berichterstatter hat einen MtnderheitSantrag ein gebracht. die Regierung zu ermächtigen, aus laufenden Mitteln der Mannufaktur im Jahre 1S27 einen Betrag bis zu IM 000 Mark für die Zwischenregelung der R u h e g e h a l t s k a s s e zu verwenden. Abg. Dobbert (Soz i sieht in der Denkschrift des Personals eine wertvolle Grundlage für die Hebung de» Absatzes, um über die unangenehme Situation wegznkommen, bah die Manufaktur keinen Gewinn abwerse. Der Zuschuß zur Pen- sionSkasse könne setzt noch nicht aus den lausenden Mitteln genommen werden, die Negierung müsse ihn vielmehr aus Staatsmitteln geben. Finanzminister Weber nimmt zu einzelnen in der Debatte berührten Fragen Stellung. Die Umsatzstcigerung von 1025 zu 1920 betrage 24 bis 25 Prozent. Aus Grund deS StaatSwirtschaftSgefetzes sei für die Erörterung der Absatzfragen ein Beirat eingesetzt. Es sei nicht richtig, daß die P e n s t o n S k a s s e durch die ZwangSpensionierungen in der Inflationszeit ruiniert worden sei. Die Kasse habe zusammenbrechen müssen, da sie nach einem fachmännischen Gutachten nicht auf verficherungS- technischer Grundlage aufgebaut sei. Es sei das Bestreben der Regierung, die Kasse an eine tragsähtgere Basis an» zuschliesten. Der Minister bittet um Annahme deS Antrages Berg. ES gehe nicht an, eine einzelne Kasse aus allgemeinen Staatsmitteln zu unterstützen. Das würde zu Konsequenzen führen. Die Kasse könne nur aus den Erträgnissen der Manufaktur selbst gespeist werden. Abg. Böttcher (Komm.) behauptet, daß der Finanzmintster von der Manufaktur keine Ahnung habe. (Vizepräsident Dr. Eckardt rügt dies.) Die sozialpolitische Auffassung des Finanz» mtntsterS müsse entschieden zurückgewtesen werden. Der Fleist -er Arbeiter habe die Fortschritte der Manufaktur ermöglicht, dafür würde ihnen durch Abbau der Löhne und sozialen Leistungen gedankt. Es sei Pflicht der Regierung, ohne Bei träge den Arbeitern einen auskömmlichen Lebensabend zu sichern. Finanzmintster Weber tritt dem Vorredner entgegen, der ganz unsachlich verfahren sei. Die Regelung, die die Regierung hinsichtlich der PcnsivnS- lasse vorschlage, sei alles andere als ungerecht. Die durch schnittliche Monatöpeiision betrage 110 bis 150 Mk. (Zuruf des Abg. Böttcher: Das war sehr mager!) Abg. Härtel (VolkSr.) verlangt von der Negierung, daß diese dem Landtag den Geschäftsbericht künftig früher zugehen lasse. Um die Verivaltnngsunkostcn herabzudrücken, beantragt der Redner, die Neucinstellungen für einen Betriebsdirektor und einen Verwaltungsdirektor zu streichen. Bet den staat lichen Betrieben herrsche eine bureaukratische Ucberorgani- sation. Die Mittel der Pcnsivnskasse seien durch die In flation vernichtet worden. Daher müsse jedermann für eine gerechte Aufwertung ciiitreten. Abg. Dr. Kästner (Dem.) ist auch der Ansicht, Last eS nicht möglich sei, durch Bereitstellung von Staatsmitteln die Re organisation der Pensionsknssc vorzunchmen. Der Betrag müsie aus den Betriebsmitteln der Manufaktur genommen werden. Praktisch sei das Ergebnis ja dasselbe. Es set nicht leicht, einen Betrieb künstlerisch und kaufmännisch so zu leiten, Last keine Schwierigkeiten entstehen, man müsse aber an- erkennen, dast das künstlerische Niveau der Manufaktur er halten worden sei. Die Entwicklung Meistens brauche man nicht mit allzu pessimistischen Augen anzusehen. Mg. Astmann (Wirtsch.s weist darauf hin, dast im vorigen Jahre KNkioo Mark Verlust zu verzeichnen gewesen und die Schulden an die Staatskasse sehr erheblicher Natur seien. Der Umsatz habe nicht einmal die Höhe de» Betriebskapitals erreicht. Da» sei „rin sehr miese» Geschäft", wie e» im Volk»- mund heiße. Die große Geschäftswelt müsie sich noch mehr al» bisher sür da» Meißner Porzellan rinsetzen. Eine Regelung der PensionSfrage set dringend nötig. Der Mittel stand habe alles verloren, diese Leute aber auch. Der Redner verteidigt die Haltung -es tztnanzministerS in der Frage der PenstonSkasse. Als er sagt, daß seiner Partei da» Finanz ministerium aufoktroutert worben sei. bricht auf der linken Seite deS Hauses starke Heiterkeit loS. Abg. Wirth lAltloz.s betont, im Ausschuß set man einer Meinung darüber gewesen, daß der Kasse geholfen werden müsse. Um den Betrieb nicht noch mehr zu belasten, müsie der Staat etngreifen. Er set dazu verpflichtet. In die tarif lichen Angelegenheiten der Gewerkschaften solle man sich nicht etnmischen, wenn cs nicht gewünscht werde. Man erreiche da mit nur, daß sich mancher Arbeiter von den Gewerkschaften drücke. Abg. Voigt (D. Vp.) äußert, daß seine Fraktion den An trag Härtel und ein Teil seiner politischen Freunde den Antrag Berg ablehnen werden. Dem Antrag auf Durch führung deS Achtstundentages könne man zustimmen, da die achtstündige Arbeitszeit in der Manufaktur im allgemeinen schon bestehe. Durch die andauernde abfällige Kritik würde die Manufaktur in Gefahr gebracht. Der Außenstehende müsse daraus entnehmen, daß das Institut nicht aus der Höhe sei. Die Resormvorschläge müßten im Beirat behandelt werden, dem ja die Abgg. Berg, Dobbert und Böttcher an- gehörteu. Nach Ablehnung des Minderheitsantragcs Berg wird be schlossen. die Negierung zu beauftragen. 100 000 Mark zur Reorganisation und zum Wiederaufbau der Werkspensions kasse bereitzustellen. Der Minderheitsantraa Härtel wird ab gelehnt. Im übrigen werden die Ausschußanträge an genommen. Abg. Lippe (D. Vp.s erstattet im Austrage des Haus haltausschusses S den Bericht zu Kap. 5 Tit. 3: Kütten- und Blaufarbenwerke Er beantragt, die Einstellungen nach der Vorlage zu ge nehmigen. ferner die Negierung zu ermächtigen. Len Werk erneuerungsstock bet den Hütten- und Blausarbenwerken auf- zulösen und zu einmaligen außerordentlichen Abschreibungen auf die Anlagenwerte zu verwenden. Gegenüber dem Vor- fahre, das einen Gesamtverlust von 379 000 Mark ergeben habe, sei insofern ein Fortschritt zu verzeichnen, als in den neun ersten Monaten des Jahres 1928 sich der Verlust um >5 000 Mark verringert habe. Mit diesem Punkt wird der nächste gemeinsam behandelt, der sich mit Kap. 5 Tit. 4: Münze befaßt. Der Haushaltausschuß beantragt, die Einstellungen nach der Vorlage zu genehmigen. Abg. Licberasch (Komin.) stellt zu dem Kap. über die Hütten- und Blausarbenwcrkc einige Mindcrhettsariträge,- er fordert u. a., daß die Negierung eine Million Mark bereit- stellc, um für die Hüttenwerke bei Fretbcrg eine eigene Erz basis zu schassen. Als Licberasch in seiner bekannten Art die Negierung angreist und der Abg. Dr. Dehne Einwendungen macht, sagt Licberasch: .-Sie können als Bankdirektor vielleicht Schiebergeschäfte mit Geld machen, aber von diesen Dingen Ist In Ihrem Gehirnkasten nichts enthalten." Präsident Schwarz schüttelt lächelnd den Kopf. Der Redner hält eS ,fiir möglich, den sächsischen Erzbergbau wieder rentabel zu gestalten. ES herrsche aber in technischer Beziehung auf diesem Gebiete eine große Rückständigkeit. Er glaube nicht, daß die Erzkammern in Sachsen vollständig durchforscht seien. Auf Kosten der sächsischen Wirtschaft werde eine unverantwort liche Politik getrieben. Abg. Graupe (Toz.) weist darauf hin, daß die llntersnchnn- gen. ob der sächsische Erzbergbau profitabel gestaltet werden könne, zu keinem Ergebnis geführt haben. In seinem Schlußworte führt der Berichterstatter Abg. Lippe a»S, der Abg. Licberasch habe seine Rede mit außer ordentlicher Lnngenkraft vorgctragen, sie habe aber doch keine Uebcrzengnngskrast besessen. Beide Kapitel werden nach den Vorschlägen deS Aus schusses verabschiedet.- die kommunistischen MinderheitSanträge werden abgelchnt. Die folgenden Punkte der Tagesordnung, die sich sämt lich mit der Polizei und ähnlichen Dingen beschäftigen, werden gemeinsam be handelt. Abg. Licbmann (Soz.) erstattet den Bericht zu Kap. 38: Polizei. Er beantragt entsprechend den Beschlüssen des -Haus- haltausschusseS einige Abänderungen der Vorlage. Ferner wirb die Negierung ersucht, diejenigen Vorschriften über das Osfenhalten der Schank- stättcu, die die Festlegung -er Polizeistunde aus 1 Uhr nacht» betreffen, u n v e r ä n d e r t zu lassen: die Dienstkleidung der Polizei vom Staate zu liefern: die WohnnngSabzüge für die kasernierte Polizei zu be seitigen: die Besolbungsreform der Poltzetbeanitcn aller Gattungen in Zusammenhang mit der allgemeinen Reform beschleunigt tn Angriff zu nehmen und durchzusühren: tu Verbindung damit die Frage der Dtenstanfwands- entschädtgungen und VekleibuiigSzuschiisic von Grund auf neu zu regeln: alle beretts getroffenen Maßnahmen zur Aus. und Fort bildung aller Poltzeibeamten tm Poltzcidienst weiter auszu- baiien: insbesondere für die Heranbildung eines vollwertigen Polizetoffizierersatzes Sorge zu tragen,- der Forderung der Wohnungs- und UnterkunftSverhält- ntsse für die Poltzeibeamten besondere Aufmerksamkeit zu schenken: bet der geplanten Umorganisation die notwendige Ver minderung der Poltzeitruppe anszngleicheii durch größere Beweglichkeit und gründliche Ausbildung; die Zahl der Polizciofsiztere und Polizeiwachtmetster tn den oberen Dienstgraden entsprechend dem gesteigerten dienst lichen Bedürfnisse zu vermehren und nötigenfalls die Stellen zahl der betreffenden unteren Dienstgrade herabziisetzen: dafür zu sorgen, daß die osfenstehendeii Beförderungs- stellen für die Beamten im Wachtmeisterrang bei allen Kapiteln umgehend zur Beförderung freigegebcn werden,- eine Anordnung an die Offiziere bc! der Polizei zu er lasse», daß sie sowohl den Beamten wie auch dem Publikum in anständiger Weise gegeiiübertrcten. Von den Sozialdemokraten und Kommunisten liegt eine große Reihe von Mindcrheitsanträgcn vor. in denen unter anderem gefordert wird: Auflösung der politischen Polizei und der berittenen Abteilungen: Auf hebung der Staatöpolizeiverwaltung und Nichtmehr verwendung ihres Leiters im Poltzcidienst,- Auflösung der Bereitschaften bei der Landespolizei: Aufhebung der Kasernie rung der Landespolizci,- Beseitigung jeglicher militärischen Einrichtung: Beseitigung der schweren Bewaffnung der Polizei mit Handgranaten, Maschinengewehren und Panzer wagen, Auslösung der Gendarmerieabteilungen,- Wahl der Polizeiofsizicre durch die Polizeibeamten: Abschaffung von Schulterriemen, Seitengewehr uud Gummiknüppel. Vom Nechtsaiisschnß wird vorgeschlagcn, einem sozial demokratischen Anträge zuzustimincn. durch den die Negie rung ersucht wirb, dem Landtage unverzüglich einen Gesetzentwurf über das Polizeibeamtenrecht vorzulegen. Abg. Siewert (Komm.) begründet mehrere kommunistische Anträge aus Aufhebung der Verordnungen des Innenministe riums betreffend die Ueberivachung von Versammlungen; gegen eine angeblich geplante Verschlechterung des Vereins- und VersammlungSrechts: ans Aushebung des Verbots der Veranstaltung von Umzügen und Versammlungen des Roten Frontkämpferbundes in Leipzig; auf Verbot der Klein- kaltber- und Faschistenorgantsationen. Abg. Voigt (D. Bp.) richtet eine Anfrage an die Regie rung, die sich mit den rohen Ueberfällen durch Kommunisten und Rote Frontkämpfer auf Mitglieder der Vaterländischen Verbände und friedliche Straßenpassanten befaßt. Eine Anfrage der Sozialdemokraten wendet sich gegen einen hakcnkreuzlerischcn Ueberfall aus einen Arbeiter am 8. Mat 1927 in der Hetdemtthle bet Dresden. Mg. Müller-Planitz (Soz.) rnst im Laufe der Begründung, die durch den Abg. Ebcrt (Soz.) erfolgt: „Es waren meist solche Rotznasen wie der Abg. Tittmann." Von den Deiitschnationalen liegt die Anfrage vor, welche Maßnahmen die Regierung auf die Landtagsbeschlllsie gegen die Daß Sttt ist, weiß sede Mutter, saß .Kufeke' biwg ist, sollte jcö, Mutter wissen. Oie für eine Mahlzeit benötigte Menge Kufeke für ein Kind bis zu ü Monaten kostet * MrrnLe zachär^e bevorzugen und empfehlen un» frische AÜÜE! afts- von icurc scheu on-S aus- ichen von sine» schcn t um m ist der iinen tung isien. n im luge aus« nt. toniö »Ilst- essiv- Mni- ähre gc- i an HIckt. stein. Alte de» Teil ! ihr er find leibst enzo hier- ite»- >l tei gewissenhaft wiedergcbcn, genau wie die Länge der Florett wunde eines faschistischen Journalisten bei seinem letzten Duell. ManctniS Weg ist ohne Gemito nicht denkbar; es klingt fast unglaublich, daß die beiden schon vor 1870 in Neapel zu- sammen gelernt und zusammen gehungert haben, der Bild hauer als der Treibende, der dem andern die entscheidenden Bekanntschaften vermittelte, mit Domenico Morcllt und später tn Paris mit Gonpil und dem Holländer Mesdag, der ihm mehr als eins seiner besten Bilder abkaufte. Man muß sich schon tn die süßliche Atmosphäre der Pariser „Salons" und der ihnen getreulich »achstrcbenbcn italienischen Ausstellungen der 70 er und 80 er Jahre zurückdenken, um zu begreifen, daß dieser brutale Farbcnrausch, dieser „Bcrismo" Manciniö da mals wirklich eine revolutionäre Tat war; dafür seien ih-n seine Extravaganzen, die auf und In die dicke Farbenschicht gepreßten Goldpaillettcn, vergeben! ES ist eine seltsame Fügung, daß sowohl Mancini wie sein Neapolitaner Freund in den 80 er Jahre» eine Zeit völligen künstlerischen Ver sagens. sa nervöser Erschöpfung hatten, ans die bet beiden dann eine zweite fruchtbare Schafsensperiode folgte. Heute gibt cs in Italien kaum eine städtische Galerie, die nicht als Hauptstück ihr Porträt von Mancini hätte, das seinen Ehren platz bei der geringen Resonanz, die die „neue Malerei" bisher im Publikum gefunden hat, um so leichter behaupten kann: die europäische Malerei wird ihm auch wohl seinen Posten als Vertreter Italiens in der Generation der Lteber- mann. Jzraels, Znloagas lassen. Eine KolossalnuSgabe der „Göttlichen Ko ni ö d l c" ist tm Begriff zu erscheinen, mit der die italienische Buchkunst, wie enthusiastische FciitNctoiiistcn berichten, mit einem Schlage an die Spitze der Weltliteratur treten wird, wo sic sich offenbar bisher noch nicht befand. Drei Bände Großfolio werden eS lein, wenn die aller zwei Monate er scheinenden Lieferungen abgeschlossen sind: nur >000 Exem plare werden hcrgestcllt, die Einbände handgemalt in Kalb- ledcr. der Text (nach der Prüfung der italienischen Dantc- Gcselllchast) zweireihig tn Umrahmung aus Elfenbeinpapier der berühmten Werke von Fabriano, die lateinischen Typen gestochen von AmoS Natttiii. der auch die hundert ganz seitigen Tafeln in Aquarell entwirft. Noch wird der Preis dieser wahren MviiiimciitalanSgabc verschwiegen und nur gesagt, iv jeder italienischen Botschaft der Länder der Welt müsie sic künftig zu finden sein als höchstes Symbol itali schen GctsteS! Neben den Großen lebt im sangessrohen Italien immer die Volkskunst fort, und nie im ganzen Jahr kann man sie auch in dem leider Immer „moderner" werbende» Rom (Ludwig 1. von Bayern meinte schon 1868, das set nicht mehr „Nom") nock so gut beobachten wie zu „San Giovanni", in der Johannisiiacht. Da klimpern an allen Ecken die Manko- linen, da trällern die Kanzvneii im echtesten Nomanesco die klassischen des !8. Jahrhunderts und die des vortrefflichen Biedermeiers Gioacchino Belli, wie auch immer wieder neue, sür die eine Zeitung sogar eine große Konkurrenz aus geschrieben hatte, deren Ergebnisse dann in einem der größ ten Kinos vorgcsührt und gleich vom Auditorium der Quirlten niitgesuugen wurden: und so singen sic alle bis lange nach Mitternacht in den überfüllten TramS, auf den bekränzten Campagnakarren und in den bis auf Motor uns Kotflügel besetzten Autos. In den Osterien aber, vor allein in Traste- vere, am Lateran und auf Piazza Montanara, wo die Ernte arbeiter ans der Sabina in Reihen mit ihren Bündeln auf dem Pflaster schlafen lgleich daneben wohnte Goethes Faustina), dort überall wird geschmaust, wie nur der Römer zu schmausen versteht; auf den ungedeckten Tischen vor den -Häusern brünge» sich die Schüsseln mit den Weinbergschnecken, die in dieser Nacht zn Millionen vertilgt werden, meist in einer breiigen Tomatensauce (die keine Wüsche wieder heraus, bringt!), und dazu strömt der goldige FraScatt und Grotta- fcrrata tm grellen Schein der Karbtblampen. Noch greller freilich ist die Musik dazu, die unseren Oktober- und Vogel wiese» nichts nachgibt; zu den traditionellen Hörnern und Tuten sind ungezählte Autohupeii hinzugekommcn, und wenn sie hier schon im übrigen Jahr weit mehr als nötig gebraucht werden, tn dieser Nacht darf sich niemand über sic beklagen! Das wettere kann man sich denken. Neulich hat es aber doch einmal eine öffentliche Be- schwerde über Ruhestörung gegeben,- tn den Zeitungen wurde der Herr Gouverneur von den Anwohnern des Luna- parkS bestürmt, ein Machtwort zu sprechen: aus Gründen — bitte — der Acsthettk, der Moral, des Patriotismus und — schließlich der Ruhe. Ein Lunapark ist natürlich in Rom nichts anderes, als waS cs auch bei uns ist, ein Tummelplatz mit .Karussell, russischem Rad, Wasierrutschbahu und Jazzband; aber hier liegt er unmittelbar hinter der Engelsbnrg und neben dicht bewohnten Straßen. Mit dem Patriotismus aber hatte eS folgende Bewandtnis: der Pächter war ein Deutscher, und so sagten die in ihrer Ruhe gestörten Anwohner. „eS sei eine Beleidigung für italienische Herzen, wenn ihnen ein Fremder nur ans Gewinnsucht die ganze Nacht und zur Be gleitung geschwungener Beine die „Giovinezza", den Marsch "vi" Piave und die andern ans Blut und Pulver geborenen hei'n'ei, Weisen des Krieges und der Revolution Vorspiele!" Uv'' außerdem ist eS nach Artikel 457 deS Lockieo pennlc- per. bolc»; cccal Ü. 8r. Bücher un- Zeitschriften. X Adelbert von Ehamiffo, Gedichte. HerauSgegeven von Dr. Ilse N n l a n d. Mit vier Bildtafeln. Ktetn-Oktav. (Verlag Strecker L Schröder, Stuttgart.> Diese Auswahl verzichtet tm allgemeine« aus die Wiedergabe der unselbständige« Gedichte der Frühzeit. Sic begleitet den Dichter tn seinem Liebes- und Familicnglück, seiner Anteilnahme an fremden Schicksalen und seiner Stellung zum Zctt- acschchen bis zum tiefen Ernst seines Lebensabend?. Das formale Einteilungsprinzip, da- der Dichter zur Richtschnur seiner Samm lung machte, »iiifite dabei durchbrochen werden zugunsten einer Gruppierung nach inhaltlicher und zeitlicher Zusammengehörigkeit. Die Auswahl bemüht sich, da» Lebenskräftigste ans der Dichtung ChamistoS ans Licht zu stellen, wobei die Gedichte den Vorzug er hielten, dlc, ohne der Erläuterung zn bedürfen, an sich selbst klar verständlich sind, und bei denen auch die sprachliche und künstlerische Formung voll geglückt scheint. X Esprit «nd Geist. Versuch einer WesenSknndc de» Deutschen und des Franzosen. Bon Eduard Wechßlcr. (Verlag von Bclhagen H-, Klasing in Bielefeld und Leipzig ! — Da« vorliegende Werk schlägt grundsätzlich eine» neuen Weg ein, da eS sich nicht etwa In kleinen Betrachtungen »m das Wesen des Deutschen und des Franzosen bemüht, vielmehr einen Versuch bedeutet. In un mittelbarer Forschung und Vergleichung die verschiedene WescnS- mttte der beiden Völker zu dnrchdringeii. ES handelt sich hier darum, den Geist der deutschen und der französischen Volkheit tn allen lebendigen Wcscnszügcn zu ersahen. Der Verfasser schasst dadurch, daß er die Schilderung deutschen Wesens von der des französischen durchgchcndS abhcbt, ein gewaltiges Hilfsmittel, wo mit wir uns gegen den Nachbar, der gewandt und sicher sein Wesen formt, behaupten können. In diesem Buche sind e» vornehmlich Kunst und Literatur, an denen das Gesicht beider Völker gezeigt wird, lind zwar steht der französische und der deutsche Mensch zu nächst als Natnrwcscn mit ursprünglichen Trieben und Leiden schaften vor unß, und wird erst hernach als geistig Strebender, der auf eigentümlichen Bahnen seines Denkens den Stoss z» seinem Weltbilde formt, gezeigt. Van der Tatsache ausgehend, dast der WcsenSkuiide ledcr Text, ohne Rücksicht aus seine Form und Gestaltung, zu wichtigem Beleg und Zeugnis werden kann, hat der Verfasser versucht, jeden WcsenSzug und jedes Zeugnis tn aller Schärfe und Tiefe z» bestimmen. X Elementarer Rechtsunterricht. Die Notwendigkeit pianmäbiger allgemeiner Rechtsbclehrnng. Herausgcgcbcn von der Arbeitsgemein schaft kür allgemeine Nechtsbelehriing in Dresden, Ministcraldirektor Dr. W » l s s c n, LandgcrichlSdircktor Dr. Otto und Dr. Sicdam- grotzkn, NiutSgerichtSrai Dr. Bestell. Ovcrstudtcnrat Professor Dingcl- den. Stndlcnrat Dr. Reibstcin. (Verlag des Deutschen NcchtßbundcS, e. B.. DreS»e»-A.. Geschäftsstelle: Aniienitraßc lüg.s X Die drei Giebel. Von A. Eonan D o v l e. (WilleS Illustrierte Kriminal-Bücherei, Band Hugo Wille. Berlin XXV 87.) — Lhcrlock Holmes, der weitbekannte Mcisterdcteltiv, erzüült in dielen, Band drei neue Abenteuer. Eona» Donlc lästt leinen Shcrlock HvlmcS auch hier durch seine ansterordentlich scharfe Beobachtungs gabe und seine überraschenden Schlußfolgerungen verblüffen.
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