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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.06.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-06-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270629010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927062901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927062901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1927
- Monat1927-06
- Tag1927-06-29
- Monat1927-06
- Jahr1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.06.1927
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Nr. 300 Sette S »Dre»l»ner Nachrichten Mittwoch. 2S. 3uni isrr Einwanderung fremdstämmiger Ausländer getroffen habe. Oberregierungsrat Rätzsch verliest die Antworten der Regierung auf die Anfragen. ES heißt darin: Dns Miuisteriuni des Innern ist der unerwünschten Ein wanderung von Anoiändern nichtdentschen Stammes bereits seit dem Jahre 1920 entgegengetreten. Am 12. April 1920 ist die auch jetzt »och geltende grundlegende Verordnung er lassen worden, welche die Polizeibehörden anweist, dem Zu strom frenidstaininiger Znivanderer dadurch zu begegne», dast Reuznreisende, die nicht im Besitz eines Passes und deS er forderlichen Sichtvermerks sind, anSznweisen sind, dast das selbe Verfahren anznwenden ist gegen bereits im Jnlande befindliche Ausländer. die unter Verletzung der Past- vvrschristen sich hier anshalten, dast weiter den im Jnlande befindliche» 'Ausländer» der Aufenthalt nur zu gestatten ist. wenn sie sich einivandfrei im Inlande verhalten und nicht etwa durch sonstige in ihrer Person liegende Gründe die Be sorgnis rechtfertigen, dast sie den Aufenthalt zur Störung der öffentlichen Ordnung »nd Sicherheit benntzen. Die Durch führung dieser Verordnung ist in den folgenden Jahren da durch erschwert worden, dast mit Rücksicht auf die Options- verhandlnngen mit Polen seitens der Reichsregiernng in de» Jahren 1922 bis 1921 wiederholt ersucht worden ist, die Aus weisung von Polen nur dann vorznnelunen, wenn die Aus weisung nach völkerrechtlichen Begriffen zulässig ist, das heistt wegen strafrechtlicher Verurteilung, wegen staats feindlicher Betätigung oder wegen Inanspruchnahme der öffentlichen Armenpflege. DaS Ministerium des Innern hat jedoch streng darauf gehalten, dast Ausländer, die trotz Ab laufs deS Sichtvermerks in Deutschland verblieben, ohne hierzu berechligk zu sein, gemäst der Verordnung über die Bestrafung von Znwiderhgndlnngen gegen die Past- vvrschrislen vom 6. April WA! zur gerichtlichen Bestrafung gebracht und sodann ansgewiesen wurden, wobei jedoch Härten soweit als möglich vermieden werden sollten. Die Polizeibehörden haben diese Anweisung auch befolgt. Es sind dauernde A n f e nthalt S g e n e h m igunge n erteilt worden von 1929 bis mit 1926: 1819: dauernde 2k n sent h a I t s g e n e l> m i g n n g e n v e r s a g t worden von 1929 bis mit 1926: lO.v,': Ausweisungen erfolgt von 1929 bio mit 1926: 999. Die Statistik ergibt, dast die Aus länder der in Frage kommenden An sich zu über zwei Drittel in Leipzig anshalten. Ein 'Vertreter dee> ArbeilS- und WvhlsahrtSministeriumS fügt unter anderem hinzu, dast gegen die 'Ausländer, die sich unter Umgehung der auf Grund des Wohnnngomangel- gesetzec- erlassenen Anordnungen ein Unterkommen verschafft haben, tatkräftig vorgegangen worden sei. Zn den Uebersällen durch Kommunisten nsw. sagt Dberregiernngorat Rät; sch nach einer eingehenden Schilderung der einzelnen 'Vorgänge u. a. folgendes: Die Regierung mistbilligt derartige NoheitSakte aufs schärfste. Sie hat bereite bi eher alles getan, was mit den ihr zur Verfügung stellenden Machtmitteln und nach den gesetz lichen Bestimmungen möglich ist, um sie zu verhindern und die Täter zur Bestrafung zu bringen. Sie restlos zu ver hüten, ist ihr aber ebensowenig möglich, wie die restlose Ver hütung anderer strafbarer Handlungen. Die Schlägerei in der Rühe der Heidcmiihle ist Gegenstand umfangreicher Untersuchungen und Ver nehmungen durch die Polizei gewesen. Ein v-'w-» -iirivnid- freieS Bild über die Ursache hat sich trotz eingehenden Ver hörs der zahlreiche» als Beteiligte oder Zeugen in Frage kommenden namentlich sengestellten Personen bisher aber nicht gewinnen lasse». Eine völlige Klärung deS Sach verhalts und der Schnldfrage kann erst die Gerichts verhandlung ergeben. Die Akten sind zu diesem Zwecke der Staatsanwaltschaft zngefertigt worden. AnS einer Aensternng deS Präsidenten im Laufe der Ver handlungen geht hervor, dast die letzte Sitzung vor den Ferien am Freitag, dem 8. Juli, ftattfinden soll. Abg. Liebmann lSoz.i richtet bei der Begründung der sozialdemokratischen Minderheitsanträge Angriffe auf die P o l i z e i o s f i z i e r e und bringt viele Fälle von an geblichen dienstlichen Uebergriffen zur Sprache. Während der Rede Liebmanns soll ein Regierungs- vcrtreter gelacht haben. Abg. Kautzsch lLoz.) ruft: „Feixen Sie doch nicht, Sie alter Asse": Abg. Ferkel jSvz.) ruft: „Un verschämtheit!" Beide werden von dem Vizepräsidenten Dr. Eckardt zur Ordnung gerufen. Innenminister Dr. Apelt: Ter Abg. Liebmann habe zunächst die Organisation der Polizei bemängelt. Er, der Minister, habe schon im HauShalt-- anSschnst Z darauf hingewiesen, dast man vor einer tiefgreifenden Umorganisation der Polizei stehe. Der militärische Betrieb werde in einen Beamtenbetrieb nmgestaltet. Daö Polizcibcamtengcsetz sei scrtiggcstellt und werde in diesen Tagen dem Gesamtministerium zugehen. Er hoffe, dast der Entwurf noch vor der Sommerpause dem Landtag zugelcitet werden könne. Militärische Ueberflüssig- keitcn sollten sofort beseitigt werden. Von den Vorwürfen gegen den Präsidenten der Staatspolizei habe sich nicht das geringste als stichhaltig erwiesen. Soweit im Ausschuß be rechtigte Vorwürfe gegen Polizeibeamte erhoben worden seien, habe die Regierung die notigen Mahnahmen ergriffen. Im übrigen sei das Material zum grasten Teile widerlegt worden. Er bcdanre, dast der Abg. Liebmann hier nur seine Beschwer den vorgcbracht habe, nicht aber die Feststellungen, die von der Regierung im Ausschüsse bekanntgegebeu worden seien. Abg. Dr. Gelfert lD. Vp.j sagt, dast die Schilderungen LiebmannS znm grasten Teil auf Klatsch und Geschwätz beruhten. Gott sei Dank versehe die grostc Mehrheit des Polizei- ossizicrkoi PS den schweren Dienst treu und gewissenhaft. Auch die Tätigkeit der Untcrbcamten erkennt der Redner an. Abg. Siewert lKvmm.j spricht in langer Rede vor leeren Bänken in ähnlichem Sinne wie Liebmann. Abg. Sicgert iD.-N.> weist darauf hin, dast sich unter den Anträgen viele befänden, die nicht nur Erhöhungen des Etats, sondern direkte Eingriffe in die Besoldiingsordnung forderten. Diese Anträge könnten nur im Nahmen der Bcsoldungs- vrdnnng erledigt werden. Die Polizeibeamten würden nicht satt durch die agitatorischen Anträge, hinter denen kein ver antwortlicher Wille stehe. Tie Notwendigkeit der Besoldungs- rcform erkenne seine Partei an, eine Vorwegnahmc einer Gruppe müsse aber die stärkste Miststimmnng der anderen Gruppen nach sich ziehen. Der Etat sehe übrigens schon wesentliche 'Verbesserungen vor. Das System der Dicnst- anfwandoentschäötgung und der Bekleidungszuschnssc befrie dige nicht. Das Kapitel der AnS- und Fortbildung der Poli- zeibeamken liege seiner Fraktion sehr am Herze». Tie Leitung der Polizei»!,ule Meisten möchte in die Sünde eines Polizei- obersten gelegt werden. Der Pvlizeiersatz sei mangelhaft in folge der ungenügenden Besoldung. Er müsse sich wundern, das; der Minister seine Polizei nicht so in Schutz genommen habe wie im Ausschüsse. Militärischen Drill lehne auch er ab, ohne eine militärische Schulung sei aber keine Polizei denkbar. Tie Angriffe gegen den Staatc-polizeipräsidenlen seien durch die Erklärungen der Regierung im Ausschüsse zusammen- Vie Schlammkatastrophe in Böhlen bei Leipzig. Vas Bild zeigt den Weg. den der Schlamm- und Wasterstrom unterhalb der Gebäude durch die Förderanlage nahm. Sämtlich« Fahrzeuge find weggefchivemmt. 2m Vordergrund eine umgestürsti eloktr. Lokomotive, deren Führer sich nur mit LNühe retten konnte. In Böhlen -rohen neue Gefahren. Im Tagebaugebiet der staatlichen Braunkvhleiiwerke i» Böhlen bei Leipzig, wo sich kürzlich der folgenschwere Damm- bruch ereignet hat, droht die Gefahr weiterer Damm, brnche. In nächster Nähe deS geborstenen Dammes findet sich eine zweite ausgedehnte Spül kippe, deren ge leertes Bassin für Angestellte der Sächsischen Werke »nd Mit glieder des Turnvereins in Böhlen als öffentliches Bad frei- gegeben ist. Ter Damm, der sich nach der Straße Spahns- övrf— Kieritzsch hin erstreckt, zeigte am 'Montag abend bedenk liche Riffe. Angestellte und Arbeiter der Sächsischen Werke ver- pliot. Scherl suchten sofort den Dammrist zu verstopfen. Aus den Rissen quollen aber bereits »»anshaltsam Wassermasseu, so dast die Lage aiistervrdentlich kritisch war. In dreistündiger angestreng ter Arbeit gelang es schlicstlich, den Damm notdürftig zu ver- dichten und die Gefahr eines Bruches zunächst zu beseitigen. Die Direktion der Sächsischen Werke hat sofort auf telegraphi- schein Wege 10 690 Sandsäcke augcsvrdert. Sie hofft, damit einen Durchbruch des Dammes verhindern zu können. Am kommenden Sonntag sollte in dieser Spülkippc ein Schwimm- fest stattsindcn, auch dursten sogar Schulen nnler Führung von Lehrern mit Genehmigung der Direktion in der Spülkippe baden. gebrochen. Polizeiosfizierkvrps im ganzen verdiene die Anpöbelungen des Abg. Liebmann durchaus nicht. Das Ma terial Liebmanus habe sich als brüchig, als Klatsch und De nunziation hcransgestellt. Dadurch werde der gute Ruf unserer Polizei geschädigt. Innenminister Dr. Apelt stimmt mit dem Vorredner überein, dast die Polizei eine gute militärische Ausbildung haben müsse. Abg. Elans sTein.» bezeichnet die Anträge der Linken als demagogisch und agitatorisch. Neun Zehntel der Wünsche der Polizeibeamten würden durch die BesvIdiiiigSordnung berücksichtigt werden. O-l2 Uhr wurden die Verhandlungen nach 10'Zstündiger Dauer geschlossen. Tie Abstimmung erfolgt in der nächsten Sitzung. Nächste Sitzung heute, Mittwoch. 3 Uhr. Tages ordnung: Gesetz über die Emeritierung der Professoren au deu wissenschaftlichen Hochschulen: zweiter 'Nachtrag zu dem außerordentlichen Slaatshanshalkplan ans das Rechnungsjahr 1926, sowie zu dem Gesetz über den Staatshaushalt für das selbe Rechnungsjahr: Antrag Kaiser, das von der AmtS- hanptmaniischgft Dresden verwendete Formular sSchnld- nrknndenj für Wohnnugsbandarlehen betreffend: Anfrage Kaiser betreffend die Denkschrift über die WvhnnngSnvt- zähluug am 8. Oktober 1926: 'Antrag Härtel wegen Verlänge rung des Mieterschutz- und des NcichSmietcngesetzeS: Antrag Arzt, die Finanzpolitik deS Reiches und den Landessinanz- anSgleich betreffend: Anfrage Dr. Kästner wegen der Ver wendung der Ueberwcisnugen an Mehrerträgen von RcichS- stencrn zur Senkung der Grund-, Gebäude- und Gewerbe steuer: Anfrage Kaiser zur Erhöhung der Gemeindczuschlägc zur Gewerbe- und Grundsteuer statt Steuersenkung: Antrag Elans, die Heranziehung aller gewerblich benutzten Grund stücke deS Staates und der Gemeinde» zur Eirund- und HauS- zinsstencr: Anträge verschiedener Parteien auf Aenderung deS Grund- und Geiverbestencrgesctzes — Lasteuausglcich —: Antrag Schmidt, Röllig auf Erhöhung der Wanderlagerstcner: Antrag Kaiser wegen Aufhebung der steuerlichen Erleichte rungen gegenüber Trusten. Die Bergung -es rötlich verungliickken Sku-enien Wolfgang Klein. Die Nachforschungen nach dem vermißten Studenten Wvlfgang Klein a»S Kötzschenbroda begannen nach einem Be richt der Alpinen Rettungsstelle Jnsbruck des Deutschen und Ocstcrrcichischcn 'Alpenvereins am Montag, dem 20., bzw. Dienstag, dem 21. d. M. mit dem Abgehen zweier Rettungs mannschaften und erforderten bei der ungemeinen Brüchig keit des Gesteins und der Unübersichtlichkeit des Grünstein- stockcs viel Vorsicht und Ansdauer. Laut Angabe seiner Berg kameraden wollte Klein zur Grüustciuscharte und über den Ostgrat znm Grnnstcingipfel, um daun über die Südseite, die sogenannte „Rivclriunc", wieder abzusteigen. Demzufolge verteilten sich die Rettungsmannschaften und suchten zunächst auf den vier Anstiegrontcn (am ersten Tage leider ergebnis los). Mittwoch wurde neuerlich der Ostgrat abgcsucht und nachmittags die Nordwänbe. Nach längerem Suchen meldete gegen Abend eine Gruppe, das der Verunglückte endlich ge sunden sei. Der Körper lag, schon halb in Schutt vergraben, am untersten Ausgange einer steilen, eiscrsülltcn Rinne, die dort beginnt, wo oben am Ostgrat ein Ausweichen in die Nordseite notwendig ist, an einer Stelle, an der schon vor einigen Jahren zwei Münchner Bergsteiger erfroren auf- gesunden worden sind. Der Absturz über die etwa 300 Meter hohe Tteilrinne dürfte wahrscheinlich durch die ungemeine Brüchigkeit des Gesteins an dieser exponierten Stelle erfolgt sein. ES besteht auch die Möglichkeit, dast ein Blitzschlag den tödlichen Sturz verursachte, denn Klein befand sich gerade am Grate, als ein Gewitter über das Junta! zog. Da Klein schon schwerere Touren hinter sich hatte und die Tour ihm von der Aiisknnftsstclle der akademischen Sektion empfohlen worden war, kann nicht davon die Rede sein, dast Leicht sinn oder ungenügende Ausrüstung den Unglücksfall ver ursachten, sondern lediglich eine Verkettung unglücklicher Zufälle. Ter Abtransport erfolgte über die steilen Schneehalden bis in die Nähe der Koburger Hütte, von der aus am nächsten Morgen mit Unterstützung von vier Trägern aus Ehrwald der Transport über die Ehrwalder Alm nach Ehr wald dnrchgcsührt wurde. Tie Leiche war gut in Decken ein- gcschnürt und mit blühenden Alpenrosen und Latschenzweigen bedeckt. Oberhalb des OrtscingangeS erwartete der Vater des Verunglückten den stillen Zug, der seinen Sohn brachte. Nach Ankunft des evangelischen Pfarrers aus Innsbruck wurde die Leiche cingescgnet und dem Schost der Erde über geben. Ein Teil der Bergsteiger vom Akademischen Alpcn- klub und von der Akademischen Sektion, die Len Verunglück ten gesucht und gefunden hatten, blieben auch Begleiter auf seiner letzten Fahrt. Nach schönen trostreichen Worten des Pfarrers klang still und feierlich ein letztes „Berg Heil" in das stille Grab. Sine Dttttettlandslrundgebung. Eine grostc Mittclstandskundgebnng, die ganz besonders auch von auswärts austervrdcntlich stark besucht war, wurde am Sonntag nachmittag in Olbcrnhau im Tivolisaalc von dem BezirkSansschust sür Handel, Handwerk und Gewerbe für die Amtshauptmannschast Maricnbcrg ans Anlast seines zweite» Bezirkstages veranstaltet. Ans dem RechenschaktS- bericht des ersten Geschäftsjahres, den Syndikus Krchncr i'Marienberg) erstatiete, ging hervor, das; die Mitglicdcrzahl von 200 auf 1800 gestiegen ist. Seine Aufgabe sieht der Aus schuß in der Zusammenschliestnng der gesamten gewerbliche» Mittclständler, in dem Schutz der Einzclexistcnz gegen Ver- trustnng, in dem Schutz der verarbeitenden Privatbesitzer gegen Sozialisierung nnd in dem Schutz der Einzelcxistenz gegen ungerechte steuerliche Belastung. Ucber die Notwendig keit des Zusammenschlusses des gewerblichen Mittelstandes machte daun Landtagöabgevrdneter Obermeister Kaiser sehr interessante Ausführungen. Er schilderte den Existenzkampf deS Handwerks in den letzten fünfzig Jahren nnd forderte, dast dem gewerblichen Mittelstand eine seiner Bedeutung ent sprechende Stellung in Staat und Wirtschaft cingcränmt werde. — Der 17. Deutsche Esperantokongrcst 1928 wird In Pots dam abgehalten werden. Das Kvngrestbuch wird diesmal das offizielle Zeitalter des Esperanto dadurch dokumentieren, das, sämtliche amtlichen 'Auslassungen der Behörden von Reich, Ländern nnd Gemeinden über die Welthilfssprache in ihm zu sammengestellt erscheinen. Daö diesjährige Kölner Kvngrest buch hatte wertvolle Artikel über Esperanto und Schule ver öffentlicht. — Wegen wissentlich falscher Anschuldigung hatte sich der 1891 zu Großenhain geborene, jetzt in Bohra bei Königsbrück wohnende, wegen Beleidigung vorbestrafte Ingenieur Her mann Rudolf Keil vor dem Gemeinsamen Schöffengericht Dresden zu verantworten. Keil war vor längerer Zeit wegen unberechtigten Fahrens mit einem Schwerkraftrad zur An zeige gekommen, hatte dies bestritten nnd, »m das Gericht zu täuschen, das betreffende Kraftrad in Dresden als ein so genanntes Leichtmvtorrad umbauen lassen. In dieser An gelegenheit war auch ei» Zeuge Erich Kleinsimon vernommen norden, der den wirklichen Sachverhalt ausgesagt und be schworen hatte. Wissend, dast der Zeuge die Wahrheit gesagt, wurde er vom Angeklagten wegen eines angeblich geleisteten Meineides bei der Staatsanwaltschaft Dresden zur Anzeige gebracht. Die Untersuchung ergab die Haltlosigkeit der wissent lich falsch erstatteten Strafanzeige. Keil wurde deshalb zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt nnd dem so schwer ver dächtigten Zengen auch die Befugnis' zugesvrochen, das er gangene Urteil auf Kosten Keils im „Grvhenhainer Tage blatt" z» veröffentlichen. — Gcschäftsjnblläen. Die Firma Streich L Co., Akt.-Ges.» Papiek-Groß-Vertrieb, Dresden-A., Ferdinandstrabe 13, kann am 1. Juli ans ein Rüührigcs Bestehen zurlickblicken. Im Fahre 1002 von dem jetzigen Direktor Ewald Streich gegründet, bat sich da» Unternehmen von Jahr zu Jahr immer mehr entwickelt und zählt heute zu den ersten Großhandlungen der Branche am Platze. Durch Niederlassungen in Frankfurt a. M. »nd Leipzig wurden weitere Absatzgebiete erschlossen, die sich heute weit über Sachsens Grenzen erstrecken. Herr Streich leitet heute noch seine mehrfachen Unter nehmungen in unverminderter Rüstigkeit. — Das gleiche Jubiläum begeht am 1. Juli die Firma Pallas Sc Sch aal, Lock. und F-arbengroßhaiidluug, Import von ital. Natur-BimS-steln, Holbein» straßc II.i. Jubilarc sind die beiden Gründer und jetzigen Inhaber: Bernhard Pallas und Oswald Schaal. — Das üyjährlc Geschäfts- znbiläum begeht heute -Herr Otto Paul Perina, Inhaber der Firma Otto Paul Perina, Dresden. — Seinen 80. Geburtstag feiert heute zwar halb erblindet, doch Iir geistiger Frische, der .Klciiircittner Gustav Führer, wohnhaft Neue Gage Mi. '— Paul-Graener-Sonzert In der Jahreöscha«. Am Donnerstag, nachm, um 6 Uhr, wird vom „Svrcchendcii Turm" des Rcichsvcr- bandes der deutschen Presse auf der JahreSschan deutscher Arbeit ein Konzert mit Merken von Paul Graencr übertragen. Ansführcndt sind Konzcrtsängcriil Lisa Wechsler und Kapellmeister Sieg- m und Mitli g. Zur Ai'N">'r>ing gelangen „Nacht in der Heimat" (Friedrichs, „Durch Einsamkeiten" lWUdgansl, „Zweier Seelen Lieb" iDeftmell: Millieim-Rabe-Musik sür Klavier: drei altdeutsche Liebes lieder: „Alter Liebeörcim". „Dos Abendlied", „Im Himmelreich". — Am Sonntag, nachm. !z-< Uhr, findet ein Borirag vom „Sprechenden Turm" von Redakteur Tr. H ans Hasse über „Tic äußere Gestalt der Zeitung" statt. — Ortsansschnß Dresden der deutschen Jngendverbände. Die Jugendlichen der dem Ausschuß angeschlogenen Bünde und Vereine erhalten nunmehr in der JahreSschan „Das Papier" gegen Vor zeigung des LichtbildauSwciscs eine Preisermäßigung von 1,S0 auf 1 Mark. — Sächsische Fechtschule. Die In diesem Monat ln unseren» Kindercrholilnnshcim in Soliland an der Spree unlergebrachteil Kinder kommen heute Mittwoch zurück. Sie treffen 1,11 Uhr in Dresden Hbf., 'Bahnsteig 1, ein. Tic Eltern werden gebeten, die .Kinder in Empfang zn nehmen. — Der Landesverband sachs. Ferkel- nnd Länserhänldler, Dresden, hält am Sonnabend, dem 2. Juli, I llhr mittags, in Ehcmnttz eine Mitgliederversammlung ab. in der VcrbanüSgcschasissübrer Egcr über wichtige Rechts- »nd Stcucrsragen, sowie über die Verlsandliivacn mit dem Siadiratc zu Ehcmnitz über Regelung der Stättegcldsrage auf dem Ehemitttzcr Fcrkclmarki referiert. — Playmnsik vor dem Nalhause. Das vom Oesfentlichcn Arbeits nachweis Dresden n. llmg. gegründete „Dresdner Blas orchester" veranstaltet heule, mittags von 12 bis 1 Uhr, vor bem Neuen Rathaus eine Platzmnsik. Nachdem das erst vor kurzem ge gründete Orchester bereits mit außergewöhnlichem Erfolg ein.Konzert im Geivcrbcbaus gegeben hat, wird cs sich nunmehr heute der breitesten Ocsseittlichkeit vorstellcn. Zum Vortrag gelangen folgende Stücke: Marsch sUrbach!: Ouvertüre zur Oper „Ricuzi" lMagners; Intermezzo, Menuett und Varcarolc aus der Over „Hoffmanns Er zählungen" lOssenbachl: Ezardas ans der Oper „Ter Geist des Woicwoden" lGroßmanns: Fantasie a»S der Over „Earmcn" lBlzet)» LedkSlicliL L^ergeg0ki5takicjs LnIiSursr - kok« slorikr-ckc-stza ^
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