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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 01.06.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-06-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010601022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901060102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901060102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-06
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Diese» Blatt wird dm Lesern von Dresden und Umgebung am Tage vorher bereit» al» verugrgedithr: Abend-Ausgabe «tstiliwrlt« , «tdoM«.: d-7« du »o« , Rt. DK.DkkddnerRaLMlen' ntzbttiini >«,»» M,r,e»<: die Bezieher in Iieoden «nd der nSLfte» Umaebuna. wo die Zuiraauna durch ei,ene Boten oder K»mml!iionL>e »rtolot. erhalten das Blatt an Woctmitaani. die nicht aut Sonn- »der >>etertaae tolaen. »i zwei rdeitausaade» «den»» und Mora,»« zu,»lullt. . 8ür Nückaade eiiiaetandter E«>mtt< ttttike leine Lerdindtichleit. fterntdrechantchlnh: «mt I «r U und Nr. «>»«. Lelearamm «drette: Nachrichten »readen. zogestellt, während e» die Post-Abonnenten a« Morgen >n einer Gesammtausgabe e'halten. ^nreigencasif. Keg^LrrrSeL 18LV Urrlas von Liepsrtr S- Reirhardt. -7'- Ännolmie von Anlundiaunsien orwlat in dorHouvtaeichätlsslello und den Nciirnannalmikiiellk» in TrosdkN t» Nachintiia»» 2 III» Eon» und ,0-urma» nur Marionttrntik 2« > on i> b. n,, D>c l ivalttuk Gnmd- > " u » Süden« 2u Pta.. Sl»> !«n.iUi>unukn un> dm Pnvai'kii,- .uilc L 16a oik rlpaltiae leite all .i!utue>au>i uui ^crt'eue s>. z,-, ,-u l1!utnu>e,i> - »NU und .ieier lauen > de. 2naltu,e jindietien 2». b>, b>> u»" M „LN. de'oittn'tem Tai Äuswariia-- A-iIncia!- „uc Laiaa.-de.aitlua.i. Bcicgdlallcr uni >u mü ro P'i. üvrLävdLllvr tür llsrron, Osmvn noä Xinclor, I»««,»««» uml Lusserst vtrla»»»«», boi Herren umi K neben bis ttoeen- träreer ersstrsnä, rum kreme von ii—« lilil. var- Mbi»; beim Verierti^or, tt»u»Ir»^ie,l unci NntlinplUl IVI. n. Memjseliilcli 8KN.. «si-ienzti-szze Konntn!-« ueölsnel r<»„ >t 12 libr. Mvlläv L laubriod « ksnIlgesctiLst ^ 12 8ev8lrL8se 12. Nr. ISO. Kpieael: Neueste Twhlderichlc. Hosnachrichten, 0)eh. Ruth Prof 'Ok. Siedler. Verein siir Kindcrbeschäfligung, Mililärgericht, Berliner Feuerlchutz-ÄussteUuiig. Neueste Drahtmeldnngerr vom 31. Mai Berlin. Die Jrühiahrsparade des Gardekorps war vom herrlichsten Wetter begünstigt. Sie begann heute bereits um 8 Uhr früh. Der Kaiser mit dem Feldmaischallstab. der Großherzog von Mecklenburg Schwerin, Prinz Heinrich der Niederlande, der Kronprinz und Prinz Friedrich Leopold ritten mit großem Gefolge heran, wahrend die Kaiserin und die Königin der Niederlande im offenen Wagen mit Spitzenreitern der Parade beiwohnten. Der kommandirendc General v. Bock und Polach erstattete den Fivnl- Rapport. worauf der Kaiser mit den Gästen, dem Gefolge und den sremdherrlichen Offizieren, darunter die französische» Offiziere Bonnal und Galtet, die Fronten abritt, während die Truvpcn prälentirten. Kaum waren die Paukenwirbel des zuletzt paisinen Regiments verklungen, als der Vorbeimarsch begann: die Infanterie inarschirte r» Kompaaiiiekolonneii. die Kavallerie in Eskadron- Fronten vorbei. Links neben dem Kaiser hielt der Wagen, in dem Königin Wilhclmina in hellblauer Robe neben der Kaiserin laß. die ei» lachsfarbiges Kostüm trug. Als der Kaiier sich an die Lvitze des 2. Garde-Regiments z. F. setzte, um es vorbeizuführen, erhoben sich Beide. Nun folgte bei zweite Vorbeimarsch : die Infanterie in Regimentskoloime». wobei der Kaiser das 2. Gardc- Regimenl z. I. wieder vorbeisührlc und die Kavallerie unter lustigen Klängen alter Reitermärsche vorübertrable. Während die Königin Wilhelmina und die Kaiserin zum Einzug nach dem Brandenburger 7dvr fuhren, führte der Kaiier nach der Kritik dieZalincnkonipagiiic mit den Fahnen des Gardekorps »ach dem Schloß. Zu seiner Rechten ritt Prinz Heinrich der Niederlande, mit dem Bande des Tchwarzen Adlerordens, links vom Kailer rilt der Großherzog von Mecklenburg. Der Kaiser, der de» Marschallslab trug, wurde überall von der vieltausendköpfigen Menge stürmisch begrüßt. Berlin. Die Königin der Niederlande wurde bei der Rückkehr vom Paradeielde auf den, Wege nach dein Schlosse auf dem Pariser Platze Namens der Stadt Berlin begrüßt. Das Brandenburger Thor zeigte reichen Jlaggenscbmuck Der Pariser Platz war gärtnerisch reich geschmückt. Eine zahlreiche Menschen menge erwartete auf dem ganzen Wege vom Paradcfcld dis zum Brandenburger Thor die junge Herrscherin. Aus dcni^ Pariser Platz erwarteten der Oberbürgermeister Kirschncr. der Stadtver- ordnetenvorsteher. sowie eine Anzahl Vertreter des Magistrats und der Stadtverordneten, ferner 2t weißgekleidete Ebreiijungfrauen und der niederländische'Verein .Neederland en Oraiisc" in corpore, mit Schleifen in den Farben der Oranier geschmückt, die Königin, die im offenen sechsspännig n Irr Danmont gefahrenen Wagen an der rechten Seite der Kaiserin saß. Brausende Hoch und Hurrah- rufe verkündete» vom Brandenburger Thor her das Nahen des Zuges. Vor dem Wagen der Hcmcherinncn riit ein Königlicher Stallmeister, zu deren Seiten der Gencratadjutant v. Scholl, General v. Plessen und der Oberstallmeistcr Graf Wedel. Ein Zug der Leibgarde des Kaisers ritt voran?, ein Zug der Leibgarde der Kaiierin schloß den Zug. der bei der Empfangsdevntaiion Hast machte. Ter Oberbürgermeister richtete an die Königin eine Be grüßungsansprache. in der er die Freude der Stadt Berti» aus- diückte. die Königin in den Mauern Berlins begrüßen zu können. Als der Oberbürgermeister geendet hatte, überreichte eine iunge Lame einen Strauß, dessen Blumen die niederländischen Farbe» zeigten. Die Königin reichte der jungen Dame die Hand znm Tank Sodann sprach sie dem Oberbürgermeister ihren Dank für den Empfang ans. Mit freundlichem Händedruck verabschiedete sich dir iunge Königin »vm Oberbürgermeister, linier brausenden Hochrufen der Menschenmenge setzte der Zug seinen Weg nach dem Kvnigl. Schlosse fort. Berlin. Das Ecntralkomitec sür das Bismarck-Denk mal theilt mit: Wegen des plötzlichen Ablebens des Grasen Wilhelm Bismarck ist die Feier der Enthüllung des Denkmals des Fürsten Bismarck vertchoben worden. K ö l n Die Kölner ., S tern b cr g " - A f s a i rc zieht immer weitere Krei'e. Tie „Rheinische Zeitung" erfährt von unterrichteter Seite, Angehörige der Vesten und vornehmsten Kreise seien in die Lkandalnrozesse verwickelt. Es geht das Gerücht, daß ein Assessor ii lliitemichungshaft genommen worden sei. Inzwischen ver- urtheilte die Kölner Strafkammer den Gürtler Flecken zu 18 Monaten Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverlust. Kassel. Bei dem Kongreß des deutschen Thierichntzvereins wurde ein Antrag des Berliner Zweigvcreins, unter die strafrccht lich zu verbietenden Thierquälercic» auch die Vivisektion zur Ausnahme zu empfehlen, trotz ausführlicher Begründung durch Professor Förster und Telegruvheiiinipeklor Beringer-Bcrlin mit 40 gegen 0 Stimmen abgetehnt Dagegen »ahm der Kongreß einen Antrag Leipzig, an den Reichstag zu petitionire». eine Kommission einzuietzeii. welche das gelammte Material zur Vivi- sektionssragc einer unparteiischen Prüfung uistcrziehen soll. an. uni eine Klarstellung zu erzielen. Antwerpen. Als während eines Exerzierens der Bürger garde im Exerzierhause ein Bnrgcrgardist von seinem Ossizier beim Rauche» ertappt und deswegen zur Rede gestellt wurde, erhol, er Einspruch dagegen und wurde vom xsssizier deshalb festgenommcn Alle Gardisten begannen nunmehr zu pfeifen, drehte» ihre Gewehre um. stimmten die Marseillaise an und zertrümmerten mit den j de» Gewehrkolben de» Raum, den der Thürhütcr des Exerzicihanscs i nrzt bewohnte. Znm Schutz der Ossiziere mußte Polizei eingreiien. ^ Et» Gardist wurde verhaftet. Tie übrigen durchzogen die Stadt unter Absingen der Marseillaise. London. Kitchcner meldet ans Pretoria von gestern: Die Streitmacht deS Generals Dickst»! in Vlakfontern ist gestern von Truppen Delarch's angegriffen worden. Nach heiligem Kamvse wurde der Feind ichließlick mit schweren Verlusten zurück geschlagen, er ließ :!5> Tobte ans dem Platze zurück. Zu meinem Bedauern sind auch die b r i t i s ch e n Verluste schwer, sie betrage» 171 an Tobten und Verwundeten. Petersburg. Der Kaiser befahl, Geldstimiiiluiigen im ganzen Reiche zu veranlasse» sür die Errichlung eines Denkmals des rus sischen Tondichters Glinka. Petersburg. Tic Kommission zur Verhütung und Be kämpsung der Pcstepidcmic erklärt die Stadt Fntschan in Ehina sür verseucht. K on s! a n t i n o p cl. Gegen den türkischen Generalkonsul in Rotterdam Ali Muni wurde wegen jungtürlöchcr Umtriebe ein Haftbefehl erlassen. Lonnlibeud, I. AlMi 1W1. nach Erlangen benijeuen Professors Tr. Zenker a!? Piwctwr »>, Kraiilcnhcimc übertragen und iü dicwr verblieb er bis 1860. wurde Tr. Fiedler Asiessor in dem Könial. Landesmedizinw lolleginm 1866 übernahm er als Ehcfarzt das Lazarcth m dc: Pionierkäserue zu Dresden Neusiadt mit den Aerzr » Protest,» Tr. Wigaid und Dr Tr. Liebers. Schwarze. Mischet. Schulze. Häntzsche, Niedner, Albert Schumann. Wundarzt Lehman» und den sind nied. Berlhold, Meher und Kossag In diesem Lazarcib wurde» bis zum.verbst 1.866 behandelt und verpflegt 1200 an.' Oesterreich zurürkkehrende Eholera. Pocken- und Tuvbnslranle. sächsische, preußische und östencichöchc solbaten. - Am 1. Vier 1860 wurde Tr. Fiedler an Stelle des Geh. Mediziiialraths 7. Walther «gestorben im Mai 187G zum TberarO der inneren Ab tlieilung des Stadtlraulenhanses ernannt und dieic Stelle ha! c, länger- als 02 Jahre innegelwbl. I» demiclben Jahre erhic!! er Ocrtliches „»»d Lächsisches. Dresden, 01. Mai. Ihre Majestät die Königin besuchte gestern ist Breslau ike! Medizinalrath Am 1. Juni 1871 wurde er zum Lest r. Maiesiät des Königs Johann ernannt In demselben Jahre begleitete er einen Saniiätszng nach Frankreich und übci »ahm doii im Aufträge des Generalarztes Proi. Tr. Pietsch die Behandlung der Tpphus und Ruhrkranken, die in einem Baracken- lazarcth in Tonz» bei Seda» untergcbracht waren. 1876 behandelte Tr. Fiedler die Ehvlerakranken im Dresdner Stadtkranleobauje. wobei er selbst schwer an der Eholera erkrankte. I» demselben Jahre erhielt er den Titel Geh. Medizinalrath. 1870 wurde e, zum Ehrenmitglied der Sanilätsossiziersgesellichast und de- Saintätsossizierseasino gewählt. 1806 wurde das GenesungShaus in T bcrlößnitz vom Rathe zu Dresden errichtet und diesem der l Name „F i e d l e r h a u s" gegeben. 180 l wurde ihm durch s Ernennung znm Ehrenbürger der Stadt Dresden die höchste I Ebre zu Theist die der Rath einem Bürger perleihen kann. 18<h> ! wurde Tr. Fiedler zum Geh. Rath ernannt und ihm 1800 bm ! Gelegenheit des 'Ojährigen Krankenhaus-Jubiläums der Titel j Professor verliehe», auch wurde ihm zu Ehre» ein Platz in der ! Nähe des Iohaimstcidtel Krankenhauses Fiedler platz genannt. l Eine Siraße in winem Gebnrlsorte Moritzburg erhielt den Namen Fiedlerstragc. — Während der -10jährigen Amlirnng Tr. Jicdlcr's wurden ca 226 «ioo tdranke in das Sladtkranlcnhans autaenommen. davon allein aut die Fiedler'ichc Abtheilung ca. 02 Die Jahresaufnahme ist während dieser Zeit von 2100 c»,f 10000 ge slicge», dm Zahl der Vcrvsteglage von 67'00 -1860: au> 2'OOM s und der Durchschnittsbestand an Kranke» von 200 ans 700. Tic wiswmchcstilichen Arbeiten Dr. Fiedler s finde» sich in den Jahres das Kloster der Ursulinerinnen und besichtigte alsdann gemeinsam berichte» der Gewltichast für Natur- und .Veilkunde, m Wagner'S wit Sr. Majestät dem König, der iiizwiick«^ ebot,falls in! >md Virchow s Archiv und m der Zcitickirist sur Klini,che Medizin Breslau eingctrossen war. den Dom und die Schatzkammer des! Bekannt sind seine Arbcitzn über Trichinen. Morpbtnmwchl. Klosters. Hierauf speisten beide Majestäten beim Kardinal-Fürst Brustsellentzündung. Tiiplnis, Gallensteinkrankheit :e. Sein mit bischof Dr. Kopv und kehrten Nachmittags gegen -Ist- Uhr nach l Dr. Blochwitz. später mit Tr voelemann herauSgegebener anato Sibyllenort zurück. Im Gefolge befanden sich: Hofdame Gräfin mychcr iLchnlatlas und zugelioriger Leitiade» ist bereits in Reutiner v. Wenl und Flügel Adyitank. Oberstlentant v. Kospvth. j" Amlagc erschienen. - Tr .viedlcr rst Mitbegründer der Heil I» den gestrigen Abendstunden unternahm der König noch einn anstalt für epileptuche Kruder in Klemwachau und der Heilanstalt Pürschfcchrt im'Sibyllenorter Revier. ! Nir Lungenkranke Albcrtsberg und Earolagrim. Er ist Mitglied —* Se. König!. Hoheit Prinz Georg stattete heute Vor, "»d Ehrenmitglied zahlreicher wissenschaftlicher Gesellschaften und mittag wieder dci: Kunstausstellung einen längere» Benich ab. ' st" "nit Unterhrechnng von ziue, Jahren.' Ktrchcnnorstands Ihre Kail'erl. König!. Hoheit die Frau Eichcrzogin Marin mstglwd. - 'Vieliach ist das Geruch, verbreite,, verr Ged. Rath Jviepha von Oesterreich. Tochter des Prinzen Georg, feierte!-st" F-,edler werde gleich Herrn^Geh. Rath Proicyvr Dr. Stelzner heute ihren Geburtstag. Tic Frau Erzherzogin wurde am 61. Mais "geh Lainiebrnck nhcrstcdeli,. icS ist., wie bereits angedentet. 1867 geboren. —* Nach lOjähriger. reich gesegneter Thätigkeit am Stadt krankenhaus ist mit beute Herr Geb. Rath Professor D r. Fiedler von der Stellung eines Oberarztes znriickgetrclen: die Verabschiedung, die einen ganz internen Ebaraller trug, erfolgte Mittags halb l Uhr iin Stadtkrankenhanw durch Herrn Ober bürgermeister Beirtlrr in höchst ehrender herzgewinnender Weite. Der hochverdiente Mann bleibt im Uebrige» als Arzt bisherige» Weist thätig und unserer Stad! erhalten Fiedler, geboren am 0 August 186- zu Moritzburg Sohn deS bereits 1802 verstorbene» Aktuars B Fiedler, beinchte von 18-17 bis 18V, die Kreuzschnle zu Dresden, bezog dann die Universität Leipzig und legte 1807 das VaccalanreatScxamen und zwei Jahre später das Urania» r^,>cc,8ui» ab. Er prpmovirie im Sepkemver 18.',0. Unmittelbar daraus erhielt er eine Stellung als nicht der Fall. Was er. der nimmer rastende, unermüdliche Mann in 40 Jahren dem städtischen Krankcnhame geleistet hat. wird allezeit mivetgessen bleibe» und noch lommcnde Geichlechtcr mit größter Hochachtung bor dem Namen Fiedler erfüllen. — ' Ter seit 1881 bestehende Verein sür Kindcr- bcschästigung in Dresden links der Elbe, dest'cn bewährter 1. Vorsitzender Herr Bürgermeister Hclichcl ist. hielt vor Kurzem in der s leine diestährigc Generalveriammlnny ab. in der n. A. der Bericht AI>rcd! über die Wirksamkeit des Vereins in dem abqclausenen Geichäis .Klinikaisisteiit bei Professor Thierselder in Rostock, >861 al Assistenzarzt am Stadtkrankenbauie zu Dresden dei Geh. Med: zinalrath Dr. Walther. Bereits 1862 wurde ihm die Stelle deS als ältester j lahre vorgclegt wurde. Hiernach ist es dem Verein, der Blumen siraße 6 eine Knahcnbeschästigimgsansialt niitcrhäli. möglich ac weien. ici» Arbeitsgebiet dadurch zu erweitern, daß er an eine Zahl der in der Holztpaltcrer beschäftigten Knaben Handferligkeitc unterricht in Hobelbankarbeite» ertlieilcn läßt. In dem verflossenen VcreinSiahre wurde» diirchichinltlich lOO Knaben vejckättiat. die sich durch ihre Arbeit dank einer erheblichen Lobnaushesieruirg UM Mk. verdienten. Die ans der Anstalt abgrbenden 1! Kon Nrmanden erhielten einen nach der Dauer der Znachorigkeil znr Berlirier Aenerschutz-Ansftellung. 1^. Die Internationale Ausstellung für Feuerschutz und Fcuer- Reitnngswesen Berlin 1001 — so lautet die etwas langathmigc offizielle Bezeichnung — hat mit den größten Weltausstellungen die wenig löbliche, aber anscheinend unvermeidliche Eigenschaft gemein, bei der Eröffnung noch ganz unfertig zu sein. Sie ist serner so imübersichtlich, der Katalog so unpraktiich und die Auf seher so ununterrichtet, daß vorläufig eine nach irgend einem Gesichtspunkt erschöpfende Berichterstattung ein Dintz der Un möglichkeit ist. Man kann zunächst nur ganz flüchtig durch die Ausstellung streifen, hier und di, etwas allgemein Intcrcssirendes näher in's Auge fassen und sich darauf beschränken, über fesselnde Emzethciten zu berichte». Damit haben wir aber nngciähr er schöpft. was sich Tadelndes über diese eigenartige Veranstaltung sagen läßt, und da sich nainentlich der Fehler der Unfcrtigkcit von Tag zu Tag vermindern dürste, um in etwa 11 Tagen vollständig zu verschwinden, so ist das gering genug gegenüber dem vielen Interessante», Schönen »nd Belehrenden, das diese Ausstellung bietet Schon der Rahme», in dem sic sich den Besuchern reprätcn- tirt, ist sehr hübsch und geschmackvoll. Die Baulichkeiten sind, ohne gerade hervorragende Kunstwerke zu sein, durchaus vornehm, zweckentsprechend »nd in ansprechendcn architektonischen Formen gehalten. Die Grundfarbe ist weiß, aber sic wird durch wechsel- vollen bunten Schmuck und eine reiche, doch nicht überladene Ornamentik gehoben. Besondere Sorgfalt ist auf das breit aus ladende Hauptvortal und auf das eigentliche Ausstellnngsgebäude verwendet worden. Sehr schön versprechen die Gartenanlagen zu weichen. Zahlreiche, zum Theil freilich noch im Entstehen begriffene Pavillons, darunter der Nernst sche, der im vorigen Jahre aus der Pariser Weltausstellung allgemeine Bewunderung erregt hat. be leben anmuthig das Gesammtbild, das eine Fläche von 00000 Quadratmetern bedeckt. Nicht Alles, was man hier sieht beziehungs weise sehen wird, hängt unmittelbar oder auch nur mittelbar mit den Zwecken dieser Ausstellung zusammen. Man weiß nicht recht, was Schreibmaschinen, Registratoren. Nähmaschinen oder gar Proben verschiedeirer Holzpflaster mit den, Feuerschutz zu thun haben. Im Allgemeinen aber entspricht das. was hier ausgestellt in. dem Programm, da» tn sechs große Gruppen zerfällt. Das eigentliche^Feaeriöschweseit.bSdet die erste und größte Gruppe. Die zweite umfaßt das NcttnngSwescn. wobei man sich nicht allzu streng aus Feuerietlnnaen beschränkt bat In der dritte» Gruppe befindet sich die Straßenrcinigiliig nebst der Müllbescitiguiig, -er vierten ist die Feuersicherheilslechnik mit dem Feuermeldewesen zu gewiesen. Tie fünfte zeigt uns Woblsahrtseinrichtiingcii snr Feuer wehren und die sechste endlich die cinichlägigc Litteratnr mit de» dazu gehörigen Lehrmittel». Man hat es mit einer durchaus ernsten Ausstellung zu thun, deren oberster Zweck cs ist. den Fach lcuten Gelegenheit zu vergleichenden Studien und zur Bekannt schaft mit den neuesten Erfindungen. Verbesserungen und sonstigen Fortschritten innerhalb ihrer Berufsthäligkcit zu geben. Die denl iche» Feuerwehren, allen voran die Berliner, die eben ihr 50säh riges Jubiläum als Berufsfeuerwehr gefeiert bat. haben sich nalür lich hervorragend betheiligt. Aber auch das Ausland ist mit stall liche» und intcressantcn Sainmlunqcii vertreten. Oesterreich. Ruß land, Italien, Holland und die Vereinigten Staate» von Amerika haben besondere und erfolgreiche Anstrengungen gemacht, um cinen erschöpfenden Uebcrblick von dem ;n geben, was bei ihnen aus den, einschlägigen Gebiete geleistet wird. Hier steht unzweifcllmst die Stadt Wien in allererster Reihe. Wir erhalten hier rin überaus anschauliches und fesselndes Bild von der mustcrliaslcn Organisation und den vortrefflichen Einrichtungen ihrer Feuerwehr. Die voll i ständig eingerichtete Telegraphenstativn einer Feuerwehr-Filiale der! Stadt Wie» zeigt die Feuermeldevorkehrungen auf der Höhe der! Zeit. Verschiedene Pläne und statistische Tafel» unterrichten über die Entwickelung, die Ausbildung und die Leistungen der Feuer wehr der Stadt Wien im letzten Jahrzehnt. In einem umfang reichen Gerätheraum werben die musterhaften Mannschaftswagen mit den dazu gehörenden Ausrüstungen, die Rüstwagen und die Löschwaaen (Gassprike) mit 600 Liter Wasser haltendem Kessel und mit Drehleiter, eine Dampfspritze, die bis 1800 Liter Wasser in der Minute liefert, sowie ei» Univcrsal-Löschwage» der Wiener frei willigen Feuerwehr vorgeführt. Einige Feuerwehrleute in ihre» feschen Uniforme» geben in freundlichster Weise über Alles Aus kunft. Damit noch nicht genug, hat die Stadt Wien auch noch eine kleine, prächtige, zum Theil von bekannten Meistern her rührende Ausstellung von Bildern und Plastiken ihres Fcnerwchr Museums veranstaltet. Wir sehen da die verichiHensten Scenen auS dem Leben. Treiben und Wirken der Wiener Feuerwehren auch auS vergangenen Zeiten dargestellt. Kurzum, viese schöne SonderauKstellung bildet einen der ..clcnm" unterer Ausstellung Dagegen wird wob! einen großen Kuriositätscrsolg die von einer Berliner Imvvrlsirma veranstaltete kleine lavanischc Ausstellung erzielen. Würde inan es nicht amtlich beglaubigt sehen, daß man echte Fenerlöschgcräthe aus dem Lande des Mikado vor sich bat. man würde diese kleine hölzerne Feueripritzc. diese zierlichen Bambnslcitcr», diese bemalten Lilibutgcrüthc für nettes Kinde, spielzeug batten. Lange wird sich wohl das reformfreudige Japan nicht mehr mit so naiven Fcucrlöscheinrichtungcn behelfen. Sehr reichhaltig ist natürlich die Ausstellung der Bcrimer Fcncrwehr. die ja auch „die Nächste dazu" war Sie führt »ns neben manchem historisch-werlhvolle» Stück, das deutlich zeigt wie heirlich weit wir es auf diesem Gebiet gebracht haben ihre gegenwärtigen, überall als musterhaft anerkannten Einrichtungen in größter Vollständigkeit bor. Ta fehlt nicht die bis in die ge ringsten Einzelheiten naturgetreue Feuerwache, da sehen wir ganze Lötchzüge mit einer Dampsipritze. daneben auch neuere Erfindungen, wie Kobleniäuieivritzen und Spritze» mit elckirnchem Betrieb linier den verschiedenen Vorrichtungen, die den im Rauch arbeiten den Feuerwehrleuten fröcben Sauerstoff zutühreir und so eine niigesährdetc Athmuiig ermöglichen sollen, ivrrd besonders eine von dem Berliner Branddirektor GierSbcrg herrührendc, sehr wirk'anre Erfindung die Fachleute inieressiren. Außer Berlin seien vorläufig »och die vorzügliche» Ausstellungen der Städte München, Stritt gart, Hamburg und Bremen kurz erwähnt Sehr bcmcikenswcrtb find auch die Darbietungen kleinerer Städte, wie Dortmund, Chemnitz, Schocnebcrg »nd Hirichhcrg i. Schl. Zeigen sic doch, daß man auch dort unermüdlich »nd erfolgreich daran arbeite!, die Vorkehrungen gegen Fcuersgefahr und die Methoden der Jcnei- bckämpsung selbst nach dem Vorbilde der Millionenstädte mehr »nd mehr zii vervollkommnen. Von den Schaustellungen, die aus das große Publikum eine besondere Anzichmigskrast nilszuüben versprechen, sind bisher nur wenige fertig geworden und in Aktion getreten. In dieser Be ziehung dürste wohl die Berliner Feuerwehr mit ihren praktischen Lötchvorführungen de» Vogel abschießen. Hinter dem Haupt- ausstellunaSaebäudc sind mehrere Häuschen errichtet, an denen allabendlich Brandproben vorgenommen werden. An einem hohen Holzgerüst, das die Vorderfront eines mächtigen Hauses darstellt. werden verschiedene FeuerwHrübungen ausgesührt. Auf Pfeifen-
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