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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.02.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-02-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192002050
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19200205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19200205
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1920
- Monat1920-02
- Tag1920-02-05
- Monat1920-02
- Jahr1920
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.02.1920
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!» tiefen Krv Ate«. Dei R«»»»VI VsßPckefch. v«ri«»f »st«rreichischer War«, t, «»,»»> „Daily Lhrontcle" ««ldet, -vb die i» So«»»« ei«,«troffen«, öfter- rnchtkchen Industriellen für 40 Million«, Pf«nd Sterlftig Waren mitgebracht haben, bi« st« dort »erkaufe« wollen, «m für »en Erls» Rohstoffe einzuraufe«, bi« p« «5 ' ' «eukurfeS wegen faust nicht enverdeu k»««te«. Jnteritatiormler Kongreß her P»lla«ßM Wiener „Kr-eft««»eitung^ zufolge vegtnnt heute in Wien bie Vorkonferenz zur Eröffnung des erste» internationalen Kongresses der Post-, Telegraph««» und Telephonpoftange- stellten Europa-, an bem bie Äachorganifationen von Bel gien, Deutschlan-, Frankreich, Hßllanb, Italien, der Schmelz und der Tschechoslowaket trtlnebm«n werbe». Tschechoslowakei. Schließung b«rtscher Schul««. Wie die „Urbeiterztg." aus Brünn meldet, kam e» dort iw der Sitzung d«S städti schen BerwaltungSauöschusse» zu große» Lärmszenen. VS bandelt« sich dabei um di« Schließung von deutschen Schulen, .wobei die tschecüsche Mehrheit die deutsch« Mtnd«rh«tt majorisierte. Die deutschen Mitglieder Ler Verwaltung», konimissian beschlossen eine Kundgebung an die deutsch« Be- vülkeruug und die Absendung eine» ProtesttelegrammeS an den Präsidenten »nd den Ministerpräsidenten. At«»««. > Drohender Textilarbeitergeneralftreik in Jtalte«. In der Besprechung eines am Donnerstag auSgebrochenen großen TextilarhciterstreikS in Bergamo, sagt der „Sorrtrre della Sera", daß dieser mir -er Vorläufer einer w«it größeren Bewegung sei, di« da» Land zurzeit bedroht, Am 4. Febrpar laufe der Vertrag zwischen den Industriellen und den Arbeitern in der Textilindustrie der lvmbarischen Pro vinzen ab. V» ist darum wahrscheinlich, baß die 850 OOtz.Ter- ttlarbeiter den Anlaß zu einer Lohnbewegung benutze» werden. Norwegen. Skandinavisch« Minifterkonferenz. Anläßlich der skan dinavischen Mtnisterkonkerenz bringen die Blätter Be- grüßungSarttkel zur Ankunft der dänischen und schwedischen Ministerpräsidenten und Minister des Aeußeren. So schreibt „Jntellegenz Sedler" u. a.: Die Konferenz bedeute keine BermengunaSpolitik. Die nordischen Reiche hätten noch heute, wie im Weltkriege, gewichtige gemeinschaftliche In teressen. „VerdenSgang" sägt: ES handle sich um. einen natürlichen Beginn internätionalcr Verständigung. Da» Zusammenhalten der kleinen Staaten sei notwendig und ein geeignetes Mittel, um eine Revision de» Völkerbünde» hcrbeizuführen, der vorläufig nur zu sehr die Interessen der Großmächte berücksichtige. „Tidenstegn" begrüßt eS ebenfalls, daß sich die nordischen Länder über Fragen be rieten, die mit dem Völkerbünde in Verbindung stünden. Eine Verpflichtung zu gemeinschaftlichem Auftreten durfte ihnen aber nicht anserlegt werden, wo divergierende In teressen Vorlagen^ Der neue Bund dürfe nicht bloß ein Grostmachtbverband werden. r Sualanb. Die Sozialisierung der englisch«« Bergwerke. „Daily Chronicle" meldet, daß wichtige Verhandlungen in der Arbeiterpartei stattfinden werden, ehe das Parlament am 10. Februar wieder zusammentritt. Gemäß dem Beschluss«, der die cndgitvige.Annahme des Antrages auf Soziali sierung der Bergwerke fordert, wird eine Abordnung de» Gewerkschaftskongresses, begleitet vom Vollzugsausschüsse der Bergarbcitcrfödexativn eine Unterredung mit Lloyd George haben. Wenn diese Zusammenkunft stattfinbet, wird die Negierung im Besitze eines Gutachten- «ine» unpartei ischen Bücherrevisors sein, der die Bücher der Steinkohlen bergwerke -nrchgesehen und Untersuchungen über di« angeb lich außerordentlich hohen Gewinn« der Zecken angestellt hat. Wetter werden bei dieser Konferenz die Erhöhung der Lebenshaltung, die russische Frage, sowie Arbeiterangelegen- heiten besprochen werden. Beratung«» über di« iuternationalen Wechselkurse. „Nienwe Courr." meldet drahtlos aus London, daß die Be sprechungen zwischen dein Sckatzkanzler und den Vertretern der Finanz, des Handels und der politischen Parteien über die internationalen Wechselkurs« begonnen haben. Die Beratungen tragen privaten Charakter. — Den „Tim«»" zufolge herrscht in der City die allgemeine Auffassung, daß LaS Ergebnis dieser Beratungen die Einberufung einer inter nationalen Konferenz zur Prüfung diese» Frage sein wird. Amerika und der »Völkerbund. In einem offenen Brief, den Lord Grey in den „Times" erscheinen ließ und den er, wie er betont, nickt in seiner Eigenschaft al» Botschafter Englands in den Vereinigten Staaten, sondern al» Privat mann schreibt, heißt es: Wenn die Bereinigten Staaten sich fernbietteu, so hätte der Völkerbund möglicherweise die physische Gewalt, aber nicht tu glrickrm Maße die moralische Kraft, da er ja «ine europäisck« Einrichtung geworden war« und eine Beihilfe fehlen würde, di« ihn zu «inem Welt organismus macht. Er würde fick außerdem nickt von den gegenseitigen Eifersüchteleien der europäischen Völker frei- balten können- Wenn aber, die Vereinigten Staaten dem Völkerbund beiträten, würdest diese Eifersüchteleien unmög lich sein, und der Weltsriedr nicht gestört w«rden können. Ohne den Völkerbund wird der alte Zustand wieder auf leben, die gleichen Folgen werden wieder entstehen und ein neuer Krieg wird ansbrecke», in den die Vereinigten Staaten ans denselben Gründen wie 1917 hineingezogrn würden. Ihre Intervention wird verhängnisvoll sein, aber ihre Teil nahme in jeder Hinsicht kostspieliger. Es ist ein schwerer Irrtum, Lu glauben, die Vereinigten Staaten hätten die Absicht, sich zurückruziehcn, oder wünschten, ihren Einfluß auf die Angelegenheiten der Welt ausznschalten. — Dieser Brief Greys hat nun in Amerika wenig Wegenlirbe aefnn- deu. Die „Frankfurter Zenuna" meldet an» Nenftzork: Die demokratlWen Kommentare zu Grey« Briet zeigen versteckten Berger. Die „Ntw Dort Time»" sagen, England allein sei unmaßgeblich, da Frankreich, Italien und Japan auch Per- tragsmachte feiert. Tie „World" bedauert dew Brief, denn er stärke die amerikanischen Torie». — Die Washingtoner Berichte erklären, Lodae werde letzt di« Ratifikation mit fein«» Vorbehalten eifriger betreiben al» bisher. Rnßla«». Odessa von d«u Bolschewist«» bedroht. Das Reutersch« Bureau veröffentlicht ein Telegramm aus Odessa vom s. -. M., demzufolge die bolschewistischen Truppen nach Ein nahm« von Nikolajew und Otoharo voraeherr. Die Aus sichten, Odeff« zu halten, werden al» zweifelhaft anseseben. Wladiwostok vor» de» Bolschewist«« genomme«. DaS KrtegSamt i« Washington hat die Mitteilung erhalten, daß die Revolutionäre Wladiwostok genommen habe«. — Laut „Telegraaf" meldet dl« „Times" au» Wladiwostok, baß dir .. . . ... — " :k» >en Tmresgeschrchte. Deutsches Nrick. Die Berkebrssperrunge» durch Polen. Ans Berlin wird gemeldet: In den letzten Tagen kommen Nachrichten über die Sperrung des Post-, Fernspreck- und Eisenbahn verkehrs in den von den Polen bereits besetzten Abtretungs gebieten. Ter Verkehr nach Ostpreußen über Stettin und Danzig bleibt bis auf weiteres aufrecht erhalten.. Da» Auswärtige Amt bat gegen die VerkehrSsperrungcn sofort i« Warschau Verwahrung eingelegt und dis Wiederher stellung der Verbindungen verlangt. Das Raumungsab- kommen und der FricdenSvertrag verpflichten Bolen zur Gewährung völliger LnrchgangSireibeit zwischen Ostpreußen und dem übrigen Deutschland. Es scheint sich nur um vor übergehende. von dem Eingreifen untergeordneter polnischer Organe abhängige Schwierigkeiten zu handeln, deren Be hebung dentscherseits jedenfalls mit allen Mitteln betrieben wird. Der Bölkerbund. Nach dem „Ecka de Paris" sollen DAnmark. Holland und Oesterreich die Absicht haben, ihre dauernde Neutralität zu erklären und das Ansuchen stellen wollen, mit diesem Statut in den Völkerbund ausge nommen zu werden. Radikale Propaganda eine» Polizriaffiftenten. Di« bayrische Regierung hat den Volizeiassistenten Johann Huber, der der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei ongebört uud wegen radikal-sozialistischer Propaganda vom Polizei präsidenten aus'dein Dienste entlassen worden war, wieder in sein Amt eingesetzt nnd sich mit einer Verwarnung be gnügt. Die München-Augsburger Abendzeitung verurteilt dieses Vorgehen der Regierung als staatliche Untergrabung der Staatsautoritnt aus das schiirsstr. Erzberger wieder im Dienst. ReichSstnamminifter Arzberger erschien gestern zum erste» Mole wieder im Iteueraüsschuß der Nationalversammlung «nd hielt ohne da» mindeste Zeichen einer Ermüdung «ine ausführliche Rede »um Landessteueraesctz. Zeitungsverbot. Durch Verordnung Les Militärbe- feßl-habers als Jnbaber» der vollziehenden Gewalt für den Bereich der RetchSwehrbriaade 10 ist di« hier erscheinende unabhängige Bremer Arbeiterzeitung wegen Aufforderung »st »inem DenionstrationSzuge ans di« Dauer von S Tagen verboten worden. Streik im Kieler ZcitnngSgewerbe. Im Kieler Zeitung«- ststd vuckdruckgewerbe ist es wegen erneuter Lohnforderungen der Arbeitnehmer zum Streik gekommen. Die Kieler Zeitungen werden vi» auf weitere« nicht erscheinen. — Wiedereröffnung zweier Etsenbabnwerkstätten. An» BerUa wird gemeldet: Am Mittwoch sind die beiden vor kw-rm geschloffenen Eisrnbahnwerkstätien l und ll wieder «rlffnit. worden. Beide Werkstätten haben starken Schutz durch die Sicherheitspolizei erhalten. In der Eisenbahn- »KkstÄte u find von den 4000 Arbeitern, di« dort be- schämst waren, 2800 Mann zur Arbrlt angetreten. Di« nWGfN irvO Mann wurden nicht wieder «tuaAtellt. -- W«S«st der Einführung des Akkordsyftem» finden Berhand- ülygßn tm Eistnbabnminiftertum statt. ° '.s 5- ' - UlBtlw. MM Kastdidat für de« Thron von Ungarn soll «ach dem »Petit Parisi««" der Marqui» von Eambridg«, der ehe- WStta« Herzog von Lech der Schwager König Georg» von »zufolge dis bolschewistischen Truppen nach Vtn- Ntkolajew und Otoharo voraehew Die Au»- ,in-«vn> «vrcd«, «cs -«vciifklhast augrskhen. «kadiwostok vo« de» Bolschewist«« genomme«. Da» KrieaSamt i« Washington hat die Mittet« die Revolutionäre Wlabiwosto btplvmättfihen und konsularischen Vertreter D zum Schutz« »e» Leben» und Eigentum» »er Ani_ .. .... dieser Gtaaten «troffen haben. Die „Time»" erfährt au» au »unterrichtet«! japanischer Quell«, daß sich im japanischen Parlauw«» eine heftige Opposition «gen da» Bestreben der japanische« Regierung richte, bi« Truppen tu Sibirien zu lasse«, wenn sich bi« Tscheche« nicht au» Sibirier» zurück- .ziehen. R»ßl«b» Wvusch «ach Sri«»«», - twtnoff erklärt« dem Kopenhagener Neuterkorresvondenten qnf die Fr«««, »st » richtig m, »aß starke russisch« Streitkräfte <m der polnischen und r«manischen Grenze -usammenaeqoaen worb«« seien, daß Rußland natürlich mtlitüriscke Maßnahmen getroffen habe»»äs a»v» sei« Wnnsch sei, Friede« zü schließe« ü«b fei«« 0«L« »« deraobtllst-^«. uw^ur kpiedüche» Mr pest gewandt, ob und unter welLen Bedingungen vrr Staat I bereit fei, sei« Abbaureckt an die Stadtgemeind« Dahlen, an den B«»irk«vrrband oder an eine« Privatuntemrhmer V?A^avbitz Man berichtet un«: Am 8. Sebniar batte fick eine mierwartet zahlreich, Zuhörerschaft im hi«- sigen Gasthose ziisammenärfundc» zu dem Borträge de» Herrn Pfarrer Euderlev über die brennende Frage der Bei- brbalkinch.»v«r Nichtbetbebaltung d^ konftssionelleu R«lt- gion«unterricht» in den Schulen. Im Gegensatz zu vier nnd an ander«» Orten stattgefundenen Stellungnahmen gegen diesen Unterricht brockte der Vortragende die Gründe, dt« dl« Beibehaltung fordern, in solch klarer und über- zeugender Weise zum Ausdruck, daß allen Zuhörern, denen da« Wohl dek*religiös-sittlichett Erziehung unserer Jugend aufrichtig am Herzen liegt, befreit aufatmeten und für die erlösenden Worte ungeteilten Tank empfanden. Eine leb hafte Aussprache über das früher «nd letzt Gekört« schloß sich dem Vorträge an. Es ist bcdauerUck, daß von geg nerischer Seite, abgesehen von hinein geringen Teile der Lehrerschaft, keine Beteiligung vorhanden war. Die« er weckt« den Anschein, al» ob Aufklärung in dieser Frage hierorts streng gemieden würde. Nachmalig kam der Wunsch zum Ausdruck, der Herr, Vortragende möge seine Wort« auch an anderen Stellen feiner Gemeinde wieder- *Gibau. Ter hiesigen Gendarmerie gelang r» am Sonnabend nachmittag, auf dein diesigen Bahnhof einen Gauner fesstunehmen, der einem älteren Manne auf ge meinsamem Wege von Herrnhut nach hier irgend ei» alko holische» Getränk von nock nickt festgcstelltrr Zusammen setzung zu trinken gegeben hatte, so daß dieser beim Hirsck" besinnungslos zusainnleiibrach. In diesem Augenblick stahl ihm der Weggenosse die Brieftasche mit 42 Mark und machte sich aus dem Staube. Er batte bereits eine Fahr kart« nach Dresden gelöst, als ihn die Polizei noch kurz vor der Abfahrt verhaften konnte. X Zwickau. Generalmajor Märcker, der Oberkomman- deut de« Wehrkreises 4, weilte mit zwei Offizieren seine« Stabe« in unserer Stadt, nm stck in Besprechungen mit Vertretern der städtischen und staatlichen Behörden sowie dsr Bergwerke von dem Stande der zur Sicherheit der Be völkerung und der gemeinnützigen Anlagen getroffenen Maßnahmen zu unterrichten. Blauen i. V. Dienstag vormittaa machte eine etwa 30 Jahre alt« Frauensperson ihrem Leben durch eine» Sprung von der Friedrick-Augnst-Brücke ein gewaltsames Ende. Mit zerschmettertem Schädel, Arm- und Bein- brüchen blieb di« Frauensperson auf der Dobenaustraß« liegen; der Tod muß sofort eingetreten sein. Die Lebens müde wurde al« eine junge Kausmannsehefrau aus der Morttzstroße erkannt. In der Hand hielt sie zwei Schlüssel. Bet dem Sturze war die Frau zunächst an den zackigen Tisenstäben bangen geblieben, so daß sie kurze Zeit zwischen Himmel und Erde schwebte, bis die Kleidungsstücke zer rissen, Allem Ansckrin nach war die Aerinsie unzurech nungsfähig. (Seit dem Anbringen der geweibartigen Sicher heit-Vorrichtungen am Brückengeländer im September 1918 ist kein Absturz mehr uorgckommen: bis zum Juli desselben Jahres waren nicht weniger als 25 pezählt worden.) Leipzig. Das Spiel mit Streichbvlzer» bat hier rin junges Menschenleben gefordert. Während der Äbivesenbeit der Eltern batte die 0 jährige Tochter eines Hilfsfeuer« mayrr» mit StreiLbölzeru gespielt und sich dnbei ihre Kleider in Brand gesteckt. Ecn durch das angstvolle laute Schreien des Kindes ansmcrksam gewordener Nachbar ver schaffte sich sofort Eingang zu der Wohnung und löschte die breunende Kleidung. TaL Kind wurde mit schweren Brandwunden in das Krankenhaus St. Georg gebracht, wo es bald darauf an den Folgen der Verbrennung leider gestorben ist- — Eine nm Sonntag im Vuchhändlerhuuse stark besuchte Versammlung der Katholiken Leipzigs nahm einmütig argen die Verordnung des sächsischen Kultus ministers Dr. Scyfert über die Versckuiclzung der katholi schen Schulen nut den übrigen Leipziger EÄulprmeinden Stellung und drohte mit dem Echutslreik. sich in demselben Maße mehren, wie die Sättigung des Welt märkte» mit Schiffsraum zum Abscnken der Frachten zwingt und damit brr Grad der Wirtschaftlichkeit des einzelnen Schiffe» im Betrieb an Beachtung gewinnt. kehre«. Litwinvff fügte hinzu, er ktwne mk «olle sich «tcht darüber aubfpreche«, ob General Brusilow in die Dienste ber Sowjetregtern«« getreten sei. Hl««»«. Die Si*W«wNtik g«««»»ber Gur»»«. Noch einer Rabtomeldun» qy» Washington soll ber neue Schatzsekretär Houston erklärt habe«, er steh« inbezug auf di« Finanzpolitik Amerika» a<g«nüb«r Europa auf bem gleichen Standpunkte mte sein.Vorsänger.. Er scheint ««»schloffen zu sein, keine neue Anleihe an bte europäischen Staaten zu geben mit Ausnahme dcrsentsr«, bie von der Hungersnot bedroht seien. Man glaubt, -aß Präsident Wilson diese Politik gutheißen werde. — Zukunft SeS »eittsche« Schiffbaues. Die zukünftige Stellung der deutschen Schiffbau-J», biiftri* M« Aeltschiffbau behandelt Marlnebaurat Ha» iw der erste« Nummer der im Verlage vo« Jultu» Sprtnger tu verltn neu erscheinenden Zeitschrift „Werft und Reederei") dt« von Dr.-Jng. E. Foerstcr als Organ für die schassenden Kräfte tm Schiffbau und Schiffahrt brrau-gegrben «nd mit bem Ausdruck starke,r Vertrauen» z» der deutsche« tech- ntsche» Lel^ina trotz aller gegenwärtigen Not etngeleitet wird. DaS Bild, da» hier von der Zukunft de» dentfchen Schiffbau» entrollt wird, zeigt den ganzen Ernst unserer . Laa«, läßt aber doch auch die Möglichkeiten des Neuanfang» erkennen. Eine Gegenüberstellung der Weltdampferflotte über lüü Bruttoreaistertonnen von 1014 und ISIS veran schaulicht da» Auskommen von Amerika und Japan al» (neuer, mächtiger Nebenbuhler Englands auf dem Gebiete ^» Schiffbau», die ebenso wie England selbst uns den Weg be» WiedererstarkrnS nach Kräften zu verlegen trachte« werden. Von den 45 40t 000 Brnttoregiftertonnen im Jahr« 1914 waren 91 sm 000 oder 40,S Prozent englisch, 5134 720 oder 1t„3 Prozent deutsch, 2 020 000 oder 4,5 Prozent amerikanisch und 1708 900 oder 8,7 Prozent japanisch. Da gegen waren 1919 von den 47 897 000 Bruttoregistertonnen der Weltdampserslotte 10845 000 »der »t Prozent englisch. 9 778000 oder 20,4 Prozent amerikanisch, 2835000 oder 4L Prozent javanisch und 1620000 oder 8,4 Prozent deutsch. Daß dir Amerikaner über die Kriegsanlagen hinaus für den kominende« Srsedenöwettbewerb rüsteten, zeigt die Art der Geldanfnahmen durch bie Schisfahrtsunternehmungen besonder» tm Mat und Juni 1919. Die Gesamtsumme, die während LeS Kriege» neu in SchiffahriSunternehmungen hineingesteckt wurde, beträgt etwa 533 Millionen Dollar, während die Gefamianlagen der deutsckeu'Recdercien Un- Werften im Jahre 1913 nur etwa 783,0 Millionen Mark, nach Frieden-kurS etwa 180 Millionen Dollar auSmachte. Gegen, über der reinen Tonnageberechnung der amerikanische» Schiffsbauherstellung erscheint eS so vollständig ausge schlossen, mit deutschen Werften ie wieder wesentlich in den Weltschiffbau einzugreisen. Bei ungestörter friedlicher Ent wicklung de» Weltverkehrs würbe nun heute mit einer Welt- handelsflott« von 58,9 Millionen Tonnen zu rechnen sein,' bi« wirklich vorhandene blieb demnach noch um etwa 11 Mill, hinter -em Bedarf zurück. In der Tat herrscht noch ei« starker Mangel tm Schiffsraum im Weltverkehr, -er es auch dem deutschen Schiffsbau ermöglichen würde, über die von der Entente verlangten 200 000 Tonnen jährlich hinaus jede beliebig« Tonnage an den Mann zu bringen. Leider gestatten jedoch die gegenwärtigen PrrdnMonSverbültnisse in Dentfch- land nickt, diese günstige Konjunktur auszunützcn. Bei gleichmäßiger Entwicklung tm Schiffsbau würden die fehlen den 11 Millionen' Tonnen in etwa 8—4 Jahren ersetzt sein, sodaß bann .der Sättigungspunkt des WcltseeverkehrS erreichl wäre und eine Schiffbaukrise etntreten mühte, wenn nickt eine Reihe der Kriegsbauten früher als unter normale» Umständen durch Neubauten zu ersetzen wäre. Dle künf tigen Weltversorger im Schiffsbau sind Amerika und Eng land. Deutschland, bas vor dem Kriege fast nur für den eigene» Bedarf gebaut hat, wird nach der Wegnahme aller Unterstützungsmittel unserer Uebersccfahrt keinen so großen, eigenen Bedarf an Tonnage mehr haben; während nun di»> meisten europäische« Staaten von England, Ostasitn von Japan urid Amerika im Schiffbau abhängig fein werden, bleibt für Deutschland die Aussicht, für die südamerikani- scheu Staaten, die sich eine eigene Flotte schaffen wollen,) Schiffe zu bauern Deutschland könnte also doch wohl auf die dauernd« Ausnutzung seiner vollen Schiffsbauletstung rechnen, aber die wirtschaftlichen Verhältnisse, besonders die Veränderns i» den Grundlagen unserer Stahlerzeugung nach dem Verlust der lothringischen Eisen- und Stahlwerke wirken schwer aus die LicferungSmöglichkeit ein. Nur der> fortfallende KrtegSschifsbau, bie Abwanderung des Eisen» aus dem Hausbau und der Etsenb-Ionschiffbau, der technisch erst in den Anfängen ber Entwicklung steht, können er leichternd wirken. Günstiger ald in wirtschaftlicher Be- ziehnng liegen die Verhältnisse nach der technischen Seiten Grundlegende umwälzende Neuerungen im Schiffbau hat der Krieg weder bei -em Gegner noch bet uns gebracht; ledig- ltch die Technik der Neihcnherstellung in bisher unbekann tem Ausmaß hat der Krieg gefördert, aber heute ist der Ruf nach dem „EknheitSschtff" verstummt. Die Zukunft -es deutschen Schiffsbau» kanrt nicht in der Nachahmung der Methoden amerikanischen MassenbäuS bestehen, sondern in der Herstellung von Fahrzeugen, die vermöge ihrer beson der» guten technischen Durchbildung hohe Wirtschaftlichkeit besitzen und allen besonderen Bedingungen dr? Ladung, der anzukaufenden Häfen und ihrer Wasser- und Kaiverhältnisse gerecht werden. Die Abttehmer für solche Schiffe werde» sich in demselben Maße mehren, wie die Sättigung des Welt- n I Iliumnaiimi, IIWI111! I cnm 86ßst'vo1ttz »a nekwsv rum L»uL uuö rur Verrrbtzituoz I«ck» Sostd»- upä Sodsit»«wtnE».
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