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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.06.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-06-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192006052
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19200605
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19200605
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1920
- Monat1920-06
- Tag1920-06-05
- Monat1920-06
- Jahr1920
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.06.1920
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gramme tn ma»r dringenden Familienangelegenheiten sind von jetzt an wieder »»gelassen. —* Local-ErfinbungS-Schau. (Bom Patent büro Krueger, Dresdeu-A. Auskünfte an die Leser kosten los.) Karl Hielscher. Dahlen: Doppeldecker mit auf- unk» abschlaabaren, sowie als Höhensteuec benutzbaren unteren Tragflächen. (Gm.) Karl Stephan. Riesa: Eisenbahn-Güter- wagenverschlnf,. (Gm.) Rut». Fischer. Röberau: Ankerkupp- lung für Hose und Hosenträger. (Gm.) —* Eine Erklärung deS M«litürbeschlS - Habers an die Sächsische Regierung. General leutnant von Stolzmann, der Befehlshaber oeS Wehr kreises 4, hat an die Sächsische Regierung am 2. Juni 1920 folgendes Schreiben gerichtet: In Zeitungen ver schiedener Partelrichtnngen wird dauernd und zwar »um Teil tn gehässigster Weise die Behauptung ausgestellt, das, die Reichswehr in ihrer jetziges, Zusammensetzung unzu verlässig sei. Auch wird an vielen Stellen die Ansicht ver breitet, das, die Reichswehr in Zukunst sich Putschen und sonstigen Berletzungen der Bersassung gegenüber neutral verhalten oder gar an ihnen teilnehmen würde. Diese Behauptungen sind durch nichts qerechtsertigl. Ich er kläre daher ausdrücklich, gleichzeitig im Rainen der mir unterstellten NeichSwrhrbngaden 4, 12, 16, 19, das, diese mit ihren Führern, Unterführern und Wehrleuten hinter mir geschlossen auf dem Bodeu der Bersassung stehen und jeden Versuch, diese gewaltsam zu ändern oder zu ver letzen, gleichviel von wem oder von welcher Seite er unter nommen werden sollte, mit ganzer Kraft unterdrücken werden. — Auslosung Sächsischer Staatspapiere. Am 2. dieses Monats bat eine abermalige Auslosung Sächsischer Staatspapiere stattgcfnnden, von welcher die ans 3'/. v. H. herabgesetzten, vormals 4zinsigen Staatsschulden-Kassen- jcheine von den Jahren 1852 55 58, 59 62 66 und 68, sowie die durch Abstempelung in 3',„zinkige und 4zinsiae Staats- papiere umaewandclten Löbau-Zittauer Eisenbahnaktien betroffen worden sind. Die Listen der gezogenen Nummern find bei sämtlichen Bezirksstenercinnabmen, sowie bet allen Stadträtcn. Bürgermeistern und Gemeindevorständen des Landes zu jedermanns Einsicht ausgelegt. — Der Versicherungsbestand bei der Sächsi schen Landesbrandversicherungsaustalt betrug am Schluffe des Jahres 1919 in der Gebnudeabteilung 11585697030 M. Er ist demnach um 1117267930 M. gegen das Vorjahr, und zwar bei den Städten um 661962830 M. (670055940 M), bei den Landgemeinden um 455 305100 M. (409934200 M.) gestiegen. Van diesem Zuwachs entfallen auf die Stadt Dresden 70471060 M. <87879630 M.l und auf die Landgemeinden der KrciS- bauptmannschaft Dresden 156115870 M. (122794860 M). Die Zabl der Versicherungen hat eine Zunahme von 507 (76) erfahren. Bei der Mob>liar-(Fahrnis-)Versicherung, einschließlich der Einbruchdiebstabl- und Bcraubungsver- sicherung, ist die Versicherungssumme von 695079331 M. Ende 1918 ans 925739369 M. Ende 1919, also um 230660038 M. gestiegen. Die Zahl der Versicherungen hat sich um 3285 erhöht. — Wegfall derKürzung bei Retsebrot- marken. Bisher waren alle, die auf Neisebrotmarken angewiesen waren, schlechter gestellt als die übrige Bevölke rung. Dieser Nachteil fällt nun weg. Vom 7. Juni ab werden den Verbrauchern Reisebrotmarken in voller Höhe der Wochenkopsmenge an Brot ausgehändigt. Die Ver braucher haben also von diesem Tage ab dieselbe Gewichts menge an Brot zn erhalten, über welche die von ihnen ab gegebenen örtlichen Brotmarken oder eiuzelne Abschnitte lauten, oder, falls sie noch nicht im Besitze örtlicher Brot marken sein sollten, Neisebrotmarken bis zu derjenigen Gewichtsmenge Brot, für welche sie örtliche Brotmarken beanspruchen können. — Die Handhabung des Fortbildungs schulunterrichts auf dem Lande führte in der letzten Zeit häufig zu Beschwerden über die Störung der landwirt schaftlichen Wirtschaftsführung infolge der Festsetzung der Schulstunden auf für landwirtschaftliche Arbeiten unbedingt freizubaltende Tageszeiten. Der Landeskulturrat wird bei dem Wirtschaftsministerium den Antrag stellen, daß die Gesamtzahl der Schulstunden für das ganze Jahr festgesetzt wird und die Verteilung derselbe» anf die Jabre»und Tages zeit den einzelne» Bezirken nach Maßgabe der herrschenden betriebswirtschaftlichen Verhältnisse überlasten bleibt. Leisnig. Auf der Straße von Bockelwitz nach Lein Harling Haiti» Bubenhändc nachts scharfkandige Steine, etwa 25 Zentimeter hoch, guer über die Straße geschich tet. Ein Automobil, bas in später Nachtstunde diese Straße entlang fuhr, ist durch das Ausfahren auf diese Steine so beschädigt worden, daß ocm Besitzer ein Schaden von mehreren Tausend Mark entsteht. Es kann nur als ein Glück bezeichnet werden, daß durch die Geistesgegen wart des Ehaufscurs der Wagen auf dem abschüssigen Ge lände sofort zum Halten kam. Sonst wären sicherlich noch die sechs Insassen verunglückt. EoSwig i. S. Am 30. Mai nachts in der dritten Stunde wurde auf dem Spitzgrnndwege einem Fleischer ein 14 Zentner schwerer Bulle beschlagnahmt, der zum Zwecke des Scbivarzscblachtens in Großenhain anfgekanft worden mar Dresden. In den Dresdner Vrotbäckereien drohte ein Streik der Gehilfen anszubrechen, der jetzt durch Linen Schiedsspruch des Schlichtungsausschusses beigetegt wor den ist, nach dem die Bäcker in Brotfabriken, Brotbäckerrien und Mühtenbäckercien mit mehr als zwei Gehilfen 240 Mark Wochenlohn, die Bäcker in Betrieben mit zwei Ge hilfen und darunter 225 Mark und dre Hilfsarbeiter 215 Mark Wochculohn erhalten müssen. Gehilfen und Hilfs arbeiter unter 18 Jahren erhalten nur 10 Mark weniger. Dresden Die Gültigkeitsdauer der städtische« 50-Pfg.-Gutscheine, deren Ablauf für 30. Ium vorgesehen war, ist bis 31. Dezember verlängert worden. )( Dresden. Am 3. Juni verschied der General leutnant z. D. Curt von Loeben. Löba u. Die Preise für Auslandsfleisch sink» nn hie sigen Bezirk herabgesetzt worden. Auslandsgesrierfleisch und Pökelfleisch kostet statt 12 Mark etwas über 9 Mart. Achn- lich liegen die Dinge bei dem Cornedbeef. Auslands- Schweinefleisch ist im Preise von 14 aus 12 Mark herab gesetzt worden. Neusalza-Spremberg. Ein eigentümliches Ge schick scheint über dem früheren altbetannten Gasthof „Tuchatich" hier zn walten, denn nachdem er innerhalb eines knappen Jahres viermal verkauft und zuletzt in die Hände des Weinstubeninhabers Erwin Schäfer aus Schir giswalde übergegangen war, ist er seit Mittwoch ge schlossen, während der genannte Besitzer unter Hinter lassung nicht unbeträchtlicher Schulden mit Sack und Pack von hier abgedampft ist, ohne daß man weiß, wohin. Ein einziger hiesiger Kaufmann soll dem Berschwundenen an geblich einen Warenkredit von 2000 Mark gewährt haben, . der wohl als verloren zu bezeichnen ist. Zittau. Ein Feldwebel mit drei Mann aus Torgau, das, wie Zittau, »um 4. Wehrkreis gehört, hatten den Auf trag erhalten, aus den Beständen des Durchgangslagers Großporltsch 250 Zivilanzüge abzuholen. Wegen Waggon- mangels verzögerte sich der AbtjanSoort einige Tage. Aus noch unaufgeklärten Gründen reiste der Feldwebel vor Er ledigung des Auftrages ab und überließ den Abtransport den vre, Soldaten. Diese haben am Donnerstag beim Ver laden, vermutlich in Ausführung eines bereits vorher ge faßten Planes, angesangen, di«. Sachen zu verkaufen. Bei ihrer gestern vormittag «rfolacen Frstnabm- war bereits „Die, Meisternnaer von Nürnberg" von Wagner. 4. Gan» allerliebst, Wak»er non Waldteufel. 5. Czarda« au» der Oper: Der Geist des Wojewoden von Großmann. 6. Kinder- lieder-Marsch von Ziehrer. — Bellackini kommt. Man schreibt »nS: Der welt- „ berühmte Zauberkünstler Vellachini kommt in ea. 8 Laaen.^ab nach dem „Stern'-Saal, nm dem Publikum seine nwsteriofen Wunder »u zeigen. Da« Publikum dürste dem Auftreten des Künstlers mit Interesse entgegensetzen. — Neue Erhöhung der ärztlichen Ge bühren. Mit Rücksicht auf den gesunkenen Geldwert wer- den nach einer Verordnung des Ministeriums oes Innern bis zur Bekanntgabe einer neuen ärztlichen Gebührentare sämtliche Sätze der sächsischen Gebührentare sür ärztliche und zahnärztliche PrivatprariS vom 28. März 1889 um LOO Prozent erhöht. Die Verordnung des Ministeriums des Innern vom 18. Oktober 1919, durch die einzelne Lätze der ärztlichen Gebührentare vom 28. Mär» 1889 uni 50 Prozent erhöht worden sind, findet damit ihre Erledigung. — Obstbau und Kleingarten. Nm de» Klein- vbstba» in Haus- nnd Schrebergärten auf die rechte Bahn zu bringen, sei es bei der Wahl der Sorten, Unterlage», Baumformen oder Bodeupflege, Schädlingsbekämpfung uns schließlich bei Ernte und Verwertung der Früchte, hat der Sächsische Landesobst- und Weiubanverein seine Vereine und vor allem seine Wanderlehrer angewiesen, wirksam onrch praktische Unterweisungen und Borträge in den Kleingarten kreisen tätig zu sein. Die Klcingartenbesitzrr werden daher gut tun, bei den überall in Sachsen bestehenden BezirkS- vbstbauvereineil Anschluß zu suchen. — Der ständige Ausschuß des sächsischen Landeskulturrates hat zu drin Entwurf» einer Ver ordnung des Reichsarbeitsministeriums über die Entschä digung der Arbeitnehmer für Verluste im Arbeitseinkom men anläßlich des Generalstreiks im Mär» beschlossen für die sächsische Lciudwirtschast eine Bezahlung der Streiktage abzulehnen, weil eine Veranlassung zu einem allgemeinen Ausstand in der Landwirtschaft gerade in der Zeit der dringendste» FrühiabrsbestellungSarbeite» nicht Vorgelege» und die vom Streik betroffenen Arbeitgeber durch die Ver zögerung der Bestellungsarbeitcn selbst teilweise einen großen wirtschaftlichen Schaden erlitten hätten. —* Der Stund der Maul- und Klauen seuche am 31. Mat war 62 Gemeinden und 108 Gehöft? gegen 3 Geineiuden und 3 Gehöfte am 15. Mai. —' Die Ei se ii b ah n f a h rp r ei s e lieber eine zum Herbst angeblich bevorstehende abermalige Erhöhung der Eiicnbahnsabrpreise äußerte sich der sächsisch« Finanz minister Dr. Reiubold: Mir ist von einer solchen Absicht der Reichsregierung nichts bekannt. Falls aber wider Er warten das Reich tatsächlich eine abermalige Erhöhung der Eisenbahnfabrvrcise in Erwägung ziehen sollte, so werde ich mich jedenfalls im Reicbsrat mit aller Entschiedenheit gegen eine abermalige Verteuerung der Eisenbahntarise etnsetzen. Ich bin eben in Sachsen dabei, eine Herab» setzung der Vorortstartfe durchzukühren. —* Die Neber nähme der Elbwasserstraße auf das Reich. Bei den Besprechungen zwischen Ver tretern des Reichsverkchrs- »nd ReichSfinanzministertnms mit dem sächsischen Finanzministerium wurden die Grund lagen eines Staatspertrages für die Uebernahme der Elb- wasserstratze verhandelt, nach dem Sachsen auch eine Ent schädigung für seine Wasserstraße erhalten soll, die aber verhältnismäßig gering sein wird, da auch die Ausgaben keinen größeren Umfang hatten. Die Beamten der Wasser bau-Inspektion sollen ebenfalls ans da? Reich übernom men werden. —Die Industriekrise Sachsens hat sich zu sehends verschärft. Namentlich ist die Metallindustrie in immer umfangreicherem Maße davon betroffen. Die Stroh- hutfabrilation liegt derart darnieder, daß für die nächste Zeit mit großen Ärbeiterentlasiungen zu rechnen ist. Aehn- Iich steht eS in der Lackindustric. Viele Schuhfabriken 'gaben den Betrieb eingestellt. In Löbau ist der Amtshauptmann- schasr von einer Anzahl Industrieller mitgeteilt worden, daß größere Arbeitcrentlassungen nicht mehr zu vermeiden sind. —* Die Verhandlungen mit der Aerzte- vrganisation. Die Vertreter der Aerzte und der Krankenkassen berieten gestern in Berlin über die Rege lung der Aerztehonorare. Vorgesehen war bei der Be zahlung nach Einzelleistungen 4 bez. 6 Mark für die Kon sultation bezw. den Besuch mit der Einschränkung, daß im Quartal nicht mehr als vier Einzelieistungen zu vergüten sind. Besondere Maßnahmen sollen entsprechend den Min destsätzen der demnächst sestzusetzenden Gebührenordnung mit bestimmten Zuschlägen bezahlt werden. Bei der Ab geltung durch Pauschale sollen denselben Berechuungeu zu Grunde gelegt werden, nach denen eine entsvrechende Summe zur Bezahlung der Sonderleistungen abgezogen ist. Da sich ini übrigen auch Schwierigkeiten bei der Fest stellung der materiellen Grundlage ergaben, haben dte Unterhändler einen Unlerausschuß nnt der Klarlegung be traut, der in einer Woche mit endgültigen Vorschlägen fer tig zu fein gedenkt. —Erhöhung der Militäreisenbahn- tarife. Der RcichSrat beschäftigte sich in seiner öffent lichen Sitzung am Freitag u. a. mit der Erhöhung des Militäreisenbalmtarifs. Entsprechend den Erhöhungen der übrigen Eisenbahntarife wurde auch eine Erhöhung des Mititärtariss vom 15. Juni ab beschlossen. Danach erhöben sich die Preise für Personenbeförderung um 300 Prozent, sür Güterbeförderung um 450 Prozent. Von Interesse war eine Aeußernng des Berichterstatters, daß in abseh barer Zeit eine weitere Erhöhung des Tarifs nicht aus- aeschlosscn sei. Tarin» wurde bestimmt, daß auch im Militärlarif künftig d e Tarife entsprechend den „jeweiligen" Zuschlägen im öffentlichen Verkehr ausgestellt werden. — Zum Grcnzverkehr mit der Tscheche! tvird den „L R. R." aus Dresden gemeldet, daß nach Mit teilung der zuständigen Stellen in Zittau und Sayda die Stärke des tschechischen Grenzmilitärs bis aus einige Mann vermindert wordeu ist, die nur noch Patrouillendienst zur Uiiterstüiznng des Gienzschntzcs ausüben. Der Grenzschutz selbst iß in leincr Weise aufgehoben worden. Mr ein ge wöhnliches Paßvisum find heute 72 Mark, für einen Dauer sichtvermerk 120 Mark zu zahlen. Für den sogenannten kleinen Grenzverkehr sind gewisse Erleichterungen geschaf fen. In Zukunft sollen nicht nur solche Einwohner von Len Gemeinden, die zur Wahrung berechtigter und wirt- schmllicber Interessen zu einem häufigen Ueberschretten der Grenz? Anlaß haben, Grcnzausweisc erhalten, sondern es werden die Gemeinden ermächtigt, auch Personen Grenz ausweis? auszustclieu, bei denen diese Voraussetzungen nicht vorticgcn Als solche Personell können beispielsweise Sommerfrischler und Kurgäste in Frage kommen, die aus touristischen Gründen Ucberschrcituny der Grenze wün schen. Voraussetzung sür die Erteilung des Grenzairs- weiscs auch an solche Personen möchte allerdings stets sein, daß die betreffenden Personen der Gemeindebehörde «ine genügende Gewähr dafür bieten, daß kein Mißbrauch der erteilten Erlaubnis vortommt. Als Mißbrauch würde z. B. die Tatsache anzuseheio sein, daß die Personen Reisen rn Las Innere der Tscheche« unternehmen, daß sie verdäch tig sind, Schmuggel zu treiben oder BermögenSabschte- üungen zu versuchen. Die Zuverlässigkeit der Person muß der Gemeinde durch längeren Ausenthalt oder durch andere Umstände bekannt sein. — Erweiterung de» TelegrammverkeyrS. «lückwunsck und BegrüßungStelcaramme sowie Tel«- ein sehr erheblicher Teil der Anzüge verkauft. Die drei Soldaten befinden fick bei der hiesige» Polizei tn Haft. So verwerflich diese Handlunaeweise der Soldaten aus der «inen Seit« ist. so bedauerlich ist auf der anderen Seite die Tatsache, daß fick sofort Leute fanden, darnnter solche in angesehener Stellung, die dte Sachen ankausten, obwohl doch jedem klar sein mußte, daß ,S sich um unlauter« Ge. schäfte handelte. Freiberg. Au« dem hiesigen Museum sind vor einige« Zeit nacht« eine große Anzahl wertvoller Münzen gestohlen worden. DI« Stücke stammen au« allen Zeiten bis zurück tn da« 13. Jahrhundert. Gersdors. Pech hatte ein hiesiger Einwohner, der seine Ferien in Bähen« bei seinen Verwandten verleb»- und auf der Rückreise sich einen Stamm jnnge Gänie mit nah»«. Als er damit »ach Hof zur Gepäckrevijion lam, wurden ihm Vie acht Tage alten Kücken weggenommen, weil er kelne — AuSfuhrbeschcinigung besaß! OelSnitz. «. E. Ein neunjähriger Junge war beim Baden in einem schwammigen Teiche versunken uni» blieb etwa eine Viertelstunde unter dem Wasser liegen, da man ihn erst »ach längere«« Suchen sand. Die sofort ange- stellten Wiederbelebungsversuche hatten nach dreiviertcistün- vtgen Bemühungen Erfolg. Auerbacb i. V. Ei» Opfer seiner Spielleidenschasi ist der in einen, hiesigen Kaufhaus angestellte 29 Jahn alte Verkäufer R. geworden. Da ibin das Glück in» Spiel nickt hold war «nd er nicht die Energie fand, davon ab- zulassen, stürzte er sich mehr und mehr in Schulden. Von seinen Glänbigcrn zur Rückzahlung der Darlehen gedrängt, entwendete er aus dem Geschäft, in dem er tätig war, nach und nach Waren im Werte von zirka 46000 Mk. Er wurde in Hast genommen, ebenso ein junger Mann aus der Sckützenstraße, der der Hehlerei nnd in zwei Fällen der Mitbeteiligniig am Diebstahl überführt ist. Mittweida. Der Ingenieur Wilhelm Nowak ist nach mehr als 5^ jähriger Gefangenschaft n« Rußland und Sibirien, nachdem seit zwei Iah en jede Nachricht auS- aeblieben war, wohlbehalten zu seinen hier wohnenden Angehörigen zurückgekehrt. Leipzig. Der Rat hat einstimmig den Ankauf des etwa 163 sächsische Acker großen Rittergutes Kleinzschocher beschlossen. Ferner soll das 321 Acker große stüdtiiche Rittergut Cunnersdorf bom 1. April 1921 ab in eigene städtische Bewirtschaft««««» übernommen werden, wie das bereits bei vier anderen städtischen Gütern, dem Ritter gut Sommerfeld, Meusdorf, Connewitz und Tonbcrg mit gutem Erfolge nnd zum Nutzen der Stadt der Fall ist. — Nack« einer Mitteilung der „Zcitsthr. f. d. Lcipz. Grund besitz" hat eine Zusammenstellung der in Alt-Leipzig wäh rend der März-Unruhen an Privatgebänden vernriachtcn Anfruhrschäden die Sinbme von annähernd 2'/n Millionen Mark ergeben. * * * )( Greiz. E«n Felssturz hat sich in den sogenannten Rosentaler Alpen ereignet. Dort stürzte unier donnern dem Getöse eine mächtige Fclsmasse ans die Straße nnd verschüttete sie zum Teil. Im Augenblick des Sturzes war die sonst belebte Straße glücklicherweise noch men schenleer. Ein kleines Mädchen kam wie durch ein Wnn der mit leichten Verletzungen davon. Die abgestürzie Fels masse hat auch starte Bäume mit niedcrgerissen. Tröbitz. Auf der Grube „Hansa" bei Tröbitz entgleist« ein Ännkerzug und stürzte die Böschung hinunter, die Loko motive in die Tiefe nachzichend. Die beiden ans der Ma schine befindlichen Männer sprangen in der höchsten Gefahr ab, der Arbeiter Seifert leider nach der Seite, nach welcher auch die Lokomotive stürzte, die den Bedauernswerten unter sich begrub. Kunst und Wissenschaft. Eine Umfrage über die Weltsprache. An - Anlaß des internationalen Esperanto-Kongresses, der im August im Haag stattsinden wir», hat die schwedische Frie deusgesellschaft eine Umfrage über die zukünftige Wen spräche unter Fachleuten aus «Iler Herren Länder veran staltet. Die Befragten bestanden nicht nur aus Vertretern der Sprachwissenschaften, sondern auch aus Leitern von Hondclsvereinigungen, Parlanienismitgliedern und anoeren im praktischen Leben stehenden Persönlichieiten. Die Mehr zahl der Antworten entschied sich für die Benutzung oer englischen Sprache als Wettsprache, und dabei wurden die verschiedensten Gründe für diese Sprache angeführt, die ia tatsächlich von euiem sehr großen Teil der Mensch heit gesprochen wird. Für das Französische traten sieben Stimmen, die aus Süo- und Osteuropa sowie aus Düne- «uark stauinucu, ein. Für das Deutsche sprach sich nur eine Stimme aus; es war dec Präsident der finnischen FciedenS- gesellschast, Unno StadiuS. Tas Latelnische als Weltsprache befürworteten vier Persönlichkeiten, nämlich je ein Mit glied der Universitäten Genua, Amsterdam uns Granada und ein Vertreter der Handelskammer Venedig. Nur fünf unter allen Befragten erklärten sich sür die Schaffung einer künstlichen Weltsprache, und zwar bezeichneten vier Ido, einer Esperanto als die geeignetsten. Die tatsächlichen Verhältnisse dürften dem Ergebnis der Umfrage entsprechen. AuS ähnlichen Erwägungen heraus hat dec Völkerbund die englische nnd französische Sprache zu seinen offiziellen Verhandlungssprachen gemacht. Wie lange freilich das Französische das gleiche Recht Ivie das Engtische wird für sich in Anspruch nehmen können, steht noch dahin. Wan derb uch handel als VolksbildungS- arbett. Ter Kampf gegen den Schund in Wort und Bild, der zu Anfang unseres Jahrhunderts einsetzte, hat insofern gute Wirkung getan, als er die übelste Kolportageliteratur zurückdrängte. Aber wenn auch die Nick-Carter-Bücher nicht mehr in dem Maße wie früher die Jugend vergiften, so herrscht doch in der Lektüre des Volkes, das nicht zu den „Ge bildeten" gehört, die oberflächlichste Unterhaltungsware vor. Deshalb ist es notwendig, nicht nur das Schlechte zu be kämpfen, sondern Gutes an seine Stelle zn sehen, und dazu ist die Organisation eines richtigen „Volksbuchhandels" not wendig, der nicht wie der gewöhnliche Buchhandel wartet, dcm das Publikum zu ihm kommt, sondern das gute Buch sc n untcr das Volk trägt. Uebcr die bedeutsamen Bestrebungen dieser Art, die in neuester Zeit ins Leben gerufen worden sind, berichtet Reinhard Buchwald in der von Eugen Diede r im ? hcrausgegebencn Monatsschrift „Die Tat". Man hat zn diesem Zwecke den neuen Weg eingeschlagen, daß man dem Schnndbuchhandel seine Mittel ablauschte, durch die er die große» Erfolge erzielte. Private Freunde der Volksbildungs arbeit haben sich dieser Aufgabe angenommen. So der „Billige Büchcrmann" in Hannover, dann der „Rhein— Mainische Verband", der darauf hinarbeitet, den Schund ans den kleinen Papierläden zu verdrängen, und eine Orgaui- Vkakün »ineil U «le* gonaiion? V mviicii Musi!
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