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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.08.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-08-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192008143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19200814
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19200814
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1920
- Monat1920-08
- Tag1920-08-14
- Monat1920-08
- Jahr1920
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.08.1920
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wi ¬ ll« Weg und Mel. Original-Roman von Margaret« «olsi-Mede^ 44. Fortsetzung. Und als der Vorhang siel, als da» Licht wieder ansr ttutsie, starrte Inge mit abwesenden Augen auf die beifall spendende Menge. Sie begriff nicht, wie man klatschen konnte. St« litt Noras Qual mit, ihr war e», al» ob von ber Bühn« Feuerfunken in ihre Seele geweht wären, dort in allerlei Aufgespeichertem Helle» Brand zu entfachen. Frau Kleinmüller neigte den Kopf vor und fall Ange mit den wenig spöttisch lächelnden 'Augen an. - „Sv er regt? Na, aber"... „Promenieren wrr ein wenig?" fragte Herr Klein müller. »Ja. Inge?" Leberecht Wiebenkamp blickte sein« Frau besorgt an. Sie machte eine verneigende Bewegung mit dem Kvpfe, während ihre bebende Hand die seme suchte. „Meine Frau scheint sich nicht wohl zu fühlen", äußert« Leberecht zu KleinrNüller. „Na, Annie, dann komm. Ich möchte einmal ein paar Worte mit CurtiuS wechseln." Kleichnüller Verl,eß mtz seiner Frau die Loge, in der Inge und Leberecht nun allein zurück blieben. „Aber, Inge, wie kann man sich nur so aufre-en", meinte er vorwurfsvoll. Sie schwieg und fuhr sich mit dem Taschentuch über da» heiße Gesicht. Im Augenblicke waren e» nicht mehr die im Schauspiel ausgerollten Konflikte, unter denen sie bebte, sondern mit dem Lautwerden de» Namen» Tur- ttus war wieder die Erregung über den brennenden Blick aus den dunklen Männeraugen da. Tin Impuls in ihr drängte: Sag's deinem Manne. Aber gleich-achte sie wieder, wie schon einmal vor Monaten, al» ne noch verlobt gewesen waren. „W "" ' " ' Rackbeziehung auf da» Theatl ben ist so schön und hell... dakür wM ich sorge«. A» ^ie^lrßett binnen r« Stunden, » h."bir Sonn atzend -sinn», »meder ausgenommen wird. Deutsche Pferdekäuke in Dänemark. Wie Verlautet, hat.die deutsche Regierung an den letzten Lagen außerordentliche Pferdekäufe in Dänemark vorgenommen, um den nn.Frievensvertraa sestgelegten Verpflichtungen über die Ablieferung von Pferden an Belgien uns Frank- «eich entsprechen »u können. H-".A"n,srstsetzun, im vk- und west- -reußtschen Adstimmung-gebiete. Wie von zu ständiger Stelle in Berlin mitgetetlt wird, ist die Note wegen der Grenzfestsetzung nn ost- und westpreußilchm Abstimmungsgebiete e »gegangen. Die deutsch?» Einsprüche wegen der Ueberlcsisung eines 60 Meter breiten Streifens auf beide» Weichselufern und der Abtretung etnrger Ort schaften an Polen haben kerne Berücksichtigung gesiinden, sondern es Ist bei den Beschlüssen der Botschafter, ons-renz geblieben. Abrücken derSntentetruppen au» Allen- steln. Bon aut unterrichteter Seite verlautet, daß die Ententekommission an, 16. August nachmittag» mri dem Rest der Tntentetrnpven aus Allenstem absahrr und an diesem Tage das Abstimmungsgebiet an de» deutschen ReichSbommissar übergeht. Vom 16. August früh steht der Reichswehr da» Etnrücken in das Abstimmungsgebiet offen. Malten. «eueralstreik «u den Häfen. .Der italienisch« Hafen- arbeiterverband hat au« Solidaritatsgründen mit den streikenden Hafenarbeitern von Neapel den Generalstreik Über all« italienischen Häfen verhängt. — Griechenland. . »nn, Attentat auf de« griechische«^ Minister- Urästornte«. VenizeloS hat in der linken Schulter eine klein« Kugel, die man gestern zu entkernen hoffte. Die »weite Kugel durchschlug den reckten Obersckeukel und wurde in der Unterhose wiedergefunden. Der Zustand de« Verletzten ist zusriedenstellend. Dl« Täter waren am 22. v. M. in Dari« angekominen mit der Absicht, Vrnizelo» zu täten. - Zum Attentat auf Veisizelo« gebt der „Köln. Volkszta. eine Mitteilung von griechischer Seite zu, wonach die Zahl der von der ariechiscken Regierung elngesperrten mittleren Beamten und Privatleute auf 80000 sich belaufen soll. Annähernd zwei Drittel aller Staatsbeamten seien au» dem Dienst entlassen, darunter v Generäle, über 2 000 Offiziere und 8000 Lehrer. Zn de» Verbannten gehören zahlreiche frühere Ministerpräsidenten und Minister. Im Gefängnis befinden fick weiterhin nock die Häupter des griechischen Klerus, unter ihnen ein 80 jähriger Erzbischof. Vermischtes. VeirhafteVer Falschmünzer. Die Berliner Kriminalpolizei verhaftete einen Falschmünzer, als er ver suchte, bei einer Berliner Großbank gefälschte englische Pfundnoten umzuwechseln. In der Druckerei, in der bi« falschen Noten hergestellt worden waren, wurden für zwei Millionen Mark gefälschte Psundnoten beschlagnahmt. Der Nordvolfahrrr Palander^-. In Stockholm starb der Admiral Louis Palander, besten Name vor ungefähr SO Jahren in aller Mnnd« war. Er war der Sauvtmit- arbeiter Otto NordensksöldS bei der Entdeckung der Nord- oftpaffage und führte das berühmt gewordene Schiff „Vega". Neueste Nachrichten nn» Telegramme vom 14. August 1920. Golda« «nter russischem Heuer. )( Königsberg. Neber die Lag« an der russische« Grenze wird berichtet, daß Soldau zurzeit unter dem Feuer der Bolschewisten liegt. AuS Allenftein wird ge meldet, dast die Polen im Kreise Soldau die Zurück führung detz Biehs ««d aller bewegliche« Güter a«. geordnet habe«. -(Berlin. Reicksminister Kock machte gegenüber einem Mitarbeiter des »Bert. Tageblattes" angesichts der äußeren Gefahren, die der Provinz Ostpreußen drohen, einige Ausführungen über den Ausbau des Selbstschutzes und sagte dann, daß von den Rusten zu hoffen sei, daß sie die Neutralität der Provinz respektieren werden. Banden russischer Marodeure oder polnische Flüchtlinge werd« die Reichswehr mit Hilfe der Bevölkerung entwaffnen können. Innerhalb der Provinz gebe es kommunistische Kreise, die da« russische Borgehen mit Sehnsucht verfolgten. Sie seien aber nicht stark genug, um die Macht an sich zu reißen, wenn di« Bevölkerung sich das verbitte. Wechsel in der Leitung der deutschen FriedenSdelegation. -(Berlin. Ein Wechsel in der Leitung der deutschen FriedenSdelegation in Paris wird von der.Deutscken Alla. Zeitung" anaekündigt. Der deutsche Botschafter in Parts habe iinen urlaub angetreten. Mit der Leitung der Ge schäfte der deutschen Botschaft wurde Legationsrat Graf v. Wedel beauftragt, der auch nach der Abreise des Ministerialdirektors Göpvert die einstweilige Leitung der deutschen Friedensdelegation in Part» übernommen habe. Als Letter dieser Delegation sei der bisherige Gesandte in Thriftkania v. Mntiu» in Aussicht genommen. Druisch rusfische Verständigung. — -(Berlin. Nach seiner Rückkehr von einer Reise nach Moskau, die der Anbahnung der Wiederherstellung der I diese Jbsensche Nora."... Darauf dachte sie baS ge- l rade Gegenteil von dem, wa» die Ängst ihr noch soeben z geraten hatte. „Ihm auSwekchen, wäre Schwäche. Ich WM ihm begegnen und ihm zeigen, daß er mir ein voll ständiger Fremder ist." Darum wollte sie ihren Mann jetzt bitten, doch noch mit ihr ein wenig hinauszugehen, aber Leberecht, der an die Logenbrüstung getreten war, wandte sich ihr soeben lebhaft zu. „Sieh einmal da hinunter, Inge. Das lst doch deine verschollen« Landsmännin mit ihrer Mutter." »Jrmingard Ollmann?" Inge trat hastig neben ihren Mann. Die Ollmann- schen Damen harten ihren Umzug erst im Oktober bewerk- stelligt, mochten nun aber immerhin schon acht Wochen in Berlin sein, ohne daß sie sich bet Wiedenkamp» hatten blicken lassen, oder daß auch nur eme Zeile ihre Wohnung verraten hätte. Und nun saßen sie da unten im Par kett. Berd«, Mutter und Tochter. Jrmtngard Ollmann war eine Gestalt, die immer aufsiel, auch wenn sie, wie jetzt, in schlichtestem Kleide steckte. „Laß un» noch schnell hinunter gehen." ,,E» wird zu spät, Kind. Die Pause ist gleich zu Ende." Und wie zur Bestätigung von Medenkamp» Worten klingelte es auch soeben. Die Zuschauer im Parkett, in den Logen und Rängen strömten ans ihre Plätze zurück. Auch KleinmüllerS kamen jetzt. Frau Annie hinter ihrem vorgehaltenen Fächer lachend und außer sich vor Ver- onügen über einen Mtz, den Frau Baumeister TursiuS weben infolge falscher sprachlicher Anwendung geliefert Die kleine Frau hätte gar »u gern darüber g«. wispert, aber der Vorhang ging wieder in die Höhe und die Geschehnisse auf der Bühn« fesselten die Aufmerksam keit. Inge wurde von dein zweiten Akt m gleicher Weil« ergriffen, sie blieb aber doch ruhiger, und als der Vorhang abermals medersank, nahm sie hastig ihres Mannes Arm und beaab sich mit ihm über die Giftige in» Parkett. . Leberecht Wieb«nkamv war vollständig heiter und tzeunw-nisisicken «esieoungen ginr, teMe Kopp, der ver- treter der Sowjetreaieruna in Berlin, einem Mitarbeiter der Freiheit mit, seine Partei steh» auf dem Standpunkt, daß sie mit den einzelnen Völkern viel eher und besser al» aus einem von den vielen Wrltkonareffen fick verständigen könne. Gr glaube, daß fick di« Partei mit Deutschland über di« schwebenden Fragen direkt verständigen werde. Streik der Hambur«er Berkehrsangestellten. -( Hambura. Nack Berichten der Hamburger Morgen- presse haben die Brrkehrsangestellten in zwei Versamm lungen einstimmig beschlossen, in den Ausstand zu treten. Am Sonntag'früh werden sämtliche Verkehrsbetriebe Groß- Hamburgs stillgelegt werden. Der Steuerabzug. )t Stuttgart. Der Staatssekretär Mösle vom Neich-sinanzministrrtum setzte gestern vormittag in einer größeren Versammlung mit Äertretern von Arbeitgeber- und Arbeitnehmer-Organisationen die Gründe auseinander, weshalb die ReichÄtnanzverwaltuna trotz de» gerade in Württemberg befony»«« leidenschaftlichen Widerstandes hör Arbeiterschaft enk»dte verbesserte Form de» lO'/.lgen Steuerabzuges nickt verrichten könne. Di- Kriegsstärke -r- holländischen HrereS. )( Ausd « m Lada. Laut Nleuwschen Eourrant will der niederländisch^ Kttkasminlster dir Kriegsstärke des holländischen Heer« auf 100000 Männ herabsetzrn. Ger VeschlAtz der »»ßlttche« Arbktterkoafereuz. -t L o n d o n. lRkuter.1 Die Arbeiterkonferenz hat in der ruMck-volnisckrn Frage de« Bvllzngsrat ermächtigt, de« allgemeinen AnSftand ,« verkünden, fall» die Regierung General Wrang»! unterstützen oder Sowjet- rustlaud in irgendeiner Form anareifen sollte. X Amsterdam. Zum russisch-polnischen Konflikt er- . klärte der Internationale GewerksckaftSbund, er habe keine besondere Sympathie weder für die Bolschewisten nock füi^ Voten. Er halte an seinem Standpunkt fest, daß jeder Krieg und jedes Blutvergießen zu verurteilen sei und durch Weiterbeförderung von Munition und Truppen nicht unter stützt werden dürfe, Der rnglisck-französische Meinungsaustausch. -(Paris. Wie «Petit Parisien" au« London mit- geteilt wird, dauert der Meinungsaustausch »wischen dem; auswärtigen Amte und dem französtscken Botschafter in London fort. Es sei nock keine Entscheidung getroffen worden, aber es sei offenbar, daß man die Vorschläge der französischen Diplomaten ganz aufgehoben habe. Lloyd George werde am Montag im Parlament eine Erklärung abgeben, «in« Zusammenkunft zwischen Lloyd George und Millerand sei »sicht mehr erforderlich. Die englischen Bedingungen an Sowjet-Rußland. )( Paris. D»r„TempS" meldet, daß die englische Re gierung für die Anerkennung der Sowjet-Regierung fol gende Bedingungen stellte: Einstellung oller mittelbaren und unmittelbare» Feindseligkeiten, Heimbesörderung der Kriegs--und Zivllgefangeneu, Abschluß eftl«S Abkommens zur Sickerung der Gutmachung von Schäden, die englischen Privatpersonen zngcfügt wurden, soweit sie nicht unverzüg liche Regelung erfordern. Die Sowjet-Regierung nahm diese Bedingungen an. Lloyd George reist nicht «ach der Schweiz. )( London. „Pall Mall Gazette" meldet, Lloyd George setze sich aenötigt, feine ErtzolungSretse nach dev Schwei» mit Rücksicht auf die drohende Lage in der In- dnftrie aufzugebe». Gtncral Weygand lehnt den polnischen Oberbefehl ab. -( Warschau. General Weygand lehnte es ab, die Funktionen eines Generalstabschefs des polnischen Heeres zu übernehmen. Er bleibt weiterhin nur militärischer Berater. Die Waffenstillstand-Verhandlungen tu Minsk. )( Warschau. Die polnische» Parlamentäre haben mit den Sowjetbehörden vereinbart, daß die Zusammenkunft der Delegierten zur Erörtern»» des Waffenstillstandes und de» Präliminarfrieden« in Minsk stattfinden soll. Di« pol nisch« Delegation besteht aus dem Lizeminitter Dombski als Präsidenten, dem Bizensinister Wroblewski, sowie Vertretern des Reichstages und des Generalstabes. Sie wird dir Front heute Sonnabend morgen überschreiten. Svort. Fußball. Die Sonntagsspiele de« Riesaer Sportvereins sind: R. S. B. 1. - Teutonia Liga, R. S. V. 4. - Teutonia 4., beide Spiele in Chemnitz, in Riesa 10 Uhr vorm. R. S.V. A.-H. - Regt^Meister 19. 2 Uhr R. S.V.S. - Mügeln 1.. Pokalspiel, 4 Uhr R. S. V. 2. — Sv. V. Eintracht, Leipzig- 2. Gaumannschaft. Bo» Jntereffe ist das Absckneiden der 1. Elf gegen den z. Zt. wohl spielstärksten Chemnitzer Liga verein. Riesaer Sportklub 2. Elf spielt. Sonntag gegen di« gleiche Elf Sportfreunde 09 Dresden. Jugend 1. spielt gegen die gleiche Jugend Sportfreunde 1. Dresden tritt mit sehr gute» Kräften an, deshalb ist ein scharfer Kampf« zu erwarten. — 1. Els tritt Montag abend gegen Pioniere 1.! Dresden an. Diese Mannschaft ist in vorzüglicher Form. Sämtlicke Spiele finden auf dem neuvorgerichteten Platz an der Marstrabe statt. harmlos, als er unten, an der Seite seiner Fran, Jrmsit« gard Ollmann begrüßte. „Meine Fran hat schon ihret wegen schlaflose Nächte gehabt, gnädiges Fräulein",' sagte er. ' Inge schüttelte JrmmgardS Hand. „Sie böses Men schenkind, so lange nichts von sich hören zu lauen." „In dieser Woche wären wir sicherlich noch gekom men, gnädige Frau", bemerkte die kleine Mama, und sah wie ein demütig abbittendes Kind trus. „ES war noch immer sehr viel UmzuaSorbnung. Mr sind eigentlich erst jetzt fertig. Wir wohnen in nächster Nähe, in Friedenau." Jrmmgard stieß das alles ein we nig hastig hervor, dabet mied sie es, Leberecht anzusehen. „Und wie geht es mit der Malerei?" sragte Wieden-, kamp. Nun hob Jrmtngard Ollmann die rotgoldenen, schim«, wernden Wimpern von den blauen Augen und sah ihn mit einem trotzigen Blick gerade an. „O, ich danke, es gebt recht gut. Ein bekannter Maler hat mich als Schülerin angenommen." , „So, so. Dann gibt'« in absehbarer Zukunft also eine berühmte Malerin Fräulein Ollmann." Wiedenkamp sagte da» nicht etwa spöttisch, er sagte das nur, um über- Haupt etwa» zu äußern; denn unter dem trotzigen Blick der Mädchenaugen wurde ihm doch wieder ein wenig un» beguem zumute. ! „Jedenfalls wM ich eS mit aller Energie «»strebend Ein Flimmern kam in ÄrmingardS Blick, und' er gin unsicher, schräg an dem Mann« vorbei, der da vor ihr stand. „Mein Gott", dachte Wiedenkamp. «Sie war doch auf unserer Hochzeit. Es war doch alles gut, alles ausge löscht. Sie war so heiter, so unbeirrt damals, amüsierte sich so köstlich. Ich meinte, sie hätte mir versiehe»." j Aber da fragte Inge eben. „Was sagen Sie zu die ser Nora, Fräulein Ollmann?" und als die Gefragte ent gegnete: „Ich lebe alle- mlt. Ich bin erregt bis r-Ü Innerste"... sagte Leberecht: - .5 Minister Schwarze Dresden": „Sorg« sie dafür baß wir billiges Brot und Kartoffeln bekomme« tonst kommen «vir rein hauen alles »usam und sie kommen mtt ihrer Sippe m die Elbe lote Neuring " — „Knapper, schärfer, typischer kann ein Dokument die Zeit, aus der es stammt, -ar nicht spiegeln, als es diese Postkarte tut", so schreibt hierzu das genannte Blatt. Strehla. Am Fußwege «ach Gvoßrügeln waren auf dem Feld« des Herrn G. Jung« die »um Dreschen bereltliegenben Getreidegarben m Brand geraten, wahr- schemlich durch' Flug feuer von ber Lokomobile verursacht. Nach emstündiger angestrengter Arbeit war man des Feuers Herr, obgleich um dasselbe Strohbestände haushoch aufgeschichtet waren. Radeberg. Minister a. D. Uhlig hat sich nach einer Mitteilung der „Radeberger Zeitung" um die ausge schriebene Dttrgermeistcrstelle van Radeberg beworben. Mittweida. Einen Schaden von 80000 Mark Ver ursachte am Mittwoch ein Depeschenbote dadurch, daß er nnt seinem Rade in eine größere Schaufensterscheibe fuhr. Er verletzte sich dabet im Gesicht schwer. * Gla « ckau. In einer vom Gewerkschaftskartell ein berufenen Versammlung der Gewerkschift und Arbeitslosen, die eine Neulvabl des Arbeitslosenrates vornehmen sollte, wurde nach fünfstündiger Aussprache, in der «S wiederholt zu stürmischen Radanszenen kam und in der 68 Redner sprachen, von der Neuwahl d«S Erwerbslosenrates Ab stand genommen und diese den Arbeitslosen überlassen. TezeSgeschichte. !v—isitz— Reich. Verbot ber Organisation Escherich. Auf Grund der Verordnung des Reichspräsidenten vom 11. April 1920 hat der Oberpräsibent und RegcerungSkom- inissar in Magdeburg, Hörstng, Folgende- angeordnet: Die Organisation Escherich (Orgesch) wird für die Provinz Sachsen verboten. Wer dieser Vereinigung angebört, für sie wirbt oder sonst mit ihr oder ihren Mitgliedern zum Zweck ihrer Unterstützung in Verbindung tritt, wird mit Gefängnis bis zu 5 Jahren, Haft oder Geldstrafe bis zu 15000 Mark bestraft, soweit nicht nach! der Verordnung des Reichspräsidenten vom 30. Mai 1920 wegen Zusammen schluß zu einem Verbände militärischer oder polizeilicher Art oder wegen Nichterfüllung der von der Regierung an- geordneten Auflösung der Einwohnerwehren Zuchthaus strafe verwirkt ist. Alle Behörden werden angewiesen, Personen, von denen bekannt wird, baß sie Mitglieder der Orgesch oder für diese in irgendeiner Weise tätig sind, srHrt telegraphisch ober telephonisch namentlich nntzu- terlen. Ausschreitungen in Königsberg. Am Donnerstag abend und Freitag vormittag ist eS In Kö nigsberg i. Pr. au verschiedenen Stellen zu Ansamm lungen und Ausschreitungen Ausständiger gekommen; namentlich wurden Gespannen die Sielen durchschnitten, Fuhrwerke umgcstiirzt und so der Verkehr gestört. Die Sicherheitspolizei mußte wiederholt von der Waffe Ge brauch machen. Von den Ausständigen, die heute früh in geschlossenen Gruppen die Straßen durchzogen, begab sich ein Trupp zur Königsberger Walzmükle, hier kam es zu schweren Ausschreitungen, sodaß tue dorthin entsandten Sicherheitspolizcibeamten die Schußwaffe gebrauchen muß ten. Soweit festgestellt ist, wurde ein Arbeiter ber diesem Zusammenstöße getötet, drei Arbeiter schwer verletzt. Ueber die erforderlichen Maßnahmen zur Koblenersparnis konnte bis letzt zwischen den ver schiedenen Behörden in Berlin eine Uebereinstimmung nicht erzielt werden. Daß eine Herabsetzung der Polizeistunde demnächst eintreten werde, gilt zur Zeit als ganz un wahrscheinlich. BetriebSrätekongreß in Essen. Am 22. ds. Mts. findet in Essen der erste Kongreß der Betriebsräte vom Rheinland, Westfalen und Lippe statt, der sich mit wirtschaftlichen Organisationsfragen befaßen und Klarheit schaffen soll über die Organisation dec sreigewerlschaft- lichen Betriebsräte. DieLagei m Saargebiet. Freitag früh herrschte in Saarbrücken Allgemeinausstand, zunächst auf 24 Stun den; heute sollten alle Ausständigen die Arbeit wieder auf nehmen. Sollten die Verhandlungen fehisck'agen, tritt Montag der Allgemeinausstand wieder em. Die Verhand lungen führt di- interalliierte Meinlanvkommisslon ,n Koblenz unter Hinzuziehung von Geheimrat von Boch. Alle Banken, Geschäfte und Wirtshäuser sind geschlossen, die Straßenbahnen feiern, die Straßen sind ruhig, auf den wichtigsten Plätzen und auf verschiedenen Dächern stehen Maschinengewehre. — Die interalliierte Nheinlandkommis- sion erklärt, sie wolle am Beamtenstatut nichts ändern, sie wolle auch nicht mit Vertretern der Ausständigen ver handeln, solange sie die Arbeit nicht wiever ausgenommen hätten. Falls dies bis heute geschehen sei, verpflichte sie sich, weitgehende Nachsicht für die Arbeiter und Beamten vorzu schlagen, die sich einer Strafverfolgung ausgesetzt haben; besonders werde sie die Militärbehörden veranlassen, von Strafverfolgungen gegen Arbeiter und Angestellte abzu sehen, die sich dem Reguirierungsbefehl widersetzt haben. Dagegen sollen diejenigen, die sich der öffentlichen Ge walt widersetzt oder Sabotage getrieben haben, von dieser Vergünstigung ausgeschlossen bleiben. Diese Erklärungen seien für die Ryeinlandkommission nur dann bindend, wenn aus unserer sich io köstlich. Ich meinte, sie hätte mir verziehen. Aber da fragte Inge eben. „WaS sagen Sie zu ser Nora, Fräulein Ollmann? segnete: „Ich lebe alle- mlt. _ Je"... sagte Leberecht: Fortsetzung folgt.
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