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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.09.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-09-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192009080
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19200908
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19200908
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1920
- Monat1920-09
- Tag1920-09-08
- Monat1920-09
- Jahr1920
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.09.1920
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material verlanaten, da» vachsen »« stellen gar nicht in der Lag« ist, und dementsprechend SO 7. der vorgeführten Werde zurückwiesen. — Die Hau» brand Versorgung. Der Retchswirt- schaftSmtnister bat auf eine Anfrage über die Hausbrandver sorgung im Winter geantwortet, daß der RetchSkommtssar für die Kvhlenvertetlung bestrebt ist, die Hausbrand»«», sorgung wenigstens im Rahmen der Zufuhren de» Vorjahres zu halte«. Die Preise für Braunkohlen und Braunkohlen- Erzeugnisse sind bereit» vom 1. August ab heraboesetzt wor den. Wann der Preisabbau seinen Fortgang nehmen »verde, laste sich noch nicht übersehen. — Der Verbrauch von Ltein- kohlen muh insbesondere wegen der Wirkung des Abkom- nr«ns von Dpa, wo eS geht, eingeschränkt werben. Nach Mög lichkeit soll dafür Koks und Braunkohle verwendet werben. Es hat sich nun ergeb:«, daß gerade die Behörden besonders viel Steinkohle verbraucht haben? Der ReichSkommissar für die Kohlcnverteilung hat deshalb ersucht, den Dienststellen klar zu machen, bah, um Deutschland vor Besetzung de» Ruhrg:bt«tS zu retten, die grüßte Sparsamkeit im Verbrauch von Steinkohle geübt werden mutz. — Freigabe von Petroleum. Wie aus Berlin gemeldet wir-, hat sich da» Neich»wirtschaft»min«sterium ent- schloffen, die Zwangöverteilung für Petroleum zu lockern. Dies ist möglich, da in der Beleuchtung-Periode 1020/21 größere Petrvleummengen al» i« den Vorfahren zur Ver teilung gelangen. Dir Mengen, die in jedem Monat zur Ausgabe kommen, werden vom NetchSwirtschaftSministerium festgesetzt. Die Verteilung im einzelnen erfolgt durch die Petrvleumgrsellschaften. Wie verlautet, ist der Kleinhandels preis auf 4,75 Mark baS Liter ab Laben festgesetzt worden: frei HauS sollen nicht mehr al» 4,6V Mark berechnet werden. — Die Unabhängigen im Wahlkreis O st - fachscn hielten am Sonntag in Dresden eine Versammlung ab, in der sämtliche Redner sich gegen die Annahme der MoS- Lauer Bedingungen aussprachen. Nicht ein einziger war dafür. Da auch die „Leipziger Volkszeitung* sich in gleichem Sinn: ausgesprochen hat, darf man sagen, daß ganz Sachsen gegen die „Unterwerfung unter Moskau* ist al» Bedingung für den Eintritt in die „dritte Internationale". — Ferner wurden nach längerer Aussprache nunmehr endgültig die Be werber für die bevorstehende Lanbtagswa-l ausgestellt. Au den ersten aussichtsreichen Stellen stehen Abgeordneter Menke, Lehrer Weckel, Frau Thttnrmel, ferner Heide-Stolpen, Normann-Seifhcnncrsdorf, der frühere Abgeordnete Schulze- Cossebaude, Wolf-Stolpen, Meier-Bautzen, Pollmrr-Frelberg. —DaS Märchen von den billigen Italiens- scheu Eiern. Zu der kürzlich von einem großen Teil der sächsischen Presse veröffentlichten Notiz, wonach das Angebot aus Italien, Eier -nm Preise von 54 Pfg. daS Stück (alS deutscher Kleinhandelspreis) nach Deutschland einzuführen, von der zuständigen Berliner Neichsstelle im Interesse der heimischen Landwirtschaft abgelehnt worden sei, erfährt der Lelnnion-Sachfcndienst aus dem sächsischen LandeSlrbenLmit- telamt, daß von der NeichSverteilungsstelle für Nährmittel und Eier folgende Mitteilung eingegangen ist: „Die im Artikel gemachten Angaben entsprechen nicht den Tatsachen. Abgesehen davon, daß durch die Verordnung vom 24. Juni 1620 Eier ohne weiteres eingcführt werden dürfen und also eine Behinderung der Einfuhr durch Berlin gar nicht in Frage kommt, besteht in Italien noch eine zentralisierte Be wirtschaftung für Eier, durch die die Ausfuhr von Eiern aus Italien unmöglich gemacht wird. Selbst italienische Fir- men, die in Deutschland Filialbetricbc unterhalten, konnten vor einiger Zeit eine AuSfuhrcrlaubnis für Eier nicht er halte». Andererseits liegt cs keineswegs im Interesse der deutschen Wirtschaft, Eier aus Italien cinzuführen, da sich -iS vor kurzem die Preise für Eier in Italien ab Station des Erzeugers auf 1,äO bis 1,40 Mark pro Stück stellten. Zuzüg lich der nicht unerheblichen Frachtkosten, Zwischenhändler gewinn usw. würden die heimischen hohen Preise auch erreicht werden." —* Abst : mplung tschechoslowakischer Wer t- papiere. Wie vom Landesfiuanzamt Dresden mitgeteilt wird, sind die Verzeichnisse der tschechosloivakischen Wert papiere, die der Abstempelung unterliegen, eingetroffen. Die BezirkSstcuerinnahmen werden daher in den nächsten Tagen in der Lage sein, Auskunft über die abstempelungspflichtige» Wertpapiere zu erteilen. —* A u fk l ä r nn gs kn rs u S über Siedel üngS- wesen. Mit einem Vortrag über die Organisation des Sie-elungsweicns wird Herr Obcrregierungsrat Dr. Rusch die Veranstaltung eröffnen, die über das Siedelungswesen am 17. und 18. September in der Technischen Hochschule in Dresden, BiSmarckplatz, abgebalten wird. Trotz des regen Interesses, das in weiten Kreisen der Bevölkerung für den Sicdclungsgedanke» besteht, begegnet man hier vielfach. M lmmM Mit« der MlimtM. Ohne daß wir es ahne», tritt die Menschheit und die Welt» geschichte in ein neues Zeitalter, bas sich der Steinzeit und d:r Epoche der Schwcrmetalle, in der wir noch leben, als eine -ritte gewaltige Kulturperiodc anschlietze» wird: das Zeit alter der LeicKmetalle. Diese Aufsehen erregende, znkunftS- schwere Tatsache betont der norwegische Gelehrte Victor Goldschmidt in einem inhaltsreichen Aufsatz „Zwischen zwei Zeitaltern" in den „Naturwissenschaften". DaS Rohstoff. Problem, das heute eine so gewaltige Rolle spielt und zum nicht geringen Teil den Weltkrieg entfesselt hat, tritt bereit- in der Steinzeit auf, indem man besonders geeignete Steine aussuchte. Aber die Veredlung der Rohstoffe war damals noch völlig unbekannt: sie beginnt mit der Bearbeitung d:r Schwermetalle, die sich in dem ganzen großen Zeitraum von den alten Römern bis zu Anfang des 19. Jahrhunderts in verhältnismäßig gleichen Formen vollzogen hat. Erst gesell die Mitte des 19. Jahrhunderts begegnen wir einer -urchgrct- ftndcn Veränderung in dem Verhältnis deS Menschen zu den Rohstoffen. Die Produktion aller Rohstoffe wird nun der artig gesteigert, Saß sich immer dringlicher die Frage erhebt: Werben wir in absehbarer Zukunft noch genug von -en Roh stoffen besitzen, auf denen unser Kulturleben beruht? Diese Frage ist für -ie verschiedenen Rohstoffe sehr verschieden zu beantworten. Einzelne sehr wichtige Rohstoffe, wie B. Zinn und Platin, werden wahrscheinlich in verhältnismäßig kurzer Zeit verbraucht sein. Ebenso gibt der Phosphat, der vielleicht wichtigste Stoff der Landwirtschaft, manchen Grund zur Gorge. Dagegen sind die Steinkohlenlager wahrscheinlich noch für mehrere Jahrhunderte ausreichend. Dauert aber die ProduktionSfteigerung, di« feit -er zweiten Hälft« deS Jahrhunderts im Laufe sehr kurzer Perioden überall zur Verdoppelung geführt hat, weiter an, dann müßte« doch i« nicht allzu viele« Menschenaltern alle heut lebenswichtige« Rohstoffe anfgrbraucht sein. Mit dem Kampf «m di« Roh- stosse, der den letzten 20—SO Jahren ihr Gepräge anfdrückte, gehen nun Versuche Hand in Hand, die Rohstoffvorkommen ans die rationellste Art auSzunutzeu und -«gleich die vor- handenen Rohstoffe zu erhalten. Bet manchen Lieser Stoffe, wie der Kohle oder Len Phosphaten, sind die einmal »er- brauchten Kräfte dauernd verloren. Ader auch beim Metall läßt sich nur ein bestimmter Prozentsatz des verarbeitete« Stoffes erhalten und wieder verwerten. Riesig: Metall mengen sind im Laufe der Zeiten gewonnen wor-en. So würde die gesamte von 1500—1914 produzierte Eisenmenge einen Eisenwürfel von ungefähr 700 Meter Settenlänge er geben. Die im gleichen Zeitraum gewonnene Vol-menge ist -emgegenüber verschwindend klein, ««saßt aber immerhin eine» Würfel von ungefähr 1L Meter EeUenlLagr. Bon den «Mw*« Metalle» geht aber aWhLet dqo, jetzt beobachte« großer M»N«G«it und falschen Vorstellungen. — Kaum je. man» webst, welche Behörden und Körperschaften zuständig stich und für die Beratung und praktische Durchführung »es SiebelungSgrdanken» in Krag« kommen. L» ist zu erwar ten, daß dir unter Förderung de» Ministerium» de» Innern — SanbeSwohnnngSamt — von der LandeS-StebelungSgesell- schäft Sächsische» Heim und von der Sächsische« Zentralstelle fltr WohnungSfürsorge geplante zeitgemäß, Veranstaltung nicht nur bet Staats- und Gemeindebehörde«, sonder« auch brt Privaten allgemein Anklang finde« wirb, da all« «in- schlägtgen Fragen ans dem Gebiet de» StebelungSwcsenS von berufenen Fachleuten behandelt werben. Die Teilnehmer- gebühr von 25 Mark ist an die Vand:»stebelung»gesells«haft, Dr«S-en-A., Kanzleigäßchen 1, ll, bi» 12. September einzu senden. — Eine Vie Hz iv an g» Versicherung in Dach sen. Die sächsische Regierung bat ernen Gesetzentwurf ausgearbellet, wonach als« in Sachsen besindllchen. über drei Mvnate alten Einhufer (Pferde, Esel, Maulesel und Maultiere), Rinder und Schweine durch eine staatliche Zwangsversicherung auf Gegenseitigkeit gegen Verlust ver sichert werden soffen. In einem Gutachten dazu führt di« Dresdner Gewerbekammer au», daß das Fleischeraewerve dem Entwurf gritzndsätzttch znsttmme, zumal dadurch seine alte Folgerung, daß der Züchter und Halter deS Schlacht viehes auch die Versicherung tragen mutz, erfüllt werde. Außer einigen anderen Bedenken »m'eS dre Kammer darauf hin, datz der Molkereiverband der KreiShauptniannschaft Dresden namentlich wegen der Höhe der Versicherungsbei träge sich mit Entschiedenheit gegen die staatliche Zwangs versicherung von Haustieren ausgesprochen habe und -er Ansicht sei, daß die bestehenden Privatversicherungen unter staatlicher Aufsicht viel billiger arbeiten als «ine staatliche ZwangSversicherung. — Der Zuschlag für postlagernd« Sen- Hungen. In der Bevölkerung ist es noch wenig be kannt, daß seit der letzten Neuregelung der Postgebühren eine Znschlagaevühc von 10 Pfg. für postlagernd« Sen dungen eingcführt ist. Die Gebühr ist bei allen Sen- dnngen zn entrichten, die den Vermerk „postlagernd" tra gen, also auch bet Einschreibsendungen, Postanweisungen, Paketen usw. und zwar zusammen mit der Freigebühr, worauf im allgemeinen Interesse besonder- aufmerksam ge macht sei. —* Rkchtlinien für die Lehrlingsaus bildung. Bei der wesentlichen Erhöhung der Gesellen- nnd Grhilfenlössne erscheint es für dre Betriebsinhaber dringend geboten, nur gntauSgebilvete, leistungsfähige Ge hilfen einznstellen, so datz de» hohen Lohnsätzen auch ent sprechende Arbeitsleistungen der Gehilfen gegenüberstchcn. Die Gewerbekammer Dresden veranlaßte deshalb Innungen usid..Berufsverbände, der Heranbildung der Lehrlinge zu tüchtigen Gehilfen besondere Anfmerksainkeit zuzuwenden und Richtlinien dafür aufzustellen, wie weil die Lehrlinge in den einzelnen Lehrjahren ihrer Ausbildung zu brillgen sind. Die Richtlinien sollen als Grundlage für die Ueber- wachung der Lehrlingsausbildung dienen. —* Tauglichkeit zur Erlernung eines Handwerks. Zu einer Anregung aus Aerztekrcisen, die Lebrlingseinsiellung von der Beibringung ärztlicher Zeugniise über die Tauglichkeit der Lehrlinge abhängig zu machen, sprach sich die Gewerbekammer Dresden dem Deut schen Handwerks- und Geiverbetammertag gegenüber gut- achtli'ch aus. Sie hält cs für eine Aufgabe der Innungen und einzelnen Berufsverbünde, dafür Sorge zu tragen, datz den Handwerks- und Gewerbezweigen nur geistig un körperlich geeigneter Nachwuchs zugcfüürt wird. Mehrere sächsische Innungen lassen bereits seit längerer Zeit durch ärztlich Untersuchungen -ie Tauglichkeit der als Lehrlinge angemeldeten jungen Leute feststellen uiid haben damit gute Erfahrungen gemacht. Die Gewerbekammer DreSben hält die Einrichtung ärztlicher Untersuchungen für ein ge eignetes Mittel, körperlich untüchtige Jugendliche von Hand- Iverksberufen fernzuhalten, für die sie ungeeignet sind. Ins besondere erscheint es der Kammer zweckmäßig, das sich der Neichsverband des deutschen Handwerks mit dreier An gelegenheit befaßt und die einzelnen Fachverbände zur Re gelung der ärztlichen Untersuchung dec Lehrlinge vor ihrem Eintritt in das Handwerk veranlagt. * Groba. In der hiesigen Turnhalle wird am kommenden Freitag abend von der Schul« zu Gröba «in Elternabend abgehalten, auf den hiermit aufmerksam gemacht sei. Es soll ein Elternrat gewählt werden und eine Aussprache über den durchgehenden Schulunterricht erfolgen. Großenhain. Ein räuberischer Ueberfall wurde am Sonnabend gegen 7 Uhr auf der StaatSstratze von Schwep- nitz nach Stratzgräbchen an dem Viehhändler Scharfe, der Sparmethoden ein großer Txil verloren, so ». V. 40 Prozent der Bleiproduktton, die für bleihaltige Farben verwen-et werden ; vom Zinn gehen ungeheure Mengen in -en chemi schen Präparaten, besonders für -ie Seideninduftrie, auf,- selbst vom Platin rechnet man damit, -aß zwei Drittel nach -er ersten Verwertung verloren gehen. Diese Besorgnisse und Kämpfe nm dir Schwermetall«, di« unsere Gegenwart erschüttern, sind zweifellos Anzeichen für dte Greisenhaftigkeit -eS Zeitalters, in -em wir leben. DaS Zeitalter -er schwere« Metalle, daS auf die Steinzeit folgte, neigt sich -em Ende zu. Welchem neuen Zeitalter gehen wir entgegen? Dte Antwort auf -trs« Frage gibt ««» eine Be trachtung der auf -er Erde vorhandene» Rohstoffmittel. Bon den bisher gebrauchten Metallen ist allein das Eisen in wirk lich ansehnlicher Menge an der Zusammensetzung Ser Erd- krnste beteiltgt. Die allermeisten Stoffe, die sich in «roßen Massen vorfinden, sind ganz andere al» die, die bisher für unsere Kultur ausschlaggebend waren. Ueber die Hälfte der ganzen Masse besteht aus Siltciumbioxyd, au» Kieselsäure. Da» Silicium, da» schon jetzt in groben Mengen darge stellt wird, erhält beständig etnr zunehmende technische Be deutung» und zweifellos werden sich für diesen schönen- metal lisch aussehenden leichten Stoff große Verwendungsgebtete finden. Nach den Stlicium-Sauerstoffverbtndüngen ist die Aluminiu m-Sanerstoffverbtndung, die Tonerde, am ver breitetsten, denn daraus besteht ungefähr et« Sechstel ber Erdkruste. Dte Erde besitzt mindesten» doppelt so viel Alu minium wir Eisen. Wenn erst das Aluminium, daS bisher au» einem verhältnismäßig seltenen Rohstoff, dem Bauxit, -ergestellt wird, aus gewöhnlichen Gesteinen gewonnen wer den wirb, so wird diese» Metall einer -er wichtigst«« Roh stoff: der Zukunft werden. Auch da» Magnesium, eln schöne» silberwetse» Metall, ist außerordentlich verbreitet, und in ähnlicher Menge findet sich ein andere» Leichtmetall, Ealetnm, das bereits im letzten Menschenalter eine ge waltig steigende Verwendung gefunden hat. Zu de« ver- brettetsten Bestandteilen ber Erdkruste gehört sodann da» Titan, da» bet der Herstellung von Farben vielleicht bald Blei und Zink unnötig machen wird. So treten allmählich «an» neue, bisher wertlose Rohstoffe in de« Mittelpunkt der Wirtschaftsgeschichte, und wir schaue« die Morgenröte einer neuen MrnschheitSepoche, -e» Zeitalter» der Leichtmetalle. Kunst und Wissenschaft. «u-fteffuns spanischer Oriainalphotographien. In Gegenwart des spanischen Botschafters Don Pablo Soler y Guardiola und dessen Personal-, sowie einiger Herren des Auswärtigen Amts fand Dienstag im Lichthof de» Kunstgewerbe-Museums in Berlin dte Eröffnung der An«- ftelluna spanischer Oriainalphotoarapbien statt, welche Herr Oderleyxer Kurt.Hlrlscherkeit 1S14 ft, Spanien ausgenommen mit dem Rade bte Straß, passim,, ver«r. D« Täter schob dreimal aufMbarfe, der getroffen wurde und bewußt- lo» vom Rade stürzte, und entriß ihm di, Brieftasche mit etwa lyOOOMk. Hierauf entfloh der Täter unter Mit- «ahme de« Rades, ohne daß es bisher gelungen Ist, ihn »u wald« gerichtet und dadurch versucht, so- big 40000 Mark zu erpressen. T. wurde bei Abholung der Summ« ver haftet. — In den benachbarten Dörfern Choren, Sieben-^ eichen und Gertitzsch wurden nacht» 28 neue und gebrauchte Treibriemen gestohlen. Die geschädigten Landwirte haben für Wiedererlangung der Treibriemen 800 Mark Belohnung ausgesetzt. * Dresden. Die seit dem Jahre 1748 bestehende Dtrurnpfwrrkertnnung zu Dresden ist nunmehr aufgelöst worden, nachdem sie schon lange Zett infolge Mitglieder mangel» nicht mehr lebensfähig war. Dresden. Ein unbekannter Betrüger, der sich als Kaufmann Martin Wolf aus Antwerpen auSgab, hat sich bei einem hiesigen Geschäftsmanns für 4S000 Mart Anti quitäten erschwindelt, indem er einen Scheck In Zahlung gab, - ----- - - vorl hat. Die täglich von S—3 Uhr geöffnete Ausstellung be zweckt, dem deutschen Volke spanische Baukunst, Landschaft«»; und Volksleben näher zu bringen. Sie dürste hierzu auf gründ des hochinteressanten, künstlerischen Materials tu hervorragendem Matze geeignet sein. Ein neu anfaefundeneS Werk von Goethe. DaS Hamburger Frentdenblatt veröffentlicht unter der Ueber- schrift „Joseph — ein neu aufgesundenes Werk von Goethe" einen Artikel, in dem der Fund eines Goetheschen Jugend-! Werkes mitgeteNtwird. Es handelt sich umdenJoseph, von dem man bisher annahm, daß er, 1762 geschrieben, von Goethe während seiner Leipziger Studienzeit verbrannt worden sei. Der Finder und jetzige Besitzer der Handschrift ist der Altonaer Germanist Professor Paul Piper, der tue Handschrift vor Jahren von einer Dame aus Brüdergemeinde kreisen erhalten hat. Die Handschrift ist ein Diktat an den im Hause von Goethes Vater lebende»» Clauer, aber mit zahlreichen eigenhändigen Korrekturen des Dichters versehen. Der „Joseph" umfaßt die im ersten Buch MoseS berichtete» Borglinge in fünf Teilen. Mit einem ausführlichen kritischen Kommentar wird das Werk demnächst in der UnivecsitatS- und wissenschaftlichen Buchhandlung von W. Gente-Ham- bürg erscheinen. Di« Erzieh««« »»« ^Vollmenschen*. Die russischen Bol schewisten sind auf nichts so stolz, wie auf da» von ihnen ein geführt« pädagogische ErziehungSsystem. Seinem Ausbau haben sich insbesondere ber VolkSveaustrage Luna-arski und Frau Lenin gewidmet. Nach ihrer Erklärung soll dte neue Schul« „Bollmenschen* hrranbtldeu, die „fähig zur körper lichen und geistigen Arbeit nnd berufen sind, ein vernunft gemäße» soziale» Leben zn führen, da» von Tätigkeit, Schön heit »rnd Lebensfreude erfüllt ist* Frau Senft» unterscheidet vtrr verschiedene Stufen de» Unterrichts r den Kindergarten bi» »nm 7. Lebensjahr, in dem „jeder frei und unter leichter Führung sein Ginnenleben entwickelt*, die Anfangsschule bi» zum zwölften Jahr, die dem Kinde dte „Freude an der schaffenden Arbeit in -er Gemeinschaft* zur Erkenntnis brin gen soll, die höhere Schule bi» zum sechzehnten Jahr, wo man sich dte Kenntnis znr sozialen Umwelt erwirbt und den Grund zu einer gefestigten Weltanschauung legt, und endlich di« Hochschule, die da» „Gefühl der frrien und nützlichen Arbeit im Zusammenhang mit den Bedürfnissen der Gemein schaft" entwickeln soll. Fra« Lenin ist überzeugt« Parte* gangerin de» Systems -er Gelbstregierung brr Kinder. DI Zdglinge beaufsichtigen sich selbst, haben ihre kleinen Gon jetS, halte» Versammlungen ab und verteilen Aufgaben m Arbett»letstunge« selbständig. In JaSnaja, Poltawa, de bekanntrn Gut Tolstoi», ist eine Kinderrepublik gcgründi worden. Hunderte von Kindern bebauen hier für eigen Rechnung die Felder. Große Kinderloser find auch ans ds allen Landsitzen der Aristokraten errichtet worben, » I» 00V Kinder Unterkunft geftmben Zv»«. . Lwhlung den, >me sich später her«uSstellte, leine Deckung n war. A?ttau. Die Bedrohung der Zittauer Forsten durch die Nonne ist, wie ber neue Oberforstmeister Schnn'ot in der Stadtverordnetensitzung auSfüh te, leider eine grobe., Danach sind die Bergreviere von Ovbin, Lichtenberg und Waltersdorf am schwersten betroffen. Dort kommen schätzungsweise drei Falterweibctzen auf «neu Stamm, imi Hariauec Revier ein Falterweibchru, in den anderen Re viere»« noch etwas weniger und im Rohnauer Revier etwa ein Falterweibchen auf sechs Stämme. Littau. Ein tödlicher Unalücksfall hat sich in einer zur Ziegelei von Schmelzer am vtterstea gehörigen Lehm- - grübe »«getragen. Dort löste sich infolge der Nässe plötzlich eine Lehmwand und begrub den dort beschäftigten Arbeiter Josef Pohl »inter sich. Pohl wurde schwerverletzt im Kranken wage« nach dem Krankenbause gebracht, wo indessen der Arzt nur den inzwischen eingetretenen Tod feftstellen konnte. Mittweida. Gelegentlich der an» Sonnabend nach mittag stattgehabten Besichtigung deS hiesigen Kinder- Erholungsheims des Bez-rksre bandes Rochlitz durch den Bezirksausschuß machte der leitende Arzt des Heims Dr. - Kmever-Mittweida die aufsehenerregende Mitteilung, daß " dre von ihm dieser Tage untersuchten 4000 Kinder des Mitt weidaer Bezirkes ohne Ausnahme als krank bezw. schwere unterernährt befunden worden sind. Chemnitz. Die Chenmitzer Arbeitslosen veranstalteten am Dienstag eine Demonstration. Sie zogen nach dem - Ratbause, wo eine Deputation vom Oberbürgermeister empfangen wurde. Nach anderthalbstündiger Verhandlung wurde bekannt gegeben, dab von dem Rat »«gesagt worden sei, mit der Auszahlung der Besckassungsbeihilse bereits an» nächsten Montag zu beginnen und sie innerhalb einer Woche zu vollenden. Auch soll für billigeres Heizmaterial und Kleidung gesorgt, sowie alles getan werden, um den Arbeit«- loser» Arbeitsgelegenheit zu verschaffen. - WtlNm U die MMWerW. 1. Wer must abliefer« ? Zur Ablieferung ist jeder- mann verpflichtet, der Militärwaffen ft» seinem Besitz bat. Von der Ablieferungspflicht ausgenommen sind lediglich^ die Angehörigen der Reichswehr und diejenige»» Beamte»»,- die die Waffe»» zur Ausübung ihres Berufs führen. Der Besitz eines Waffenscheins oder Jagdscheins entbindet nicht, von oer Ablieferungspflicht. s 2. Wo müsse« die Massen abgeliefert werde«? Die Waffen müssen bei der» von den Gemeindebehörden jeden Ortes eingerichteten Waffenablieferungsftellen abgeliefrrt" werden, deren Unterbringung in ortsüblicher Weise bekannte gegeben wird. - 3. Wann must abgrliefert werden? Die Leit der! freiwilligen und straffreien Ablieferung erstreckt sich vom: 15. September bis 1. November 1920. 4. Wer erhält «ine Prämie? Eine Prämie erhält derjenige, der in der Zeit von» IS. September bis zum 20. Oktober Militärwaffen, Teile von solchen, oder Muni tion abliefert. Die Prämie wird pro Stück der abgeliefer- ten Waffen oder Munitionsart bei der Ablieferung sofort bar bezahlt nach einem Tarif, der noch allgemein bekannt gegeben wird. Um eine beschleunigte Ablieferung herbei- zusühre», werden die anSgesetzten Stückprämien vom 15. September bl» 10. Oktober einschl. in voller Höhe, vom 11. Oktober bis 20. Oktober einschließlich nur zur Hälfte
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