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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.02.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-02-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010214014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901021401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901021401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-02
- Tag1901-02-14
- Monat1901-02
- Jahr1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.02.1901
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öerugrgedlldr: vmttliLL«»» 2 Mt «Mo.; duttd t>'c Lok S Mt I>k 2 re«k>i«rvqichrt»lai'cr«-tei»«n i-nllch LI«r««>»: di, BtMLer in L «Kde» und der nlt»»!«n vm»>-dmia. » u di' -uiranuno durch nncne Boi«» r «r Bominiiiiouär« «rtvlat. «rdaN-ni !o4 Blau a» !i8och«nma«n. di? rudi aut La»», oderücirrioa« totgu>. L zwei Tb'llaiisgoden »deads und D-«««»« tuaelE. bllr «ückaaSk eino-iandter (Zchrttt- üktti! kwe Hjerdtubllchtrü. ft«rnivr«»anl»iu!,i Amt I «r. U und Rr. Svv«. Tklearamm «drriie: Nachricht«» »««»de». St,rö«del 1856 M) vr'8 kvlilii'MÄiickeii-Lilrilxv, ^ xville-ssvo ötoüo, bssto Lrboitz billigst« l'rcuc-o. sortis uuä vaob iiläass. k>SU6N8t»' NUN7. > Bilinon« ^ > Idr«",«!'!! ^ 7Z- VieLÜzrltoli«*« ^IllMl8tWä8-MelE K für <d>8ekÄkt.-> uuä Vorsnürruams-Kswouckö, «E LsLcttÜiU Mut DoMILtLU. »7 7i. vot«r« »«»»«uosuL. ^ ^ ^ar se-hto ljiere. Titegr..Adr«iie Nachrichten. Dresden. I » »«n» a« es. I » <I«t»II. ttieaenftändr imn Nrcunc». «lalcn, »««»tchnnirn a„» Holz. »meiiqia»»«, iikder. Mktall mtl und ovn« ttuittiNnmng. Br«»» H»»an>«« ,nu nur best«» PIa»t»a-«r«n»ftis>cn, auch tür Lieidrand, Auwel-Brenn-A»»ara k oiin« ttledlask. »erbi>vuit>-«»v»r«le mit deften L-Nn«>d--Snkrn,n«nlcn l Metdooer z«rn«l Lederschnitt-, Spei». ttyromo., llmaill,-. Paslkllmal- und and«» «»parate fite haust, »nult, Laaer aller u al< und »eiche» «rillet. -Lve.inlititl lliünftlcrtsch gebrannte Wanddekorattoun-Plolk,» u„o Hanojegeli. Prompter P-rtandt noch dem und AuNande, "MI ß It«IN8 Ilelr« tr«h«r kn>8t ^i lllllü! K llL§MdSLedvnäM, § >«». 2«, I. Illnzz«' ewptislilt tutlüern» bkUtbare E?rü^'aIirL- u. R.si5ö-^n2ܧs ureL K ün Präses von SS, tiO, «Bj Zl-rrlc uuä hölisr. !» I*UInIt»7 v, ölL^aorki. Otle.iDLl^,. sidttHpd. k^K-Uc, s. tk. 6ii Id.r «an^„, I4«LLQH i.l/!. k«,!.t»«pt-' M-Ul »I«7t,L Uch.' ösa kekL^lliftiou 51r^<tzii>>^r.-isx»»L, ktorfsvu: > DM" lloSwsiln's VvrckSLMN-kuIvvr mit kep,m'. "MG r?! .VliortöANvt vc.r«ni^1. >ls^vpiUv«r. I vut nrr6 I.L.'r I emt. k7^k8oktsj I >1^. Hu dk>«oot.t,u äm'nl, 6iv i -^p«»LI>*7kE». xy^elf LiQ:>sn<l7iQ^ ^f.v i»u.r .'rv u> LrrVn' «laieti VvrniekvIullL von S 8ekU1t8okuI»vu sllei' 8y8teme »W»E-W»—rslllv-str^e No. I dl« » Kot8«dSmi«l. Lnionai' Spcinicn und die Jesuiten. Hofnachrichte». Stadt. Wvlinuitgssraae. ^rauenbildung — Muthmatzlichc Witterung: I ^tT.-D-eZ» BVirlsli. Frauensludium. ttünstlcrrebvute, itzandsertigkeitsunterricht, (üericktsiierdandlungeu. Krost. ! R-G-. I ,/ ^ I » WuljitltillislllltMtllts zu 25 Pfg. beginnen mit jeder Lonnabenü-Nummer und müssen ! daher bei der Hauptgeschäftsstelle, einer der Annahmestellen 'inem Austräger oder Kommissionär spätesten- bis Freitag Mittag bestellt werden. Lpanien nnd die Jesuiten. Beschlüsse der unteren Gerichtshöfe, die da» Verlangen einer tief-! Acnderungen. außerdem eine Resolution, in der die verbündeten betrübten Mutter abgemicien batte», welche die Auslieferung ihrer' Mgierungen criticht werde,, darauf bimuwirken. daß in dem vir Wirren MN bhina abschliekcnden Staatsvertrage die Freiheit de, E'? ^onnenklmtcr sordertc, wohin diele >,ch auf Religionsübimg in China ausbedungen und unter den Anstlstrn des Jouitenpaters Ccrmeiw begeben hatte. Cs ivielten, »rchuh der bei dem Vertrag betheiligten Staaten gestellt werde dabei Umstände mit, die dasVorgehen des Jesuiten in besonders ge-j Der Na ch t rag-Sc ta t selbst wird in der Höhe von hastigem Licht crichcinen lasten: Die Abnahme cmer sogenannten > 152^/r Millionen Mk. ohne jede Debatte genehmigt, ebenst' i Geueralbeichte von den. nn.ch.ildigen minderiährigen Mädchen. ^^>mnenen°^^aäklau,est" i?u der Reso7utch7'Eäl'i4''dcr wodurch er n. A cuuhr. daß die,cs eu,größeres Vermögen geerbt, christlichen Rettgion-Zübung in China beantragt Abg. Bebet die Zerstörung der Neigung der jungen Dame zu einem ehren- > (Soz.) einen Zulok. wonach den Missionaren oie Berpstichtuny hasten Manne, ein Brlel'wech'el zwischen ihr und dem Jesuiten auierlegt werden soll, sich weder in wirthschaftliche. noch in sozial-, ' .... ^ , - - oder volltnche Angelegenheiten Cdmas «nzumvchen. noch auch sich .hmter dem Rucken der Mutter, der Amen. da„ elterliche Ham-, (^„er oder Titel chinesischer Würdenträger beizulegen ode, i wo „e von der Liebe der Mutter und Geichwnter umgeben war. ^ beilegen zu lasten- Redner führt zur Begründung aus. lest, Zusai. heimlich zu verlasten. das Zerreißen aller Bande des Blutes, die > bezwecke, künftige Perwickelungen mit China zu vermeiden. Die Vernichtung deS bisher ungetrübten Glückes einer Familie, dos gegenwärtigen Verwickelungen seien fraglos durch Missionare vei Eingreifen in deren heiligste Rechte. daS Alles, verbunden mit dem nriacht worden. Kompetenteste Zeugen bekundeten, daß ins „ . , . , ^ ^ .. - « . -^ besondere die Art. wie chinesische Subjekte, die Verbrechen de- llmstande. oap es sich bezüglich der Mutter um eine hochangelchene i gangen Härten, sich hinterher unter den Schutz von Missionaren tugendhafte, streng katholische ,irau handelt, die sich dem Eintritt > gestellt und sich dadurch zu decken gesucht hätten, den Grimm der der Tochter in ein Kloster keineswegs grundsätzlich wideoetzt. die tzmewchen Bevölkerung entfesselt habe. In Alles hätten sich die aber nicht will, daß dies unter jesuitischer Suggestion, als eine! MS»««« cwaem,scht. Namentlich habe auch Bischof Anzer die Wohin der Ultromontamsmus führt, das zeigt die Geschichte Svoniens. Hier übt der papistische KlerikaliSnms seit Jahr- ! iainderten eine fast schrankenlose stliacht aus. hier entfaltet der' .ceiuitismus die üppigsten Blüthen. Nach der Ansicht unserer l 2"? -.'m. na« »«-- ».««» ,e.uu-mu:r ^«. l Missionare ru volitiichen Agitationen verwendef. gerade daS habe ultramontanen Publizisten müßte in ^olge dessen Spanien der i '^me eine» direkten moralischen Zwanges geschieht, sondern nach; unter der Bevölkerung io große Miß'timmung hervorgemien. Wir glücklichste Staat der Well sein — in Wirklichkeit giebt es in j ^Micher Prüfung, aus freien Stücken, aus innerem Bedürfniß l >-°" -wi,»»»«»-» «,n-«> m,o«» i'.» n>«s>t »k«- Europa kein Land, das sittlich und politisch so heillos korrnmpirt >mveltcn den Zoll zu einem sensationellen. Die erwähnten oh das wirthschastlich io hoffnungslos darniedcrliegt. wie Spanien ^uittc wurden vom Anwa t der J°mll,e in menierhaster Rede Las „schöne Land de» Weins und der Gelänge", wie es der'^ammengefakst: autzcchem legte er . . „ ^. -- -^ ... , Lichter nennt, erscheint dem Politiker als d^ k'.aisische Land der ^»nde dar. dw der Gewtzesanslegnng wider,prechen. als ob d.c j mW uns immer a,s^ Aus diel- mtematwnale therls vom «Fanatismus, thells von materiellen Jnterepen de- Nooe der Dentung-pweise kann ich mich nicht stellen. Herr Bebel ! wünschen den Mnsioncnen alles Glück, aber sie sollen nicht über ! ihre eigentlichen Zwecke hinaus sich in die politischen Angelegen- ! beiten Chinas emmischen. und jedenfalls dürfe das Reich die e. III m rguiier ! Missionare gegen die Folgen eines solchen Lbuns nicht decken. — die mnststchen und kanonischen ^,bg. Gras S to l berg .kons.,: Auch Bebel stellt die Chinesen Parteiungen und Finaiiznöthe. der Putsche und Pronuiiciamentos, der periodischen Anarchie und der Volksausstände. Spanien ist heute eines der ärmsten Länder des Kontinents, arm an Kapital ittid Unternehmungslust, au» an Erwerbsgelegenheit und Ärbciis- sreudigkeit, mit Schulden unvechältnißmäßig überlastet, bar der ^ sittlichen Krast, sich unbekümmert um evie unmiücrbrmglrche glanz- j volle Vergangenheit aus bescheidenem Fuße einzurichten. dabei von ! der Fäulniß politischer Sittenverderbniß angefresscn. In Spanien schwebt eineoi Damoklesschwert gleich der Staatsbankerott beständig oller den Häuptern der Regierung lind jeden Augenblick droht dort der Allsbruch einer Revolution. So sind die Segnungen des Jesuitismus beschaffen, wenn er sich srei entfalten kann. Unsere iiltramontanen Togesschriftstellcr behaupten, der Jesuitismus stelle die stärksten staatserhaltenden Faktoren dar, die Zöglinge des Ignaz von Lohola seien die berufenen Hüter und Schützer der bestehenden Ordnung. Und doch hat kein anderer Staat so viel Umstürzler wie Spanien! Bald sind es die Anarchisten und die Sozialdemokraten, die Unruhen Hervorrufen, ball) die Republikaner der die Separatisten, die revolutionäre Bewegungen zu entfachen versuchen. Bon Zeit zu Zeit schießt auch das alle Unkraut des von den Jesuiten geschürten Carttsmn-S in den gebirgigen Theilen des Staates empor. So lange der Fluch der jesuitisch-papistöche» Mißwirthschast auf dem unglückieligen Lande ruht, ist an eine Gc- uiudimg weder in sittlicher noch in politischer noch in wirth- 'chaftlicher Beziehung zu denken. Die inneren Verhältnisse Spaniens kennzeichne» sich u. A. c urch die statistische Thatiachc, daß es dort zur Zeit nicht weniger als 7V28I Mönche und Nonnen giebt. In den Klöstern ist der größte Therl des Nationalrcichthums konzentrirt. Für den öffent- ! chen Unterricht wendet der Staat nicht viel mehr als eine Million -ms. während der Klerus vom Staat die vierzigfacke Summe be zieht- Bekannt ist daS Elend der svaniichen Volkskchullehrer. Es -liebt Lehrer, die seit drei Jahren kein Gehalt bekommen haben, sie muffen zum Tbest betteln, wenn sie nicht dem Hungertod? verfallen sollen, der keine Seltenheit ist. Spanien besitzt zwar den Schulzwang, aber nur ein Drittel der schulpflichtigen Kinder sind in der Lage, eine Schule zu besuchen. In der Hauptstadt soll es lO OOo Kinder geben, die wegen Mangel an geeigneten Räumen die Schule nicht besuchen können. Tabei begnügen sich die Jesuiten nicht mit der groß« Macht, die sie schon besitzen; ganz Spanien soll ihrem Joche unterworfen werden. Aus einem ultramontanen Kongreß vor zwei Jahren wurde zur vollständigen Klerikalisirung Spaniens ein Programin ausgestellt, dessen Forderungen u. A. folgende sind: Einschränkung der Toleranz. Aufhebung der weltlichen Schulen, völlige Unterrichtsfreiheit der Kirche, Stellung des öffentlichen llnlerrichtswesens unter kirchliche Aufficht, besonderer Gerichtsstand der Geistlichkeit, Befreiung des Klerus vom Militärdienst, kanonisches Ehcrccht, Freigebung der kirchlichen Legate. Damit wollte sich daS Programm für jetzt begnügen, wie es ausdrücklich scststelltc; woS Nachfolgen soll, zeigt die Geschichte Spaniens, die Knechtung des Geistes durch Wiederherstellung der Inquisition, mit Hilfe der Folter und des Scheiterhaufens. Die Unruhen, die ,etzt aus Spanien gemeldet werden, sind ff, der Hauptsache auf die maßlos wachsenden Machtansprüche des KleruS und die Thnmnei der Jestntcn zurückzMhren. In den breiten Volksschichten dämmert allmählich das Bewußtsein auf. daß eine Rettung aus den elenden Zuständen nicht eher möglich ist. als bis nicht die Ieiuiten lammt ihrem Anhang aus dem Lande gesagt sind Es sind verschiedene Tdatiachen. welche die neuesten revolutionären Kundgebungen veranlaßt haben. Bor dem höchsten Gerichtshöfe in Madrid ist ein Fall verhandelt worden, der tzpisch ist für den unerträglich gewordenen Terrorismus, den die Jesuiten ausübeu. Nach einem Berichte der .Luln. Ztg." handelte es sich bei dieser Gerichtsverhandlung um eine Berufung gegen i Herrichten religiösen Orden ein höheres Recht aus und eine größere ! Autorität über Minderjährige besitzen könnten als die eigenen -Eltern. Hierzu kommt nvch. daß die Gemüther ohnehin schon I durch Las einen ähnlichen Vorfall behandelnde Drama .Elcctra" von Perez Galdos in Erregung versetzt worden waren. Dieses Stück, in dem das Treiben der Ieiuiten in schärsstcr Weiie gegeißelt wirb, hatte wegen seiner Aktualität einen ungeheuren Erfolg in ganz Spanien und gab mehrfach Anlaß zu stürmischen Kundgebungen gegen die religiösen Orden und die Jesuiten. Der Madrider Prozeß mußte die Ileberzeugung vertiefen^ daß eL sich in dem Drama nicht um eingebildete, sondern um wirkliche Ge fahren handelt. Zum Ausbruch der Währung trägt ferner die Erbitterung der industriellen Bevölkerung gegen den Wettbewerb der Klöster bei. die alle möglichen Industrien betreiben und dasür keinerlei Abgaben zu zahlen brauchen. Alle größeren finanziellen Unternehmungen, wie die der Tabakmonovolgesellscdaft. der Trans atlantischen Packeffchisssahrt. der Bank von Spanien n. s. w. sind Eigcnthum der religiösen Orden, die aber ajich die Wirthichast im Kleinen betreiben losten, indem sie innerhalb ihrer Klöster Fabriken und Werkstätten aller Art errichtet haben Ein weiteres Moment der Bennruhigung bietet die Voll ziehung der Herrath der Prinzeisin von Asturien, ältesten Schwester des Königs, mit Don Carlos. Sohne des Herzogs von Caserta. Der Bräutigam gilt als Zögling der Jesuiten, während sein Baker wegen der Grausamkeiten, die er als Gcneralstabsches des Thronvrätendenten Don Carlos im letzten Carlistenkriege verübt hat. allgemein ver haßt ist. Der Graf ist deshalb seiner Zeit von den spanischen Kriegsgerichten zum Tode verurtheilt worden. Nur mir Mühe hat ihn bei der Ankunst in Madrid zur Lheilnahme an den Hochzeits- seierlicdkettcn die Polizei vor den Angriffen der labenden Volks menge schützen können. Die revolutionären Unruhen, die zunächst im Wesentlichen einen antiklerikalen Charakter wagen, haben hier durch auch eine antidynastiichc Tendenz bekommen. Es fehlt nicht an Stimmen, die behaupten, Spanien stebc am Vorabend einer allgemeinen Umsturzbewegimg. Das mag vielleicht wieder einmal zu schwarzieherisch geurtberlt sein, ober ledenialls ist die Lage eine solche, daß das Ende der antiklerikalen Bewegung früher oder später nur die Revolution sein kann. Neueste Drahtmeldungen vom 13. Februar. Berlin. fPriv-Tel.) Reichstag. Vor Eintritt in die Tagesordnung erklärt Abg. HeinetSoz.): Ter preußischeJustiz- minister v Schönstedt hat !n der Sitzung des preußischen Abgeord netenhauses vom 8. Februar persönliche Angriffe gegen mich ge richtet, in denen er mir gegenüber vnn Unwahrheiten und frechen Lügen sprach. Ich kann drese Angriffe nicht unbeantwortet lassen, weil Herr Schönstedt nicht nur preußischer Justizmmister. sondern auch Mitglied des BundeSraths ist. Ich habe vorläufig keine Möglichkeit, eingehend sachlich zu antworten, ich kann daher für jetzt nur erklären, daß ich diese Angriffe deS Juftizmrnrstcrs zurück- weise : sie sind, ganz abgesehen von der Form, auch sachlich un gerecht, da er mir Dinge in de» Mund gelegt hat. die ich gar nicht gesprochen habe. Ich behalte mir vor. mit die'em preußischen Herrn Justizminister bei der dritten Lesung des Etats abzurechnen. — Darauf wirb daS Extra ord i n o ri» m des ElatS der el>ak->othringi,chen Eisenbahnen nach den Vorschlägen der Kom mission erledigt. Lenigemäß wercen vo» den zur Fortsetzung der lchmaliouiigen Nebenbahnen Lutze »urg-Pinlzburg Isis Lrulingen gewiderten tzMÜM Mk. Mk.> von den zum zweigleisigen Ausbau der Bah»,trecke Hagen-BIngen-Rombach und zur Erweiterung des Bahnhofes Hagcn-Bingen als erste Rate ge forderten 300000 Mk. ZOO000 Mk. abacsetzt. — Es folgt die zweite Lesung des NachtragsctatS für 1000 sür China. Die tsir Bndgctkomnnisioir beantragt Genehmigung der Vorlage mit einigen denkt ja auch anders hierüber, wenn es sich um chinesische Arbeiter, um Kulis handelt. Wenn wir c-- ablehnen tollten, die Missionare zu schützen, so würden andere Mächte cs tdun. und wir würden sann den Schade» davon haben. Ich bitte, die Resolution . der Kommission anzunehmen und den Zusatz Bebel s ab lzulehnen. -Beifall.) — Abg. Bachem äußert sich Namens des CeirtrumS ebenfalls entschieden gegen die Zusätze. Seiner Zeit ici es Bebel selbst gewesen, der es den christlichen Kulturnotionen schwer verdacht habe, daß sie nicht bei den Greueln in Armenien zu Gunsten der christlichen Armenier eingegriffen hätten, und heute wolle Bebel nickt, daß zu Gunsten christlicher Chinesen eingeschritlen werde. Auf dem Standpunkte des Nicht- eirmrischens in politische Angelegenheiten siebe Niemand mehr als die Missionare selbst. Ter Zuiatzantrag enthält also ein ganz un berechtigtes Mißtrauen gegen die Missionare. Weshalb beantrage Bebel nicht das Gleiche hinsichtlich der Kcmsteute und Ingenieure? Mehr als diese hätten sich die Missionare niemals in die inneren Verhältnisse Chinas eingemischt- Redner nimmt dann namentlich noch den Bffckös Anrer in Schutz gegen die Bebel'schen Vorwürfe. — Staatssekretär v Richthofen: Das Auswärtige Amt betrachte die Resolution der Kommission mir als Verlangen zur Wiederherstelll ung des alten Zustandes. Die Reichsregierung denke nicht daran, aus irgend ein bisheriges Vorrecht in China zu verzichten. Len Antrag Bebel auszuiühren. würde das Auswärtige Amt gänzlich außer Stande iein, ohne daß die Klinke der Gesetzgebung in die , Hand genommen werden würde. — Abg. M ü l I c^- Sagan Iren. ! Volksp.): Wir wollen den Missionaren denlelben Schutz zu Tbeil der - werden lassen, wir allen anderen Deutschen in China, verwahren dem! uns aber gegen rede Verguickung von Religion und Politik und leknen daher die Resolution der Kommission ab. Vom Antrag ! Bevel lehnen wir den zweiten Tbeil ab. da wir nichts dagegen haben, wenn die Missionare die gelbe Jacke trogen. — Abg. Graf Bernstorfs iReichsv.) ttitt für die Resolution der Kommiision ein Tie christliche Religion müsse Mission treiben. — Abg. Schräder isteii. Vrg.): Die große Masse der Missionare ver diene jedenfalls vollste Anerkennung, aber die Unterstellung chine sischer Unterthcmen unter den Schutz der Mächte unterliege den. größten Bedenken. Den zweiten Theil der Resolution müßten deshalb seine Freunde ablehnen. — Abg. Bebel (So;.) ver- tbeidigt seinen Antrag nnd wird wegen der von ihm gebrauchten Ausdrücke .Einbruch in Kiaulschou" und .Raub in Kiautschcm" vom Präsidenten zur Ordnung gerufen. — Abg. Hieber tnl ) erklärt es sür selbstverständlich, daß Deutschland seinen Missionaren mindestens denselben Schutz zu Tbeil werden lassen tolle, wie dies andere Länder thäten. — Abg Gröber (Eentr.) sieht in dein Bebel'schen Zusatze ein Ausnahmegesetz gegen dre Missionare in China, das schärfer als das Sozialistengeies gegen die Sozial demokratie sei. — Die Resolution wurde in der KommissionSfaffung angenommen unter Ablehnung deö Bebel'schen Zusatzes. — Die Vorlage betr. Versorgung der invaliden Cbinakämpser nebst Relikten wird mit Rücksicht aus die von der Regierung zugeiagte einheitliche Regelung der Jnvalidenfüfforge abgelehnt. — Freitag: Postetat. Berlin. lPriv.-Tel.) Die Budgetkvmmiiiion deS Reichstags führte heute die Beratbung des Postetats zu Ende. Die geimkerten 5000 Mk. zu Grundstücksankäuse» und Bauten für unvorhergesehene Fälle wurden genehmigt, nnchdem Abg. Dr. Pansche seinen Antrag, durch Resolution den Rcichsianzlcc zu er suchen, im Interesse rechtzeitigen preiswürdigen Erwerbs von Bau plätzen einen vermehrten Betrag einzustcüen. zurückgezogen hatte. Auch die iür die Herstellung einer Telegrophenlinic in das Innere von Deutich-Ostastlka von Da»es-Salaam bis Mouapua verlangten 200000 Mk. wurden nach längerer Diskussion bewilligt und zwu. gegen die Stimmen der Freisinnigen und Sozialdemokraten Endlich wurde noch der Etat der Reichsdmckerci genehmigt. Morgen: Militäretat. Berlin. lVriv.-Tcl.) Die Iustizkvmmission des Reichstags diSkutittc deute den in erste: Lesung aus Antrag Lenzmann-Munckel ncuangenommenen ? 55» der Sttastuozeßord- »urig, welcher läutet: Begründer der Inhalt einer periodischen Druckschrift den Tvatbestand einer strafbaren Handlung, für welche nach ß 20 Abiatz 2 des Gesetzes über die Preise vom 7. Mai l874 der verantwortliche Redaltem als Thäler haste«, io sind Verleger, Redakteure und Drucker, sowie das zur Herstellung der Druckschrift verwendete Hilfspersonal berechtigt, das Zeugnis; über die Person des Verfassers und Einsenders zu verweigern. Dieser Paragraph wurde von den RegierungSvertretern als unannehmbar bezeichne: und mit 8 gegen ll Stimmen gestrichen. Ein Antrag Beckl, streif. . die Preßvergehen de:: Schwurgerichten ;n überweisen, wurde ab- Psimd's «S-K «inSermNch. KL lres-ver Nalterei «ebr. Mund. ri,8«erir. V»
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