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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.03.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-03-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192103142
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19210314
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19210314
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1921
- Monat1921-03
- Tag1921-03-14
- Monat1921-03
- Jahr1921
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.03.1921
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r GrosteS geleistet, sondern auch m der Kunst »einer Lett! erkannte er, was lebensvoll und zukunftsreich war. Drei Kunst Sempers und RietjcheiS hat « ebenso mersterhak^dav» gestellt wie bre «eiter». land- -fte teitntwutt, «netz« beute durch beu Odeepräßdenten Tret. Herr« ». Grote mit einer Rede erdfsurt, an »«,,» Schluß er beu Rßetuländer» »och rtumal do» «Lettin Erinnerung Reich« an all« beutschc . »usammeuschmtedeu soll un» und «tutgem Wollen " i, Herman« Hettner. (Zn seinem 100. Geburtstag, 12. März.) ' Zu den wenigen klassischen Werken der deutschen Ltteraturgcschtchrsschreibung, die auch heute noch in unver mindertem Ansehen stehen, gehört Hermann Lettners im mer wieder aufgelegte „Lrteraturge.chrchte des 18. Jahr- Hunderts". Die Gcrstesioelt dieses ..großen Jahrhunderts" ist hier in einer so allumfassenden Weise dargcstellt, wie irr nur ein ungewöhnlich vielseitiger und bedeutender Kops durchführen konnte. England, Frankreich und Teutichkano treten in diesem Werk nacheinander akS die führenden Mächte in der gewaltigen Gedankenrevolution dieser Epoche auf, und aus Philosophie die Dichtung, aus bildender Kunst bi« Musik, aus dem wissenschaftlichen Schristrum treten in Metsterporträts die leuchtenden Geister hervor, die der Menschheit neue Erkenntnis und neue Schönheit brachte«. Nur durch eine einzigartige Begabung und Bildung war die Entstehung eines solchen Buches möglich. Sein Ver fasser mußte zugleich Gelehrter und Weltmann »ein, zu gleich Philosoph und Aesthetiker, fernster Nachempfinder der Künste und Künstler selbst. Hermann Lettner war die» alle», ein glücklicher Erbe Goethescher Universalität und Weltanschauung, der seine Zeit vtelsach befruchtete und au» der GeisteSgefchtchte seines Jahrhundert» ebensowenig weg- «ndenken ist, wre aus unserer Literaturgeschichte, m der er Hebbel und Gottfried Keller entscheidend anreale. j Hettner ist ein geborener Schlesier. Am 12. März 1821 kam er als Sohn eines Rittergutsbesitzers in Leijersdorf -wischen Goldberg und Hirschberg zur Welt. Nach glücklich und ungebunden dnrchl bien Ainderfahren, «ach Empsang einer ernsten BttdunaSgrundlage au» dem Hirjchberger Gymnaiium wandte sich der Siehehnjährige in Berlin dem Studium der Philosophie »u, gelangte aber bald au» der luftleeren Abstraktion der herrschenden Hegel,chen Philo sophie in die von sinnlicher Anschauung ersüllte Vefchuyts- welt Ranke». In leinen ästhetische« Studien tritt sofort der Kampf gegen die theoretische, metaphysische Beschäf tigung mit der Kunst hervor, und der Wun.H nach leben digem Wissen und plastischer Anschauung führt ibn 1844 auf drei reich« Studienjahre nach. Italien, wo er in Rom «ach mit Hebbel in enae Beziehung trat. .Leden Nachmittag waren wir zusammen," erzählte er später, »tranken gemeinsam Kaffee oder fchlürften Ei», verloren »n» wohl auch «uweilen «n Genuß kühlenden Biere» tznb gingen dann an dem wunderbaren Gestade de» Postlipp »azteren, mersten» mit tiefen und anregende» Gewrächen Gb« Kunst »>d bereu ewige SchSuheUSgefetze beschästtgt. Sport. Nußball. Sportverein« Eonntaasresnlkake: N.S-V-lr Döb. Sportverein l 2:2, R. S. V. lieferte da« für Döbel» i tvpijcke Spiel. « Eli; Spiel». R/G. 4:2,111. Elf: Lom- maßfch l S: 0, IV. Elf : Roderau U 6:2, «. H.: Nickri» 4:0, ». Jab.: Großenb. I Jgd. 2:1. II. Jgd. : Wroßenß.! U. Job. 0:2, R. S.-V. Knb. I: Großenb. Knb. »2:4. Knb«ttr «roßend. Knb. il 3:1, lli. Knb.: Kl. 2 b 1:3. ' Evielvereiniguna I; R. S.-V. II 2:4 (abgrbr.) Spielv. Nr, Ring-Tresden Itt. Gaumannschaft 1:4, Spielv. 1. Iug. Döbelner Sportklub 1. Jua. «Döbeln nicht anartreten.) , Aufklärung «st «in, Gel U " Berlin, i . Wer» lichte». Schwere-Eisenbahnunglück. Em Eisenbahn unglück ereignete sich gestern morgen, wie di« .Lild. Zeitung" meldet, aus dem Hauptbahnhof Hi deSheim. Der gegen 6 Uhr hier ernlauiende Silgüterzug 6028 Hatte bi» > Lömme prallte vor dem Hauptbahnlwf mit einer Losie- Motive zusammen. Beide Lokomotiven bohrten sich ln^ einander, der Packwagen wurde vollständig zertrünimert, eine Reihe anderer Wagen mehr oder weniger demoliert. Die Gleise find gesperrt. An Verlusten sind lnSber zwei Tote und acht Schwerverletzte gemeldet. Worauf der Zu sammenstoß zurückzuführen ist, konnte etnwandsrei bisher noch nicht festgestellt werden. Der Zugverkehr wird durch Nmleiten aufrecht erhalten. Wahrscheinlich ist da» Unglück auf Urberlaufen eines Haltesignals zurückzuführen Kunst nnd «iffenfchaft. Sine Einwanderer.Ausstellung 1« New- York. Während die Bereinigten Staaten durch da» neue AuSsperrgejetz die Eiinvanderung auf ein Minimum do»! schränken, soll zu gleicher Zeit im Frühjahr eine große Etnwanderer^stuSstcllung in Rewyork stattsinden. Die im der „Deutschen Bcrleger-Zettung" berichtet wird, sinket dies» Schau im Madison Square Garden statt und wich die Anteilnahme der Einwanderer an der Enttvtckiung Amerika» von den ältesten Tage« bi» zur Gegenwart oorjiihren. Hoffentlich wird dabei auch in lückenloser Form die gewal tige .Bedeutung gezeigt werde», die deutsch«» Blut und deutsch« Arbeit für d«n Riesenaufschwung ber Bereinigten Staaten besitzen. TasTbü ringer Herbarium 1» Erfuvt. Itz Erfurt, da« sich immer mehr zu einem Mittelpunkt de- ganzen Tbülinger Lande» entwickelt, ist zurzeU «n große» Mmeum im Lttisbou begrisfen, das Thüringer Raiurwii en» schaftlichc Heimatmuseum, das im „Stockfisch" feinen Platz findet. Zu den besonders wertvollen Beständen dreies Mu seums wird da» Thürmger Herbarium gehören, zu de« der Grundstock bereit» gelegt ist. Ermöglicht wird es durch zwei Schenkungen von Bild und Reinecke. Besonder« die »weite ist in ihre, Art ein Slanzstück. ES ist di« Leben», arbeit de» Erfurter Lehrer» Reinecke und für die Erforschung der Flora Thüringens von unschützbarem Werte. Das um- fanareiche Werk enthält SO 000 verjchiedene Pflanzen au» 8000 Arten und ist damit eine» der bedeutendsten Herbarien, btt für einzelne deutsch« Gebiete angelegt worden sind. Et» Urwald-Maler. Der »schecho-Ilowalljchs Maler Iarosiaw HnevksvSly, ber gegenwärtig mtt einer Ausstellung seiner Bilder in London Aufsehen erregt, wird al» der erste und einzige Urwaldmaler gepriesen. Er hat fünf Jahre lang mtt den Eingeborenen im innersten Dschungel vou Ceylon gelebt und, nne der Katalog behauptet, „während seiner Wanderungen sich ganz so >me ein.Naturmensch benommen". Er kam al» Hei-ee auf einem Schiff nach Eeylon. b.ttd hier zurück und drang immer tiefer ,n den Urwald ein, in dem er sich durch Jago seine» Lebensunterhalt verschaffte. Seine Bilder falten erne höchst anschauliche Darstellung des. Urwatbe». und de». Lebeust du Urwald darbttttu. > Iber lebeni deutsche« Baiwrnvause ber Spruch stehe: Bem und arbeite. Gent Kewferllvpk sprach bann über Arbeit», und Losin- verbittwiist« « der Landwirtschaft. Reildstaasadseordnetee Httnrwr überbracht« die Grüß, de« Landdnndes der Brovin, Sachfen. Gutsdesiirr Schliwvert di, de« Per bände» sungrr LandWirt« iür Sams»« und ein Vertreter de» Land bunde» für Branden dura Grüß» feiner Laudslrnte. Da» Schlußwort sprach der Führer der sächsische« Land wirte. Vekoaomierat Gchmib» - Freiberg, der des seinem Er» scheinen von ber Bersammluug mit stürmischem Jubel empfangen wurde. Hierauf wurde noch eine Gntschtteßnng angenommen, die die Forderungen der sächsischen Landwirte ans wirt schaftlichem Gebiete »nm Ausdruck bringt. Sie wendet sich aeae« leben So»lalisternna»«,riuch in der Landwirtschaft, fordert di« frei« Wirtschaft zur Vermehrung der landmirt- schaftliche« Erzeugung, lehnt den Grdanftn »ine« Anda»- ttvange» al« nicht diskutierbar ab, verlangt Milderungen 1« der nachträglich noch angeforderten Haftrnmlaa« und bringt »nm Ausdruck, daß sich die sächsischen Landwirte der schwer« der Zeit unb ihrer Ausgabe wohl bewußt sind. , rageSgeschichte. Dentstde» Re«». Weneral v. Geeckt und die Lonooner V«r- Laudlnngen. Bon zuständiger S eile wird mitgeteilt' Die «nssührungen, die General v. Seeckt am 10. dS. Mts. vor hübe«« Offizieren und Beamten des Reichswehr- mintsterimn« über die Londoner Verhandlungen machte, find durch die B. S.-Korrespondenz in völlig entstellter Form wkedergegeben worden. General v. Seeckt beschränkte sich während feine» Vortrages auf ein Referat über seine persönlichen Eindrücke in London. Er betonte, daß der Friedensvertrag nach wie vor für uns bindend sei, enthielt sich im Uebrigen aber jeder persönlichen politischen Siel- lungnahme. Die Transportbeweaung -nach Ober» schlesten. Di« Zentralstelle für die technische Durch führung der obcrschlesischen Abstimmung berichtet: Dank der bis ins .Kleinste durchdachten Organisation ocr in Frage kommenden Eisenbahnd rek.ionen und dank der opferwilligen unermüdlichen Tätigkeit des gesamten Ei enbahn- und Zug« siegle, tpersona'S rotken alle Transporte der oüerschlesi chen Abstimmungsbcrccht gten mit al bewährter Pünkt ichkeit und ohne Zwischenfälle ihren Bestimmungsorten z«. Was die deutschen Eisenbahner, Post- und Telegraphenbeamten in diesen Tagen leisten und schon geleistet haben, kann nur ber verstehen, der in diesen scingegliederteu und mit Pein- Nchster Genauigkeit in cinandergreiseuden Betrieb hinsiu- sieht. Der Dc^nk der Abstimmungsberechtigten Oberjchle- stenS und damtt ganz Deutschlands ist ihnen gewiß. Hindenburg an die Oberlchlesier. General- feldmarschall von Hindenburg rietet laut „LandeSrei ung" an die Oberschlesicr folgenden Aufruf: Oberschieber! Ihr steht unmittelbar vor der Eniscke dung des Schick als Eurer Heimat. Ich glaube fest, daß Liebe, Treue und Dankbarkeit und ruhige Ucberlegung Euch zeigen werden, wohin Ihr gehört. Mehr brauche ich Euch in dieser ernsten Stund« ivohl nicht zuzurufen. . Der Berliner Polizelmafor Jambe! ist verhaftet worden, weil er im Zu'ammeuhang mit der Zulassung von Kraftwagen Bestcchungsgelder ange nommen hatte. In dem einen bisher nächgewiejencn Falle hat er 1000 Mark entgegengenommen. Es wird vermutet, baß dies nicht der einzige Fall gewesen ist. ' Spanien. Zur Ermordung Dato». Die Polizei entdeckte ttl dem Garten eines Landhauses in Ciudad Real, nicht weit von Madrid ein Motorrad mtt Anhänger, in dem mehrere Selbstladepistolen und zahlreiche volle und leere Ladestreifen lagen. In Verfolg dieser Entdeckung wuroen gwei Personen unter dem Verdachte des Mordes an Tato von der Polizei fcstgenommcn. LS ist das Gerücht ver breitet, daß ein Ausländer das Motorrad gesteuert hat, besten sich die Mörder Tato» bedienten. > Die Kabinettsbildung. Maura verzichtete auf die Bildung des neuen Kabinetts. A len d« Satazar nahm den Auftrag an, ein konservatives Koalition» laomeit zu- iamnttnzustellen. . - Rußlaub. Da» Handelsabkommen mit Rußland. Der Entwurf für das russtsch-eiigl sche Handelsabkommen siegt g«r Zeit dem Kabinett vor. Tie Punkte, uin die es sich letzt «och handelt» sind politischer Natur. Uebereinstimmnng lwrrfcht »wischen der britischen Negierung und dec rusiijchen Näterrgierung in den reinen HandelSsragen. vtevest« «echrichie» »», reiezre»»« vom l4. Mük» 192l. Dee DlWawftMtrchla« «uf di« Berliner Gtege-W«!«» X Berlin. Di, bisher im Zusawniendange mit dem Dvnamittmschlag.auf die Siegessäule erfplgteu Zeuaenver- nedmungr« Haden kein» neuen Momott, «rsrden. Für di« «uftlär^ng bis verbrechen« und die Festnahme der Ritter . tisß«ung von 3» 000 Mark ansgeftßt morde«. - _,.stalt»te am gestrigen Sonntag in Groß-Berlin mehrer, Versammlungen, deren Redner sich in erfter Reihe argen den Sapttalismus wandte«, der di« Welt in «inen Trümmerhaufen verwandelt dabe. Im Anschluß an di« Versammlungen sand mittag« im Luft- aarteu ei»« Kundgeduna statt. Rach Schluß der Veran staltung »ogen die Tetinedmer in ber Demonstration in kletittn Züge» wieder in tvr« Distrikte, wo man bann, ohne daß es »u irgendwelchen Zwischenfälle» gekommen wäre, auselnanbrrging. Demonstratio« in Berlin. * Berlin. Ein« Reihe nationalistischer Verbände ver- anstallet« am gestrigen Vormittag «ln« Demonftralton gegen ble Anioesenbeti der Ententckommtsstonen in Deutschland. Als Versammlungsort war ursprünglich der Lützowplatz d«. stimmt worden. Da dieser ledoch »ur Vannmell« gehört und dir Schutzpolizei mlt einem starke» Aufgebot von Beam ten dort teglich« Ansammlung verhtnberte, versammelte» üch bi« Teilnehmer ans dem Wittendergplatz. Gegen 11 Uhr fetzte sich von hier cm» ein DcmonstrattonSzug von etwa 3M Teilnehmern in Bewegung und zog unter Mitsührung »weler schwär,wetßroter Fahnen, einer weißen Fahne mlt dem Hakenkreuz sowie einer Tafel mit der Inschrift „Hinan» mit den FriedenSbrechern", „Fort mit den Sntentekommis- sionen" dj« Tauentzienstraße entlang. Der Zug wuchs am Kurfürftenbamm auf MV Mann an. Sine Anzahl von An hängern der Linksparteien schloß sich unter dem Gegen- gesang ber Fnternatlonale an. ES kam zu Beschimpfungen, die zu Tätlichkeiten auvzuarten drohten. Schließlich zogen die Anhänger ber Linksparteien eS vor, bas Feld »« räu men, da sie in der Minderzahl waren. Die Dentschnatio- nalen »ogen bann nach dem Restaurant Hundekehle. El« Mord in Hambur«. XHambnra. Gestern nachmittag wnrde ber Tblneke Ehiniar, Besitzer einer Wucherei in Hamburg, ermordet und beraubt ausgefnnden. Er war am Sonnabend mit chine sischen Freunden ln einem Kellerlokal, da« er al« Lager raum gemietet und al« Opiumhöhle eingerichtet hatte. Am Sonnabend batte er im Spiel gewonnen, da wurde Opinm geraucht, dielen Zeitpunkt warteten die Täter ab. nm de» Besitzer »u übersatten, nnd e» kam zn einem Kamps«. Die Leiche ist «an» mit Blut bedeckt n»d weist Stich- nnd Schußverleßiinaen aul. Geraubt wurden eine Brieftasche mit 11000 Mark Inhalt, 1 Portemonnaie und Schmuck sachen. Polnische Sabotage. )l Bre »la«. Wie von der Zentralstelle sür die tech nische Durchführung der oberschlcsischen Abstimmung semel- det wird, ist bi» gestern abend die Transportbewegung rei- dungSlo» von statten gegangen. Die Zentralstelle macht dte Abstimmungsberechtigten darauf aufmerksam, daß angeb liche Mitglieder der paritätischen Ausschüsse de» Kreise» KönigShütte versuchen, Sabotage mit den Stimmtarken der Kategorie o zu treibrn. Diese Stimmkarien wurden unge- stempelt an dte Stimmberechtigten abgesandt und werbe» jetzt telegraphisch -ur Abstempelung zurückgefordert. Kein Stimmberechtigter bars seine einmal erhaltene Gtimmkart« zurückschicken, sondern muß mit fehlerhafter, «ngeftempelter Stlmmkarte abreisen und diese durch Vermittlung der deut- schen Abstimmungsorganisationen in Oberschlesleu berichti gen lassen. Sine «atlonale Kundgebung in München. )l München. Anläßlich einer Demonstratio« gegen die Vergewaltigung Deutschland» durch lü« Entente hielt Oberst v. Lylander eine Ansprache, in der er hervorhob, ble schlimmste Lüge unserer Feinde sei die Lüge von der Schuld Deutschlands am Kriege. Lloyd George selbst hab« gesagt, man sei in den Krieg hineingeftolpert. Auf di« Aufforderung de» Oberste» v. Lylander» hin begab sich eine Abordnung zum Ministerpräsidenten Dr. v. Kahr. Dieser gegenüber äußerte der Ministerpräsident, der Schwindel von ber Schuld de» deutsche» Volks am Kriege müsse zerrissen werde«. Diese Frage dürfe nicht ruhen: sie müße geklärt werden. Durch nichts werde er sich von feinem geraden und ehrliche» Wege abbringen lasten. ES sprachen noch zwei Redner, di« Hoch- rufe auf Deutschland und den Ministerpräsidenten anSbrach- te«, worauf die Menge ruhig auSetnandergtng. Der „Simplicissimn»" i» besetzte» Gebiet »ersoten. )( Main» Rach einer Bekanntmachung tm bteflge» Ich bin nnr klar bewußt, daß ich ihm unendlich viel ver dau le." In Nom lernte der junge Gelehrte auch jerne künf tige Frau kennen, Marie von Stockmar, du emzlge Tochter jenes Freiherr« von Stockmar, der als Vertrauter König Leopolds von Belgien der Königin Viktoria von England und des Prinzgemahls A bert eine fo Hervorraaende poli tisch« Rolle gespielt hat. Nach schweren Kämpfen gelang eS ibm, du Hindernisse, die srch der Verbindung entgegen stellten, zu besiegen, und die beide« Liebenden lebte» nun in einer unendlich glücklichen Ehe, die durch Sen allzu frühen Tod der jungen Frau jäh vernlchlet wurde. Hettner knüpfte durch diese Heirat Beziehungen zu den höchsten Kreisen an und gewann dadurch jenen weltmänntjchrn Weit blick, der in seinen Werken so bedeutsam hervortritt. Er habilitierte sich in Heidelberg, und einer ferner eifrigste» Zuhörer war Gottfried Keller. „Ich fand den größ ten Hörsaal der Universität von Studenten und älteren Herren angefüllt," erzShlt der Dichter von diesem SrlcbmS, „und fühlte mich von dem frei fließenden belebten Vortrag so ange,prochen, daß ich die Kollegien Lettners nie medr versäumte. Immer von seinem Gegenstand begeistert, rn seinem Forschen nnd Denken leicht uud glücklich vordringend «»achte der junge Mann aus die ihm so nahestehend« Jugend den besten Eindruck und riß auch Aeltere mtt sich »ort." Keller ist Hettner sehr naheaetrete» und bat von »hm mannigfache Anregung für sein Dichten, f» für den „Grünen Heinrich' und die „Leute von Seidwyta" er- fahren. Bon Heidelberg ging Lettner nach Wetinar, wo er Liszt nahe trat, und wurde dann nach einer griechischen Reise, die ihm die Welt der Antike nahebrachte, Museums direktor tu Dresden, wo er 27 Jahre lang eine außer ordentlich vttlfeitige und weithin anregende Tätigkeit ent faltet hat. Dte Arbeiten Hettner» umfassen ein ko große» vebret, »le e» »n unserer Zeit der Speztalwissenfchasten kein Ein zelner mehr bewältigen könnte. Al» Aesthettter und Kunst- Historiker, al» Geschichtsschreiber der Literatur und als Kritiker hat er Gleichbedeutendes geleistet. Wie er in seiner Kritik der romantischen Schule neue Wege ging, so schuf er dnrch sein von Keller mtt größter Anteilnahme begleitetes Werk über das moderne Drama d»e Srundtage für da» Verständnis Hebbel» und Otto Ludnngt. Die füns- bändtge Literaturgeschichte des 18. Jahrhunderts, ver er «in Jahrzehnt angestrengter Arbeit widmete, wird im mer sei« Meisterwerk bleiben; er wollte die er monumen- talen Schöpfung ein ähnliche» Werk über v»e Kunst der Renaissance an die Gelte stellen, kam aber Über bedeutsame Vorarbeiten nicht hinaus, di« die weitere Forschung -ehr befruchtet haben. Aber nicht »ur als Historiker hat er „Vcho s» «Ruck PWött RseinlauslwuttniB«» »« «lMmpkb' cllstwu»" für »rei Rlonate t« beievte» Gebiet »erbvtc». Da» häft Hz, Trs»» »l D»ss«t»orf. Der «u. rheinisch« ProR^Glland- tu«, a» Hesse» Beruluugrn auf Befehl des ' ÖusrkommauRereudeu der vefavuu» ei» ftan -tee ttiluttumt, wurde beute durch k bereu w Brot« rief, da» vor einige» Tagen von der bächfte» Stell« des Strich» an alle deutschen Bürger gertchtet worde» ist: urber» . ' " ' dlese» Leid zu elizig«» Fühle» und «lulgem Wollen." Auch dl« Rede des Alterspräsideute« Geh. Ganitätsrats Dr. Ölber schloß «tt einem begetfterte» Vekruntnts der Treue »um deutsche» Vaterland«. K»»uu»»iftlfcher Parleltag l» Reicheuter«. ft Prag. Aui dem ersten Parteftage ter deutsche»; Kommunlüeu der Tschechoslowakei in Sieichenberg wurde eln« Entschließung angenomm«», in der es heißt: Wir kon- stitnirre« nns im Sinne der veschlüfse und Eintrlttsdedin- gungen des L Kongresses der ». International« der komm», niftischen Partei und schließen un- rückhaltlos ter T Titte» nattonale an. Dft Lanbtastmntle» i» Meckleubnr . X Rostock. Di« GVamttahl ter tis „steru »tent 1'/, Uhr bei der Laudtagswahl abgegebenen Stimmen be trag» : Deutschnational» btt607. Deutsch« Volmnarttt öl 668 Doritunt 11278, Wirtschaftspartei VÜ8», Demokraten 11 -00, Sozialdemokraten 108 204, Unabhängig« 2S8t, Kvnr «nntsten Itb2t, Der Anfstant in Rußlaut. ft Stockholm. Rach einem Telegraum» t« ,Ru« Dagligt Allehanda" aus Reval ist das 1S0U0 Man« stark» Kavallrrirkorps vudijennis, da» von de» volfchewiste» d«n Befehl erhalten hat, au» Südrußland nach Mos. .u zu mar-' schieren, nm ev. gegen Kronstadt verwendet -u werden, bet Vrel zu den Revolutionären übergcgangen. Drei befindet' sich nach sicherer Quelle in den Hände« der Revolutionäre. X Kopenhagen. Nom einem Telegramm aus Helsingsors ist der 4. Jahrestag der Revolution, der 12. Mär», ln Petersburg rnhig verla,ikr». Die Arbeit wnrde überall eingestellt, in.de» Straßen hielten Patrouillen die Ordnung aufrecht. Di« letzte» Lebensmittelvorräte wurden dieser Tag» in Petersburg verteilt. Es Hestedt keine Aussicht auf neu« Zufuhren. General Rollet in Berlin. ft Paris. General Rollet, der Vorsitzende der inter-, alliierte«, Kommlsston, ist gestern vormittag »ach Verlm ab» geretst. Sine Rede Millerand». ft Lyon. Der Präsident der Republik, Mtllerand, führte in Erwiderung auf eine Ansprache de» Vorsitzenden d«r Handelskammer auS: Deutschland hat durch den Vertrag von Versailles seine Berantwortlichkelt und «nfere Rechte anerkannt; wir wollen, daß eS sich dem unterwirft. Franb- retch will keine Nach« nehmen; «S will Gerechtigkeit. Es w«iß, daß e». um sie zu erreichen, auf keine Alliierten wie auf sich selbst rechne« kann. Wenn «S sich entschlossen bat, vor keiner Anstrengung zurückzuschrecke«, «m das zu erhal ten, waS ihm geschuldet wird, so hat eS keinen weiteren Wunsch, ak» im Frieden, von dem e» nicht abwendig gemacht wird, sich ber Arbeit in deu Fabriken nnd auf dem Land« -u widme«.
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