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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.03.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-03-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192103299
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19210329
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19210329
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1921
- Monat1921-03
- Tag1921-03-29
- Monat1921-03
- Jahr1921
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.03.1921
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Postscheck?«»»? Leipzig AHM, «rokaffe Mesa «r. LL saer G Tageblatt ««v A«;rlg?r MedlM «s Äqchch. / Diese» Matt «ttM die amtlichen Bekanntmachungen der «mtthauptmauuschast Großenhain, - de» «mtsgericht» und de» Rate» der Stadt Riesa, sowie de» Gemeinderate» Vröba. I! 7«. Dienst«,, SV. Mürz 1921, abends. 74. Znhrg. blies»« reqedlaN «scheint j«H« st», abeud« '/,S Uhr mit «»»nähme der Sonn- und Festtag«. Vezn^pretd, gegen Vorauszahlung, «onattich 4.— Vtart ohne <just«Ugeoüt;r. oe» rlvyolung a» Poftschalt« monatlich 4.10 Ai«rk oh», Postgebühr. Auzei,« lür di, Nummer de» Ausgabetage« stiL bi» » Ubr vormittag» mefzugeben und im oorau». »u bezahlen; «in« Gewähr fllr NB G«ch«««t an bestimmt«» Lag« und Plötzen »ird nicht übrrnommen. Prell sür dtt 4» au» brott^ 1 mm hob« Srundschrist-Zetft (7 Mlben) l.10 Mark, OrtSprrt« 1.— Mark; z«ttraub«ndrr und tabellarisch« Ta» »'/, Ausschlag. Nachweisung«. und vevuttttlunqsgebühr N)Pt Hst« raris«. v«w»Iltgmr Rabatt «lischt, wenn »er Setrag mrfällt, durch «lag, «tngezozrn «erd« muh od«r der «ustraggeber in ««kur» gerLt. gaqttmg«- und «rfüllunadoet- Rief«. Merzehnttlgto, antmhaltung«beilag, ,«r»ähler an der Llbe". - Am Fall« höherer Gewalt — Krieg »der sonstiger irgendwelcher Störung«» dr» Vetriebe» d« Drucker«», der Lieferant« «der der v«fbrderung»einrichtung«n — hat der Bezieher »inen Anspruch auf Aeserung oder Nachlieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung de» Bezugspreise«. A»tation»d«ckund Verlag? Langer» Wiuterltch, Rtefa. G^chästSfteln: GnetHeftraG 49. verantwortlich für Nedamon: Arthur Säbnel. Niesa: iae Anviaenteil! Wilhelm Dittrich, Mesa. tal entlrgenere »Bewegung iuge« und Die Kommttnifte« und das Ausland. Aus Berlin schreibt man un»: Auf die Anfrage beS preußischen Landiagspräsidenten Lernert, wre sich die Fraktionen zu dem Anträge der Deutschen Bolksvarte? auf sofortige Einberufung des Landtages stellte», bat der Kommunist Ad. Hoffmann eine fiir die Kommunisten außer- ordentlich charakteristische Antwort erteilt. Nach feiner Meinung must der Landtag sofort znfayimeutrctcn, da mit klargestellt werden könne, daß hinter den gegenwär tigen Unruhen keineswegs etwa die Kommunisten ständen — wre dürfte man angesichts der vorliegenden Tatsachen auch wohl auf eine solche Anschauung verfallen! — daß es sich vielmehr um eine von kontrerevolutionciren Prositnierlgen Kapitalisten sowie Militaristen arrangierte Spigelarbeit handle. Man kann beim besten Willen nicht ann-hmen. Hofsmann, der doch seine Leute keimt, glaube auch nur im . geringsten an dre Möglichkeit, durch diese unerhörte Per drehung d:e eigenen Genossen irre zu führen. Die offen sichtliche Triebfeder der völlig grundlosen und nn Grunde recht albernen Verdächtigung der deutschen Kapitalisten und sogenannten Militaristen besteht allein in der Furcht, in folge der bolschewistischen Gewalttaten könnte die Entente sich am Ende doch noch veranlagt sehen, in der Entwaff nungsfrage ihre scharfe Stellung zu revidieren. Natür lich wird man sich bei unseren Gegnern proinpt de» An schein geben, als halte man die unsinnige Lüge für er wiesene Wahrheit. In Frankreich haut man bereits in dieselbe Kerbe. Der „TempS" beispielsweise fragt, woher das Geld für die Unruhen gekommen sei, und meint, cs gebe nur zwei Möglichkeiten, entweder nämlich von den Alldeutschen oder von Moskau, wahrscheinlich aber von beiden zusammen. Wie könne man sich anders die Unruhen namentlich in Hamburg erklärend Der Reichstag hab- ge rade ein Gesetz angenommen, oaS den Wersten große Auf träge sichere. Sei das der Augenblick, um Unruhen her- vorzurufcn? Alles aber erkläre sich, wenn man bedente, bah .Hamburg Sitz einer bedeutenden reaktionären Pro paganda, der Herd des nationalen Bolschewismus der Wolffheim und Laufsenberg sei. Daß Potsdam bezahlt habe, könne man auch nicht von sich weisen, denn die deutsche» Reaktionäre hätten em Interesse daran, zu ver hindern, daß die Lntwafsnung der Orgcsch und ähnlicher Organisationen nRht vor dein 30. Juni erfolge. Richtig ist an diesem Gefasel, dessen Zweck deutlich vor Augen siegt, natürlich nur das eine, daß russisches Geld Sei deu blutigen Unruhen eine ganz erhebliche Rolle spielt. Der Präsident des preußischen Landtags, Oberbürger meister Leinert teilt mit: Ter Antrag der Deutschen Bolkspartei auf Einberufung des Landtags am 30. März hat nur die Unterstützung der Deutschnationalen Bolkspartei und der Kommunisten gefunden. Die Sozial demokraten, das Zentrum, die Demokraten und die Unab hängigen Sozialisten haben gegen die Einberufung Wider spruch erhoben. Infolgedessen wird der Präsident von der Einberufung zum 30. MÄrz ab seh en. Der Vorschlag, den stündigen Ausschuß einzuberufen, ist von allen Parteien abgelehnt worden. Er wird deshalb auch nicht zusannnen- »erufen werden. Di/ komirmrristischeu Gevattatte irr Etsleve«. „ . In der Nacht zum Sonnabend argen 10 Uhr sammelten sich di« Kommunisten am alten Rathause in Eisleben. Eine Schutzwache, die dies bemerkte, nahm die Ausrührer unter Feuer, worauf st« sich in Deckung begaben. Ehe es verhin dert werden konnte, warfen die Aufrührer starke Spreng- ladungeu in die Wohnung des Generaldirektors der Mansfeld,r Kupferschiefer bauende« Gewerkschaft Dr. H einhold, in das Gewerkenhaus nnd ins Rathaus, wo grober Schaden angerichtet wurde. Die Aufrührer wurden von Polizeiabteilungen umfaßt, unter schweren Verlusten ins Rathaus gedrängt und »um groben Teil gefangen ge- nommen. Die Schutzpolizei erbeutete fünf schwere Masthtnrn» gvvÄbre und mehrere Hausen Dynamit. Die Bist« des MarineftabSarzteS a. D. und Leiter» de» KnappschastSkrankenhauseS, Dr. GverS, plünderte« die ent- kommen« Aufrührer au» und sprengten sie in die Luft. Am Freitag ist in ManSfeld das Amtsgericht ge- tzreugt worden. Die angrenzenden Gebäude sind wegen der Gefahr von Personen geräumt. Die Lase a» «mutt«-. Lu» Berlin wird unterm 27. Mär, gemeldet: Der Ostersonntag ist in Berlin ruhig verlaufen. Auch aus den westliche» Industriezentren sind Zwischenfälle nicht gemeldet, jedoch ist eine weitere lebhafte Tätigkeit der Kommunisten bemerkbar. zJhr« Taktik gebt offenbar dahin, auf dem Wege der Generalstreikbetze neue Unruheherde zu schaffen, ehe die Bewegung in Mitteldeutschland zusammrnbricht. Die polizeiliche Aktion in der Provinz Sachse« wird indischen mit Nachdruck fortgeführt und steht vor ihrem baldigen Abschluß. Das Detachement Graf Poninskt ist Handelsschule Riesa. Die Bufuahmrprüfnng der angemeldeten Schüler findet Montag, den 4. April, vor«. 8 Uhr, die der Schülerin«,« Dt««»ta«, den 5. April, vorm. 8 Uhr statt. Schul- «ntlaffungSzeugntS und Schreibaeräte sind mltzubringrn. Riesa, den 2S. März 1921. Studienrat Oebme, Direktor. entwaffnet und sich vorübergehend in den öffentlichen Ge« bänden festgesetzt. In Saugerhause« wurden gestern durch eine kommunistische Bande die Post und die Banken ge plündert, das Telrgraphenamt gesprengt und in der Nacht ein aus Württemberg herbeigezogener gepanzerter Strecken arbeiterzug ausgeballen. Dabei kam es zu «inen? Gefecht, in dem es auf beiden Seiten Tote und Verwundete gab. Seit beute morgen ist die Stadt durch Schutzpolizei besetzt. Die Kommunisten batten sich unterdessen verzogen. Im Bezirk Salle haben fick Zwischenfälle nicht ereignet. Zschor newitz streikt, ebenso Golpa, wo aber die NotftandSarbelten verrichtet werden. Die Gesamtlage in der Provinz Sachsen wird auf Grund der getroffenen Maßregeln dahin beurteilt, daß der Widerstand der Aufrührer in wenigen Tagen erledigt sein wird. Der Bericht vom Montag. Aus Berlin wird unterm 28. März gemeldet: In Mittel deutschland nimmt die Polizeiaktion Ihre« Fortgang. Las Detachement v. Pa «t« Ski hat sich mit den Pnltzeitrnpp« des Oberst ». Hertwi, »ereiniat. Mehrere Lastauto» mit be waffnete« Aufrührern, die im Begriff waren, nach Süd« und Westen auSzubrrche», wurden «bgefangen. Ernstere Ge fechte haben nicht ftattgefnnden. Während es in deu Haupt orten des Ausruhr,rbietes ruhig ist, tret« aus dem Laude hier und da kleine plündernde Banden auf. Die Versuche, den tzahuverkehr durch Zerstörung van Bahnanlagen und Brück« lahmzulegen, könne« die Durchführung Ser Atttarr nicht aus halte«. Im Einvernehmen mit der preußischen Negierung zieht die NeichSregierung militärische Kräfte heran, i Sie eingesetzt werden soll«, falls e» ersorderlich wird. Mit Rücksicht auf die versuche der Kommunist«, die mitteldentsche Aufruhrbevegun« durch Putsche «iw Un ruhe« in anderen Landesteile« z« halt«, hab« die Behörden überall Weisung erhalte», fest durchzngreisen und Gewalttätigkeiten mit der Waffe z« begegnen. Ja Essen, wo trotz ergangenen Verbotes die Kommunist« versucht«, eine Versammlung im Freie» durch,usühren, kam es zu eine» Zusammeuftok mit der Polizei, der «ine Anzahl »an Taten kaftete. Die Ruhe ist dort wiederhergestellt. Gegen einen Putsch tu Mettmann wurde ebenfalls Polizei rtngesetzt. Der vberpräsident hat über den «»besetzt« Teil des Regienwgs- dezirkeS Düffeldorf nnd über die Regierungsbezirke Münster und Arnsberg den Ausnahmezustand verhäng». Aus Halle wird unterm 28. März gemeldet: In Eis- lebe« ist die Lage auch heute ruhig. Der Eisenbahn- und Drahtverkehr ist noch nicht wieder ausgenommen. In Hettstedt herrscht Ruhe, ebenso in Mansfeld, in Sanger- Hause» und in Artern. In Michel« wurde» die Berg arbeiter durch acht bewaffnete auswärtige Kommunisten zum Streiken gezwungen. Auch in den Schächten des Geiseltales ruht überall der Betrieb. In Wittenberg ist der Streik auf allen groben Werken durchgeführt. Bei Aunuendorf wurde die Eisenbahnbrücke gesprengt und der Eisenbahnverkehr unmöglich gemacht. Die Stadt Bitterfeld ist von den Kommunisten geräumt worden. Die ordent liche» Behörden haben den Dienst wieder ausgenommen. In Golpa wird gearbeitet. Unter der Leitung des Direktors bildete sich aus der Arbeiterschaft des Werkes in Zschorne witz eine Abwehrmannschaft gegen kommunistischeStörungen. Da» Borrücke« der Truppe«. Vom Kloster ManSfeld aus rückten Polizei und Reichs- wehrtruppen am 1. Feiertag gegen Helbra vor, säuberten den Ort von den Aufrührern und zogen in Richtung auf EiS- leben weiter. Hinter Helbra sammelten sich die ganzen Kräfte, um durch Eisleben, das von Hannoverscher Schutz polizei besetzt ist, sofort in südlicher Richtung auf Tchattla« vorzugehen. In Eisleben selbst haben die Ausrührer schreck liche Verwüstungen angerichtet. Während des BormarscheS der Schutzpolizei ging ans einer Anhöhe gleich hinter Helbra ein Geschütz in Stellung und beschoß die Schächte und Werke bei' Wimmelsburg, wo sich die Aufständischen verschanzt hatten. Von dort aus wurde das Feuer mit Maschinen gewehren und Gewehren erwidert. Die Orte Ahlsdorf, Herigsdorf, Wimmelsburg, Lüttgendorf, Erdeborn, BischofS- roda und Hornbnrg wurden nach kleineren Zusammenstößen gesäubert. Am Ostermontag ging es weiter iu Richtung O>uerfurt, wobei Unter- und Obrrrötlingen von de» roten Bande« gesäubert wurden. Die Hundertschaft Eilenburg ging inzwischen gegen Stetten, Schasstrtt und Wolferode vor und füuberte diese Ort«. Si» »ichtamtttcher Lasebericht. Ans Halle »Ed unter« 28. März gemeldet: Uetzer die a«,«dlickltche» verhältuiffe 1« Anfruhrgcdiet tzertchtea die „Halles». Rmhricht«" in «tue» Lendervleit «.«.: I» Gr,«- sntz z« Halle, wv sich in »« letzt« tzeid« Tai« terrarifttsche Gewaltakte «eigneten, »te die Hnnd- arauateuaugrtffe gege« Zettuuge», »er missglückte Anschlag auf MW Pvttzetgrtzäudr, »eifert sich Hw Lnge im «igrutlich« Aufrutzrgetziet stündlich. AuSlindische Journalisten, »w das Hmfrnhrgetztet i» Kraftwagen durch fahre« und mit d« «vWMUntswn Fühlung ,«amm« Haden, gewannen »« Eindruck, Haß die kawwuuifttfche Attwu tu zn- fammeutzangwse kletue EfuzalhauHluuge» zu zer falle» »rgtnnt. In der letzte» Rächt «var« wieder »er- fchiedeue Attentate tu »er Stadt Hall« geplaut. Die Paltzet hatte jrdach rechtzeitig davon Kenntnis erhalt«, sodaß sie die «öttzrn Schritte zur Verhinderung nm lonnte. W» wurde» mehrere Versammlung«, st» Rue« ützer uwitere Ruschlige »erat« wurde, aufgrtzotz« «ch zahlreiche Pers«« tdvtzWdMWMt. Da Hie BegtzreOer hier KiOtztz OWchkichwA Den Hau», und Grundstücksbesitzern von Gröba wird hierdurch Kenntnis gegeben, daß ab 1. April d. I. die Bezahl««« de- WafferziuseS nach dem, durch die bis dahin in allen Grundstücken eingebauten Waffermeffer, festgeftellten Verbrauch zu erfolgen hat. Uebrr di« BrrechnungSart selbst wird noch Näheres bekanntgegeben werden. GrSba lSlbe), am 26. März 1921. Der Semetudevarftan». konnte«, wandt« sie sich «ach Merseburg, wo sie ein« Etsentzahntzrückefpreugte««»» Hau dsranate»- augrtffe auf die BatzuhafS- «ud ReichSpnft- »etzäude «uteruatzme». Der Hanpttäter, »er deu Thnamltavschlag auf das Polizeigebiude hier ausführen wollte, ist i» d« Händ« der Polizei. Die tzeid« Eiseubakuattentaw find da«? »er Rührigkeit der Polizei jetzt ansgeklärt. Als Täter kommt ei« la»,gesuchter Schwerverbrecher Paul Jokotz in Frage. — Unruhig ist «och immer Bitterfeld. Es wird «nächst gemeldet, »atz gegen 4 Uhr früh auf dw »wisch« Bitterfeld und «uldenswi» gelegene Eisenbahnbrücke ützer die M»l»e et« Dhnamitattealat verübt sei mit wtl- weisene Erfolg. Die zerstört« Gleise »er wichtig« Strecke ward« in einig« Stund« wiederher,eftellt. Die Züge Berlin-Halle treff« mit sieb«- bis achtstündiger Verspätung ein. Ww Reisende erzähl«, sollen auch Per sonenzüge beschösse« worden sein. Jugendliche Bursch« t« Atter von IS bis 18 Jahr«, die mit Gewehr« auSgestnttet sind, revidier« die Züge. Ei« Teil mutzte infolge heftiger Beschießung «ach Wittenberge zurücktehren. Der unabhängige Laudrat Stammer nnd der Bürgermeister von Bitterfeld wurde» von d« Kommunisten ihres Amtes enthöbe«. Einige tauf«» Manu »er Belegschaft, die sich i« Leu«»Werl festgesetzt hat, eignete« sich Provtautvorrite an. Es sind Pofte« und Vorposten »och alle« Seiten ausgestellt mW Schützengräben »nSgrhob«. Die Ausrührer fetzten ihre Raub züge i» die umliegenden Dörser fort, fie suchen vor alle» Lebensmittel zu find«. Tie Eisenbahnbrücken in der Nähr von Wall hausen (Strecke nach Nordhausen) uns in der Nähe von Ober-Röblingen an der Helme (Strecke nach Errurr) sind von den Kommunisten gesprengt worden. Tie Wie- derherstellungsarbeitcn sind ?m Gangs. Ter Zugverkehr von Erfurt her findet seinen Endpunkt in Ariern. Sonn abend abend erschien in drei Personenkraftwagen -ine An zahl Kommunisten und forderte von der Masckincmabrck- Aktiengescllschaft die Herausgabe von Lastautos^ Treis, wurden beschlagnahmt und sind in der Richtung Zanger hausen davongefahren. Hölz soll in Sangerhausen aufgetaucht jein. Eine Meldung besagt, daß der Bahnhof Ammen- dorf ber Halle in die Luft gesprengt woroen sei. WTB. berichtet jedoch, daß nur eine Brücke gesprengt worden sei. AtteRtate auf ZeitullgsSrockereien in Halle. Durch ein Handgranateuaitentat von kommunistischer Seite wurde die Druckerei der Halleschen Zeitung, in deren Gebäude sich das Wölfische Telegr.-Büro befindet, outzer Betrieb gesetzt. Zwei Leute wurden erheblich verwundet. Auch in die Druckerei der mehrheitSsozialistischen .Volks stimme" wurden zwei Handgranaten geworfen, die jedoch nur Sachschaden anrichteten, fodatz auch diese Zeitung am Erscheinen verhindert wurde. Durch ein Handgranaten attentat auf das Grundstück der Druckerei Hendel wurde auch die „Saalrzeitung" am Erscheinen verhindert. Die Maschinen sind zerstört. Et« Fe«er-efecht ter Leipzig. In Mölkau, einem Vorort von Leipzig, hatten sich am Sonntag bewaffnete Kommunisten angesammelt. Darauf hin wurden 100 Mann der Schutzpolizei nach Mölkau ent sandt. Es kam zu einem Fruergesrcht, bei dem die Kom munisten einen Toten und einen Verwundeten hatten. Bei letzterem wurde eine Lifte von Personen gefunden, die an der Bewegung beteiligt find, und die in der vergangenen Nacht verhaftet werden konnten. Aus Lützschena wird gemeldet: Gegen 9 Uhr vor mittags kommt nach hier von Leipzig täglich ein Wagen mit Sipomannschaften, die die elektrischen Wagen, die von Schkeuditz nach Leipzig fahre», durchsuchen und ebenso die Automobile, die nach Leipzig hereinwollrn. Als der Wagen gestern vormittag vor dem Lützschenaer Gafthause dielt, explodierte plötzlich «ine Handgranate, durch die rin Maun der Sipo sofort getötet und vier weitere, zum Teil schwer, verwundet wurden. Eine Passantin wurde leicht verletzt. Der Bevölkerckng bemächtigte sich infolge der Ex plosion eine grobe Aufregung, da man annahm, daß die Handgranate von böswilliger Seite geworfen wurde. ES ist aber anzunehmen, dab das Unglück durch Unvorsichtig keit hrrvorgerufe» wurde. Generalstreiftiarolc für heute in Leipzig. Di« revolutionären kommunistischen Betriebsräte Leip zigs beschloßen di« Proklamierung des Generalstreiks am Dienstag. Da die Unabhängigen und MehrbeitSsozialisten sich gegen die Teilnahme an einer solchen Aktion ausge sprochen haben, dürste ein nennenswerter Erfolg des Generalstreikbeschluffes nicht z» erwarten sein. Dre „Leipziger Volkszeitung", das VolkShauS und dis Konsumvereine werden von Anhängern der U. S. P. D. bewacht, um Anschlägen der Kommunisten vorzubengen. — Nach zuverlässigen Nachrichten befindet sich Delitzsch in den Händen von 700 Kommunisten mit etwa 25 Ma- schtncngewehren. Die L«-e i» Berit«. Die erhöhte Bereitschaft der Polizei in Berlin bleibt biS apf weiteres bestehen. In unterrichteten Kreisen wird die Lage in Berlin sehr ruhig beurteilt. Man sieht, falls am heutigen Dienstag von unverantwortlicher Seite neue Putsche verübt werden sollten, den Dingen ohne Er regt»«.entgegen. Da »ach gewissen Nachrichten von kom- pnryMWt MeUe eine LelÄuna bürgerlicher Lemma«)
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