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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.06.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-06-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010629011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901062901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901062901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-06
- Tag1901-06-29
- Monat1901-06
- Jahr1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.06.1901
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verugsgedüdn vr^d« «Md der »ÜM»V> Um,kd«n«. »» dl« Kuti-«u»« durch «toeue «otr» »da LommIMouLn ertol,t. erd»««, da« «lall « Woche»la«c», dl« ntchl aus Voun- «d«r tz«lmaae t» «ch Ld-i>a»»«a»en ««»« und «»»««ch naMlli. M^at« ^»«el and ter «chrl tt- WH« «ndiMdllchrett. »«r»dr«chanlchl»»: »«I M.U und «r.»OV«. r»I«,ra««.>dr»tt«: «,« «»«,» »,«»«» «ttzrMel 1856 k. kammor, l^mollzellnvi^i-ill ImvdEr.42.ll. VVL80ML. »snodüllstr. 4L ll. omplloblt lieb clvl uuüUl'len vnmouvult. 6»r»nUv kUr I'»8«en. ttecklonuiisz prompt. Dük" L*rv1»v «oII«I. "M> IL. IiLwpi0I»8 d!L Telear.-Adrcssc: Nachriiylc», Dresden. odov ^ s pdotoxrRpd. .tppnrrrl, rl » ^QNU MLU sidl» vuu «ieu» <Ze- 8 ^ r,ct»eueit elaOv ULttddLlük. Oevm»u vvrsuLstter» svlN. ^ k Lcbdv ruul bo<iuuurrttv OunenL iu ^ '' Lltou dtti kmllWiirellgliejiU: A HIwnItLstr. 2V ^ 8 DM" ^LleiUiüL »M'l v»cdver-K Ä Ktr1ü<L>l,'r: ^utilcunlt vovlo LstLlox U lL08tvQL0i, ? ^ veZ^ ,, j». polnov bsntonncklsuek I llnurüstll» tl>ir«s!i! Imli sprrlsr tlSiiliMii I« Iilitrcti»»„. «»gl. p II Upnoo II«I,f Uri«'II8tr. 2tz. L UI-ll«<L! VU. ,oV° «-es. »mmnIMlli:!, liilllg- srslr«. " >> NI.III., .. ' » ir dd«!». L»V L,,ÄewerbegklichtsiwveUe. Hosnachrichten, Bankkrisis. Ku»stausstell»iigs-Pleiie. Leipziger s Mntlnnaßl. Uitternng: lLnilnntl«»«?» 4 4bjtz4 Apiriiktl. Erinnerung, Dresdner Baudenkmäler, Pserderennen, Elektrotechniker. ! Meist heiter, trocken, wärmer. >DvItIIIIt>I.iItI, ^DIIII» L«/VL« Die Gewerbegerichts'Rovelle. AuS einer wenig zuverlässigen Quelle taucht die Meldung aus. daß der Bundcsrath der Novelle zum Gewerbegcrichtsgesctze. die der Reichstag in überstürzender Hast noch kurz vor Beginn seiner Ferien zu Stande gebracht oder richtiger durchgepeitscht hat, bereits seine Zustimmung ertheilt habe. Die Meldung bedarf sehr der Bestätigung; denn cs läßt sich kaum annehmen, dag die Vertreter der verbündeten Regierungen über den Protests»»»!. der sich tu den letzten Wochen aus den Kreisen der Industrie und des Handels gegen das neue GewerbegerichtSgesetz erhoben hat, einfach zur Tagesordnung übcrgegange» sind. Zwar wurde kürzlich behauptet, daß sich die Mehrheit des BnndeSraths weniger durch sachliche Bedenken als durch politische Motive bei der ent scheidenden Beichlußsassung leiten lasse» werde und daß diese für die Annahme sprächen. Da die Gewerbegerichtsnovelle ihr charak teristisches Gepräge vornehmlich den sozialistischen Heißspornen des Centrums und den Sozialdemokraten zu verdanken hat, Io würden die politischen Gründe, die angeblich die Zustimmung des Bundes raths erheischen, in Wirklichkeit nichts Linderes bedeuten, als daß die Rücksichtnahme auf die ultramontane und die revolutionäre Partei von den Verbündeten Regierungen unbedingt höher be- werthrt wird, als der entschiedene Widerspruch der Opposition, die im vorliegenden Falle durch den Kern der nationalgesinntcn Parteien und durch die sachverständigen und nächstbetheiligteu Kreise der Industrie repräsentirt wird. Eine solche Jgnvrirung wichtiger staats erhaltender Elemente. denen eine weile Negierung vor Altem Rechnung zu tragen sucht, erscheint ebenso wenig glaubhaft wie die Angabe, daß die große Mehrzahl der Bundesstaaten ihr Votum von der Stellungnahme Preußens abhängig machen und also der preußilchen Regierung die Entscheidung überlasse» wolle. Es würde jedenfalls dem Geiste der deutschen Reichsversassung widcrspiechc», wenn die Regierungen der Elnzclstaatcn in solche: Weise ans eine selbst ständige Haltung im Bundesraths zu Gunsten Preußens verzichten würden, und es liegt auch nicht der mindeste thatsächliche Grund zu der Annahme vor. daß die Vertreter nichtpreußischer Bundesstaaten angewiesen worden sind, im BundeSrathe so zu stimmen, wie die preußischen BundeSrathsmitglieder. Vorgestern hat sich auch die Handels- und Gewerbekammer in Dresden in Uebereinstimmung mit derselben Körperschaft in Chem nitz der Bewegung gegen die Gewerbegerichtsnovelle angcschlossen. Wie anderwärts richten sich auch hier die Hauptbedenken gegen die Zusammensetzung der Gewerbegerichte, gegen die in der Novelle gegebene Definition des Begriffes „Arbeitgeber" und gegen den Er- scheinungSzwang. Der letzte Punkt wird vielfach als der wichtigste in den Vordergrund gestellt. Es wird für einen verhängnißvollen Eingriff in die Freiheit des ArbettsvertragS angesehen, daß der Vorsitzende des Gewerbegerichts, das als Einigungsamt in Thätig- keit tritt, die Berechtigung erhalten soll, zur Einleitung der Ver handlungen und in deren Verlaufe an den Streitigkeiten bclhciligte Personen vorzuladen und zu vernehmen und unter Umständen für deu Fall des Nichterscheinens eine Geldstrafe bis zu 100 Mk. an- zudrohen. Zur Entkräftung der erhobenen Bedenken gegen diesen Erscheinungszwang wird geltend gemacht, daß nicht zugleich auch ein Berhandlungs- oder Einigungszwang bestehe, daß cs vielmehr für einen Arbeitgeber, der wider seinen Willen gezwungen wird, vor dem Einigerngsamte zu erscheinen, genüge, sachlich die an ihn ge stellten Fragen des Vorsitzenden zu beantworten; im klebrigen aber brauch« er sich nicht auf die Einigungsverhandlungen ein- zulafsen. Allerdings fehlt in der Novelle die volle ergänzende Konsequenz deS Erscheinungszwangs, da ein unbedingter Zwang zur Unterwerfung unter den Schiedsspruch des Einigungsamtes darin nicht vorgesehen ist: zwangsweise sollen dem Spruche beide Parteien nur dann unterworscn sein, wen» sic ihn auch beide on- gerufen haben. Wenn der Erschcinungszwang nur für diesen Fall gelten sollte, dann würde dagegen wohl nichts cinzuwenden sein; aber gerade um deswillen wird er angefvchten, weil der Zwang zum Erscheinen auch für den Fall bestehen soll, wenn das Einigungsamt nur von einer Seite angerufcn wird. Das Organ de» Centralverbandcs deutscher Industrieller beiürchtet, daß dieser Zwang, statt den sozialen Frieden zu fördern, in Wirklichkeit nur M Förderung des sozialen Unfriedens beitragen werde, indem er die Arbeitgeber zwinge, Vorkehrungen zu treffen, daß der Zwang, den das Gesetz einführt, keine Anwendung finden könne. In ernsten Fällen, wo cS sich uni Erörterung der Arbeitsbeding ungen bandle, werde der Unternehmer die mit den Arbeitsbeding ungen unzufriedenen Arbeiter einfach ohne Angabe eines Grundes entlasten, um sich dann dahinter verschanzen zu können, daß für ihn ein Streit um die Arbeitsbedingungen gar nicht vorliegc, mithin das Einigungsamt auch nicht zuständig sei. Die „Post" giebt einer weiteren Befürchtung Ausdruck, die erwähnt zu werden ver dient. obschon hier der Pessimismus wohl etwas zu weit geht. Das freikonservattve Organ meint, wenn der Berhandlungszwang eingeführt würde, so müßte die schon jetzt leider allzu stark be stehend« Neigung, die großindustriellen Unternehmungen in Aktien gesellschaften zu verwandeln, in unheilvoller Weise verstärkt werden, weil den Großindustriellen noch mehr, als dies bereits der Fall sei, die Freud« an der persönlichen Leitung ihres Betriebes gestört «erden würde. Eine gedeihliche Wirksamkeit des Gewerbegcrichts als Einigungsamt zwischen Arbeitgebern und Arbeitern wird besonders noch durch die Art der Zusammensetzung, die das neue Gesetz vor schreibt, und durch die darin enthaltene Definition des Begriffs „Arbeitgeber" in Frage gestellt. Das gegenwärtig bestehende Gesetz übertrug die Benennung der Beisitzer des EinigungSamtes dem Vorsitzenden, nach der neuen Novelle soll die Benennung da gegen durch die betheiligten Arbeitgeber und Arbeiter selbst er folgen. Hierbei liegt die Gefahr sehr nahe, daß die Parteien zu Beisitzern des Einigungsamtes nicht wirklich unbetheiligte, unpartei ische Personen wählen, sondern sich vielmehr durch Vertrauens männer vertreten lassen, die ihre Sache einseitig, gehässig und in agitatorischer Weise betreiben. Gegen diese Gefahr wendet sich besonders nachdrücklich die Eingabe, die vor wenigen Tagen der Präsident des Teulschen Handelstages an de» BundeSrath gegen die Gewerbegerichtsnovelle gerichtet hat. In dieser Eingabe wird hcrvorgehoben, die vom Reichstage beschlossene 'Neuerung hinsicht lich der Benennung der Beisitzer würde nur zu leicht dazu führen müssen, daß die am Streitsall Betheiligten, zumal in der ersten großen Erregung über den Streitfall, die schroffsten Vertreter ihrer Sache, politische Agitatoren und Hetzer als Vertrauensmänner ent sendeten und dadurch von vornherein eine ersprießliche Thätigkeit deS EinigungSamtes verhinderten. Die hier angedcutete Gefahr, daß die Einigungsämter zu Zwecken politischer Partciprvpaganda auSgebeutet werden, wird noch verstärkt durch die neue Fassung des Begriffs „Arbeitgeber". Nach der fraglichen Novelle soll fortan Jeder Arbeitgeber sein, der regelmäßig das ganze Jahr hindurch oder zu gewissen Zeiten des Jahres eine Hilfskraft in einem Ge werbe beschäftigt. Wie leicht kann es dann dahin kommen, daß ein Gewerbegericht nur noch aus Arbeitern besieht! I» der Protest- eingade des Centraloerbandks Deutscher Industrieller an den Vundesrnth heißt es hierüber: „Die Beschlüsse deS Reichstags sind geeignet, die Gewerbegerichte völlig an die Sozialdemokratie uus- zuliefern und sic zu einem ausschließlichen Organ der Klassenjustiz zu machen Daß die Arbeiter nur Arbeiter als Beisitzer in die Gewerbegerichte wählen, ist bekannt. Jetzt sollen aber auch die Vertreter der Arbeitgeber aus Arbeitern bestehen. Denn die ReichstagSbcschlüsse fassen den Begriff Arbeitgeber so, daß auch Arbeiter, die gelegentlich einmal einen Gehilfen beschäftigen, also zeitweise auch einmal im Nebenamle Arbeitgeber sind, als Arbeit geber wählen. Ein Hausirer, der sich alljährlich vor den Pfingst- feiertagen einen Gehilfen hält, ein Flickschuster, der alljährlich im Frühjahr vier Wochen einen Gesellen beschäftigt, — sie alle würden nach den Reichstagsbeschlüssen Arbeitgeber darstellcn, so daß mit Sicherheit ein völliger Ausschluß der eigentlichen Arbeitgeber aus der Vertretung der Arbeitgeber in de» Gewcrbcgerichten an zunehmen ist." Neueste Dralitmeldungen vom 28 Juni. (NacktS eingehende Depeschen befinden sich Seite 1.) Berlin (Prlv. - Tel.) Ter „Reichsanzciger" publizirt heute amtlich das Gesetz über das Verlagsrecht, welches am 1. Januar n. I. in Kraft treten soll. — In dem nächstjährigen Marincetat solle» Forderungen zn folgenden Schiffsncubautcn Ausnahme finden: 2 Linienschiffe als Vermchrilnasbautcn für die aktive Schlachtflolte, 1 großer Panzer kreuzer, 3 kleine geschützte Kreuzer und, wie alljährlich, eine Torpedo bootsdivision. — Gegenüber einem Aussatze zur Würdigung der Nmtsthäligkeit Miguel' s als Finanz- und Staatsmimster ourch Freiherrn v. Zedlitz-Neukirch in den preußische» Jahrbücher» macht die „Nat.-Ztg." Herrn v. Mlaucl zum Vorwurf, daß er die Ver pflichtungen nicht cinaelöst habe, welche sich aus seiner langiährigen öffentlichen Thätigkeit ergaben. — In der Angelegenheit der russischen Halbpässe wird gemeldet: Vom Geiieralgouver- neur in Warschau ist gestern in SoSnowiec und Bentzin der Befehl eingegaiigen. daß jüdischen Grenzbewohnern ohne Weiteres Halb- päffe auSzufcrtigen sind. Berti». iPriv.-Tel.) Die Aktien der Leipziger Bank stellten sich heute um 2,30 Proz. höher und wurden mit 12,80 »otirt. Die Aktien der Sächsischen Bank erlitten gegen ihre letzte Notiz, die am 21. Juni mit IM'/« sestgestcllt worden war. heute eine Einbuße von 10 Proz. Aus Leipzig wird gemeldet: Die Staatsanwallschast verfügte die Beschlagnahme der Vermögen der Direktoren, sowie der meiste» AussichlSrathsmitglieder der Leipziger Bank. Heute Vormittag fand inr Gebände der Leipziger Bank eine Haussuchung durch die Staatsanwallschast statt, wobei eine Anzahl wichtiger kompromittirender Briefe beschlagnahmt wurde. Die panikartige Erregung der Leipziger Finanz- und Gesellschafls- welt ist heute einer wesentlichen Beruhigung gewichen. Der An sturm auf die Kassenschalter der Banken hat bedeutend nach gelassen. Der allgemeine Geschäftsverkehr, nimmt seit heute Vormittag wieder eine» mehr normalen Charakter an. Die Leipziger Bankkatastrophc zieht auch den Waarcn- handel in starke Mitleidenschaft. Sächsische, mehr »och aber mittel deutsche Waarenfirrncil nutcrkieltcn jahrelang Verbindung mit der Leipziger Bank. Um über die momentane Verlegenheit hinwcg- rukommen. haben sich, wie der „Konfektionär" meldet, viele Firmen, darunter auch eine erste, an ihre Berliner Geschäftsfreunde ge wandt mit dem Ersuchen, ihnen dadurch Unterstützung angedcihen ru lassen, daß sie selbst noch nicht sälligclPosten rcgulircu. wobei auf Ueberweisung von Paar oder aleichweithigen Anweisungen be sonderer Werth gelegt wird. Diesen Wünschen wird von Seiten hiesiger Grvßhäuser nach Möglichkeit Rechnung getragen. Von «iE anderweiten Leipziger Meldung wird bestätigt, daß cs vor aussichtlich zu keinen Zahlungseinstellungen bei den in Mitleiden schaft gezogenen größeren Etablissements ver sächsischen Textil- und Maichinenbranchc kommen werde, da die Großbanken, besonders die Allgemeine deutsche Creditanstalt mit Kreditgewährungen cin- aeiprungen sind. — Das Bankhaus Pößneck macht bekannt, daß es zwar nicht eine ziger Bank, sondern eine selbstständige, B> ' ' lg. Wie aus Thor» gemeldet wird, ist dort die heute Nachmittag 2 Uhr aus,1.18 Meter gestiegen. an er u. Co. in Filiale der Leip- svndern eine selbstständige, aber von der Leipziger sank finanziell unterstützte Bank sei. Da die Firma nun der weiteren Unterstützung plötzlich beraubt werde, so komme sie wohl in vorübergehende Verlegenheit, über die ihr aber ein gütige-. Wohlwollen und ruhige Ucberlegung ihrer Depositeure hinweghelscu könne. Cure Einbuße werde für 'Niemand entstehen, da die Ver hältnisse der Firma in icder Beziehung geordnete seien. — Tic Hamburger Gerb- und Färbstosswerke Renner u. Co., die in de, letzten Geiiernlversammlnng ihren Uebergang aus die Treber- gesellschnft beschlossen, erklären, daß die Verschmelzung nnterblicben sei, weil der Verkaussvertrag noch nicht vollzogen sei. — Bei der Altenburger Filiale der 'Allgemeinen deut schen Credtraiistalt sind in Folge deS Zusammen bruchs der Leipziger Bank in diesen Tage» ungewöhnlich hohe Summen abgehoben worden. Die Auszahlungen ersolgten hier ebenfalls in prompter Weile. — Die Preußische H»pv- th e k e n a k t ic» b a n k wird jetzt die am 1. Januar und 1. April ds. I. sällig gewesenen Coupons ihrer Psandbriesc an ihrer Kasse einlöie», während die aus den 1. Juli und aus den 1. Oktober ds. I. lautenden Coupons der Psandbriesc durch die inzwischen genehmigten Beschlüsse der Versammlung der Pfand- bnesgläubiger endgillig kraftlos geworden sind und icitcns der Bant weder letzt, noch später eingelöst werden. Berlin. <Priv.-Tcl) Die große Automobiltouren- fahrt, die am 22. ds. M- von Paris ihren Anfang nahm, hat heute Mittag in Potsdam ihr Ende insofern erreicht, als morgen die Tonrensahrer nur noch die 1 Meilen bis Westend zurückzulegcn baben. Tiefes Arrangement ist lediglich deshalb getroffen, um Tvurensiihrer und Renniahrer, die Letzteren kommen von Spandau, annähernd gleichzeitig an'S Ziel zu führen. Als erstes Automobil paisirte das Ziel bei Potsdam: Nr. 220 iRousstst 10 Udr 2 Min. l3 Eck., als Zweiter folgte Nr. 216 lDebacker) 10 Uhr 3 Min. 31 Sek. 'Noch längerer Paule schloß sich ihnen Nr. 318 (Pierre Delaune» Belleville) um 10 Uhr 17 Min. 20 Sek. an. Cs folgte dann 'Nr. 227 (Boissape) 10 Uhr 20 Min. 22 Sek., sowie Nr. 222 (Dr. Kesker! um 10 Ubr 11 Min. 52 Sek. Darnach trafen ein: Nr. 200 (Braune), Dir. 210 (Katzensteiii). Nr. 301 (Baronin ZuvlleiO. Nr. 217 (van der Leck) und 308 (de Klopften», Graf Pcrigord, der gestern in Aachen als Viertbestcr angekommen war, ist schwer erkrankt und mußte dle Weitcnalirt anfgebeu. Mehrere Wagen erlitten heute Morgen i» Folge starken 'Nebels Defekte. Danzi Weichsel . , . . Tie Gleise der Usereiienbahn sind überschwemmt. Die Holzflößerei ist unterbrochen, die Flöße haben an den Ufern sestgeleat. In den 'Niederungen sind die Außendeichländereien größtentheils über schwemmt. Feldfrüchte und Wiesenheu sind vernichtet, soweit sie nicht schon abgeerntet waren. Hannover Von den Automobilwettfahrern sind bisher hier cingctrofscn als Erster Fournicr (Nr. 4), als Zweiter de Kniffs (Nr. 7), und als Dritter Girardot (Nr. 6). Karlsruhe. (Prlv.-Tcl.) Der Rücktritt des M inisters Nock ist. wie verlautet, genehmigt worden. Minister v. Braun ist an seiner Stelle zuni Staatsminister ernannt Das Justiz-, Kultus- und Unterrichtsministerium ist dem icilherige» ObcrstaalSanwalt Jreiherrn v. Dusch übertragen. Breslau. (Priv.-Tcl.) Der 15. ordentliche BcrufS- aenossenlchaftstag wurde heute hier abgehallcn. Nach Vortrag des Geschäftsberichts hielt ReichstagSabgeordnetcr Roejicke Dessau einen Vortrag über die Bedeutung der ätf 120» und IM der ReichSgewerbeordnung mit 'Rücksicht auf die von den slan!- licheu Organen zu erlassenden UnfallverhütungSvorschrifteu. Budapest. Abgeordnetenhaus. Vor dem Eintritt deS Hauses in die Tagesordnung ergreift Ugron das Wort zu eine, längeren VertheidsgungSrcdc. Er erklärt, er habe kein Geld vom Minister Delcasso verlangt, er habe mit sranzösischcni Kapital eine Bank gründen wollen. Er halte es für varriotisch und den uiigariichen Interessen entsprechend, Beziehungen mit Frankreich zu unterhalten, da Frankreich stets für die Unabhängigkeit der Nationen, so für Nordamerika und Italien, eingetrcten sei. ^lu>h würde die Existenz einer sranziisensreundlichcil Partei in Ungarn, das jetzt vor Deutschland im Staube liege, Ungarn davor be wahren, daß es von Deutschland bei ledcm Anlaß, namenllich bei der Bich- und Getrcide-Einsnhr, in seinen Interessen verletzt werde. Die gegen ihn gerichteten Angriffe entsprängen nur persönlichen Motiven, nicht dem Interesse sür den Dreibund, der ia mit allerlei Mitteln solche Festigkeit in Ungarn gewonnen habe, daß feil» Handlungsweise das Bündnis; nicht schädigen könne. auch das Bündnis; mit Deutschland keiner Vertheidigung bedürfe. Als ein Theil der Galerie dem Abg. Ugron Beifall klatscht, läßt der Präsident den betreffenden Theil der Galerie räumen. Gajan erwidert, er beharre bei seiner Ansicht. Die Bankgründung, bei welcher politische Gegendienste in Aussicht gestellt leien, bedeute eine chwcre Bersündrgung gegen die politische Moral. Ugron wie,- spreche sich, wenn er in einem Athem ein französisches Bündnis; empsehlc und sich gleichzeitig dagegen verwahre, daß er russcn- srcundlich gesinnt sei. Gaiari fährt fort, er wolle nicht weiter erörtern, inwieweit die von Ugron verlangte Einmischung des Vatikans in die innere» 'Verhältnisse Ungarns de» LandeSintcresscn entspreche. Ugron ruft dazwlfchcn: Fragen sie TiSza. Koloman TtSza erklärt, er habe niemals den Vatikan um Beeinflussung der Geistlichkeit zu Gunsten der Regierung ersucht. Botschafter Graf Paar habe allerdings gegenüber dem Kardinal-Staatssekretär darauf hingewieleii. daß die Geistlichkeit durch feindselige Haltung ln ein schlechtes Verhältnis; zu der Regierungspartei trat, was gänzlich verlchicden von der Auffassung sei. daß Rom bei der Parterdilduug Hilfe leiste und daß römische Weisungen über die Gesetze gestellt werden. Pest. (Priv.-Tel.) Die Ortschaft Tnpolschawv ist völlig nicdergcbrannt. 3 Menschen kamen in den Flammen uni Paris. Die Drputirtcnkammcr setzte die Berathung der Vorlage über die JnvaliditätSversicherung der Arbeiter fort ES wurde beschlossen, zwei Abändernngsanträge in Erwägung zn ziehen, wonach das Gesetz auch den ländlichen Arbeitern und den kleinen Arbeitgebern zu Gute kommen soll. Poris. Der KriegSm inist er hielt gestern beim Banket des Schützenvcrcins zu Rennes eine Rede, worin er die <"T> s»»>
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