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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 31.12.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-12-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192112318
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19211231
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19211231
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1921
- Monat1921-12
- Tag1921-12-31
- Monat1921-12
- Jahr1921
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 31.12.1921
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Altenburg. Bei einer Treibjagd In Zschernitzsch brachten eS die als Treiber verwendeten Schiilsnaben fertig, 11 Hasen auf die Seite zu schaffen, ohne daß die Jäger davon etwas merkten. Erst bei der Strecke fiel die gerinne Anzahl .Hasen auf, und als ein beim Diebstahl unbeteiligter Knabe es verriet, gelang es dem beauftrag« ten Wachtmeister, 9 Hasen wieder herbe,zuschafsen. Ein Treiber hatte sogar zwei Hasen sich angeeignet. Der Aufstieg der drahtlosen Telegraphie und Telephonie. In der letzten Zett hat man wieder vier von draht loser Telegraphie gehört — Zugtelephone, elektrische An ziehung eines Steines — und doch will es scheinen, als ob daS Verständnis für diese Neuerung'« ost auf Schwier g- keiten stöbt. Tas ist durchaus begreif ich: denn, w nn auch genügend Matenal gemeinverständlicher und e a ter Gel türe über dieses jüngste Kind der Technik auf dem Markte ist, so geht doch gerade dieser Zweig ,n ferner Entwick lung sprunghaft vorwärts. Besonders der letzte Kn g hat entscheidende Nenerunaen auf diesem Gebiete gebr.-cht. TaS allgemeine Verständnis wird besonders dadurch erschwert, daß dieser Wetterausbau nicht etwa logisch, »m voraus berechnet, erfolgt, sondern daß gerade hier zuerst irgendw elche P' änomene auftreten, die dann pralt sch aus gewertet und schließlich berechnet werden. So kommt es, daß die Vervollständigung der geeigneten Lektüre immer urn^zwei bis drei Schritte hinter den Tatsachen zurück- Daher erscheint es vorteilhaft, ,n kurzen Zügen etn- mal das ganze Gebiet der Funken-Telegraphie und -Tete- vhome zu überfliegen, um dann »m Anschluß hieran auf die neuesten Entdeckungen etnzugehcn. Nachdem der deutsche Prefeiior Hertz tne Versuche über Nesonanz nnt vollem Wissenschaft) chen Erfolge abge schlossen hatte, gelang eS dem bekannten Marconi auf Grund seiner KenntmS sowohl dieses Erpenmentes als auch des Branlehschen Fntters wie der Popoffschen An- ienne, d'e erste drahtlose Station zu konstruieren. Nam« haste Gelehrte — Rrglto, Slaby, Arco, Prof. Wien, Prof. Braun — arbeiteten mit zäher Energie weiter und bauten die neue Erfindung weiter aus. Was sich jedoch schon von Anfang an gezeigt hatte, die außerordentlich geringe Schwäche des ankommenden Stroms im Gegensatz zu der geivalttgen Energie oeS ab gehenden, schien der Tod dieser Errungenschaft zu wer den, wenn eS sich nicht erreichen ließ, günstigere Be dingungen zu erzielen. Tenn ersten» war die „Reich weite" eine viel zu gennge, »wetten» wuchsen die Kosten sür die Sendeenergie und die dafiir erforderlichen Apparate in» Ungemessene. Man untersuchte daher die Betchas,en tfett der Schwingungen, die der Sender auSstrahlt, und kam zu dem Ergebnis, daß diese Schwingungen „ge dämpft" seien — das bedeutet soviel w.e abgebremst —, und daß man wesentlich günstiaere Resultate erzielen könne, wenn man mit „ungedämpften" (dauernden, nicht unterbrochenen) Schwingungen zu «betten vermöchte. Außerdem wüiw« dann dm Mnk«teleph»nm möglich wev- mit der wirtschaftlich so bedeutsamen ftzraa« der Mebl- und BrotpreXerböbung zu beiasten. Nach dem Vorträge de» Referenten. Herrn Reg. Rat «later, entwickelte Nm.»in« längere Aussprach» zu den einzelnen Verndnunai-Sätzeu. Der Satz für Fracht muß von 12 auf 18 Mk^ der Mabl» lob» von 180 auf 2l0 Mk., die LaaerungSgebÜhr kür di« Mühle von 10 auf 20 Mk. erhöbt werden, well da» Mebl meist weit länger al» zwei Monate lagert und auch fremde Läger in Anspruch genommen werden mästen. Entsprechend einem Anträge der Miillergenostenschast Großenhain mußten . neu 83 Mk. al« Vergütung für Kleieverkauf mit in die BreiSbcrechnnng eingestellt werden. Dadurch ergibt sich eine Steigrrnna des Roggen- und Weizenmeblpreise» um je 66 Mk. Hier setzt nun eine VerbilltgungSaktion ein. dl« von der Landwirtschaft getragen wird, um e« zu erreichen, daß der Vrotprei» für di« Bevölkerung nur in beschränktem Maße erhöbt werden muß. Die Landwirte erhielten für den abzuliesernden Roggen 108 Mk. und batten den An spruch auf 10 Prozent Klei« vom llmlagrgetreide »um Dreis« von 60 Mk. Da diese Kleie aber »nm Teil recht schlecht war. die Preise anderer Futtermittel billiger waren, bat dies« Klei« verhältnismäßig nnr schwache Abnahme ae- funden nnd ist daraufhin nach andere» Gegenden Deutsch land« verschickt worden. Jetzt haben die Landwirte di« Klei« mit ISO Mk. für 50 Kilogramm zu bezahlen, also mehr, als sie für da» von ihnen abgelieserte Getreide er hielten. Hierin liegt ein ansehnliches Opfer, da» von der Landwirtschaft gebracht wird, um eine härter wirkend« Steigerung de« Brotprelse« zn vermeiden. Für denKlein - bandel stellt sich der Preis de« Weizenmehle« auf 4,45 Mk. für 1 Kilogramm ibisber 4,40 Mk.). der PreX desRog genmehlrs auf 4,15 Mk. (bisher 4.10 Mk.). Bei der Berechnung des Brotpreises ist van Ausschlag, daß der Äacklobn um 22 Mk. höher eingestellt werden muß, ebenso bei WeHbrot »in ganz beträchtliche« Mehr sür Hefen. Der engere Ernährungsausschuß genehmigte die Festsetzung der Roggenbrotpreis« mit 3M Mk. (bisher SM Mk.) für da« Kilogramm und 6,55 Mk. (bisher 6.15 Mk.) sür da» 1900-Gramm-Vrot und der Wetzen brotpre ist mit 4.52 Mk. pro Kilogramm (bisher 4,16 Mk.) und 2 Mk. sür 420 Gramm (bisher 1,75 Mk.). Zum Schluß dankte der Vorsitzende noch Herrn Kommerzienrat Schönheit für dessen fachmännische Beratung und Vorbereitung dieser Vor lage. — Zu den Ausführungen der vorstehende» Berichte» über die Zuteilung von Kleie wird berichtigend bemerkt, daß ein durch Lande», oder ReichSgesetz begründeter Anspruch auf Zuteilung von Kleie für da« abgeliefert« Umlagegetreide den Landwirten überbaupt nicht zustebt. Im Bezirk de« Kommunalverbandes Großenhain wurde den Landwirten 10 Prozent Kleie vom Umlagegetreide zu dem sehr niedrigen Preise von 68 Mk. pro Zentner geliefert. In anderen Kommunalverbänden wird dir Kleie, wie es auch die Reichs- aetreidrstrlle bei den ihr «»geschlossenen Mühlen tut, den Mühlen zum freien Verkauf überlasten. Dort müssen sich also die Landwirte die Kleie im freien Verkehr zu wesentlich höheren Preisen kaufen. Der Kommunalverband Großenhain ist nun aber nicht in der Lage, die zuaesaate Rücklieferung von 10 Prozent Kleie zu dem obigen Preise aufrecht zu er- halten, da er von seiner Gesamtumlage einen wesentlichen Teil (ungefähr ein Drittel) an die Reichsgetreidestelle ab geben muß, ihm also insoweit die Verfügung über die Kleie entzogen nnd er gezwungen ist, dieselbe von den Reicks» verteilungSstellen zu dem von der Reichsgetreidestelle fest- grsetzten Verkaufspreise — mit 130 Mk. pro Zentner, — zurück- »»kaufen. Ein Verkauf von Kommunalverbandskleie außer halb de« Bezirk« bat nicht stattgefunden. Dieselbe bat im Gegenteil im Bezirke auch bet dem seitherige» niedrigen Preise regen Absatz gefunden. ES bat sogar den vorliegenden Anträgen auf Zuteilung von Kleie noch nicht restlos statt gegeben werden können, da die Bestände vergriffen waren. Bei etwaigen Klagen über die Qualität der Kleie ist Beschwerde au den Kommunalverband «»gezeigt, von dem dann da« Notige vorgrkebrt werden würde. —"Rückkehr eine« Avignon-Gefangenen. Der Kriegsgefangene GeorgMilde, wohnhaft Moetbestr^ ist heute morgen aus Avignon hier eingetroffen. Er befand sich seit 1914 in Kriegsgefangenschaft. Bei seiner Ankunft ans dem hiesigen Bahnhof wurde er von seinen Eltern und dem Vertreter der Reichsvercinigniig rbem. KriegSgef. empfangen. —* BrotmarkenauSgab«. Für die Einwohner der Stadt Riesa werden die Brotmarken nächsten Montag, den 2. Januar 1V22 tn den bisherigen Ausgabestellen auS- gegeben. —* Der Abgang de« ArbeitSminifter» Jäckel. Gestern mittag 12 Uhr verabschiedet« sich der mit Ablauf de« Jahre« aus dem Amte scheidende ArbritSminister Jäckel von den Beamten und Angestellten seine» Ressort«. Der Dlinister dankte für die ihm allseitig zuteil geworden« Unterstützung nnd bat, diese auch auf seinen Nachfolger, den ReicbstagSnbgeordncte» Rista» übertragen zu wollen, den er den Beamten vorstellte. Eine Zusammenlegung de« Ärbeit»- ministeriumS mit dem Wirtschaftsministerium, di« in letzter Zeit wieder vielfach gefordert wurde, halte er nicht für empfehlenswert angesichts der große» Aufgaben, deren Lösung dem ArbeitSministerium brvorftehe. Auch die Interessen des sächsischen Wirtschaftslebens würden ganz entschieden unter einer Zusammenlegung der beide» Ministerien leiden. — Hierauf dankte der neue Arbeit«. Minister Ri st au seinem Vorgänger für di« freundliche Begrüßung und Einführung in den Kreis der Beamten und Angestellten, die er seinerseits begrüßte. Er übernehme da« Ministerium in einer schweren Zeit. Bald würden sich Vie ersten Anzeichen eine« Niedergänge« bemerkbar machen und die Not der schaffenden Bevölkerung werde wachsen. Darauf gelte e« sich beizeiten vorznbereiten und Maßregeln zur Linderung der Slot zu treffen. Ein Wunsch liege ihm besonder« am Herzen: Ein sozialer Geist möge vom Arbeits ministerium, wie bisher, so auch weiter auSgehen. Die Lat ist alle», nicht« ist der Ruhm. Unter diesem Leitmotiv möchten ihm die Beamten und Angestellten zur Lösung ihrer großen Ausgaben ihre Unterstützung leihen. Ministrnal- oirektor Dr. Dehne dankte dem scheidenden Minister für seine anerkennenden Worte. Er glaube auch, dem neuen Minister die getreue Mitarbeit der Beamten und Angestellten versprechen zu können, und hoffe, daß r« gelingen werde, di« kommende» schweren Monate zu überstehen. —* Schutzzollgefahr. Dem Verband Säch sischer Industrieller gehen in großer Zahl Klagen aus rvtttglieoerkreisen zu, die sich gegen die Zollerhohungen und ihre Durchführung vor allem in Italien und Spa nien richten. Aus den dem Verband vorliegenden Unter lagen ist ersichtlich, daß eS sich in vielen Fällen nicht um einen Schutz einheimischer Industrien tn Italien oder Spanien handeln kann, sondern daß die außerordentlichen Zölle vielfach eine Begünstigung der Einfuhr fremder Industriestaaten der deutschen Industrie gegenüber be deuten. Der Verband, der diese Entwicklung mit größter Besorgnis verfolgt, steht m dauernder Verbindung mit den Regierungsbehörden, um diese bei den schwierigen Ver handlungen mit den auslündiichen Vertretern in jeder Weise durch Beibringung sachlichen Materials zu unter stützen. Es ist unserer Regierung infolge der auf unserer ganzen HandelSpolttik verhängn.Svoll lastenden Bestim mungen des Versailler Vertrages bisher nur möglich ge wesen, kleine Teilerfolge gegenüber der dauernd zuneh menden Erschwerung unserer Ausfuhr zu erreichen, wie »n dem Verzicht aus Einsuhrerschwcrunge» in dem deutsch- »taltenischen Wirtschaftsabkommen, oder im Verkehr mtt Spanien aut Grund früherer Handelsverträge. ES ist Wßerordentlich zu bedauern, baß die Wirtschaftspolitik so- lei-ungeu, »le «et»«, Härte» besetttgt ft»« nn» »tt sich jetzt noch «rgedende ttetne Zahl solcher Härte« t» »auf go» »»«men »erde« mutz. A» die 4. Division t> Dresden ge- Achtete ««frage« mttfj«» unbeantwortet bletden, da dt, Dt- vtfto« nicht i« der Lage ist, an der gegebene» Bestimmung etwa» zu ändern. Stauchitz. Dt« Zahl der Anmeldungen »nr Ge- Pügelaudftellung übertrifft dte der vorjährige« Ausstellung oet wette», gemeldet lind üder Nummern. De« Ver ein steh,« tn dtejem Jahr« besonders viele und wertvolle Ehrenpreis« zur Verfügung. Et« Besuch der Ausstellung ist Züchter» und Interessenten sehr zu empfehlen. _ Oschatz. Als Superintendent für da» erledigte Pfarr amt Oschatz sind vom evaugeltsch-lnthertschen Landeston-- sistortum zur Wahl vorgeschlage« worden: ArchidtakonuS P. Dr. jur. Walther Leonhard an der Kreuzktrche zu Dres den, Dtakonu« P. Karl August Ernst Ludwlg in Ztttau und Pfarrer Gotthilf Immanuel Michael an St. Nicolai tn Chemnitz. )( Zwickau. De» ««letzt tu Schedewitz wohnhafte Ar beiter Ernst Letchsenrtng aus Hartmannsdorf bet Kirchberg, bisher in Untersuchungshaft, weil er eine» Nacht« tu» JuU d. ÄS» den 75 Jahre alte» früheren Gemetndevorstand Brückner daselbst in seiner Wohnung erschossen hah ist, tvte sein« Beobachtung tn der Irrenanstalt t» Waldheim er geben hat, geisteskrank, so daß der Kall nicht zur gericht lichen Verhandlung komme« wtrd. Letchsenrtng bleibt bi» aus weitere» tn der Irrenanstalt. — Da» Ministerium wird, nachdem durch die Entschetdung de» KreiShauptmannS dte am 27. November vollzogene« Stabtverordnetenwahleu für ungültig erklärt worden sind, dem Gesuch de» Nate», da» alt« Kollegtum solang« wetter amtieren zu lassen, bl» über dt« Ungültigkeitserklärung eine endgültige Entschetdung aetrofsen worbe« ist, nicht entsprechen, so daß ab 1. Januar die Stadt Zwickau bi» aus wettere» ohne Stadtverordneten» Kollegtum sein wird. Die sozialdemokratische Fraktion hat dte Ungültigkeitserklärung de» KreiShauptmannS tm Weg» de» Rekurses angefochten. Uber den Rekurs hat baS Mtrtt- stertnm de« Innern zu entschetben. Zwickau Ein große» BolkSbab plant dt« Stadtver waltung mit einem Kostenaufwand« von 4WM0 Mark tm Süden der Stadt zu errichten. ES soll ein« große Teich- anlage geschaffen werden, die ans dem Mühlgraben be» wässert wtrd. DaS BolkSbad soll Sonnen-, Luft- und Wafferbab in sich vereinigen. Auerbach. Dte Amtsenthebung de» Gemetnbeältesten Seidel tn NempelSgrün hat der Gemeinderat beschlossen. Bon bürgerlicher Seit« wurde tn der letzten Sitzung de» Gemeinderats der Antrag eingebracht, den Gcmeinbeäktesten Seibel (Unabh.) seine» Amtes zu entheben. Man führte zur Begründung de» Anträge» au, bah Gemetndeältester Seidel mebr da» parteipolitische Interesse als da» Wohl der Go- metnde tm Auge habe. Der Antrag wurde mtt sechs gegen vier Stimmen angenommen. Dte Entschetdung über th« liegt jetzt t» -en Händen der AmtShauptmannschaft Auer bach. Meerane. Auf dem Neubau der „Saxonia- Spinnerei" stürzten drei Maurer ab, von denen einer schwer- verletzt tnö Krankenhaus gebracht werben mnhte. Plauen s. B. Da» einspännige Pferdefuhrwerk eine» Jößnitzer Bäckermeister» wurde durch den Führer eine» Personenkraftwagens angefahren, wöbet das Pferd aw rechten Hinterbein stark verletzt wurde. Den Anweisungen ttne» sofort hinzugezogenen Tierarztes zufolge muhte da» Pferd, daS einen Mert von SO VVü Mark haben soll, an Ort und Stelle abgestochen werden. Leipzig. In den letzten Tagen sind hier aus einer Anzahl Geschäfte beträchtliche Mengen von Butter gestohlen worden. Besonder» im nördlichen Teile der Stabt Haden sich Butterbtebe durch Einschlagen von Schaufenstern be merkbar gemacht. Geschäftsleute werden daraus dte Lehre ziehen, in ihren Schaufenstern für die Folge nicht derart grobe Posten wertvolle Waren, wie Butter, den Gelüsten der Spitzbuben auSzusetzcn Bis zu 8N Pfund in Fässern im Werte von über lülX) Mark sind aus den Schaufenster auslage« nach Zertrümmerung kehr wertvoller Schau fensterscheiben gestohlen worben! Wohl Spanien» wl» Italien» von außenpolitischen Strö mungen fehr stark beeinflußt und tust dadurch sowodl dte italienische w e auch d e spanische Volkswirtschaft »n dauern der Abhängigkeit von England und Arant« ch bezw. Amerika gehalten wird Die letztgenannten Länder stabe«, eine Erfahrung, dte die M tt lmeel»Inder befett» w rdevdolt gemacht lXtben, kein Jntcre.se daran, die eigene Industrie der Mittelmeerländer zu entwickeln, sehen vielmehr in ihnen lediglich ein Absatzgebiet für ihre Jndustriepro- dukte. Während außerdem Amenka sowohl wie England und Frankreich ihre GeschäftSprinzmleu Narr und rück sichtslos durchführen und von leder- Anpassung an fremde Volkswirtschaften absehen, ist e» Deutschland nicht nur von der italienischen und spanischen Bevölkerung wieder holt ..achgesagt worden, daß es den Bedürfnisse« der dor tigen Verhältnisse weitgehend entgegenkommt. Die deutsche Industrie ist Infolge ihrer Beweglichkeit dauernd tn der Lage, sich fremden Bedürfnissen anzupassen, ist auch m keinem Falle ein Gegner der Jndustriealisicrung fremder Staaten, sondern vielmehr ein lebhafter Förderer ihrer gewerblichen Entwicklung. —* Di« Letchenfnndprömte anfgehvbe» Dte auf Grund de» Mandat» vom 18. Mai 1831, dte Ret- tung»pr«mien betreffend, bisher gezahlt, Vergütung von vier Mark an diejenige Person, dir eine« tote« menschliche« Körper zuerst aufgefunden und hiervon der Obrigkeit An zeige gemacht hat, sofern sie hierzu nicht verpflichtet ist, soll künftig Wegfällen. —" Falsche Reichsbauknoten zu 80 Mark in Umlauf! Bon den Reichsbanknoten zu SO Mort mit dem Datum vom 24. Ium 1919 wird zurzeit eine Nach bildung in Leipzig und Umgegend in Umlauf gefetzt, dl« an den nachstehend anfgesührten Merkmalen zu erkennen ist. Der bei den echten Scheinen vorhandene Wasser streisen ist durch einen rötlich-braunen Strlchauivrnck schwach vorgetäuscht. Ter Grttndruck auf der Vorderseite ist ausfallend dick; unreines Gesicht, unklare Lugen und auffallend kräftige Schattengebung deS weiblichen Ideal-- köpfe» sind weitere Merkmale. Außerdem ist d e Nummer bezeichnung besonders dick und grob. Die Rückseite der Nachbildung ist schwärzlich, fleckig und streifig, die Wellen- limenfüllnng ausfallend fleckig und schmutzig. Vor An nahme dieser Fälschungen wtrd gewarnt Glrtchzettg wird in Erinnerung gebracht, bah die RerchSbank für die Er mittlung von Folschmünzerwcrkstütten und kür zweckdien liche Mitteilungen, die zur Festnahme und Bestrafung von Herstellern und wissentlichen Verbreitern falscher Bank noten führen, Belohnungen lnS zu 10000 Mark ausge setzt hat. —" Die Grippe (Influenza) tritt jetzt wieder tn einigen Gegenden Deutschlands sehr heftig auf. Bel uns hat sie sich auch in stärkerem Mast« bemerkbar gemacht, wenngleich sie hier bis jetzt glücklicherweise nicht ent fernt in dem Umfange und der Schwere wie tn Berlin und m Sübdeutschland austritt. Gerade in diesem Jahr, so schreibt ein Arzt tn den „Lctpz. N. Nachr", mit seiner merkwürdigen Witterung, ist es nötig zu wissen, welche BorbeilgungSmatzreaeln gegen die Grippe oder Jnflucn-a getroffen werden können. Beim wirklichen Ausbruch hat man, wenn die Erkrankung ein bösartiges Auftreten zeigt, sofort den Arzt zu rufen. AlS Erreger der Erkran kung nehmen wir den von Pfeiffer entdeckten Jnfluenza- bazilluS an. Dieser wird durch Uebcrtragung von Mensch zu Mensch verbreitet. Es handelt sich dabei rn erster Linie um die Tröpfcheninfektion, d. h..um die Art der Uebcr tragung, bei der die KrankheitSkerme an den beim Sprechen, Husten, Niesen usw. in die Luft geschleuderten feinen WassertrSpfchen hasten und von andern Menschen in der Nähe eingeatmet werden. Vorsicht gegen Ansteckung durch Erkältete oder Hustende durch Vermeidung ihrer Nähe ist ni Jnslurnzalazaretten sehr nötig. Völlig geklärt ist in des die Entstehung der Grippe noch n.cht. — Naturgemäß wird die einzige Möglichkeit, den Ausbruch oder den Fort schritt der Epidemie zu verhindern, in dem Schutz der Gesunden gegen Ansteckung durch die Kranken bestehen müssen. Zunächst must allen Volksgenossen in drohenden Jnilucnzazciten eine sorgfältige Mund- und Rachenpflege empfohlen werden. Spülungen und Gurgetunge» mit leichten deSinsizlerenden Flüssigkeiten, deren es la eine Unmasse gibt, sind dringend rnzuempsehlen: auch Ein atmungen von leicht versprühbaren Flüssigkeiten oder von Dämpfen dürsten am Platze sein. Uebertnebene Furcht vor der Grippe ist zurzeit völlig unbegründet. —* Neuordnung des Schuljahre» für höhere Schulen. DaS Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts hat bestimmt, baß tn Zukunft baS Schuljahr für die höheren Schulen mtt dem 1. April beginnt und mit dem 31. März endet. — Der wtsfenschastliche Belehrung» film tm Dienste der Bekämpfung der Geschlechts krankheiten. Bon Mitte Januar ab wird tn Dresden unter Förderung der Deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten ein Film gezeigt werben, der dte Geschlechtskrankheiten und ihre Folgen in rein wissenschaft licher Weise vorführen wirb. Der Film zeigt das Wese» der Geschlechtskrankheiten, die Folgen infolge schlechter Be handlung, dte Erreger der verschiedenen GeschlechtSkrank- betten, sowie die ungeheueren Fortschritte, dte in der er folgreichen Bekämpfung dieser Krankheiten, insbesondere tu Deutschland gemacht worben sind Der Besuch diese» Film», auf den die Gesellschaft schon jetzt aufmerksam macht, ist alle« (auch nicht erkrankten) Erwachsenen -ringend zu empfehle«. Dt« Filmvorführung wird durch einen ärzt- «rwerbSun- Htnterblte- rtegSbeschäbigte« ltcheu Vortrag erläutert. —* LeuerungSzuschüsse für fähige Kriegsbeschädigte und bene. Alle erwerbsunfähigen Schwerkriegsbeschädigte« und Krtegerwttwen bzw. solche, dir durch dte Erziehung eines oder mehrerer Kinder als erwerbsunfähig gelten, vaterlose Waisen, elternlose Waisen und Krtegereltern, dte Rente erhalten, haben umgehend einen Fragebogen bei ihrer Gemeindebehörde zu entnehmen, diese zn beantworten und bt» 8. Januar ISA an dte Gemeindebehörden zurückzu- geben. Nach Eingang der Fragebogen werben die Leus- kuugSzuschüffe durch Postscheck direkt an dte Empfänger übersandt. —* AuSwetSkarten der beim Kernfprech- Lau Befchäfttgten. Die im Bezirk« oer Ober-Post- direktion DreSdest mtt Fernsprechbauarveiteu beschäftigte« Beamten sind für daS Jahr 1922 mtt blauen AuSwriSkarte« versehe«. E» wird ersucht, nur solchen Personen Zutritt zu den Fernsprechanlagen, insbesondere auch zu den Boden räumen und Dächern zu gestatte«, die sich tm Besitze von AnSwetSkarten befinden ober die von Personen mtt Ans- weiSkarten al» Begleiter bezeichnet werben. Dte bt»her benutzten grüne« AuSweiSkarte« verlieren mit dem 31. De zember d. JO. ihre Gültigkeit. —* Schlutzverlethuns von preußische« Krieg» ««»Zeichnungen. Da» Preußische Staats« Ministerium hat die verlethung von KrtegS-Au»»etchnunge« (Eiserne Kreuze 1. und 2. Klasse, Berdtenstkreuz für Krieg». Hilfe) unter dem 81. 12. 1921 endgültig abgeschlossen. Et« großer Teil der «och laufenden Anträge wird deshalb vor aussichtlich keine Berücksichtigung mehr finden können. Auch dte noch tn Gefangenschaft befindliche« HeereSangehvrigen werben spwsL leider für eine nachträgliche Verleihung, de» Eiserne« Kreuze» nicht mehr tn Frag« komme«. Di« Preu- ßtsch« GtaatSregterung begründet ihre Maßnahme damit, baß dnrch bi« bisherige«, fett ö Jahre» erfolgte« Rachver-
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