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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.05.1910
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1910-05-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19100511010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1910051101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1910051101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1910
- Monat1910-05
- Tag1910-05-11
- Monat1910-05
- Jahr1910
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.05.1910
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2 "Dresdner Nachrichten" 2 Mittwoch. 11. Mai 1V1V Sir. 12V König» Eduard der Herzog von Eonnaught zu« Gvuverncur von Kanada ernannt werden soll. Berti». iPr»v.-Tel.s Der Kaiser begab sich heute vormittag von Potsdam nach Berlin und oegrützte aus dem Schlesischen Bahnhöfe die auf der Durchreise befind liche Kaiserin Witwe von Rußland, der er Blumen überreichte. Kr geleitete sie in ihren Salonwagen vis zum Bahnbose Eharlottenburg, von wo er nach Pots dam zurücklehrte. Wien. Bei Beginn der heutigen Sitzung de» Abg«. er ö » e t e n h a u s e s gedachte der Präsident Pattai des Iinjcheidcns Königs Eduard» mit folgenden Worten: »An dem Berlust. welchen das durch eine traditionelle Freund schalt mit Oesterreich verbundene englische Bolk und das englische Königshaus erlitten haben, nehmen alle Bülker Oesterreichs teil. Ihre Gefühle vereinigen sich init dem Schmerze des österreichischen Kaisers, der seiner tiefen Anteilnahme um den mit ihm in verehrungsvoller Freund- ichast vereinten König von England bereit» Ausdruck ge- geben hat." Die Trauerkundgebung wurde stehend au- gehürt und der Präsident ermächtigt, das Beileid des Hauses dem Sprecher des englischen Unterhauses mitzn- teilen. Paris. Der M i » i st e r r a t. der in Rambouillet zuunumei,getreten is». hat beschlossen, zu den Trauerseter- lick,teile» für König Eduard eine Abordnung zu ent sende». der Minister Pichvn, General d'Alstein. Admiral MargntS und ein Ordonnanz-Offizier des Präsidenten Fälliges angehören werden. Ferner wurde infolge de» s'inscheidens des Königs die Eröffnung der französischen Abteilung in Brüssel, die am lv. Mai stattsinden sollte, verschoben. Berlin. Kali-Gesetzes. Hausen n. Gen. Deutscher Reichstag. iPriv.-Tel.s Zweite Lesung des Zn 8 > liegt ein Komvromißantrag Brvck- vor, den 8 1 dahin zu fassen, dah den Lali- verkbeiitzern auch die »zurzeit des Inkrafttretens dieses Ge- letzes bestehenden Sondersabriken" gleichgestellt sein sollen. Es findet zunächst eine allgemeine Aussprache statt. — Avg. Heim (ZentrI: Der Regierungsentwnri habe mir die Industrie schützen wolle», dagegen keinerlei Masi- nahmen getroffen zum Schuhe der Konsumenten von Kali, des Handels und der Arbeiter. Ein Tividendengesetz aber habe die Kummissivi» nicht machen wollen, sie habe vielmehr Sorge getragen für Maßnahmen zur Berhinderung einer lncksichtslosen Ausbeutung der Kvniumenten und der Ar beiter. Das Syndikat habe in seiner Eingabe durch falsche Preisberechnungen für sich Vorteile zu erringen gesucht. Das Syndikat müsse aber geradezu die Mitglieder des Reichstages für Idioten halten, wenn es glaube, durch wichen Schwindel Eindruck zu machen. Eine ungeschicktere iniei^nen-Verteidigung wie in diesem Falle seitens des .'tali Syndikates sei noch nicht dagewesen. Tie ganze Kom mission sei darin einig gewesen, daß unbedingt Vorsorge geirossen werden müsse sür die Arbeiter, daß dcrkn Schuh im staatlichen Interesse liege, daß keinesfalls die Arbeiter eiwa an den kühnen zu büßen hätten, was hier zum Bor- teil namentlich auch der Landwirtschaft geschaffen werde. Diesen Schn» sür die Arbeiter, dem insbesondere auch die Konservativen zugestimwt hätten, enthalte der 8 1> in seiner neuen Fassung. Auch dieser Paragraph sei eine Folge der ungeschickten Interessenvertretung des Sun dikats. Jede Lohnverkürzung oder Verlängerung der Arbeitszeit habe eine Verkürzung der Bc- teiligungsguvte sür das betressende Werk zur Folge. — Avg. Dvve tsornchr. Vp.i erklärt sich namens seiner Frak tion gegen das Gesetz. Es mag sein, daß die Interessenten sehr ungeschickt vvrgegangen sind. Aber von uns, von der Linken, hat niemand auch nur daran gedacht, etwa Obstruk tion gegen dieses Gesetz üben zu wollen. Eine Verschleu derung dieses wichtigen Nationalvermögens wünschen auch wir nicht. Eine Verstaatlichung der ganzen Kaliprvduk- tivn, woran man erst gedacht hat, haben auch wir schließ lich nicht als gangbaren Weg ansehen können. Der Staat kann nicht das Risiko auf sich nehmen, das in der Ver zinsung des aufzuwendenden großen Anlagekapitals liegen würde. Ein KaliauSsuhrzoll ist ebensowenig gangbar. Ver hindern wollen Sie mit diesem Ersehe die Verschleuderung nach dem Auslände zu niedrigen Preisen, während die Preise im Inlande hoch sind. ES ist ja das der alte Ein wand gegen den Kartellgedanken. Wir wissen aber in keiner Richtung, wie dieses Gesetz hier wirken wird. Wir wissen nicht, ob cs nicht auch ohne dasselbe den Konsumen ten möglich sein würde, ihren Bedarf zu sehr viel billigeren Preisen zu beziehen. Dieses Geseh ist gemacht unter Ver- leunnung aller wirtschaftlichen Grundlagen, die bisher ge golten und die wir stets hochgchalten haben. Es handelt sich hier um Rückkehr zu alten, überlebten Grunösähen. Wir sagen da: prirwipus obi-rs! Ich warne Sie vor den Konsequenzen dieses Gesetzes: was der einen Industrie recht ist, ist der anderen billig. — Handelsminister Sndvw sührt aus, die Regierungen wollten mit ihrem Gesehcntwurf Deutschland wirtschaftlich vorwärts vringcn. Unzutreffend sei die Behauptung des Vorred ners. als habe es sich bei diesem Gesetz in erster Linie darum gehandelt, die notleidende Industrie zu unterstützen. Die Vorlage der Regierungen habe keine Aussicht aus An nahme, der vorliegende Entwurf verfolge aber denselben .Zweck und dürste ihn erreichen. Tie Regierungen würden daher diesen Entwurf aunehmen. Allerdings sei er etwas burcaulratischer als der Entwurf der Regierungen. Mit den Maßnahmen zu dem angestrebten .Zwecke hänge auch die Kette der Bestimmungen für die Arbeiter eng zusam men. Er erkenne auch nicht, daß dieses Vorgehen bei der inen, der .Kali-Industrie, vorbildlich werden dürste sür andere Industrien. Es sei auch gar nicht ausgeschlossen, daß sich neue Werke bilden, und daß sich der Absatz auch in das Ausland vermehrt. Bestreben dieser wie aller Industrien müsse doch immer sein, durch Absayvermrhrung auch PreiSverbilligung zu erreichen. Unsicherheit bestehe allerdings — das sei nicht ausgeschlossen - hinsichtlich der Ausführung des Gesetzes. Aber solche Vorgänge wie im Vorjahre, wo aus dem ganzen .Kalimarkte Verwirrung eingetrcten sei. würden sür die Dauer dieses Gesetzes nicht mehr möglich sein. Mit einer einzigen Ausnahme stimm ten alle Parteien des Hauses diesem Entwürfe zu. Um so weniger könne die Regierung die Verantwortung dafür übernehmen, lediglich wegen der Verschiedenheit des Weges dieses Gesetz überhaupt scheitern zu lassen und dadurch die Herrschaft unseres Kalis auf dem Weltmärkte einer Ge- sähtdung zu unterwerfen. — Abg. v. Brockhausen ikoni.s: Wir .Konservativen sind durchaus nicht einseitige Laudwirtschastssreunde, sondern stets bereit, auch für die Industrie zu sorgen. Die Landwirtschaft ist älter, aber armer. ,1» diesem besonderen Falle müssen wir jeden falls der Industrie zu Hilfe kommen. Dieser Entwurf deckt sich mit dem Vorschläge der Regierung jedenfalls in dem Grundprinzip: dem Prinzip nämlich, dem unwirt- «chasUichen Abbau zum Vorteil des Auslandes, wie er bis- her stattfand, ein Ende zu machen. Mein Antrag znm 8 I bezweckt, das Verhältnis, wie es bisher zwischen den Kaliwerken und den chemischen Fabriken bestanden bat. unverändert fortbcstelien zu lassen. Was den Schutz der Gemeinden gegen Steueraussälle anlangt, so hgt der Vertreter der Regierungen darüber in der Kommission sich bereits beruhigend geäußert. Ich würde es für erwünscht halten, wenn diese Erklärung hier im Plenum vom Bundesratstische aus wiederholt würbe. Den Schub der Arbeiter gegen etwaige Lohndrückercten haben auch wir sür unerläßlich gehalten. Wir verwahren nn» aber dagegen, irgendwelche Konseaucnzen daraus kür andere ErwerbSvcrhältnisse zu ziehen. Und es hat un» da beruhigt, dah die Regierung sich darüber in gleicher Weise geäußert hat. EL handelt sich eben hier um eiu Ausnahmegesetz sür «tuen Au»natz«es«ll Wir werden dem Gesetz unsere Zustimmung geben. Es handelt sich hier um ein nationale» Werk. lBeifall.s — Aba. vär- «tukel jnatl.s äußert zunächst de» Wunsch, daß derartige Schmähschriften, wie die Eingabe «tue» Herrn Sauer gegen das »altgrsetz. den Mitgliedern de» Hause» nicht mehr möchten in die Mappe gelegt werben. Die natür liche Monopolstellung, die Deutschland auf dem Kaltmarkt habe, müsse erhalten bleiben und ansgenutzt werde«. Zu dem Bebuf müsse die verschleuderst«- verhütet «erden. Die Schmtdtmannschen Verkäufe seien Schleudervertüufe gewesen. Ihrer Wiederholung müsse vorgebeugt werden. Nachdem für die RrgterungSvorschläge: eine ZwangS- Betrtebsgemeinschaft sür den Vertrieb nach dem >ud- lande - die übrigens sicher auch später zu einer Zwang»- Vrtrirdsgemetnichaft für das Inland geführt habe» würde — sich keine Mehrheit gesunde» habe, sei nichts übrig, geblieben, als sich mit dem Gedanke« einer Kontingentie- rung zu befreunden. Mit dem von de» »vorläufigen Be- teUigungsztfsern" handelnden 8 Ils sei «in Teil seiner Freunde nicht einverstanden, weil darin eine Beuachteili. gung der Grundbesitzer zu liegen scheine. Er selbst und ein anderer Teil seiner Fraktion tetli dies Bedenken nicht. Bet den Arbetterschutzbestimmungen der 88 N bi» 11 er scheine ihm auch dir Vorschrift im 8 t-l, die die Einschrän- kling des Beretntaungsrechts der Arbeiter ausdrücklich verbiete, unbedenklich. Alles in allem würden seine Freunde trotz manniasacher Bedenken gegen Einzelheiten dem Ent wurf ihre Zustimmung geben. iBeisall.i — Abg. Emmel iSoz.s vertritt zunächst den Standpunkt, daß der wenig umgestaltete Entwurf, den die Kounntssion beschlossen habe, eigentlich erst im Plenum hätte einer ersten Lesung unterzogen werden müssen. Zur Sache stehe seine Partei grundsätzlich nicht auf dem Standpunkte, daß ein Ein» greisen des Staate» in wirtschaftliche Dinge überhaupt zu unterbleiben habe. Seine Freunde hätten daher in der Kvmmion den Antrag ans Verstaatlichung des Kaliberg baues gestellt, der aber leider nicht eine Mehrheit gefunden habe. Die Verstaatlichung allein würde eine endgültige Regelung gebracht und die Interessen der Allgemeinheit ausgiebig gewahrt haben. Ebenso habe man leider den aus ein Retchshandelsmonopol gerichteten zweiten Evcn- tualantrag seiner Partei abgelehnt, obwohl ein solches Monopol sehr gut durchführbar wäre. Redner erklärt schließlich, seine Freunde würden das Gesetz ablehnen, wenn eine Verschlechterung znm Nachteil der Ar beiter hinzukommen sollte. — Abg v. Erubbendorf iReichsp.i erklärt, eine Mehrheit seiner Freunde stimme dem Gesetz zu, während der andere Teil es ablehne. — Abg. Dr. Ricklin iEli.s spricht gegen die Vorlage, die die Inter- essen der elsässischen Bauern durchaus nicht berücksichtige. - Abg. W erne r (Res s erklärt sich für das Gesetz. — Abg. Gothein iBp.s hält es dagegen sür ein Unglück und lehnt es ab. — Damit endet die allaemeine Aussprache. — 8 l wird mit der vom Abg. v. Brvckhansen beantragten Aendernng betreffend die Sondersabriken angenommen, desgleichen 88 und :!. Als 8 1 wird gegen die Stimmen der Bolks- parrei eingciügt, daß Ehlorkalinm und Müchsalze nur von Kaliwerkübesitzern und den Besitzern der bei Inkrafttreten des Gesetzes bestehenden Sondersabriken hergestellt werden! dürfen. De» Besitzern der Sondersabriken steht dieses! Recht nur so lange zu, als sie diese Erzeugnisse nicht in grö-! herein Ninsangc als bisher verarbeiten. 8 8 betrifft die Kontingentierung. — Abg. Wiemer begründet die ab- lehnende Stellung, die er und die Volkspariei gegen diese Paragraphen und damit gegen das ganze Gesetz cinnehmen müßte». 8 8 wird unverändert angenommen. Bei 8 7 wird die Streichung des letzten Absatzes, die ans Antrag des Be richterstatters ersvlgt, ermöglicht, bei Teilung von Werken, also z. B. infolge Durchführung des Zmelschachtsyslcms, auch die Quote zu erhöhen. - Aus Antrag des Abg. Vogel lnatl.i erklärt Oberberghauptmann Velsen, daß die O-uvtenverteilung nicht alS Pressionsmittel zur Erzmin- anng des Bweischachiinsteins benutzt werde» solle, wenn auch die preußische Regierung an diesem festhaltc. — Abg. Sachse sSoz.s verlangt im Gegensatz dazu eine Pression gegenüber den anderen Bundesstaaten, insbesondere durch Vermittlung oder Erleichterung des Abschlusses von Knnfgcschakten. Versicherungsverträgen und dergleichen. Bei 8 18 entspinnt sich eine längere Auseinandersetzung über die von der Kommission beschlossene »Karenzzeit" für die »vorläufige Beteiligung". Von nationalliberaler Sette werden Bedenken dagegen geäußert. Durch die Karenzzeit würden namentlich die kleineren Grundbesitzer geschädigt, während die arößeren die Karenzzeit eher auöhalten könn ten Trotz dieser Bedenken würden die Nationalliberalen allerdings schließlich für daS ganze Gesetz stimmen. Der Paragravh sei aber geradezu eine Enteignung der hannöve- rischen Grundbesitzer. Wollte die preußische Regierung eine solche Gesetzesbestimmung wie in 8 10 im preußi schen Landtag einbringen, so würde sie dort aus den größ ten Widerstand stoßen. 8 18 wird angenommen. — Line weitere Debatte findet dann über die Arbeiterschutzvor- schrtsten der 88 11 bis 11 statt. — Abg. Brey iSoz.s be fürwortet sie. Es handle sich lediglich um Vorschriften, die eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen für die Arbeiter der Kgliindustrie verhüten wollten. — Abgeordneter Weber lnationallib.s wendet sich gegen die fraglichen Bestimmungen, ebenso warnt er dringend vor einer Fortsetzung eines solchen Schrittes auch bei anderen Industrien. Es sei das eine der verhängnis vollsten Maßnahmen, die überhaupt getroffen werden könnten. Handelsminister Sndow erwidert, es handle sich nur um eine Ausnahmemaßregel, die durch die Erklä rung des Syndikats hervorgerufen worden sei. — Abg. Rvsickc ikons.i meint, es handle sich überhaupt nicht um eine sozialpolitische Maßnahme, sondern lediglich um einen notwendigen Akt der Gerechtigkeit. Die zweite Lesung der Kalivorlage wird zu Ende geführt. In einer besonderen Sitzung soll dann noch die dritte Lesung stattsinden und daraus die Vertagung des Reichstages er folgen. Berlin. iPriv.Lcl.s Der amerikanische Bot schafter in Berlin hat vom Staatsdepartement An- wcisuna erhalten, bei der deutschen Regierung da- btn vorstellig zu werden, daß die vom Reichstag geplante Monopolisierung der Kaliindustrie gegen die deutsch-amerikanischen Handelsbezieh ungen gerichtet sei. In den Kreisen der amerikanischen Abnehmer und .Kalihändler, besonders aber in denen der zahlreichen Käufer künstlichen Düngers, herrscht große Erregung über den geplanten Schritt des Deutschen Reichs. Preußischer Landtag. Berlin, i Priv.-Tel.» Das Abgeordnetenhaus führte heute die erste Beratung der Eisenbahnvorlage zu Ende und überwies sie der Budgetkommission. Von zahl reichen Rednern wurden wieder Wünsche auf Herstellung und Verbesserung von Eisenbahnverbindungen vorgetragen. Unterstaatssekrctär Fleck sagte wohlwollende Prüfung aller vorgcbrachten Wünsche zu. Dann trat daS Haus in die P s i n g st s e r i e n. Nächste Sitzung 21. Mai mit der Tagesordnung: Gesetzentwurf betr. Bewilligung von Staatsmitteln sür Arbeiterwohnungen, sozialdemokratischer Antrag betr. die Behandlung ausländischer Poltzetagenten, Antrag Hammer lkons.) betr. kommunale Umsatzsteuern. Berlin. sPriv.-Tel-s Der Sentorrnkonvent de» Abgeordnetenhauses beschloß, die TahlrechtSvor- läge statt am 2ö. am 27. auf die Tagesordnung zu setz»«. Sine dentsch-rnssisch« Saiser-Entreone. Berlin. (Vriv.-T«l.) Eine Zusammenkunft de» Kaiser» mit dem Zaren soll während der dies- jährigen NordlandSretse de» Katfer» stattsinden, doch ach den der „Boss. Zta." vorliegende« Bericht,« ! sestzustehen, wo dt« Zusammenkunft erfolg». Die Schären scheinen diesmal nicht al» Ort der Begeg- schein» nach den noch nicht ssnnssche» ^ NU na in Aussicht genommen zu sein. Dt« Wahl schwankt Nl »wischen den norwegischen Gewässer« und dänische« Grnntz und Boden. Koloninla«« nnd Kolonial,efesifchnft. . iverglrich« r«,e»,»jchtcht«ck Berlin. tPrtv^Tel.s Der zwtschen de« Netchd- kolonial««» und der Deutschen Kolontalgrsellschaft unter- zeichnetevertrag enthält u. a. folgend« Besttnnnnn- äen: Der FiSku- empfängt 31'/, Prozent Beteiligung g» dem von der Diamantengesellschast «eztelten Gewinn, und -war nach einer BorzugSdtvtdend« für die AntetlSetgner vpn u Prozent. Die Sperr« wird über den 1. April 1S11 hinaus verlängert An den nach diesem Tormtn ,ge- fnndenen Diamantenfeldern und anderen Mtneralgebteten ist die Dtamantenaesellfchaft mit SV Prozent zu beteiligen, während dem Fiskus oder anderen etwa entstehende« Ge sellschaften dte anderen S8 Prozent -»fallen. Vertrag-, mäßig ist gesichert, daß dte Mehrheit für dte Anteil« der Dtamantengcseüschaft, wie der neu zu bUdenden Beraba«. gesellschast in deutsche» Hände» bleibt. Für den Fall, daß der Kolonialgesellschaft die Pomonafelder zufalle», tritt sie deren Ausbeutung der neu zu bildenden Gesellschaft ab. Gleiche» geschieht mit de» Bergrechten auf der Farm P!ar- mora. Die Kolonialgesellschaft tritt ihren gesamte» Land besitz mit verschwindenden Ausnahmen an de» Fiskus ab. Sie behält das Weichbild von Swakopymnd »nd von -üdrrttzbucht. ferner die Umgebung von Kap Lroß, wo Robben geschlagen und Guano auSaebeutet wird, dte nächste Umgebung der Konzeption»- und Spencerbucht, ferner tm Norden die Farm Dpitzkvpse nnd endlich im Süden dte Farm CannonS. Jede dieser Farmen hat etye Ausdehnung von IW 000 Hektar. Dte Kolontalgrsellschaft. bleibt vor- läufig tm Besitze de» jetzigen Sperrgebiete-, darf aber dort keine Beräußernngen zu Eigentum vornehmen. E» ist ihr demnach nur gestattet, zu verpachten, und fl« ist ver- pflichtet, da- Gebiet an den FiSku» abzntreten, sobald der Bergbau tn den Sperrgebieten in größerem Umfange aufgehürt hat. — Im wetteren Verlaufe beabsichtigt dte Kplontalgesellschaft. nachdem sie al» Landbesitzerin fhre Stellung so aut wie verloren bat, durch kommerzielle und industrielle Unternehmungen eine neue Aera für sich heo- betzuführen. vom Hansadnnd«. Berlin. lPriv.-Tel.) Dem .Lok-Anz." ist von der hiesigen Leitung des Hansabundes eine Zuschrift zugr- gangen, tn der anläßlich der gestrigen Aeußeruna des Oberbürgermeisters a. D. Knublvch tn Wei, mar sestgestellt wird, daß Herr Knvbloch von einer Aende- rnng der Politik des Bundes tn keiner Weise gesprochen habe. Weiter heißt es, Oberbürgermeister a. D. Knoblock, hat lediglich mitgctetlt. daß eS infolge unausgesetzter Be mühungen gelungen sei. eine große.Reihe von RetchStagS- kandidaten der verschiedensten politischen Richtungen auS den Kreisen von Gewerbe, Handel und Industrie zu ge winnen, die der Hansabund den politischen Parteien be nennen werde Auf diesem Wege werde es. wie der Aus fall der Wahl ln Olezko-Lyk-Ivhannlsburg beweise, ge lingen. die Kandidaten des Bundes der Landwirte auch aus den scheinbar sichersten Wahlkreisen zu beseitigen. In der Tat ist es. solange der Bund der Landwirte an seiner einseitigen Inieressenpolitik festhält, die wesentlichste auch bereits in den Richtlinien vorgezetchnete Ausgabe des Hansabundes, duslig zu sorgen, daß dem bündlertschen Kan didaten seitens der politischen Parteien überall solche Kan didaten cntaegengestellt werden, die, wie auch immer ihre politische Parteisicliung sein möge, das WirtschastS- prvgramm des Hansabundes als eine gerechte, alle Er werbsstände, einschließlich der Landwirtschaft, gleicher maßen berücksichtigende Wirtschaftspolitik mit aller Energie vertreten werden. 21. Deutscher BernssgenolseuschaftSta^ Berli'n. iPriv.-Tel.s Der 21. ordentliche Be rus säen offen schaststag hielt heute vormittag die erste Vollversammlung ab, der Unterstaatssekretär Schreiber vom Handelsministerium und Präsident Kauf mann vom RetchSversicherungSamt beiwohnten. Nach den einleitenden Worten des neugcwählten Vorsitzenden, Di rektors Setecker, hielt Präsident Kaufmann eine Ansprache, in der er der 25jährigen Wirksamkeit de» Verbandes an erkennend gedachte und auf dte Tagesordnung htnwie», auf -er die Stellungnahme zum Entwürfe einer ReichSversiche- rungsordnung besonderes Interesse beanspruche. Sr sprach dann für daS gedeihliche Zusammenwirken der Berufs- Genossenschaften mit dem Vereine vom Roten Kreuz und and sür seine hierbei ausgestellten Leitsätze allgemein« Zu- timmung. Da» Bestreben der Landesregierungen und Polizeibehörden, neben de» Unfallverhütung-Vorschriften besondere Vorschriften zu erlaßen, besprachen Professor Garq-Berltn und Rechtsanwalt Bitter-Hamburg. In einer zur Annahme gelangten Resolution wird daraus hinge- wiesen, daß dadurch erheblich Schwierigkeiten entstehen und die Einsckränkung solcher Vorschriften, »um mindesten aber eine Einigung über den Inhalt der Bestimmungen anzu streben sei. Aus de« öfterreichtsche« Abgeordnetenhaus. Wien. In der Debatte über die Geschäft Sord- nungsresorm erklärte Abg. Geßmann, auch dte christlich-soziale Partei sei gegen die brutale Behandlung einer Nation durch die andere. Es ginge aber nicht an. daß kleine Parteien dte großen beherrschten und dadurch das MehrhcttSprtnzip über den Haufen geworfen werde. Er konstatiere, daß nunmehr eine friedlichere Stimmung unter den Parteien besiehe, und er appelliere an alle, dte provisorische Geschäftsordnung in eine definitive umzu wandeln. — Eugen Lewtckt sprach sich namens der Ruthc- nen gegen dte Geschäftsordnung aus. — Abg. Äloni- binski trat namens des Polenklubs tm allgemeinen Interesse des Parlamentarismus für das Zustandekommen einer definitiven Geschäftsorünungsreform ein. Eh cmni tz. iPriv.-Tel.s Das hiesige Landgericht ver- urteilte den Kaufmann Zimmcrmann, Mitinhaber der in Konkurs befindlichen Gerberei Karl Zimmermann in Ehrensriedersdors wegen umfangreicher Wechsel» sälschungcn zu 18 Monaten GesäygniS. Wien. Ter Kaiser stattete heute vormittag dem König von Schweden eine« etwa Vsstündtgen Besuch ab und empfing bald darauf den Gegenbesuch deS Königs. Die Begegnung hatte den herzlichsten Charakter. Nom. Das SenatSmttglied StaniSlanS Tan- ntzzaro. ein bekannter Chemiker, ist gestorben. Athen. Ein heute veröffentlichte» Dekret gibt 70 Offizieren ihre Pensionierung bekannt. Dte betreffenden Offiziere habe« öffentlich Pn»teft dagegen er hoben. Macht« etwa eingehende Depeschen siede Sette LI ft »»»Mn« » «, ,«a« ««»»., »«a ««tu»,« «<-»««»>, i»»a> m«»«» " . v»nuac«»»n —, . »».«» o>«a«. » llhy. a-o« «M M»i s»-ssvs
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