Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.02.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-02-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19110202018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1911020201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1911020201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-02
- Tag1911-02-02
- Monat1911-02
- Jahr1911
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.02.1911
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
SrzaeLirge überflogen. Die gute Lichtigkeit der Lus» er. lauste eine geradezu glänzende Aufsicht. Wetter führte die Fahrt über Gaaz nach Pilsen: zwei Kilometer von dieser Stadt schritten die Luftfahrer zur Landung, dte 4,25 Uhr nachmittag» sehr glatt erfolgte. Einem on <jlt zusolge, haben dte durstigen Passagiere der »Hilde" die Konsequenzen etuer Landung dicht an Pilsen» Toren mannhaft getragen. — g» »eschiisttdereiche »es T»fttt«i»tfteri,«» wurden i m Staatddi enst a» ge stellt: dte Geetchisagessoren bet der Staotsanwaltichast ded LG. Zivtckau H a r t m » n n. beim AG. Shrensrtederddvrs Stemm, beim AG. Laustgk Hast mann, beim AG. WUodruss Dr. Thomas. — Bersevt wurde»: die Gertchtdastesloren beim LG. Shemnty: o. Sricaern rum AG. Leipzig, v. Heynitz zum AG. Chemnitz, beim LG. Dresden: Dr- Grobe zur Staatoanwallschast beim LG. Dresden, Dr. Thomas zum LG. Zwickau, Dr. Zenker zum AG. Dresden, beim LG. tzretbera Dr. Grobe zur LiaatSanivaltichas» beim LG. Yreibera, beim LG. Leipzig Dr. Slinkhardt zun, AG. Leipzig, beim LG. Zwickau Dr. Bergmann zum AG. Dresden, bet der StaatSanwaltichast ded LG. Chemnitz Ürler zur Staatöanwalt- tchast des LG. gretberg Kommissionsrat Botgt zu», AG. Frei- de» Dr. PsUtzner zum AG. Tharandt, bei der Staatsanwalb- schatt deS L.G. Treiber« Sommiisiondrat Botgt zum AG. Trei ber«, bet der Ltaatdanwaltschast de» LG. Zwickau: Dr. Büttner zur StaatSanwoltschait beim LG. Plauen. Dr. Drescht« zum LG. Zwickau, beim AG. Anuabcrg Wöge zum AG. SönigSbrück, beim AG. Chemnitz: De. Handle zum AG. Pentg. Dr. Teich zum AG. Nossen, De. Lchopper zum LG. Chemnitz, beim AG. Dresden: Dr. Härtel zum LG. Dresden, Noll zum AG. Aue, S u l e io l n d zum LG. Treiber«, beim AG. Eheensrledcrddori Mvckcl zum LG. Zwickau, beim AG. Treiber« Tr. Bang zun: LG. Treiber«. beim AG. Kamciiz Dr. Haack zum AG. Chemnitz, beim AG. Sönigsbritck Dr. Palitzsch zur Llaalsauivalischai! beim LG. Dresden, beim AG. Lausigk Scheu, m e l zum LG. Zwickau, beim AG. Leipzig Trepli » zum LG. Leipzig, beim AG. Ltmbach Dr. Bestell zum AG. Plauen, beim AG. Mtttweida Dr. Leier zum AG. Zschopau, beim AG. Neuialza Tr. Ötscher zum AG. Bautzen, beim AG. Schwarzenberg Tr. Schümann zum AG. Waldenburg, bet», AG. Wilsdruff Dr. Oppermann z»m AG. Dresden, beim AG. Zwenkau Möckcl zum LG. Chem nitz. beim AG. Zwickau «ebner zum LG. Zwickau. — Zweite tnrtstische StaatSprit sung: >0 bestände», 2 zurückgcwie. sen in der Zeit vom l. bis 21. Januar. — Warum der Februar nur 28 Tage hat. Bei einer künftigen Kalendcrresvrm, die sich an die von vielen Leiten beabsichtigte und auch vvm päpstlichen Stuhle für nnnebm- bar erklärte Festlegung de» Oster- und Pfingstsestrs knüpfen svll, bildet der Februar mit seinen 28 bezw. 29 Tagen eine» argen Stein de» Anstoßes, über dessen Be seitigung Bernsene nnd Unberufene schon ganze Büchereien ziisammengeschrirbrn haben. Daran, daß der Februar nur 28 Tage zugetetlt erhalte» hat, ist wahrscheinlich der zweite König des alten Nom Ruma Pvmpiltus schuld, der das 354 Tage dauernde Jahr mit 19 Monaten durch ein Jahr mit 12 Monaten von 29 bezw. 39 Tagen ersetzte und, weil ungerade Zahlen als glückverheißend galten, um möglichst viel Monate mit ungerader Tagcszahl zu er halten, noch einen Tag hinzufügtc. Man gab dann später vier Monaten sc 31 Tage und beließ sieben andere Monate mit 29 Tagen, so daß für den Februar, der übrigens als letzter im Jahre gezählt wurde, nur 28 Tage übrig blieben. Auch als man später die Dauer des Jahres als Sonncn- jahr um zehn Tage verlängerte, blieb der Februar ans alter Gewohnheit das Stiefkind der Kalendcrmachcr, er hielt aber, weil er als letzter in dem am l. Marz beginnen den Kalenderjahr gezählt wurde, wenigstens alle vier Jahre den Schalttag zncrtetlt. Diese ctnsachc Erklärung genügt selbstverständlich nicht der aus phantastische Mär- chen begierigen Einbildungskraft des Volkes, das die letz ten Tage dieses Monats als »Tage der Alten" oder „Borg- tage" zu bezeichnen pflegt. In südslawischen Landern gebt die Legende, daß eine »Alte" «gespenstische Nrrgsrau Vila) den Januar verspottet habe, weil es ihm bis in seine letzten Tage nicht gelungen lei, sic nnd ihr Hcrdcnvieh in Not zu bringe». Ter erzürnte Januar sei deshalb zn seinem gutmütigen Nachbar, dem Februar, gegangen nnd habe sich von ihm zwei Tage aiiögeliehen, »m während ihrer die Alte durch Ncgenichancr und Schnecstnrm zn strafen. AchnltcheS erzählt man anch in Mazedonien und Rninä »len mit dem Unterschiede, daß cs hier der März ist. der sich die Tage anslethte. In einer normannischen Lcncndc erscheint der Februar dagegen als ein liederlicher .Kum pan, der willenlos der Spiellcidcnschast ergeben ist und sich dann, nachdem er sein letztes Bargeld verloren, »och ein mal mit dem Januar und März in ein allerletztes wieder um unglücklich für ihn verlansenrs Spiel cinläßt, das er schließlich durch Abtretung je eines Tagcö an seine beiden Mitspieler büßen muß. — Heute ist Lichtmeß! Die Tage nehmen nun sicht, lieh wieder z». Besonders trifft dies an den Nachmittags, stunden zn, während man des Morgens bisher noch wenig von einem Längerwcrden der Tage gemerkt hat. Die Sonne geht jetzt nach 7 Uhr ans nnd gegen ^5 Uhr unter. Die Tagcslängc beträgt demnach ungefähr 9>7. Stunden. In sieben Wochen haben mir nun ober schon iedcr Tag- und Nachlglciche. — Nach einer alte» Bauern,cgcl möchte am heutigen Tage die Lonne nicht scheinen, denn es heisst: daß der Bauer am Lichtmeßtagc lieber den Wolf in seinen Schafstall einbrcchen sicht, als daß die Sonne hineinschctnt, da nach dieser Ncgel ei» Heller Lichtmeßtag einen strengen Nachwinter bringen soll. — In katholischen Ländern wird der heutige Tag auch kirchlich gefeiert, und zwar werden die für das lausende Jahr nötigen Kerzen zum kirchlichen Gebrauche feierlich geweiht, daher auch dte Bezeichnung „Lichtmeß!" — 26. Mitteldeutsches Bunbesschieheu Leipzig, 2.-9. Juli 191 l. Mir der Botschast. daß Sc. Majestät der König das Protektorat über das Fest übernommen hat. zog Heller Jubel in die Neihcn aller derjenigen ein, die dem deutschen Schützenwcscn mit Herz nnd Hand zugetan sind. Mit vcr- stärktcm Eifer werden nunmehr die Vorarbeiten zu diesem großen schießsportlichen Ereignisse in de» einzelnen Fach ausschüssen betrieben. Voran der Schießansschnß, der dte Schicßvrdniing bereits zum Druck scrtiggcslcllt hat. Nach diclcr werden 49 Scheibcnsländc errichtet: >4 Feldschctbcn 139» Meter Entfernung), 17 Standschciben 1175 Meter Ent fernung), 5 Wehrmannschetben <175 Meter Entfernung), 8 Pistolcnschriben <85 Meter Entfernung) und 2 Jagd- scheiben <99 Meter Entfernung). Die Leipziger Schützen- gesellschast bat allein 596» Mark zu Ehrenpreisen für dte genannten Lchetbengattungcn gestiftet. — Soll bei Nliuddarmentztiuduuge« operiert «erden? lieber diese Frage hielt am Dienstag abend im alten Stadtverordnetrnsaale Herr Frauenarzt D r. Earl Peters vor einem zahlreichen Publikum aus Einladung des deutschen Berelns für Bolkshygtene einen interessan ten Bortrag, in dem er hauptsächlich folgende» auöführte: Die Blinddarmentzündung beginnt gewöhnlich lm soge nannten Wurmfortsatz. Die Länge des der Ernährung des Menschen dienenden Kanals durch den Körper beträgt etwa 19 Meter. Der Blinddarm ist 2 bis 8 Zentimeter, ausnahmsweise bis 15 Zentimeter lairg »nd hat eine ver schiedene Lage im Nntcrleibc. Die Frauenärzte schenken dem Blinddarm seit einigen Jahren erhöhte Beachtung, da bei Schwangerscknisten »sw. Erkrankungen dieses Darmes manchmal mit in Betracht kommen. Der Blind darm füllt sich von unten nach oben, »nd der Wurmfortsatz soll Darminhalt überhaupt nicht ausnchmicn. Die neuere Wissenschaft betrachtet den Wurmfortsatz als automatisches OelnngSorgan der Därme. Das ist aber zunächst noch nicht erwiesen, sondern eine Theorie. Die Entfernung des Wurmfortsatzes ist in vielen tausend Fällen ohne Nachteil erfolgt. ES steht aber nicht fest, daß deshalb der Wurm fortsatz zwecklos ist. Ucber die Ursache der BUndbar,n, «ntzündung weiß man noch nichts genaues. Unizweckmäßlgc Ernährung und ererbte Disposition, Würmer, Sotstetne, Borsten von schlechtgearbeltcten Zahnbürsten, kleine Lbft- kerne, Fischgräten »nd andere Fremdkörper sind Förderer -er «ltnd-armcrrrankunaen. Ferner erfolgen Infektionen durch Batterie«, die durch den Darm oder das Vlui fort- geleitet worden sind Jnsluenza-Epidemien und Hals- krantheitrn haben sörmliche Blinddarm-Epidemien nach sich gezogen. Weiter schilderte der Redner die anatomiichen und klinischen Borgängc bei der Blinddarmentzündung zunächst im Wurmfortsatz und dann im Darm selbst. Das plötzliche Auftreten der Krankheit ist meist nur der letzte Akt eines Erkrankungsdramaa, daS sich schon lange vor- bereitet und durch leichtere Anfälle fühlbar gemacht hat. Leider kann dte ärztliche Praxis den Beginn der Krank heit im Ansangssiadittm nicht mit Sicherheit sestsiellen. Auch ohne die Hilfe dcS Messers des Arztes kann sich die Natur anscheinend Helsen, wobet das BauchncN gute Dienste leistet. Aber der dann im Körper verbleibende Giststoss ans dem ausgebrochenen Wurmfortsatz ist unter Umstünden den im Bauch liegenden Organen gefährlich und kann Ipütcr doch noch Operationen zur Notwendigkeit mache». Das Sicherste ist also dte möglichst schnelle Entfernung des erkrankten Wurmfortsatzes. Es gibt lein einziges jickrercs Erlen- »ungSzetchcn der Blinddarmentzündung. Der Patient meint, er habe eine Magenverstimmung oder etwas ähn liches. und kann sich dann schon in Gefahr bcsinden. Ein charakteristisches Zeichen für Blinddarmentzündung ist Druckcmpfindlichkeit in der Gegend, wo der Blinddarm liegt. Der unerträglich werdende Schmerz kann znm Lebensretter werden bei dieser heimtückischen Krantheit. Manchmal befindet sich der Kranke im schweren Krankhcits stadium anscheinend wohl und hat doch durch den 'Ansbruch der Entzündung die Bauchhöhle schon voll Gift. Die Kur pfuscher mit ihrem Hetzen gegen die chirurgische» Eingrisse sind gerade bei der Blinddarmentzündung eine große Ge fahr. Die beste Rettungsmöglichkeit bet akuter Blind darmentzündung ist eine schnelle operative Entfernung des Wurmfortsatzes am ersten oder zweite» Tage der Krank heit. Die Operation im Ruhezustände der Krankheit ist völlig ungefährlich Sie wird erst bedenklich bei spätem Eingreifen und beim Eintreten von Komplikationen. Tie Blinddarmentzündung ist besonders gefährlich tm l». bis 15. Lebensjahre, und am häufigsten tritt sie a»f vom 19. bis 24. Jahre. Im Stadium der Schmangerschast müsse» Frauen etwaigen Darmerkrankungcn die größte Ansmerk samkeit schenken. Schließlich gab der Vortragende noch einige prophplaktische Winke lMäßigkeit, zweckmäßige Er nührnng »nd Reinlichkeit im Mundet und stellte nochmals ausdrücklich fest, daß die rechtzeitige Operation immer die Rettung ist. Der Bortrag, der durch Demonstrationen und Präparate illustriert wurde, fand lebhaften Beifall. — Der Arbeitgeber-Verband der Zigaretten-Jndustric für Dresden und Umgegend hielt am 3l. Januar unter dem Vorsitze des Herrn Stadtverordneten Direktor Harnisch dte diesjährige H a u p t v e r s a m m l u n g ab. Aus dem vom Vorsitzenden erstatteten Geschäftsbericht war insbesondere zu entnehmen, daß dte von dem Verband seit j nunmehr zwei Jahren durch eine Beamtin ansgcnbte Kontrolle der Heimarbeit nach jeder Richtung hi» von den besten Erfolgen begleitet ist. Zum Vorsitzen den wurde Herr Direktor Harnisch wiedergcmähit. — Flottcubuud deutscher Frauen. Montag, den 9. Februar, nachmittags von 4 bis 6 Uhr, findet der sch-on erwähnte R a ch m i t t a g s t c e ni i t künstlerischen Vorträge» im „Europäischen H o f^ statt. Bei dtesom Tee sind bereits Billette für die vaterländische Vor stellung tm Residenztheater, die Sonntag, den I». d. M., mittags '2.12 Uhr vor sich geht, zu haben. Dieser Vor stellung iWatcrkant) gebt ein Prolog, gedichtet von Frciin Alice v. Gaudn, gesprochen von Frl. Maria Grundmann, voraus. Für Schüler werden Eintrittskarten z» 75 Psg. auSgcgeben. Der Vorverkauf Im Ncsidenztheatcr und im Jnvalidendonk hat bereits begonnen. — Im Ncchtsschusincrein für Frauen wird Mittwoch, den 8. Februar, Herr Dr. Hannö Dorn. Privatdozcnt der Nationalökonomie an der Technischen Hochschule in Mün chen, einen Bortraa über „Die Fran in der deutschen Volkswirtschaft" halten. Die außerordentliche Zu nähme der erwerbstätigen Frauen, wie sie sich durch die Berufszählung von >997 ergab, hat eine veränderte Ans sassnng in der Wertung der Frauenarbeit herbctgcstthrt: es haben sich ganz neue Perspektiven für die Zukunft der Jraucnarbett im Rahmen unserer deutschen Bolkswirtschall e:öffnet. Der Vortrag von Herrn Tr. Dvrn wird deshalb nicht allein für die erwerbstätigen Trauen, sonder» für alle Kreise der Bevölkerung von hervorragendem Interesse sein Ter Vortragende hat dieser Frage besondere Aufmerksam tctt gewidmet nnd steht im Begriff, ein größeres Werk darüber zn vcrösscntltchcn. Der Vortrag findet im kleinen Grwcrbchanssaal abends 8'e Uhr statt. Der Eintritt ist frei, eine Diskussion wird sich anschlicßen. — Im Verein gegen Unwesen im Handel nnd Ge werbe, der unter Leitung des Vorsitzenden Herrn Stadt verordneten Rechtsanwalt Hans Kvhlmann um Gc- wcrbchaiisc tagte, gelangte folgender Fall von Rabatt- gcwährung zum Vortrag: Ein Kaufmann in Dresden- Neustadt setzte jährlich 29M» Mark z», trotzdem versprach er seiner Kundschaft einen Rabatt von l» Prozent, der am Ende des Jahres zur Auszahlung gelangen sollte. Die Kunden wollten nun zum Weihnachtsfcstc die Rabatt- bcträgc, die zwischen 2 bis 39 Mark schwankten, erheben. Der Kaufmann geriet aber noch vor dem Feste in Konkurs Die Schuldenlast beziffert sich aus etwa 76 999 Mark. Als die Kunden von dem Konkurs hörten, drängten sie aus Auszahlung des ihnen zugcsagten Rabatts. Sie erschienen in einer Stärke, daß Polizei requiriert werden mußte, »m ein Stürmen des Ladens zu verhindern. Die Gesamt summe der zu zahlen gewesenen Rabattbcträge beläuft sich auf ungefähr 7999 Mark, die dte Kunden als Forderung beim Konkursverwalter anznmeldcn beabsichtigen. — Iw wetteren Verkauf der Sitzung wurde eine Kommission ge wählt, deren Ausgabe eS ist, die Ausverkaufs- annoncen genauer zu prüfen, sowie eine Eingabe an das Stadtverordnctcnkollegtum beschlossen, in der gebeten wird, bas Osscnhaltcn d c r S ck> a u s e n st e r an Sonn- nnd Feiertagen auch nicht während der Hngiene-Ansstellnng zu gestatten. Empfindliche Schädigungen sind armen Familien von Ltrickmaschinen-Licseranten zngcsttgi wor den, die beim Abschluß des Verkaufs die Erteilung von Arbeitsanfträgen znsichern, die Arbeiten dann aber unter einem nichtige» Vorwände abzunehmcn sich weigern. Vor derartigen Verkäufern wird gewarnt. Zum Schluß teilte der Vorsitzende bei ihm ctngcgangenc Beschwerden nnd Anzeigen wegen unlauteren Wettbewerbs mit und erörterte den Stand der gegenwärtig gegen derartige Firmen schwebenden Prozesse. — Die Gabclsbcrgerschc Schule hat nach der soeben er schiencnen Statistik wieder einen gewaltigen Zuwachs an Vereinen und Unterrichteten aufznwetsr». Insgesamt existieren jetzt genau 2966 Gabclsbcrqcrschc Stenographen- vereine mit 117296 Mitgliedern, das sind gegenüber dem Vorjahre 146 Vereine nnd 7949 Mitglieder mehr. In Preußen, dem Mutterland«: der Schule Stolzc-Schren, ist die Gabelsbergersche Schule um 92 Vereine nnd 1898 Mitglieder gestiegen, so daß sic nunmehr dort 929 Vereine mit 28 829 Mitgliedern zählt. Lachsen, tn dem, wie in Bauern und Oesterreich, dir Gabclsbcrgerschc Stenographie fett Jahr zehnte» die Etnhettsstcnographtc ist, besitzt letzt 444 Vereine mit 24 796 Mitgliedern. Ter Zuwachs beträgt hier 49 Vcr- eine und 3ll5 Mitglieder. Auch die Zahl der tn Ansänger- lursen Unterrichteten ist bedeutend gestiegen. Im ganzen wurden tm letzten Zcihljahre tn 3572 Lehranstalten l83lt97 Personen in der Kurzschrift Gabclsbergers ne» unterrichtet, 17 874 mehr gegenüber dem Vorjahre. Dte Zahl der Lehr- anstalten mit Gabelsbcrgcrschem Gtenographicnntrrrtcht ist um »13 gestiegen. In Preußen wurden 24 253 Personen unterrichtet 1-t- 984), tn Bayern 25 853 1-t- 2143), tn Sachsen 29 181 s-i- 2956). tn Oesterreich-Ungarn 47 744 1-s- 5799). In fast allen anderen hier nicht genannten Staaten sind mehr oder weniger bedeutende Fortschritte z» verzeichnen. Drr-be» zählt jetzt üv Gabelsbergersche Stenographen-1 vereine mit 3926 Mitgliedern. Unterrichtet wurden hier in Ansängerkursen 9244 Personen )4l39 männliche. 2114 weib- lichel. — Londerbeilage Der heutigen 'Nummer liegt für die Gesamtauflage ei» Prvipekt der Firma Bauer u. Eie. Berlin, über F o l m a m i n t - T a b l c i t e n bei. Segen iüe ZclMadrttsbgsden hat, wie bereits gemeldet, der Abg. Baisermann in Duis burg in der Hauptversammlung des Partikulier-- S ch i s s e r v e r b a n d c s gesprochen Tie von der Bei sammlung angenommene Reivlution Hai folgenden Wortlaut: „Tie tn großer Anzahl zur diesiährigen Haup« Versammlung des Parlttulier-Lchtsserverbaiidea 4uc. oe je-kniä erschienenen Mitglieder nehmen mit Bedauern davon Kenntnis, daß der 2) nnd es rat der Vertaisungs undernng zwecks Einfuhr»««» von Lchifsalirisabgaven ani Strömen z n g e st i m m t hat Tic Versammlung gibt ibrcr Uebcrzengung dahin Ausdruck, daß die zu erzielenden Ein nahmen aus dem Rheingebiet nicht im Berhälknis zu dem Aufwand stehen, aber anderseits von de» Slhiiiahrttreibci: den nicht getragen werde» tonnen, jo daß ein iveieniUcher Ausfall an Gütermengen eintrelcn wird, wodurch wiederum eine wesentliche Schädigung der Schissahritreibenden ein trete» muß, wovon in größiem Maße die in freier Fahrt srachtsuchenden Partilulierichisser betrviie» werden, deren Existenz dadurch außerordentlich bedroh! wurde, zumal sich diese große Zahl selbständiger Mittelilaudsci iiienzcn ohne hin seit einer Reihe von Jahren in einer bedauernswerten Notlage befindet, io daß selbst die königlich preußische Re. giernng sich seit längerer Zeit damii beiaßt. wie Einzel- schifsern geholfen werden kann. Tie Auferlegung neuer Lasten oder die Ablentcing von Gütermengen von« Rhein, die bei Einführung von Befahrnngsabgabeu i» bedeutendem Maße ctntreten muß, insbesondere im lombinierten Trau sitverkclsr, ist geeignet, die Existenz unseres Standes in Frage zu stellen. Deshalb würde die beabsichtigte Einfüh rung von Rheinschissahrtöadgaben sich als eine hervor ragende m i t t c l st a n d s s e i » d l i ch c Maßregel dar- sicllen." — Der Vorstand wird bcaustragt. hiervon sänit lcche Fraktionen des Reichstags zu unlerrichten und »m Ablehnung des Gcsctzcntmurss zu ersuchen. Abgesehen hier von ersucht die Versammlung, die V e r ö l s e n l l i ch u n g des jeweils von der Regierung vorgebrachten Ma terials, welches die Gcsetzesoorlage begründe» soll, zn fordern, um in der össcntlichen Kritik eine Nnierinchnng vornehmen zn können, was in der Lessentlichkeit zur Ab lehnung der Vorlage führen wird. Inzwischen ist ans die letzigedachie Forderung bereits ein ablehnender amtlicherBcscheid ergangen. Tie Handels kammer Mainz hatte nämlich »nterm 23.Dezember an den Minister der össcntlichen Arbeiten ebenfalls die Bitte ge richtet, daß die den Mitaliedcrn der Rcichstagskvmmission in Aussicht gestellte Denkschrift zn dem Gesetzentwurf, be treffend Schifsahrtsabacibrn, auch den Handelskammern übermittelt bezw daß diese Denkschrift überhaupt der Oefsentlichkcit zugänglich gemacht werde, damit die Handels kammern nnd sonstigen Beteiligten vor der Weitcrberatung des Gcsctzentwiirss tn der Kommission zn der Denkschrift Stellung nehmen könnten. Daraus ist unterm 28, Januar der Handelskammer folgender Bescheid von dem Herrn Mi nister zngegangcn: ..Das der 19. NcichStagskommission vor- gclegtc weitere Material zu dem Gesetzentwürfe, be treffend den Ausbau der deutschen Wasserstraßen und die Erhebung von Schissahrtsabgobcn, ist lediglich für die Be ratungen in der genannten Kommission, nicht für die O e s s e n t l i ch k e i t bestimmt. Hiernach bin ich nicht tn der Lage, dem Wunsche um Ucberlassnng jenes Materials entsprechen zn können, sgez.) v. Breitenbach." Anch die Aeltestcn der Nerl, ncr Kansmann. schüft sind mit der Geheimhaltung des Materials unzu- f>leben. Da Gegner und Freunde der Schisfahrtöabgabcn ein übereinstimmendes Interesse daran haben, daß dic 3rage gründlich geklärt wird, halte» cS dic Aeltcsten der Kaiismanin'chast für erforderlich, baß dic erwähnten Denk schriften unverzüglich veröffentlicht werden. Tic Geheimhaltung dieses Materials könnte höchstens in soweit gcrechtierligt werde», als dte Stellung zu Holland und Lesterreich-Unaarn tn Trage kommen sollte: im übrigen entspricht cs lediglich dem billigen Verlangen, daß dieieni-- gcn, welchen pekuniäre Opfer zugemutct werden, auch über die Tragweite der Angelegenheit so vollständig wie nur iigend möglich orientiert werden, bevor dic gesetzliche Fest legung stattsindct. csgergercbicdte. Militärische Eiscnbahnkoufcrcnz. In Berlin hat im Generalstabsgebaude eine Kon ferenz über wichtige st r a t e g i i ch e Eisen bahn sragen siattgcsnnden. Die sogenannten Linien-Kom- mandantcn, verschiedene Gcncralstnbsvstizicrc ans dem Reiche und die Präsidenten der Eisenbahndircktionen waren hierzu eingctrossen. Den Zivilvorsitz führte der Mini sterialdirektor im Ministerium der ösfentlichcn Arbeiten Behrendt, den militärischen Vorsitz führte Oberst O-nade. lieber dic Einzelheiten der Verhandlung wird streng st es Schweigen beobachtet. Preußen und der Vatikan. ES scheint, daß der preußische M i n i st e r p r ä i i - dent cs diesmal ans eine etwas eingehendere Ausein andersetzung mit dem Heiligen Stuhl ankommcn lasten will, denn dic Rede des preußischen Gesandten beim päpst liche» Stuhl, deren wesentlicher Teil bekanntlich entgegen den TäiischiingSvcrsiichcn der „Köln. Volksztg." durch den „Reichsanzeiger" und die „Nordd. Allg. Zig." sanktioniert worden ist, wird, wie die „Pol. Rnndsch." aus bester Quelle hört, nicht der einzige Widerspruch der preußischen Negierung in dieser Frggc bleiben. Es steht »ach dieser Quelle fest, daß Herr von Mühlberg nunmehr beauftragt werden wird, eine Kundgebung seiner Regie rung in amtlicher Form zu überreichen Staatsbeamte nnd Politik. In der Zweiten w ü r t t e m b c r g i s ch e n Ka m mer gab Ministerpräsident Dr. v. Weizsäcker tm Namen der «taatörcgicrnng z» der Frage der politischen Be tätigung der Beamten folgende Erklärung ab: Der König!. StaatSregtcrung liegt eine Beeinträchtigung der staatsbürgerlichen Rechte der Beamten fern. Es kann der Regierung nnr erwünscht sein, wenn Männer, die tn ihrem Berufe ein öffentliches Amt aiisübcn, sich auch außerhalb ihres Berufes am politischen Leben beteiligen »nd dabet iure beruflichen Erfahrungen der Allgemeinheit nutzbar machen. Doch ergebt sich aus dem Wesen des öffentlichen Dienstes »nd der Stellung des Beamten, daß die Freiheit der politischen 'Betätigung nicht unbegrenzt sein kann, viel mehr dem Beamten wie t» seiner amtlichen und seiner anßeramtlichcn Führung überhaupt, so auch hier gewisse Schranken geboten sind. Diese Schranken sind bedingt durch die gesetzliche Bcamtcnpslicht, durch die Pflicht der gewissen haften Wahrnehmung des Amtes, durch dte Amtsverschwie genheit, dic Treue gegenüber dem König und der Ver fassung. Wo der Beamte diese Pflicht verletzt, ist gesetzlich nicht fest umschrieben. Dte Regierung wird auf die Zu stimmung deS Hauses rechnen dürfen, wenn sic das Vex- traucn auSsprtcht, daß Takt. Gewissen und Pflicht dem Be amten den mit seiner Stellung vereinbaren richtigen Weg zeigen. — In der B u d g e t k o m m t s s i o n deS preu- ßitchrn Abgeordnetenhauses wurde von einem Mitglied«: der Fortschrittlichen Bolkspartei ein Schreiben des Landrats v. R v e n n c zur Sprache gebracht, der 3 »Dresdner Nachrichten" StUt 3 DonnerSlag. S Februar I»>1 Nr. S»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder