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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 20.11.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-11-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19011120020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901112002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901112002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-11
- Tag1901-11-20
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Dich» «M öerugrgedüdr: «ird d« Sch» vo» D«rde» am Tag« «cher bereit» als Abend-Ausgabe Dretdo» mid der »acktie» U»,ed»»,. »o dt« KiiNoawi« luuck, e^«« Vottn «der -vmmlltlootre eikolet. erdaUri, da» vlai! «i L«dentaa«n dt« «ckl «sertz-irnagr lot«» da M«t Histlimdaadm ^ML'NSLrT''' k»kr»»vr«<da»>«I>id: I «r. U und ».«»«. rel«ara»m »drrtte: »»chrichren »r,»»«,. ILgestellt, während es die PosuLdomienl« ar» Morgen in einer Gejomvitao»gabe erhalt» Zeigen-tLrü. HegvürrSeL L8SS Nevlag vsrr Liepsck, L Nrick,ardt. r>t, Smmd»' v»» -r>.il»r d> k»7 vouv»a«»<t>äO*t>»ilr und d-n Nebmwmotiwesl-It«, t» Lradd»» >»» 5r«»m>Uaa» v Ub> äa«» >»<- st«>«ita»L ttiri Munnitrraw » r»- 11 bis»/,I Udr Dt« I wü!it«r strii»/ ,-i!r stu. » Lltbevi Pi». >» 1 „! !«u»,»> nui der Pnvatteit« ArK- i i>,c r»«üt>ae Zelle al» tzuiiieiaildl" oder aal Lcrv«r Sv P»». rm Nwmiieni nach Lau» nnd Huei iaa«n i de, ntvalNa- tKnmd««üi->- IIV, «ll de» « una ao Li«, na» bsonüerr», Tait» LaLwarLae Ansträ«- ,»r Korauade atilan«. 8rI«,l>Idi!n meid«,, i e^ntie-i. i.i t» La. Lodert Lödwo jw>. Hug. Wdnzckerk § Zökne I»i^n«lbii - vnonn« tzil^s-no 20 .wp-.d, LIolÄ0r»10tt0 iii rrMter Lxtmlil voorLpiLir IS. kür?srroüo», Vs» eo, /lUILUgb ZpstLsv etc. E von-, Lu»8t- IIll6 AlLsekinvnsekiosserei. ß»«^ixrtinckvk HpkviaUM: wir «loktiikdäie«. t>76r»oIikPdew. 'k'r»«8iiu«>ioo»- uaä UmulbeliiÄ«. Nr. 322. -piml: illeuette Dachtd«ichtr. Hosnachrichten. Lancia, Otelammtrotdssitznng. Protestkundgebungen gegen Edamberlain. Kammermusikavcnd, Reiteeindrückr aus England. Mittwoch, 20. Novemder 1001. Neueste Drahtmeldungeu vou, 19. November Breslau. Rach einer Petersburger Meldung der „BreSl. llg." wird dieser Tage beim Petersburger Bezirksgericht eine Eivilklage gegen den Finonzunnister Witte cinnereicht werden. Tic Klage richtet sich darauf, das; der Finanzminlsler einen Zeit- raum von fast neun Jahren hindurch die Dienste eines hervor ragenden russischen Journalisten benutzt haben soll, sowohl in staatlichen wie in onvaten Angelegenheiten, welche die Sicher ung der Stellung des Finanzminislers bezweckten, und das; er in dem Glauben, durch seine hohe Stellung vor jeder gericht lichen Verfolgung cioilrechtlicher Ansprüche gesichert zu sein, dem Klager jede Entschädigung vorenthielt. Augsburg, Gestern Abend fand eine stark besuchte Ver sammlung der Veteranen- und Kriegerverelne gegen Chamber- Iain S Schmähungen statt. Der Laudtagsverordnete Kommnzien- ratli Reicheid hielt eine beifällig ausgenommene Rede, woraus eine Resolution genehmigt wurde, welche bringt: Die Versamm lung weist Cbamoerlain's allen« Wakiheitsaesiihl Holm sprechende und den geschichtlichen Thatkachen zuwider laufende Behauptungen zurück, welche das heilige Andenken an die große Kriegsreit ver unglimpfen und den deutschen Nonien sowie die deutsche Ehre beschimpfen. Augsburg. Kneißl-Prozeß. Der Staatsanwalt modle in zweistündiger Rede Kneißl de» letzten Nimbus, der »och in «wissen Theilrn der Bevölkerung Ihn uoigtedt. Kneißl sel kein milchiger und roniantsich« Räuber, sonder» ein seiger Meuchel mörder. Der Staatsanwalt ging alle einzelnen Verbrechen durch und verweilte insbesondere bei der Gendannenennordung in Irchen brunn. indem er eingehend uochwieS. daß es sich hierbei um einen vorbereiteten Mord handle. Kneißl sei als Mörder, Rieaer als Mithelfer bei dem Morde zu veruriheilen. Das Land, für das Kneißl eine wahre Landplage war, müsse dauernd vou ihm befielt werden. Frankfurt a. M. Ter „Franks. Ztm" wird aus illemnork gemeldet, daß an der Brooklhner Brücke neuerdings weitere Beschädigungen scsigeslellt worden seien. — Bor «r Statrou Helena Montanas auf der Linie der Wreat-Nortbern- Bohir wurden 25 Personen bei einem Bohnung lü,r ge lobtet. Zeitz. lPriv.-Tel.l Im Zeitz-Meuselwitzer Braunkohlen- revier werden am 1. Dezember die Winterpreise für Briketts in straft treten: für Kohlen bleiben die Preise vorläufig unverändert. Nordhausen. sPriv.-Lel.) Die Dörfer Guenterode und Schwobselde mir dem Eichsfeld wurden durch Grotzseuer heimgesucht. Fünf grohe Bauerugeböftc Und gänzlich cinae- äscherl worden. Der Schaden ist bedeutend. Zwei Feuerwehr leute wurden bei den Löscharbcilen verletzt. Darmsladt. TaS große Gebäude der hiesigen Turmge meinde, daS ersl am 6. Oktober d. ). in Gegcnroart des Grotz- herzogs eingcweibt worden war, ist heute vollständig nieder- gebrannt. Zwei Dienstmädchen kamen in den Flammen um, ein drittes, das sich an einem Seile bcrunterlassen wollte, stürzte ab und trug lebensgefährliche Verletzungen davon. Ein Kellner stürzte sich von der Gicbelmaucr herab und brach daS Genick. Wien. Tie „N. Fr. Pr." verzeichnet das m parlamcntari- 'chen .Krciien onstauckcnde Gerücht, daß die Auflösung des Abgeordnetenhauses zu gewärtigen sei. falls das Haus «egen der Weigerung der Czcclien, das Budget zu Stande kom men zu lassen, geschlossen werden mußte. Wien Eine Obmänner-Konscrenz der deutschen Parteien ist zuiammenaetreten um Vorschläge zu formuliren, damit die Czemev die Arbeitsfähigkeit des Parlaments nicht hindern. London. U > tchener meldet aus Pretoria vom 18 d M.: Seit dem 7. d. M. und nach Berichten der einzelnen Kolonnen 13 Buren gefallen. 16 verwundet und 241 qesangen aenommen worden: 6 haben sich ergeben. Erbeutet wurden Z65<» Patronen, 164 Gewehre. 306 Woaen. 0)0 P'erdc und 11 2M l!) Stück Vieh. Verschiedene Burenabtbeiiimgen unter Fauche, Mnburg. Molan, Lategan und Maritz werden von den englischen Kolonnen der- folgt. London. Nach der Verlustliste wurden in dem Gesucht bei Tweesonlnn vom 14 November ein Manu getobter und drei Offiziere, darunter ein Prinz Radziwill, sowie sünr Mann ver wundet. Bukarest. Tie Quarantäne für Hcrkiiusle aus Konstantinopck wird von morgen ab aufgehoben. Tie ärztliche Untersuchung und Desinfektion, sowie die zehntägige Uebcrwach- uny der zu Lande ankommenden Reisenden in ihren Wohnungen bleiben ausrechterhnlten. Newnork. Tos für morgen zur Verschiffung angemeldete Gold wird mit dem Dampfer des Rordd Llovds „Kaiser Wilhelm der Große" befördert. Es ist dies der größte Betrag, der bisher w't einem einzigen Damvser verschifft worden ist. Der Grund ist der. daß der deutsche Damvser der schnellste ist, was eine Ersparung an Zinsen bedeuter. Mit dem am Donnerstag abgebenden nnnzostichen Dampfer werden wahr scheinlich weitere Goldoerschifsungeu aber in geringeren! Umfange stattsinden. Das morgen zur Verschiffung gelangende Gold gebt mit Ausnahme des für Deutschland bestimmten Betrages nach Poris. Heute sind mehr als 2 6M6M Dollar vom Unterschätz- amt für Bonds ausgezahlt worden, die zur Einlösung präientirt wurden. New - 71 nrk. Eine Devr'cke aus Maruraibo meldet: In Folge starker Regensälle in den Cvrdilleren ist on der Grenze ein dreiwöchiger Waffenstillstand vereinbart. Die Stadt Cncuto ist überschwemmt, das Hochwaster richtete großen Schaden on. Eine Anzahl Menschen ist um'S Leben gekommen Washington. Ter dentichc Botschafter von Hollehen wurde heute von einem Berichterstatter ausgesucht, dem gegenüber er u A. erklärte, der Kaiser habe ihn angewiesen, dem Präsidenten Rooievelt des KoikerS sreuudlichste Gruße und beste Wünsche für den Erfolg seiner Regierungstbätrakeit zu übermitteln. Se. Majestät bewundere aufrichtig den Fortschritt Amerikas und Kege die freundlichsten und herrlichste» Gesinnungen gegen Amerika. Alles Gerede, daß der Kaöerdie europäischen Völker zum Kampfe gegen Amerikas Haudelswelt zusammenzubringen wün'cke. sei natürlich un begründet Die Nachricht. Deutschland bemühe stck. in Südamerika und in Westindien Koblenstationeu oder ioiist einen Stützpunkt zu erwerben, iei Vvu ieindlich Gesinnten in die Welt geietzt. die Deustckiand nicht gsr» in io freund schal,4 h„en Beziehungen zu den Vereinigten Staaten »eben möchte». Der Botschafter schloß, er iei amtlich zu der Erklärung ermächtig«, daß Deutschland käme der artige Absicht habe, er wünsche ein für alle Mal diele immer wiederkrbrenden Meldungen nachdrücklich und ohne Ei»ichränkung iür falsch zu erkläre». Er bade dies auch dem Präsidenten mit getbeilt. der mit ganz besonderer Genugthuung davon Kenntnis; genommen habe. Washington. Ter Houptounkt. durch den sich der neue Ricaraguo-Koualvertrag vou dem allen unterscheidet, ist der. daß Großbritannien aus der gemeinsamen Gewährleist ung der Neutralität des Kanals ausickeidet. Aller Handel wird gleichen Antbeil an den Vortbeilen des Kanals nebmen Es wird keine unterschiedliche Behandlung zu Gunsten der amerikanischen Schifffahrt cingesührt werden. Vertliches >md Lächfisches. Dresden. 19 November. —* Ihre Majestäten der König und die Königin nahmen heute Vormittag an der Familientasel bei Ihren Königl. Hoheiten dem Prinzen und der Frau Prinzessin Johann Georg im Palais aus der Porkstraße Theil. -'Ihre Majestät die Königin beehrte beute Vormittag die Sondcrailsstellung. Victoriastratzc 7. der Möbel und Tekora- tionSsinna .Hartmonn u. Ebert init einem Bcinchc —* Prinz Al brecht von Preuße». Regent des .^erwgtiiums Braunschweig, besuchte gestern das Königl. Htstori'che —In Ergänzung unserer Mitch,'Lungen wird gemeldet, day der Bieepräsldem des Reichstages Dr. v. F rege trankheits- halber um einen sechsmonatlichen Urlaub nachgciucht und deshalb tein Amt als Bicepräsident nicdergelegr Hot. -G Landtag Die heutige L ösientlichc Sitzung de: Zweiten Kammer, der Herr Stavtsniinister p. Metzich bei wohnte, toar nur von kurzer Dauer, Das zur allgemeinen Voi kerathung siebende Königl, Dekret Nr 6 über den Personal und Besolbungsetak der LandeSBrondverirckerungs anstalt aus die Jahre 1902 und 1903 wurde obne Debatte und einstimmig gemäß einen, Anträge des Abg. .Horst Muldn de, Finanzdeputation .4 zur Berichterstattung überwiesen. — Nächste Sitzung Donnerstag Mittag 12 Uhi Tagesordnung: Dir Weitersübrnng der Rosomi der direkten Steuer:,, —* Dem Landtag ist ein Dekret zugegangen betr. den Entmurs eines Gesetzes über die Unfall- und Kranken versicherung der in land- und svrstwirthschaitlichcn Betrieben bcschästigten Perioneu Das Dekret bestimmt, das, die Unternehmer der land und soriNvirthichastlichen Betriebe im Sinne des Unsallversicherungsgeietzes für Land- und Forstwirts) ichast eine DemfKgeiiostenschast bilden, die den Namen führt »Land- und sorstwlrttilchaftliche Beruitzgenosienichast für das Königreich Sachsen" und ihren Sitz in Dresden hat- DaS Dekret regelt im Einzelnen die Zuiammenietznng und Verwaltung, sowie die Anständigkeit der neue» Berussgenostenichaft. —"Mittbkilungen anS der Gesammtrathö Sitzung, Das Tieidauamk bat spezielle Planungen für den rechts der Eibe voraeiebenen großen Absangkanal, sowie für die zur Einrichtung des Spülung»- und Lü'tungSbetriebe? erforder lichen Anlagen in den Schleusen der Altstadt und Johannstadt, der Wilsdrustei. Pirnaische» und Seevorstadt. sinvie den Vor städten Strieleu und Nengruna voraelegi Der Rach genehmig! die Planungen, bewilligt die Anichlagiummen von M2000 Ml für den Abmnakanal und 153000 Mk, für Einrichtung des Spül uugL- und Lüftungdbetriebes in den Schleusen jener Vorstädte zu Latten der Anleihe und beschließt, die Stadtverordneten uv, baldige Erledigung dieser beider, Vorlagen zu muchen. da deren Ausführung «ioit in Angriff genommen werden kann und einer großen Anzahl von Arbeitern auch während des Winters Beschäf tigung bringen würde. — Dem Gemeinnützig«, Verein zur Ein richtung ein« Tchülerwerkitäite in der 28 Dezirksichule in Dor stadt Trachenberge werden 1600 Mk. bewilligt und 33400 Mk. zyr Bekchästuiig de, inneren Ausstattung iür die Nenstädtg, höhere Töchterschule in den nächstjährigen HauSboltplai! eingestellt sowü: iui 32. A rnienv slcgervei er n d« Privat mann Verständig und in, 52- Pstegervereine der Fleöchermeistw. Nrubert zu Armenpflegen, gewühlt. —* Bankier Blcmbei iu Leipzig, m Firma R Blembel u. Co., dessen Flucht vou uns berichtet lourde. hat allen An'chein nach den Betrag non 100 >>M Ml initgeuommei,. An S. November schrieb er an den Lcmdwtridichostlichen Credit verein hier, daß ei von zwei Bankhäusern aus den Betrag vou 10'zoD Ml. au den genannten Crevitverein angeuuesen habe und daß er sie Sounnbeno. den 9. November zum Zwecke der Atv'- zahlung einer Hnporbek au o,, Kassenslelle m Dresden in Empfang »ichweu tvcrde. Tic beiden Betrüge »on insgeiamn» 100 00!> Ml. sind aueli richtig bei de, Kaste des Londwirthschan lichen Crediwereins cingegangen und von Herrn Blembel an dem bezeichneten Tage erhoben worden. Diese Summen sind wahr- tcheinlick das Reisegeld geweieu. das Herr Blembel mitgenomm-v bai. Der Landwirlhsäiastlichc Ercditvcreiu enäbn leznerseits leinciici Verlust, ' —"Auch im Stadtverordnete« Koileg,,,,u h>n sich eine Sttömuny geltend gemacht, die gedietensch eine Stellung nähme zu den unerhörte» Schmäbungen fordert, die de, englische Kvlonialminister Ebamberlain »chamlos gegen das deut'che Voll, sowie gegen dessen erhabene Führer geschleudert bat. Von mehr als 20 Stadtverordneten war der Antrag eingebrach worden, zwecks Besprechung der von, Vieevorsteber Dr. -Häcket eingebrachten Protesterklärung gegen die Ehamberlain'ichci! Angrist, out die deutsche Wastenebre gemäß ß 8 der Geichäitsordnung eire außerordentliche öffentliche Sitzung einzubenffen. 'Daß dre-e. Gegenstand, der innerhalb emer städtischen Körperschaft zur Be- ratbung gelangte, auch in den weiteste» Kreiseil der Dresdner Be völkcrung die regste Antbeilnadme erweckt, dafür legte die zahl reiche Be'etzniig v« Tribünen beredtes Zeugniß ab. Untc! den Anwesenden bemerkte man auch die vordem im Cneutz .Herzog um getretenen Buren, denen in ihre»! nationalen Unglück derartige Kunst und Wissenschaft. 4* Die Kammermuftk-Adend« der Herren Lewi» aer. Warwas. Rvkohl und v. Lilirncro» wurden gestern, ausgezeichnet durch den Be'uch der Königl .Hoheiten des Prinzen Georg und der Prinzeisin Mathilde, mit einem Mozarl'ichcn Strelchanariett Er-«jnr. Nr. 12) eröffnet. Dem sonnigen, graziösen Werke schloß sich die 6-ma'I-So»ate Nr 2. aus »p M von Beethoven an, eines der bedeutendsten Stücke für Violine und Klavier. Im großen ernsten Stile gehalten, ist da§ Werk bei markig« Gedrunaenbeit vom edelsten Pathos erfüllt: nur das zier liche Scherzo stetst im direkten Gegensätze zu den thrilweffe düst« gefärbten Alleanffätzen dis zu feurigem und heftigem Ausdruck und dem t'eelenvollcn und phantasineichen Adagio. Die herrliche, auch dem Verständnis, des Laien leicht zugängliche Sonate wurde von Herrn Concertmcist« Lewingcr und Herrn Bertrand Roth trefflich qe'viest. schön und echt im Stile, feinsinnig und geistvoll in d« Auffassung. Nur wollte es oft« scheinen, als ob sich Herr Lewing« nicht ein« tadellos reinen Quinte bediente Diel« Ab stand unfehlbar« Reinheit zwischen den, Klavier und der Geige trat namentlich im Adagio hervor Den Abend beschloß ein Klavier-Qnintett lb'w-mall. »p. 30) von Carl Frühling. Herr Roth war auch für dielen Vortrag sln den an d« Aufführung behinderten Direktor Georg Schumann-Berlin bereitwillig eingewrunge». gewiß nicht zum Nachtbell der Hörer, denn « entledigte sich des Klavier partes gleich souverän in der Technik, wie ausgezeichnet in der künstlerisch sein abgetönten Ausführung des geistigen Inhalts. An schön«,, geiftteichen Momenten ist dieses Werk übrigens nickt arm. Von Schwung. Wärme und Temperament «stillt, vornehm rir der Form und sorgfältig in der motivischen Arbeit, spricht e« in seinem melodischen Gehalte leicht an nnd bildet eine gleich dankbare Aufgabe für die AnSstibrenden. wie einen ungetrübten Genuß iür den Hörn. Mit gleicher Künstlerichait. Sorgfalt und Hinaebuna vorgetragen. wie gesterw wird eS ein« lebhaften Antheilnahme nnd eine« gleichen Erfolges überall sicher lein dürfen. Ü. 81. Resseeindrücke an» England, i». An diesem Jahre war es das zehnte Mal. daß in Oxford zochschnlkvrse für weitere Kreiic abyenaltei mcher etwas Eigenartiges bieten^ das er in deutschen Landen nicht sinket. Es. war ein vcrschiedemprochiges Publikum, das in der alten englischen Universitätsstadt zu»am,nenkom. Aus dm ent ferntesten Tyeilen des brititchen Weltreiches, wie z. B. Neu seeland, aus den Vereinigten Staaten, aus Frankreich, Italien, der Schweiz, den Niederlanden. Deutschland. Oesterreich. Ruß land und Skandinavien hatten sich Höre, eingcsundcn: im Ganze» erreichte ihre Zahl etwa 1200. Das Zusammenströnicn von so vielen Angehörigen verschiedener Staaten und Völker verglich einer der Redner, welche die Gekommenen in Oxford begrüßten, mit den, Zusammensirömen der mittelalterlichen Studenten in den damaligen Universitätsstädten: indessen waren cs setzt nicht io sehr Männer und Jüngling«, die der Wissensdurst nach Oxford getrieben hatte, lonoern vielmehr Vertreter des ickönen Ge- tckilechtS. die an Zahl lctwa 940 Damen gegen etwa 260 Hemenj die Hauptmasse der Bctuchcr stellten. ES wäre verfehlt, wollte man au alle von de» weht als hundert Vorlesungen, die in den vier Wochen gehalten wurde», eine» streng wissenschaftlichen Maßsiob nnlegcn. Manche Be- such«, besonders viele der akademisch gebildeten Dentichen. waren >n verschiedener Beziehung enttäuscht: aber man ninß bedenken, daß diese Vorlesungen in erster Linie für Angehörige de» eng- tischen Volkes bestimmt waren und daß die englische Schulbilk- ung — zumal die allgemein als ungenügend emvsirudenc Mittel schulbildung — nicht aus gleiche, Höhe lvze die deutsche steht, daß gerade diese Hochjchiilknrsc zahlreiche Lücken misffillcn und dem gemäß gar nicht die höchsten Ergebnisse, der Wissenschaft nni - Mren sollen. So holen manche. Vorlesungen »ür den Nickst- Engländer weder neue Gedanken, noch eine neue Gruppiruug bekannter Thatsachen: der einzige Gewrn» war für diese Hörer vielmehr nur. lanos« Bekanntes m englischer Svrachc ausgedrückt zu hören. Eine Tbatsochc trat dabei als auffällig entgegen: die außerordentliche Berücksichtigung des Antiken und der von ihm beeinflußten Zeitabschnitte, insbesondere der Renaissance: man fühlte, daß in Oxford die Antike dir'Grundlage der ochschulbildung ist. und daß das Moderne mir sehr schwer Eingang finde« Nnd in der That gilt von jeher Oxford als di» senigc Universität, auf der die starr am Auen hängende konter- , „ ^ , _ __ , vativc Richtung des englischen Geisteslebens chren Hauptstütz- e siir weitere Kreffe abgekHisten wurden, die dem B» l Punkt i>'nd. und der berühmte englische Ge'chicht»>'chreibcr Mocoulav. der reine Ausbildung aut de, Universität Eambndm- Oxsiirds Nebenbuhlerin, «ballen batte, soll das boic Won ge. prägt haben. Oxford habe sich frühzeitig einen Ruüm «worbe nnd ieikden, zu erhalten gewußt, uäm.ich den Ruh«:, fünfzig Jab, hinter 'einer Zeit zurück zu 'ein Auch iu Len mehr vrakusan.i Zwecken dienenden .Hochickuckkunen war — abge-ehen von bei ^vzialwistcnschast - dos Moderne nur ivärlicki verneien. und die Betrachtung über die englische Litteratur »«laß bereits n» Miltou. Beionders eingehende Beriicksichriaima rivd in dreierr Jahre die Zeit des ffniiias AIEed. jenes grauen Anacliachien. an' den das englische Volk als aus einen »einer größten Herrscher wi> Stolz blick,, und den man in dic'cm Jahr,' zum Gedochtuiß an die tausendjährige Wiederkehr icines Dodesrayes durch eine araß- artige Feier in seiner Residenz Winchester zn ehren gedenkt Von der große» Z,aiil de, zum Dhcü vorzögiimen Redne, möchte icki bewnoers zloei hcroorhebeii. derc-i Vorträge unie allen am liessten geistig durchdacht waren Es war dies Mi Marnott. der verdienstvoll, Sekretor dec I >,ie< r i,v l ldckc-pu'i.v, denen iinermübliche Arbeilofrast und geistige Be hendigkeit via» osl zn bewunden« Oiel,geill>eit iauo. trr entrollt- in einei Rcive von Vorträgen ein klnrcs. ansttiguliches Bild vv« dem allmählichen Werden des en^iichei! Tlnotes, erörlerte dabe das Verbältniß von Kirche nnd -Lina! in d-» alten Zei! bis zm Eroberung dg ich die Normannen und l>oli nacstdr'-cklich die außei- vrdenllrmen Verdienste hervor, welche die sttrcke um die Entsteh, ittig.des evaliichen Reiches Hai. De, zweite ist Mr Hudsov Shaw., de, sich in uiehrerc't Vorträge,,, über die gegenseitige Stellung vou ..Kaiierlimm und Papittlium ini Mittelalter" w anregender, geistreicher Weile verbreitete. Angeidem hielt er b»> Vorträge übrr Jahn Russin, jencii letzten glotzen Geistes. Helden, den das englische Voll bcrvorgcbracht hat. besten Name in England schon sett Iahr^chnten als Smlagtvorl für eine große, immer weiter um sich greifende Bewegung dici». Vou hohem Interesse wären besonders die AnSsührunge» aber die Stellung RizSkin s mm striege — eine Frage, die sehr schwiertg zn beant- Worten iß. da sich Ruslin in seiner Meinung nicht immer gleich geblieben ist und daher gerade setzt von Freunden wie Gegner,» des i» Südafrika tonenden Krieges als geistige Autorität aua- führt wird. Ana: »ui Oxford Ivär dicR Frage von gewisser B: deutung: in /iveni Disl!' iiv: saß,-us n,,> di- ;m Eiorkernng «>»
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